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Dresdner Nachrichten : 03.09.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188409037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18840903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18840903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-09
- Tag1884-09-03
- Monat1884-09
- Jahr1884
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- Dresdner Nachrichten : 03.09.1884
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Kuphlenütra,«« 6 »in ?i»«tpl»tr. v»tt Svltwiuw, krLL, sckSnsto Luxe am „Or»bou". Kräflick Xoleivratsvkos Lalais, , „ ernte 4N>cro Lrotknot »m Iv. Kov. 18611. Kammelpunlrt »Iler l'remilen. Kröenton und kein8to8 Lüiklissoniout «einer 2lrt, 20U «ep-vlile«!«!»«» L^>tunrxva, darunter „vrondnor ktaekrickten" n andern Dn'ndnor -lournale I»r»r. Ihr. F«««r'» 8ed!Lk- n. K«i8tz-Vvektz». HtzoU« a»«I Iiame«Idaar, grösste ^usvalil. 7erm LeLLöms NaeLL. Neiljliidter MMus. ^,»rm»l-llemäen unck Unsen, liledei-, vntorkosml and LsidlLvksll, /agderostoa, vaun u.Lüoil«, Lalldsohuko, LolnILnxeo. «o- N vio Karne, 8truwpk- u. Vsolliranron in xröS8torH.U8«aI>I bei E e» er», ZDil'ItNVr «n detail Kvlir«tl»< i «n>o»o« IV u. a«oio« 8. vanürts vrautLisson. LllllKv Slowsll r. LaNosoii. IlkiidvUUsssu. klLNstivk-Lsidsll-LIlunso-» risnrvli, sowie VksiiUIo Lönixl. llokllek., LltmarLt. Rr. 247. so. in,,»»,. D«»d«n. ,884. Mittwoch, 3. Septör. ««r-nlwartliqor RedaNcur I«r Politische- vr. Emil »«er«, in LreOd«» Man scheint in Berlin den Leistungen der russischen Geheim polizei kein sonderliches Vertrauen eutgegenzubringen. Anders ist cs wohl kaum zu erklären, daß letzt die Tlicilnahme des Kaisers Wilhelm an der Begegnung der Monarchen von Russland und Oesterreich wieder zweifelhaft geworden ist. Ja, wenn die fürstliche Zusammenkunft nicht auf russischem Boden vor sich ginge, da würde der greise Kaiser Wilhelm nicht fehlen — also lautet das neueste Stichwort. DaS heißt aus gut Deutsch: Man trägt in Berlin Bedenken, Person und Leben des deutschen Kaisers der Umsicht der russischen Polizeiorgane anzuvertraucn. Jede Reise des russischen Kaisers bringt einen Polizei-Apparat auf die Beine, von dem man in Deutchland kaum eine Ahnung hat und doch schasst derselbe bei Weitem nicht das Gefühl ausreichender Sicherheit, wie weit geringere polizeiliche Veranstaltungen in Deutschland und Oesterreich. Der Grund dieser Verschiedenheit ist zunächst in der Corruvtion des russischen Beamtcnstandcs im Allgemeinen zu suchen, die sich bis in die höchsten Spitzen erstreckt und von der die Polizei durchaus nicht srciblicb. Sodann hat der Kampf gegen die Nihilisten Beziehungen zwischen Polizei und Umsturzpartci geschaffen, die ganz eigcnthüm- licher Natur und mitunter höchst verdächtig sind. Um die Nihilisten in ihren Schlupfwinkeln aufzusuchcn, ist in Rußland die Polizei gezwungen, sich einzelner, ja vieler Nihilisten als Spione zu bedienen. Mitunter weiß man nicht, welcher Seite das betreffende Subjekt dient. ES verräth nicht selten beide Kämpfer an einander. Ein klassisches Beispiel für dieses Doppelspiel ist der jetzt endlich entdeckte Mörder des Polizeichefs Sudeiki», der verwegene Degajew. lange Zeit Vertrauter des Ersteren, in Wirklichkeit ein Haupt der Umsturzpartei. Nur so ist cs zu erklären, daß die Nihilisten schleunigst von Plänen der Sicherhcitsbchörden unterrichtet wurden, die von höchster Wichtigkeit und deren Geheimhaltung für den Erfolg unerläßlich war. Als Gegenleistung dasür verrathene Geheimnisse der Nihilisten wollten nicht soviel sagen, wie die Warnung«» der Letzteren durch die als Polizeiorgane verkappten Umsturzmänner. Wenn also Berathung von gemeinsamen Maßregeln gegen die zmheimllchen Nihilisten, Anarchisten und wie sie sich sonst nennen, auf dem Programme der Monarchenzusammenkunst steht, so konimt ein gut Tbeil auf die Säuberung der russischen Polizei von ihren eigenen zweideutigen Mitgliedern. Sonst entbehrt Alles, was zum Schutze der Staats- und Gesellschaftsordnung gegen die grund. stürzenden Elemente ins Werk gesetzt werden sott, der Sicherheit deS Erfolges. Eine Reform der russischen Polizei läßt sich freilich leichter rathen als durchführen, denn sie ist gleichbedeuiend mit einer Reform des ganzen Beamtenstandes, dessen Corruption das Haupt- übel ist. an welchem das große Zarenreich krankt. Abgesehen jedoch von Dem. was Rußland selbst zur wirk sameren Lahmlegung der Uinsturzelemente .zu leisten hat, so liegt cs auf der Hand, daß die Hegung derselben in der Schweiz nicht länger zu dulden ist. DaS edle Asylrccht, »ach welchem die Schweiz politisch Bedrängten, Verfolgten und Gehetzten Freiheit und Schutz bot, ist längst auss Gröblichste von Verbrechern entstellt worden. Die Schwei; soll nicht aushörcn, eine Zufluchtstätte von Hilflosen zu sein, aber das ist himmelweit verschieden von dem jetzigen Zustande, wo sie eine Werkstätte von Räuber- und Mörder banden geworden ist. Das Asylrecht ist nicht eine Einrichtung für die Glücklichen, sondern für die Unglücklichen und außer Schrift stellern. Prosefforen, Künstlern, Handwerkern und Arbeitern haben sich vertriebene Könige. Kronprätendenten und gestürzte Minister des Asylrechts bedient. In neuerer Zeit aber ist dasselbe völlig entartet. Mörder und die Urheber schändlichster Verbrechen finden in der „freien" Schweiz eine sichere Freistatt; ihre Natur treibt sic dazu, statt sich dankbar für diesen Schutz zu beweisen, ihn zur Anzettelung neuer Verschwörungen, zur Ausübung nicht minder verruchter Verbrechen zu mißbrauchen. Mörder au- allen Staaten treffen sich in der Schweiz, berathen gemeinsam neue Pläne und gehen zu ihrer Vollstreckung hinaus. Sobald nur der Verbrecher «ine politische Maske vornimmt, durste er auf Schweizer Schutz rechnen. Schließlich hat aber die Verübung der neuesten Anarchisten verbrechen in Straßburg, Stuttgart und Wien, sowie die auf Schweizer Boden erfolgende Glorifikation dieser Unmenschen als Freiheittmärtyrer den Schweizern die Augen geöffnet und ihnen den fundamentalen Unterschied klargelegt, der zwischen dem Schutze volitischer Flüchtlinge und der Hegung von Verbrechern obwaltet. Der Berner BundeSratk bat sämmtliche eidgenössischen Kantone zur strengsten Ueberwachung der Anarchisten aufgesordert und man geht damit um, di« schweizerischen Strafgesetz« dahin umzuändern. daß