Dresdner Nachrichten : 14.02.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189402142
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-02
- Tag1894-02-14
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- Dresdner Nachrichten : 14.02.1894
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WWWoinicn au,d«r »nvalle'j S»r»u»d»tabiull, > »Mutztt»ui>»ki> »«dm«» iLmmtNch». L9. Jahrgang «ufl. 56,000 Stück. MI kort1KlI8 ri. ä. tlurktkLlIv . ^ 8. VrallL riUvL^ ?M mck»l MckM Me K e»e SMei ZHr«««iv» M vnst»üt. ItOMNSOlÜIW« N»ek ßß»»v ?»ri>v Kntl>olvr uv>1 wiener Seimled klLÄ. I)r«sä«n, VaU-lr. 2S. i» MimlAril! V. kotsvdks. ^ilzilriilsH^tr. 1?. 4>)»» Lnitgss' Zusammenbruch eines franz. FinanzbarouS. Hofnachrickten. Laudlagsverhandlniige», Erklärung Dresdner Künstler. Gesamml- (G-v» AV»rgrr. ralhssitznng, Gewerbeverein, Sturnumsälle. „Heinrich IV ", Onartettabeiid. Residenztheater, Aiikaitt von Gatenevltdcrii P-litische». Frankreich ist unter allen europäischen Staaten dasjenige Land wo die Entartungen und Krankheiten aus dem Gebiete des öffent lichen Lebens die Gestaltung des Gigantenhaften, des Ungeheuer lichen annehmen. Das gilt von den krankhaften politischen Er schcinungen wie von den Auswüchsen sozialer Natur. Frankreich ist das Land der großen Revolution: nur an der Seine konnte der blutige Hexensabbat!, der Kommune zur Verwirklichung ge langen. 2m Vergleich mit den wahnwitzigen Ausgeburten und grauenhasten Explosionen des revolutionären Geistes jenseits der Vogesen erscheinen die gewaltsamen Bewegungen in anderen euro päischen Großstaatcn nur wie schwache Nachahmungen. Es ist nicht zusällig, daß gerade Frankreich einen Marat und einen Ravachol nuszuweiien hak. Aber Frankreich ist zugleich auch das klassische Land des Borieuschwindels im größten Stil und der Börsengauner in riesenhaften Dimensionen. Einem Panamaskandal und eine» Eornelius Her; läßt sich bis heute Nichts an die Seite stellen. Und vielleicht nur Frankreich vernrag einen Soubeman hervorzubringe». der drei Decennien hindurch eine der hervor ragendsten Rollen aus der Schaubühne der Pariser Bankwclt spielte und dem »uiiiuehr. nachdem ihn endlich das unentrinnbare Schicksal des finanziellen und moralischen BankerottS erreicht hat in einer düsteren Eslrichzetle des GesängnisscS von Mazas Ge legcnkcit geboten ist, sich beschaulichen Betrachtungen über die Vergänglichkeit irdiicheu Glückes zu überlassen. Baron von Soubeman. der vor seiner Barvnisiruug durch Kaiser Napoleon III. de» schlichten Name» Jean Georges Girard trug war eine der markantesten Persönlichkeiten der Pariser kaute tinancv. ein Manu, der lange Jahre hindurch mit wechselndem Glücke und Geschicke die Börse in Paris beherrscht hat, ein ge waltiger Gründer, der eine Menge großer Unternehmungen ins Leben gerufen hat. einer der blendendsten und waghalsigsten Faiseure und Abenteurer der dortigen Baukwelt, bekannt zugleich in der Sport- und Lebewelt des modernen Babel. Der Lebens laus dieses Mannes ist tvvisch Als kleiner Kanzlist im Finanz Ministerium begann er unter der zweiten Republik als 22jährigcr Mann seine Laufbahn. In wenigen Jahren wußte er sich zum KabrnctSchef deS Finanzministeriums ouszuschwingen und im Jahre 1860. acht Jahre später, erscheint er bereits als Teputirtcr in der Kammer und als Unterdirektor des von ihm mitbegrnudeten Erödit Foncier aus der Bildsläche. Nun stieg er von Stufe zu Stufe, sodoß er bald von den ersten Finanzleuten anerkannt wurde und sein Rath in mancher schwierigen Lage des Pariser Marktes, wo fast alle Welt den Kopf verlor, den Ausschlag gab. Die 15 Jahre seiner Vmvaltungsthätigkeit bei dem Erödit Joneier sind diesem Weltinstitutc ersten Ranges beinahe verhängnißvvll ge worden. Denn Soubehran hatte ein Mittel gefunden, alle statutarisch unerlaubten Operationen mit dem Geldc dieser Hypo thekenbank unter der Firma des Erödit Agricolc zu betreiben, dessen Gründer und Leiter er wiederum war. Der Erödit Agricole vertrachtc und der Erödit Foncier mußte sich für seine Guthaben mit dem Esscktenvortcfcuillc des Erödit Agricole begnügen. Darunter be fanden sich 1l oder 12 Millionen Egypter, die damals als ein gutes Papier nicht angesehen werden konnten. Soubeyran wurde zur Bürgschaftsleistung für den Egypterstock verurtheilt und mußte seine Demission geben. Nach Ablauf des Monopols und Privilegs des Erödit Foncier rief Soubcnran die Banane Hypothscaire ins Leben, welche die große halbamtliche französische Bodenkreditanstalt verdrängen sollte, aber nach kurzer Zeit übernahm der Erödit Foncier die Geschäfte der Banguc Hypothöcairc. Daraus gründete der unermüdliche Finanzinann die Banguc d'Escompte, die Sociötö des Iinmcubles de France, die Versicherungs-Gesellschaften Foncivrc- Inrendie. -Vie, -Accidcnts, -Transporte, die Eompagnic Joneiörc sc France. Der Sturz Soubet,rans bedeutet zugleich den Zu sammenbruch der Banguc d'Esconwte und der Sociötö des 2»»ucnbles. Soubeyran war Präsident beider Gesellschaften. Von dem Erödit Foncier zog sich Soubeyran niit einem Vermögen von mehr als 50 Mill. Francs zurück, dach behielt er einen unauslösch lichen Haß gegen Diejenigen, welche ihn verdrängt hatten. Er war ein Führer der Campagne gegen den Erödit Foncier, doch war er zu schwach in diesem Kampfe. Soubeyran spielte auch ü In dausss in Italienern und in vielen anderen Papieren, namentlich in seiner eigenen Escomptcbant, deren Kurs er halten wollte. Die Aktien stürzten aber unaufhaltsam, da schon seit langer Zeit Soubehrans Darlcgenhcitcn aus dem Börsenspiel bekannt waren. Die mit 800 Francs cotirt gewesenen Aktien sanken auf 50, dann auf 20 Fres. Zu letzterem Preise hat Soubeyran selbst elftausend Stück znrückgckaust. Indessen hielt sich Soubeyran mit äußerster Anstrengung und vielen Künsten noch jahrelang. Wie ihm das möglich war. tritt jetzt zu Tage. Soubeyran hatte nämlich seit zwei Jahren der von ihm präsidirten Sociötö des Immeubles 45 Millionen für die Escomptebank, richtiger für sein Börsenspiel entnommen. Die Verhaftung des ebenso unersättlichen wie uner müdlichen Börsenspekulanten ist angeblich wegen betrügerischen BankerottS. Verthcilnng fictiver Dividenden, Ausstellung falscher Bilanzen und Veruntreuung von Depositen, wie es heißt in Höhe von :i4 Millionen FrcS., erfolgt. Im Gciängnissc schließt somit das Leben eines ManneS ab, der 30 Jahre lang als Vertreter des Volles in, Parlament gesessen hat und dort, wo es sich um Finanzstagen handeltc. allgemeines Vertrauen genoß. Soubeyran war Jahre lang der intime Freund eine« Rothschild und eines Baron Hirsch, und wie hoch er im An sehen besonders bei den Finaiizlcutc» stand, beweisen ferner die zahlreichen Stellungen, dir er einnahm. Ter Barv». den das Offizierskreuz der Ehrenlegion schnüickte, saß im Verwaltungsrath der Nordbahn und der Ocstericichischen Bvdencrcditanstalt und bekleidete das Amt des Präsidenten außer bei den beide» verkrachten Banken »och bei einer langen Reihe anderer Gesellschaften. Alle diese Bertrauens- »ud Ehreuslellungen und Finanzämter hatte Soubeyran iunc, obwohl mau in den sachkundigen Kreisen seit lange seinen vollständigen Zusammenbruch voraussah. Das hinderte nicht, daß die Pariser Börsenblätter noch bis zur letzten Stunde Beschönigungen und Reklame» iür den noble» Baron brachte» Soubeyran besaß allerdings jene Eigenichask der unerschütterlichen Kaltblütigkeit, die im Stande ist, seine »ichfsachkundige Umgebung zu blenden und sie übersehen zu lassen, daß der Boden, aus dem er sein waghalsiges Sviel sorttrieb. ei» vulkanischer war und jeden Augenblick die unausbleibliche Katastrophe herbeisübren konnte. Der große Spekulant verfügte über euu: Ruhe, die ihn in den vielen und schweren Krisen seiner abwechsckuugsvollcu Karriere nie verlassen hak. Ec behielt stets seine undurchdringliche Maske, hinter welcher er die wildesten Aufregungen des leidenschaftlichsten Spielers verbarg. Man wußte bei ibm nic. wie der Berichterstatter eines Wiener Börsenblattes bemcrkk, ob er gerade 60 Millionen besaß, oder seinen Reunstatl, der über die schnellsten Traber in Paris verfügte, aus fremden Taschen bezahlte. Noch vor acht Tagen, als schon seine Lage eine verzweifelte war, überraschte er seine Zuhörer in einem Vereine durch einen glänzenden Vortrag über die Finanzlage Frankreichs, und das Verhör vor dem Staats anwalt soll er so ruhig und gesammelt bestanden haben, wie ehemals die großen Finaiizstürme, die er erlebt hat. Auf die Pariser Bank- nud Börsevwelt hat der Sturz Soubey- ranS keinen besonderen Eindruck g/emacht, aus dem einfachen Grunde, weil man eben seine Verhältnisse genau kannte und aus den Ausgang, den ein solches Spielerschicksal nehmen muß, vor bereitet war. Für den Unkundigen erscheint es freilich unbegreiflich, wie es Jahre lang möglich war. daß Soubeyran die Depots der Iminvvl lieiigescllschasi dis zur ungeheuerliche» Summe von 34 Millio nen für seine eigene Rechnung verwenden kvnnte, ohne daß irgend etwas geschah, uni dem verbrecherischen Treiben Einhalt zu thun. Aber dieses schier Unbegreifliche ist schon so oft, auch leider bei uns in Deutschland, Ereignis; geworden, daß man eigentlich keinen Grund mehr haben sollte, sich über derartige Dinge zu verwundern oder gor zu entrüsten. Was nützt diese sittliche Entrüstung, wenn man den Gistbaum der Börse nach wie vor ungehindert seine un heilvollen Büchen in üppiger Fruchtbarkeit entwickeln läßt, wenn das ungezügelte SvekulationSsicber, gepaart meist mit der raffinir- testen, rücksichtslosesten Genußsucht, immer wieder jene wahnsinnigen Orgien feiern darf, wie sie so unübertrefflich wahr der Griffel eines Zola in seinen Romanen aus der Aera des zweiten Kaiserreichs dargcstcllt hat? Soubeyran ist nicht der Erste seines Gleiche»: er wird auch nicht der Letzte sein. Das ist die so wenig erbauliche Moral aus der Geschichte seines Lebens. Mittwoch, II. Februar. Königsberg. Das Prcgcl Hochwasser ist das höchste'eit 1801. — Drei Hausbesitzer crlrautcn bei dem Veriuch, die Kcllcc zu verstopfe». Pe »zli n. Bei dem Einstürze einer Scheune wurden iü»s Rinder gelobtet, außerdem zwei schwer und die übrigen leicht Vetteln. Prag. Omladinaprvzeß. Die Verhandlung wurde in Ab wesenheit der Angeklagte», welche Tisciplinarstrasc» erhielte», >on- gesetzt Das Gericht bestellte anstatt der abwcienden Vcrthcidiger einen solchen. Ter Staatsanwalt hielt das Plaidoycr. Kair o. Hans Vülow ist gestern hier gestorben. Die Berliner Börse war Anfangs infolge des Panier Attentats reiervirt. später trat lebhafte Kauflust ein Im Borde, gründe des Verkehrs standen östliche Bahnen. Italienische Renie. sowie Banken und Kohlenwerthc gut gefragt. In HüUeiiwectheu größere Abgabe», die sich indeß später besserten. In Diskonto, coiilinandit bedeutende Umsätze ans Steigerung von Kaliaktien. Runen und Ungarn wenig beachtet. Im Kanaverkehr deutsche ffprozentige Anleihen besser, 30-Prozentige abgeschwächt. Indn'tnc- papicre belebt, Maschinenaktien begckrt imd höher. Privatdisloni 1'M Prozent. Nachböffe fest. — Wetter: kühler, Schnccichaucr, Westnordweslwind. grank'ur« M. lTchluk t Credit 294. Dir conto t»t.Z0. Dresdner «amrsasv. ponidarikn so'/,, paura !2i.7v. Ung. Gold «F0. Tottuöoetcn ro.bo. Licmeiis —. Reichsanl. —. Zellstoff Dresden —. Sekt. Poris, lz Utir Aaitmi.! Rente us.«L. Italiener 17.00. Kvanier «>'». Portuaiciei, L>.l2. Tinten 23.SS. Turkcnloo'e los.oo. Ottommibmk WS/», «laalsvat», —. teomtmrden —. Bebauvtet. Paris. Produkte» iLltitui». Wci.en der gcdruar 20,40. v« Mm-Lnaiin 21 ,ro, inan. Lviriiii» per stxbrnar .ss.bo. ver Moi-Auanki 27.00, Mio. Rudol ver Februar ü«.7S, ver Mai Äuausl se.os, bebauvtet. «ms« er »am. Produkten 'Lctilnsl. Wehen ver Ran 147. v« Mai t«. Roaac» ver Mürz 107, ver Mai los. Aeruschreib- und Aernsproch-Berichte vom 13. Februar. Berlin. Reichst» g. Vor Eintritt in die Tagesordnung rektisizirt Abg. Bebel cSoz.) die von ihm beim Etat des Innern ge machte Aciißernng, daß in Hamburg bohc Staatsbeamte Besitzer öffentlicher Häuser seien. Es habe sich um einen Vorgang gehandelt, der vor mcbrerc» Iabre» in einer Nachhaistadt gespielt habe. — Die Bcrathung dcäPvstetats wird bei der Position Oberpost- und Post Assistenten fortgesetzt und die Debatte über das Verhalten der Post- Verwaltung gegenüber dem Pvst-Assistcntcn-Bere>»c weitergciülirt. — Abg. Gröber ,Centr5 beantragt Prüfung, inwieweit dienstlich die Stellung der Postassisvcnten verbessert werden kann und ver langt eine schnellere definitive Anstellung und Gleichstellung mit den Militäranwärtern bez. die Zulassung zu dem Sekretär-Examen. — Direktor des ReichsptvstamlcS Fischer gicbt einen Ucbcrblick über die AiistellungS- und .Kündigungsverhältnisse. Bei keiner Verwaltung seien die Verhältnisse so günstig für junge Beamte wie bei der Post. Uns« System habe sich bewährt, weshalb solle man da ändern? — Die Abstimmung über den Antrag Gröber cr- ölgt in dritter Lesung. In der Debatte werden weitere Wünsche zcäußcrt betreffs der Besserstellung der Postvcrwaltcr. Telephonist innen. Untcrbeamteil und Landbriesträgcr. — Abg. Förster ssoz.s bemängelt die Bertheilungeu. — Bei Erweiterungsbauten bittet Abg. Polen; (kons.i um Neubau eines Postgebäudcs in Plauen. — Staatssekretär v. Stephan sagt dies zu, sobald cs die Etatslage gestattet. — Bei Vergütungen an auswärtige Postbehvrden bean tragen die Freisinnigen die Zurückvcrwcisnng an eine Kommission, um das verdächtige Schweigen der Postvcrwaltung zu brechen. — Staatssekretär Stephan erwiedcrtc, für Ostafrika seien für ein Kabel 102,000. für das Westasrika-Kädel 136,(00 Mk. verausgabt. Der Antrag wird abgelebnt und die dauernden Ausgaben bewilligt. — Morgen: Abänderung des Wahlgesetzes. Berlin. Der Kaiser sagte seine Beiwohnuna bei dem Uni versitätsjubiläum in Halle im August d. I. zu. — Die Kronraths- itzuna ist verschoben worden. — In die Sllberenyuctckommissioii ind folgende Mitglieder berufen worden: Abga. Arendt. Bain- deraer, Bueck, Bueising, Hammacher, Kardorff, Königs-Köln, Leuschner, die Professoren Lexis, Lotz, Meyer sen.-Hambura, Gras Mirbach, Generalkonsul Rüssel, Schorlemcr, Schaffte und L-troell München. — Ter Kaiser konserirtc heute mit dem Reichskanzler und empfing de» bayrischen Gesandten. — Das prcußliche Ministerium stinimte der Aufhcbimg der Staffeltarife zu. Berlin. Der Kaiser besucht, den Fürste» Bismarck anläßlich der Reise »ach Wilhelmshaven zu der am 20. Februar stattfinden- den Jubelfeier, entweder aus der Hin- oder Rückreise. — Die Herzöge Ernst Günther und Friedrich Ferdinand von Schlcsivig- Holstein wurden zu erblichen Haorcuhausmitgliedern ernannt. Berlin. Das Gerücht von dem Untergänge der „Augusta Viktoria" ist durch den Urttcrgang eines kleinen «Schiffes gleichen Namens veranlaßt worden. OerllicheS rmd SSchfische*. — Das gestem früh ausgegebeue Bulletin lautet: .In dem Befinden Sr. Majestät des Königs ist seit gestern Nachmittag Besserung einactretcn. Während die Blutbeimischuna in der vor hergehenden Nacht noch ziemlich reichlich war, ist dieselbe gegen Abend verschwunden und auch bis letzt nicht wiedergekehrt, dem bleibt strenge Bettruhe für die nächsten Tage noch w Das Allgemeinbefinden Sr. Majestät ist gut. Dr. Fiedler. Vr. Jacob," — Im Anschluß hieran vermögen wir mitzmhellen. daß Sc. Majestät bereits wieder mehrere Personen empfängt und mtt großer Schasfenssrendigteit die Regierungsgeschäftc vom Kranken bett aus erledigt. — Seit vorgestern nimmt Sc. Königl. Hoheit Prinz Fried- rich August täglich in seiner Eigenschaft als Kommandeur des Schntzenregiments die Vorstellung der Rekruten kompagnie weise vor. — Se. Königl. Hoheit Prinz Johann Georgfft gestern früh aus Wien hier wieder eingetroffen. — Gestern Mittag empfing Ihre Kaiser!. Königl. Hobest Frau Prinzeß Fricdrich August die Damen des Offizierskorps des Schützcnregiments und Tags zuvor Gras imd Gräfin v. Schön- burg-Hinter-Glauchau und die Gräfin Issenbmg. — Das Hoffräuleiii v. BorricL hat am 11. Februar den Dienst bei Ihrer Majestät der Königin aus die Dauer von 6 Wo chen übernommen. — Se. Hoheit Herzog Heinrich von Mecklenburg Schwcri n verläßt zu Ostern nach zurückgelegtcr Reifeprüfung das Vitztbumschc Gymnasium. Er wird sich zunächst zum Bestich des Großherzoas Friedrich Franz nach Cannes begeben und hier mit der Mutter, der verw Großherzogin Marie. Zusammentreffen, um längeren Aufenthalt in Italien zu nehmen: sodann wird sich Se. Hoheit nach Lausanne begeben, um hier Sprachstudien ob;» liegen. Im Anschluß hieran ist der Besuch der Universität Bonn in Aussicht genommen, welchem der Eintritt in den Militärdienst und zwar bei der Artillerie folgen wird. Prcmierlentnant v. Stnttcr- hcim vom Grenadier-Regiment Nr. 89 ist dem Herzog als Begbstcr beigegcbcn, der bisherige. Hauptmann v. Etzel, tritt zur aktiven Truppe zurück. Herzog Adolf Friedrich, der lungere Bruder, bleib: allein in Dresden zurück - Ihre Durchlaucht Prinzessin Feodora von Schleswig beehrte gestern die Schirnnabrik von H. Knmpert. Waisenhaus straße 15 zEasö König) mit ihrem Besuche und bewirkte daselbst Einkäufe. — Dem Königl. Ockonomicrath Tb- Kä ferst ein in Meder sedlitz ist in dankbarer Anerkennung seiner lanaMrigen und an« ovsernden. auf die Hebung aller Zweige der Lanowirtmchast gericl, teteu Bestrebungen, auf Antrag des von ihm vor 25 Jahren in s Leben gerufene» und seither ununterbrochen mustcrgrltig geleiteten landwirtbschastlichcn Vereins zu Lockwitz. sowie den, Gutsbesister und Landtagsabgcordncten Emst Steuer zu Reinholdshain in, Hinblick aus seine langjäbrige selbstlose Wirksamkeit als cchrist führer. dann als Vorsitzender des dasigen landwittbichastlichen Ve, ems sowie in Rücksicht aus die Vertretung uiü> Förderung der die Landwirthsckaft betreffenden erfolgreichen Bestrebungen aller An die silberne Denkmünze für Verdienste um die Landwrttbschaft ver liehen worden. — In der gestrigen Si tz u n g der E r st c n K a m me r tvnr den die Kapitel 73 bis mit 87 mit Ausnahme des Kapitels 77a des StaatsbaushaltSetats auf die Finanzpenode 1891'95, das Departe ment der Finanzen best., nach der Vorlage genehmigt Die Höbe der einzelnen Posten ist bei Gelegenheit der gleichen Beratbung in der Zweiten Kammer mitgciheilt worden. Die zu Kapitel 79. Tit. 19, eingcgangcneit Petitionen betr. die Schnecaiiswcrslölnu ließ die Kammer auf sich beruhen. Als Berichterstatter fungiri, Se. Königl. Hoheit Prinz Georg. — Nächste Sitzung: Donnerstag 12 Uhr. — Unterzeichnet von 43 hiesigen bildcndenK ü n st l e r ». Malern und Bildhauern, ist an die Mitglieder der Ständcvcr sammlung folgende Erklärung vcrtheilt worden: In der Litzung der Zweiten Kammer vom 9. Februar d. Z. hat der Herr Abg. Kästner- Glauchau bei Gelegenheit der Bemthnngen übel tue Konial Sammlungen für Kunst und Wissenschaft die Bemerkung acmacht, daß anläßlich der Ickten Erwerbungen nir die Köingt. Ge rn ä ldegaIc > ic in den Kreisen der hiesigen Knnstlcrtchast eine arge Enttäuschung und Erbitterung Play gegriffen habe. Da der Herr Abg. Kästner sich auf das Urtheil der Dresdner Kunstlevchast im Allgemeinen bezogen bat. halten es die Unterzeichneten Künstler Dresdens für ibre unabweisbare Pflicht, der hohe» Kammer hier durch Folgendes zu erklären: Die Unterzeichneten Künstler sind der Ansicht, daß es die Ausgabe einer so bedeutenden Galerie wie de, Dresdner ist, >edcr Kunstrichtung in ihren bervorraacirdstcn Erschein Een gerecht zu werden,.um ein vollständiges Bild von der Ent- ^ T »» » Lt 2 3« -TS -S » K- »» AL « » . DJs
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