Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187306109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-06
- Tag1873-06-10
- Monat1873-06
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1873
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
«tu» I»,, Hier » Thlr. per »d aes»cht. r »leschckl l hier 8'/ Spanisch» !eibt,!e»> eine rück- U» wich«, ,-Nohch«, e». -er. >o-ur,- gutt och 1 72-7! st» 77 bi» Vs«. I, tr. VtL ißkohte» hmchaaS »t. I,t- cgrfSrdrch Itea. La» 8'/. M «»/. rhlr. «5t,,- 8'/. M —Vkptr»' Spirit,« Septmtr- 'gg«»N -eptemt«. pr. S«p. «r rr. - et»» « Septcakk- ^Novmta Mi 21'/» vr. 3«' 'st 1«'/» ll)ch«»ch mine hshrr, t Pst. « kuli-LMs pr. H. o 2t« Pr, Netto 17« » 172 vr, ° 172 Pr, kil- Rett, fest, M pr.2E tr°le»» > «d.,pr. > »d. izenhchr Jali ».». , v.ir, pr. höher, l« 12'/^ - i.» :t. Petes- Iwnarkt « rmt pr pr. S«p. bq. «ch flau. U» Sept. M. sah S<X>P. idel, Prche u gedeckter ,u r».r. rr. 18 och »rrach hier ;en 78,8V age L«yla 8—«>«» r fla»«d >a M«nL« ster. A» ». tussu g»»d«a 8S.I0 ai ".Ä - M«d it. G«- », L-ttn» öumwerltk ,2L. M Laase »er ' Paralel. im Stta >6», km- rreWbMk LS ha Lock' 4- Im» t „rmst nd «Irr See pe- Orfchctut tügltch früh 6t/, Uhr. Irtarlt», ,u» trpeditto» JohaimiSgafle 3S. Mch». «edacteur Fr. Hütlia. Gorrchstunde d. Revactivn chMMinag» »«» lt—t, Uhr Wch»»UL,« ,oa 4—b Uhr. der für die nitchst- Rummer besttmmreu tu dm Wochentagen > 8 Uhr Nachmittags. DM sie Z,seratruannahwe: Klemm, UniverfitLtsstr. 22, ßW« Lösche. Hamstr. 21, part. NPMr Anzeiger. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. «»flage 11,300. Ld,«m»r»t»imt» vierteljährlich 1 Thlr. 7'/, incl. Bringerlohu 1 Thlr. 10 Ngr Jede einzelne Nummer 2'/, Ng> Belegexemplar 1 Ngr. Gebühren für Extrabeilagen »hne Pofibefvrdermrg 10 Thlr. mit Postbefvrdcrung 14 Thlr. Inserate «gespalteneBourgoiSzetle 1'/,Ngr Größe« Schriftm laut unserem Preisverzeichnis «rctamru unter >. «edaettousstl'ch die Spaltzeile 2 Ngr. M stzl. Dienstag den 10. Juni. 1873. Bekanntmachung. Die unentgeltliche Impfung der SchutzpoEen wird allen unbemittelten in hiesiger gtadt wohnhaften Personen jeden Alter«, na«e«tlich auch schon früher geimpften Gr- »achsene» zur -kevaccinatiou, hiermit angeboten und soll dieselbe von Mittwoch de« LR. Mai lanfenden ZahreS MachmittagS 3 Uhr au bis auf Weitere» jede« Mittwoch vo« 3 Uhr Nachmittag» a« im Erdgeschoss de» alte» Nie»laisch«l- Dhüude» am Nicolaikirchhofe stattfinden. Wir fordern da« betheiligte Publicum hierdurch auf, von vorstehendem Anerbieten recht fleißig ssssrcmch zu machen. Leipzig, am 7. Mai 1873. Die Medicinalpolizcibehördt. Der Rath der Stadt Leipzig. Der StadtbezirkSarzt. vr. Kocb. vr. Sonnenkalb. Scbmiedt. Zur Nachricht. Die Einlösung der am 1. Juli diese« JahrcS fällig werdenden Coupon» «ud Capttalschetne von Königl. Sachs. Staatsanleihe» nud der LandeSeultnrrentenbauk erfolgt bei Unterzeichneter Caffe bereits Vom IS. diese» Monats ab in den Vormittagsstunden von 9 bi« 12 Uhr. Leipzig, am 6. Juni 1873. Königliche Lotterie-DarlehnS-Caffe. Ludwig Müller. Marschall. Bekanntmachung. DaS 14. Stück de« diesjährigen Reich--Gesetzblattes ist bei unS eingegangen und wird bis znn» 2S. diese» Monat» aus dem Rathhaussaale öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 929. Gesetz, betreffend die Gelvmittel zur Umgestaltung und Ausrüstung den deutschen Festungen. Vom 30. Mal 1873. Leipzig, den 7. Juni 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. E. Stephani. Cerutti. Bekanntmachung, Revision der La«dtag»wahttiske« betreffend. Ja Gemäßheit Z. 24 de- Wahlgesetze« vom 3. December 1868 sind die Listen der bei den Land- wrwahlen stimmberechtigten Personen alljährlich im Juni zu reviviren, auch nach tz 11 der AuS- sHnmgsverordnung die Stimmberechtigten auf diese Revision und ihr Befugniß zur Einsichtnahme tza Wahllisten öffentlich aufmerksam zu machen. Wir benachrichtigen daher die Betheiligten, daß die Wahllisten für die drei Wahlkreise der ktadt Leipzig auf dem Rathhause im Quartieramt (I. Stock, Zimmer 4) am 3. 