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Dresdner Nachrichten : 08.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801008
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801008
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-08
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- Dresdner Nachrichten : 08.10.1880
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Santander. Eine Fenclovriuist zerstörte viele Hauier. England. G abkionc und Granville koiilerirten gestern mit LolssxLltsrei u. LoL1endAnä1un§ j 28 Vroivorxorstr. I?. ^V. Frvidvrgvrstr. 28! listort. LroLlLevvi Xleteru- uuä vuoNondolr, bkstte kitc-lo- uvel Vr«unkuNIou. I l'tvlsiv ,vio ILgliek dllliZvt. annoueiit. Naa bsntoUI. bvt äou Hoireu Xinifinl»nu ! Ullatieni;!»«'!, Hjtruvo8tm880 li, ^ickudert, xr. 2ietr6lu1sL»un, fzeliikarüL >tndr., l ssros3v 1'1lUtvnttoli08trlt««v. Uttusttl, !-IvIiIo86-81rtt»»o I. UHUo»c, Haui>lvtrl»2»o 22.! DurcU ko»tlcurtt, prompto ^uülulliuux. einanver. Der russische »Botschafter besuckte Granville.' Die ser- llsche Kabinet den europäische» Machten vorschiug, handelte es Handlungen der Mächte über die Beantwortung der türkischen sich nur um den Act der gemeinsame» »Beschlagnahme im ägäisä-en »Note lande» einen belrlcdlgenten Berlaui, deren baldige Beend«.' Meere, um e!u Faustpfand für die Er-ülliing der »Verbindlichkeit gung entgegengeseven wird. Bel der Masjregci, welche das eng- > der Morte gegen Montenegro zu erlangen. t'roilux U68!<1en2-Hlerltor. uu(l lüo t'olxouclvll PilAo mit UVU6N Oonplvt-Vvrson IcvM Or1v88uinzvv: I-!ns lienävl a. 6. «r». . W«ii-mn»»°m7.vkt°rkr: Bar°mtternn«v«kar«awu>.WuMlradela<Al'ds.«n.>, Aussichten sür den 8. Oktober: Vorwiegend trübe, inlld.s BlUH* 17So setr »kstern unvr'ländcrt. Micvvllunetvjjl. u. rttcaum.: 17 " LZ., niedrigste ! OiV» j Temp. 12»/.,« A.. lröchste 20't-," Ä Äsjl Btdrxlt. I '7ic^cn. I Freitag, 8. Letober. Poltttschrs. Einen neuen Vorschlag in der Dulcignosrage hat die Pforte Europa unterbreitet. Nichtig gezählt, ilt cü der neunte. AuS allen Kabinetten erschallt die Antwort: Unannehmbar. Es war der Pforte nämlich eine allerallerallerlehte Frist gestellt worden; statt aber einen endgiltigen Vorschlag zu machen und mit klaren Worten bis zu einem bestimmten Termine die Uebergabe Dulcignos anzukündigen, erklärt die Pforte nur in allgemeinen Wendungen ihre Bereitwilligkeit dazu und wirst gleichzeitig alle anderen Detailfrogen des Orients auf den europäischen Markt. Sie thut scheinbar mehr, als Europa zur Stunde von ihr verlangt und in Wahrheit leistet sie weniger. Klar ist nur ihre Abneigung gegen jede Abtretung und das Bestreben, abermals Frist zu gewinnen und neuen Streit unter den Großmächten zu erregen. Am meisten empört über diese Schlauheit dcü Grohtürken sind die Engländer. Es ist wahr, das Benehmen des Sultan'S grenzt an Wahnsinn, er fordert beinahe muthwillig das Schicksal heraus, denn er kann nicht absehen, zu welchen Wuthansällen der in seiner Eitelkeit tödtlich gekränkte Gladstone sich verstcigt. Aber angesichts der wiederholt offen und amtlich ausgesprochenen Drohung Gladstone's: das Osmanenreich müsse zerstört, der „unaussprechliche" Türke über den Bosporus hinübergcjagtswerden.jsagt sich der Sultan: Steht die Sache so, wohlan! wenn schon, denn schon. Wozu soll er sich geniren, in der Dulcignosrage seinem Todfeinde Gladstone eine empfindliche Demüthigung vor ganz Europa zuzufügen ? Das Nachgeben in der Abtretung eines elenden Albanesennestes versöhnte Gladstone'n doch nicht, reizt vielmehr seine Ansprüche. Vom reinen allgemeiwpsychologischen Standpunkt aus, ist es höchst fesselnd, die Gewandtheit zu beobachten, mit der die schwache, bankerotte Türkei die sechs kolossalen Militärmächte Europas an der Nase hcrumführt. Wie sie namentlich die großbrodigen Engländer narrt, ist ein förmliches Gaudium. Diese knirschen freilich vor Wuth. Sie »ersteigen sich zu den wirbeligsten ZorneSauSdrückcn. Gladstone läßt in seinen Leib- und Magenzeitungen erklären: der Sultan beleidige geradezu Europa. Das ist geradezu lächerlich. Deutschland z. B. suhlt sich gar nicht dadurch beleidigt, daß der Sultan keine Lust hat, den Nüssen im adriatischen Meere einen Hafen zu verschaffen, in welchem eine russische Flotte zur Bedrohung Oesterreichs ankern kann. Gehört eS doch vielmehr zu den unbegreiflichen Jrrthümcrn des „freisinnigen" Gladstone. das stolze England als W rkzeug des Weißen Zaren, die sreiheirssiolzen Briten als Helfershelfer des völkerlnechrenden MoSkoiviterthumS zu verwenden — denn darauf läuft Gladstone's Orientpolitik hinaus. Aber es regt sich bereits mächtig der bessere Geist Englands. In Massenmeetings protestiren die Konservativen gegen die unwürdige Nolle, die Gladstone sein Land spielen läßt und auf dir Dauer kann kein englischer Minister gegen die Volksstimmung regieren. Was vermag denn auch England für Gcwaltmaßregeln gegen die Türkei anzuwenden, wenn sie halsstarrig bleibt? Es kann jetzt kein einziges Regiment in Irland entbehren und fragte man. wie viel Truppen England zu einem auswärtigen Kriege verfügbar hätte, so lautete die Antwort nur beschämend. Aber England kann mit seinen Schiffen die türkischen Häfen blokiren. Das träfe freilich die Türkei an einem sehr empfindlichen Punkte, da sie das wenige baare Geld, das in ihre Kaffen fließt, aus den Eingangszöllen bezieht. Aber damit schädigte England auch seinen eigenen Schiffsverkehr, der das Mittelmcer beherrscht. Englands Einfuhr in die Türkei überwiegt die aller Länder. Sperrt es die Häfen, so bezieht die Türkei ihre Waaren aus dem Landwege durch Oesterreich und Deutschland. Wir könnten uns vom egoistischen Standpunkte aus nur wünschen, daß England keine Waaren mehr zu Schiff der Türkei zukommen läßt. Höchlichst aber müssen wir Deutschland vor der Bctheiligung an dieser von England vorgeschlagenen Blokadcpolizei verwahren. Vor Dulcigno hätten wir beinahe uns am Unrecht betheiligt; pfropfen wir nicht einen noch größeren Fehler auf den mit Mühe vermiedenen! Der Wiener Gcmeinderath hat einstimmig und ohne alle Debatte sich für die Berufung eines allgemeinen deutschen Parteitags nach Wien und dessen Begrüßung durch den Oberbürgermeister der Reichs Hauptstadt ausgesprochen. Alle Parteien waren also einig in dem Gedanken, daß die Reichseinheit und ReichSvcrfassung in Frage stehen, daß es Sache der Deutschen ist, mannhaft dafür einzutreten. Wie tief muß die gegen das Taaffe'sche Regiment gerichtete Strö mung sein, daß selbst die Carriöremacher und Streber, die unter den Stadtverordneten Wiens ebenso sitzen wie in anderen Residenzen, sich an dieser antiministericllen Kundgebung betheiligen. Es wird eine imposante Kundgebung des DeutschthumS in Wien erfolgen. Graf Taaffe kann allerdings den Wimer Gemeinderath wegen Ueberschreitung seiner Compctenzen maßregeln und das gleiche Schicksal den anderen großen Städten Oesterreichs androhen, die Wiens Vorgang folgen, aber Geschehene» ist nicht ungeschehen zu machen. Das Zcugniß für die deutsche Gesinnung Wiens läßt sich durch keinen Akt der Regierung wcgwaschcn. Einen praktischen Er folg , dessen sei man eingedenk, wird zwar zunächst auch die bevor stehende große Kundgebung in Wim nicht erzielen, Taaffe zieht sich nicht vor dm Beschlüssen dieses Parteitags zurück. Er verfügt ja über die Mehrheit im ReichSrathe und kann erklären: er handle nur konstitutionell, wenn er sich nicht nach dm Wünschen der deutschen Minderheit, sondern nack den Beschlüssen der slavisch-klerikalen Mehrheit richte. Aber die Kundgebung der Deutschen zielt eben höher als auf das Ministerium Taaffe. Der Kaiser soll dadurch ab- gehaltm werden, die weiteren Schritte dieses Ministers zur Befrie digung der Ansprüche der Czechm, Polen, Slovenen, Römlinge und Feudalen und zur fortgesetzten Bedrängung des Deutschthums zu billigen. In dm Zahlen de» Budgets offenbart sich nicht nur die finan zielle Lage eine» Staate«, sondern der ganze Volkshaushalt, ein Budget ist da« Spiegelbild der politischen wie sozialen Zustände «ine» Lande». Aber An so grauenhafte« Bild von den Finanzen, wie Graf Szapary, der ungarische Finanzminister, bei der Budget einbringung aufrollte, hatte weder das In- noch Ausland erwartet. Seit I8L9 hat Ungarn stets ein Defizit gehabt; sämmtlichc Defizite innerhalb der letzten 10 Jahre betragen 423 Will. Gulden. Dahin ist ein Land gekommen, das, als es vor 13 Jahren das unein geschränkteste finanzielle Selbstbestimmungsrecht erhielt, keinen ein zigen Gulden eigene Schulden hatte und nur zu 30 Prozent an den Gesammtschulden des Kaiserstaates thcilnahm. Bis zum Jahre 1867 hatte der österreichische Absolutismus Millionen über Millionen nach Ungarn gesteckt, um das Land zu gewinnen, hatte cs mit einem Netze von Siraßen bedeckt, mit Amtsgebäuden und Kasernen zur Genüge vollgepfropft. Wie benutzte Ungarn seine Selbstständigkeit in der Verwendung dieser reichen Mitgift? Es hat bis jetzt 750 Mill. Gulden Schulden gemacht, bettelte jedes Jahr die Geldmächte um neue Darlchne an, stellte trotzdem niemals das Gleichgewicht her und steht jetzt abermals vor einem Defizit von 1b Millionen. Was Szapary vorschlägt: neue Schulden und höhere Steuern, ist nicht neu. Das Ding geht eben, so lange es geht. Szapary verzweifelt selbst in seiner Budgetrede an der Möglichkeit, daß sein Lund sich heransarbeiten könnte. Er hat bei seinem trostlosen Ausspruche Recht, wenn Ungarn sich nicht aus der Gewalt der jüdischen Finanz- mächk befreit, die es in seinem leichtsinnigen Schuldenmachcn be stärken, wenn es nicht die Bestechlichkeit und Corruption aus seiner Verwaltung mit eisernem Besen hinauskchrt, wenn es nicht die ein fache bürgerliche Ehre an die Stelle der hohen und trügerischen Eavaliersehre, die gute schlichte Arbeit an die Stelle des Verschwelt dens setzt, wenn es nicht die arbeitsamen Deutschen knechtet und verjagt, um in nationaler Bornirtheit aufgeblasenem lächerlichen Magyaren-Wahnsinn zu huldigen. Ein Volk, dessen fruchtbare Felder in einer einzigen Ernte das halbe Anlagekapital ersetzen, ge bietet über unermeßliche Hilfsquellen, wenn es sie ehrlich, fleißig und ohne Dünkel erschließt! Die Lcgitimisten in Frankreich haben durch die klosterfeindliche Haltung der Regierung den gesammten Klerus auf ihre Seite be kommen und führen eine drohende Sprache gegen die Republik. Die Wiederherstellung des Königreichs wird als die einzige Hoffnung Frankreichs hingestcllt, begeisterte Hochrufe auf den Grasen von Ehambord erschallen, leine baldige Thronbesteigung wird vcrliindigt ; Percats auf die Republik und auf Gambetta ertönen aus allen Departements. Ebenso ivüthen die Radikalen gegen die jetzige Nc publik, so daß Gambetta alle Republikaner beschwort, sich um die bedrohte Slaatssorm zu schaaren. Die Auslösung der Klöster in Frankreich soll zu allerhand Tumulten führen; gerade wie jetzt in Belgien die Ausführung des Schulgesetzes eine Reihe blutiger Auf tritte verursacht hat. Revolution! ist in Belgien wie in Frankreich das Losungswort der Ultramontanen. Neueste Telegramme ver.»Dresdner Nachrtäitcn." Oesterrcicl,. In Lemberg will man taö Beispiel der Ungarn nacbahmen und iordcrt den Magistrat auf, de» deutschen Schauspielern die Konzession zu entziehen. Wien. 7. Oktober. Oem ..Tag-.biatt" zufolge bestände ein neuer Vorschlag bezlichich der der Worte gegenüber zu ergrcisen- dcn Maßregeln, dahingehend, daß die europäische Flotte im Archipel erscheine und eine der türkischen Inseln nehme, um die Worte zur l^riüllung ihrer Verpflichtungen zu zwingen. Lcn toucr Meldungen der „Reuen freien Presse" zlttolge würde es sich ni» einen Eoreon zur See zwischen den europäischen und asiatischen Küsten der Lttrkci handeln. Italic». Die Garnison in Genua wurde verstärkt. Daö Gefängnis!, in welchem sich Garibaldi s Schwiegersohn Eanzio befindet, wurde durch Palinaden geschäht, um vor einem Ueder- sall gesichelt zu sein. Drei Kriegsschiffe liegen im Halen. Me- notti Garibaldi soll nach Monza kommen, um den Minister Eairoli, der mit dem König dort weilt, einen Bricl Garibglti'ö zu überbrlngen. Brrlincr »Sörse vom 7. Oct. Die heutige Börse setzte unter gestrigem Sebiußniveau ein, was Insbesondere aus niedrige Meldungen von der Wiener Vordörie zurüeNuführe» ist. Dann trasen aber bessere Pariser Notirnngcn ein. infolge sich eine günstigere Stimmung geltend machte. Dazu kamen noch Gerüchte über die Verstaatlichung der ObcrschlcfischenEisenbahn, aui Grund welcher sich namentlich in Lokalwerthcn cl» größeres Leben entwickelte. Obcrsck'Irsische selbst stiegen bis 1!>8'/,. Die vorliegenden politischen Nachrichten übten ihrer Unbestimmtheit wegen nur wenig Einstuß. Der Schluß war wieder etwas ab- gcschwächt, zwar höher alS der Anfang, aber im Dnrchsämitt immer noch niedriger als der gellrige. DaS Geschäft hielt sieb in engen Grenze». Krekitaliien schloffen l>/?, Franzosen 2 Mk. schlechter als gestern. Russische Wertbe lagen auch beute matt und niedrig. Oestcrreichlswe Prioritäten wenig belebt. Montan- wertbe nicht erheblich niedriger. WaS Sächsische Wcrihe betrifft, so zogen nun Stickmaschinen unk Körner je i Proc. an. Die übrlaen wichen fast durchgängig zurück. Sächs. Bank gaben V->, Dresdner'/». Leipziger Credit und Leipziger Diöconto je »/w Broc. ab. Leipziger Wechselbank in Liquid, ermäßigten ihren BricicourS um 1 Proc. Von Industrien wichen Lanchhammer NM I' «, Se'lbrig um R« Proe. Lokales und SiichsischeS. - Bei den steirischen Jagden — augenblicklich lagt unter König Im Salzkammergut - sind von de» fürstlichen Jäger» tü:r Stück Gemsen, Hirsche lTbicrci und Rehe erlegt worden. Bei der Jagd im Karlgrabcn schoß Seine Majestät allein I I Gemsen. — Jbre Mal. die Königin, die in Begleitung des Obcr- hofmelsterö v. Lüttichanlnnb der Freiin von Lützcrode am Mitt woch Abend in Prag cintrai, verblieb daselbst in dem sächsischen Hoffalonwagcn, »in den 2dce cinznnchincn und fuhr dann sogleich nach Brünn weiter. — Der ckmr. Oberst z. D. Thierbach hat baS Comthur- kreuz 2. Kl. kcS AIHrcchtöorkenS, der war. Otcrstlicutcnant z. D voü StranSkh von Stranka unk Grciffcnfcls daö Ritterkreuz I. Cl. des VerdlensiortcnS erhalten. — Von Sr. K. dem Groftherzog von Sachsen-Weimar haben Geh. Rath a.D., Diretor Just das Comtbiirkrcuz I. Kl. kcS Hauö^rdenü der Wachsamkeit oder vom weißen Falten und der Piviessor an der dies. Thier- arzncischule. Geb. Meblcinalratb 0r. Leisering daS Ritter kreuz l. Kl. desselben Ordens erhalten. — Wer einen Grenzstein oder dergleichen Merkmal ver rückt oder wegnimml, um einen Andern zu bcnachthciiigen. kommt In'S Gefängnis,. Ais Grenzzeichen im Sinne dieser Bestimmung gilt nach einem neuerlichen Erkenntniß des ReichögerichtcS jeder zur Grenzbczeichniing kommende Gegenstand, gleichviel aus welchem Mateiial, mag er nun blos einstweilen oder sür immer angebracht lein. — Der am >5. Oktober in Kra't tretende Minterkabr- plan der sächsische» Eisenbahnen bringt außer teu ieik längerer Zeit im Winter regelmäßig eintretciite» Zugsrrduktionen wesent liche Aenberungen nicht. Aui den in Dresden einmüntendcn Bahnen treten in der Hauptsache folgende Aendcrungcn ein. Die Mittags Kourierzüge der Bodenbacber Linie lasten in beiden Richtungen aus. Der Pcrsoncnzug gebt taiür von Dres- dcn-A. 12.45 Mittags Netzt >2 llhrs ab und triff! von Boten- bacv um 1.57 Nachm, «jetzt 2.41 Slawin.> st' Dresden ein. Diese Pcrsonenzüge vermitteln die sonst den Keurierzügen zulastendcn Anschlüsse. Die um 2,15 Nachm, und 11,15 Abdo. abgchenten Züge verkehren nur noch nach Swandau, die um 7,23 Vorm, und 5,23 Nachm, einlreffcndcn Züge nur noch von Schandau. Aui der Chemnitzer Linie sind die eingreifendsten Ver änderungen kwrciib am 15. Septbr. eingetreten. Der jetzt um IN,7 Abds. eintreffcnde Kouricrzug kommt demnächst schon um 10 llbr an: der erste Tharandlee Morgenzug wird um ca eine Stunde verspätigt. Ant der Görlitzer Linie verkehrt der setzt um 2.37 Nachm, in Altstadt abgchenbc Pcrsonenzug nach Görlitz künftig 8 Minuten später <2,45». von »Neustadt um 10 Minutcn später 13,5). Aus der Leipziger Linie kommen 2 Züge, der um 3,10 Nachm, nach Meißen und um 7UhrAdtS. ab Meißen verkehrende, In Weglall; außerdem ändern sich um wenige »Minuten die »An- und Abfahrtszeiten einiger Döbelner und Meißner Züge. »Aui der »Berliner Route via Rödcrau bieiben die Züge im Wesentlichen unverändert, aus derjenigen via Zossen geht der Kouricrzug Nachm. 40 Min. später lum 5,-0 vo» »Berlin ab und irifft um 3N Min. später Oß.Ist) in Friekrichstadt ein; der letzte Perionenzug geht AbendS um 10 Min. früher 17,13, in Friedlichstadt ab. Nui kerB erg- gießhübler Sekundärbahn fällt in jeder Richtung ein Zug auö. Der erste Zug nach Berggießhübel schließt an den 0.20 von Dresden abgehenden Zug an und der letzte 5,5 von dort ab gebende Zug sinket Anschluß an den l>,55 Akts, in Dresden ein- trcffcntcn Zug. — Die kgl. THiera rzneischule. auS deren Fenstern wehende Fahnen das Festliche des TageS verkündeten, beging gestern unter einer ganz außerordentlichen Anlhclinabmc seiienv der hiesige» Geleinten- und Beamtcnweit Ihre Säeularseier. Im Knrläntcr Paiaiö war der lange Saal mit Blumen geschmückt, aus deren Mitte die »Büsten Kursürst Friedrich »August des Gcreänen. der i780 bei Gründung der Schule das Scepter Sachsens führte, und König Aibert'S hervor- lcuchieken, und h.cr fand der eigcrilllehe Fest«ActuS statt, ZN welchem sich außer Sr. Exc. Staatöttiinister von Nostitz-Wall- witz, welcher als »Vertreter der Regierung die »Versammlung und namcnilieh auch die von auSwärlö Erschienenen mit geistvoll zu- saminengcdrängter, herzlicher Rete begrüßte, viele hervorragende Männer Dresdens eingeiund:» hatten, wie die Geh Räthe von Körner und Schmaltz, KrcishauvNnann von Einsiedel. General arzt llr. v. Roth - als »Vertreter der Armee Bürgern«, geh. Insllzrath vr. Rüger, Hoirath Ackermann re., wie die Spitzen der wissenscbaititchcn Korporationen. Deputationen auswärtiger Schwestcranstaltcn und Deputationen vo» Fack'gcnoffen beS In- »nd »Auslandes. »Nach den »Bcgrüßungtzworlen Sr. Ercevenz, die voll der wärmsten »Anerkennung des bisher durch die Jubilarin Geleisteten und der herzlichen Wünsche iür ihr scrncrcS Gedeihen» wie das aller auö ihr hcrvorgehender Aerzte waren, bestieg Geb. Med.-R. Proi. Or. Leiicring die Retneebühnc und schilderte da» Entstehen und die Eniwlckeiung der Tl'Icrheiikunde und die Ur- aniängc, wie den wissenschastilchen, werkthätlgen und räumlichen Ausbau unserer hiesigen Thlcrarzncischulc. »Wer über all DaS siet» Inforinirr» will, der findet in dem von dem eben Genannten zugleich als Festschrift berausgegebenen, mit außerordentlicher Gründlichkeit geschriebenen Bucke: „Die Königliche Thier» arznelichule zu Dresden in dem ersten Jahrhundert ihre» Bestehens" (Dresden. Buchdrnckcrei von E. Blochmaiin u. Sohn) taö Nöthige in fesselnder Weise dargcstellt. Als der Festredner seine dankenöwcrthe Schilderung beendet hatte, grupplrte sichdaü LehrercoUcginIN um den »Vorsitzenden der »Veterinärkommission und Direktion der Thierarzneiichuie Geb. Rath Just und eS be gann der Empfang der zur Feier erschienenen Deputationen, die zum 2heil von weit her gekommen sind, von Bern, München, »Brüssel. Hannover. Stuttgart. Gotha. Berlin v. s. w. Die Deputationöführer, unter bene» es an wiffenschattlieben Capacltäten nicht fehlte, sprachen ibre Glückwünsche auö und überreichten zum Tbell schriftliche Gratulationen. »Von rer me- dieinlscken Facultät Leipzig ward dein geh. Mediclnalratb Pros. 1)r. Lkiicring das Diplom eines Ehrendoctvrö der Medtcin über reicht; die Deputation der sächsischen Thierärztr übergab „Namens der alte» Herren" den Studirendcn der k. Thie» arzncischule eine kostbare Fahne, und einer der setzt hier Studirendcn sprach für leine Comilitonen daS Gelöbniß auö, daS »Banner allezeit In Ehren halten zu wollen. Namens der Jubilarin dankte Geh. Ratb Just für die vielen Glückwünsche. Ein dreimaliges begeistertes Hoch aui Se. »Mas. den König endigte die schöne Feier. »Nachmittags vereinigten sich die Fest- genosicn zu einem glänzenden, durch Toaste reich gewürzten Fest- mav> auf der Brühlschen Terrasse. - Dem Lincke'schenBade die frühere Sympathie der feineren GelellschaltSkreise Dresdens wieder zu erwerben, ist schon lange daö Streben des letzlgen Pächters. Herrn Linke. Diese» Etablissement besitzt bekanntlich den größten Saal von Dresden, der sich zur Abhaltung von Massemestlichkeiten wie kein zweiter eignet. Ihm kehlte nur bisher der äußere Schmuck, der schim mernde Glanz. DaS ist seit vorgestern anders geworben. Der Saal hat eine durchgreifende »Neugestaltung erfahren und leuchtet jetzt in einer so gcichmackvollcn Dekoration, haß er voraussichtlich Im »Winter wiederum der beliebte Schauplatz iür größere Fest lichfeiten disilnguirtcr Kreise werden wirb. Ganz neu gemalt Ist von Hin. Dekorationsmaler Mcberk der Plafond. Die Zuiam» inenstelluiig der Farben und die Raumeintbcllung ist sehr glück lick gcw'äblt. Die drei Kronlcuchtcr, sowie die zahlreichen kiesigen Spiegel sirgblcn In neuer stgrker »Vergoldung. In der Mnsckel, in wett, er die Kapelle «»usieirt, erneuerte die Hand des Maler Mühl lg die Köpfe der Komponisten. Die Einweihung des SaalcS criolgte vorgestern vor ekncm feinen Publikum burch ein von der Kapelle tcS Lclbgrenatier Regiments lO'usikdircktorEhrlich! .Nutend vorgctrageneS Concertprogramm. ln dessen Mitte verr Hollchanspieler Oden In einem wirkungs vollen, humoristisch belebten Prologe eineCbrvnik bcSLincke'ichen Bates vorirug, von >752 an beginnend und die verschiedenen Phasen des Etablissements: Mincralbad. Schauiplrlbau^ Cvn- certiokai Peranüaunaötemvel schildernd. Der Prolog schloß wlt
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