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Dresdner Nachrichten : 24.10.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188410245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-10
- Tag1884-10-24
- Monat1884-10
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.10.1884
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Nacht-Telegr amm am Kopfe »«den <1r «rNLrl, «ach M-ß-ap» »,r«,iq». «>>» »krüa«»-t»krla,lu>,a rentrren ,,« ui-IIeii. Las Puten« Ist «Ul» gitifien nu» »e« »cnilche« fteie« Städtc» zn«efi««t vordc«. rrc»»k«, 2:1. Oe«. Tienondk, e>ndioe>»c»«e«»n «orae- nonnnene Wahl eines >2. Iiefoldeien Ztti»lrali,eo -egal, als solche« Heer» »iuia<rn>cis,er ünd» in graiikenlieeg. No» 61 Klimme« fielen Mi ans »rn- fiNcn. Bor,eichla«e» ,«e WaOi loore» außer dem cOeNiaOIien noch dir Nr,de» Herren !linr«cr,»e>sier vollNre nnd «enblcr von «iirinima »»« Mimoeida, Herr La»di>eriatt>!> >oil, Tr. Schund! nnn Here Stadt- IchiriNrr Wiriiich llicr. Von denen Ironnr 2l Siinnnen rrNiell. Tageblatt für Politik, Nillerftltmili. KesW-mW, MrseiivnW, ouu»»t« LvLuxs^uvIIo kür Tapisserie lierlivitvo. M»! ii 8». 8eI>Io88-8tra8«« 17, eex^nül^r clom Ir. Leblos». »«Ntlllllll IVniIIIlII owpüoblt ill xrvsstor ctzusirnbl «cckir billig uncl sebäu ü»8 Iilttt vo r ^nNnlS T Ellutt, kloüief.. »«»««t U. peer«. u. I. II-, btiuponL nn clor Llauor. ^ i:r Ur. 8il»tvs» lklinon« I» »r. kfiikle»»- VlIMr'8 XViltl- ii»«I KelliiMl-IIsÄiillK ewplieblt ^Vllil intd «va«K«I 8tot8 in grösster ntzusiralil billigst. ilil- llbil t!eVMM<>IiinK jZMiomstr.l? v. maller Zsftmesjlr. 17 In »o» I^IniialiQlieii I^Iatr, ^ smpkfililt 'Vena u. ru billixstsllLreisell. ttzwr/Büwvre, ur Rez ^" Vkxrp'vEvr 5 Xv <-z 8 ? M Ne. 2»)8. 29. ZblirMg. ^Iillllge: 40M0 Sri'I. Aussichten liir den 24. Octbr.: Ntäßigcr Südostwind, vorwiegend! heileres, trockenes Wetter bei wenig veränderter Temveratur. ! Dresden. 1881. Freitag, 24. Octbr. Iiir Sie Ueiiiile ZlemmScr nS sicccmbcr werden Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Marienstratze Nr. I», zu t Niark 70 Psg., sür aus wärts bei den Kaiserlichen Poüanslalten im deutschen Reichsgebiet in I Mark 84 Pfg., in der Ocsierreichiich-Ungarischen Ntoaarchie -u I Guide» 54 Kreuzer (excl. Agiozuschlag) angenommen. Perantwortttcher »tcdatleiir stir PgltttschkA dir Smtl Bieren in Dresden Mit sckir gemischten Gesüblen würde die Bevölkerung Braunscbweigs morgen die sterbliche Hülle ibreS Herzogs in der Welsengrust des St. Blasiuö-Tomeü beisetzen sehen, sollte es sich beitäligen, dass das Testament des Herzogs sein gesammtcS Baarvermögen dem Vetter Eumbcrland von der jüngeren Linie vermachte, lieber die Höhe dieses Baalvermögens und der ganzen Hinterlassenschaft laufen zunächst die üblichen Ucbcrtrcibungen eucher. Wer als wohlhabender Mann stirbt, den macht das Volksgercde sofort zum reichen Erblasser, den reichen zum steinreichen und gcht's mit dem Taxircn gar in die Millionen, so giebt's eine Grenze überhaupt nicht. Zuerst hörte und las man, dos! Herzog Wilhelm 100 Millionen baar hinterlassen habe. Mark oder Tbaler? Jedermann antwortete natürlich: Tbaler. Das klingt besser. Der Unterschied ist zwar