Dresdner Nachrichten : 11.07.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-11
- Sprache
- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189407114
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-07
- Tag1894-07-11
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- Dresdner Nachrichten : 11.07.1894
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.»Utatzt Scheffeln ote uiitkl d «> «lt, >t eilige- . Wugcu« zu pe, einliardi »K. i l>. Roß- ' j» vkl er.dauiiii liest drei hiiibodcu. geeignc: ini B,e»- ei Packu iirPucku >.K euvu. > Belitzc; »Wi», am s m. eiw. lnzalil. »>i l. erb. lick .' Sliam» >l»i pail noch zw> > ibgegienzi eii audec- i" billig ridcn »u. s Gniud- -moininci' daielbst l' ttttV Inner. sind circa v dioscii iii Bindc- lcllcngc ähcres bei edersedlitz ^1öL adt D>e-- c gelegen, stziinmein i. schonen e». ^«-I zaliluiig?- ü M, ;n lk. wollen die E.pe ii. >IM- , Kegcl- i» einer l, t a d t günsti- zu vcr- erl-ctcii c (k»vc aus kt ii a sowi'. I werden. Miclbc ir Lade» Da de« lc» sind, lniigssäh. INI. lNtttt, ist,. 0. iaiif. Nähe v. ckeici mit »ck lichö- >e>o»dcicr r> -» vc>- icbe man . «. ' Klostcr- Wr Politik. U»t«r»a>tu»p. gt»I<tia>I»c-rrkedr «er<endcriiiil. drkindknlck« dm« »lOSesi Ti. , ,m«u»!and «N «illorrchr^m tzvmu-cki«. „,»>»«»«« VM InIuiidiSunue»: f>I<innckl»d8,n« , -UKNka-Iim Lonulaa« c> Bonn N-i UdrMma«» icmiadt; chr »loiinu b nur a« S>°«cn di» 3 UdrRachmnla,». .k." »mndrr'Ik mnieiadr« Gilden l» L>a. lurMou» isa* k>d«> nach fteiiiaue» » Pia. Nnlfnn Hlrich > steile «vPl». t>ttküudi»u«,<« «,» der Bnvanenr , Zeile L> Vl». ^utwach«» Annru Üulundiq lmete kein« VkU'indlxliIeit t>»r«rkpr»«t,lI»U» Ulr. 1t. s. Lllwpvrt, IkKiei-I., iViiiükiiliilMr. lü. kttetn iu»»>?ri»^ i i l^i« ul», tt«i, in oll n -Vrteu Illitei», Kvbiiiuvu, 8liII>»nv», Ilanctncliuli«» etc. 30. Jahrgang. ^ WM- x^t»tpn»i»e»a«,» ii» > dl- 2 ktunuvu. I Dresden, 1804. z kill UM k>M ^ chelteotQi, iz Lxorisil - 2»eek»k «I X - lue -» ^ in ukelie». » llvtsrün'tet 1820. e' *» ' L viv n ull nie. ^ r-'il I»t72 IINI- Nil». > ^ UruNiu -»lpa»«,, u. »' -lirnttjlilNK -8tub6li— kvrtlku« ». 6. >I»rIct)i»IIv A»x: ItUIliilll, ^LU»tr. 8. KSKvllsedtri * ll^»toli1^ chuLUtri-luN« t»k Il'n.Ii^>ii>mor >III«I Ii«'»«'. I-llntunI»»,;,» in «u kiliini. lirium, blitii. I'r.iktmcke I4uadeu-.4»«u»ed'«oN',» mi>i>feiilea iu 8lrd88t«r .XlI«»N>lI Ililll^dt , W'nii «Ii». TilnvM ^ iüvoi kplut/. N. )irVrV»V»-VLVrVLV.-^»'4V^r»r^»rLr»rrrrrLd-»rr«rrrrr»r^r^ tvI 1 vr chtvltvr H für lems I orset8 / v»ctt nnivsl« I'chr»»vr, UritLsslsr lik>^ >Visnor ^l täsNv. Lemried I)l-<>8<io», H NaU-lir. 2S. < 1-- iopd. >. 1.167. in K»i»P8tirr 8cliiinitilhiR v. L. kotsedkv, N il^Ii iilleidli-. l?. 4)r 192 -^ichtaushebung des ^ksuitnli»eleltks li)l'smichrkl>tk». «lsiislav Ädnli ^kreiin?iildilni»ii. t^ejnninitratdsliitiui^, Bundcokcgeljcn, t^krichtsvcchaiidluiisik». Tnaesm-schichle. Cvaneli» Bi'rslklluiiac». Lvtlcriclistk. Mittwoch, II. Juli. Politische-. Der Beschlich des Bundesratlies, dem Anirag der slleichstanö- medrheit auf Sl»flicdu»>i des Jrsuiteiiaesedes nicht slatlznaeden. siliasst eine schwere Beunrichchung aus der Welt, die in de» Rechen der natianalnesinnten Parteien und drsmidclö bei der Mel>rl>cit des evangelischen Balles Pl«v gegrissen I>atlc. Tie rcservirlc nenlrale Haltung, welche die Vertreter der verdiindeten Regierungen l>ei den RcichstagS-Bcratilungcn über die Wiedcr;nlassung der Jesuiten eingcnviiiinen hatten, lieh die Belürchtung auskaininen. das: man an leitender Stelle dach vielleicht der nltrainantanen ?u'rdernng ii» Vvllcn Unisange nachgeben känne. Tic Rcichstags- iiieliilieit, die sich für die Rückberiisioig des Iesuilenvrdens nach Tciilschland ausgrsprvchen hatte, setzte sich allerdings aus denjeni- gen internatianalcn und antinativnalcn Parteigruppe» -»snniiiien, die van jeher die ausgesprachenen Gegner einer starken natianalc» lli eichSPvlitil gewesen sind. Ader das Matz Van Willfährigkeit und Eiilgegenkviiinicii, welches der Reichskanzler gegenüber den Pale», den Welsen und den Ultranivntanen bereits an den Tag gelegt hat, schien die Möglichkeit nicht von vornherein auspischlichc», das: die Mehrheit des BundesrathcS sich zu Gunsten des Icsuiten- antragkS aussprecheu könne. Tab der BnndcSrgth die Rückberuk ung des Iesuiteiiardens nicht gut gehcchcn liat, muß um so mehr mit Freuden begrübt werden, als dies einstimmig geschehen ist. Tiesc Ginmüthigkeit der verbündeten Regierungen ist geeignet, die wachsende Begehrlichkeit des Ultramvntanisiiius ein wenig ab- -ukühlen. Tic nationale Stimmung ist doch noch stark genug, um eine der letzten Schranken aufrecht zu erhalte», die in den sieb» zigcr Fahren znr Abwehr der Machtansprüchc der piipstlichcn Hierarchie gezogen worden sind. Tie durch den BundeSrath sanctionirtc Wicderzulassung der Jesuiten würde eine zu offenbare Dcmüthigung des nationalen Gedankens vor dem inlernativnalen Papstthuiii gewesen sein und zugleich ein Jaustschlag gegen das ganze protestantische Tcutschland. Tenn der Jesuitenorden hat nachweislich den Zweck, die Protestanten zu vertilgen und die Welt-Herrschaft dcS römischen Papstes wieder herzuslellen. Sehr tragisch werden unsere ultramontanen Vorkämpfer des jesuitische» Papismus die Weigerung des Bnndcsrathcs, die Jesuitenorden offiziell wieder zuzulasscn. nicht nehme». Der Jcsuitenontrag wurde von >eher von dem Ccntruin hauptsächlich als ein wirksames Agitationsinittel zur Förderung der klciikalcn Bestrebungen betrachtet, das sie vielleicht schmerzlich entbehren würden, wenn cs ihnen aus den Händen genommen worden wäre. Wie kräftig der ablehnende Beschlns; der Verbündeten Regie rungen zur Schürung der ultramoutanen Gesinnung aus- gcbeutet werden wird, geht aus der Sprache hervor. welche die demokratische Ccntrumsprcsse angesichts der bevorstehen den Entscheidung über das Jcsuitrngesetz geführt hat. Ta wurde behauptet, dieses Gesetz verletze die staatliche Gleichberechtigung der .Katholiken und enthalte eine Vergewaltigung der katholischen Kirche. Eine ruhige Hinnahme dieses Ausnahmegesetzes durch die deutschen Katholiken wäre die freiwillige Hinnahme einer den Protestanten untergeordneten Stellung im Reiche, eine Preisgeb- nng der eigenen Gleichberechtigung und Freiheit, zumal bei uns aus der einen Seite eine fremde Nationalität, die Juden, die Gleichberechtigung besähen und auf der anderen Seite die Gleich berechtigung an revolutionäre Parteien, die Sozialdemokraten und Anarchisten, zurückgcgcbcn worden sei. Allerdings ist cs bedauer lich. das» wir nicht ein ähnliches Ausnahmegesetz wie gegen die Pioniere der schwarzen Internationale, auch gegen die goldene und die rothc Internationale besitzen. Aber nicht mlndcr gefährlich als die vatcrlandsloscn Jude», die Sozialdemokraten und die Anarchisten sind die Jesuiten, die, ganz wie die fortgeschrittenen Apostel der sozialen Revolutionspartci, den Fürstcnmord als ein erlaubtes Kampscsmittel angesehen haben. Ein Jcjuitenzögling war cs. Ravaillac, der den König Heinrich IV. von Frank reich ermordete, weil er Protestant war. Im Jcsuitcnkollcg zu Paris war dieser Mörder abgcbildet, wie er von Engeln zum Himmel getragen wird. Ein Jesnitenzögling. Gerhard, war cs. der de» Prinzen von Lranicn ermordete, weil er Protestant war. Die Jesuiten erklärte» diesen Königsmörder für einen Märtvrer. Ter Jesuit Ballard lehrte seine» Schüler», wenn Ihr dir protestan tische Elisabeth von England tödtct, so ist eS ebenso, als ob Ihr einen von Gott Verfluchten umbrächtct. Durch die Jesuiten wur den die Hugenottenkricge in Frankreich und der drriszigjührigc Krieg in Tcutschland entzündet. Ter römische Legat Alexander schrieb 152l aus Worms: Wir errichten in Deutschland eine Schlachtbank, auf welcher die Deutschen gegen ihre eigenen Ein geweide wühlen und in ihrem eigenen Blute ersticken solle». Tie einstimmige Ablehnung der Aufhebung dcS Jcsuitengcsctzcs wird die ultramontanen Führer also schwerlich sehr enttäuscht haben. Sie werden vielmehr recht zufrieden mit dem Zugeständ nisse sein, das ihnen in der Annahme des bäuerischen Antrages auf Zulassung der Redemptoristen gewährt worden ist. Bei der Entscheidung dieses Antrages handelte cs sich um die Frage, ob die Redemptoristen zu denjenigen Orden gehöre», die den Jesuiten verwandt sind. Nach dem Jcsuitcngksetz vom I. Juli 1872 sollen nämlich nicht dlos, der Jesuitenorden, sondern auch verwandte Orden und Kongregationen vom Gebiete des Reiches ausgeschlossen sein. Dem BundcSrathc war es überlassen worden, diejenigen Orden und Kongregationen zu bezeichnen, die dem Jesuitenorden verwandt und daher gleichfalls auszuschlirhc» sind. Der Bnndcs- roth stellte die Redemptoristen den Jesuiten gleich „nd verbot da her ihren Orden. Der verstorbene katholische Theologe Töllinger bestritt die Venvandtichast. Aus sei» Gutachten gestützt, reichte die bäuerische Regierung vor ll Jahren den Antrag aus Wiedcr- ziilassung der Redemptoristen beim Buudcsrathe ein. Bis vor Kurzem waren die Aussichten desselben ungünstig. Noch in der letzten Landtagsscssion bemerkte der bäuerische Kultusminister, das; im Buiidcsrathc keine Mehrheit für den Antrag vorhanden sei. Jn- »wischen ist ein Umschwung in der Auffassung cingctrctcn, wie dies die Alinahiue des bäuerischen Antrages beweist. Man scheint sich der Ansicht Töllinger'S angeschlossen zu haben, welcher meinte, ein wesentlicher Unterschied zwischen de» Jesuiten und den Redemp toristen bestelle insofern, als diese der Obrigkeit des deutschen Episkopats unterständen, während >c»c eine internationale Genossen