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Dresdner Nachrichten : 13.12.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188412135
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18841213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18841213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1884
- Monat1884-12
- Tag1884-12-13
- Monat1884-12
- Jahr1884
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.12.1884
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lerltn. ll im bi « wurde mit rm der Nach« . ». Wahl, aumbach (frei» Stimmen kreise wurde Psanntu» (To- tiolil» mit 203S2 Stimmen gewählt; Ben (sreisinniu) er« hielt 7546. Inner (lonjervaliv) 7026 Ltiminen. Tageklatt für Milik, -rlnkilll«»!. -esMi»ttll«-l, MstniMl, IttniScMe. ^ t>«r- n««i ! Kkitü^« >i„nsr imphrchlt unü KkHügel XII hillicce«. I0.4-2U. Julius 8vlisa»v», »n» »v Lsresu-Lrovloucktsr. lÜSMrj» keiM LtzklemMi tz« j Kmi8tK6Mi düeiitz Nernlrai «I ItiteltLsr, Vklliickrulkeiiitr»»«« 8, ruvLckst asm Lltwarlct. !i!4 I liÜtl^- n. ^Vki1!>8t>»n1t^-IZii<Ii6r, l«Ixvl>s»IH,i!>iLt I.>»„-or von »»upt-u.vu»»>>>>ürPer«. n Iler» «t«. 8p<xnü!,u>r^ < »piiiiMMr i!u,i>,r ciil i.>>,li»irli^>i>-N. Lxrr»„r.f^rl/^»»oo,- ioüor 4el xrlwo» »«>1 Nriucip: Lo-iv- emi'i-.rlre. .'luioe^I. l<iN« unü vorM-dOrti" Hrboli. tt. ILi'Iif« I<^ ^ Holm. Uri^dei,-^.. Ä'— Dis ?LxiL8sriL-NLnulLetur L)» IR«M8S, Löm§1. 8sL1isL., ^Irms-rki, DrsLäsN, Killt morLva SoimtLK Äva 14. Vvvbr. L. o. lliro ^ rr Ri r rs i > in S üsm ^erkekr KvüKnet. Nr. 348. 29. Zahr,aus- Lullet: 40.000 «rpl. !! Dresden. 1884^ EoNNkbeN^ I^. Ttehr. «er»nt»»rtll-«r «esatteur für Pttlikischtd vr. Tmll Stere» tn Dreiden Obwohl der Staatssekretär im RrlchS-Juftizamte, Vr.v. Schelling» denReich-tag gewarnt hatte, nicht zu vielerlei Reformen derJuffizgcsetze in Aussicht zu nehmen, bat er doch gerade selbst eine unerwartet große Anzahl Tasten angeschlagen. Er hat, um ein von ihn, gebrauchtes Bild zu wiederholen, sehr viel Töne in Schwingungen versetzt, ohne zu befürchten, daß aus der Harmonie eine Disharmonie entstehe. DaS immer wiederkebrende Leitmotiv der zweitägigen Berathung über die Rcsorm der Etrasprozeßordnung war: die ReichS-Justizgesctze haben in der verhältnißmäßig kurzen Zeit seit ihrer Einführung zu sehr eihedlichcn Beschwerden geführt. Eine Durchsicht dieser Gesetze behufs Abstellung der allcrempfindlichsten Ucbelstände ist nicht aufzuschieben und sie ist seitens de» Reichs-Justizamtes in Angriff genommen. Sie wird weitergehen, als der Reichstag selbst gehofft hatte. Dieser batte blos Wünsche bezüglich der Etrasprozeßordnung. Es ist sehr dankcnswerth, daß der Staatssecrctär Schelling aus eigner Bewegung in den kreis der bevorstehenden Verbesserungen auch die Eivilprozeßordnung zog. Namentlich lenlte er die Aufmerksamkeit aus die neue Einrichtung der Gerichtsvollzieher hin, gegen welche im Volke eine sehr starke Mißstimmung herrscht. Es trifft vollständig zu. was der Ilnterslaatssek-etär andcutete, daß die den Gerichtsvollziehern eingeräumtc große Selbstständigkeit sie häufig zu eigenmächtiger Ausbeutung ihrer Stellung veranlaßt. Insbesondere beiiachlkeiligt die Freiheit, die ihnen jetzt bei der Aufbewahrung und dem Verbiauck