Dresdner Nachrichten : 18.09.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-09-18
- Sprache
- Deutsch
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- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189409183
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940918
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1894
- Monat1894-09
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- Dresdner Nachrichten : 18.09.1894
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'» r^rrVL^r.^rtKi^rj«rrj«L»j-Lr»^^Lr^»^«r.'^v«!r engliscl'c Uöicner Ncnl'citcn kNalk. f.ni.ops' Huldigniigsiahrt zu», Fürsten Bismarck. Hosnnchrichten. Bergarbeiter. Griicrat Köhler h. Pestalozziverciiis-Iuhilänin. Ziehkinder, > Illunoniit Eonradi. GasiwirthStag. Gerichtsverhandlungen. „Ungcrathcnc Kinder". „Tic Ehanionnette". Modenbericht. wird es dem Lchöpser ikrer Oirößc Dank wissen, daß er gerade in einem w kritnche» Augenblick seine chnvnrdigr Stimnie rrhvbc» bat, nm iciii Zengnö; z» Giiiistei, einer streng nativnalc» Pvlilik »» r.ite» unseres Vaterlandes in die Waagschale zu werten. Tie Pvleiiirage ist aber nicht van svlcher Art. das; sic an den Grnndvesteil des Reiches zu rütteln vermag, denn die Nachfahren der Herren Kravplinsli und WaschlavSki werden sich früher aber spater dach in die -Nvthwciidigkcit lügen lernen, das; das polnische Element sich im deutschen Nationalstaate dem Tentichtl»»» beding nngslas uiitergnardnen Kat. Tic Verhältnisse selbst werden ans die Tancr jede Regierung nm der Selbsterhaltnng ivillcn zwingen, die Gerinanisirilngsarbeit in den polnischen Gcbietstkeilen nnnach- sichtlich zu vallendcn. Von dieser in den Thatiachen beariindcten ttzeivißhcit war auch der weitere Tkcil der Rede des Altreichs kanzlers getragen. Sic atkmclc das rnkige srcudevvllc Bcivnßt- sein cines kiitvriichen (sienins, der lein Werk, das er „als einen Koloß de» Zeiten in die Balm geschlendert Kat", »ach menschlichem Ermessen in allem Wechsel fest gegründet und in seinem Bestände verbürgt weis;. Ter edle, patriotische Geist,-der a»S der Kund gebung unserer Poscner Mitbürger de» Fürsten umwckte, gab ikm abermals eine Verstärkung dieser Zuversicht. Tic Huldigungs- fakrlen znin Fürste» Bismarck sind net« Offenbarungen des reinen -Nativiinlgcistes. der koch über allem Partcigezänk als belebendes und befruchtendes Prinzip schwebt, durch den der Nation die j großen Impulse und die Fälligkeiten der Hingebung und Auf opferung für das gemeine Wokl verlieben werden. Fürst Bismarck ist der Vater dicies nationalen Geistes, denn er Kat ilm zuerst mit reiscr Erkenntnis; ans den Bahnen einer unklaren GeiüklS- schwärmerci aut die geistige Hohe eines schassenden Prinzips emporgekvbcn. TeSkalb ist eS auch erklärlich, daß daS dcnltchc Dienstag, 18.Teptbr. Politisches. »Di, Tcntschen sind doch keine große Nation, sonst würden sie ihrem Bismarck, dem sic Alles verdanke», nicht mit Undank lohnen." So ungefähr schrieb Paul de Eassagnae. als die Entlassung des Fürsten Bismarck a»ö dem Amt so traurige Beispiele von partei politischem Fanatismus und nationaler Würdelosigkeit aus Seite» der Gegner des gewaltigen Mannes in die Erscheinung treten ließ. Seitdem ist cs besser geworden. Ter nationale Geist hat sich von den Schlacken, mit denen ihn der Radikalismus zu bewerfen be müht war, gereinigt und seinen natürliche» Schwerpunkt in der hingebungsvollen Verehrung T.essen, der durch seine nnüberlrosscn geniale Staatskunst den stolzen Bau der deutschen Einheit schut. wikdcrgesundcn. Tic Neider und Hasser sind verstummt vor der hoheilsvollen Größe der historischen Persönlichkeit Bismarck s, und die Bahn ist frei geworden für die Pilgerzüge dentichcr Männer, die frei von der Parteien Streit und Hader zur Heimstätte des greisen Recken ziehen, um ihn die bitteren Erfahrungen einer be- tlagcnswcrthcn Periode seines Lebens in dem Sonnenschein treu deutscher Liebe. Verehrung und Dankbarkeit vergessen zu machen. Am Sonntag war wieder eine stattliche Anzahl solcher Pilger des TcutschthumS in Varzi» versammelt, nm dem Altreichskanzler zu huldigen. Es war eine imposante Kundgebung, die i» ihrer aus dem tiefsten Innern gnellcnde» Begeisterung einen überwältigenden Eindruck n,achte. lliiter der Menge der! !,.'alionalg.-sichl ais vnhältnißn.äßig' mng sin Einzelücn noch hier Erschienenen waren alle Stände, alle BerufSllailrn vertreten^ „nd da eine gewisse Schwäche zeigt. ,2», Ganzen aber ist gewiß Zur Legitimation für die Thcilnahmc an der HuldignngS- richtig, was Fürst Bismarck zum Schlüsse lciner Erwiederung fahrt genügte die Tkatsachc. daß in der Brnsl des Pe- ki.">"-?"rle. da^ ^enlschland in nationaler Besiehnng mit raschen c-S». ,„rn ! Schritten das früher Vena»,nie nachgeholt habe. Zu dieser Ent- wcrbcrs cm aufrichtiges deutsches Hcr^ schlug. Jeder war will-, ivickelung des nationale» Gedankens haben insbesondere die kommen, der das nur mitbrachtc, und aus diesem Grunde des Sachsen, wie Fürst Bismarck wiederholt anerkennend hcrvorhob, echten, unverfülschtcn Patriotismns vollzog sich denn auch der j ikr vollwichtiges Tkeil bcigctragen. Das Nationalgcsühl ist eine Entschädigung für die geschädigten Fraiizoseu fordern, weihevolle Akt in der stimmungsvollsten Form. Von dem Führer! w^>a.«vvrdc,i >" PMionen dcutichcr Herzen >>»d wird sic Grenzregiilirung verlangen — d« «M M» .c-m«»» MM« .«.mdnn« «M Fürsten eine Adresse überreicht, die in schwungvollen, ergreifenden! Zoll breit von dem Boden, den deutsches Blut errungen, geeint Worte» die Gefühle der Versammelten zum Ausdruck brachte und j und geheiligt hat, sreiwillig dem Feinde zu überlassen. TaS „teste in der folgenden Stelle bcsonders hervorgehoben zn werden verdient: j Z"sa»nncnhalten . weintc der Altreichskanzler", kvnntrn wir von den Polen lernen. Wohlan, lernen wir dicie oberste Elgenichatt jeder nationalen Gcmcinschast von Denen, die. um selbst ohne Reise zum Herrscherberns unsere Stelle einznnehmen, uns ver uneinigen möchten, und gehören wir. sobald es sich um unser nationales -Ansehen handelt, in Befolgung des Varzincr Appells nur dem Vaterlande, aber keinerlei Partei an! ..Durchlauchtigster Fürst! Durch die Vereinigung der deutschen Stämme ist auch die unlösbare Zugehörigkeit der Provinz Posen ,u Preußen-Deutschland, deren Fortbestand in kritischen Tagen Preußens wiederholt gefährdet erschien, für ewige Zeiten besiegelt. Eurer Durchlaucht deutscher Politik in erster Lmie verdanken wir ^ Bewohner dieser Provinz das Bewußtsein, das; wir in einem dcnt- ^ , >chen LavdeStkeile leben: wir hegen die feste Zuversicht, das; die »vkl'NiMtkiv in unserer Provinz noch herrschenden bedauerlichen nationalen Gegensätze mit der Zeit verschwinden werden, sobald diese unsere ilcbcrzeugung erst ein Gemeingut aller Bewohner der Provinz Posen geworden sein wird Wohl wird die Erreichung jenes Zieles durch mancherlei Schwankungen, deren große Gesnkren wir hier nicht schildern wollen, zeitwilig anfgehalten. Doch tragen gerade solche Vorgänge dazu bei. den RcickSgedanken unter den deutschen Bewohnern unserer Provinz zu vertiete» und ihnen die icgensrcichen Wirkungen Eurer Durchlaucht weit vorauSblickendcr, lichtvoller Politik stets z» erneuten: Bewußtsein zu bringen." In seiner Erwiederung ans die HuldignngSadresse bemerkte Füllt Bismarck mit Bezug ans die in dem obigen Eitat berührte Frage schlagend, daß >8 Millionen Deutsche 2 Millionen Polen gegcnüberitändcn und daß daher die Letzteren selbstverständlich nicht ausschlaggebend sein könnten. Dieie einfache Logik hat schon an sich eine zwmgendc Gewalt, und sic wird »och verstärkt durch gewisse Vorkommnisse der jüngsten Zeit, deren einzelne auch an; die Varzincr HuldigringSiahrt ihren Schatten gcworien haben. Neuerdings sind die unliebsamen Fälle der letzteren Art noch durch die Meldung bereichert worden, daß der Lbcrpräsidcnt Freiherr v.Milamowitz seinen GntSbenmlen Idic Güter des Ober-Präsidenten liegen in den Kreisen Jnowrazlaw und Strelno) die Bethslignna an der HnldignngSsahrt untersagt habe. Eine solche Maßregel ist zwar nicyt im Stande, den dentichen Männern, die sich dem Alt reichskanzler mit Elirtnrcht und Liebe nahen, um ihm zu beweisen, daß die Tugend der nationale» Dankbarkeit alle Stürme über dauert, die Freude an ihrem Tbnn ernstlich z» vergällen. Sie üllt in erster Linie ans ihre» Urheber zurück und giebt ihn der emmüthiacn Verurtheilung der nationalen öffentlichen Meinung preis. Der Schöpfer des Teutschen Reiches darf sich von den rgebencn eines deutschen Oberpräsidentcn nicht huldigen lassen könnte „stantsgekährlich" sein ! Das ist eine so blutige Ironie Unter! Das . .. ans das Prinzip der Autorität, daß es unmöglich ist. dabei ernst zn bleiben und sich des Gedankens zn erwehren, wie gering doch unter Umständen der Schritt ist von der erhabenen Höhe einer staatlichen AnilSwürde bis — zu der eigenartigen^ Privatanschan- nng eines Obcrpräsidentcn über das Wesen der Stnntsgcsähriich- kcii. Trotzdem kann man sich aber auch einer peinliche» Empsin- dnng nicht erwehren, wenn man dir cigenthünilichc Haltung eines Tkeils der Rcgicrungskreisc gegenüber der Varziner Hnldignngs- tahrt vom nationalen Standpunkt aus würdigt. Daß solche Dinge überhaupt möglich sind, beweist nur zu deutlich eine immer noch vorhandene Schwäche unseres Nationalgesiihls an einer Stelle, die vorbildlich sein tollte. An sich ist cs >a gewiß ein Vorzug des dentichen Volkscbaraktcrs. daß er chauvinistischen Uebertreibniigen des nationalen Gedankens entschieden abhold ist. Ein Ucbcnnaß dieicr Tugend der nationalen Enthaltsamkeit wird aber ebenfalls znm Ucbcl. Wir Deutsche „eigen z» sehr zuni Entgegenkommen gegen «rcmdc Ämprüchc und fremde Eigenart Die Grenze einer 'cib'tbewußtcn Zurückhaltung fremden Nationalitäten gegenüber darf aber niemnts ungestrast überschritten werden Die Folge da von ist nur eine Steigerung der fremden Begehrlichkeit I» dieser Beziehung sind die Polen womöglich noch schlimmer als unsere westlichen Nachbarn. Wenn man ihnen den kleinen Finger reicht, nehmen sic nicht bloS die ganze Hand, sondern auch noch den Arm niit dazu. Diese Erfahrung wird die preußische Regierung sehr bald in verstärkter Auslage machen, wenn ihr die jetzigen Proben noch nicht genügen, sondern sic sortsahren tollte, die polnische Aninaßnng durch allerlei unangebrachte Rücksichtnahme» bis in s Ilngcmcsscne zn steigern. Es giebt nur eine den nationalen In teressen entsprechende Parole für die Haltung der deutsche» Bchör de» in den polnischen Gebictsthcilcn. Sic lautet: „Kühl bis an s Herz hinan gegenüber polnischen Sonderwünschen!" Die Ration »n»> F-criiivrech-Vtrichte vom 17. September. Berlin. Ter Kaiser begab sich heute früh 2 Uhr von Hcla nach Groß-Rosittcn, nm den Manövcrübunge» der Flotte zu fol gen. — Bei der Ankunft des Kaisers in Swinrmünde am Donners tag äußerte der Kaiser i» seiner Erwiederung auf die Ansprache des Bürgermeisters n.A.: Erhoffe, das; Swinemünde und Stettin noch einmal auf dem Wasserwege direkt mit Berlin verbniiden werden würden Kaiser >. „ob Ich das selber aber noch einmal erlebe", fügte der lächelnd hinzu, „weiß Ich allerdings nicht " — -Nachrichten ans Ragatz melden fortschreitende Besserung in dem Befinde» der Königin Elisabeth von Rumänien. Ter König selbst hat in enge ren Kreisen wiederholt die Hoffnung geäußert, mit seiner Gemahlin demnächst nach Bukarest zurückkebre» zn können. Dort gedenkt das König-Zpaar am 15 November das Fest der silbernen Hochzeit zu begehe». - Tie „Post" bespricht den gestrigen Empfang der Poscner Deutschen durch den Fürsten Bismarck und sagt u. A. insofern, daß das energische Manneswort, in das die Rede des Fürsten Bismarck ausklang. als der Wiederhall der Königsbergrr Kaijerrede angesehen werde: Der Staatsmann, welchem nächst Kaper Wilhelm I. das größte Verdienst nm die Einigung Deutsch lands und seine Machtstellung gebührt, stellt sein ganzes Ansehen und das Pollgewicbt seines Wortes damit in den Dienst des kaiserlichen Tnmmelrnses. DaS ist die über den speziellen Vor gang hinanSgehende politische Bedeutung des Aktes, der sich gestern »i Varzin abgespielt hat. Er unterstützt auf's Nene kräftig die zuversichtliche Hoffnung, daß die in Königsberg ausgegebenc Parole allen staatserhastenden Elementen des deutschen Volkes zur festen Richtschnur werde» wird. - Ter „ReichSanzciger" verösfent licht amtlich, daf; der bisherige Gesandte am schwedisch-norwegi schen Hofe, Generaladiutant Gras Wedel, seinem Anträge gemäß von diesem Posten abberusen und in den einstweiligen Ruhestand versetzt worden ist. — Die gestcm geschlossene Berliner Knnstans- stellung war von meljr als SE'.VOO Personen besucht, ungerechnet die Inhaber von Saisonkartcn. Die Verkäufe betrugen fast Million Mark. — Ter Bildhauer Engel in Berlin hat sich heute Vonnittag in seiner Werkstatt im Rauchmuscum vor seinem eben vollendeten Werk, einer Löwrngruppe. erschossen. Berlin. Den ersten vom Kaiser gestifteten Ehrenpreis für die Distanzsahrt Basel-Cleve erhielt Opel zRnssclShcin». der die Tour ohne Maschinenwcchsel in 27 Stunden 50 Minuten machte. — Ahlwardt hat heute seine Gcsänguißstrafe 6 Uhr Abends ange- tretcn, da ihm ein Strafaufschub nicht gewährt wurde. Eine für heute Atzend anbcranmte Volksversammlung wurde insolgedesicn abgesagt. — Von der Manöverrcisc des Kaisers nach Ostpreußen war eine Nachricht in die Presse gelangt, daß in Maricnbura Plakate aufrühreriichen Inhalts angeschlagen worden seien und alle Soldaten des Armeekorps, die den Namen Kowalski trugen, verhaftet worden seien. Bei der den Kaiser begleitenden Polizei Ist weder von dem Anschlag der rothen Zettel, noch von einer Ver haftung von Soldaten. NamenS Kowalski, etwas bekannt. Ein Husar. Namens Kowalski, ein Reservist, wurde allerdings vom Manöversclde bei Mühlhausen arretirt, aber wegen eines Todt- schlageS an einem Mädchen: ebenso ein Maurer, der im trunkenen Zustande eine Majcstätsbcleidigung ausgestoßen hatte Der -Maurer sollte von der empörte» Menge gelyncht werden, wurde aber noch rechtzeitig von der Polizei gefesselt »nd fortgeführt Varzi». Fimt BiSmarck und Gemahlin hoben den gestrigen Tag verhältnißmäßig gut Überständer,, das Befinden Beider ist zufriedenstellend. Saargemiind. Tic hiesige Polizei hat einen Falsch münzrr entdeckt: derselbe ist Italiener und hat Mark- und T Haler- stücke in beträchtlicher Höhe in Verkehr gebracht. M ü n chc n. In der -Nacht zum Sonntag wurde die Bronze büste des Prinzregentcn in der Vorstadt Reuhausen ohne Beschädig ung vom Sockel gestoßen. Als der That verdächtig wurden rin Tagelöhner und ein Kerselichmird verhaftet. Diese sind geständig, ebenso ein anderer Tagelöhner, der den Aufpasser spielte Stuttgart. In dem Laboratorium der Gebrüder Wrifien- bach ereignete sich am Sonnabend Nachmittag in Folge einer Spielerei mit einem Brennglase eine Ezplosion. 5 Personen iviu den schwer, 1 leicht verletzt: t von de» Verwundeten sind indessen gestorben. f' Pest. Graf Kalnoky machte bezüglich Rumäniens folgende Ausführungen : Rumänien war das erste Land, welches die fried lichen Ziele des Dreibundes anerkannte und sich entschloß, sich zu demselben zu bekennen und eine Anlehnung an die westeuropäischen Eentralmächte zn suchen. Tie sehr srenndlichcn Beziehungen mit Rumänien hätte» sich als haltbar bewährt. Der Impuls, den der König und die Regierung in dieicr Beziehung gaben, fand den wachsenden Anklang des Landes. Er sei überzeugt, daß Rumänien die gegen die Ruhe des -Nachbarlandes gerichteten -Agitationen in den nothigcn Grenzen zu halten wissen werde Parrs. Tic Morgenblättcr veröffentlichen das Testament des Grasen von Paris. In demselben heißt cs, daß es für ihn ein Trost sei. denken zu dürfen, daß sich alle Freunde der Monarchie seiner erinnern werden, wenn für Frankreich einmal glück liehe Tage kommen. Ein politischer Friede werde aber erst nach der Rückkehr der nationalen und traditionellen Monarchie herbci- aesührt werden können. Der Graf schildert seine politische Rolle seit 18k07l und fährt dann fort: Sollte ich mich getäuscht haben, so ist eS in guter -Absicht geschehen. Meine sämmtlichen Hand lungen sind nur durch meine Hingebung an Frankreich und an die Sache, welche ich vertrete, mir eingegeben worden. Ich habe immer denselben Zweck verfolgt, das traditionelle Prinzip zu be wahren. zn dessen Hüter mich meine Geburt gemacht hat. Ich wollte Frankreich beweisen, daß dieses Prinzip mit den modernen Ideen »nd der ictzige» Gesellschaftsordnung zu vereinbaren ist. Am Schluß des Dokuments giebt der Graf dem Wunsche Aus druck. daß Frankreich zur christlich-monarchischen Politik zurück- kehre» »löge. — Tic „Äutorite" veröffentlicht die Instruktion für den Dcpntirtcn Vilers, der nach Madagaskar geht. Derselbe soll ^ ' ' die und im Weigerungsfälle abreise». Die Rückkehr Vilers wird im letzteren Falle Ende Oktober erwartet. Dann ist die Kammer versammelt und kann die Kredite für die Ex pedition, für die bereits Vorbereitungen getroffen werden, bewilligen. Paris. Ter Kassirer des vornehmsten Pariser Klubs hat Unterschlagungen in Höhe von 200.000 Frcs. begangen. Ter Klub hat ihn nicht verhaften lassen, sondern selbst im Klublokalc geselligen gesetzt, bis seine Familie den Schaden ersetzt hat. Par, s. Ter „Figaro" will wissen, daß unter den italienischen Freimaurer» eine Bewegung im Gange sei, vom Großmeister Lemnii die Ausschließung EriSpi's wegen seiner Neapeler Rede zu verlangen. Wenn der Großmeister der Anforderung nicht ent spreche. wolle die italienische Freimaurerei sich von ihm loSiagen und sich unter dir französische Großlogc stelle». M adrid. -Nach dem un -November stattfindcndcn Zusammcn- treten der Kammer wird das Ministerium den noch vorliegenden Handelsvertrag init Deutschland zurückzirhcn. Kopenhagen. Aufsehen erregt die Verhaftung cines Kassners der Stadtverwaltung, der ungeheure Summen unter schlagen hat. Ehristiania. Ein Thcilnrhmcr an der Pearl,'ichen Nord- I'vierpcdition, der -Norweger Astrup, tclcgraphirt, er habe an der Binnen - Eisexpcdition nicht thcilgenommcn. weil er durch Fieberansällc ilarl angegriffen sei. Er habe an der Melvillc-Pan eine 1100 Kilometer weite Expedition unternommen und eS sei ihm gctungcn. von einer Küstenstrecke von 300 Kilometern eine Karte zn entwerfen. Diese Strecke sei größlentheils mit außergewöhnlich weit ailsgcdchnten Gletschern bedeckt. Die Expedition sei wegen Mangel an Proviant zurückgckehrt. London. Aus Söul wird gemeldet: Am 15. griffen die Japaner die Stellung der Ehincfcn beiPingnang an und nahmen Pingyang durch Angriff auf beiden Flanken nach mehrstündiger Lchlacht ein. Von 20,000 Mann chinesischer Trnvpcn. die Ping- »ang vcrtkcidigte». sollen 16.000 gelobtet, oder verwundet, oder- gefangen sein. Tic Japaner hatten angeblich M Tobte »nd 270 Verwundete. London. Eine Depesche aus Tokio bestätigt den Wasscn- crsolg der Japaner am 6. September. Nach hartnäckigem Kampfe zerstreute sich dir chinesische Reiterei und nahm ein Kastell bei Hwang Tsiu. 35 englische Meilen vom Pingyang, ein, wo 15.000 Mann chinesischer Truppen standen. Tie Verluste waren an, beiden Seiten erhebliche. Tic lapanischr Armee nähert sich rasch de» chinesisthcn Linien. Ein großes Treffen steht bevor. Falls sie in diesem siegreich sind, dursten dir Japaner nach Mukdcn Vor dringen und Peking bedrohen. AnS Tientsin verlautet, cs sei vor etlichen Tage» eine Flottille von 2l lapanischen Trnnsvortfchifsen init 10.000 Mann Truppen in Sec gestochen. Diese Trappen seien »luthmaßlich für eine Landung an der chinesischen Küste bestimmt. Es verlautet letzt, bei dem jüngsten Schiffbrnch eines chinesischen Transvortschifscs. das Truppen nach Formosa führte, seien 2 >0 Menschen uinackommen. Glasgow. Der Streit der Bergarbeiter ist nahezu beendet: 10,000 Mann sichren heute unbehelligt ein. Konstan tinopcl. Im Bezirk Erzcrum hat der Widerstand der Armenier gegen die Steurreinircibci zu blutigen Straßcn- kämpsen geführt, welche eine Verstärkung der Truppen »othwendig machten. Kairo. General Kiffchencr welcher mit der Freisprechung der Paschas nicht einverstanden ist. will dem ans Aegyptcrn zu sammengesetzten Kriegsgericht zur besonderen Abiirlheilung Ali Paschas zwei englische Offiziere beiordnen. Dir Berliner Börse wies keine einheitliche Haltung ans Krediiakticn und österreichische Bahnen lagen ai» schwächeres Wien matt mit Ausnahme der Südbahnaktien. auch dreiprozrntigc deutsche Anleihe» ichwächrr. Deutsche Bantpapicrc bei lebhaften Umsätzen steigend Im Vordergründe standen Koinmanditanthcile. Von Eisenbahnen gingen Prince Henri zu höheren Kurien um. ichwächkc» sich aber später etwas ab. Gotthardbahn ra. 1 Prozent höher, die übrigen schweizerischen. cbemo italienische und dent- "c Bahnen vernachlässigt. Hüttenwcrthc angeboten. Kohlen Von fremden Werthen Mexikaner fest ans die Steigerung des Italiener etwas Höher bezahlt. Russen ' still, , besser Die Börse schloß besonders für Banke» fest Im Kassavcrkchr denlsthe Anleihen gedrückt. Port» girsische Rente» bei 1 Prozent höheren Kursen gut gefragt, ameri kanischc Bons etwas schwächer Industricpapierc vorwiegend feit. Privatdiskont 1', Prozent. Rachbörse fest. — Wetter: schön. cLilbcrpwst'es, auch SchifffahrtSaktien etwas PfiiiiS's 'M,!2 KiiiSermitck,. ürtsdntr Molkerei Keffr. Pfund. laukucrSr. 7N.
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