der Bund fremdländische Verbrecher beim Kragen kriegen darf. Von einem politischen Charakter dieser Derbrecherbanden ist ja keine Rede. Auch die Hauptleute früherer Räuberbanden wußten ihren Schandthaten eine Art JrciheitSmäntelchen umzubängen, was ihnen di« Sympathien der urtheilSlosen Maffe zuzog. Unsere aus ihre Aufklärung und Kultur so stolze Zeit erlebt eben einen Rück fall tn die Perioden von Schinverbanne», Lip-Tullian und anderer „romantischer" Räuberhauptlrute, den man bisher für unmöglich gehalten hat. der aber dem Darwinianer als „Atavismus" keine befremdlich« Erscheinung ist. Sehr treffend schreibt «tn Baseler Blatt: „Während wir sinnen und arbeiten und steuern, um einen Rechtsstaat zu unterhalten, eine religiöse und moralische Erziehung der Jugmd durchzusübren, die Wehrkraft deS Lande» zu fördern, tritt ein« über dir Länder verbreitete Organisation meist junger Männer auf, die Gottlosigkeit und thienschen Lebensgenuß zum System gemacht haben und statt der Arbeit Mord und rohe Gcwaltthat als Mittel wählen. Ihre Vorbilder und Heiligen sind Stellmacher und Genossen, die Mörder eines braven Apotheker« und rinn pfttchtgetreuen Schtldwache zu Straßburg, eine» Kauf« wno vcr L'icv einiger Francs unrcr vcm ivevrangc ve>- L-laatt Majestät feierlich abgewandelt, aber der Anreizcr zu Mord un Todtschlag wird nicht erreicht Wenn das so sortgeht, wir der Instinkt des Volkes cintrcte» müssen. Häuslichkeit, Ehe, Ei» manncS und seiner kleinen Kinder zu Wien. Mit solch«n Scheu salen erklären sie sich ausdrücklich solidarisch und gleicher Gesinnung. Während wir zu bauen suche», pflegen sic ebenso osten und rück haltlos das Niederreiben, kleben sic uns ans Haus die Kriegs erklärung gegen Alles, waS im Hause und über demselben unS heilig ist. Diese Gesellschaft ist schlimmer, als das Raubtlner, welches etwa ein Schaf oder eine Geis verzehrt, schlimmer, als die Räuberbande, welche dem harmlosen Wanderer Geld oder Blut absordert und mit erstercm zufrieden ist. Wie ist da zu Helsen? Ter Staat mit seinen dcrmaligcn Doctrinen kommt nicht zum Ziele. Die zur Leitung des Staates berufene Jurispru denz hat in ihrer schablonenhaften Caiuistik der Vergehen und Ver brechen keinen Pia , für die Kleinigkeit der großen umstürzendcn Bestrebungen. So lange es nicht wirklich brennt, oder wenn nicht Tobte daliegcn, glaubt der Jurist nicht an die Ucbelthat; darum wird der Dieb einiger Francs unter dem Gepränge der Staats und wird , . Ehre und Glück der Kinder. Eigenthum, ob groß oder klein, ehrlicher Erwerb. Treue der Pslichtenüllung — das Alles wird als Vor- urtheil in Frage gestellt von einer Bande, die mit Dolch und Beil und Dynamit arbeitet." Gegen solche Verbrecher soll es eben keine Schonung geben und die Schweiz handelt in ihrem eigenen Interesse, wenn sie sich mit anderen Staaten gegen diese Feinde der Geiellichat sordnung und menschlichen Kultur verbündet. Aus die starren Mandarinen hat der beschämende AuSgang des Bombardements von Foutsctiou und der SpcrrsortS des Flusses Min, sowie die Zerstörung ihrer Flotte durchaus nicht den entmutliigenden Eindruck erzeugt, den sich die Franzosen davon versprochen. Sie vertrauen