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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187308028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18730802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18730802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1873
- Monat1873-08
- Tag1873-08-02
- Monat1873-08
- Jahr1873
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.08.1873
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«M»— > sa»Ü mV, « gute H, l. i Na»»«, I » Fra». Zer MM I stcr, zet.! !volle Th >e> dem i lertha Ri oterl mg"! Monat» erliim, ljchir.ua stgr a Dar!. ». Vir^lt>1.^ Tha'nah« > lteu und mknstmva I >t rwilie LrrkI .r>. »de, «r bet »ms d^. 187» uuä kr».» durch chrtj ctrvffeukn > iknuuddtrs old lo ür, Mvze tiu! üicdes MH! klleuud Zn :n und! :u unurrgi mücklev Ich und j da »ml jagen >tr, »hr uo»! Vielte Leilage M Leipziger Tageblatt und Anzeiger. W LU. Sonnabend den 2. August. MH MN! ILnivechtät. ,, z« 1. August. Heute Abend endigten amu Wochentagen im Gange befindlichen indischen Prüfungen de- Sommer» st,ester«. Gemeldet dazu und denselben unter- hatten sich 26 Studirende der Rechte, in befanden sich sieben, welche im KriegS- 1870/7l ihrer Militairpflicht vor dem «genügt hatten, acht Sectionen von je drei zu Examiniren- , »ad einer zu zwei wurden die Prüfungen in u KV« Wochen Tag für Tag vorgenommen. D,» Endergebniß ist folgende-: Die erste Censur erhielt: 1, die zweite » erhielten: 6, die dritte - « S, die vierte » » 7. Summa: 2S. ^ die llebrigen gingen und zwar zum Theil zum Male ohne Censur aus. Nachtrag. l'stipzig, 1. August. Gestern Abend 10 Uhr 1a»S«. Königl. Hoheit der Kronprinz brr! mit Gemahlin und in Begleitung de- ischallS Senfft von Pilsach, sowie de- Ad- a Hauptmann von Treitschke, wieder hier »sien und um r/,11 Uhr mittel- Extrazugs j Dnsdcn zurückgereist. l« Leimig. 1. August. Die fleißige Feder Ilto Moser» hat die localhistorrfche Literatur tztabt durch ein bei C. H. Reclam sen. neues Merkchen bereichert. Dasselbe den Titel: Leipziger Führer. Wcg- durch die Sehrnswürdigkerten und historisch Lrdigm Plätze Leipzigs. ES enthält eine Gcsldichte der Stadt, gereinigt von den «rlei Unrichtigkeiten und Entstellungen der i Chronisten und auf Grund neu cröffneter ischer Quellen wesentlich vermehrt. Ihr 1 sich eine Wanderung durch Leipzig an, ! »er man in genauer und getreuer, theilweise ausführlicher Schilderung Alles wieder - Mas die Stadt an localen, künstlerischen, ischasllichm und personellen Denkwürdig, «enthält. Kerner findet man in dem hübsch arteten Mchelchen einen TagcSkalender, -Würdigkeiten, Angabe der Gasthöfe und n Locale, die verschiedenen Taxen, Post, Ham, Anstalten, Vereine, Geldsorten und , diele-Rudere, wodurch dasselbe nicht allein te» ist-heimischen, sondern auch für den au Werth gewinnt. Einer von dem »eranstalteten kleineren Ausgabe be nign Führer-" unter dem Titel „Leipziger Me" ist der TageSkalendcS nicht beigcgedcn. «mit »Leipzig, 1. August. Die „Leipziger Zei tung" hat die von ihr in dem Artikel „Die Parteivorbereitungen zu den nächsten Landtags wahlen" begangene grobe Wahrheitsentstellung in der gewohnten Weise in Abrede zu stelle« gesucht. Eie behauptet, die Angaben über die Zusammensetzung der liberalen LandeSversamm» lung