nickt ganz unbedeutend, aber, wenn man einmal Dinge behauptet, die man nickt genau kennt, kommt's auf eine Hand breit mehr oder weniger auch nicht cm. Jetzt reducirt man die Tbaler - Erbschaft schon auf den Mänzsiiß der Mark nnd neuerdings ist man so weit, von einer Erb schaft von mir 50—M Millionen Mark zu sprechen. Ob darunter nur das Baarvermögen cu verstehen, oder darin auch dielnnbcwcgliche Habe uno die Wertligegenstande inbegriffen sind, kann nur der Wortlaut des Testamentes entscheiden. Sicher ist jedoch, daß im Herzog Wilhelm einer der reichsten Fürsten Deutschlands starb. Nicht minder sicher ist, daß es vom Standpunkte des braunschweigischen Volkes nnd Landes, wie aus allgemein deutschen Nrlionalinteressen den übelsten Eindruck erzeugen musste, wenn der größte Tbeil des Puvaivcrmögcns deS Herzogs außer Deichs ginge. Fürsten sind auch in der Beringung über ibr Vermögen nickt so frei und »»hebindert wie Privatleute. Das bedarf keiner weitläufigen Darlegung. Auch in Braunschweig wird es bezüglich deü t .lidesherrlichcn Vermögens so sich verhalten haben, wie in anderen Monarcbien: den Grundstock bilden die Landes »Domainen, Rittergüter, Schlösser, Waldungen, Silber-Bergwerke uno ein Gestüt im Harz. Außerdem bat der Herzog von Braunschweig. c.ne owtliiste bezogen, die gegen 250,000 Tbaler betrug. Es ist !.br w'mricheinlich, daß unter der sorglichen und intelligenten Ver- nliHnng deü Herzogs sich sein Vermögen erheblich vermehrt hat Gei dem Mange! einer fürstlichen Familie sielen die Ausgaben e ner großen Hofhaltung hinweg); der Herzog hat vielleicht auch in semem langen Leben Manches geerbt. Man wird zwischen dem >!,gastlichen Privat- und dem landesherrlichen Vermögen des Herzogs u unterscheiden haben. Aber auch selbst bei dem reinen Privat- icrmogcn eines Fürsten entsvricht cS der Volksüberzeugrmg. daß er üver dasselbe nur im Interesse des Landes verfügen soll. Es bat beim Tode des verjagten Tiamantcnherzogs den lebhaftesten Unwillen von Brannschweigs Volt erregt, daß dieser Unwürdige von den vielen Millionen, die er außer Landes gebracht, diesem nicht ein Stäubchen vermacht, sondern di« Stadt Gens zur Univsrsalerbin etngeletzt batte, unter der Bedingung, daß sie ibm dafür rin Denkmat «rrichte. Diese absonderliche Bosheit erklärte man aber damals ans dem Haste, den der Unwürdige gegen Alles emmand, waS ibn an sein Vaterland erinnerte. Versuche des setzt verstorbenen Herzogs, der damals von seinem Bruder enterbt wurde, das unpatriotische Testament umzustoßen, schlugen fehl. Cs erscheint uns nun au-gelchlosten. daß .Herzog Wilhelm, der an sich selbst die Folgen der Entfremdung deutschen EigenthumS erfahren, jetzt in den gleichen Fehler Versalien sei. Bis zum Beweise des Gegen teils möchten wir glauben, daß Herzog Wilbelm zwar seinen bannöverschcn Vetter, Ernst August von Cumbcrland, mit einem angcmestcncn Tbeite seiner Nachlastenschast bedacht babe. um ibm die trübe Lage deS Verbannten zu erleichtern; daß er aber nickt des Ursprungs seines Vermögens vergaß. Die Wilhelm'scben Millionen werden in der Hauptsache nicht den Earl'schen nachg»hcn. sondern im Interesse deS Stammlanocs und der im