Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 29.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188407293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840729
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-29
- Monat1884-07
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.07.1884
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
M Konstantin»»«!. Sin großer Brand in Marasch zer störte 1200 Häuser, darunter 1000 Läden, drei Moscheen, das Gemeindehaus und di« Hauptwache. pdEchch NnleMll««. HesMsvcikehr, MMbeM. KemdemLk. 8 kV«« K>,,dr»I,I Aio«VVLUt^v8 «I«e»n«» p»«stonxon Selatdao«, »tt Loavoi-t», öillet ae 6arrs8polllisucs i a. ». v. ^8»Mu'UokG lüllrirtn« prvls- I MBräsv xr,ti« »dx«tx«dan I v. vLcd »usvLriet knuion vbn»«rät. I. Knrjroi, Küdne, ltrenckea, i Viltiäratkeratr. 21 d. u. ! 8oplit«n8tr.« am kostpl. Woilvno 8oti!sfclvvlcvn, ßrösetss vager am klatre, in allen Oualitüten. It»»nvvK- n. jV»turAv«II«lVvItvir voll LI. 8,75 !tll. kroieeouraut gratie unä krauce. , V.MotLlar, IS Aktmrlit lS. KL.?"LL> ILui»8t-x«HVvrdlIvk« «vLvi»8tLi»«Iv. »»» kvise-^ptlksl! »W» Hvr»Ii«r«I Itü>l1»r<-i, zVileärulteretra»»« 2, runäcli8t äeiu Lltiuarüt. kveniUxtBr Lnvvntur ewptskleo mr eiuen xrösEea kosten AlllMMMei- 8tie!i6l'6l6ll Lnk (-LN6M vorMbriger Dessins, ve.lt unter «len Herstellungspreisen II»rt>n»«n L l8»»n», 8cllles8-8trusse 17, gegenüber äow llxl. Lclilosse. Rr.III. r». »n-.-«.««. «qi. 18MLi7«WlLLLM ! Dr-«dc„. >884. Dienstag, SK. Juli. Mr -ie Mmlc AugB imi> Scplelnl'er Sie vertritt demnach die Ansicht, »la» müsse sich aus die den Fran zosen freundlich gesinnten Eingeborenen der Küste stützen und Ta- . .... . , ^ ^ 'tnatave und Majnnga inililäriich belegen, im Uebrigcn aber tonne werben Abonnements auf dre „Dresdner Nachrichten' rn der Ex- man spater aus kommerziell n Rücksichten noch einige Hasenptätze vedmon, Marienstraste Nr. IS, zu I Nlark 70 Psg., für aus- in dem Gebiet der den HowaS feinvlichc» Siämmc in Besitz nehmen, tvarts bel den Kaiserlichen Postanstalten im deutschen Reicksgeoict Diese Plätze würden nach vcm Friedcnsschlnß Frankreich verbleiben, zu 1 Mark 84 Pfa., in der Oesterrcichiich-Ungarischen Pko mrchic zu 1 Gulden 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlag) angenommen. Politisches. Auf Madagaskar scheint den Franzosen das Annectircn schwer gemacht zu werden und der jüngst von der französischen Kammer bewilligte Nachtragskredit für die Madagaskar-Expedition kommt gerade zur reckten Zeit, um der Regierung ein energisches Vorgehen ^ W aus ihrem Gebiete definitiv niedeczulassen. ... . gegen die HowaS zu ermöglichen, die sich bisher hartnäckig geweigert A L7s's^ haben, dre mit den üranzoien abgeschlossenen Vertrage zu halten ^ ^-u Franzoien eine Niederlage mitzubringcn, indem sie emen An- und für deren Verletzung Genügt,-uung zu geben. Die Ansprüche griff aus rhr befestigtes Lager zurückgcwiesen Ein derartiger Erfolg der Franzosen aus Madagaskar datircn eigentlich schon von 1642. »n Anfang ist ganz geeignet, die Hamas zu fernerem Widerstande NÄ-r-'L-K'.-kd-577?-"!,»-«^ srssdrr Ls« ÄS^^'LLL Zeiten Frankreichs. Dle Soclete de l L-nc». erhielt bas Privileg»»»,. wenigstens zur Zeit noch nicht als aussichtslos erscheinen. sich in Madagaskar niederzulasscn, dort Ansiedlungen avzulegen und. den Handel mit der Bevölkerung zu eröffnen. Zu Ansang dieses Nttlkstk Ttlksirammk Ver »»Dresdner Nathr/^ vom 28. Juli. Fahrhundeits batten die Franzosen nur »och zwei Besitzungen an' Berlin. Ter Ausschuss der Gesellschaft für deutsche Kolvni- der Ostküste inne, Foulevointe und Tamatave. welche im Jahre 'ätion richtet^ an die Freunde und Förderer des KolvnisativiiSge- I8ll von den Engländern zerstört, später aber wieder von den! öch^chSchm.^hwchm- worin gesa^ — Der Buckdruckercifaktor Moritz Lenz in Meissen, ' " Eb . in der Buchdruckerei von Fr. Klinkickt, erhielt das allgemeine Ebrenzeichcn. — Am vorgestrigen Sonntag hielt im Normittagsgottesdirnste der Annenkirche Herr DiaeonuS vr. Sauer ferne Abschieds- prcdigt; der hochgeachtete Geistliche tritt nun. nach über Nläbriger Tbätigkeit an genannter Kirche, in den Ruhestand. Der Kirchen vorstand beschenkte de» Scheidenden mit einer schönen Eopie der Rafacl'scken Madonna. und eine schwache Besatzung würde genügen, dem sranzösischen Handel Schutz zu gewäbren. Kausleute und Handwerker würden aus diese Ssseise in da-, Innere der Insel Vordringen und dieselbe - Der angesagte Besuch II. MM. des Königs und der m wirtlnchastlichcr Beziehung erobern.. Demnach verzichtet dr: Re- Königin aus der Vogelwiese vollzog sich gestern Nachmittag gieruna am emen Zug nach Tananarwa und zielit dre Belegung I um '/F aus 0 Ubr. DaS geliebte Aönigspaar wurde bei der Ankunft ciiiigcr Punkte an der Küste vor. Die Vorausictzuiig des sranzo- ,„jt Böllerschüssen begrübt und vom Vorstand der priv. Bogen stichen tlkaruienilillikers, dass die Howas ihren Widerstand autgebcn schützengilde chrsurchlSvoll bew llkommnct. Außerdem hatten sich zum werden, iot'ald sie sehen, dass die ,z- anzoien ernstlich gewillt sind, j Emvfangc die Herren Stadtkommandant Generalleutnant v. Funcke scheint, wie die letz- ^ Ercell.. Polizeipräsident Scknvauß. Kreishauvtmann v. Koppenkeis, Platzmajor v. Haupt zur Begrüßung im Königszelte eingetunden. Ihre Majestäten kamen in Begleitung des Kriegsministers Grasen von Jablice, des Flügelabjutanten Sr. Majestät von Äolortie, des msaiimiengeliclen sei, ivelche sich entschlossen habe», Mitte Septem ber in Südafrika grössere Läiiderstrcekcn anznkauscn und ans diese Äciie mit Anlegung einer deutschen Ackerbau- und Haudelskolonie vvrzugehcn. Dieseingcn. welche gcncigt sind, sich an den ersten Landankaus mit einem Betrag von mindestens 5iM Mk. zu bcthci von Franzosen besetzt wurden. Im Falwe 1840 und l8tl riefen die Sakalaven, die Eingeborenen von Madagaskar, welche den westlichen Küstenstrich dieser Insel bewohnen und Vdn den Howas geknechtet und unterdrückt wurden, Frankreich gegen die Letzteren nur Hilfe an. Die Franzosen die kleine und überließen nach wie vor mit