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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187604054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-04
- Tag1876-04-05
- Monat1876-04
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.04.1876
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-Fünfte Leilage zom Leipssgtt Tageblatt und Anjeiger «I« W. Mittwoch den 5. April. 187«. -a- Leipzig. 4. April. Gest-rv ist in Dresden die Pnoctalion betreffend den Verkauf o« Säch sisch - Thüringischen Eisenbahn (Gera- Plauen) im königl sächs. Finanzministerium unterzeichnet worden Am 27. d. M wird die Generalversammlung der Nctionaire der gmann- ten Gesellschaft darüber zu entscheiden haben und hiernach den sächsischen Kammern entsprechende Vorlage zugeheu. -»- Leipzig, 4. April Der Verwaltunr-rath der Privatban! zu Gotha hat den seilen der Direktion gemachten Vorschlag: a«S dem Gewinnbelrage vrS Jahrek 187k nicht unerhebliche Abschreibungen auf HauS und Mobiliar, sowie Zurückstellungen auf etwaige Ausfälle bei Effecten- Beleihungen zu bewirken und K Proc. Li di- deude zu vertheileu, seine Genehmigung ertheilt. * Berlin, 4 April Die Zahlungsein stellung der brdeuterd« SH-'wleS- un? Tücher- fabrik von Otto H*. macht, nach der N. A Ztq, ra betresicndev Kreisen bedeutendes Aufseh«. Die Passiva betragen über 880,080 Em hiesiges Bankhaus verliert 90.000 da eS dem Falliten Blarkocredit gewährt hatte. EonsignrtionS- waaren sollen den Sturz des Hause- verursacht haben — Berlin » Kölnische Feuerversiche- rungS-Actien-Gesellschast. Der uns vor liegende Geschäftsbericht betont zunäckst die Schwierigkeiten, welche sich der Gesellschaft m dem Bestreben entgegenstellten, dem Geschäft diejenige Ausdehnung zu verschaffen, welche erfahrungS- mäßig uothwelldlg ist, um vor all zu stark schwankenden Resultaten zu sichern. Trotzdem ist eS gelungen allerdings unter Aufwendung be deutender Unkosten, auch im verfloss«« Jahre einen erheblichen GestäflSfortschritt zu erzielen. ES waren in Kraft 73,830 Versicherungen mit einem Capital von 730,417.919 und einer Prämien- Einnahme von 1,958.063 29 wa- gegen da- Vorjahr eine Mehreinnahme der Prämien von rund 610,000 erfliebt K»cd diese Ge sellschaft ist in dem so öranvrrichen Jahre 1875 von bedeutenden Schäden betroffen worden, dennoch aber hat die eigene velheiligung der Gesellschaft keineswegs eine ungewöhnliche Hbhe erreicht Der Schadenproceutsatz beträgt noch unter 50 Proc Unter solchen Verhältnissen erscheint da- in der Bilanz auSgewiesene JahreSresultat durch aus befriedigend. Nach Zurückstellung reich licher Prämien- und Schadenresrrven ver bleibt noch ein Reingewinn von 80,750 71^s, wovon die Actionaire eine Dividende von 48,000 gleich 4 Proc erhalten, nachdem der Tapitalreserve- und Gparfond» mit 23,060 63 dotnt worden ist. Der Geschäftsbericht erwähnt schließlich noch der von Seiten einiger Covcu^renz-Gesellschasten in >Lxene gesetzten Ver leumdungen Die mitgetheilten Beisp'.ele sind allerdings derartig, daß die öffentliche Zurück weisung Weser Angriffe im allgemeinen In teresse der Affecuranz geboten erscheint, und e- ist wohl als ein unverkennbare- Zeichen von der Richtigkeit der in der Leitung Bahn auf seine Kosten herstrllt und in Betrieb nehmen will An einer anderen Stelle steht soeben ein scheivtodteS Unternehmen wieder aus, nämlich die Unstrutbahn von