Dresdner Nachrichten : 03.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189501030
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-01
- Tag1895-01-03
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- Dresdner Nachrichten : 03.01.1895
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K«Se«.tt für Vtttt», Uiiikrhalluna. Gelckü>»»v«rkcl,r. «önmoeriim, tzrcmdcnMic rlmmlimc vo» d>ntü»t'ilN,i»>c» Mariens» .2« viborm s-Z Ulir r'!»lli»> Laiinlaasv.Lvnii.n-. Ui,rMiuaa» A» Neukiaoii vir Klvkn-ra. a mir an Vochenlaacii insa Ul r >>tali»ni«aao kie Iwalaae oiinnanilv mnatlülir« Lill'cn» >4 Pia. >iir Mau ttlllö vtrl racli gcttiaaen W Pi,l. Ilnicnn strich iSmaeii.Zeile «oPl» rinliindiaunaen au» !»r Pnoavcüc teile M Via. »u..wa>!lae Aulliaa»' nur neuen Ävrauavl mliiiiiia Anliindiaunae» »elnneii 'äininlliüie NMnqile Pernnlleliinavliellen an Hur .'iiiittaabe emaeiandlei Lchrilt sliitte keine i!ierbiii!>ii>l,keit LernIprarlMrUr 4.1 r. I I. 40. Jahr»;anq. I - tti L«>4lSi«>iei I ! III Iltnrtii II, I ILiir»I»vii. , 8<'I>I»ß»'4»t'lL- ^Ui»A 4»>'.fnausn8l>'. I Trcsden, 180',. »««Iliirmi^ ^lümiivzillillvl! :- ^ ..*7? ^ . .. < M Uti( I .'Ut"tte!i!r »iittttlil!« I u vrosswim», K L IT-ni»pn > lie > l V^int I, »In. 1Ü3V. ;^riS^r»LKrrKd«r^Srr«-'»«r»»^«srr»rKri^rrMrrrrrr»^chrdrrr»rrr.»^«»k^'I ?ko1v8rapkiv Lad» 8 ^iulit Nr. 3. S-Ml: An die geehrten Leser! Klrdll > » Ile-ilii. >>i.i»I»u.^. ,1k.« >I..«>, Irr!» 8> Iiv.«'i<I>,!i/sas-ti. ».lliimnnaoi. »eeü, Ui 1 »«Iilivll I»i . I. -ch«I».«i>x 4«. ß Vnloii VlüIIoib SicddickmMlM 7! ^Httlt liiul^tr. IVr« >s«I« >i- T. IckitN, Iniu^ki. l'.» ^ K 4^ ifR»«84;n-Ti K4 it4 ». 4 < »* l'orn.siireelier: 4»»t III, X». Zt7I7. z» ic Sozialdemokratie über dir Aushebung des ksierliontotts. Hosnachrichten, istratnlationsconr, (Lin Weisung der Stadlräihe, neues Adreßbuch, Schrcibmaichine, Sturm uns Helgoland, Bictoriasalon. i-ja'l I.ckii ii,'!,: Istt.el« I- nin! Vj>itl,.iiken - I'Ilotl>^,!ipIiien 12 > k «i Kar!;. H»i »i u.iiz« » n<»'Ii jed,au Üll>> in lulin,!!. ^l,l.!nl,rnnu'. BenuutI,liehe Witterung ^ Trübe, trecken, ,Trust. Vr»8«il>>»»t«8li'. 14». ^o^ouiil^i' ,I<rm üIilüiitiliM» Vie:I.,»ii>-Illck«;I. Donnerstag, 3. Januar. Bei öer he-eiitendeu Aufluge -er „Dresdner Bachrichten" ist cs iiotl,we»dig, die Besteltungen uns du» erste Vierteljahr hei dein betreffenden s?c>stuinte sofort bewirken zu wollen, du undernfulls uuf ungestörte Fortlieferung bez. rechtzeitige Beulieferung des Lluttes nicht gerechnet werden könnte. Die Bezugsgebühr betrügt bei den A'uiserl. s?ostunstulten in, Deutsck'en Aeicbsgebiet vierteljährlich 2 Mark 7'> H'f-, in Mesterreich üngurn 2 Kl. -ü:i Kr. und im 2luslunde 2 Mark A» ^t. mit entsprechendem postzuschluge. Alle j?ostunstulten im Deutschen Aeiche, m Mesterreich- Ungurn und im Auslunde nehmen BesteÜungen aus unser Llutt an. Für Dresden nimmt die unterzeickmete Geschäftsstelle während der Dienststunden Bestellnngen uuf das nächste vierteljubr zum Preise non 2 Mark ÜO ^f. (einschließlich Bringerloh») entgegen. Neu- und Abbestcllniine», sewic die Anzeigen über erselgte Wvl»iiinasvcrn»dcr.inne» in Trcsdc», wette uinn entweder vcrsvnlick, lnibriiiqeu edcr schriftlich - nicht durch Lern- Wiecher — mi die Gcschüstsstelle gclcnigeii lusseu. Gt'IMlsgt'llc der „drrsdiier titrchrillilen". Marienstrasrc.'!>>, hrrdneschofl. Politisches. Tie susligeu Preteste, die in de» .üreisen derTezwldeiiiekrutie gegen die k'lufbebung des Berliner BierbvntvttS laut geworden sind, geden in ilner tempemmeninvUe» Art einen recht ein genehinen Bergeschinnck »vn de» Gennssrn, die inen sich i»i ^liknnstosteete zn leiste» gedenkt. Tic sichrer der 2vzie!deuietrelie liebe» iviederllett eite Truge» neck) der Gcslettniig nnd den tLnnzel t eilen des von ilmen verheißenen und vorbereiteten IdeetsteeieS init der Ausrede ebgethen, des; ein ttsarr inehr siegen tvniie, els Ininder! Weise zn beentivertc» verinegeii. Wer gleichwohl nen- gicrig iü und gern einen Blick uns die Herrlichkeiten des Pebel- Singer'nhe» üseicheS der Bernnnst und der Biciischlichteit. der Gleichheit »nd Briiderlichteil werfen will, der lese die Berichte über die lehten sozieldeinvlretischen Bciseininlniigen in Berlin, besonders über über diejenige, welche die „halbseidenen ttlirdorfer" mit ihrem Genossen Singer ebgehelte» heben. De erkennt me» in seinen Umrisse» des verlockende, Blut in Blut gemeltc Bild des cTu knnstSsteeteS. wie er in Wirklichkeit beschossen sein würde, wenn neck, dem von Bebel prophezeiten allgemeinen Kleddcredetsch jener von den sozieldemotmtischen Dichtern besungene „Teg der Morgen riilhe" angebrochen ist und wenn Pinkus Singer jenen Drenm, den sein eitler StemmeSgenosse h'nsjelle im Herzen getragen het, verwirtlicht und in stleujernselcin els President der P'epnblik auf einem mit sechs Schimmeln bespannten D.inmphwegen seinen Einzug gehalten beben wird. A'icht freilich den Himmel ans Erden mit der ewige» Heiterkeit der olvmpische» Gütler und den Treu-cn »nd Treiheitcn eine.' Srhleraiienlebens veikünden »na die erbaulichen Seenen. die sich am Sonntag in Puders bei Berti» abgespielt beben, sonderii deS wüsteste Tohuwabohu, de» .llrieg Aller gegen Alb', die Herischesl der Anarchie, in der Teder seine Freiheit, lvteichheit „»d B>iiderli(hkeit dediirch zu betheligcn juchl, des; er den Andeisges,unten des Berreths nnd der Lüge bezichtigt und itm am liebsten mit Teusten nnd Knütteln zu Boden «chlegeir möchte. Das wäre in der Pi.rdorser Berseimnliing. in der sich die linzinriedenheit gegen Singer in so dreslischeu Avrmen Luft inechtc, in der D>ar geschehen, wenn nicht die Polizei des verhassten Klenen- siaatee, die ja im Anlnniwsleale überslüssig sein soll, siir die Auf- reckjterhallnng der Lrdnnng gesorgt hätte, .üresserc Borivürsc nnd ^ gemeinere Schiinslsereie», als sie sich die Genossen in dcrllUrdorscr Siegesfeier gegenseitig an die Köpfe schleuderten, lassen sich kaum l anSdenlen. Sogar in dem sehr rosig gesalbten Berichte des „Bor I Werts", deS sozialdemokratischen EentralorganS. heisst es». Am ' „Diese liebliche Art der Meinnngsäusscrnng ries stnrmische Seenen licivor, sodah der überwachende Beamte mit der Bcrsaniiiilungs- ainlvsnng drohte." Wie ivird sich das „freie" Bolk de§ sozialdemo- liati'chen Gleiches dereinst bcnelime», ivenn schon heute, unter der „Knechtich,»!" der Bourgeoisie, seine Bersaniinliiligcn dainit enden, dass Gebiütt, Pfeifen nnd Trampeln jedes Wrnt unmöglich machen " Alle jenen brutalen Leidenschasten, welche die sozialdenwkra-- tiichcn Tnhcer seit Tahrzeliiiten in de» Masse» siisteinalisch grob gezogen haben, "lrgivvlm und A'eid, Eisersucht nnd Has;, Tauatis- nnlS nnd Antoleianz, ivelche die allgemeine Gleichheit darin sucht, das; sie jede abweichende Meinung inundtodt macht, sind in der Pndorser Bcrsanimlnng zum Ausbruch gelominen. Dieselbe» Ge nosse», die noch vor wenige» Tagen ihrem Tührcr Singer wegen seines frechen Gebahrens in der ersten RcichStagSsihung im neuen Parlanientsgeblindc zugejnbclt hatten, beiviUkominncten ilm am Sonntag niit dem wnthschnanbendcn Rnfc: „Steiniget, kreuziget ilm !" Da dies in Gegcipvart von Gendarmen nicht dnrchzuführe» >var, so beantragten die Helden dc-S „freien Wortes", den Aese reuten Singer nberhanpt nicht mehr zum Wort koimnen zu lassen. Das ist eine Probe von der Freiheit des Znlnnstsstaates, in dein die Souveränität des BolkeS nichts Anderes sein würde als dir grausamste Tbrannci des Pöbels, die nur ausrechterhaltcir weiden lau» durch das Zuchthaus nnd die Guillotine gegen Fedeu, der de» Gaben der Majorität nicht andachtsvoll anbelet. Dem nn- betllcillgten .Znichauer muss es ein ganz besonderes Berzznüge» ge währen, lesl'nsletlen. das; die neueste fozialdeinokralischeDppvsitioir gegen Singer dieselbe» Borivürsc richtet, die wiederholt von nicht- wzialdeinokrati'cher Seile gegen diesen Fülner erhoben wordeii sind. Manchem Genossen scheinen allmählich die Augen darüber ans,;» ' gehen, daß die Inden in der Sozialdemokratie, von Man und Lassalle e angesanaen bis auf Singer herab, eine so bedeutsame Polle spielen, obwohl doch gerade sie die topischen Bertrewr des Kapitalismus und der Börse sind. Tie Argumente der Pirdoricr Opposition gipfelte» in der Behauptung, das; die ganze Bookott- mache ein Börienmanövcr sei, das Singer mit seinem Freunde Pösicle, dem Führer der Brauereien, nnd dem ilun stammverwandten Magistralsvertreter Tr. Freund in's Werk gesellt hätte, um ein Geschäftchen zu machen. Pallenhoser-Aktieir sind bst Pro;, ge stiegen, rief ein Brauereiarbeiter zur Bekräftigung dieser Anstcht in die Bersammlung. Eharatlcrislisch ist die Art, wie Singer diele Angriffe abznwehrcn suchte. Er drohte mit seinem Austritt an-S der Partei nnd behanptele, daß seine Millionen von der Sozial demokratie „anfgegessen" worden seien. Diese Behauptung erregte unter seinen „Genossen" Erstaunen und Zweifel, nnd jene nimm sichtige Drohung lieh durchblicken. das; c- ihm nicht um die Fürder nng der Bestrebungen der Partei, sondern in der Hauptsache um seine persönlichen Zwecke zu thun ist, die er vereitelt glaubt, sobald seine Genosse» Miene machen, nicht mehr wie bisher nach seiner Pseise zu tanzen. ES wäre verfehlt, diesen neuesten Streitigkeiten der Sozialdemo kraten über die Boolottfrage eine übertriebene Bedcntung beilegen zu wollen. Mögen die Gegensätze innerhalb der Sozialdemvtratic noch weit schroffer zu Tage treten, als cs jetzt nnd srüher der Fall gewesen ist, sie werden doch niemals io stark sein, das; sie die Gemeinsamteit des Hasses und der Feindschaft der Umslurzvartei gegen die bestehende Brdnung überwuchern nnd ihre Geschlossenheit nnd Energie im Kampfe gegen die lmrgerlichen Parteien beeinträchtigen tonnte». Wenn sich auch die Sozialdemokraten selbst die Freude an dem Siege, den sie in der Bootoltfrage errnngen habe», verkümmern, das ändert nicht das Mindeste an der tiei beschämenden st;jeder läge, welche die Berliner Brainwcicn und mit ihnen die Lid iinngSpartcien erlitten haben. Mit P'ccht beruft sich Singer auf eine Aenhernng Friedrich Engels, der ans London bezüglich der Friedcnsbedingnnge» schreibt: „Eure Bedingungen sind sehr günstig. Tie englischen Arbeiter würden so hoch Wringen, wie die Pauls tirctie ist, ivenn sie einen Arbeitsnachweis erhielten, der die Bo»r geois zwingen tan», die Weigerung der Annatime eines Arbeiters entweder vor einem Schiedsgericht zu rechtfertigen oder denselben zu nehmen." Auch die angeblichen Ersotae, ans welche der Berein der Brauereien Berlins nnd der Umgegend in einer gewnndcncn Er tlärnng hinweist, sind nicht im Stande, den Sieg der Sozinldcmo tratie ZN schmälern. Wenn wirklich solche Erfolg" da wären, dann wäre es nicht nothwendig gewesen, mit ganz besonderem st>achdrnck in der Erklärung hervorznheben. das; den bvvkottirten Brauereien irgend ivelche wirksame Unterstühnng von bürgerlicher Seite nicht zu Theil geworden ist, das; sic im Gegenthci! von einer großen Anzahl Brauereien offen nnd versteckt bedrängt worden sind. Diese Hcrvochebnng dient im Gcgcntheil nur dazu, die Kapitulation vor der Sozialdemokratie zu erklären nnd zn rechtfertige». „Die rehk gebotene Gclegenbeit zur Beendigung des Kampfes znrückzmvciscn", heißt eS in der Erklärung, „nur an sormale» Bedingungen fest;» halten oder nm mit der Gegenpartei überhaupt nicht zn paktiren, wäre gegenüber de» znm Berein gehörigen, weniger kapitalkräftigen Pranereien, gegenüber den Gastwirtben nnd vielen andere:! Ge werbetreibeiiden iiiinowcnigcr zn rechtfertigen gcwescm als die Fort setzung des Kampfes der Sozialdemokratie keinerlei z„pser aniertcgt hätte." Deutlich genug wird liier ziigeslandc». daß man sich ge schein bat, im allgemeinen Interesse weitere Lp'cr zu bringe» Der springende Pnnlt in Bcmitwortniig der Frage, wem der Sieg zilzuschreibcii ist, lieg! nicht darin, daß das Maß der Zugeständnisse an die Sozialdemokratie ein größeres oder geringeres gewest» ist. als ursprünglich von dieser gesvrderk wurde, sondern in der Thal iache. daß mit der Svzioldevicckralie als solcher vaktirl und den Fülnern der Uinslnizpcnkei dainit ausdrücklich die Berechtigung erkannt worden ist. die Bertretniig der Arbeiter zu übernehmen Der „Borwärts" legt daher von seinem Standvnnkte ans den Hauvlwerth -ei Enniigenschaflcn darauf, daß zum eisten Male in Deutfchland eine so starke Unternehmer Lrganiiatio» wie die des Prancrcigcwerbcs i» Berlin die klare und bnndiac Erklär nng in ihrem Arbeitsnachweis niedergelcgt habe, das; die Zugcbörig- teit und die Thätigkeit stir die sozialdemokratische Partei teinen Grmid für die Aichtaniiahinc cincs Arbeiters bilden dür'e. Friiber haben die Brancreicn jede Einmischung der Sozialdemokratie in ihre Differenzen mit ihren Arbeitern als einen unerhörten Eingriff in ihre unantastbaren Hausrechle mit Entrüstung ziirückgewiestii: jeszt haben sic sich die Friedensbedingimgen nicht von den von ihnen entlassenen Arbeitern, sondern von Herrn Singer als dem Bertreter der sozialdemokratischen Partei dittircii taffen. Ganz nebensächlich aber ist es. daß Singer bei dem FriedcnSstlitns; ans klugem Lpvorknnismiis einige Forderungen, die er den stiirdvrfer» gegenüber als „Berrückthcit und Wahnsinn" bezcickineke, hat fallen lassen. Kernschitili- und Kkriiizirtch-Vtrichtc vom 2. Januar. B erli n. Bei der ParoleanSgabe am gestrigen stienjahrstage begrüßte der Knitcr im Lichtliofe des Zengliänses die Generale mit einer Ansprache mititärii'chcn Inhaltes. Er soll dciiielkic» dringend an s Herz gelegt habe», die Lssiziertorvs zn »logiichilcr Svauamteit, namentlich auch in den Kasinos aiiznhalteii. Ferner »oll der Monarch der vorzüglichen Leistungen der Javaner im Kriege gegen Ehina gedacht habe». Ersterc hätten sich lange Jahre sorgsam ans den Krieg vorbereitet und bei verschiedenen Gelegenheiten durch ihre Tüchtigkeit und Tapferkeit die slciuneiidc Anerkennung der Eng länder gesunden. Auch den Prozeß Drevsus soll der Kaiser be rührt habe». Bon deu kmnmairdirendc» Generale» fehlte der des 1. Armeekorps, General der Infanterie v. Werder, welcher erkrankt ist. Der Genannte hat. wie verlautet, seinen Abschied eingcreicht General Gras Waldcrsee erbtest den Schwane» Adlcrvrdcii. Am A'acbmiitag fuhr der Kaiser bei der Kaiserin Friedrich, dem Reichs lanzler n»d bei de» Botschaftern vor und gab daielbst seine Karte ab. — Prinz Georg von Sachsen verabschiedete sich gestern Mittag nach der Gratulatiouscour im Schlosse von dem Kaiser und der Kaiserin, nalmi bei dem sächsische» Gesandten das Frühstück ein nnd reifte I Uhr k3 Ministen nach Dresden zurück. Der sächsische Gesandte Gras Hohenthal hat sich im Gefolge des Prinzen nach Dresden begeben. — Prinz Arnulf von Bauer» wird bis Donnerstag liier verweilen und au diesem Tage nach München zmucktehre». - - Heute empfing der Kaiser de» bisherige» 'elbischen Gesandten am hiesigen Hose Bogitscbewitich in Abschiedsandienz. Der Püctlrili des bisherigen LandesbairvtiiiannS von staiscr Wilhcliiisland Schmiele wird in diesem Monat erfolge». Mit der Fnbrnng der Geschäfte als stellvertretender Landeshauptmann ist vorläufig Korvetlentavitä» a. T- Rüdiger betraut. — Dem Per nehmen nach wird beabsichtigt, dein Reichstag eine Borlage sowohl bestens der Branntwcinbestrucrung als auch der Ziickerbcslcnernng noch in der lausenden Session vorzulegcn Tie Borbcrcitnngen für beide Novellen sollen soweit gefördert sein, daß diele binnen Kurzem an den Bniidcsralh gelangen tonne». Berlin, lieber die Per Handlungen, welche dentichcricits mit der marokkanischen Regierung wegen Ermordung des Reichs angthörigcn Franz Rellmann gesnhrk worden sind, veröffentlicht der „Neichsanzciger" nähere Einzelheiten. Darnach hat cs dem deutjchcn Gesandten Grasen Dattenbach dreitägige, langwierige und mühevvlle Berhandlnngen in Fez gekostet, um von der Re giernng des Sultans die Zusicherung zu erwirken, daß die Er mittelung des Mörders am Grund der von dein Sultan erlassenen Befehle an den Gouverneur in Easablanea nnd die Gouverneure der hcuachbarten Kahlsten erfolgen werde. Auf die Dautes.norke des Grafen Tatteubach für das Deutschland bewiesene Entgegenkommen veisicherke der Großvczicr, der marokkanischen Regierung liege vor Alle», an der Erhaltung nnd Festigung dcr Freundschaft zwischen den beiden Neichen. Der Sulla» gab seine Zustimmung hierzu zn erkennen. Tic mit Eifer betriebenen Rcichsorichnngeii, die von der deutschen Kolonie in Cnst'ablanca unter,Fnhrung des dortigen kaiserlichen Pieekonsuls nachdrücklich nntcnstnllt wurde», führten endlich dazu, daß alle drei am Morde betheiligtcu Personen, die Araber Abdel Kader und Wschaib, sowie dcr Reger Einbarek ge fänglich ciugezogcil wurden und eiir ilmfcissendes Geständnis; ab tegten. Hiernach hatte Abdel Kader den Entschluß. Reumann zu tödteii, gefaßt, weil er bei diesem vor einiger Zeit einen Getrcidc- diebstalst begangen nnd sich vor Bcmasilng fürchtete. Am 6. November lauerte er mit scmen beide» Gefährten dein Nenmnnn. welcher spät Abends in einem zweispäniiigen Wagen von Casa blanca nach seiner Besillnng Mahrist fuhr, am' und feuerte von rückwärts einen tödtlichen Schns; ans ihn ab. Tic erschreckten Pferde gingen durch, die drei Genossen holten aber das Gefährt schnell ein nnd während Wichaib das Geschirr des einen Pferdes dnrchichniit »nd ans diesem das Weite suchte, versetzten die beiden Zinncibleibeiiden Abdel Kader und Embcirel allein mit dem von Wschaib ihnen gegebenen Dolchmesser dem leblosen R'cnina»» »och zwei Dolchstiche nnd vlündertcn ilm dann noch ans. Wie der „Reicbsanzeiger" noch binzmügt, wird der Wittwe Reumann mich eine Entschädigung zn Thci! werden. B erli n. Der Kaiser soll i» seiner Ansprache an die Generale auch die Gefahren der sozialen Bewegung besonders betont habe». Der Kaiser überreichte dein Grasen Walderscc persönlich den Schwarzen Adlcrordcn nnd unterhielt sich lange Zeit huldvoll mit denijetbcn. Berlin. Tic Nachricht von dcr Beurlaubung mehrerer deutscher Llsiziere nach Chile eintbebrt nach dcr „Post" jeder Be grnndung. - Tic Tochter des Generalobersten von Pape, Fränlei» Eliiabetl, von Pape, ist gestorben. Berlin. In Spandan hat am Sistvesterabend ein Arbeiter sich und sein fnnnähriges Töchtcrcheii wegen Nahrnngssvrgcn vcr giftet. Auch seine!» 8>ährigen Sohne hatte er Gift zu trinken ge heben, derselbe wurde aber noch lebend aufgefundcn nnd gcrclter. Der Arbeiter hatte seine Iran nntcr dem Borwand, eine Besorgung zu machen, ans zwei Stunden weggeschickt. Elberfeld. Der Generalanzeiger von Elberfeld Barmen meldet unter Reserve ans Berlin, der Reichstanzter Fürst Hohen lohe Iiabe das Amt nur unter dcr Bedingung übernommen, daß nach Erledigung der Uinslnrzvorlagc und der Stenergescllc ein Wechsel in der Besetzung des Kaiizlcrpostcns stattsindel. Sein Nachfolger lei bereits bestimmt. Die Nachricht stamme, so nim das Blatt hinzu, von einem hervorragenden Parlamentarier, der Beziehungen zmn Eiviilabinct des Kaisers babe. Braun an. In dem veiiachbartc» Walde batb'n sich iivM» Personen angeiammett infolge des Gerüchtes, das; die Mutter Gottes erscheine Tic Gendarmerie schritt gegen die Ansammlung ein. wobei zwei Personen leicht verletzt wurden. Tic Gendarmerie wird verstärkt. Stiitigart. Wie dcr „Staatsanzcigei von Württemberg" meldet, richtete der König »ntäistsib des Iabreswecbiels folgendes Telegramm a» den Kaiser „Be> dem Jahreswechsel, zn dem ich Dir die innigsten lierzlichslen Glückwünsche «ende, ist cs mir Be dürsniß. Dir nochmals den wärmsten Danl aiiszilstnelbcn für die iinvcrgeßlich schöne» Tage, ivelcbe icb im abgelanseiien Jahre bei den Manövern in Ls! und Weslpreiißen durch Deine Güte ve> leben durste. Möge das anbrecbende Iabr Dir und dem ge iniiiintcn Batcrlande gute und segensreiche Tage bescheiden und mir die Freude einer erneuten persönlichen Begegnung bringen. Wilbclin." — Hier tras folgende Antwort des Kaisers cm: „Empfange den anfrichtigstcn Tank für Tein steiindliches Tele gramin. dessen Inbalt mich mit warmer Freiidc erfüllt. Bon ganzem Herzen erwiedere icb Deine guten Wünsche für das konnnende Jahr. Unvergeßlich sind auch niir die Tage, die uns vergönnt waren, in treuer Kameradschast zusammen zn verleben und mit T ir hosie ich ans ein Wiederictien im neuen Jahre, das mit Gottes Hilfe Dir »nd Deinem schönen Lande reichen Segen bringen möchte. Witliclin" Pest. Der Bvriitzcnde dcr Driickerci-GescUschast Athenäum. Ludwig Eierb. Mitglied des baiiplslädtüchen Mimizipalausichnsses. wurde beule von dem Blichdrnclcrgchilst'n Kinne;, als er dessen Gesuch nm Unterstützung zn lesen begann, durch zwei Nevvlvcr- schüsie kcbcnsgesälnlich verletzt. Der Altrul ster erschoß sich nach der Thal. SvaIato in Dalmatien. Gestern nach Mitternacht stürmten zahlreiche Mitglieder der kroatischen Tnmer und Fciierwchrvcrcine. die von einer Zinamineirlimst lieimtelntci!. ein am Haiiptplatz ge lcgencs East, wo viele italienische Bürgerfaniilien die Shlvestcr- nacht feierten. Die Scheiben nnd Spiegel des Easts winden durch Steine zertrümmert. Biele Taincn winden ohnmächtig, die anwesenden Gäste retteten sich durch die Flucht. Lo » d o ii. In einer Waschanstalt in der Edgarsticißc brach Feuer ans. Fünf Mädchen, ein Mann und eine Frau kamen um. Petersburg. Tic rnisinhe Regierung, welche entschlossen ist, die Pamirsrage ans gütlichem Wege berznlege», hat England große Zugeständnisse gemacht. Nachdem die Grenzen festgesetzt sind, ist die einzige fahrbare Straße in Pamir in den Besitz dcr Engländer gekommen. Belgrad. Heute begann der Prozeß gegen den Bürgermeister Milos Miskovie von Amngielovac und seinen Genossen. Tie selben sind angeltagt. daß sic König Alerander am 23. Anglist IM
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