von Psandstücken gelaffen ist. den Schuldner in ungerechtfertigtster Weise. Die Eivilprozeßordnung hat den .Herrn Gerichtsvollzieher mit einer Machtsülle umkleidet, daß er wie eine Art unverantwortlicher Pascha wirthschasten kann. Man darf nur einmal die ärmeren Volksklasien hören, wie in ihren Behausungen bisweilen der Gerichtsvollzieher beim Pfänden austritt, man muß den Unmuth vieler Gepsändeter über bas Verfahren einzelner Exelutoien mit den Psandstücken. man muß den Groll über dir ihnen dadurch erwachsenen Vermögensverlufte kennen, wofür eS keinen Schadenersatz giebt, um sofort zu sagen: hier haben die Justizgesetze Harten geschaffen, die zwischen heute und sobald wie möglich abzustellen sind. Nicht minder verdient «S Dank, daß der Justizsekretär di» Aussicht eröffnet», den Anwaltzwang, der in seiner jetzigen Ausdehnung kaum mehr dem gegenwärtigen Rechts- zustande entspreche, zu mildern. Bei der Strasprozeßordnung wird sich die Reform auf eine Beschränkung der zu großen und für dle Bethciligten oft recht lästigen Zahl der Geschworenen erstrecken. Auch das Protokoll, das jetzt nur ein Skelett ist, wird wieder zu einem wirklichen Protokolle gemacht werden müssen. Die sonstigen Gesichtspunkte, »ach welchen die Reform der RcichSjustizgesetze vor- zunebmen sein wird, kann man einstweilen übergehen. Tdatsache ist, was der Antragsteller Munckel darlegte, daß die Garantien einer guten Rechtsprechung in Strafsachen, von denen unser jetziges Strafverfahren „starrt", nicht verhindert haben, daß daS Bedürfniß nach wirksamen Garantien immer stürmischer sich geltend macht Ter Abg. Munckel gab eine reiche Blumenlese von gerichtlichen Erkenntnissen, die geradezu Erstaunen erregen muß. Was ist doch neck bel den Gerichten möglich! Ein ganz unschuldiger Mann wurde der Hehlerei beschuldigt und verurtbeilt, weil ein mehrfach bestraft« Dieb ihn bezichtigte und da« Gericht sich sagte: Was hat diese: Mann für ein Interesse daran, den Andern ungerechtfertigter, Weiir zu bezichtigen ? AuS bloßem Zufall kam später die Wahrhaft an den Tag. Ein anderes Gericht wrack» den wunderbaren pt«si- kalst-ben Grundsatz auß: „Wenn irgend ein Geschirr zufällig oder aus Verleben eine Treppe herunIrrsLUt, so kann es eine unten» stehende Person nicht am Kopse, sondern nur an den Füßen treffen." Und so weiter u. s. w. AuS alle Dem ergiebt sich die Unausschieb- barlcit einer Reform der Justizgescve. AuS den Verhandlungen des Reichstags über den Militär« Etat ist vor Allem der Klagen zu gedenken über dir Konkurrenz, die die Militärmustk den Cwilmusilern bereitet. Die letzlrren sind, die Muien wissen eS! wahrlich nicht gut gestellt; die Besetzung ihres Enverbszweiges durch rmfformirte Kollegen ist für Viele von iinen eine fast unerträgliche Konkurrenz. Es exiuirt jetzt ein Pro letariat von Civilmusitern, wie man eS früher nicht kannte. Ein zelne Regmienler, die aus ganz besonders stark besetzte Kapellen halten, tbun darin des Guten entschieden zu viel. Eine Beschränk ung der zu großen Militärmustkchör, läh« sich recht wohl austühren, ohne die militärische Leisrungstäbigkett der Truppen zu beeinträch- ligcn. Statt besten hat man sogar neuerdings noch für daS Eiicn- bah rcgiment eine besondere Militärmusik geschossen I Jede Ein richtung im Mililärwksen, welche den bürgerlichen ErwerbSzweigen eine überstüssige Konkurrenz macht, sollten die KnegSminister so bald als möglich beseitigen. Sie macht nur böses Blut und rnt- fcemdcl dem vaterländiichen Heere die Snmvatlnrn ganz tonal« Burger, Die Beeinträchtigung der Gastwirtbe durch dre Auswüchse der Kantinenwirthschast ist grotztentheilS aus Gmnd d«Be>chw«dr im Reichstage behoben. Dasselbe geschieht hoffentlich — die Er klärungen des preußischen Kricgsministcrv lassen dies erwarte» — auch bezüglich der Äifftciraandwert«, der Schneider und Schuh macher. Wenn die Bedürfnisse de« Heeres an Kleidung und Schubwert m den Zuchthäusern zu denselben Preisen bergrstelll' werden könnten, wie jetzt in den Mililärwerkstätten, so würbe dem Handwerkerstände die bedenkliche Konkurrenz erspart werden, die ihm jetzt die Ziichtbausarheit bereitet. Außer Egnvten und der Westküste Afrikas dürste tn der näch sten Zeit auch die Südspitzc, das Kavianb und dessen Hinterländer die Auime.ksamkett Europas aus sich lenken, England ist drans und dran, die Bocrs zu unterjochen. Wie erinnr>iich, wurde Ende Februar d. I. zwilchen den siegreichen Boeren und den, ge- schlagenen England ein Frieden zu Pretoria abgeschlossen, in welckrm die Selbstständigkeit d« „Südafrikanischen Republik'' ancrlannl und ihr ansehnliche Gebielserweiieumgen zuerttieilt wurde», England hoffte damit die Bocrs aus Transvaal beschränkt, sich selbst aber den Besitz der aus der Kapkolonie nach dem Inneren AjrikaS sührenden Handelsstraßen gesichert zu haben; doch willigte England nur aus Noll, in den Frieden, weil eS schmählich besiegt war. Letzt hält es den Zeitpunkt für gekommen, den lästigen Tbeil der ,;riedensb«dtngungen abschütteln und Rache an lernen Be siegern nehmen zu können. An Streitpunkten fehlt es nicht. Die Boers erstreben für ihren Binnenstaat den Zugang zum Weltmeer; sie sind aber von der Meeresküste des indischen Ozeans durch einen schmalen Streifen Zululandcs getrennt, der unter englischer Hoheit steht. Den Versuch der BocrS, mittelst einer durch portugiesisches Gebiet noch der Delogoaban führenden Eisenbahn den Zugang zur Meeresküste zu ««eichen, Kat England Hintertrieben, Ebenso lucht England den Handcl der Boers dadurch zu erdrosseln, daß eS dag zwischen der Kapkolonie und der Transvaal-Republik liegende Ge biet, das Betschuanaland, das in die Stella- und die Goichcn- Repubtil zerfällt, den Boers verschließt. Darüber ist es in beiden kleinen Republiken zu Gewalttbaten gekommen; die englischen Agenten wurden von den Boers verjagt, in Hellen Haufen strömen aus Transvaal Boers ihren Brüdern zu Hilfe, Aniangü versuchte England die BoerS einzusckläsern; der Gouverneur Uvington mußte den Boers so lange Recht geben, bis England genügende Truppen vereinigt hatte, um einen Schlag zu führen Zu diesem Bebuse ist General Warren mit 7000 Notbrücken von der Kap kolonie aufgebrochen. Es steht für England Großes aus den: Spiele. Besiegt Warren die Bocrs nicht, io vereinigen sich diese mit der Kapkolonie, in deren Vertretung ihre StammeSverwandten, die Holländer, ohnehin schon längst die Mehrheit baden, zu einer großen südafrikanischen Revublik und England bat einen großen Besitz verloren. Die Boers. die sich mit ihren Heldentämpsen 1b8l unsterblich gemacht haben, sind keine Jellaks, Suoanesen oder Hin dus und sie sind in ihrem bevorstehenden Kampfe der moralischen Unterstützung ganz Europas sicher. Die englische Armee ist durch ihre Gewobnkcrt, nur Völker niederer Rasse zu bekriegen, demoro- llsirt. Neue Niederlagen würden aber den Sturz der englischen Herrschast beschleunigen. In Südafrika baden wir das «sie Bei spiel von dem Ablösungsprozeß aus dem Nahmen eines Welt reichs. dessen koloniale Entwickelung in keinem Verhältnis« zu »einer innere» Kraft steht. Der britische Einfluß ist seit Jahren am Kap erschüttert, und damit ist auch der britische Handel an diesem Punkte im Rückgang begriffen. Denn der Handel folgt überall der nationalen Flagge und zieht sich mit dieser wieder zurück. Berlin, Eine zweite Sammlung diplomaincher Aktenstücke zur Kolonialpolitik ist unter den: Titel Angm-Pequena er'chieuen und de:» Reichstage zugegangen. Straßhurg, Ten: Retchtagsahgeordneten Antoine wurde, durch den Vorsitzenden des 1, Strafsenats des Leipziger Reichs gcrichtes eine Anklageschrift des Lbcr-Reccksauwaltes. welche ihn vorbereitende Hochvenathshandlungen cmschuldigr zur ErUaruun milgetheilt. Araulwri a. M., 12. Tc>--mbrr. ercdi: L4L',',. SlaatSdad» Loiui .lc.n ,23«Mer Loole —. Ortinr. LNdrrrcnle —. Papierrcin« —, WiNlzlcr vellerr. Goldren» —. Ung. EoldreiNe <9>',. 77er Aultcn —. Wer Ruse»—. 2. Orteiuanleide —, Neueste Uiigor, vloidanleilie —. 3. Or>-»ll»Ne>stc —. Unaar. Pastterr. —, Dticonw 2«. Epvvler Bonu.-B. —, Serben —, Ruhi.;. Wien, :2, Tecembe:. Credit LSst.M, Sioni-bdst» 3W.40, -lombrrd-n r4S,L0. Nordwstd. 171,b0, Marknoteu . Nu«. «Soldr.Mt.ao. Clbrwal —. Schwacher. Vaeiv. 12. Dccbr. Schluß. Reme 72,15. LiNelste I0S.77. Ilanener 2,-.«.' Stanwbdhn ü3«,7b. stumbaiacn 32ü, bo. Vriorliälen —. Ciwvrer 32l.c>0. Lest, Goldrenic -. Svumer M>/,. iäilomaucn «02.20, Tadal-Actteu —. Bebau»nt, rron»ou, 12. Deccmder, Norm. 1t Ustr Ist Min. <co„,ol» 1873er sttugcn Sü-lx. Italiener 27-.. Innnbaroe» 12-/.. Türken I-,, sund. Amcrik. 127. 1-» Unstor, Goldicnle 7Ist „ Oeftcrr. Istvldrcnir 85>«. Prcustitchc (saiaist z 1V2' lßlllMer b ,. Oliommivank llp-Sucz-Acticn 74- ,. — Stimmung: Lcstanplea — Weller: Mils. Bre*lau. 12. Derembcr, Nachm, tdtetrcidewalrt.l SstiritnS dr. IM Liter 1» Proc. »r. Deermster-Ianuar 4»,M. vr. APril Ma, 43,stst, Juli Äugust lä.stst. Weizen Pr. Dccembrr Ikä.stst. Magge» Pr. Dcccmlicr l32,st», Pr. 2lPril Mae l.sti.stst. »r. Mai-I»»t 137,22. Niliiol Pr. Deccmder LI,3st, Pr. SlPril-Ma> Ü2,s2, Mat-Iuni n.'I.Ost. sttuljig. — Wetlcr: Trstbc. London, 12. Dcccmlicr. EagUicher Weizen »rügest, ircmdcr rustlgst, stetig, angekommcner geschästolaü, Haler ichwächer, Sltaiü TaraiiousPreisc, Gerste fest, Mclg »rüge, ungaritches Mehl tgcnrcr. — Weiter: iNilo. <-^e Nenkfte Te>e«rammr der „DresdnerRackr." vom 12. Decbr. Berlin, Reichstag. Tie Berathung des Militär-Etats wird fortgesetzt. Beim Kapitel „Ankauf von Ncmonteptecdeii" em pfiehlt Abg. Tirlchlet Ersparnisse und wünscht gleichzeitig, daß zu den sogenannten Privatmärtten. aus denen die Kommissionen die M«de kaufen, auch die Grundbesitzer der Umeacnd mit ihren Pferden zugelassen werdep, damit das gegen die Privannärkte be stehende Vonntheil beseitigt tverde. Bunvcskommissar Major Haifisch «klärt, daß diese Anlegung erwogen werden solle. Kricgömmister Bronsart von Schellendori beantwortet eine Anfrage Kelle's dahin, daß bei der Aufnahme von Kadetten kein Stand bevorzugt werde. Die Familienverhältnisse würden allerdings strenge geprüft, damit daS Kadeltcnkonis einen anständigen Charakter behalte. Nicht« beantragt die Zahl der Kadsttrn, auch der einzelnen Kategorien der selben, etatmäßig fcstzustellen. Vollmar will den Behörden gegen über, die so oft gem von der Fürsorge für den kleinen Mann sprechen, die ungleichmäßige Behandlung der verschiedenen sozialen Bevölke- rimasklassen konsratiren. Der Antrag Richter wird nii: dem be treffenden Titel der Kommission üvcrwieien. Au: den Antrag Richter's wird die Gehaltserhöhung von ie 18M Mail sür die Vor stände der Festuiigsgescingnisse in Köln und Spandau gestrichen. Es folgt der Rcichsiustizetal, Pahr« tVvlksparteij fragt an, m wie weit die Arbeiten, die Herabsetzung der Genchtskastcii betreffend, ge diehen seien. Dr. Hartmann schließt sich Namens seiner Partei der Anträge an, und will gleichzeitig eine Revision der RcchtsanwallS- kosieu, die die Gerichlswsten messt weit übertrefsen, aniegen Vor dwi Jahren scie» echt die Ersalimngen bezüglich der Aiiwaltskvsten für möglich «klärt worden, die inzwischen gemachten Erfahrungen thälen das Bedürsnitz ans Herabsetzung dar. Gleichzeitig sei cs wün'chenswerth, den Rechtsanwälten ihre Ausgabe zu erleichtern, namentlich den Zeitverlust bei den Termiuen möglichst eimuichräukLN. Ferner sei zu erwogen, wie d« Uebenüllung des Rechrsmiwalts- standeS aut gcietzniäßiacni Wege zu begegnen sei, Stoatsickietär von Schelling: Der Moment des Verlangens nach Herabsetzung der Gerichlskosren sei Angesichts der Finanzlage nicht glücklich ge wählt. Die Gcrichtskoste» sollten auch leichtfertigem Prvzcßsühreii Vorbeugen. Die Mängel des Gerichtskosteng-irtzes seien cmzu- nkennen: eine Besserung sei ab« nicht einseitig durch Herabsetzung der Gericgtskostcn berbeizissübren. Dir beabsichtigte Bercimnchung des Verfahrens würde eine Verbilligrrung herbciiübrcn. Für die Revision der Anwaltsordnung und Anwallökvsren ieieu die Vor arbeiten im Gange. Paucr crwiedert, daß, wenn die Finanzlage so schlecht stehe, daß eine GerichtSkosten-Herabsctzuiia unmöglich »ei, er gegen oie Dainpser-Vorlage stimmen müsse. Die Abschaffung des Anwaltszwanges und Gerichtsvollziehers würde Süddcutichlarw mit groß« Freude arffiiehmcn. das bclic aber allein nicht. Er kündigt «neu jdlrekten Antrag aus Gcrichtskosten-Herabsetzung an. Abg, Kavier: Die Sozialdemokraten müßten als Vertreter der Annen dahin wirken, daß Keiner aus sein Recht zu verzichten zcnölhigt sei, well ihn, das nölhtge Geld dazu seme. Tie Justiz olle keine milchende Kuh sein, auch der Aermstr solle sei» Recht >aben. Günthcr-Sachint spricht gegen die Behauptung Kähser'S. vte Sozialdemokraten seine die alleinigen Vertreter der ärmsten Klassen ictne tiesste Entrüstung aus und vrotestirl gegen solche Anmaßungen (Beifall recbts.j Abg. Kavier: Die Liebe Günthers mrd seiner Freunde zu den Armen sei eine sehr platonische. Günther solle doch seme Liebe dadurch beweisen, daßler die Rechtspflege un entgeltlich mache, damit die Tagelöhner um Osthatz herum to gul Prozesse führen könnte», wie die Rittergutsbesitzer. Günther: Er sei stets ein Freund der Annen gewesen und habe daS duich seine '^klisssinniiliii'1'n MOlir fsfMN'spli tstlä Kit» (Aiiriiilk.'niiikl'litt'ii HUm Abstimmungen mehr bewiesen als die Sozialdemokraten Klemm Nlimut die k. Horst ic Gerichte gegen den Vorwurf bczügl. unzweckmäßig« Ametzuug der Verhandlungstermine in Schutz Die Lauge der Windt- «ckcllina er- Vcrhandluiigcn lasse sich aber von vornherein nicht absehe,>. borst ist für Herabsetzung der Kosten. Staatssekretär Schein,ia klärt aus eine Anfrage, daß er über den Hern»» der Vollendung des Ncichscivilgesrtzbuches noch keine Mitthcilung machen kenne Er wnde aber jedeufalls bedeutend eh« eintrete» als lffOO, welche» Termin kürzlich in dei Presse genannt wuide Der Juslizetal wird genehmigt. Morgen Fortsetzung der Elalsbcrathuiig. Berlin. Da- sächsische König-Paar ist Abends 8'/: Uhr hi« eiuoetrofsen und wurde vom Kaiser, dem Krauprüizen und Prinzen Wilhelm empfange». Zum Empfange wäre» seiner der Gesandte von Nvstitz-Wallwitz, der Militärbevollmächtige v. Schlicben und mehrere sächs. Abgeordnete aus dem Bahnhof erschienen. Lokales und Sächsisches. — Gestern Abend 5 Ubr reisten Ihre Majestäten der König und dis Königin nach Berlin. Holvamc Gräfin Einsiedel, Ober- : bosmeister von Lüttichau und Major von Schimpfs bildeten die j Begleitung. — I. Mas. die Königin wohnte am Donnerstag Vor-, mittag in Leipzig der Messe in der katholische» Kirche bei und bejuchie dann im Lause des Tages das Vinccntiusüiu rmo das Albertstsst. sowie die Frau Generalleutnant v. Monlbo Erc. Nachmittags '/26 Uhr fand im Kgl Palais Taici stall, zu welcher, der Generalleutnant v. Montbv Exc. und der Kreishauptniann' Gras «u Münster geladen waren. Abends hetz Uhr suhren Ihre Majestäten nach dem neuen Gewandliauie. — Vorgestern hat in Leipzig Ihre Majestät die Königin rm dortigen Palais Ihre Kais. Hoheit die Großfürstin Katharina von Rußland empfangen. — Bei der am Donnerstag von Sr. Mas. dem König auf > dem Ebrenberger Revier adgehaltcucn Hofjagd wurden 14 Reh. bocke, 45 Rehe. 71 Hasen, 0 Kanmchen und 1 Fasanhahn geschossen, ein Resultat, wie es bei den dortigen Jagden seit Anfang der 60« Jahre nicht erreicht worden ist. — In dem Befinven des Herrn Generalarzt Prof. vr. Roth , welcher seit einigen Wochen rheumatisch erkrankt ist, wozu noch kürz lich eine Nierenentzündung Wat. ist in ven letzten Tagen ersreu- licherweist eine Besserung eingetrete», die aus baldige vollständige Genesung hoffen läßt. — Die Gewerbeschule hatte am Donnerstag wieder hohen Besuch. Der Intendant der sackst. Armee, Herr Oberst Schurig, besichtigte unter Führung des Direktors die Klassen, in welchen Unteramziere, Sergeanten und Feldwebel ani Unterrichte Theil nehmen, um sich zu einem weiteren Treuste vorzubereilen und sprach seine Anerkennung über den Euer aus, mit dem die Genannten die Stunden benütze», — Der Dresdner Hauptverein der Gustav-Adolf- S t is tu n g zählt gegenwärtig 00 Zweig- und ll Fraueiwcreiile. In den ll Frauen- und Jungirauenverein-n ist überall fleißig ge arbeitet und gesammelt worden; es wurde sehr erfreulich lein, wenn sich noch mehr solche Vereine bilden wollten. Der Gustav-Adols- Verein Hai bisher >206 Gemeinden gebossen, sich Kirchen zu bauen, er Kat selbst 7l9 Schulen und 428 Pfarrhäuser «lichten lassen, steuert bei zur Besoldung vo» 430 Geistlichen und 1173 Lehrer», bat 63 Friedböse errichtet und 303 Waffen- und Konftrmanvei,-An stalten gegründet; im Ganzen sind bis Ende 1883 I8.d60.I85 Ml. an 3105 Gemeinden vcrtheilt worden. Der önerreichffche Jubi- läuinssonds beträgt gegenwärtig 100,337 Mt. und toll demnächst, sobald die sür ibn entworlcnen Satzungen die behördliche Geneh migung «halte» haben, der evangelischen Kirchenverwailung in Oesterreich auSgehändigl werden. — Auch die Kunst gewerbehalle ans d« Pragerstraße hat sich in ihren Schaufenstern weihnachtlich geschmückt und seien die Leser aut dieselbe hicumi hiiigewieien. Ta« eine der Fenster ist gegenwärtig, jedoch nur au! wenige Tage, von Herr» Uhrmacher R. Pleißner hi«. Nvsmarinsliaße, ganz in Anspruch gen,muiie». Die reiche Auswahl von Taschen- und anderen, besonders Siand »hren, sind eingehendster Betrachtung weich. Unter de» Taschen uhren, die sämmtlich Glashütte, Erzeugnisse ans der Fabrik von Lange sind, lallt eine goldene Tamennhr von besonderer Kleinheit auf, wir sie in dieser hochfeinen Arbeit von Glasbüttelal- etwas ganz Nene« zum ersten Male ansnenihrl wurde. Herr Hoirath Prot. Grass. Direktor der Kunstaewerbeichnle. sowie die Herren Pro>. Naumann und Prot. Rade, Lelirn an dieser Anstalt, haben Zeich nungen zu Ubrengehäusen geliefert, die in dem Fenster mit ausge stellt sind. Sehr viel Kaut« finde» die Taschenuhren mit vorzüg lich eingegrabcncn Nanienszügen, von denen auch einige ausgestellt sind, die ab« natürlich sehr otl durch andere ersetzt werde». Tie größeren Uhren. Schreil'tffchiibren. Standuhren, z. Tb »ach Zeich nungen des Herrn Arichtckt Weiße, sind im Plcißncr'ichen Atelier in Dresden angcsertigt und werden weithin versendet, sogar nach Paris. — Zu groß« Genugtlmimg der jenseits der Böhmischen Bahn wohnenden Eltern von Lchiilkindein wird die 8. B u r g crtchul e an der Sedanstraße bestimmt nächste Ostern eröffnet. Zum Direktor an der sedanffraße bestimmt nächste Ostern eröffnet. Zum Tircüur ist von der Eollaturbehörde Hcn Baron, zuletzt Direktor der Fiiednch- städter Bezirksschule (vorher Lehrer an der l. Biirgcistyulef ge wühlt worden. — Die General-O.uitffmg nebst Dank über die Liebesgaben ssir Uttewalde tm „Tr. Journ." ergiebt eine Gcsaminstumme von 04,211 M. 32 Pig, Ta »liiere geehrten Gönner in dieser Oiiitnmg die Sümme vermissen werde», welche von de, EN'cdüion der „Tr. Nachr." sür den vorgenannten Zweck dnrch die bei ihr in unendlich vielen einzelne» Pisste» cingegangencii Gabe» an das Komitee abgelicsscrt lein müßte, w macht sich die Erklärlmg noth- wendig, daß die vo» dei Ezpedilion der „Tr. 'Nach:." gesammelte Summe dein Verein „Freie Waldloge" Oberlehrer Friede»»»»,: in der Höhe von 1302 Mt 62Pfg nebst 33 Packcten. 3 Paar Stiefeln. 1 Kiste Cigarren und 3 Wanduhren abgelic'erl worden und sona l
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