Deutschen Reiche weilenden fürstlichen Personen dcni Reiche erhalten bleiben. Zu Lebzeiten war Herzog Wilhelm an Spenden sür das Land und die Stadt Braunschweig ziemlich karg, man schob dies aber aus die knausrige Umgebung des Herzogs. Nim ist aber daS Eigen- tbumLrccht der Domaincn nicht unbestritten. Die Erträgnisse davon flössen, nach Abzug der Eivilliste, in die Staatskasse, aber die Besitzsrage selbst ist nicht so klar und unzweideutig geordnet, wie z. B. in Preußen und Sachsen. Selbst daS Eigcnthumsrccbl an den Kiiiist- schätzen im Herzog!. Museum ist fraglich. Aus alledem ergiebt sich, daß dem BundeSrathe, welcher verfassungsmäßig über daS in Deutschland gütige Reckt zu wachen hat, eine sehr schwierige Frage obliegt. Zu den rechtlichen Erwägungen trcien politische Gesichts punkte. Ein Kronprätendent außerhalb des Landes, der sich noch als im Kriegszustand mit Preußen befindlich erachtet, kann unmög lich mit Millionen deutschen BesitzIlmiiiS ausgcsiattet werden. Nun hat man vorgcscblagen, die braunschweigische Frage zugleich mit der hannöverichcn zu erledigen und die Willielm'schen Millionen im Reiche dadurch zu erhalten, daß der Herzog von Cumbcr land Bürgschaften reichstrcuer Gesinnung gleist. Gegen diesen Ausweg aber macht daS Lcibblatt des Fürsten BiSmarck enschicden Lont. Der Ausschluß des Herzogs von Cumberland wird von ihm als der Ausgangspunkt aller Regelung der Brauiilchweig'schcn Thronsolgc bezeichnet. Außer dem Vrauuschwciaschen Leichciibcgängniß fand in dieser Woche eine andere fürstliche Beisetzung in Deutschland statt. Aus Schloß Rnmpcnhcin wurde Lanvgras Friedrich von .Hessen he- stattct. Diesem winkten dcninst zwei Krone»: die des Königreichs Dänemark und die des Kursürslenthums Hessen. Er wäre als däni scher Prinz nach dem erblosen Tode Friedrichs VII. zur Thronfolge in Kopenhagen berute» gewesen. Aber kleinmüthig hatte er 1842 zu Gunsten des Gemahls seiner Schwester, des Prinzen Christian von HosteiN'Glücksburg aus die nordische Königskrone verzichtet. „Für eine Kiste Eigarrc»", spottete danials der Kovcnhagcner Salonwitz, linde der hessische Landgraf seine völkerrechtlich anerkannten An sprüche ans Dänemark und Lauenburg dalüngegcbcn. Fn einer zweiten Ehe mit der Prinzessin Anna von Preußen, der Schwester des Prinzen Friedrich Earl, vermählt, widmete er sich sodann seinen knrhessischen Ansprüchen. Aber die schroffe Persönlichkeit des letzten Kurfürsten ließ den berechtigten Thronfolger zu keiner Geltung in Kassel gelangen. Obwohl preußischer General, rielh der Landgraf 1800 dein Kurfürsten, die knrhessischen Truppen gegen Preußen mobil z» machen und trank aus Schloß Wilheimshobe aus die sieg reiche Wiederkehr des Kurfürsten, worauf dieser unwirsch und vvl! Mißtraue» fragte: sein Herr Reffe wolle sich wobt bis dahin recht warm ins Nest setzen? Nach dem Eintritt der Katastrophe suchte seine Gemahlin als geborene prenßische Prinzessin wenigstens einen Theii des turbcssischen Erbes ihren Kindern zu erhalten. Aber aus der Reise nach Berlin wurde 1860 die Hobe Frau von den preußischen Behörden zurück- und seslgebalten. Ter Gedanke. Fulda und .Hanau unter selbstständiger Herrschaft zu kvnstruiren, war, wie Gras BiSmarck im Abgeördnctenbause erwähnte, ausgctaucht, aber rasch wieder beseitigt. Die dmiastische Aussöhnung crsotgte bereits 1868 aus Schloß Pauker in Holstein, als König Wilhelm von Preußen den jüngsten Sohn seiner Nichte über das Taufbecken hielt; 1870 bat der jetzt verewigte Landgras gegen eine Apanage von jährlich 606.0M Ni. und einige Schlösser aul das Kursürsten- thum wie auf das knrhcssiiche Hausvermögen verzichtet. Unendlich lang wogt die Adrcßdcbatte im ungarischen Unter hause dahin. Sie erstreckt sich auch aus das Vorhaben der Re gierung, die Mandate der Abgeordneten von 0 aus 5 Flabre zu ver- Sidncu. Das englische Kriegsschiff „Nelson" bat das eng lische Protektorat über die Südoslküste von Nsu-Guinea in der Orangerie-Buckt proklamirt. Die Berliner Börse nahm einen festen und belebten Ver lauf infolge der vorhandenen Deckungen des Bedürfnisses. . Der Schluß gestaltete sich wieder schwächer. Spekulative Banken erzielten nicht unbettächtlichc Avancen, die gegen den Schluß allerdings tbcll- weise wieder verloren gingen. Bahiun zeigten sich weniger belebt, aber ziemlich gut bchauplet. Spekulative Bergwerke steigend. Fremde Fonds wenig beachtet, unverändert. Im Kassaverkebr waren Banken still, Bahnen meist etwas besser, Bergwerke fest, Brauereien belebt nnd sonstige Industrien steigend. Deutsche Fonds unbelebt, öster reichische Prioritäten lustlos. Ar«nN»k, «. M.. ez. cc,»bc-. IredU riS's,. 2». «»»«»rdt» I21G. «a.r Loose —. Lkslcir. EUlnrrente —. Vovcerrin!« —. Galgtee 227. Ocltcrr. »oldienie —. Nng. woldrei», —. 77er Russen —. «ver Russe» —. 2, OriemaiUcUie —. Neues,e Ungar, «oldouleilie —. 2, crtenlanleH« —. Un,»r. Paplerr. —. DI?c°nIo w7,U7. EgUvler ül,22. «ott!i.-B. —. Lttlien w. —. Schwacher. »»ex, 22. Oktober. llrcdU 228,70. EtaatSbahn 301,20. Lombarden II»,w. Nordwstb. I7:>,20. Marinoien 20,87. Ung. Solbr. 282,20. Elbetlsil —. «»geschwächt. »-«». 22. Oktober. ISchlufi.s Rente 7S,20. «nlethe 102,15. Stillen«, Siaatbbahn «MM. Lombaiden 2>r,rv. do. Prioritäten—. »abbter »11,00. veb- «oldrenu —. Kvanicr »2,22. Ottomanen b7.',cx>. Labak.Actie» —. Ruhig. London, 22. October, Vorm. II Uhr 10 Min.7 ConsolS l»l, 1872er Rüsten 21>,>. ItalienerLombarden 12-/,. Türken 7»/„. 1°o sun».Amerikaner 121. 1"„ Nngar, Ifioldrente 77V,. Oesterr. tstoldrente 85. Preußische Lonsois 102V,. Eadpter «2'„. Lttomandank 1L»/„. Euez-Acticn 7Lst,, — Ltimmun«: Ruhig. — Wettrr: Kal». «»«IN», 23, Oktober, Nachm. 1 Uhr. swetreldemarkt.) »rlze« «uderfiudert, loco 126—!»I, Pr. October-Novemder 1ü«M, pr. April-Mai 1«SM. Roggen ruhig, loco 122-125, Pr. Ocloder-Nooember 121,50, Pr. Lpril-Mat 125,«2. Rüdöi still, 160 Kg. pr. Octdr.-Novdr. 50,60, Pr. April-Mai 51,50. Vpirrtu« behauptet, loco <5,10, pr. Octodrr 15,60, pr. Ortobir-Nooember 15,70, April-Mai 17,00. Prlrolenm loco 8,10. «reolau, 22. Ociober, Nachm, «iieireideviarkt.s Spirit«» p». 100 Lite, 10 Proc. pr. Octoder 11.80, pr. Lliober-Niwcmber 11,20, pr. April-Mai 15,20. Wrizrn pr. Octobcr 152,00. Roggen pr. Oclobrr 127,00, pr. November-Deermber 122,00, pr. April-Mai 121,50. Riibül pr. Octodrr 50,00, tzr. Lütober-Nobemdrr 50.00, April-Mat 51,00. — Fest. — Wetter: Schön. längerii. Tie Geldfrage spielt da sein stark mit. Tie Rcichs- tagswablen kosten dem ungarischen Adel jedesmal 6—5 Milt. Gld., die Wablansgaden babcn beinahe schon soviel Familien zu Grunde gerichtet, wie die Fndcn. Tis „Bestechungen sind, wie .Herr von Putßlv offen bekannte, so gebräuchlich, daß obne sie eine Wabl gar nicht mein denkbar ist. Tie Regierungspartei nalnn das Geld, wo es sich eben lwlen ließ, beute von den Iiiocn, morgen vom bohen Elcrus, bald von den alten, bald von den neuen Edelleuten". Tie Folge ist die grenzenlose Korrumpirung des ganzen Volks. Was fall das Volk denken, wenn cs Geld dafür bekommt, daß es Ten oder Jenen wälslt ? Tie Abgeordneten müssen doch das ver ansgabte Geld irgendwie zurück erlangen. Wie soll es die Beam- ien achten, die sich aus solche Geschäfte legen? Das Traurigste dabei ist, daß diese offenen Bekenntnisse der Wablbestccbmig meist iml Ansbrücken ssstlichec Entrüstung, sondern mit „.Heiterkeit",, „lebhafter", „siünmicher Heiterkeit" ausgenommen wurden. Für die! M-), Abgeordneten waren diese BlaSstellungcn nur ein Gegenstand der Unterhaltung. Tie Korruption des Richterslandcs, die Pcsler Polizenkandale erscheinen nach solchen Vorgängen nicht mehr als s lo uncriwr!; Ungarn ist ein oricntalisirteS Land, es gehört nach Halbasien, nicht nach Europa. NenesteTeltgrammr dkr„TrkSvnerNachr."vow23 October Berlin. Ter Kaiser und der Kronprinz sind heute sriib zurück- gekehrt. Nachmittags empfing der Kaiser ocn Reichskanzler Fürst von Bismarck zu längerem Vorträge. Morgen überreicht der neue Brilenbolschgster Matet sein BeglaubignngS'chreiben. — Der neue chinesische Gesandte Shii-Tsiii-Dicheu ist heute früh mit den neuen Geiandtschastsmitgliedern (24 Personen) eingekrofsen. — Ter Bnndes- rath überwies die Vorlagen über Ausdehnung der Umallversichcrimg ans TranSvortgewerbe, sowie über Dampseriubvention an die be treffenden Ausschüsse zur Vorberathung. — Tic Frage über die Legitimation des braunschweigischen Bevollmächtigten wurde heute gar nicht berührt. — Tie „Weier-Zeitung" erfährt, der braun schweigische Regcntschattsrath werde vor Erledigung der Thron folge beantragen, eine Militärkonvenlion ähnlich der Weimarischen mit Preußen abzuichließen. Ans Beibehaltung der traditionellen brannichiveigischen Uniform und speziell ver Todlcnkovs-Husaren wird möglichst Bedacht genommen. — Die „National-Zeitung" meldet ans Braunschweig, der gestrige Artikel der „Norddeutschen" habe dort allgemein einen guten Eindruck gemacht; man betrachte ihn als strikte Komeguen; des ersten entschlossenen Vorgehens der Reichsgcwalt. Verblüfft seien nur die Hoflieferanten. Pari S. ES heißt, Campenon werde um die Ermächtigung nachinchcn, schon jetzt eine gewisse Anzahl Bataillone in der durch das Gesetz über die Organisation der Kolonicüarmee voraeschriebeiicn Weise in fvrmiren. Fern, erklärte sich damit einverstanden, die vollständigen Protokolle der früheren Tonking-Komimssion der jetzigen sckrei mitzntheilen. Tie „Agcnce HavnS" hält es sür nöthig. daß eine Macht die Initiative zu einer Mediation zwischen Frankreich und Ehina ergreife; cs verlautet aber, daß darüber noch nichts sestsleht. London. Die Thronrede, mit welcher brüte die außerordent- Session des Parlaments eröffnet wurde, bezcichnct als Hcmpt- Etwägima zu sreundscliasi ltche anig aingabe desselben, die Wahlreformsraae nochmals in E ziehen. Tie Beziehungen zu allen Mächten seien die liebsten. Tic Nachrichten ans dem Sudan ließe» zwar Lokales und Sächsisches. — Se. Kgl. .Hoheit Prinz Georg hat seine Abreise nach Brannschweig ans kommenden Sonnabend Morgens festgesetzt. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg wird mit bober Familie am kommenden Mittwoch daS PalaiS in hiesiger Langestraße beziehen. — Se. Kgl. Hoheit der Prinz Friedrich August begab sich gestern Nachmittag Le5 Ilhr mittelst Courierzugs nach Straß- brug zurück, um dortielbst noch das kommende Wintersemester zu slndiren. Begleitet war der Prinz vom Major Eoler v. d, Planitz. Wie wir Iwren, wird Prinz Friedrich August sich an der Ein- weihungsseicr der Straßburgerineuen Kaiser Wilhelms-Universität bethciligen. — In dem gegenwärtig dem BcindeSrath vorliegenden Etat für 1885—1886 sind die dauerenden Ausgaben für das Reichsge richt mit 1,108,65» M., um 32,100 M. höher, als im Vorfahre veranschtagt. Seen eingestellt ist zunächst ein Reichsanwalt (12,Mo dessen Anstellung eine iwttiwendige Fol^e der vom 1. April 1884 ap erwlgten Errichtung eines vierten Strafsenats ist. Die anderen Mehrausgaben verweilen sich ans die nothwendige Ver mehrung der unteren Beamtenslellen. Die Wohnungsgeldzuschüffe, sachliche und vermischte Ausgaben sind ans 234.4! t, so daß sich der Etat des Reichsgerichts aus 1,3 ,343,348 persönliche, veranschlagt, M. stellt. — Fm Saale des Wcsiendschlößchens zu Plaue« stellte sich am Mittwoch Abend .Herr Geh. Hosrath Ackermann, der langjährige, unermüdliche Vertreter des 6. sächsischen Wahlkreises, seinen Wühlern vor, um in längerer Rede sein Wablprogramm zu entwickeln. Der Eintritt zu der Versammlung war nur gegen Karten gestattet. Die von der Polizei gegen etwaige Ruhestörun gen von Außen getroffenen Maßregeln erwiesen sich als unnöihig und so verlies die Versammlung, die ans ungefähr 4M Personen bestand, obne jedwede Störung. Redner, der diesen Wahlkreis b-reits seit dem Fahre 1860 vertritt, erwähnte im Eingang seiner Rede, daß r- nickt in seinen Wünschen gelegen habe, sich wiederum aufstelle» zu lasten. Denn wenn man 35 Fabr» in Gemeinde. Staat und Reick gewirkt babe, könne es Niemand verdacht werden, wenn er sich nach Rübe sehne. Doch in der Sache liegende Gründe, die man ihm vorgesübrt. haben ihn bestimmt, auch sür die am 28. Oktober slattsindende Wahl als Kandidat auszutrcten. Redner be diente sich zvr Darlegung seines Programms der Ansprache, di« er bereits öffentlich an die Wählerschaft gerichtet batte. Er siebe auf dem Boden der deutschen Rcichsversapung. Etwaige Befürcht«-!- gen, daß die Existenz der Einzelstaatcn bedroht sei, seien hinfällig. Feder Abgeordnete sei verpflichtet, neben den Reichsintereffen die beimischen Interessen, wo es angezeigt sei, zur Geltung zu bringen. Kämpfe um rein sächsische Fragen seien iin Reichstage oft aus getreten, Redner werde sich nie abschreckcn lassen, nach wie vor diese Kämpfe als sächsischer Partikulanst auszunebmcn. Seine ablebnendr Stellung dem Tabaksmonopol und Rcichseiscnbabnvrotckt gegen über gab der Kandidat in festen Worten zu crlennen, er glaube überbaupt nickt, daß diese beiden Projekte aus die Tagesordnung des Reichstags kommen würden. Zur Lozialreiorm übcrgeticnd als der Umgestaltung der bestehenden öffentlichen Verhältnisse nach den Ansorderungen der Zeit, betonte Redner die Bestrebungen der kon servativen Partei, die in der Botschaft deS Kaisers vom 17. Noo. 1881 ibre Sonctio» gesunden hätten. Die Arbeiter sollten gesichert wer den gegen die Gefahren, die der Berns niit sich bringe. Fn Sachsen erfüllten die Arbeitgeber auch obne Gesetze ibre Pflichten. Sie seien jederzeit Bcrather, Helfer und Tröster ihrer Arbeiter gewesen. Die ^ji,i,>,',, Gesetzgebung aus diesem Gebiete müsse sich aberHaus das ganze peinigende» Ungcwißbcilen Raum; doch verdiene aber iedemalts die Energie und der M>tth deS Generals Gordcm bciderVeiiliecki Oj)4NÜ ^^ ba^Llls.stasiengc!ctz inchl H>igrelchttd gewukt gnng von Ehartnm die wärmste Anerkennung. Ter Vouiianch bcc englischen Truppen nach Dvngvla habe den Zweck, Gc'idvn mW ti-nowi diejenigen, welche ibm treue Unterstützung geleistet haben, zu bc-! rAi>j»^..da^bn ^taat.bemübt freien. In der Tl»c>iircdc heißt es dann weiter: In Egvptcn have Fabr später vereinbart ich alle Mühe auigcwavdt, nm eine Besserung der dortige» ^.'age hcibeizuiührcii. Ick, babe die eatzptiscbe Reaieumg in ihrer >chwic- rigcn finanziellen Lage, welche durch den Mißerfolg der Londoner Koiiseren; hcrvvrgcriiscn wurde, untechtntzt. Auch mit dem Zu sammengehen mit der Eap-Regicmng bin ich beschäftigt. Londo n Das Kabclichiff „Silvertown" ist nach Teneriffa abgegangen, um von dort nach Dakar und Bathurst an der West küste Afrikas ein Kabel zu legen. New - ?1 ork. An Bord des DanifferS „N merigu c" von der transatlantischen Linie, welcher am Mittwoch abgehen sollte, brach Feuer aus, das jedoch bald gelöscht wurde. Ter Lckaden an verbrannter Baumwolle wird ans MO Dollars geschätzt; daS Schi selbst ist wenig beschädigt- sei, ihr Loos zu lindern. So lange cs noch eine sozialdemokratische Bewegung gebe, könne das Sozialistengesetz nicht aufgehoben werden. Wenn wir auch in Sachsen noch vom Anarcbistcnlbm». der Kon sequenz der Sozialdemokratie, verschont seien, lo malmten doch die Vorgänge in Oesterreich, von denen in Rußland und Englanz ganz aigeiehen, zur äußersten Vorsicht gegen alte revolutionären Be strebungen. Zur Handwerkersrage übergebend, venmach sich Redner großen Erfolg Mr das daniickelliegende Gewerbe durch die aus Fniliativc der Konicrvativtii beivonp aangine» Gesetze und Novellen, von denen das Fnnnngsgesctz vom Fabrc 1881 daS wichtigste sei. „Polizeiwistkür" und „schwarze Reaetion". die der lonjervativen Partei für diese Besircbnngcn vorgebaltcn würden, seien leere an i Phrasen. WaS den Zotttaris von 1879 anlange, so habe er sich im isiss! Große» und Ganzen bewährt. Unsere Ausfuhr habe sich wesentlich > erhöbt und in viele Fndustricn sei rin frischerer und regerer Geist
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