Naumburg über Freiburg, Laucha, Rebra nach Ariern. Diese» von der Deutschen Eisenbahngesellschast verlassene Unternehmen, bei welche solche 135.000 Tdaler im Stiche gelassen hat. welche sich durch Zinsen- zuwcich» inzwischen noch vermehrt haben, so daß, fall- sie einem neuen Unternehmer für dieselbe 7,2 Meilen lange Bahn als Prämie gewährt winden, dieser p-o Meile etwa 20,000 Tblr er holten würde, ist von einem Comi.6 in Naum burg uns Freiburg, an dessen Spitze die Ltadt- b-hörten sieben, wieder ausgenommen und durch Zusagen beaeutrnder Industriellen in Halle unter stützt, ist eS gelungen, zurächst da- Capital für die erste Strecke Naumburg-Freiburz Lsucha ganz im Landettheile auszubringen, derart, daß. wenn der Staat jene Prämie gewährt und gestattet, d:ß die Bahn al« Localbahn erbaut wird und einen etwa- höheren Tarif etnführen darf, ihr Bau umsomehr gesichert erscheint, als sich auch für sie ein Unternehmer gefunden hat, welcher die Strecke vollständig abvahmefähig vollenden will, bevor er eine Zahlung verlangt, wenn nur diese selbst dann iu Baar absolut sicher gestellt wird. Auch auf den weiteren Strecken der Un strut bahn regt c- sich und mau sucht auf ähn licher Basis z» Stande zu bringen, wa- vor r 2 Jahren di« Ungunst der Zeit verhindert und gestört Hot. — Gaalbahn Der Vorstand erklärt in einer Likannlmachung mit Genehmigung der vier an der Saal-Eisenbahn betheiligten StaatS- Reiierungen von Sachsen Weimar, Sachsen- Meiningen, S rchsen-Altenburg und Schwarzburg- Radolstadt ausdrücklich, daß die in »lio. 1 de» §. 8 der EmissiorSbrdiuguvgen bezeichnet« Sarl- dahn Grundstücke, so lange nicht die iämmllichen cretrtrn Schuldvrrschreib»ge« eiagelöst find, oder der zur EmIdsang erfordern«!:« Geldbetrag gericht lich depouirt ist. weder direct veräußert noch ver» psäcdrt, roch in irgend einer Weise dtngl'ch belastet werd.-n dürfen. Weimar. 3 April Ir. der heutigen Landtags- sitzung berichtet der Abgeordnete Müller über dc.» Miristerialdecret vom 23. März, in welchem dem Landtage, unter Rückbezug aus einen kürzlichen Belchluß desselben, Mtttheilung gemacht wird, daß dak Direktorium der ReichSbank auf eine Anfrage, ob und unter welchen Bedingungen dasselbe geneigt sei, baare verzinsliche Depositen großherzogl. HauptstaatScasse bei schätzte die Gefahren nicht, welche dadurch den volkSwirthschaftlichenVerhältnissen drohte« Ganz besonder- soll Graf Beust darauf hingewieseu haben, wie der Eredrt Oesterreich» in den Nachbar staaten schwer gelitten habe Man ist daher entschlossen, den bedrängten Bahnen zu helfen, und so berichtete denn schon gestern die Wiener „Presse", daß man Prag-Dux t Mill. st zur Vollendung der Linien vo^schirßen wird. Ebenso stellte man der Dux - Bodenbacher Bahn die nöthigen Summen zur Verfügung, drfern am Ende de- Jahre- die Lerhandlnng« behuf» Uebernahme durch den Staat oder die Fufiontrung mit einer garantirten Rachbarbahn noch nicht z,m Abschluß gebracht sein sollten, und eS sind also Vorgänge wi« die jüngsten nicht mehr zu befürchten. Unter der Hand offerirte man volle Uebernahme der Prioritäten wr« auch der schwe benden Schuld und man vlaxbt, daß aus vieler Basis ein Abschluß zu Stande kommen wird. Wie ,S scheint, will man nicht wieder Alles dem Zufall überlassen, sondern wird der nächsten Reich-tagS« Session mit Thatsach« gegenüber treten. Mein Wiener Gewährsmann entnimmt seine