am 25. Mai wörtlich der „Deutschen Allg. Zeitung" entnommen zu haben. Daß die „Leipz. Ztg." sich mit dieser Behauptung nur einer neuen Unwahrheit schuldig macht, da- wird ihr in der heute Nachmittag ausgegebenen Nummer der „Deutschen Allg. Ztg." klar nachgewiesen. ES kann der liberalen Partei nur recht und nützlich sein, wenn die Sache ihrer Gegner in deren Hauptpreßorgan in „anständiger" Weise ver treten wird. Auf weitere Widerlegungen br auch die vielbcwährte Kunst de- DenuncirenS wieder mit sichtlicher Borliebe übenden Blatte- unS einzulassen, halten wir unfern Lesern gegen über für vollständig überflüssig. * Leipzig. 1. August. In der hiesigen E iS- schrank-Fabrik von Emil Stuck in der Georgenstraße ist am gestrigen Tage der drei- tausendste EiSschrank vollendet worden und zwar gerade ein Jahr nach Vollendung de- ersten Exemplar- jener Fabrik. Der Schrank gilt als em Monstrum in seiner Art und nimmt 163 Cubik- suß Raum ein. Sein Bestimmungsort ist eine große Schlächterei in Westphalen. —r. Mit dem längsterwünschten Wiederanläufen der Pleiße wird höchst wahrscheinlich auch ein neu entstandene- „Hotel" zu Grunde gehen, von besten Existenz wohl nur ein geringer Theil der Bevölkerung Leipzig-Kenntniß haben dürste. Das selbe steht am Kirschwehre, wo seit der Abdäm mung des Wasser- sich der Gondelhasen befindet, erinnert in seiner einfachen Construction an die vormittelalterlichen Pfahlbauten und zeigt über dem mit Bändern und Flaggen geschmückten Por tale die Inschrift „Zum barfußen Wirth". Der Fülle von Flaschen, Gläsern und Bierseideln nach zu urtheilen, dürfte der Unternehmer des Hotels „Zum barsußen Wirth" kein schlechte- Geschäft gemacht haben. — Bezüglich dcS Nationalgedenktages am 2. künftigen Monats hören wir, daß der Zöllnerbund eine patriotische EinlcitungS- seier am L0. d. M. zu veranstalten beabsichtigt. Wir hoffen bald in der Lage zu sein, hierüber Näheres mittheilcn zu können. H Leipzig, 1. August. Heute früh "»8 Uhr aing aus der neuen Linie der DreSvner Bahn da für Waldheim bestimmte Commando de- hiesigen Infanterie Regiments Nr. 107 von hier ab; dasselbe bestand aus l Officier, 4 Unter officieren und 47 Mann. — In der betreffenden Abtheilung des Fremden bureauS unsere- Polizeiamtes sind im Monat Juli 1240 zugereiste Gewer bSgehülfen zur Anmeldung gekommen; 886 Gchülsen wurden in Arbeit eingeschrieben, 804 wechselten die Arbeit, 552 sind auS Arbeit getreten und abgereist und die Zahl der Wohnung--, An- und Abmeldungen betrug 1852.s — Auf der Magdeburger Bahn wurden im Monat Juli 558 Auswanderer von hier nach Bremen und Hamburg expedirt. * Leipzig. 1. Juli. (Bezirksgericht.) In der heute vor dem König!. Bezirksgericht (wegen de- umfassenden Geständnisse» de- Angeklagten ohne Zuziehung von Schöffen) abgehaltenen Hauptverhandlung wurde der 28 jährige, wegen EigenthumSvergehen bisher noch unbestrafte Dienst knecht Earl Friedrich Ullrich «uS Benndorf bei alle, welcher am Morgen d«S 7. November v. im Pferdestärke de» Gasthof« „zum ReichSver- Weser" in Kleinzschocher einen verschlossenen Fut terkasten gewaltsam erbrochen und daraus meh rere, einem andern Dienstknecht gehörige Klei- duvgSstücke rc. entwendet hatte, wegen schweren Diebstahls — unter Annahme mildernder Um- stände — zu einer viermonatigen Gefänanißstrase verurthcilt. Vorsitz, Anklage und Bertheidigung waren bei der Verhandlung durch die Herren Assessor Sieche, GcrichtSraty vr. Wiesand und Adv. vr. Erdmann vertreten. * Grimma« 1. August. Am 29. Juli feierte der hiesige Bürgermeister Herr Hennig sein 25jährigeS Amtsjubiläum. Die großen Verdienste de- Jubilar» um unser Gemeindewesen wurden von der Bevölkerung bei dieser Gelegen heit in vielfacher Welse anerkannt. Am Abend vor dem Iubüäumstage brachten der Gesang verein der Gesellschaft Concordta, daS Stadt - musikchor und die Feuerwehr Herrn Bürger meister Hennig ein Ständchen dar. Am Festtage selbst fanden Reveille, AuSzua der hiesigen Schützen Concert, Illumination und Feuerwerk statt. Herr KreiSdircctor von Burgsdorff überreichte dem Jubilar im Namen Sr. Mazestät deS Königs das Ritterkreuz vom Verdienstorden, Sladtrath und Stadtverordnete haben ihm eine Gehalts zulage von 100 Thlr. zuerkannt, und außerdem überreichten die Schützengesellschast, die städtischen Unterbeamten rc. schöne Geschenke. * RVaidhrim, 31. Juli. Vor einigen Tagen ereignete sich im Dorfe Nichtenhain ein sehr traurige- Unglück. Der 29 Jahre alte Richard Oswald Klingcr, Sohn de- Gutsbesitzer- und Frieden-rechter- Klingcr, hat sich beim Tauben- schießcn durch Unvorsichtigkeit selbst getövet. Eine volle Ladung Schrot war dem Unglücklichen in die Hirnschale gedrungen. — Der langweilige Humboldt. Der Wiener „N. Fr. Pr." wird folgende Anekdote mitgetheilt: Der in Petersburg lebende Schrift steller Schwanenhals ist beim dortigen Finanz- 1873. Ministerium als Archivar angestellt. Ein Freund alter Handschriften, durchstöberte er jüngst da- Archiv und stieß bei dieser Gelegenheit aus ein Handschreiben Friedrich Wilhelm« III. von Preuße» an Kaiser Nikolaus, worin sich der König bitter darüber beklagt, daß er einen langweiligen Ge- lehrten — Alexander von Humboldt — auf dem Halse habe, den er in keiner Weise lo» werden könne: fein kaiserlicher Letter würde ^ihn sehr verpflichten, wenn er diesen ,.8av»nt ennnvvux" bei irgend einer wissenschaftlichen Expedition ver- wenden möchte. Der Czaar, um sich dem könig» lichen Petenten gefällig zu zeigen, arranairte die Expedition nach China, Ehlwa und Sibirien. Diese- ist die Genesis von Humboldt'- berühmter Reise und feinem epochalen Werke. Volkswirthfchastiichcs. -ii. hckil . V«»> l,hedli og-nts xl hotüpmi u»» «.St, Ln ^ i. el U-vAj da», h »ick. »s , tzUckl> Lrrelhtigullg der Lontremine.! ieses Thema hat schon oft. besonders in! », der Begutachtung von Experten vorge» und ist noch jcdcSmal dahin entschieden di: daß, wenn eS erlaubt ist, eine Specula- si l» llausse einzugehcn, d. h. Effecten auf ^ zu lausen, ohne im Besitz der dazu erfor- hm Geldmittel zu sein, dieselben auch bc- i ui können, es ebensogut auch gestattet sein . Papiere in dlanco zu verkaufen, d. h. auf zu geben, ohne Besitzer derselben zu sein. !hal sich auch diese Anschauung an allen Iw Geltung verschafft, und eS wird von ^Eingeweihten der Börse selbst für ein betrachtet, wenn in Zeiten reger otion sich eine Baisse-Partei bildet, um Ls zu verhindern, daß die Bäume der nicht zu weit ausschlagen, und anderer- bei rückgängiger Conjunctur zu verhin- , daß der Fall nicht ein zu jäher werde, Lontremine in. Folge nöthigcr Deckungen '1 Käuferin austritt. Genährt werden beide a, wenn sich zwischen ihnen auch ein noch itiger Kamps entspinnt, meist nur von «de- Publicum- und zwar, wir müssen e» ü. von Seiten des meist unverständigen ht derathenen. höher die Cvurse steigen resp. getrieben Z, ze mehr tritt das Prwatpablicum al- r aus, und wenn die Contremine Alle- so Iherantcrgcworsen hat, dann ist eS gewöhn- «der da» Privatpublicum, welche- seine l zu den billigsten Coursen aus den Markt limd dadurch zede-mal die Zeche bezahlt, lauge sich nun dieses Spiel oder dieser nur in den sogenannten SpeculationS- brwegt, welche ausschließlich aus Zeit 1t werben, so kann man Niemanden be- welcher sein Geld dabei verliert, wie denn snu Lottericspieler noch nie bemitleidet aus dessen LooS eine Niete fiel, l der jetzigen rückgängigen Conjunctur liegen " hältaisse aber doch wesentlich ander«, da ' 'ationS-Ka.i-ps sich aus die ganze CourS- dehnt hat und zwar auch auf alle re, welche nur per Casse zu verkaufen denen also der sogenannte Fixer seine mn nicht au-fllhren kann, wenn er die ^«cht in Händen hat. " gar nutzt untersucht werden, ob da» -Niveau der Effecten nicht überhaupt ein zu hohes war oder ob der jetzige Coursstand I aller oder einzelner Wcrthe zu niedrig erscheint; j nur DaS soll bewiesen werden, daß die Manöver vieler Berliner Bankinstitute und BanquicrS, welche diese CourSpositioncn hcrbeigeführt haben und auch an anderen Börsenplätzen imitirt wer den, durchaus verwerflicher Natur sind. DaS AuSsprcngen falscher Nachrichten wollen wir diesen Häusern nicht m die Schuhe schieben, daS besorgen die Helfershelfer, die Tartaren der Börse, die sogenannte wirkliche Spcculation der Jobber par exeolleno«. Wenn aber Bankhäuser, die für ihre Kunden gekauften Effecten , für deren Ankauf sie sich eine Provision bezahlen ließen, zu ihren Baissespeku lationen benutzen, so ist Dies nicht allein eine verwerfliche Manipulation, sondern geradezu ein Vertrauensmißbrauch. Der Comunsssonair ist nicht allein moralisch, sondern auch nach dem Handelsgesetz verpflichtet, da« Interesse seine» Committenten zu wahren und zu schützen, was er entschieden nicht tbut, wenn er dessen Eigenthum (gleichviel ob baar bezahlt oder bei ihm lombardirt) dazu benutzt, den Werth diese- fremden EiaenthumS muthwillig ru ver mindern und dasselbe zu eigener Spcculation zu verwenden. Ein Rechtsverständiger würde diese Handlungsweise noch mit anderen Namen belegen, al- der in dieser Beziehung weniger strenge Kaufmann, aber auch jede« anständige Bankhaus wird die Art und Weise, wie die jüngere Schule Berlin- der allgemeinen Ent- werthung Vorschub leistet und dieselbe befördert, auf da» Schärfste verurtheilen und brand marken. ES ist bedauernSwerth, daß auch einige Banken höheren Range- in Berlin nicht anständiger verfahren, besonders wird ein Institut genannt, welche- mit als Begründerin der Baisse betrachtet werden kann und von welchem eS noch heute schwer fallen soll, die Auf gäbe von Nummern der bei demselben dcponirtcn Effecten ru erhalten, waS al- bester Beweis gilt, daß tieselben, um sich eine« technischen AuSdruck- zu bedienen, „weggefixt" sind. Dem Publicum kann de-halb nur gerathen werden, sich bei Ausführung seiner Geschäfte nur solcher Häuser zu bedienen, von deren voller Respectadilität e- fest überzeugt sein kann, oder fall» ihm Zweifel beikommen sollten, sich die Effecten zusendcn oder die Nummern aufgeben ^ zu lassen! Neichs-Oberhaudelsgericht. * Leipzig, 1. August. In neueren Erkennt nissen deS RcichS-Oberhandcl-gerichs sind folgende RechtSgrundsätze ausgesprochen: Der Anhang zu tz 34 der Allgemeinen Prcußi- chen Gerichtsordnung, welcher lautet: „Jeder Ausländer, welcher in Preußen bewegliche- oder unbewegliche- Vermögen besitzt, kann von einem Preußen bei demjenigen Gericht, unter welchrm ich diese« Vermögen befindet, auch wegen pcr- önltcher Forderungen zum Zweck der Befrie digung auS dem un Lande befindlichen Objecte in Anspruch genommen werden", bezieht sich auch auf Verkümmerung von Forderungen, welche den Ausländern gegen Inländer zustehen. (Erkennt- niß nach Hagen.) Die Artikel 310 und 315 dcS Handelsgesetz buch» legen dem für den Verkauf der Pfand- und RetentionS - Objecte competeuten Gerichte nicht die ausschließliche Competenz bei, über die Existenz de- Pfand, und Retention-rechte- zu erkennen. (Erkenntniß nach Berlin.) Der Talon ist nicht al- Träger einer auf Aus händigung der neuen ZinSscheine gerichteten Obli- gation anzuschen, er ist keine zum Umlauf be stimmte Urkunde, er wird nicht ausgestellt, um da- Recht auf neue ZinSscheine von der Haupt obligation abzulösen, sondern um die beschwerende Vorlegung der letzteren zu ersparen. (Erkenntniß nach BreSlau.) Thcilzahlung und Empfangnahme eine- Quit- tunaSbogenS lassen an sich nicht aus Unter werfung unter den statutenmäßig prorogirten Gerichtsstand schließen. (Erkenntniß nach Kempen.) Verschiedenes. * Leipzig, 1. August. Der Jahresbericht der Handelskammer für Halle, die Saal» örter und Eilcnburg auf da- Jahr 1872 gewährt ein sehr übersichtliche» und interessante» Bild von den commerciellen, industriellen und ge werblichen Verhältnissen diese» mit unserer Stadt Leipzig in den lebhaftesten Beziehungen stehenden Bezirke». Dieser Bericht beginnt mit folgender allgemeinen Betrachtung: „Der Aufschwung, welchen der Unternehmungsgeist und die produc tive Thätigkeit seit dem Friedensschlüsse aus allen commerciellen und industriellen Gebiete» tu Deutsch» land genommen, erreichte im Jahre 1872, dem ersten FriedenSjahre, einen Höhepuuct, von wel- Telegraphische Depeschen. Dresden, 1. August, 11 Uhr Vorm. Bon Pillnitz ging folgende- Bulletin ein: Se. Mazestät der König haben ziemlich gut geschlafen. daS Befinden ist zufriedenstellend, vr. Wagner, vr. Ullrich, vr. CaruS. Dresden, 1. August, 5 Uhr Nachm AuS sicherer Qtlclle erfahren wir, daß da- Befinden Sr. Majestät seit heute früh sich nicht geändert. Posen, 31. Juli. Der Vorsteher der geist» lichen Demeritenanstalt in Slorchnest, ist seitens de» Oberprästdiuins in 100 Thaler Geldstrafe genommen worden, weil derselbe trotz wieder» Holter Mahnung die Hausordnung der Anstalt gar nicht und das Vcrzeichniß der in derselben befindlichen Geistlichen verspätet an da» Ober- Präsidium eingcreicht hat. Pari-, 1. August. Die deutschen Truppen räumten heute Morgens 6 Uhr Nancy. Madrid. 29. Juli. Den Corte« ist ein Ge setzentwurf vorgelegt, durch welchen die Regie- rrng ermächtigt wird, die Deputirten, welche auf die Seite der Insurgenten treten, strafrechtlich zu verfolgen. Bon Carthagena wird gemeldet, daß die Insurgenten dort eine förmliche Regie- rung eingesetzt haben. Den Vorsitz führt Eon» trerarS, da- Marineministerium wird von Roque, das Auswärtige von Barcia, da- KricgSministe- rium von Flerrer, da« Ministerium der öffent lichen Arbeiten von Romero und daS Finanz ministerium von Sauvale verwaltet. DaS Amts blatt der Insurgenten Regierung veröffentlicht die Ernennung eines Direktorium-. Fünf von Carthagena abgcgangene Kanonier - Schaluppen der Insurgenten haben Truppen bei Atmeria ge- landet. — Die Carlisten haben bei Marededc» eine Niederlage erlitten: 700 republikanische Ge fangene sind bei dieser Gelegenheit befreit worden. Madrid, 3l. Juli. Die Insurgcntcnschtffe gaben die Hoffnung, Almcria zu nehmen, auf unv segelten ab. chem auS sich bereit- gegen Ende de» Jahre», eingeleitct durch cintretendc Ruhepausen in meh» rcren Geschäftszweigen, eine rückläufige Bewegung geltend machte. Einerseits langte der gesteigerte Unternehmungsgeist an jenen Grenzen an, wo sich die unerbittlichen Gesetze der VolkSwirthschast an den über da- Maß hinausgegangenen Ope rationen durch den Eintritt einer empfindlichen Geldklemme rächten, andererseits verminderten die unnatürlich gesteigerten Löbne und die Arbeiter- Verhältnisse, sowie die erheblichen Preissteigerungen der wichtigsten Roh- unv Hülssstoffe den Ertrag der productiven Thätigkeit für die Arbeitgeber erheblich, während dem legitimen Handel vielfach Capitalren entzogen wurden, die in dem Effecten- handel lucrativ Unterkommen suchten. Im All gemeinen können wir jedoch auch da- vergangene Jahr al- ein für Industrie und Handel erfolg reiche« bezeichnen." In Bezug auf da- Ober» Handelsgericht bemerkt der Bericht: „Die Thätigkeit de« Oberhandelsgericht» hat auch im verflossenen Jahre den Erwartungen de» Handel-- stände» vollkommen entsprochen und in vielen Puncten de- Handel»- und Wechselrechtes Klar heit gebracht. Wünschen können wir nur, daß auch die Klagen, welche gegen einen Nichtkauj- mann auS dessen Handelsgeschäften geführt und bei anderen Gerichten entschieden werden müssen, recht bald in letzter Instanz dem ObcrhandelS» gericht zugewiesen werden mögen " In sehr au», sührlicher Weise wendet sich der Bericht den Ver hältnissen der Verkehrsanstalten zu und eS sind namentlich die Eisenbahnen, gegen welche eine aanze Menge Vorwürfe erhoben werden. Der Schade, der dem Handel durch Nichteinhal tung der Lieferfristen erwächst, wird al» unberechenbar bezeichnet. ES erinnert an die Zeit, wo noch ausschließlich die Botcnsuhrleute die Güter beförderten, wenn man liest, daß die Lie ferfristen für die Strecke Halle»Leipzig.Wurzen auf 5 Tage, für die Strecke Naumburg-Leipzig aus 3 Tage, während der Messen auf 8 Tage regle» ment-mäßig festgesetzt sind und in sehr vielen Fällen doch nicht eingehalten werden. In Bezug aas einen Umstand, der auch in Leipzig sehr nach theilig empfunden wird, die schlecht« Ver bindung Mschen Merseburg und Leipzig, ist in dem Berichte gesagt: Al» ein wesentlicher Uebelstand wird e» von Merseburg auS gerügt daß diese Stadt von dem directea Verkehr «il Iden meisten und bedeutendsten Bahnen au-ge^ z schloffen ist. Auch die verbinduag mtt Leipzi'
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