immer noch den, Hcldcnmuthe der „Banden von Ovium- rauchcrn". die sic mit dem Namen von Soldaten und Matrosen schmücken. Eine formale Kriegserklärung leiten Chinas an Frank reich ist deshalb noch recht wohl möglich. Der unfähige General Millot ward mlttlerwcilc abgeictzt DicterAencrolwarderVerlrauenS» mann der Radikalen, hat aber, als ihm die Regierung den Ober befehl über die Expedition nach Tonkin übertrug, in militärischer wie administrativer Beziehung die größte Unfähigkeit bewiesen und trägt die .Hauptschuld an der jetzigen, trotz des neuerlichen Erfolges so schwierigen Lage. Die radikalen Blätter grellen nun die Regie rung aufS Heftigste an. daß sie absichtlich den General Millot nach Tonkin geschickt habe, um ihn dort zu kompromittiren und sich dadurch deS grsäbrlichen Patrioten zu entledigen. Der Minister präsident Fern» wird diese Angriffe mit Seelenruhe hinnehmen. verlustig erklärt wurde. Die Nachricht bedarf jcdvch noch ander weitiger Bestätigung. A»»»n»r, ». r. Seplbr. «redtl res»:,. «la»l»d«l,n — —. La«d,rde» ir«-<». «Oer Loole —. Veit. EUberrenie —. Popirrrrnie —. Saldier . Okllerr. «oldiknu —. 1«/« U»r>. Soldrenle —. '7er Kulten —. !>0er Rulle» —. r. OriculaiUeUie —. llleurklr Ungar. «uldanIrNii —. 3. LrienUmltUie —. u»e»r. Pn»terr. —. rlseunto. «kgopikr —. Loltliardb.t^. SlNl. Ivt«n, r. September. Credit 237,20. Staaldbnlni . Lombarden —» Nordwltb. —. Martuoten —. Ung.Boldr. —. Uug. a«edtt BelchilttStor. HI«««», 2. Septbr. «Schlui.l Rente 78,77. Lnlethc 108,22. Italiener St.,37» Siaatdbahn 832,d». Lombaidcn 310,2S. da. Priorttilten —. »gnpier 300. Veit. Geldrent« —. Spanier OS,75, Ottomane» b87. robak-bictie» —. Behauptet. NruestkTrltfiramttie Ver „TreSvner Rackir." vom 2. Septbr. Berlin. Der preußische Gesandte beim Vatikan, v. Schlozer, begab sich auf einige Tage nach Dresden, der ehemalige russiiche Botschafter v. Saburow »ach Leipzig, seine Familie nach Dresden. — Ter Kaiser hielt heute zu Pferde, von, Kronprinzen und dem Prinzen Arnulf von Bayern begleitet und gefolgt von scimmtlicher Suite, auf dem Tempelbofcr Felde eine Parade über das Garde- korPS ab. Derselben wohnte auch die Kaiserin bei, unter Anderen auch der japanische Kriegsminister Otzama und der japanische Poli- zciministcr Miura. Ter Parade, welche auf's Glänzendste verlief, folgte ein großes Tiner im Schlosse, zu welchem 350 Einladungen ergangen waren, — Anläßlich des Sedantages prangte Berlin im ül'lichen Flaggeiischinnck, Schulen und Vereine veranstalteten Pa triotische Feierlichkeiten, namentlich waren es die konservativen Bürgervcrcnic, die in den größten Lokalitäten der verschiedensten Stadtgegcnden großartige Feste veranstaltet hatten, bei denen die konservativen RcichStagskandidatcn Festreden hielten. — Der Direk tor des Gesundheitsamtes. Struck, erhielt die erbetene Entlassung von diesem Posten. — Der Reichskanzler nahm die Einladung zum Ständcsest in Düsseldorf an, machte jedoch sein Erscheinen von seinem Gesundheitszustände abhängig, — Von einer Proklamation, wie sie sich die ..Agence Havas" ans Hongkong melden läßt, wonach die chinesische Negierung a»f den Kopf eines icden Franzosen einen Preis gesetzt