schaft unter aiiswärliger Leitung seien. Aiissültig bleibt eS, das; sich der Bundesrnth so schnell hat überzeugen lasse», das; er recht lich nicht befugt gewesen sei, die Redemploristcn den Jesuiten glcich- zuslellcn. Tic Bcsürchtung liegt leider nur zu nahe, dag niit der Ziilai'iing der Redemptoristen thalsächlich ein wesentliches Stück des Jesuitenordens preis-gegeben worden ist. Nach den „B. di. N." hat man zu jeder Zeit seiner Entwickelung diese Kongregation für eine Spielart des Jesuitenordens nngesehcu. Die absolute Uui- versalherrschaft des Papstes in kirchlichen und weltlichen Dingen ist eine der Grundlagen, aus denen beide Orden zusaiiiinciistchcn. Tie Ablciignung der Gleichberechtigung der Konfessionen, die Unterordnung der weltlichen unter die geistliche Macht und schließ lich die skrupellose Erlödrung aller individualistischen Regungen ;n Gunsten der Ordcnsmissivn sind in beiden Gciclllchasten die vor nehmsten, bedingungslosesten Grundsätze. Und was die..Verwandt schaft" am schlagendsten nachweist. die Thätigkeit der Redemptori sten besteht in der Abhaltung der von den Jesuiten erfundenen ..Exerzitien" und „Polksinissivnen". Dieses spezifisch icsnitiichc Mittel znr Beeinflussung der Geister wird von den Redeiiivtoristen gerade auf die niedrigsten und hilfloseste» Elemente der Bevölker ung angewendcl, was ihre Thätigkeit r»»so gcsährlichcr macht. Innerlich fest zilsamincngeschlosseii. durch die bekannte Gehorsams theorie verbunden mit Gehcimhaltungs- und Uebcrwachnngs- snstemcn. disziplinirt wie kein anderes Institut menschlicher Gemein schaft. tritt die Kongregation der Redemptoristen denjenigen Menschenklassen gegenüber, die am wenigsten geeignet sind, durch Waffen der Bildung und des matcriellcii Vermögens Widerstand zu leiste». Der n-ctor nnrjar, der Leiter der Kongregation, gilt als Stellvertreter Gottes, jede weltliche Autorität ist gegen die seinige bedeutungslos. Und wenn letzt in klerikalen Blättern daraus hingewiesen wird, das; die Satzungen der Redemptoristen die Politik ausschlieke», so haben sic wohl ganz vergessen, das; dieses Verbot politischer Bethätigung ausdrücklich auch in den Ordensregeln der Gesellschaft Jeni steht. Und wie haben die Junger Lovola's dieses Verbot beherzigt! - Unbestreitbar ist für Irden, der sich durch das untrügliche Zeugnis; der Geschichte be lehrt, das; die Redemptoristen schlechthin dieselbe Geiahr für deutsche Art und deutsches Leben darsielten wie die Gesellschaft Jesu und das; das Konipiomil; in der Jcsuitcnsrage für Jeden, der sich nicht selbst belügt, doch einen Sieg des Klerikalisnius bedeutet. Aeruschrkib- und Kerns-rech-Berichte vom 10. Juli. Berlin. Ter Bnndcsrath hat gestern u. A. noch die Re svlution des Reichstages zum Vichlcucheugesetz dem Reichskanzler überwiesen und sich mit dem Abschluß eines Abkommens zwischen dem Reiche und Spanien wegen gegenseitiger Auslieferung von Deserteuren der Kriegsmarine einverstanden erklärt. — Der Ent wurf einer neuen Verordnung betr. die Kautionen der bei der Mi litär und Marinevrrwallung angcilelltcn Beamten wurde ange nommen. — Ter Herrciilneistrr des Jvhannitrrordcns, Prinz Albrccht von Preußen, hat u. A. nachgcnannten Ehrcnrittern des Johannitcrordrns am 28. Juni in der LrdenSkirche zu Svnnen- burg den Ritterschlag und die Investitur crtheilt: Dem Königs sächsischen Kainnicrhcrln Ludwigs Gras v. Zc-ch-Bnrkersrode auf Börl» bei Dahlen, dem Königl. staats und Kultusminister Paut v. Sehdewitz zu Dresden und dem Laudesbestallten des sächsischen Markgrasenthüiiis der Obcrlansitz Gras und Edlen Herrn znr Lrppe- Bicsterfcld.Wcißcnsels aus Baruth. Bcrli n. Die offiziöse „Norddeutsche" schreibt: Es wird in der Presse behauptet, das Rcichsschatzamt habe versucht, den Zweck der Erhebungen über die Tabakindustrir z» verschleiern. Offenbar beruht dieser Angriff auf Prcßcrknndigungcn, die irrthümlicher Weise aus amtliche Urheberschaft zurückgcsührt werden, obgleich dieselben sichtlich aller sachlichen Information entbehren. Im Reichstage und in der Koinmission desselben ist der Wumch hervor- getrcten, die Verhältnisse der Tabakindnstric und ihre soziale Be- lwiitnng näher zu erörtern. Von de» Vertretern der Rcichsrcgier Mittel taut den Driickiachen des Reichstages erklärt: „Hierbei wird nach Auflassung der verbündeten Regierungen insbeiouderc auf eine stärkere Belastung des Tabak nicht verzichtet werden könne»." Der Zweck der Erhebungen konnte also nicht zweifclbaft sei» und ist in dem ' —' .K, die Lage k zu veranlassen. , , ^ Verschleierung ist bicrnach durch keine aus die Reichsfinauzvcrivalt ung zurückzufubrendcn Thatsachen gegründet und es dürfte die In dustrie dringendes sachliches Interesse haben, zu einer richtigen Beantwortung der gestellten Fragen nach Kräften beizutrage». Berlin. In Hannover wurde heute der 7V. Geburtstag Rudolf v. Beunigscn's gefeiert. Die Feier wurde gestern Abend durch einen Eonuuers ringrleitet, zu dem Mitglieder der national- liberalen Partei aus allen Thcilen Deutschlands erschienen waren. Der Eomnicrs wurde von Tr. Ravdt mit einem Hoch aus den Kaiser eröffnet, woraus Staatsministcr a. D. Hobrecht die Verdienste Bennigsen s um das deutsche Vaterland im Allgemeinen und die nationallibcralc Partei im Besonderen pries. Herr v. Bcnuigjcu dankte in einer längeren Rede, in der er liervorhob, daß das, was in Deutschland erreicht, zum großen Tbrile der »ationallibcralen Partei zu danken sei, die auch der Altreichskanzler als einen der bedeutendsten Faktoren bei der Gründniig des Reiches anerkannt habe. Im weiteren Verlause des Abends wurde folgendes Er- gebcnheitStelegrnmm au den Kaiser abgesandt: „Ew. Majestät bitten die hier in Hannover zur Feier des 7». Geburtstages des Obervräsidrnten v. Bennigsen aus allen Gauen Tcutschlnnds ver sammelten Mitglieder der iiatioiiallibernlcn Partei in aller Liebe und Treue zu Kaiser und Reich ihre tiefste Ehrfurcht und Hingcb iing ausdrücteu zu dürfen." Gleichzeitig wurde an Fürst Bismarck folgende Tankdepeschc abgcschictt: „Bei den zur Feier des 7". Ge burtstages des ^berpräsidenteii v. Bennigsen veriaiiiniellcu Partei genossen und Verehren! desselben erneuert sich das Gedächtnis; au die Gründung und den Aniban des Reiches und die dabei wir! samcii Kräfte in vollendeter Stärlc Es drängt sic deshalb, dem Altreichskanzler als dem großen Führer der Nation zu herrlichen Zielen den Ansdrnck ihrer unauslöschlichen Dankbarkeit darzu- bringcn." Heute empfing Herr v. Bennigsen zahlreiche Deputationen. Minister Hobrecht begrüßte den Jubilar Namens der national liberalen Partei und überreichte eine Adresse des Parleivorstandes. Gleichzeitig wurde dein Jubilar als Geschenk von der national liberalen Partei ein Ehrenscluei» aus Ebenholz mit Silber und Emaillceinlagen. ferner sechs silberne Leuchter überreicht. Später wurden Adressen der Partei, der Provinz, sowi« des Reichstags wahlkreises dargcbracht. Jinanzniinislcr Tr. Miguel beglückwünschte den Jubilar als Freund und Privatmann. Unter den Gratula- tionsdepcschen befanden sich u. A. Glückwünsche von dem Gros; Herzog von Bade» und dem Herzog von Lachseii-Kobnrg. Zwei Militärkapellen, sowie der Domchvr brachten ein Ständchen dar. Leipzig. Tas Reichsgericht hat die von dem Abgeordneten Ahlwardt gegen das Urtheil der 2. Strafkammer des Bcrlincr Landacrichls eingelegte Reunion verworfen: Ahlwardt war durch dasselbe wegen Beleidigung des Preußischen Bcaniteustandes. be gangen in einer zu Esten gehaltenen Rede, zu 3 Monaten Ge fänglich vcrurtlicilt worden. Wiesbaden. Tic Strafkammer verhandelte heute aber mals gegen einen Anarchisten, den böhmischen Schneider Florian. Als derselbe Nachts lärmte und von einem Schutzmann zur Ruhe verwiesen wurde, schrie er diesen an; „Hier wohnen meine Freunde. Es lebe die Anarchie!" und widersetzte sich der Verhaftung, indem er ries: „Ihr wollt uns regieren, wir regieren Euch. Es wird nicht lange mehr dauern, dann wird die Polizei in die Lust gesprengt." Das Gericht verurthciltc den Angeklagten zu 0 Monaten Gesang lich und 3 Wochen Haft. Oppeln. Eine gewaltige Feuersbrunst äscherte in Friedrichs- grätz 22 Besitzungen ein. Das Feuer war durch 2 Kinder angelegt worden. Viele Personen konnten nur das nackte Leben noch retten. Thor». Die Nachricht von der Haftentlassung des Ober sekundancr Szuolz, welcher unter der Anklage des Landes- vcrraths und der Majestätsbelcidigung sich in Thorn in Untersuch ungshaft befindet, ist falsch. Tie Untersuchung ist abgeschlossen! und das Material bereits dem Reichsgerichte vvrgclcgt. Danzig. Der Kaiser hat aus die Einladung des westpreußi- schcn Provinzialaiisschusses zu einer Festlichkeit in Danzig gelegent lich des Kaiscrinanövers durch sein Eivilkabinct erwiedcrn lassen, daß er die Einladung mit herzlichem Tanke ablehne, da der Monarch bei der gedruckten wirthlchaftüchcn Lage der Ostprovinzen keine besonderen Aufwendungen anläßlich des Manöverbcsuches wünsche. Brvmberg. Der Regicrnngsrescrendar v. Türck ist wegen Zwcikamps zu 0 MRnalcn Festung vernrthcilt worden. Er batte sich am 21. März mit dem Rittergutsbesitzer Stcichert ducllirt. Strichelt blieb unverletzt, während v. Türck durch einen Schuß in beide Oberschenkel schwer verletzt wurde. Wie in der Verhandlung erwähnt wurde, war Steichcrt als Landwchroffizier vom Militär gcricht zu 3 Monaten Festung vrrurtheilt, welche Strafe im Gnadenwege in I I Tage Stubenarrest nmgewandclt worden ist Elberfeld. Die hiesige Strafkammer vcrurkheiltc den VolkSichullehrcr Horwinskv aus Barmen wegen SittlichkcitSvcr- brcchcn, begangen an Schulkindern, zu 8 Jahren Zuchthaus. W i c n. In der Ausstellung zu Lemberg fand die Explosion eines Photograplien-Antomalen infolge einer unvorsichtigen Mani- pulation mit Eollvdium und Aethcröl statt. Ter Gcbilse. ein Bei liner, hatte durch eine brennende Cigarette die Eiplosit'» vcrur sacht und wurde furchtbar verwundet, die Arme sind abgerissen, die Augenhöhlen auSgebrnnnt, der Körper mit Brandwunden bedeckt. Pest. In der Ecmcntsabrik Ncnstist bei Alt Ofen fände» gestern Arbrilernnrnhen statt, weil die ungarischen Arbeiter die dort beschäftigten Slowaken nicht dulden wollten. Die ungarischen Arbeiter boinvardirtcn die Fabrik mit Steinen, wobei ein 12iährigcr Knabe sehr schwer verwundet wurde; außerdem wurde von den Arbeitern der Versuch gemacht, die Fabrik anziiziinden. Erst nach energischem Einschreiten einer starken Polizciiiincht tonnte die Ruhe wieder brrgestcllt werden Kasch au. Ein auS Galizien zugereister Mann starb hier unter cholcravcrdächtigeu Svmptomcn. P a r i S. Die Polizei glaubt au» der Spur eines neue» anar chistischcn Koiuvlots zu sein, welches in einem kleinen Dorsc an der spanischen Grenze von 3 Anarchisten. 1 Italiener und 2 Sva- iiicrn, gegen das Leben Eastmir Porter s geplant ist. Die Vei schworcnen sollen beschlossen habe». Eastmir P-wier sti gleicher Weise zu tödteu wie Caserio den Präsidenten Earnvt. " Paris. Nach einer Meldung des „TcmpS" auS Madrid wurde in Jungurra ein Anarchist verhaftet, welcher der Tdril nähme an einem Komplot gegen den Präsidenten Easimir P'-ricr verdächtig ist. Paris. AuS Ealais wird gemeldet, daß ans der Strecke Ealnis Dünkirchcir ein Zusammenstoß von zwei Eilenbahnzngcn slattgrsniideii hat, wobei 22 Personen, darunter 0 schwer, verwundet wurden. Lnon. Der gelegentlich der Unrnlien vom 2G und 20. Juni verhaftete Direktor des „Journal du PriivIe" wurde wegen Wieder stands gegen die Staatsgewalt zu 0 Monaten Gefängnis; verurtheill. Toulon. Ter Schaden bei dem Brande des Marinc- ArsenalS wird auf mehrere Millionen geschätzt. Tic Maschinen abthciluug und die Monteurwcrkstatt sind fast völlig zerstört. Tie Ursache des Brandes ist noch unbekannt. Verwundet wurde, ent gegen früherer Meldung, Niemand. R o ni. Ter Papst arbeitet eine Enchlika aus, welche au alle Regierungen Europas gerichtet ist und in welcher er dieselben austorderk. gegen die Anarchisten die strengsten Maßregeln zu er greifen. — Heute beginnt in der Kammer die Generaldebatte über das von Erisvi gegen die Anarchisten eingebrachteAiisnaliinegeirp. Die ganze äußerste Linke ist gegen dir Vorlage. 32 Redner sind angcmeldet und >3 Tagesordnungen eingebracht. Tic Tiskuffion dauert voraussichtlich bis nächsten Sonnabend. Stockholm. Bei den gellen, an Bord des Pasfggier dampsers „Döbeln" konstatirtc» 5 Ebolerasällcii handelt es sich um Erkrankinigs , nicht mn Todesfälle TaS Schiff wird morgen desinffcirt nnd nach fünftägiger Quarantäne freigegeben werden In Finnland sind zwei Erkrankungen au Cholera voraclommcn, von denen eine tödtlich verriet 's sEtZLisiPwüinu, :zi :;l «WtuzLigSm»r trmrimx.>?Ss,-ing.isi uatssan ui mn ciaKoccarkn« 'llsc,.n:xxa«1 pan
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