Notizen auS zuverlässig« Quellen und stellt mir weitere Eröffnungen über andere Bahnen bald in Aussicht, (vie Mittheilung derselben von »nS werden wir dankbar anerkennen. Red d. Tagebl.) D Wie«, 3 April, von Ostern an wird keine Sor.utagSbörse und vom 1 Mat an keine Abend börse stattfiaden. (Sehr vernünftig!) Wien, S. April. Wie die „Presse" unter Vor behalt meldet, wird die Karl Ludwigsbahn nebst einer Superdividende von 2»/»» Gulden einen Reingewinn von 400,000 Gulden für da» Jahr 1876 Vorträgen. Prag, 3 April. Dux-Bodeubacher Bahn. Wie hier verlautet, wird die Dux Bodeubacher Bahn aus den 8 Mai eine außer ordentliche Generalversammlung nach Tcplitz eiuberusen, um eine Neu wähl de-gesammten BerwaltungSratheS vorzunrhmev. Die Zusammensetzung de» BerwaltungSratheS ist für da- Schicksal de- Unternehmen» vo» eminenter Bedeutung und darum wollen wir die säch fischen Actionaire zu einer regen Beiheili gung an dieser Generalversammlung ausmuntern. Man möge ja nicht von dieser Serte unterlassen sich au Ort und Stelle zu begeben wo eS heißt sü:S eigene Intrresse einzutret« As-n. Prag, 3 April. De Actiengescll- schaft zur Fabrikation von Zündhütchen. großherzogl. HauptstaatScasse bei der Patronen und Oesen (vorm. SellierLBclloi) Reich-bank anzunehmeu, adlehaend geantwortet - ^ Prag und Schönebeck bei Magdeburg, hat - gestern in Prag ihre ordentliche IahreSversamm habe. Der Landtag beschloß deshalb im Anschluß an daS Ministerlaldrcrrt, der grrßherzogl StaatS- regievung zu empfehlen, ncch Befinden verzinSlich- j Anlagen von Seiten der HauptstaatScasse neben i lung abgehalten. Anwesend waren 23 Actionaire, i die eine Anzahl von 8825 Actien vertraten. Der d.r Wnm.,.,ch°n a.ch »« -m-r -d., «m„» ! d« °»dm° ->» ^ d„ vnw°I»°,,-->h,«^,-Nch g-- hältnisse Lre rrsorderliche zu machen. — Wir hören sich zu diesem Beschluss-bereit« zustimmeud geäußert, ^ „wirk« - ^ Bau wird begonnen : werden, sobald eS der durch d e letzte Ueber habe und beabsichtige bieserhalb mit der Lewzig'r herrschenden Grundsätze und ihrer trotz großer EA *vd d««llg^emen Deutschen Credrt. ^.^mmung ausgerveichte Boden zuläßt In drer Schadrnsälle bewiesenen Leistungsfähigkeit zu de- anstatt "Leipzig ^ ? Monaten glaubt der BerwaltuvgSrath den ge- trachten. dab. wie der GefchästSberiktit beweist S^tbiinebeeker üktablistement» trachten, daß. wie der Geschäftsbericht beweist, r stvrten Betrieb de» Schönebecker Etablissement» die Gesellschaft eS verstanden Hot, daS Vertrauen > wieder ausnehmen zu können. Die Thättgkilt der der GeschästSkreise trotz aller Anseirdurig« sich Mark Schemen angehalten und die Fälsche, auch blieb sonoch auf die Prager Fabrik zu bewahren. (Bilanz, sowie Gewinn- und v-r- ^ beschränkt, welche einen Reingewinn von 63,898 fl "" 'nden iick. unter den Inseraten d-r Um 5000 SMck ^ Derselbe «ird verwendet: 52 008 st angenomme:.. Wie viele davon bereit, m den: Einlösung de» «ctiencouvvn« mit 5 Verkehr gekommen sind und welche Unterscheidung«, Merkmake dieselben tragen, darüber fehlen noch i Course die näheren Daten. lust-Louto befinden sich unter den Inseraten der gegenwärtigen Nummer.) — Wie vie „B B -Z" als zuverlässig ver- nimmt, ist nunmehr auch bei der Direktion der verlrn - Auh altisch en Eisenbahn - Gesellschaft ein Refcript de» preuß. Handel»minister- einae- gangen, worin er ganz im Sinne der Mthibe- sprochenen Note des „ReichSanz-iger-" sein Be fremden über die Nbmachuugen mrt der Berlin- Dresdener Bahn uud die auf die Tagesordnung der außerordentlichen Generalversammlung gesetzte Beschlußfassung hierüber mit dem Bemerken au», spricht, daß er der Berlin Dresdener Gesellschaft bereit» unter dem 28 Februar auf eine dieser- halB an ihn gerichtete Anfrage in bestimmter Form zu erkennen gegeben habe, daß er einem derartigen BetriebS-UrberlassungS-Bertrage seine Zustimmung nicht ertheilen werte — Eisenbahnen in Thüringen AuS Thüringen schreibt mau: Unsere Gegend ist »n der jetzigen Zeit allgemeiner Agonie vielleicht die einzige im nördlichen Deutschland, in welcher der Privateisenbahnba» noch schwache Keime treibt. Die Gesellschaft-Vorstände in der Thüringer Eisen bahn habe» beschlossen, die Zweigbahn Dietendorf- Arnstadt über Planen nud Elgersburg nach Ilmena« z» verlängern, wenn die belhrrligteu Adjacer.ten freie» Terrain geben und die drei betheiligten Regieruvgen von Weimar, Gotha »nd Sonder». Hansen b 1on6 porcka zusammen 250,000 Thlr. zuiegen. E>r» fernere selbstredend- Bedingung rst die Zustimmung der Generalversammlung uud de» bei der Thüringischen Bahn mitbrthe.Ugteu Staate» P.eußrn, welche» sich b,s j,tzt wenig geneigt zeigen soll, die neuere Belastung der Thürmgischen Bahn »it t Million Thaler Ea- pital (die ganze neue Bahn soll dei 33 Kilometer Länge nämlich 1»/« Million Thaler kosten) zu wünschen. DaS Warn« liegt nahe! Sollte Übriger» da« Unternehmen io dieser Form, als» durch die Thüringische Bahn auSgesührt, auch scheitern, so scheint «S als Localbahn doch zu Stande zu kommen, da sich unter obigen Bei» Hülsen ein Unternehmer gefunden hat, welcher die Einlösung de» ActiencouvonS mit 5 fl r.ur.« i Z«m Course von 104 fl (4 fl sind bereit» ^ nm i-Jrm alr L conto-Zahlunj, geleistet worden/ di, «ieed-iit id* ! ^r Uer-errest wird dem Reservefond,»gewiesen, ! welcher sich nunmehr auf 29,516 fl. erhöht A ?n^d7« ' * Pest. 3 April. In der gestern stcttgeh.bten ^ ^ d?, «« ! Generalversammlung der Ungarischen »llge echten oder keschmtteneu sofort üuSscheidet. Die ««ch b.d«.?,nÄ v-nk von England besitzt einen ähnlichen Paten-! tirten «ppara?(felbflv.r;änd,ch °°n v«fchL-ner von 485.725 fl Covstrsctivn). welcher )edoch eme hohe Summe * London, 3 April. Nach Meldung der Abend blätter hat die Firma Alexander Durant L Co in L iverpool ihre Zahlungen eingestellt- Die Passiva betragen angeblich 400,000 Pfo. St.; da» Ausbleiben von Rimessen soll die Ursache dcr Zahlungseinstellung sein. * Konstantinopel S April. Ern den Zeitung»?, zugestelltes osfictell-S Commnniqut e,klärt, d^.ß die Regierung in Folge „localer Verhältnisse zwinaeuder Natur n-^d in Folge der Entwerthung der Producte de- Lande," dre Zahtuua de« AprrlcouponS der Anleihen von den Jahren 1869 und 1873 »n> der Eisend ahn-Obligattor^i, bi» zum 1. Juli d. I vrrfckoben habe. D,e Regierung weroe am 1. Juli d. I den April- coupru mit 6proc BerzuzSzinsen ausbezahlen. * Konstantinopel. 5. April. Die Verhau»- lungen mit den Delegieren der englisch« und französischen Inhaber von türkischer Coupons stoßen auf Schwierigkeiten kostet, der Bernstein',che Apparat dageg« soll so billig hergeflellt wert« können, daß ihn jede» Handel»- oder Bankhaus, ja selbst jeder Krämer zuverlätstq erwerben werde. * Münch«, 3. April Die heutige General versammlung der Süddeutschen Boden- Credit-Bank genehmigte die vertheilung einer Dividende von 9'/, Proc. »nd bewilligte, daß die versäum!« Actien-Einzahlungen bi» 8t.Juli incl. aeg« Erstattung 5 proc. Verzugszinsen nachträg lich zugelofs« werden. * Mannheim, 3. April Die hente stattze- hakte ordenrliche Geueralversammlnng der Actio- naire derRheiuischeuEredttbauk genrh »igle einstimmig die vertheilung eine Dividende von 6»/. Proc. (B. B.-Z.) * Mühlhaus« i. Th.. 3 April In der bentigen Generalversammleng der hiesig« Ver ein» dank wurden die Anträge de» BerwaltungS ratheS einstimmig genehmigt, die Decharge ertheilt und die sofort zahlbare L-ivioendc für 1875 auf 6 Proc. sestgesitzt. i Von der Eide. 4 April. Au» Wi« emplaoge ich soeben einige s-hr wichtige Notizen über Be- schlösse de» MmtfierrathS bezüglich Eisenbahn- avgelegevbeiten, welche Ihn« zu vermitteln ich richt Anstand nehme, da sie ja Verbreitung verdien«. Wir las« ja schon Andeutungen, wie empfindlich die Regierung durch die Ablebnuag der Eii«bahn Vorlagen von Seit« de» Abg'ord- ne1«h?>,seS überrascht wurde, »nd man unter- aus Zur Ergänzung desselben aus 600,000 fl behufs Deckung der Zins« von 5 Procent für die Actien werk« 114 275 fl. dem Reservefond entnommen. Sämmtliche Anträge wurden ge nehmigt und der bisherige BerwaltungSrath sowie die Drrector« wieder gewählt * Belgrad, 3. April Nachdem die Aufnahme einer Anleihe im AuSlande gescheitert ist, hat die Regierung unter Zustimmung de» permanent« Ausschusses der Skuvschtina nunmehr beschlossen, »iu freiwillige» Anleihen von 12 Million« Franc» i« Lande aufzunehm« Die Gemeind« soll« aufgefordert werden, sich an demselben jr nach ihrem Bermögrn zu bklhciligen. — Bei der fialtgkhabten Berloosuvg von Obli gation« der Italienischen Tabaks-Actien- Gesellschaft ist die Serie lüt kk gezogen werk«. * London, 3. April Der Bericht Lave'S ist heute unter die Parlamentsmitglieder vertheilt worden Derselbe vrüft genau die HülfSq,eilen »nd die Fiuanzverwaltung Egypren» und kommt zu dem Resultate, daß die »ulfälle und da» dauernde Opfer von 2»/, Millionen Psd. Sterl. der jährlichen Einnahmen, welche durch die Bora»«- entnähme der Grundsteuer »nd durch die kost spielig« Anleih« verursacht ist, die gegenwärtige Lage Egypten» kritisch gemacht Hab«. Am Schlüsse hebt der Bericht indessen hervor, daß wenn die Staatsschuld zu enem annehmbar« Zinsfuß convertirt würde uud die HvlsSquell« auf eine ratio, <lle Wnfe auSgrbeutet würden, letztere din- reich« wü-.d«, um alle Ausgaben zu bc streiten § AuS Ser Fremde. Die letzte Woche war sehr bewegt; bald war die Hausse, bald die Baisse obenauf E« gab keinen Tag, welcher nicht Zrnge heftiger Bewegungen war. Vergeblich wür^e man innerliche Beweggründe für diese fieberhafte Erregung aufsuchen Die Politik bleibt ruhig, die Geister zeig« keine Aufregung, die Eintracht zwischen den politischen Gewalten ist durch nicht» gestört worben. Die Kammer wird Ferien machen und die Minister kabln versprochen an die LuS- ardcitung allerlei kleiner Gesetze zu geh«, welche bei unS da» goldene Zeitalter der Freiheit ivauguriren sollen. Bon finanziellem Stand punkte a»S lass« die Verhältnisse nicht» zu wünsch« übrig. Gel» war nie so reichlich »nd billig. Der Staatsschatz selbst empfindet dev Uebeiflaß und muß vie Zinsen der Schatzbov» beradsetzen Allerdings vernimmt man mancherlei Klagen im Handelsstande,die Geschäfte gehen fla», dre Zahlungen geh« schwerer ein; ader dieser leise Mißton macht auf die Börse keinen Ein- druck. Je wmiger Industrie und Handel Capi talien in Anspruch nehmen, desto lcichter strömt da» Geld zur Börse, um den Preis der Report» zu erniedrigen. — Aeußcre Vorgänge und Ge rüchte sind e», welche Veranlassung zu der groß« Bewegtheit der Woche gaben. Man ist e» hier seit Jahr« gewohnt, daß da» Frühjahr politisch die Börse ausregt »nd allerlei verdächtig« Gährun^Sstoff auSbreitet, mag sich auch oft genug g-zeigt baden, daß, wa» anfänglich ein reißender Wolf schien später blo» als Schaf sich zeigte Diesmal war e» die Reise der Königin von England, die Abs tzungen von Ministern und Gesandten »ad namentlich VL- Gerücht von der Abdankung de» russisch« Kaiser«, welche Gelegen heit zur Erregung und zu allerlei Eonjectureu gab«. Mag indeß die europäische Politik mit manchem schwanger gehen, wer weiß, wann sie etwa» zur Welt bringt, und wa» c» ist. Bor Allem aber ist eS die fortdauernde Insurrection in der Herzegowina, welche anhaltend mißtrauische Neugier erregt. Die Entwerthung gewisser ausländischer Fond» und die Berlegerrheiien. welche sie an verschied«« Hauptmärkt« veranlaßt, trugen mächtig zur Beunruhigung bei. Äst e« noch uölhig von der Bankerotterklärung der Pforte gegenüber d« Aprilcoupon zu red«? Da» große peknmäre Interesse, welche» französische auf ihren egyptischeu Gchatzbond» sitz« geblirbme Kinanzhäuser bet den Verlegenheiten de« Kbedive betheiligt, ist bekannt, aad ebenso, welche Maßnahm« sie im Sinuc haben. Neuesten» verlautete, daß die beabsichtigte reue Anleihe von 258 Million« iu neu« Obli gationen mit 25 FrcS. ZinS und mit 480 in 20 Jahr« rückzahlbar, nächsten» bedorstehe. Damit soll ein gleicher Betrag der schwebevd« Schuld getilgt »erden; also üne Selbstrcttnng. Die Einwirkung dieser Nachricht stimmte die vorher sehr übel aufgelegte Börse wieder freund licher. Die Hausse lebte wieder auf »nd da« Schicksal der Liquidation, welche erst bedroht schien, gestaltete fich durchaus freundlich. Die Betriebseinnahmen der französischen Bahn« betrugen rm Jahre 1875 839,418.070 FrcS. ans 19 385 Km. (,« Jahre 1874 799,004.140 FrcS. aus 18.762 Km), ungerechnet 91,269,979 FrcS. TranSporlsteuer. Die durchschnittliche kclometrische Einnahme ist von 42,586 FrcS. auf 43,302 FrcS. gestiegen In Algerim stand« während den derben letzten Jahr« 518 K«. Eisenbahnen (Algier-Oran und Philippeville-Constantiue) iu Bctrir». Die Einnahmen betrüge» im Jahre 1875 6.180,994 FrcS , war« also kilometrisch von 12 557 FrcS im Jahr« 1874 auf 12 049 FrcS. gesunken. Die Londoner Börse hatte von neue« eine bewegte Woche durchzumachen. Wieder war« <S die ausländisch« Fond», welche die Unruhe hrrvorbrochien Wie Berlin »ad Wi« ihre Gründung«, so Hab« London »nd Part» ihre Turbaowerthc, Argenttnrr, Peruaner und wie alle da» papierne Zeug Hecht, va» seit Monat« die Börsen in Schrecken setzt und Million« vo» Eapttalten zinslos «acht. Freilich hatte man , V. längst vorausberechnet, wenn die Türkei ihr« Bankerott werde avsag« müssen, aber ouch solche, welchc die Neberzeuguug an der »r- auSbleibltchen Katastrophe halt«, sind von den Hereinbruch derselben überrascht Word« Die Verluste an all den entwertbet« ausländisch« Fond» sind so kolossal, daß «S überrasch« muß, daß nicht roch viel mehr Unfälle ans der Börse vor«
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