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Dresdner Nachrichten : 12.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-12
- Monat1880-10
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- Dresdner Nachrichten : 12.10.1880
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VrvsS»«, l«0. i 7» Hl»«, ainjek. Nu««. I« P,,e. »u,u,r 35000 «in«r>,n»ler Mi» «ffeet»!« «»ch« sich l>«« nicht »«HlNdUch. S»l«r»te»««mi»hi», »ulwllrlli ch»«s«iift«lii». ivoaler «n m. »ur,. Volt». Wien. Scipjig. «siipl. Bntiau, Aranlliitt a. M.— »Iii». M«ch« I» verltii, t!c«pjlg. Wien. Hamdur«. yrnnklnr!» M„ Miii» ch»n. — 2>«ud« ch ko. in ßiionii-,e »-R. — Diueoui!> „Ztnvottd»«- Mtttt". —»»>«', I»ilile, IlulUe» - ch r». >n P«u». !«»«,» «««»»»«« > Neustadl nur an Mochent««»!»». «»«,.»,«N,chm.<Uhr. aum «Ine« et»l»alN«rn .<itn,rs»nch TaMatt fSr Uolitik, Unterhaltung,Gtschastsverkehr. Lörsenbericht, Freindenliste. — Der! ^ PelitteNekoNellLVIae. dl, geile « VI«,. *t»« ch«,»nii, kür^dal »1ch>» «I» »« »rkcheine» »er Jnlee»« »>rd ,tch« ,»,«»««. chutwilr»,« Annoncen»«»»,!«, »on und undelannlknstlrmeo und stierlonen inseiil-n wir nur»e,en «rNiiumerniido-galiiun« durch «oiksmvrken vorr Poftkin.aiilun». Ncht kitten loiien iS Piae. I»- t»rote iür di, Manie,« Hum«» »»« »acheinem ^eftiagedie Äelil» «eite W Vi«e. L!:uck8lv8OU!L1'1 ÜÜ von § M«gsßS4".ö «L L-Ä». üolrLxLltersi u. RoLIevLLQäliuiZ ^ dt ^8 l'roibor^erstr. I. ^681161', kroidergorsbr. 28 ^ » Uelert. Ix», kein 8 Klt i«««i- uv,I tta< In»»!»«!/, d«"ito --iti'in- un«1 Nraunliodl« n. ^ ni" ,mlu,neiid. Llo» bei lion llc rrvu kilutiniun» ^ U« k, 8itruve»1iii8.8o .!, rl, t,r. -i« UUiuxiL s LI0680 1'!ttttvü8cko8tru ^o. IIiiu!»cl, I. I!lrttpl8tlU880 ; Dnrcti I*08t1curto lVtt8fsl>irvul,'. ?^3iäen2-?IisLter. <»N8<«pivl v<», 1'rüuloin luintt I. /um I I lckulo: IV s« ^ » Ii v r i n ülitNvooli: Ilex titt« !«,. I'ri. ILEnipl als i!ii>i. 1»kUl««>rL e.i« t« 8« I«l«>88»8tl Uiativ 10, V Irnico 6er LpororMso. ».»>». da "°1von Sachten'niste nach"Dresden ab , der Kaiser begleitete ihn ein Gewehrieuer zwischen den Türken und Albanesen bei Nuja Mi i»I, ki'üi 1 M il 5'Mi'irn reiste gcilcrn Albend nacl, bis MN Bahnhose. .. ^ i statt, irobei cü mrbrerc rektc »nd ^ciirnntetc gab. — Die Reite Italien zum Äuche tcr Herzogin v°i' .venua ab. - Der .NSnig! rürtei. In Folge eines LilisiverstantnineS fand am N. dS.>RIza Paschas nacb Petaelira wird nicht bestätigt. ! Dienstag, 12. Lctaver. Nr. 28«. Witterung vom N. Oktober; «arometer noch Odtnr «»lold, wallstrade I» i«lbd«.SU.1> > 7Ü7 MUl..Icit gestern s Miu. gestiegen. Tstermomelogr. II. ilicauiii.: 7 " W., nicdr. ! ! Tcinp. S o W„ höchste lä>,," W. wcsUWi,,» stiegen, vcdeikt. > Audslstitcn siir ocn r2. Oktober: Zeitweise Niederschläge. Politische». Mit seinem blinden Wüthen gegen die Türkei hat Gladstone diesmal nicht so gute Geschäfte gemacht, wie bisher. Es gelang ihm zur Stunde noch nicht, die Bedenken der anderen Großmächte gegen die Ziehung eines Seecordons und die Beschlagnahme einer oder mehrerer türkischen Inseln zu beseitigen. Frankreich machte sogar Miene aus dem famosen europäischen Concerte zurückzulrelen und seine Schiffe, statt sie ins ügaeische Meer zu sende», nach den heimischen Häsen zurück zu beordern. Biellcicht gelingt es Gladstone noch einmal, auf kurze Zeit Frankreich m das Schlepptau der englischen Politik zu nehmen, aber die Bolksstimmung dieses Reiches spricht immer unverhohlener sich für Enthaltung von den Orient- abenteucrn aus. Zunächst berechnen die Franzosen die Einbuße, die ihrem Handel erwächst, wenn die türtischen Häfen blokirt und damit auch für ihre Waaren gesperrt werden ; sodann erkennen sie instinktiv, daß für Frankreich überhaupt Nichts herausspringt, wenn die Engländer sich der türkischen Mittelmeerinseln, die Russen sich des Festlandes bemächtigen. Genau in derselben Lage befinden sich streng genommen auch Deutschland und Italien, wahrend Oesterreichs Bemühen, den Russen in Dulcigno einen Hasen im adrialischen Meere zu verschaffen, nur dann nicht als eine selbstmörderische Verblendung erscheint, wenn man nicht wüßte, daß Oesterreich auf eine Theilung der Türkei specuiirt, bei der eS die Balkanhalbinsel bis zu Salonichi, Rußland aber Konstantinopel erhielte. Die österreichische Politik hat nur den Fehler, die Wünsche der Völker der Balkanhalbinsel zu ignorircn. Diese, vor die Wahl zwischen Rußland und Oesterreich gestellt, ergreifen lieber für das griechisch- katholische Zarenreich, als den römisch-katholischen Kaisersraat Partei. Oesterreich hätte bei einer Theilung der Türkei das leere Nachsehen. Aber warum treten nicht Frankreich, Deutschland und Italien aus dem Gladstone'schen Bannkreise offen und bestimmt zurück? Es scheint, jede dieser Mächte wartete aus die andere und wollte ihr den Vortritt gönnen. Daß Gladstone ein heilloses Fiasko machen würde, wäre doch kein Grund für die anderen Mächte, das Vernünftige zu unterlassen. Jm Gegentheil! Sprechen doch schon die Engländer selbst davon, daß für sie „der Verlust des stoatsmännischen Ruf'S Gladstone'S geringere Bedeutung habe als der Krieg". Aber die Völker müssen jetzt schon zufrieden sein, wenn die Diplomaten deshalb Gladstone nicht ganz allein seinen Weg gehen lassen, um ihn von den ärgsten Tollheiten abzuhalten. Dieser „Staatsmann" geht ersichtlich darauf aus, Europas Völker in einen Krieg zu reißen. Denn was man sonst „Europa" nennt und in einen Gegensatz zur Türkei bringt, ist nur die diplomatische Zunft und diese allein entscheidet über Krieg und Frieden, sie alleiir führt das Wort, die Völler sind stumm, höchstens in Frankreich und etwas schwächer in England regt sich der Volks wille. Die Diplomatcnzunft, die sich Europa nennt, hat die jetzige Kriegsgefahr herausbeschworcn. Die Balkanhalbinsel war im Ganzen ruhig, keine Ehristenschlächtereien waren vorgciommen. Rußland sogar hatte kein Heer gesammelt, um die Türkei mit Krieg zu über ziehen; in den kleinen Balkanstaaten gährte es zwar etwas, aber die Türkei hätte gar bald Ordnung geschaffen — warum, zum Henker, treiben wir dem Kriege entgegen? Weil Gladstone Tag und Nacht nicht das spöttische Lächeln seines Gegners Beaconssield aus dem Geiste loS wird, das ihn an seine Stümperhaftigkeit in der großen Politik gemahnt. Gladstone'S Schützling, der Fürst von Montenegro, hat soeben einen köstlichen Beweis von seiner Befähigung zu der civilisatorischcn Aufgabe geliefert, zu der ihm Europa mittelst der Flotte verhelfen sollte. Er hat die in seinem Gebiete wohnenden und handeltreibenden Albanesen christlicher, wohlgemerkt, christlicher Eonfession ausge- iviesen und ihre Waaren für den Staatsschatz confiscirt. Gegen solche Brutalität hat der „christliche" Gladstone natürlich kein Wort der Abwehr. Nun sollte einmal der Sultan sich bcikommen lassen, dieses Verfahren zum Muster zu nehmen, die Engländer aus der Türkei auszuweisen und mit ihren Gütern seinen Kriegsschatz zu füllen! Dem Sultan wäre diese Revanche gar nicht zu verdenken, wenn ihm englische Schiffe die Häfen versperren und die Zolleinkünste abschnei den. Einige Blätter gefallen sich darin, den Sultan als verrückt zu schildern; mag sein, daß er bisweilen an Geistesstörungen leidet, aber Gladstone'S Fcucrbrandpolitik zeugt auch nicht von ruhiger GemüthSverfafsung. Man kennt aus den Kriegen der Engländer in Afrika, Asien und Australien die brutale Grausamkeit, mit der sie Rache zu nehmen wißen. Nun, Europa sollte sich nicht an dergleichen Thun betheiligen, denn, wie Bismarck's Leibblatt erst jetzt wieder auseinandergesetzt hat, Europa ist durch den Berliner Frieden gar nicht berechtigt, Exekutiv-, oder wie man es nennt, Coi-rcitivmaßrcgeln gegen die Türkei zu ergreifen. Zum Glück lenkt jetzt der Sultan ein und will bedingungslos Dulcigno abtreten. Die Agrarverbrechen in Irland dauern fort. Die Großgrund besitzer haben in einer Versammlung erklärt, daß in Irland nicht mehr das Gesetz und der Staat ihre obersten Aufgaben zu erfüllen vermöchten: den Schutz der Person und des Eigcnthums. Eine solche Erklärung wird von der englischen Presse als eine Schmach ohne Gleichen für ein civilisirtcS Land bezeichnet. Die Landliga beherrscht vollständig und allein den Westen und den Süden Irlands, Eng lands Königin hat dort keine Macht mehr. Man dringt daher auf Aufhebung der Habcas-Corpus-Akte, d. h. Verhängung dcS Belage rungszustandes. Andere wieder sagen, die Anwendung von Gewalt hälfe Nichts, das einzige Mittel sei, das Parlament cinzubcrufen und eine bessere Ackqgesetzgebung zu erlassen. Beiläufig bemerkt: es hapert auch mit der Möglichkeit, Gewalt gegen die irischen Auf ständischen anzuwendcn. England kann kein einziges Regiment ent behren, un, es nach Irland zu schicken — eine cigcnthümliche Illu stration zu der Kriegsdrohung Gladstone'S gegen die Türkei. Die ganze Heuchelei dieses Störenfrieds käme zu Tage, wenn die Türkei von ihm Reformen in Irland verlangte und zu deren Beschleunigung mit der Sendung türkischer Schiffe nach den irischen Gewässern drohte; denn die Irländer sind unglücklicher als die christlichen Unterlhanen des Sultans. Endlich hört man wieder etwas aus Frankreich über die Aus führung der Märzdekrete. 6 Kapuziner deutscher Nationalität, die jahrelang bisher in Epinal lebten, sind ausgewiesen worden und gestern wollte man mit der Auslösung der Karmeliter-, Dominikancr- und Kapuziner-Orden beginnen. Der Papst hat den Orden befohlen, zwar die Eongregationshäuser zu verlassen, aber ihr Ordensllcid fort zu behalten. Als französische Staatsbürger halten sich die Geist lichen für unverletzlich und wollen in ihren schwarzen, weißen und braunen Gewändern ihrem Berufe nachgchen, ohne gerade eine Eon- gregation zu bilden. Es würde also mit der Auslösung der Klöster kein Nutzen verbunden sein und sich das Schauspiel der Jesuiten auslösungen einfach wiederholen. In Paris wie in den Departements sind mit dein Beginn des neuen Schuljahres die jesuitischen Lehr anstalten wieder eröffnet worden, und die Zahl ihrer Zöglinge ist jetzt sogar viel größer als zuvor. Am 7. öffnete das Jesuitenlyceum der Rue Madrid seine Thore. Der Erzbischof von Paris, Msgr. Guibert, las die Messe, die mit ganz besonderem Pomp gefeiert wurde. Die Mitglieder der „neuen Administration", die Professoren, die Zöglinge mit ilncn Angehörigen wohnten der Eröffnungsfeier bei. Nach der Messe hielt der Erzbischof eine Ansprache, in welcher er be sonders betonte, daß an dem Lehrprogramm nichts geändert sei. Auch die Professoren sind noch die gleichen, und der einzige Unter schied zwischen der „aufgelösten" Jesuitenschule und der „eröffnten" Privatschule scheint darin zu bestehen, daß die Zöglinge die jesuiti schen Vorstände und Professoren nicht mehr mit „mon son dern mit „wousiour l'udde" anreden. Wahrend des vorigen Schuljahres hatte das Jesuitenlyceum der Rue Madrid ca. 800 Zög linge; jetzt soll es 1000 haben. Zu Lyon, Bordeaux, Amiens, Villa- franche, Montauban re. hat das Schuljahr unter ähnlichen Umstän den begonnen und die betreffenden Behörden haben nirgends Protest erhoben; ja an einigen Orten haben sich die von der Regierung zur Ueberwachung der Lehranstalten ernannten Jnspcctoren äußerst zu vorkommend gegen das jesuitische Lehr- und Verwaltungs-Personal gezeigt. War also die Auflösung nur eine Komödie? Und warum wurde Freyctnct gestürzt, der ebenfalls nur schonendvorgehcn wollte? In Deutschland zieht das Kölner Domfest immer mehr die Auf merksamkeit auf sich. Die Feier wird glänzend und großartig sein. Auch die katholische Bevölkerung des Rheins wird nicht die ihr an befohlene „würdige Zurückhaltung" beobachten, sondern massenhaft und in herzlicher Freude dem erhabenen Schauspiele beiwohnen. Nur wenige deutsche Fürsten werden an der Seite des Kaisers fehlen. Der König von Bayern bleibt natürlich in der Einsamkeit eines sei ner prunkenden Alpenschlösser vergraben. Auch der König von Würtcmberg hat „aus Gesundheitsrücksichten" abgeschriebcn, sendet jedoch einen Stellvertreter. Sonst fehlt von den bedeutenderen Für sten nur der Großherzog von Hessen. Den Grund seiner Abwesen heit wird man aber als triftig anerkennen müssen. Er will ein Zu sammentreffen mit dem Prinzen Friedrich Earl von Preußen ver meiden, der beinahe sein Schwiegervater geworden wäre. Die bei nahe schon perfekt gewesene Verlobung des verwittweten Großhcr- zogS von Hessen mit der ebenfalls verwittiveten Prinzessin Heinrich von den Niederlanden ist nämlich in der letzten Minute noch aus einander gegangen. Die Herzen hätten wohl zu einander gepaßt, aber nicht die Vermögen. Der Großherzog ist nämlich einer der ärmsten Fürsten Deutschlands, die Prinzessin aber, die vor ihrer Ehe ebenfalls ganz mittellos war, inzwischen aber von ihrem ersten Gemahl viel geerbt hat, wäre wohl gern eine Gütergemeinschaft ein- gegangcn, wenn nicht der sparsame Vater, Prinz Friedrich Carl, aus schwierig zu drückenden Gründen sein Verbot eingelegt hätte. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Petersburg, 10. Oktober. Die Beziehungen keS chine sischen MarguiS Tseng zum russischen Ministerium des Acußern sind wicter definitiv abgebrochen. Im chinesischen BotschaitS« Hotel ist Alles bereit abzurciscn, sobald die erwartete Ordre von Peking eingetroffc» sein wirb. Eine Depesche des Admirals LcssowSky soll rathcn. soiort die Initiative zu ergreifen und den Angriff gegen die chinesische Hauptstadt zu richten. Petersburg» 11. Oktober. Die russische „PctcrSb. Z." giebt noch nicht verbürgte nachträglich ermittelte Details über eine bereits vor einiger Zeit entdeckte, schon im vorigen Iabre unweit Station AlexantrowSk angelegte Mine, turch welche beabsichtigt gewesen, den kaiserliche» Zug in die Luit zu spren gen. Die Mine bestand aus zwei mit Dvnamit angeinllten Abtheilungen, von welchem eine Drahtleitung seitwärts nach dem Fahrwege führte. AlS sich der kaiserliche Zug dem betreffenden Orte näherte, eilte auf dem idabrwege ein mit drei Pferden be spannter Wagen herbei, welcher, nachdem der kaiserliche Zug passirt war. wieder davonlagte. Man vcrmuthet. daß der Wagen eine elckti ischc Batterie enthalten bade; die verbrecherische Absicht mißlang, weil der Draht beim Eingrabcn durchschnitten worden war. — Offizielle Nachrichten fehlen zur Zeit noch. «ondon. 11. Octobcr. Dem „Ncuter'schen Bureau" wird aus Teheran vom l l.t. M. gemeldet: Die Kurden, welche jüngst in Persien einfielc», plünderten in Miandoab M vier große Döner und mescltcii die Einwohner nieder. Die persische Regierung hat die Entsendung von 12 Bataillonen Infanterie, 2»oo Man» Kavalerie und 12 Kanonen nach dem Schauplatz der Rebellion angeordnet. Konstantinopel. II. Octobcr. Der Mlnlsterrath hat die sofortige bedingungslose Ucbergabc Duliignos beschlossen. Nordamerika. I» Indiana finket heftige Wahlagitation statt. In ShclmwIIIc stießen Demokraten und Republikaner zu sammen. der Sheriff wurde gctödei, der Adjunkt und mehrere Andere verwundet. In Evansvillc fanden durch Revolverschüssc Verwundungen statt. Berliner Börse vom II. Oct. Die gesirige Privatbörse! verlies satt panikartig: aut allen Gebieten wurden die Evurie gleichmäßig procentweise geworfen. Heute »öffnete die Börse ^ > recht ansehnlich über gestriges Schlußniveau und befestigten i sich dann vorübergehend aus Grund der Meldungen von einem Nachgcbcn der Piortc. Die bessere Lllmmung war aber wie gesagt »urvorübergihend. Von dr» leitendenPap'crcii blieben Kreditakticn 8, Franzose» «Mark, Vauradüite 1'/-,Dort munder Union 2. Disconlo-Eommandil 2 Proc. besser alS gelter». Gegen Sonnabend blieben die Eoursc trotzdem last durchgängig niedriger. Von sächs. Werlbc» büßte» gegen Souuabcnb ein Leipziger Diöcontv Dresdner Bank >>.i, Sächs. Bank circa "/,, Gußstahl -1, Lauchhammer ca. Stickmaschiucu 2Frisier und Körner je 2, Hartmann und Nähiaden je > Proc. lokales und Lächsrichcs. — Se. Mai. der König trifft schon heute Morgen 8 Uhr, direkt von Schönbruun kommend, in der k. Villa zu Strehlen ein. — Der Pfarrer Reichardt i» S chönbruiui hat das Ritter kreuz 1. Klasse vom Aibrechlvordc» erhalle». — Unser Stadtvcrcrductcuvcrstant, Herr Hostalh 'Acker mann, hat als Präsident des deutschen Reichstags gleich seinen Präsldiaikollegcn seitens des Obcrpräsidcnkcn der Rhcinplt.vi»z eine Einladung zur Thciluahme a» der Keiner Doi» banseic r und seitens des königl. preußischen Obcrhiimgrichattö eine Eiu- lcidung zu dem kaiserlichen Diner im Schlöffe Brühl crhrlie». Herr Präsident Ackermann wird ciciec Einladung Folge leinen. — Am Sonnabend hat Se. Erc. Finanzministcr Freiherr v on K önner l tz in Begleitung des vorn Finanzraih Hvimann und einer Anzahl sachverständiger Beamten die Lccundärbah» Gaschwitz-Plagwitz zum Zwecke technischer Untersuchung befahren. — Der Majoratshcrr von Brauna bet Kamenz. Herr Gras Alfred Stollbcra-Ltollberg ist am I. d. aus rer Reise von Bordeaux nach Madeira aui dem Schiffe gestorben. Die Leiche soll von Madeira am 20. d. in Kamenz bez. Brauna cinlreffeii und am 28. d. bestattet werten. Der neue MajorakSherr von Brauna ist der 12jährige Sohn des Dahmgeschiedciic», Gras Fritz, der sich gegenwärtig am der Schule zu Meran in Tirol befindet. — Wie man hört, bat die russische Regierung der schlechte» Ernte wegen die Ausfuhr von Getreide aus Rußland verboten. - Bel der am Freitag vollzogenen Wahl eineSOrga niste» für die Annenkirche wurde vom Kirchenvorstante Herr Organist Rißmann, ein allgemein als tüchtig anerkannter Beherrscher seines Instruments, gewählt. Seit vorgestern hat auch der Orgcl- könig Herr »August Fischer sein Amt in der Dreikönigökirche zu Neustadt-Dresden angctrcten. — Der in stetiger Entwickelung begriffene konservative Verein des Erzgebirges hielt am Sonntag In Chemnitz eine Versammlung ad. die sehr zahlreich auö de» vielen Orten, in denen diese Partei lest orgauisirt ist. beschickt war. 'Auch Leip zig war vertreten und der von Dresden crichicncne Vicepräsitent dcS Reichstages, Holrath Ackermann, wurde shmpalhisch begrüßt. Den Vorsitz führte» Prot. Strainucr und Nechtöanwalt Müller auö Chemnitz. Der Verein beschloß u. A. eine Resolution, un gefähr des Inhalts, daß die jüngste Svaltnng unter den Nativ» naMbcralen den Komervatjvcu unmöglich einen Anlaß geben könne, von ihrem bewährten bisherige» Programm abzuwclchcn: der Verein lehnte cs ferner ab. mit dem Bcnniglcii'jchcn Flügel der Natloi-allibcralcn eine ronscrvaiiv'IidcralcMiich- nnd Mittcl- partei zu bilden, erklärte sich aber bereit, von Fall zu Fall mit solche» Parteien, die ein konservatives Interesse verfolgen, Hand in Hand zu geben. DaS betrifft z. B. die Vereinigung der Kon servative» mit dem Ecntrum in der Innungssragc. — Im hiesigen Arsenal wurde vor einigen Tage» ein nack ter neuesten und besten Konstruktion gefertigtes Feldlazarett zeit adgeiieiert und ausgestellt. Das letztere geschah ln wenig Minuten und befindet steh im Zelt beiondercr Rau», tür tte Aerzte und für die Sanitätssoldaten, sowie genügentcr Raum noch tür 30 Betten. Die Abnahmckcmunissicm war sichtlich zuiricdcngcstcllt. -- Post. Vom 15. Octobcr av wirb die 2. Personcniahrt von Großvostwitz nach Euncwalte um 5,20Nachm, die l.Privat- Perioneniahrt von Euncwalde »ach Großvostwiü um 5.35 such abgeiertigt. Gleichzeitig wird die Bclörtcrnngc'zcit bei sämmt- lichcn Privatversoneniahrten zwischen Euncwaltc und Großroli- witz aus 50 Minuten icstgeictzt. Die 2. Perscncniabit von Lchluckenau nach Schnitz gebt 3,55 Ncicbm., die 2. tcrgi. von Zittau »ach Ovbin um 3.5 Nachm., von Hirschicidc nach WcigS- dort um 3,50 Nachm. Die 2. dcrgl von Kreischa nach Nieder schlitz um 12,5 Nachm. Die I. bergt, von Niedersedlitz nach Kreischa um 7,20 Vorm. Die Personcwahrten aus Mügeln 2.55 Nachm., aus Glashütte 0,i5 Vorm., aus Berggießhübel8,.'.«»'Abende, ans HcUendors 3.55 Nachm., aus Berggießhübel l I,:l0 Vorm., 1,15 Nachm., 8,48 Ab., aus Gottleuba 10,:>0Vorm. und3,35'Nachm., die Personcnpost von Wilsdruff nach Stoffen 4,u> Stach,».. diel. Perioucnsahrt von Nossen nach Sicbcnlebn 7 Uhr Vorm., von Bicnoimühic nach Fraucnsletn 0,30 Nachm., von Savta nach Blcnciimüble 5,35 früh und 5,10 Nachm., von Savda nach Sciffcn >2.5 Mittags. — Die B ekäinpsung der Vcrrußun g Dresdens er fordert eine allseitig«: und thatkrüstige Unterstützung, alles Dcbat- tiren wird wenig oder nichts Helsen, wenn nicht in die das Nebel verschuldenden Hauptursachcn die Hand gelegt wird: Nämlich N daß man die Verwendung eines aus Stein- und Braunkohle» gemischten Heizmaterials, 2) die Instandhaltung der FcucrungS- gnlagcn, 3, richtiges Feuern und 4» das Kehren bcrSchvinileinc nicht streng beobachtet. Bei nur einigem guten Willen in cs i» der Thal nicht so schwer, in den Weg zur Besserung cin.zulcnken. Besitzen wir doch schon eine große Zahl guter Fcncrimgsaniagcn. die nur richtiger Behandlung bedürfen; deshalb sei vor Allem unser Streben, gute Heizer zu bilden. Weiter müssen wir cs un serer städtischen Behörde zur dringendsten Pflicht machen, dem zur Zeit übliche» Gebühren beim Kehren der Schornsteine den ener gischste» Einhalt zu thun. Ein Jeder weiß, daß dcr leichte Ruß, wenn die Ocssc Im warnun Zustande gekehrt wird, von dcr auf- steigenden warme» Luftsäule des Schornsteines ins Freie gctiagcn wird — und daß ans ticscWeisc mindestensdrcivieriei dcSRußcö. der imscrc Statt ül-cthauvt belästigt, zugesührt wird. läßt sich sotort beweise» Können die >0 Bczirksschornstcinsegcrmcislcr mit dem an Zahl geringen Personal, welches sie zur Zeit beschäftigen, nicht auökomme». so muß die Behörde daraut dringen, daß die selben mehr Leute gnsicllen. Zur Zelt kommen aut einen Schorn- stcintcgcrgcsellcn beziehentlich Lehrling aut Gr,md einer „»gekähreii Schätzung >350 Schornsteine zum Kehren, von denen etwa v.i wahrend der Sommerzeit nicht oder dock» nur dts N>r4.Etage zu reinigen sind. H Daß cs unmöglich ist, daß ein Ma»n solche Ar» bcitslcistnng in 20 Arbeitstagen eines Monat- >" MdmuigSmaßi- ger Welle leisten kann, liegt aut der Hand! Mochte deshalb unsere Stadtdchörtc recht ernstlich darauf bedacht sein, »' diesem Punkte schnelle AdhIIie ou schaffen: klcsclve ist ia im Besitz des hicr elnschlagenden statistischen Materiales, und bedarf es keiner - Im Wiuicr is, dc?l,,ilb die «idcti'loisiui'N ">«» keinen NaN z» dewüIN^eN:
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