den Franzosen, französische Missionäre drangen sogar dis nach ^„c,, Lchlawe rosst. Hammorimihle und Varssn kursirt, vermittelt der Hauptstadt vor, erbauten dort eine Kirche und suchten auf alle ausschliesslich für dcn Fürsten den schleunigen Verkehr cwöcheii dieicn Weise, wie noch heutigen Tages, dem Einstuß der englischen , Orte». Das mnsangreiche Material verarbeitet der Reichskansser Missionäre cntgegenzuarbeitcn. Diese Zustände dauerten dis zum ^>tgats»etretär Gral Hatzfeld, Fahre 18li3, wo die Minister Napolcon'S III. dem .Häuptling der Hovas, Radama II-, dcn Titel eines Königs von Madagaskar zucrkanntcn, allerdings „unter Vorbehalt der Rechte Frankreichs". Im Jahre 1868 wurde ein neuer Vertrag niit ihm abgeschlossen, in welchem sich der Artikel befindet, dessen Verletzung zu dem jetzigen Kriege geführt hat. Der betreffende Artikel lautet: „Die Franzosen sollen das Recht haben, sich aus Madagaskar niederzulassc», wo sic eS für zweckmäßig crachien und sollen überall bewegliche und unbewegliche Güter mietben und erwerben können". AlS im Jahre 1878 aber der französische Eonsul Laborde in Tananariva starb und durch Testament seine Neffen als Erben seiner dortigen Güter eingesetzt hatte, wollten diese auf einem in einer Vorstadt in Tananariva gelegenen Platz ein Haus banc» lassen. Kau»' hatten die Bauarbeiten begonnen, so wurde den »cnc» Eigcnthümern der Regierung der HovaS verboten, diese sortzusctzen und als der Eonsul protestirte. ein Teeret erlassen, welches bestimmte, daß aus Madagaskar nur Untcrthancn der Regierung der Insel Ländereien unter einander verkaufen können, ja. daß wenn Jemand solche anderen Personen verkamt, dieselben an die Regierung znrücksallen. Dieses Dekret vom Jahre 1881, welches jene Bestimmung des Vertrages vom Jahre 1868 völlig annullirt und wodurch die Erbschaft des Herrn Laborde eingczogcn wurde, hatte trotzdem noch keinen völligen Bruch mit Frankreich zur Folge. Erst als einige Zeit darauf die» Häuptlinge der Sakalaven nach Tananariva berufen wurden und den Befehl erhielte», die fran zösischen Flaggen, die seit 20 Jabren auf ihren Dörfern wehten, durch Flaggen der Howas zu ersetzen, erst als dcn sranzösischen Ansiedlern von verschiedenen Seiten niit dem Tode gedroht wurde, verlieb der französische Konsul seinen Posten und begab sich nach, Tamatave, nachdem er vorher dem ersten Minister geschrieben hatte,' daß er die Regierung der Howas für jeden Angriff aus das Leben oder Eigentbum der auf Madagaskar verbleibenden Franzosen ver antwortlich mache. Die Feindseligkeiten sollten im Juli 1882 gegen die Howas begonnen werden, als der Minister dcS Auswär tigen der damaligen Königin Ronavalomanjaka ankünbigte, daß sich eine Gesandtschaft nach Paris begeben werde, um die bestehenden guten Beziehungen zwischen den beiden Regierun gen ausrechtzuerlialten Der Konsul erhielt »un den Austiazi, ab zuwarten und die Abreise der Gesandten zu begünstigen. Während diese sich aber nach Frankreich begaben, wurden die Franzosen auf Madagaskar von allen Seiten bedroht und ihr Eigentbum der Plünderung vreisgegeben. Die Verhandlungen, welche in Paris begonnen hatten, wurden am 24. Januar 1883 definitiv abgebrochen und aiss die Nachricht hin, daß inan in Tananariva zm» Kriege rüste, erhielt der Admiral Pierre dcn Befehl, alle Flaggen der howas zu entfernen, welche an der Nord- und Nordwestküste von Madagaskar webten. Erwürbe außerdem beauftragt, der Regierung der HowaS folgendes Ultimatum zu unterbreiten: „Tbatsächliche An erkennung der Souverenitäts- oder ProtektoratSrcchte Frankreichs aus die Nord Küste, sofortige Garantien, welche die A»sreck>trrhaltuna dcS Vertrages von 1863 sicher» und Zahlung einer Entschädigung für die ans Madagaskar ansässigen Franzosen." Das Ultimatum wurde ^ Admiral und Ma- . , ^ . ... . ^ der Howas befanden. In Folge dieser Demonstrationen wurden die Verhand lungen am 1. Februar d. I. wieder ausgenommen, die aber jetzt völlig abgebrochen sind. Frankreich steht also von Neuen, vor der Widerstand der Howaü zu brechen fei. Die in der Kammer zur Geltung gekommenen Ansichten hierüber sind vcrscknedcner Art. Die Einen «klären sich für die friedliche Politik, die die sranzösische Regierung Jabre 1881 befolgte. Andere, unter ihnen der streit bare Bischof Frepvel, verlangen, daß man einen entscheidenden Schlag wage, dir französische Schntzberrschafl zur Wirklichkeit mache und dl« Haupt,tadt der Howas besetze. Die Regierung selbst nimmt zu diesen beiden Vorschlägen ein. Sie hält eine .versöhnliche Politik Frankreichs nicht mehr M möglich, ohne daß dre Wirde Frankreichs darunter leidet. Andrerseits scheint ihr aber eme E.oberung im eigentlichen Sinne überflüssig zu fein, da ihrer Ansicht nach da» Hauptgewicht auf die Handelspolitik zu legen sei. welchem die Bearbeitung der Schriftstücke hier in Berlin obliegt, wird nach der Taufe des ncngcborencn Prinzen, welcher er als Ver treter des auswärtigen Amtes beiwohnen wird, seinen Urlaub an- treten und wird während desselben vom UntcrstaatSsekretär st. Busch stcrtreten. Fast gleichzeitig mit Mnjnnkc ist ein anderer streitbarer klerikaler Jonriiat.sst, der Redakteur des „Bad. Beobachters" Gerber, ston seinen geistlichen Oberen zur Seelsorge zurückberusen worden. In Stettin streiken gegen 2000 Schneider. Paris. Tic Revision wird heute in der Kammer in Form einer Interpellation zur Verhandlung gelangen. Man fürchtet all gemein, dass Fern, ein gewagtes Lstiel spiele, in dem er für den Seuatsbeichluss hinsichtlich der Finanzvefngniise des Senats eintritt. Selbst die „Restubligue Fran^aise" räth chm dringend, nicht die Ka- binetsfrage zn stellen. Pari s. Es verlautet, dass zwischen der Regierung und der Kammerinajvrität bezüglich der Revision des VenassuiigsartikelS acht eine Uebercinsiinimmig erzielt ist. Tic Kammmnajmitat sei, von! „in ein Esiiistcrnehnic» der Kammer mit dem Senat hcrzustellcn, Revision des Artikels acht zu verzichten. Für heute c die Revlsionssrage, entschlossen, aus erwartete man die Berathmig der Kammer über . „ . dieselbe scheint aber bis mvrgeii vertagt zu werden. Die Kammer bcratbet bis jetzt eine Vorlage über die Weinabgabe. Paris. Bis heute Vormittag 10 fanden in Toulon 14, in Marseiile 18 Eholeratodes'älle statt. — Die Delegation der äusser- stc» Linken der Destntirteiikammer besuchte bisher Taraskon, Bean- caire und Arles: sie konslalirte überall grossen Schmutz. — Ein Scbutzmann tödtete gestern in den elisceische» Feldern einen Arbei ter, de» er zum Weitcrgehc» ausgesordcrt alte, der aber, statt zu gehör- chcu. sich aus den Agenten stürzte und nun einen Säbclstich durch das Herz erhielt. Ter Schichniamr beging später einen Selbst mordversuch. indem er sich in's Wasser stürzte, er wurde jedoch gerettet. Der Berliner Börse lagen von auswärts günstige Mel dungen vor. Die Nachricht, dass die österreichische Krcditaiistalls- gruppe eine österreichische Eisciibahnanleihe von 1>»0 Millionen Gulden übernommen habe, ebenso die Meldung, dass die Finalisi- rimg der Konversion der Unaarrente nahe gerückt sei, wirkte anre gend. Beruhigendere Nachrichten über die Cholera, Geldslüssigkeit und Teckilngsvcdürstiiss thaten ein klebriges. Das Geschäft war von vorn herein recht belebt, besonders in spekulativen Bankstcipicren, die erheblich höher wurden. (Kreditaktien nm 6'/e Mk.. Diskonto um 3' 5, deutsche Bank um 2 Prozent.) Kassabankeu fest, aber ün Ganzen ruhig. Deutsche Bahnen fest. Grössere Avancen erzielten Ostpreußen aus VerstaatlichungSgerüchte und Maricnburacr. Fremde Bahnen zogen in Erwartung gröberer Gctreidetransvortc an. Von österreichischen Prioritäten nur Pilsen-Priesen belebt. Bergwerke steigend. Sonstige Jndustriepapiere ohne einheitliche Tendenz. Deutsche Fonds still, fremde Renten fest und belebt. Kämmerberrn von Schönberg und der Hofdame Gräfin Einsiedel an. während in Begleitung des Herrn Grafen von Fabrice dessen Adjutant von Oppen - Huldenberg zu bemerken war. Sc. Majestät übernahm die sämmtlichen 12 Schüsse in, 2. Rennen nach dein großen Vogel und erzielte eine erhebliche Anzahl Späne. Nach Beendigung dcS Schießens begab sich das ge liebte Königspaar Arm m Arm zu Fuß auf einen Rund- gang durch die Budcnreihcn bis nach dem wilden Vieitcl, von dcn tiefsten und herzlichsten Smnpathien des tausendfältig versammelten Publikums bereitet, die in ebensoviel Ovationen ihren Ausdruck fanden. Dem Circus Lorch statteten die Majestäten einen längeren Besuch ab und kehrten dann nach dem Königszelte wieder zurück. Nach herzlicher Verabschiedung von dem Directorium der Boaenichützengesellschast kehrten Jh.e Majestäten zu Wagen gegen '/eh uhr wieder unter tausendstimmigem Jubel der Bevölkerung nach der König!. Villa in Strehlen zurück. Tie Frcgucnz auf dem Fcstplatzc am letzten Sonntage war eine ganz enorme und dürste mit 80.000 Personen von Mittags bis Nachts nicht zu gering bemessen sein. Das schöne aber küble Wetter trug wesentlich dazu bei. Ein richtiges Vogelwicsenbild entwickelte sich gegen 5 Illir Abends, als plötzlich ein dichter Gewitter-Regen niederging. Wie elektrisirt strömte Alles mit Kind und Kegel dcn Bierzelten und Restaurants zu, io daß dort buchstäblich kein Apfel mehr zur Erde konnte und w.'der Tisch noch Stuhl aufzutreiben war. Tic Büffets waren unerreichbar und die Bicrmamsclls in ihren kleidsamen Trachten erregten Bedauern wie sie „festgcrammclt mit den Beinen wie 'ne Form ans Lahm gebremst", fast brcit- gcquctscht wurden. Eine Bratwurst (in manchen Zelten war eine besondere Scmniel nicht mckr nöthig. da sie auS Fürsorge schon inwendig sich reichlichst vorländ) oder ein Glas Bier war in diesen Knäueln kaum um ein Königreich zu erhalten. Da drückte man geliic Mr promvte Bedienung einen gewichtigen Obolus in die Hände der Schönen. Die Heiterkeit fand überhaupt manchmal eine originelle Anwendung. Im Hecht'scbe» Zelte ging es am Sonnabend eben wieder recht bock her. io daß inan kaum sein Wort verstehen konnte, als eine echte Bicrniondsgestalt torkelnden Schrittes am Horizont austauchte und mit Stentorstimme ein „Ruhe jetzt!" hinaus donnerte. Bestürzt horcht lautlos der Festschwarm auf, harrend der Dinge was da kommen soll, als wiederum der Biedermann das Wort ergriff: „Ich erkläre hiermit die V gelwiese für eröffnet!" ei» Signal, das mit heidenmäßigem Gelächter ausgenommen wurde. Bezüglich der vorgestern gerügten Troschkcnverhältnissc theilt uns der Vorsitzende des hiesige» Troschkenbesitzcr - Vereins mit, daß die Nachttaxe von 1 Mark 80 Pfennige nicht um 9 Ulir, sondern erst von 10 Ilhr ad beginnt. An dcn theurcn Zuständen ändert dies allerdings nichts, zumal uns seiten des betreffenden Herrn Namens der Korporation aus das Bestimmteste versichert worden ist, daß die Droschken kutscher zur Zeit nicht in der Lage seien, billiger zu fahren. Frankfurt ». 2S. Ja», »redil 260 I24-I,, «Orr Looir —. Oell. Stlberrcirtk —> Siaaliidal,,, Lombard«» avitrremc —. Siaiizier . veiierr. Boldrcul« —. ««i» Uny. Goldrenir lier Rulle»—. «er Nulle» 2. Vrlcntanlelbe —. Neueste Ungar, «doldanlethr —. ». Oricntauletbc -. Ungar. Pavierr. —. rigcanto M»/». «gv-icr bv'/,. Woilbardd. —. Nullen—. gcst. e»i«n. rs. Iull. Credli gev,7l>. Staairbahn —. Lombarden Nordwstb. —. Marknottn —. n»g. »olde. »2,vb. Tabak-Act.-, tzcstelt. Vor'». 28. Jilit. lk-blu».i Rente 77.4b. «nleibc 108.00. Ilaliener St.3b. Gtaatibahn 6MM. Lombarden 3l0.ee. d». NrtorttSIen —. Sg>n»ee 227. Veit, »olbrente —. Spanier dp.OS. O-tomanen bst« Tabak-Aciien —. Ruhig. Part». 28. Juli. «Mittag».» Rente 77,iä. «»leiste >08,00. allen»!>4,.1L. Spanier 38,48. Sgqvter . Ottomanen 310,00. Türke» 7,7a. Suez 18,8S. Lombardcu 200.00. stranzolen 667.00. Fest. Lonban, 28. Juli, yonlois >00,33. 1873er Rüsten 03,0». Lombarden — —. Türke« 7,80. 4"„ kund, «mcrik. > u»g. Soidr. 83,00. Oe», iiloldr. . Pr. Sous. —. Sur» 70,>2. Egqpter——. Ottomanen 13,70. Behaupie». Lokales und Sächsisches. — Leider hat der als ReichstagSmitglied so hochverdiente General-Staatsanwalt vr. vvn Schwarze, cndgiltig erklärt, daß er aus jede fernere ReickStagSkandidatilr veizichtc. Es ist diese Erklärung lediglich die Folge seines schweren HalsleidenS. — Der hiesige kais. russ.Minisierreüdcnt Baron v. Mcngden hat einen mehrwochentlichcn Urlaub angetretcn, wählend dessen der LegationSickretär v Gernais als Geschäftsträger fungiit. — Dieser Tage verstarb im 70. Lebensjahre stehend und nach längeren Leiden inHubcrtuSburg Geh. Medijinalratl, vr. Ehrt, der Director der dortigen Landesanstalt. Er hat 44 Jahre der An statt und dein Staate mit Auszeichnung gedient. ... .. . lg batte ab Dresden-Allst. 96 Passagiere, zu welchen in Neustadt noch 87 hinzugckoinmcil sind. — Das neue statistische Jahrbuch enthält u A> auch eine sehr interessante Ucbersicht über die E»n k o >» inens - A b s ch ä tzungen in Sachsen im Jahre 1883, verglichen mit dem Jahre 1882. Es crgiebt sich daraus, daß das im ganzen Lande crngeschätzte Ein kommen von 1,151,299,077 im Jahre 1882 auf 1,196,189,771 M. im ' ahrc 1883 gestiegen rind mithin aus 44,890,694 M gewachsen ist. Oie abzllzichenden Sckulbzinscn haben sich indessen ebenfalls von 92,615,657 M. im Jahre 1882 aus 94,006,944 M. im Jahre 1883 oder um 1,391,287 M. vermehrt. Das verbleibende Geiäni»st-Ei»- kcmmcn betrug im Jahre 1882 1,058,683,420 M.» im Jahre 1883 aber 1,102.182,827 Di., dkinnach im letztgedachtcn Jahre 43,499,407 Mark mehr Von dem verbleibenden Gesainnit-Einkommen an 1,102,182,827 M enttallcii auf die Städte 596,183,853 M. und aut die Dorier 505.993.974 M. — Ein uns zu Gesicht gekommenes Programm der Chem nitzer Sozialdemokraten hat folgenden »mstcriöjen Inhalt: „Großartige E>»ladn»g zum kolossalen Ausflug nach Einsiedel Sonn tag. den 10. August 1381 veranstaltet vom -b f b Chor der Rache, si 7 si Tagesordnung. ' r2 Uhr: Admarsch von Baumann'S Me nagerie und Milchgartcn. 2 Um; Vorbeimarsch am Iägcrschlösschcn und de» Ziegelschcuncn. ' -3 Uhr: Versteuerung des «nitgesührtcn Rindviehes am Ehallsscehaus zu Ersettschlag iTheilnehmer iiilt rothen Abzeichen habe» Vorsicht zu beobachten,. 3 Uhr: Gasthos Erfen schlag — Bicrstation — Aderlässen. '>4 Uhr: Ankunft ans dem Fesiplatzc. Ungeheuerer Empfang von der ganzen Bevölkerung. Grosses Konzert von der Lcibkapelle des Mahdi. Belustigungen aller Art snr Kinder von K- 6o Jahre». Ausstellung des grosseil Kamccls. Amerikanische Schnellphotographic. Vorführung einer Truppe Zulukafsern. Tiesewcn werden sich unter der Menge be wegen und dürfen nickt gereizt werden. 6 Uhr: Amchncidcn der grossen Wurst, verbunden »nt Festrede u. s. w. u. s. w. 'Abends: Rückmarsch. (Für persönliche Sicherheit ist gesorgt». Der Ausschuss. Die Festordner sind an den Kornblumen zu erkennen." — Der Sachsenvcrein „Saxonia" in Stuttgart feiert, gleichwie in den letzten Jahren, auch Heuer wieder cm heimisches Vogelschießen mit Aruibrust und Stcchvvgel und zwar am 3. Augkfft. (Be, ungünstiger Witterung an diesem Tage acht Tage später.) Tie Bctheiligung ocs Stuttgarter Publikums an diesen Festen war stets eine rege, und so steht auch dieses Jahr wieder eine zahlreiche Frequenz zu erwarten. Prmz Hermann zu Sachsen-Wiemar. welcher
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite