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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187602254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760225
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760225
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-02
- Tag1876-02-25
- Monat1876-02
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.02.1876
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Rrdactlo» nn» Lkxrditt«» Jvhannisgasse 33. Verantwortlicher Redacieur Fr. Hüttner in Reudnitz. Sprechstunde d. Redaktion Bormiiiag» rv» ii—i! Uhr U»chmi»-iz« von « —b Uhr. Annahme der für die nächft- iolarnde Nummer bestimmten Amerate an Wochentagen bis 3 Uhr Nachmittags, an Tonn- und Festtagen früh bis '/,i> Uhr. Zndeutillalt» sSr Zus.-Ttunahmc: Ltto klemm, Universitätsstr. 22. Loui- Lösche, »atharmenstr. 18.p. nur bis V,3 Uhr. Anzeiger. Organ für Politik, Localgcschichte, Handels- nnd GeschWvtlkehr. «>n«- li.o»o. LdouunueMiPret» viertelt- 4'/, Mt. incl. Brinaerlohn 5 Mt, durch die Post bezogen 6 Mk. Jede einzelne Nummer Sv Pf. Belegexemplar 10 Pf. Gebühren für Extrabeilage» ohne Postbefvrderung 3« Ml. mit Postbefvrderung 4ö Mt. Luserair 4aesp. vouraeoiSz. 20 Pf Größer« Schriften laut unserem Preisverzeichnis — Tabellarische' Satz nach höherem Tarif. Reklame» a»ter dem »edacttouastrtch die Spaltzetle 40 Pf. Inserate find stet« au d. ««Prditl»» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prusnnmsrunüo oder durch Postvorschuß. W 56. Freitag den 25. Februar. 1876. Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Gemeindevertretung haben wir an der höher«« Bürgerschule für WKöidche» für solche vurzügltch befähigte Schülerinnen, deren Eltern oder sonstige Versorger > nicht die Mittel besitzen, da« Schulgeld für jene Schule vollständig aufzubringen. zWauzig halb« Fffwisiel«» begründet und bringen die- mit dem Hinwei» darauf znr öffentliche» Kenulniß, daß 1) diese halben Freistellen nur au Kinder hiesiger Einwohner vergebe» werden, 2) die Eltern oder Versorger der z« berücksichtigenden Kinder sich zu verpflichten habe», i dieselben die höhere Mädchenschule bis au« Ende de« Eursus besuchen zu laste», und t ») diese Freistellen nur au Schülerinnen der sechs »Here« Elasten verliehen werden. Zugleich machen wir hierdurch bekannt, daß an der gedachten Schul« zwei aauze Freistellen I wcaut find, welche ebenso wie die vorgedachten zwanzig halb« Freistellen zu Ostern d I. besetzt I »erden sollen. Sir fordern daher zu Bewerbungen um diese Freistellen mit de« Bemerken hierdnrch auf. des Gesuche bi« zu« 10 März h. I. bei uns einzureiche« sind, sowie daß Formulare zu den beizubrinzenden Schulzeugnissen auf unserer Schulexpeditton, RathhauS II. Etage, Zimmer Nr. 8, ! „»entgeltlich in Empfang genommen werden können Leipzig, am 21. Februar 1876. Der Math her Stadt Leipzig. vr. Georgi. Wilisch, Resdr Holzpflanzcn-Verkauf. von dem Leipziger Rath«forstrevier Eo«u«»ttz können durch den Revier Verwalter, Herr« Förster Scböaherr in Eonnewitz. nachbenannte Holzpflanzen bezogen werden, al»: 2800 Stück einaeschulte 5—6jähr. Lichen, 1»/,—2 M. hoch. 4 X — 25,00 ^k, 30,000 « einjährige Saateichen, pr. 1000 Stück — 7.50 - 10,000 - zweijährige dcrgl. - 1000 - ---- 7.50 - 10,000 - bergt. Saatrüsteru (Ulm ell) - 1000 - — 7,50 » 5000 - dergl. Vergahorvpflanzen - 1000 - — 10,00 - 500 - füafj. eingcsch. Bergahorn, 1—1 */,M. hoch, - 100 - -18,00- 500 - - - Rothbuchen, 1—1'/, M. hoch, - 100 - — ,o.00 . 2000 - einjähr. Meerstrandkiefern - 1000 - — 10,00 - 2000 . - Schwarzkirfern - 1000 - --- 7,50 . 2000 - gem. Kiefern - 1000 - — 4,00 - 10.000 - . Fichten - 1000 - — 4.09 . Verpackung und Transport zur Bahn werden billigst berechnet. Beträge werden durch Vor schuß entnommen. Leipzig, am 17. Februar 1876. Des Maths Forstdepntatio». Nntzbolz-Auction. Mittwoch de« 1. März 1878 sollen von vormittags 9 Uhr an im Forstreviere GraS- »orf auf dem diesjährigen Mittelwaldschlage 6 eichene, 12 kieferne, 32 birkene und 3 rotherlene Motzklötze, ferner 23 Rmtr. Brenuschette und ca 7V Warzelhaafeu unter den an Ort und Stelle öffentlich angeschlagenen Bedingungen und der Üblichen Anzahlung an den Meistbietenden verkauft werden Zusammenkunft im sogenannten Schauz. Leipzig, den 17 Februar 1876. Des Maths Aorst-Deputatio». Bekanntmachung. Diejenigen Herren Merzte, welche im letztverfiosieuen Jahre Impfungen in hiesiger Stadt vorgrnommen und die hierüber zu führenden Listen bis jetzt nicht vorgelegt haben, werden unter HiuweiS auf die Bestimmungen der ZZ 8 und 15 d«S Reichs-Iw pfgesetze« vom 8 April 1874 hindurch veranlaßt, nunmehr binnen zehn Tagen und längstens am 0. März 1878 dir vor- schriftSmä-tge» Liste» hier etazuretche«, widrigenfalls sie sich der gesetzlichen Strafe zu geaLiligrn haben würden. Leipzig, am 22. Februar 1876. Der Math der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Vr. Reichel. Quittung. ISO Mark sind am heutigen Tage durch einen Herrn, dessen Name ungenannt bleibe» soll, der Idir. Mothe-Sttstuug" (Pension-ftiftung für die Diener de- Bezirksgerichts und deren Angehörige) schenkungSweise überwiesen worden, waS mit dem Au-drucke deS verbindlichsten DankeS hiermit bekannt gemacht wird. Leipzig, am 2l. Februar 1876 DaS Dirretortuu» des Bezirksgerichts. Petscb Bekanntmachung. Zum Behuf der Revision der Universitätsbibliothek werden diejenigen Herren Studirenden, «ltr Bücher a»S derselben entliehen haben, aufgefordert, diese während der Zeit vom I. bis 8. März gegen Zurücknahme der Empfangsbescheinigungen abzuliesern. Die Ablieferung wird in der Leise zu geschahen haben, baß die Herren, deren Namen mit einem der Buchstaben von Kc bis L »»sangen, am 1. März, die, deren Namen mit 1 bis Iß beginnen, am 2. März und die übrigen am S. März »urückgeben. Alle übrigen Entleiher werden aufgefordert, die an sie verliehenen Bücher am 6, 7. oder S. März zurückjugeben Während der Revision-zeit können Bücher nicht auSgeliehen werden «ud wird da- Lesezimmer vährend derselben geschloffen bleiben. Leipzig, den 2S. Februar 1876 Die Direclio« de« VaiversttätSbibliothek. vr. Krehl. Sullsvlslodruvstalt. v»s nva« 46. kednljnbr beginnt in ckvr trödvnm ^.btbeilnsg, ^iairam Ißa11a»G»U* miau« »rim» «Lmjötrrltz; - teeirriHixe» AltlltatröUlomut« borvebtigen, um 18. ätpoll. — ^umelänogso kür dieselbe erbittet sieb der voterreicbneto in den Aoedou- tagen von 10 bi» 12 vbr und kro pscte sind im gokalgsbLudo rn erdultsn. vr O«Rvri»»mm, Virevtor. Deutscher Proteftauteuverriu. Am 22. d. M. sprach Pastor Snlze a»S Chemnitz über die Frage: „Welche Umwand- iuuxen sind nothwenvig, um eine volkSthümliche und friedliche Entwickelung der Kirche möglich zu machen?" In vollkommen freiem, fließendem und ebenso herzenSwarmem all klarem und kräftigem Vertrage entwickelte der Redner seine durch lauge und ernste Erfahrungen auf kirchlichem Gebiet erworbenen Ucberzeugungen über die Reform- bedürstigkeit unser- kirchlichen Leben-. Wenn auch die christliche GlaubenSkrast zur Zeit nicht völlig erstorben sei, so sei sie doch nicht in der Gestalt einer volk-thümlichen Begeisterung vor- hunden. Eine goldene Zeit dieser Art habe ' zwischen den Jahren 1555 und 1818 gelegen, zwischen dem Aug-burgrr Religiov-srieden »rd dem dreißigjährigen Kriege, ehe noch, um mit Leopold d. Ranke zu reden, durch die Schuld der lutherischen Streiktheolozen die werdende relt« giöse und politisch« Einheit Deutschlauds wieder zurückging und durch de« Zwiespalt zwischen Calvini-mu- und Lutherthu« der römische Katho- lict-mu- von Neuem erstarkte. Dadurch ward der 30jährige Krieg möglich, der die Nationale Bildung in Deutschland vollkommen vernichtete, dev frommen, kernhaft sittliche« «,d intelligente« Bürgerstand zerstörte und eine lange Zeit der Abwendung von der Kirche hinter sich zurückließ, aus der fast nur die Lichtgestalt Epen er'« herau-ragt. Es mußte wieder von vorn begonnen werden. Die rationalistische A»fklärung hielt, namentlich in Kant, doch an dem hohen Werthe der Tugend fest und kannte eine Stärke de« sittlichen Ge wissen-, die man in unsrer Zeit vielfach ver mißt; die folgende Philosrphie und Dichtung er wuchs au- einem hohen geistigen Idealglauben, dw den göttlichen Geist auch in der Natur und in der Geschichte invewohnen sah; die Romantiker erschlossen die Geschichte der Vergangenheit; end- l-ch erwachte wieder da- Ideal de- deutschen Staat-, und so gewann man im Innern urd Aeußern theilweise da- verlorene wieder. Aber de Kirche? Sie nährte sich durchweg in ihren Fortschritten au- fremden Quellen. Selbst den Gruudsotz der Duldung mußte sie erst au- dem bürgerlichen Gemeinschaft«leben lernen Die Kirche zerklüftete sich durch die Gegensätze der antiquarischen und der lebensvollen, auf Neu» bildung dringenden Richtungen. Die Gegen wart zeigt uv- vielfach Annäherung von Herden Seiten. Man hört gleichsam schon beiderseits ras Klopsen de« Wandvachbaru. In den von der Reformation übrig gelassenen katholischen Resten, der TrinitStSlrhre, de« zwei Natnren Ehristi, der Eühuetheorie. der InspirationSauficht, ist die gegenwärtige Orthodoxie längst nicht mehr orthodox. Immer mehr dringt geschichtlicher Sinn ein Man bemüht sich um ein geschicht liches Lebensbild Jesu. Aber auch die Auf klärung gewann durch diesen geschichtlichen Geist; sie will nicht mehr a»S bloßer Vernunft schöpfen, sondern erkennt die Leben schaffende Macht historischer Persönlichkeiten. Aber vor Alle« bedarf r« einer Umgestaltung deS kirchlichen Leben«. Rückfichtlich der Ber- fafsung der Kirche dürfen wir der neuen preußi- schen General-Synodalordnung in dem Grund sätze Nachfolgen, daß Macht und Einfluß der Theo logen in der Kirche thunltchst beschränkt werden müssen, damit die Lehre an die zweite Stelle trete «ad dafür die Kraft de« Glauben« an die erste Stelle. Auch sei eine Majorisirung der Städte durch da« platte Land und umgekehrt zu vermeiden. Kerner müsse die wissenschaftliche AnS bildnng der Geistliche« ««gestaltet wer den. Sie sec an der Universität entschieden darauf zu richten, daß eine allgemeine, philosophische, histo risch^ philologisch« Bildung gewonnen werde, in »elcher die reli-iouSgeschichtlich«, kircheageschicht- lich« »ud Vibelkeuntutß eiugeschlosse» sei. Die Lehrer der theologisch«» Studtreude» seien nicht einer besondere« KacnUät, sondern der philo sophischen Kacultät znznlheilen. Die retrograden Tendenzen der Regierungen seit 1850 haben wesentlich die Herrschaft de« Materialismus ver schuldet. Die theologischen Kräfte können durch Heravziehen de« LehrerstavdeS geeignet ver mehrt werden. Die Predigt muß ergänzt werden durch belehrende Vorträge für da« ganze Volk, i» kirchlichen, religion-geschtchtlichen, biblischen Fragen, sowie über Zeitfragen, sociale Angelegen heiten ». s. w. Darm find die katholischen Geist, lichen weit rühriger. Ramevtlich ist eine zusammen hängende historische Belehrung über den Inhalt der Bibel uvthig Endlich ist zu wünschen, daß auch die Laien ihre religiöse Kraft in der Kirche zu bethätigen Gelegenheit erhalten Die Zurück- drängung de« GemeiudelebeuS trägt sehr viel Schuld an dem gegenwärtigen religiösen verfall. Fassen wir energisch eine solche Umbildung in« A»ge, so werden wir un« über die erdrückende Mutlosigkeit erheben, die unser religiöse« Leben hemmt. Der tüfe Ernst de« Redner«, sein an« eigenster religiöser GemüthSerfahrung hervorquellendrS Wort hinterließ sichtlich einen mächtigen Eindruck, und sicher haben auch die jungen Männer, welche bei »er die theologische Kacultät betreffenden Stelle de« Vortrag« eine laute Störung ver- suchten, alsbald gefühlt, wie empfindlich ihr v« tragen gegen den weihevollen sittlichen Ernst deS »or ihnen sprechenden erfahrenen Theologen abstach Der Einsturz -er Nirsaer Eijeutmhubrücke. ES war ein glücklicher Zufall, der mich am Dienstag noch rechtzeitig nach Riesa führte, um Augenzeuge eine- zwar grauenhaften, jedoch impo santen Schauspiele- zu sein: de- vollständigen Zusammensturze- der Elsenbahnbrücke. Bon Rödera» kommend, erreiche ich gegen 4 Uhr Nachmittag da- rechte Elbufer und fasse auf dem Deiche Posto. Die stolze Brücke, welche eine halbe Stunde später ein unbeschreibliche- Bild der Ver wüstung bieten sollte, scheint auf den ersten Blick der Hauptsache nach noch intact zu sein und namentlich von den riesigen Trägern der Haupt- -ffnung meiut man, sie ständen unwandelbar fest. Drei neben einander liegende Fahrbahnen, von welchen eine für Landsuhrwerk bestimmt ist, Über- spanueu in vier Oeffnungen den Strom. Die zunächst Riesa liegende Hauptöffnuvg hat 88 M. Spannweite, die drei folgenden sind je 50 Meter wett; an Riesaer Seite schließen sich zwei, an der aadern Seite sechs gewölbte Fluthöffnungen au die eiserne Brücke an Jede Fahrbahn derselben wird von zwei fest mit einander verbundenen eisernen Gitterwänden getragen, die bei den klei neren Oeffnungen geradlinige und parallele Gurte habe«, während die der Hauptöffnung sogenannte abgestumpfte Parabelträger sind, mit geradem oberen Gurt. Die Höhe dieser riesigen Gitter wände, die au den Enven etwa 5 Meter beträgt, wächst gegen die Mitte hin aus circa IS Meter. Die großen Träger der Straßenbrücke waren bereit« am Sonnabend Abend kurz nach 9 Uhr herabgestürzt; jetzt ragen nur noch zwei total verbogene und zerrissene Fragmente de« Gitter- werke« au« den schmutzig - grldrn Kluthen empor. Mein Blick fällt auf die Pfeiler der Hauptöffnung; der Uferpfeiler zunächst Riesa ist theilweise ein gestürzt; der Quader, auf dem da« Lager eine« Trägers ruht, kann jeden Moment heradstkrzen. Der Strom Pfeiler zeigt dicht neben einander zwei Riffe in vertikaler Richtung, von denen der eine nach oben klaffend sich erweitert Der südliche, hierdurch abgetrennte Thcil de« Pfeiler« neigt sich dem Wasser zu. Die Tragwände der Eisenbahn brücke zeigen ebenfalls «ine kleine Neigung, jedoch nach der andern Seite hin. In diesem Augen blicke. e« ist r/i5 Uhr — man vermag es nicht so rasch zu beschreiben, ol« e« vor sich geht — bildet sich im Stro« Pfeiler der Hauptöffnung auch auf der Nordseite eiu vertikaler Sprung, der sich oben rasch erweitert. Der Pfeiler er- scheint jetzt in drei Theile geborsten, von denen die beiden äußeren sich bedenklich dem Wasser zu- neigen. Die beiden unter sich fest verbundenen Träger de« rechten (Dresdner) Geleise« beginnen zu wanken; ein eigenthümliche- Knarre« in den Eisevtheile» wird hörbar, von dem Pfeiler lösen sich zurrst einzelne Quader lo» und stürzen polternd herab. Jetzt wirbelt eine Staubwolke auf, prasselnd bricht der Pfeiler zusammen und nun bietet sich de« Überraschten Blicke ein mächtiger Anblick dar. Majestätisch, anfangs ganz langsam, setzen sich die eisernen Kolosse in Bewegung. Der 50 Meter lang« Träger der Nachbar öffnung verschwindet sofort im Wasser; wir habe» für ihn weder Auge noch Ohr, denn gefpanut folgen wir der Bewegung de« Hauptträger«, der in Folge seiner Eigenlast einknickt, wobei sich Gurte, Ständer und Diagonale« verbiegen und zerreißen wie Draht. So fällt er auf die zwei» noch nicht entfernten Pfeilerstümpfe der ehemaligen Brücke, kippt hier, daS Manerwerk zermalmend, um «ud stürzt unter Doruergetöse in den Strom. Hoch aus spritzt die Fluth und verbirgt für eine» Augenblick unter weiße« Schaum da« zerschmet ternde Bauwerk, da», gleich darauf wieder zu» Vorschein kommend, einen eigenthümliche« Alnvlick gewährt; den» die verbogenen Etsevstäb« führe», indem sie ihre Verbindung mit andere» Theile« zu lösen trachten, die verschiedenste« Veweguugea au« So gleicht da« Ganze eine« Angehen«, da« sich in LodeSzuckuugen wälzt und windet. Unterdessen lösen sich auch die Holztheile loß «ud, von der Strömung sortgeriffen, bedecke« fie weit hin den Kluß. 15 Minuten später bricht auch da« mittlere Stück de« Gtrompfciler« zusammen uud uua stürzen auch die Sttterwänd«, welche da« link« Grlei« tragen. Zerknickt und aus« Seltsamste ver bogen, bleibt der Hauptträger auf den Rudimente» der ehemaligen Brkckc liegen, ein unförmlich«« Eisenconglomerat, kaum mehr an die früher« Be stimmung erinnernd. Ein etwa SO Meter heran«- ragende» Ende de- Träger« biegt sich in dem Augenblicke, wo e« nur noch an einem Puncte ge stützt ist, unter seinem eigenen Gewichte um wie eine Wachskerze. Unter de« EonstructiouStheilen herrscht ein reine« Chao«; einige derselbe« haben die merkwürdigsten Formen angenommen, nament lich die nur für Zug bestimmten Diagonslbänder sind zu den sonderbarsten Schlangenlinien z». saa meugedrückt worden. (Dr. Ztg.) Vas schwedische Ourrlett »ud Ouiutett. Im Lause dr« heutigen Tage« werde» die fünf schwedischen Sänger hier in Leipzig eiotrrfseu und nach wenigen Tagen derRnhe nächsten Sonntag im Gewandhaus ihreEoocerttour beginnen Wir hal ten e« für einen sehr guten Gedanken, daß die schwe dischen Sänger gerade in den EarnevAStagea in Leipzig auftreten Die Theater und sonstigen Ber- gviigungSloealitäten find derart überfüllt, »aß eine
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