habe, hat inan hier an sonst unterrichteter Stelle kei nerlei Kenntlich, Möglich ist eine solche in China zur Anseuerung chinesischer Streiter übliche Prämienaussetzung immerhin in Tonking, wo Franzosen und Chinese» einander allein gegenüber zu stehen kommen werden, nicht aber in ganz China, am allerwenigsten in dm Vcr- tragshäfcn. wo sich die chinesische Regierung die möglichste Rück sichtnahme ans das Fikmdcnthum cmscrlegt. Bon einer offiziellen Kriegserklärung China's weiß man auch hier noch nichts, man glaubt nur, daß sie im Anzüge sei. Wann sie konimt, das weiß vielleicht zur Stunde Li-Fong-Pao ebensowenig wie Jules Ferry. Berlin. Aus allen Gegenden des Reiches sind Physiker hierher beordert worden, um sich in den neueren Methoden beim Ge hrauche des Mikroskopcs zur Untersuchung und leichteren Auffindung der Mikroben zu vervollkommne». Auch das Kricgsministcriumhat eine Anzahl Aerzte dazu beordert. Geh. Rath Koch ist beauftragt, bei der ersten Nachricht vom Auftreten eines verdächtigen Falles sich sofort an den bedrohten Ort zu begeben, um die Maßnahmen zu leiten, welche nach seiner Meinung zur Verhinderung der Verbrei tung und Vernichtung der Keime nothwendig sind. ML nchen. Die Polizei glaubt, dem Betrüger, der die 18,000 der Spur zu sein. Er soll identisch Mark Werthpapiere stahl, aus mit Dcmienigen sein, welcher im ^ayre 18,7 m Frankfurt m gleicher Weise 12,000 Mark erschwindelte und zu 8 Jahren Gesängniß ver- urtheilt wurde, die er jedoch wegen Krankheit nur thcilweye ab- bützte. In Frankfurt nannte er sich Dr. Hasler aus Berlin. .Hier war er, wie schon gesagt, angemeldet als Ingenieur Becker aus Köln und Architekt Rudolf aus Prag. In Wirklichkeit heißt er Hans v. Unwerth, ist 1817 in Storkow in Pommern geboren und diente als Sekondeleutnant in Saarlouis. Schon 1875 versuchte er hier in gleicher Weise einen Betrug auszuführen. Bon ». Der Bonner Ztg. zufolge ist der Generalfeldmarschall Herwaith v. Bittcnfeld vergangene Nacht gestorben. Paris. Der hiesigen Negierung ist bisher keine Notifikation zugegangen, welche eine formelle Kriegserklärung China s enthält. In unterrichteten Kreisen glaubt man nicht, daß eine solche erfolgen werde. R o ni. Gestern sind in den von der Cholera infiszirtcn Pro vinzen 151 Erkrankungen und 45 Todesfälle vorgekommcn. Madrid. „Dia" meldet, daß in Alicante, Rovelda r Cbolerafälle vorgekoniincn sind. Es sind sofort die nöthi ngsmabregeln getroffen worden. New-Äorki Nach weiteren rikte Hocking si> ' und Elche nöthigen Iso« , , Berichten aus dem Kohlen distrikte Hocking sind weitere Ausschreitungen daselbst nickt vorge- konimen und wird die Ruhe nach und nach hergestellt. Der von den Tumultanten angerichtete Schaden ist weniger bedeutend als angenommen wurde. Shanahai. A«S Tien-tsin wird arkchrieben. daß Li-Hung- chang. der Vertreter der Jriedenspartei und der Nesvunbestrebungen, deponirt und seine- Range- als Großsekretür und Bicekönig für Lokales und Sächsisches. — Se. Kgl, Hoheit Prinz Georg begiebt sich heute früh in Begleitung des Oberst von der Planitz und des Maiors Freiherr von Hausen, wie des Adjutanten Major von Hinüber, nach Frciberg und nimmt dort Quartier, »m den in den nächsten Tage» in dortiger Gegend stattfindcnden Ucbinigcii der Infanterie-Brigaden im Terrain bcizuwohncn. Sc. Kgl. Hoheit kehrt Sonnabend wieder nach Hosterwitz zurück. — Se, kgl, Hoheit Prinz Friedrich August wird während der vicsiährigen Hcrbstühungeir verschiedenen Kommando- behördeu zugctheilt und zwar vom 4. bis 9. Scpt, dem Stabe der 4. Inf -Brigade Skr, 48, für 10. ll, 15, und 10. Seht, dem Stabe der 2. Jns,-Divisio» Nr. 24, für den 17. Sept. dem General-Kom mando. Am 12, und 13, Sept, wird der Prinz den Hebungen der Kavalerie-Division beiwohnen. Während dieser Zeit wird Se. kgl. Hoheit mit seinem Begleiter, Edler v, d, Planitz vom t, bis 8. Sept. in Anisdorf, vom 9. bis ll. sowie für 14,45, Sept. in Wendisch- bora und für 15 /16. in Choren Quartier nehmen. Vom 16. zum l7. Sept. wird der Prinz in Dresden wohnen, — Es ist nunmehr festgestellt, daß das große Offiziers« banket, welches, wie bereits gemeldet, während der KorpSmanöver bei Nossen ün Banketsaale der Albrcchtsburg von Sr. Maj. dem König gegeben werden wird, ain 15. Septemher stattfindet. Es ist das erste Mal, daß König Albert mit seinen Generalen und Offizieren in gedachten! Prunksaale speist. Während der Anwesenheit des Prinzen Georg aus der Albrechtsburg vom 14, bis 17. d. bleiben die Führungen durch die Burg selbstredend ausgeschlossen, Tie deustchen Chemiker, welche anläßlich ihres m Dresden abzrchaltenden Jachkongresses am 15. d. M. Meißen und die Aibrechtsbura besuchen wollten, werden ihr Programm infolge dessen ändern müssen. — Postdireclor a. D. Eduard Wagner, vormal« in Zwickau, jetzt in Dresden, erhielt das Ritterkreuz 2. Kl. vom AlbrecküSorden. — Herr Kammerherr Freiherr von Friesen aufRötha, welcher vor einiger Zeit auf cmer Reise aus der Wilhelmshöhe bei Kassel so schwer verunglückte, ist erfreulicherweise wieder so weit hergestellt, daß er ani Sonntag mit den, Krankenwagen der Thü ringer Eisenbahn von Kassel nach Böhlen überführt werden konnte, um von dort nach Rötha gebracht zu werden. — Nicht ins Justizministerium, beißt eS, wünsche der Bürger« meister vr. Rüger nach Quittirung seines städtischen Amtes wieder zu treten, vielmehr bade er Aussicht, Nachfolger deS Geh. Reg.-Raths v. Trubern in der Brandvcrsicherungs-Anstalt zu wer« den. Es ist nicht recht wabrscheinlich. daß aus diese Weise die Carriore anderer Staatsdiencr unterbrochen wird. — Mag auch im Allgemeinen die Begeisterung für die Tage von Sedan im Laufe der Zeiten etwas verblaßt sein, so lebt doch die Erinnerung an die ewig denkwürdige Zeit im Kern der deutschen Nation ungetrübt fort und die zum Tbeil imposante Schmückuns, der Straßen unserer Stadt am gestrigen Tage läßt darauf schließen, daß in den Kreisen unserer Bürgerschaft auch heute noch der RubmeStag der deutschen Armee und mit ihm die Grund steinlegung des bcutschen Kaiserreiches ungeschwächt sortgefeiert wird. Fast sämmtliche Consulate hatten zu Ehren deS Tages ge flaggt und auch die Japanische Handelsflagge webte am Gcichäsls- lokal der japanischen Importfirma «relig und Hille, Schloß- ftraße. Am Morgen des gestrigen Tages wurde zunächst von den vereinigten Militärvercinen Dresdens das Germania« SiegeSdenkmal am Altmarkt in würdigster Weise geschmückt und es fand auch ein prächtiger Kranz mit schleife am Fuße des Denk mals Aufnahme, den offenbar die Angebörigen eines am 1. Sep tember (nicht am 2. September, wie die Inschrift besagt), gefallenen Kameraden gestiftet hatten. Nicht unberechtigte Verwunderung er regte es in den Kreisen deS Publikums, daß jede offizielle Kund gebung über die von seiten des Stadtratkes projektirte Feier unter lassen woiden war. Bereits am Mittag des gestrigen Tages kon« zentrirte sich ein Tbeil der Einwohnerschaft vor dem großen, in nächster Nähe des Denkmals auf dem Altmarkte errichtete» Podiums in der Meinung, den musikalischen Vorträgen einer oder mehrerer Kavellen lauschen zu können, aber erst im Lause der späteren Nach- mittagsstundcn konnte man trotz eifriger Nachforschungen in Gewiß heit bringen, daß von Abends 8 bis 9 Uhr die Kapelle deS Artillencrcgimcnts mufizircn werde. Einzig schön im acmitthS- vollen und patriotischen Sinne gestaltete sich wohl die Feier im Zschengc'schcn Restaurant aus der Amalienstraße. Dort, im dichten Kreise «roher Gäste kielt zunächst Herr Z. eine zündende Ansprache, in welcher er den Errungenschaften der Tage von Sedan, ins besondere auch den ersten Schritten der Kolonialpolitik des deut schen Reiches gedachte und sodann die Mitkämvtcr der Schlacht feierte, woraus er mit Hochs aus den Kaiser Wilhelm, den König Aibert und die Königin Carola schloß. Demnächst ichmücktcn die beiden Töchter des Herr» Zicheyge die Büsten unseres Helden- kaisers und des ruhmreichen Führers der MaaSarmce, König Albert, nach dem Vortrag zweier poeffevollen Gedichte mit Lorbeerkränzen und im weiteren Verlaus ward der mitanwescnbe Thcatcrdirektor Carl als Bümer, Direktor und einstiger Mitkämpfer bei Sedan gefeiert, woranf Dir.Karl mit den herzlichsten Tankevwoi tcn erwicdelte.-Inden Schulen und höheren Lehranstalten der Residenz waren schon früh zeitig die Vorbereitungen zu einer würdigen Feier des TageS getroffen. So fand u. A. im Vitztdum'schen Gymnasium Vormit tags 9 Uhr nach dem einleitenden Gesänge ein FcstnktuS, verbunden mit aus den Tag bezüglichen Deklamationen und nachfolgendem Schauturnen, statt, während in der Realschule zu Jriedrichstadt der Oberlehrer Kirchelt in einer trefflichen Festrede der Bedeutung deS Tages gedachte und einen Abriß aus dem Leben des Kaiser« Napoleon zum Dortrag brachte. In der Lehr- und Erziehungs anstalt deS Direktor E. Böhme sprach rin Schüler der ersten Klaffe über die Bedeutung deS Hauses Hohenzollern in der Geschichte unseres Vaterlandes und in der höheren Knabenschule dr- Herrn Paul Hadcrland in Neustadt-DrrSd n schloß nach einer längeren Festrede die herrliche Feier mit dem Gesänge des LiedcS „Ans Vaterland, an- theurc, schließ dich an" rc. Die 770 Schüler der VII. Bürgerschule vereinigten sich nach dem erhebenden JestaltuS zu einem mit Schauturnen verbundenen Umzug und allgemeines Interesse während der Feier erregte dort eine große, in der Turn halle ausgestellt« metallene und aui dem Gejchäjt des Herrn Krems«» Verrührende Nachbildung de- Niederwalddenkmal-
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