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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187608081
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18760808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18760808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1876
- Monat1876-08
- Tag1876-08-08
- Monat1876-08
- Jahr1876
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1876
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Erste Beilage zum Leipziger Tageblatt und Anzeiger. Ä»r»I. talvt», V—t, l»r»vk l« O». a« tlür ; i» 1»»t >» »»4 »»Leit. » —§«, .«> ge- Serber. Das mir :m NNIkU äme Be« zsteS Be, eloaen, ' groß» :schieden§1 > ä vi». durcbaut tr. 13. I. lpz'L. un- u Felder, l. 999. in reffen nub U«« V» b, erbeten. te. kauf einer I Leipzig in -ist. . 252 an rrkt 17. - schön und j unter gün> ufen^ die Herr» dreSde».! höchst ele« soll fiir st werden, werden alt istr. 8/9. g t Haut- ) Aaz. X) r/, Am. es ertheilt zr schöne«, i betrieben Anzablunz es »>»pk. l der Süd« >os und für sehr schön er izahlung;n enstr. 42. uf. bestehende« ros-Ge- und leb« »eit sofort oder zwei 'c Existenz. ), wovon nge Jahre tauten br« 'i Herr« Magd«« W 221. Dienstag den 8 August 187«. Tagesgeschichtliche Aebersicht. Das deutsche Reich wird demnächst, an Stelle der Abtheilung des Reichskanzler-Amtes für da- Reichs-Justizwesen, ein selbständiges Justiz- Amt mit einem Staat-secretair (Minister) an der Spitze erhalten. Zum StaatSsecretair ist der UnterftaatSsecretair im preußischen Justiz-Mi nisterium vr. Friedberg bestimmt. Eine Durchsicht der jüngst zur Vertheiluna ge langten Zusammenstellung der ReichS-Justiz- Neform-Entwürfe mit den Beschlüssen der Commissionen, der Justiz-Commission und der CoacursordnungS-Commission in zweiter Lesung ergiebt zwar, daß ein sehr großer Theil der Be stimmungen der Regierungsvorlagen von den Com missionen gestrichen, abgeändert und durch Zusatz- brstimmunaen ergänzt worden, daß aber der über wiegende Theil davon rein wissenschaftlicher oder sprachlicher Natur ist, und eine Zustimmung der Bundesregierungen zu den Abänderungen zum großen Theil bereits erfolgt ist und im Ucbrigeu außer Zweifel steht. Nur wenige rein juristische Principienfragen harren noch einer Verständigung zwischen den Bundesregierungen und dem Reichstag, dagegen ist eine Anzahl juristisch-politischer Fragen vorhanden, bei denen ein Ausgleich nicht erzielt ist, und ein solcher, wenn nickt durch Resignation auf einer der beiden Seiten, sich nicht erzielen läßt. Der Bundes entwurf einer Civilproceßordnung enthält 813 Paragraphen, von welchen 601 Paragraphen von der Justizcommission unverändert angenommen worden sind; der EinfÜbrungSaesetzentwurs zur Civilproceßordnung enthält 19 Paragraphen, wo von nur 5 Paragraphen zur unveränderten An nahme gelangt sind. Der BundeSregierungSentwurf einer Strasproceßordnung enthält 425 Para graphen, wovon nur 142 Paragraphen unverändert angenommen worden sind. Das EinführungS- gesetz zur Strasproceßordnung enthält 13 Para graphen, wovon nur ein Paragraph in der Justizcommission zur unveränderten Annahme ge langt ist. Die Bundesvorlage eines Gericht-- versassungSgesetzes enthält 166 Paragraphen, wo von 90 Paragraphen unverändert angenommen worden sind. Bon den 14 Paragraphen des Ein- südrung-gesetzentwurfS zun, Gerichtsverfassungs gesetzsind 5 Paragraphen unverändert angenommen worden. Von den 214 Paragraphen der Bunde« Vorlage einer ConcurSordnung sind 165 Para graphen von der ConcurS-OrdnungS-Commission unverändert angenommen worden, vom Ein- sührungSgesetz zur Concursordnuna, welches 17 Paragraphen enthält, sind 