4. 5. 6. 7. 9. »d 10. Juni lauf. JahreS Vormittags von 8—12 Uhr und Nachmittags von 3—6 Uhr ausliegen, abem wir die Stimmberechtigten auffordern, die Wahllisten cinzusehen, zugleich aber darauf hin- »eisen, daß den Anträgen behufs Aufnahme in die Wahlliste oder Ausscheidung solcher, denen da- Kahlrccht nicht zusteht, die Nachweise der Wahlfähigkeit beziehentlich de- Mangels der Wahlbe- nchkiguna benusüaen sind. den 27. Mai 1873. Der Rath der Stadt Leipzig- vr. Koch. G Mechler. Bekanntmachung. Die 2. Zeichenlehrerstelle an der hiesigen Realschule 1. Ordnung ist sofort zu besetzen. Der Zeichenunterricht wird mit 25 Thlr. jährlich für jede wöchentlich zu gebende Unterrichts stunde honorirt. Bewerber um diese Stelle veranlassen wir, bis zum 14. Juni d. I. unter Beifügung der er forderlichen Zeugnisse über ihre Qualifikation sich schriftlich bei un« anzumclden. Leipzig, am 31. Mai 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. Mechler. Bekanntmachung. Ein Theil der Dachrinnen der städtischen Lagerhäuser soll durch neue Zinkrinnen ersitzt und diese Arbeit in Accord vergeben werden. Diejenigen, welche sich hierbei betheiligen wollen, werden aukgesordert, Zeichnungen und Bc- dingungen hierüber im Raths-Bauamte einzusehen und ihre PreiSforterungen bis Montag den IS. d». MtS. Abend» 3 Uhr daselbst versiegelt, mit der Aufschrift „Lagerhof" versehen, eiuzureichcn. Leipzig, den 7. Juni 1873. De» Rath» Baudepntatio». Bekanntmachung. Der diesjährige Wollwarkt in Leipzig wird am 13. und Iss. J«ni d. I. gehalten. Die Wollen können schon am 12. desselben Monate- auSgelegt werden. Leipzig, am 19. April 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G. Mechler. Neues Theater. Lchyig, 8. Juni. Die Wolfs'sche „Preciosa" «t ihren geflügelten Worten wird immer wieder hervorgesucht, wenn ein Gast in dieser Parade- alt Sturm auf die Herzen de- Publicum« linsm will, und wa- in der Dichtung selbst ver rück ist, da- wird wieder gutgemacht durch die nie veraltende Musik unsere- unsterblichen Meister- Leber. Wir halten indeß „Preciosa" für keine Rolle, »eiche für die dramatische Leistungsfähigkeit einer Darstellerin einen festen Maßstab an die Hand «edt. Dies« lyrischen Btüthenkränze, au- gereimten Jamben und Trochäen geflochten, sind mit der Zeit etwa- welk geworden — und eS fehlte thaen vom Hause au- die echte duftige Frische. Solchen poetischen Theaterfütter kann eine Dar- ßcklerin mit mehr oder weniger Grazie hand haben; sie kann dabei singen oder singen lassen, tanzen oder tanzen lassen, je nach ihren Talenten; euch giebt die Scene mit dem Riiuberbauptmann Gelegenheit zu einer pantomimischen Evolution; aber für die dramatische Bedeutung einer Dar stellerin ist da- Alle- nebensächlicher Ausputz. Fräulein Hiller vom Wiener Stadtthcater söhrte sich gestern als Preciosa bei un- ein, und »rr glauben ihr nach dieser ersten Leistung, der wir bit zum Schluß beizuwohnen verhindert waren, e» nicht ungünstiges Horoskop für ihre späteren «ollen stellen zu können. Die Wahl der „Pre- äosa" war offenbar ein Mißgriff; denn diese ßxunsche Lübesromantik ist ganz gewiß nicht da- Gone, welche- Fräulein Hiller als ihre Specialität betrachten kann. Gleichwohl zeuate ihre melo dramatische Recitatton im ersten Act von Ver- stavd und Empfindung, und in der Liebesscene d» zweiten entfaltete sie zwar keine bewältigende poetische Innigkeit, aber sie war recht pikant in chrru physiognomischen Studien; sie zeigte so viel verstand und E-prit, als nur irgend in Trochäen »ach spanischem Muster sich zeigen läßt. Große heroische Anstrengungen trauen wir ihrem Organ allerdings nicht zu. wir glauben, daß Fräulein Hiller sich am besten im ConversationsstÜck be- »egen wird. Also — auf Wiedersehen fern von Wadrid, PreciöSchen! Bis dahm bleibt das Damoklesschwert der Kritik noch über dem Haupte ber Künstlerin hängen. Leipzig, 9. Juni. Fräulein Lina Mayr als ,Großherzogin von Gerolstein" in ber bekannten Offendachiade debitirte die Zoten »ad Zötchen und charmanten Zweideutigkeiten diese-Meisterwerk- mit der nöthigen DiScretion ; sie hat eine Art von vielsagendem Augenzwinkern, vo» nervös-vibrirendem Tou, in dem man die Gedanken und Gefühle gleichsam Cancan tanzen steht; etwa« verschleierte-, SirenenhasteS,Ahnungs voll»»; ihr Spiel ist reich an Gedankenstrichen — mV hierin ist fic eine vortreffliche Au-leoerin de- dickster« Offenbach. Da muß mau in Text und M»stk immer zwischen den Zellen lesen, wenn »« den wahren Hochgenuß empfinden soll, den feixe Werke zu gewähren vermögen. Die Goethe'sch« Walpurgitnacht fällt un- immer ä«i diesen Offrnbachiaden ein — gleichen ihre Heldinnen nicht der Tänzerin de- Faust, dem schönen Mädchen, welche- beim Tanzen so lieblich singt, bi- ihm plötzlich im Gesänge ein rotheS Mäuschen au- dem Munde springt ? Diese „rothcn MäuSchen" — das sind die cynischen Effecte der Ofsenbach'scheu Piuse. Fräulein Lina Mayr läßt diese rolhen Wünsche« so zimllich »ud niedlich wie «»glich hervorspringen. Da- Hauptmotiv der Oper vom „Säbel deS Vater-" wurde von ihr am Schluß de- ersten Acte- mit jenem helden- müthigen Aufschwung vorgetragen, welcher der Duodczsouverainin ziemt; unterstützt wurde die heroische Wirkung durch da- Schlachtroß de- Herrn Engelhardt, da- i« höchsten Grade militairfromm war und selbst nicht einmal über den Offenbachffchen Heidenspektakel scheute. Herr Engelhardt führte seinen Gemeinen Fritz, der Hw ganze Rangliste in einem Augen blick herauf und ebenso in einem Augenblick wieder herunter voltigirt, mit Naivetät und Mutterwitz vor und war besonders clasfisch alS verständniß- loser Joseph der gekrönten Potiphar gegenüber, der er zwar nicht den Mantel, aber doch den Federbusch und ken Säbel de- BalerS ließ, um mit seiner Geliebten ein bescheidenes Glück zu ge nießen. Diese Geliebte „Wanoa" ist die einzige nicht charairte Rolle deS Stücke«; sie wurde von Fräulein Räder anmuthig dargestellt. Alle an deren Rollen sind Chargen der Puppenkomödie: der bärbeißig renommistische General Bum-Bum, den Herr Müller mit her nöthigen caricirten Eisensrefferei ausstattetr; der kindlich süßliche Prinz Paul, welchen Herr Löber in seiner ganzen urkomisch schäferhaften Unschuld darstellte; der intrigante Minister Baron Puck mit dem Regen schirm, den Herr Gitt ebenso angemessen un« vorführte, wie Herr Tietz den durch eine Gattin und vier Kmder gegen die Gelüste der Fürstin gefestigten Baron Grog. Der Cancan am Schluß de« zweiten Acte- be schränkte sich aus einige schüchterne Andeutungen, indem die Fußspitzen der Damen durchaus nicht einmal zu jener Höhe zu streben wagten, welche von den Pariser Stadtsergeanten noch als be rechtigt anerkannt wird. Daraus kommt indeß wenig in einem Stücke an, in welchem vom An fang bi« zum Ende moralischer Cancan getanzt wird. Herr JacqueS Offerbach oder vielmehr seine Textdichter Mellhac und Halövy hatten mit dem Stück aber auch noch eine Nebenabsicht: eS war eine Art deutscher Bärevtanz, welchen sie dem aus der Höhe der Intelligenz befindlichen Pariser BoulevardSpublicum vorsührten. „So sicht eS bei unfern deutschen Nachbarn au«, solche Prinzen, Minister, solche Generale Bumbum floriren dort." Und da- souveraine Volk von Pari« bejubelte diese deutschen Bären und Affen, welche au« der theatralischen Menagerie de- Herrn Offenbach aus die weltbedcutenden Breter sprangen! Jetzt, nachdem eS von den Generalen „Bumbum" ge hörig in die Pfanne gehauen worden ist, begrüßt eS die Caricaturen der Deutschen mit geringerem Beifall. Unser Publicum aber ist nach wie vor so kosmopolitisch, die« französische Pakqmll aus deutsche Zustände aus der Bühne mit Jubel auf zunehmen. Berichtigung. In der Kritik, welche die SonntagSnummer über die Ausführung der „Schönen Helena" brachte, ist am Schluß zu lesen: statt „wie ein Löwe gähnte", wie eur Löwe „pichelte". Rudolf Gottfchall. Aus Sk-t und Land. * Leipzig. 9. Juui. Der bereit« besprochene Entwurf deS Reich«-PreßgesetzeS findet, wie? gar nicht ander« zu erwarten, überall die un freundlichste Ausnahme. Sein Verfasser ist, wie man versichert, cm Berliner Polizeirath — und DaS sagt Alle-. Daß Fürst Bismarck seinen Namen unter diesen schauderhaften Entwurf ge» setzt hat, mußte natürlich Kopsschütteln erregen; man glaubt indeß versichern zu dürfen, daß der Reichskauzler sich diese Gelegenheit nicht entgeh«« lassen werde, um zu zeigen, wie er liberaler denke als — viele seiner Beamten. Interessant ist der Umstand, daß zum Referenten im Bundesrathe ver sächs. Bevollmächtigte Held bestellt worden ist, Dcrsilbc, welcher da- gegenwärtig gültige sächsiche Preßgesetz seiner Zeit im Namen der Regierung vor den sächs. Ständen zu vertreten hatte. DaS Referat im Reichstage wird Aba. Biedermann haben, welcher auch in der säcbf. Zweiten Kammer in derselben Stellung thätig war. Daß das Preßgesetz so, wie eS jetzt im Entwürfe vorliegt, nun und nimmer die Zustim mung des Reichstage- erhalten werde, ist gewiß. * Leipzig, 9. Juni. Bei dem deutschen Reichstag sind au« Sachsen wieder folgende Petitio.len eingeaangen: Der Gewcrbeverein zu Bautzen «klärt seine Zustimmung zu der Pe tition deS Verein« der Maschincnsadrikanten zu Chemnitz, die Arbeiterfrage betreffend; der Maurermeister Jacobi in Trattlau bet Ostritz hat drei Petitionen persönlichen Inhalt« einge reicht; der landwirthschaftliche Verein zu König«, seid bei Rochlitz pctitionirt um Bestrafung veS ContractbrucheS; der Handwerker-Verein in Dü- beln um Abänderung ter Gewerbeordnung; vr. weck. Gvtz in Lindenau bei Leipzig bittet, dafür Sorge zu tragen, daß die Privatbcdienfletcn der kleinen Postanstalten einen ihren Bedürfnissen, den Zcitverhältnissen und der Würde deS Reichs entsprechenden Gehalt und eine ihrer Verant wortlichkeit und ihrem schweren Dienste ent sprechende Beamtenstellung mit PensionSberech- tiguna erhalten. * Leipzig, 9. Juni. Bekanntlich laborirt der Reichstag seit Mitte voriger Woche an öfterer Beschlußunsähigkeit. Die in der Sitzung am letzten Donnerstag vorgenommene Auszählung de« Hauses ergab in Bezug auf die sächsischen Abgeordneten folgende- Resultat: ES waren an wesend die Abgeordneten Ackermann, vr. Birn baum, Eysoldt, vr. Georgs, Hirschberg. Mit Ur laub abwesend waren die Abgeordneten vr. Böhme, vr. BrockhauS, Günther, vr. Stephani. Ohne Entschuldigung fehlten: die Abgeordneten Mosia von Aehrenseld, vr. Biedermann, vr.Köchly, Ludwig, vr. Minckwitz, Gras zu Münster, Oeh- migen, vr. Pfeiffer, vr. Schaffrath, vr. Schwarze, Sckrap», vr. W'gard, unfreiwillig abwesend war j der Abgeordnete Bebel. »Leipzig, 9. Juni. Da« Katholisch Kirchenblatt für Sachsen hat Notiz von Dcm genommen, was wir kürzlich über den Alt- katholiciSmus in Sachsen sagten. Sehr erfreulich ist eS nun, constatiren zu können, daß das Amtsblatt de- Bischofs auch nicht em Wort der Erwiderung oder Berichtigung gegen unsere Auffassung vorzubringen weiß oder wagt, daß es also stillschweigend zugiebt, die Gesammtheit der sächsi;chen Katholiken sei, da ihr das Unfehlbar keit«-Dogma niemals amtlich verkündet wordcn, noch heute altkatholisch. * Leipzig, 9. Juni. Leute, welche sich gestern Vormittag auf dem alten Friedhofe befanden, wurden Zeuge folgender pietätvoller Scene. En hochbctagter Landmann aus Ostpreußen, dessen Bruder die Schlacht bei Leipzig 1813 mitgekämpft und hierbei den Tod gefunden hatte, war von der Sehnsucht ergriffen worden, womöglich noch daS Grab seines Bruders oder die allgemeine Ruhestätte der damals gefallenen deutschen Sol isten zu sehen. Der nahe an achtzig Jahre alte Landmann hatte de«halb in Gemeinschaft mit seiner Frau die weite Reise hicher gemacht, und erschien am Sontttag Vormittag aus dem Fried hof hinter der JohanmSkirche. Leider konnte den beiden Ehegatten ihr Wunsch nur insoweit erfüllt werden, als man ihnen ungefähr die Stelle zu bezeichnen im Stande war, wo im Jahre 1b t3 die gefallenen deutschen Krieger ihr Grab ge funden hatten. * Leipzig, 9. Juni. Ueber den gegenwärtig auch in Sachsen eintretendcn Lehrermangel berichtet die „Sächs. Schulleitung" folgenden sehr bcmerkcnSwerthen Fall: In der Parochie L. bei F., wo für 871 Kinder 6 Schulen mit gleich viel Lehrern bestehen, sind dermalen 506 (----229 -s- 277) Kinder von 2 Lehrern allein zu unter richten: 229 derselben schon seit etlichen Jahren in 3 Klaffen, weil die bereit- beschlossene Errich tung einer 2. Schule in Anbetracht de« vor handenen Lehrermangel- immer noch beanstandet worocn ist; 277 aber, und zwar 136 der einen und 141 der anderen Schule desselben Orts, zeitweilig in 3 Klaffen der 1. vereinigt, weil die andere Stelle erledigt ist. Im Jahre 1869 war cbcndieselbc 2'/,, im letztvergangenen Jahre 3>, Monat interimistisch zu verwalten. Wie lange diesmal ist nicht avzusehen; leicht möglich den ganzen Sommer hindurch. Dasselbe Schicksal hatte im l. I. schon eine 3. Schule derselben Parochie 3 Monate lang. Da- ist doch ein bc- klagenSwerther Nothstand. * Leipzig» 9. Juni. Frau vr. Pesch ka- Leutner beehrt un- mit folgender Zusendung: Vor einige» Tagen brachte da« Tageblatt die Notiz, daß „auch ich" meinen Eontract gekündigt habe. Vielseitige an mich gestellte mündliche und schriftliche Anfragen veranlassen mich, um wei teren allerdings für mich sehr schmeichelhatten Anfragen zu begegnen, zu der Erklärung, daß mein Eontract am I. Juni 1874 «lischt, vor ausgesetzt, daß ich am 1. Juni 1873, wie die« in aller Form geschehen ist, kündige. Der betreffende Paragraph lautet: „tz. 14. Wenn dieser Eontract am 1. Juni 1873 für den 1. Juni 1874 von keinem der beiden Contraheatcn gekündigt wurde,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite