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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-05-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187305244
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730524
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730524
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-05
- Tag1873-05-24
- Monat1873-05
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.05.1873
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Erscheint täglich früh 6l/, Uhr. INotti«» ,»t Lkrrtllloa Joh<muisgasse 3S. I tzwmtw. Redactcur Fr. Höt1«n. eprrchstund« d. Redattioa L»r«„iaz» «on >1—l2 Uhr Rachmuiag« ««» t—4 Uhr. i Lnnhnr der für die nächst- r «kudc Nummer bestimmten , finale in dm Wochentagen NS 3 Uhr Nachmittags. W«lr flrZijrrattoaauahmk: i L«, «mm, UnivrrsitStSsir. 22, Louis Asche. Hamstt. 21. pari. Anzeiger AwtSbiM d« Kvlligl. Bezirksgerichts «ud des RalhS dn Stadt Leipzig. U,S»». LH-»»e»r»trPreis viertchährlich 1 Thlr. 7'/, «gr4 tncl. Bnngerlohn 1 Thlr. 10 NgN Jede einzelne Nummer r'/, Rg» Belegexemplar 1 Ngr. Sebührcn für Extrabeilagen ohne PostbefVrderung 10 Thlr. mit Postbesbrderuug 14 Thlr. Zuserate SgespaltmeBourgoiSzeile l'/»Ngr« Grdßere Schriftm laut unserem Preisverzeichuig. Lrrtrnuc, unter d. «rdatt1»a»strtch die Spaltzeile 2 Ngr. Zur gefälligen Beachtung. Unsere Expedition ist morgen Sonntag den 25. Mai nur Vormittags bis ' ,9 Uhr «e-sfnet. I Bekanntmachung. Zar Lufrechthaltung der öffentlichen Ordnung bei Gelegenheit der am 24. und 25. dfS. MtS Mundenden Rennen haben wir für nöthig erachtet, folgende Anordnungen zu treffen: 1) An^diesen Tagen sind Nachmittags von 1—7 Uhr der Schclbeuweg vom Schleußiger Wege ab bis zum Johannaparkwege und der Schleußiger Weg von der Brandbrücke ab bis zum Kirschwehr für den öffentlichen Fahr- und Reitderkebr, ingleichen der Sckeibenwcg vom Schleußiger Weg ab biS zum Scheibcugehölz auch für den Fußverkehr gesperrt. » « - 2) Wagen, die in die Rennbahn gelangen wollen, haben den Hinweg über die Braustraße und den Schleußiger Weg, den Rückweg durch das Scheibengehölz und den Johanna» vark zu nehmen. 3) Diejenigen Wagen, welche nur bis an den Eingang zur Rennbahn bei der Einmündung des Scheibenwegs in den Schleußiger Weg fahren, haben den Rückweg ebenfalls über die Braustraße zu nehmen. 4) Auf der Braustraße, dem Schleußiger Wege haben alle Wagen reehtS zu fahren und sich streng in der Reihenfolge zu halten. 5) Aus dem Schleußiger Wege darf kein Wagen halten. Wir bringen diese Anordnungen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß mit dem Bemerken, daß ! unsere Organe angewiesen sind, die Beobachtung derselben auf das Strengste zu überwachen. Zu- ! wtderhaudlungen werden mit Geldstrafe bis zu 10 Thlr. event. Haft bestraft. Leipzig, am 21. Mai 1873. Der Rath «ud das Polizei-Amt der Stadt Leipzig. Pr. Koch. vr. Rüder. Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom 28. vor. Mon. werden die hiesigen Steuerpflichtigen ausgefordert, die am 1. Mat d. I. mit 2 Pf. von der Steuereinheit fällig gewesene Grundsteuer nebst den städtischen Abgaben an 2,, Pf. von der Steuer-Einheit an die Stadt-Steuer-Einnahme aühier unverwcüt abzusühren, widrigenfalls die exccutivischcn Maßregeln gegen die Säumigen eintreten müssen öapzig. de» 21. Mai 1873. Der Rath der Stndt Leipzig. . vr.Koch. Laube. Bekanntmachung. Ter Abschlag des Pleißenflusies macht zwei Fangdämme erforderlich, und eS soll die Her stellung derselben m Accord vergeben werden. Diejenigen, welche sich hierbei beiheiligen wollen, werden aufgcfordert, die Zeichnungen und kktmgnngen iw Ratht-Bauamte einzusehen und daselbst ihre Preisforderuugcn bi« DieuStag den L7. -S. MtS., Abends S vhr, mit der Aufschrift „Fangdämwe" versehen, versiegelt anzumchrn. Leipzig, den 2l. Mai 1873. D«S Rath- Bandepntatto«. Bekanntmachung und Aufforderung. Am 1. Juni jetzigen IahreS ist das von dem vormaligen hiesigen Rathsherrn vr. Friedrich August JnninS mittelst Testaments vom 12. Januar 1768 für einen hiesige« Stndtrende« der Rechte gestiftete Sttp e « dtum, der sich a) wegen seine« FleiHeS und Geschicklichkeit und d) darüber, daß er ohne dergleichen Bethnlfe feine Studien nicht wohl fort- setzen kan», glaubwürdig ausweist, anderweit auf L Jahr zu vergeben und auszuzahlen. Vorzugsweise hat die Vergebung zu erfolgen 1) an solche, die sich als Anverwandte der Familie deS Stifters und seiner Ehelichste«, Friederike Regine geb. Mterifch legitimsten, in deren Ermangelung aber unter Berücksichtigung jeder angegebenen Elaste vor der folgenden, an 2) Söhne von Personen, welche in Diensten deS hiesigen Stadtraths, insbesondere in den auf dem Rathhause befindlichen Expeditionen stehen, 3) hiesige Stadtkinder, oder endlich 4) fremde und auswärtige allhier Studirende. Das fragliche Stipendium beträgt dermalen ohngefähr Drei und Zwanzig Thaler. Bewerber um dasselbe haben sich biS zum 3L. Mat dieses IahreS bei dem Unterzeichneten Bezirksgerichts-Directorium unter Beibringung der «ach Obigem erforderlichen Rachweisungen über ihre Genußfähigkeit zu melden Später ein» gehende Bewerbungen können nicht berücksichtigt werden. Leipzig, den 21. Mai 1873. DaS Directorium deS Königliche» Bezirkgerichts daselbst. — Petsch. Bekanntmachung. Wegen nothwendigen Um- und Neubaues der Centralbrücke hier wird der Pleißenmühlgraben dicht unterhalb deS Kirschwchres allhier vom 28. Juni d. I. ab auf ca. 6 Wochen abgeschlagen. Indem wir dies zur öffentlichen Kenntniß bringen, fordern wir die Adjacenten hierdurch auf, daß sie innerhalb der obigen Zeit, so weit ihre Grundstücke reichen, das Flußbett bi» zu besten Mitte gehörig räumen, und die etwa nöthigcn ihnen obliegenden Bauten und Reparaturen an Ufern, Brücken u. dergl. auSführen lasten, widrigenfalls die Räumung und bez. die Bauten und Reparaturen auf ihre Kosten Obrigkeitswegen ausgeführt werden. Leipzig, den 21. Mai 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Koch. G. Mechler. Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf die von uns bereits unterm 18. October v I. erlassene Bekanntmachung in Betreff dn vom Königlichen Finanz-Ministerium angeordneten Neuaufnahme deS zwischen der Sächsisch - Bayerischen Staatseifenbahn und »er Lindenaller Chaussee gelegenen TheilcS der Flur Leipzig fordern wir die betroffenen Grundstücksbesitzer hierdurch nochmals auf, etwaige Mängel in der Berainung der Grenzen ihrer Grundstücke zu beseitigen und Venvachsene Grenzzüge in bin Gehölzen auSzulichtcn, indem wir sie zugleich veranlassen, daS Betreten ihrer Grundstücke durch das VermessungSpersonal zu gestatten und demselben auf Verlangen die Grenzen anzuweiscn, auch jede eigenmächtige Hinwegnahme oder Verletzung der ausgestellten Signalstangen und Abstcckepsähle hier mit bei Strafe untersagen. Leipzig, den 18. April 1873. Der Rath der Stadt Leipzig. Lerutti. vr. Koch. Lkchiz ml- d«s 33vjahrizrZ»betfest -er k. prenß.Lau-erschAe Pforte. 0 Leipzig, 73. Mai. Heute und morgen feiert man in Schiilpsorte daS 330jährige Stiftungsfest der berühmten LandeSschule. Leipzig stellt von sehn ein ansehnliches Contivgent zu den alten Herren jener Schule, ivelche letzterer ihre gelehrte Bildung in klösterlichem Zusammenleben zu ver danken Hab n und an der malerisch im Gaalthale gelegenen altehrwürdigen Schule mit wärmster, Nenn Anhänglichkeit auch im später« Berufs leben sompathlsch iesthrlteu. In einer Sammlung von Portenser Drucksachen findet Referent die Programme von Leipziger Portenserfesten (ll. Nov. I8Z4, veranstaltet von Prof. vr. Krug, einem Portenser von Anno 1782, Superintendent vr. Großmann, 1822—23 vierter Professor und DialonuszuSckulpsorteund einigen sechzig andern ehemaligen „Pförtnern" (1782—1828); Local: die Audolpbsbnrg an der Pleiße"; sodann am 6 Nov. l 83S zur Säcnlarerinnerung an die Aufnahme Klop- ilakS m die Schule, wieder über 60 Festtheiluehmer »at den Jahren l797—1833). So war Leipzig auch bei dem in Pforte selbst abgehaltenen großen Mjiibiigen Jubelfeste (Mai 1843) durch nahezu 30 Leipziger Portenser, darunter die Professoren Robbe, Naumann, Becker, Braune, Stcinacker, -roßmann, Schilling (damals Rector Magni- ficn»), Eckstein. Moebius, EaruS, Polizeidirector Stengel, Oberkatechct Naumann» rc, vertreten. Der erste Rector der LandeSschule Pforte war 1543 oder 1544 ein auf der Leipziger Hochschule Mdrlcr Thüringer, Johanne- Gigas auS Nord hauser,. der auf Leipzig ein große-Lobgedicht hinter lassen hat. Letzteres beaersterte Georg FabriciuS p einem Epigramm auf G'gaS, in welchem er chm für jene Lichtung aller« die Unsterblichkeit i-iiSert. Leipzig hat nach der hier bei Jacob Lpcl 1612 erschienenen Pförtner-Chronik von Pertuch von 1544 bis 18lv nickt weniger denn 184 Schüler »ach Pforte geschickt, au« denen zum Theil be- testende und berühmte Männer wurden. Geich der überhaupt erste immatriculirte Leip- »an, David Perser, arbeitete sich zum kurfürstlich sächsischen Eauzler hinauf. Die Brüder Eame- rannS wurdeu der Eme ein trefflicher Hvfarzt, dn Andere ein gediegener Jurist, Rath der Stadt Arnberg, ei» dritter Eamerariu« starb als Pro- tonotarius in Simmern. Die beiden Salmuth kamen an den kurfächsischen Hof als Hofprediger uod Hvfarzt. Ludwig Scheibe war ein Vorzüge sicher Arzt. Joachim Jangermann, ein anderer Mediciner, trug den Ruf der Leipziger Arzneischule bi« nach der Insel Kreta, wo er starb, Casvar Juugermann, Enkel des großen CamerarmS, zeichnete sich als Jurist auS. Senator Johanne« Nothcmpt, ein bekannter Leipziger Patrizier, war ebenfalls Portenser, Ludwig Riese wird als Ma thematiker gerühmt. Superintendent vr. tbsol. Nicolan« Sclnccker von der Thomaskirchc ist ein wohlbekannter Name. Christoph Felgenhauer war Herzog Johann Georges Sccretarr, Melchior Brauer war Recht-verständiger und starb al« angesehene« RathSmitglied in Leipzig. Allein im 16. Jahrhundert wurden 165 junge Leipziger in Pforte gebildet. Noch iu neuerer Zeit erlangten viele Leipziger ihre GymnasialvorbllvunA für die Universität und andere höhere Unterrichtsanstalten und Berufs schule« in Schulpsorte. Unter deS berühmten Lehrer- unseres Gottfried Hermann, deS Rector Ilgens Amtsführung in Pforte wurden 13l6 Schüler immatriculirt, darunter befanden sich 248 nachmals im Königreiche Sachsen lebende Personen, geborene Leipziger etwa 35. Aus Vorstehendem dürsten sich einige der zahl reichen Beziehungen unserer Stadt zu der ehr würdigen „asiua mater I'ortensig" und daS sich an dieselbe knüpfende Interesse vieler hiesiger Kreise zur Genüge ergeben Leipzig nahm m der ReformationSzcit die Pre tiosen des ehemaligen Kloster- Pforte in Auf bewahrung. Geistige Kleinodien hat die Schule Pforte seitdem nicht aufgchvrt in Gestalt tüchtiger Schüler nach Leipzig zu senden. Sie sei hochbe- dankt dafür, sie blühe weiter und gedeihe fröhlich! Neues Theater. Leimig, 22. Mai. Lonradin Kreutzer'« Oper, „das Nachtlager von Granada" war nach den trostlosen Machwerken von Bellini und Doni- zetti mit Freuden zu begrüßen, weil trotz aller dramatischen Mängel die edel gehaltene Musik des Werkes jedem verständigen Kunst- frennde Interesse abgewinnen muß. Allerdings leidet das Libretto an Monotonie und das Ge rüste der Handlung ist mit so schwachen Klam- j mern zusammengefügt, daß von einer dramatischen j Entwickelung und Gestaltung kaum die Red« sein kann. Um so mehr ist daher die Kraft des Com- ponisten anzuerkennen, welcher in Folge seiner lyrischen Begabung und tüchtigen Kenntniß Ton- bllder zu schaffen vermochte, deren Anmuth und Farbenreiz auch in der Jetztzeit noch Anklang fin- oet, wenn die Ausführung den Intentionen des Autor- entspricht. Ohne Zweifel darf man der gestrigen Reproduction nachrühmen, daß sie im Wesentlichen den musikalischen Gehalt klar ver mittelte und von pietätvoller Hingabe lebendige- Zeugniß ablegte. Gewöhnt, in der Rolle des Jägers den ausgezeichnet durchgebildeten Bari- onlsten Herrn Gura zu finden, welcher als un- ibertroffener Meister seine- Fache« auch das ubttlstc Detail in feinster Ausarbeitung zur Er- cheinung bringt, hatte wohl da- Publicum Ln- angS zu dem Gaste Herrn Lißmann vom Stadttheatcr in Lübeck kein große- vertrauen. Derselbe errang sich aber eine freundliche Auf nahme durch sein unbedingt bedeutendes Talent, welche- im Gesänge und m der Action unzwei deutig hervortrat. Der Sänger ist im Besitze einer umfangreichen, markigen Baritonstimme, welche in der Tiefe, Mittellaac und Höhe gesund und volltönend er- scheint. Auch ist die Farbe deS Tone- rein und edel, während die Technik bei Verbindung der Klänge und bei Ausführung von Berzierungen noch sehr der Feile bedarf. Einem solchen Talente aber, welche- zugleich in jeder Bewegung Intel ligenz und sachliche- Berständniß offenbart, ist e- gewitz zu gönnen, wenn e- in einer mit musika lischem Relchthum gesegneten Stadt, wie Leipzig, Gelegenheit findet, sich fort und fort mit reicheren künstlerischen Mitteln auSzustattcn. Wir glauben nicht zu irren, n>enn wir Herrn Lißmann ganz besondere Anlagen zur Durchführung de« Bampyr, Templer und Hans Heising zusprechcn, Rollen, für welche begabte Baritomsten dem 'Meister Marschner nicht genug danken können. — Die unbe deutende Partie de-Gomez wurde von Hrn. Groß- kops auS AuaSburg zwar mit kleiner, aber nicht unangenehm klingender Stimme auSaefÜhrt; die übrigen Rollen dagegen waren wie früher durch Leipziger Kräfte sehr gut besetzt. Frl. G»tzjch- dach bewies wiederum durch ihre Leistung als Gabriele, daß sie, di« treffliche Liedersänge«», auch im dramatischen Kache immer höher empor steigt. — j Im Orchester zeichnete sich besonders Herr Raab durch vorzügliche Wiedergabe de- Violin- soloS au«. —I. Altes Theater. Leipzig, 23. Mai. .,Richard'- Wander leben", nach dem Englischen von Kettel — die- vieractige Lustspiel gehört zu den Traditionen der Dresdener jüngeren Darsteller, da Emil Devrient in der Titelrolle zu glänzen pflegte. Ein dramatischer Charakter »st dieser Richard Wanderer, den uns gestern Herr Dettmer vor führte, keineswegs; man würde im gewöhnlichen Leben ei» Individuum, das in jeder ernsten oder- komischen Situation ein Eitat oder mehrere Eitatc hervorsprudelt, ganz einfach für einen Narren halten. So wenig die- herumwandelndc Sen- teuzenalbum indeß dramatisches Leben hat: eine so verlockende Fülle von Declamationen jeder Art bietet eS dem Darsteller, der aus dem „Tell', „Hamlet", „Don Carlos", „Uriel Acosta", aus der „Ahnfrau" und „Donna Diana" viele Glanz- stellen seiner Rollen an den Mann bringen kann. Herr Dettmer zeigte sich als feurigen und schwunghaften Deklamator und bewegte sich im Uebriaen in der Rolle mit Feinheit und Frische. Auch bewährte er sich al« Gänger in dem Bariton fach, da- er früher an der Dresdner Hosbühne bekleidete. So stellte er die ganze künstlerische Mosaik seiner Rolle in ein günstige« Licht und fand den lebhaftesten Beifall de- Publicum-. In diese Lorbeeren theilte sich mit ihm Herr Engelhardt, der als Principal Bock ein sehr ergötzliches Bild veS Bühnenleiter« einer wan dernden Gesellschaft gab. Die bunte HanSwurst- jacke sinnlos in einander verschlungener Schiller scher Sentenzen klopfte er mit dem nöthigcn Pathos vor dem Publicum auS. Im Grunde ist dies beliebte carnevalistische Amüsement eine Parodie auf daS Eitateuunwesen Richard Wanderer«; der Zersetzungsprvccß im Gehirn des Künstlers Bock hat nur etwa- größere Fort schritte gemacht, und die Eitate, die bei Richard Wanderer wie Mäuschen ans allen Winkeln her vorhuschen, verwickeln sich bei dem wackern Bühnenleiter mit ihren Schwänzen wie ein Rattenkönig. Ein gutesEharakterbild, Theerdust und Meeresluft athmead und nn echt norddeutschen Marinedialeet gehalten, war der Matrose Robert Fisch des Herrn
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