13 Paragraphen unverändert angenommen worden. Auch der Bischof von HildeSheim ist jetzt dem Proceßversahren vor dem kirchlichen Gerichts Hose m Berlin, daS ihm bedrohlich nahe rückte, auS dem Wege gegangen, um sich angeblich eine- hartnäckigen Gehörte,denS wegen einer Badecur zu unterziehen. Wo er badet, wird nicht gesagt. Bon den 11 preußischen Diöcesen werden dann nur noch 4 in ordnungsmäßiger Weise verwaltet: ErmlanD, Culm, Osnabrück und Limburg. Fulda und Trier haben ihre Bischöfe durch den Tod verloren, die von BreSlau, Paderborn, Münster und Köln sind abgesetzt und der von HildeSheim scheint außer Lande- zu sein. Eine neue Zeugnißzwang-Afsaire und zwar dieSmal er, wL88e wird der „Germ." von Heiligenstadt gemeldet. Da bekanntlich Bischof Martin von Paderborn staatlich abgesetzt ist, trotz dem aber EhediSpense in der Diöcese Heiligenstadt ortdauernd stattgefunden haben, und die Erthei- una derselben als eine widerrechtliche Ausübung »ischöslicher Rechte angesehen resp. bestraft wird, o setzte man den ganzen Apparat in Thätigkeit, um zu erfahren, ob Jemand beziehungsweise wer vom früheren Bischöfe zu seiner Vertretung in Ehesachen auSersehen sei. Sechs geistliche Beamte wurden deswegen inquirirt, lehnten aber jede- Zrugniß ab. Hierauf wurden sie für den Fall fortgesetzter Zeugnißverweigerung mit Anwendung von ZwangSmaßregeln bedroht und diese Drohung wurde auch bei allen sechs am 3. d. M. zur AuS Seit dem vorjährigen Besuche deS König- OSkar von Schweden und Norwegen in Berlin hat in Skandinavien der Umschwung in dem Verhältnisse zu Deutschland, welcher seit dem Tode des König- Karl sich bemerkbar gemacht hatte, immer weitere Kreise erlaßt und daS Be- dürfniß nach freundschaftlichen Beziehungen zu Deutschland zu einem ganz allgemeinen gemacht. Wenn auch dem Könige OSkar, einemausrichtigen wurde de-halb sofort in die SpecialdiScussion ein getreten. Der tz. 1 formulirt den Zweck des Verein-. Eine kurze Debatte entstand darüber, ob in Ab satz 3 de- Paragraphen der PaffuS aufrecht er halten werden solle: „der Verein hat dahin zu! wirken, daß alle Bestimmungen, welche die Gemeindebeamten den anderen Staatsbürgern gegenüber in eine drückende Ausnahmestellung ver- Anhänger deutscher Cultur, ein nicht geringer An-1 fetzen, beseitigt werden." Zwei Redner machten theil an diesem Verdienst zuruschreiben ist, muß j darauf aufmerksam, daß diese doch zugestanden werden, daß da- skandinavische Volk den Werth eine- guten Einvernehmens mit Deutschland selbst erkennt und schätzen gelernt hat. Zu der Herbeiführung dieses freundschaft lichen Verhältnisse- haben auch die skandinavischen Schriftsteller in sehr erfreulicher Weise mitge wirkt. Wir erinnern vor Allem an Bjoernsterne Bjoernson, welcher auch dem dänischen Volke die Anbahnung freundschaftlicher Beziehungen zu Deutschland plausibel zu machen versucht bat AlS einen weiteren Beitrag zu dem gegenseitigen Berständniß der beiden Nationen veröffentlicht vr. BoreliuS, ordentlicher Professor an der Universität in Lund, in deutscher Sprache (bei Hempel in Berlin) eine beachtenswerthe Schrift „Skandinavien in Deutschland", in welcher unter Betonung und Hervorhebung des wirklichen nationalen Unterschiedes die Nothwendiakeit de- friedlichen Zusammenwirken- der beiden Nationen, wodurch sie durch Natur und Geschichte bestimmt sind, nachgewiesen wird Gewiß mit den, vollsten Rechte kann die Wiener „Presse" sagen, daß die Hoffnungen, aus der Balkan-Halbinsel baldigst leidliche Zustände hergestellt zu sehen, nur gering seien. Die Onent-Dinge, da- wird nachgerade dem blödesten Auge klar, verwirren sich mehr und mehr, und aus verschiedenen Anzeichen darf man schließen, daß einerseits der türkischen Regierung die von ihr entfesselte religiöse Bewegung über den Kops wächst, während andererseits die Erregung, welche die russische Nation ergriffen hat, in einer Weise zunimmt, daß man nicht ohne Grund befürchtet, dieselbe werde die Regierung mit fortreißen. Ein neuer Beweis für die in Konstantinopel herrschende Verwirrung ist die neuerdingS gemeldete Verschie bung der Activirung der von Midhat Pascha ent worfenen Constitution. Wenn sodann gemeldet worden ist, daß die Gerüchte über den Gesund heitszustand des Sultans grundlos seien und daß daS Befinden desselben sich tagtäglich bessere, so klärt uns der Konstantinopeler Correspondent der „TimeS" darüber auf, wie man diese Meldung aufzusassen hat. Derselbe schreibt: „DaS fortdauernde Unwohlsein Sultan Murad's ist für seine Minister Anlaß zu ernsten Besorg nissen. Von seinen physischen Leiden ist er größtentheilS befreit, aber er versinkt tiefer und tiefer in stillen Trübsinn. Stunden lang hört er dem Großvezier und den Ministern zu, wenn sie kommen, um über StaatSgeschäste mit ihm zu conseriren, aber er scheint unfähig zu verstehen, was zu ihm gesagt wird, und seine Antwort an, Schlüsse aller ihrer Reden lautet jedesmal: „Be freit mich auS dieser grausamen Lage, ich kann es nicht ertragen." Alle die Verordnungen, darauf aufmerksam, daß dieser Satz in Folge der neueren Gesetzgebung keinen Sinn mehr habe. Den Gemeindeöeamten gehe lediglich nur noch daS eine Recht ab, daß sie zu Genie,ndevertretern ge wählt werden können und dieser eine Punct sei nicht wichtig genug, um jenen PassuS in die Sta tuten aufzunehmen. Ein dritter Redner erhob gegen diese Auffassung zwar Widerspruch, die große Mehrheit der Versammlung genehmigte zedoch die Streichung deS obengedachten Satze- und eS lautet nunmehr der tz. 1 de- Statut- Der Verein hat den Zweck 1) den Gemeindebeamten auf gesetzlichem Wege eine größere Theilnahme an allen städtischen und öffentlichen Angelegenheiten zu verschaffen, 2) eine sowohl in materieller als intellektueller Hinsicht verbesserte Stellung der Gemeindebeamten im Interesse ihrer eigenen Fortbildung, wie der Verwaltung überhaupt nach Kräften anzustreben, sowie 3) dahin zu wirken, daß daS Verhalten der Gemeindebeamten in und außer dem Amte nur nach den allgemeinen LandeSgesetzen oder nach dem StaatSdienergesetz beurtheilt werde, endlich 4) seine Mitglieder durch regelmäßige Jahre- Versammlungen einander näher zu brmgen und ihnen den gegenseitigen Austausch der Meinungen und Erfahrungen, die sie aus dem Gebiete der Gemeindeverwaltung zu sammeln Gelegenheit ge habt, zu ermöglichen. Im weiteren Verlauf der Statutenberathung wurde der Antrag gestellt, dieselbe abzubrechen und eine Commission mit der Feststellung der Statuten zu beauftragen, der Antrag fand jedoch Ablehnung. Nach langer Durchbrechung wurde der übrige Theil de- Statuten-EntwurfeS mit ver sckiedenen Abänderungen gegen wenige Stimmen genehmigt. Bezüglich de- zweiten Gegenstandes der Tages ordnung, die an den letzten Landtag gerichteten Petitionen betreffend, beschloß die Versammlung, den Gegenstand heute abzusetzen und das Direc torium mit der weiteren Verfolgung der Ange legenheit zu betrauen. Die Petition wird jedenfalls dem nächsten Landtag wieder vorgelegt werden. Der Jahresrechnung für 1874—1875 wurde Justification ertheilt. Der Bericht über die Cassen Verwaltung deS Vereins ergab, daß der gegen wärtige Stand der Casse ein günstiger ist. Sie verfügt über ein Vermögen von etwa 1300 lungen namentlich vollzogen sich «it musterhafter Ordnung und ohne den störenden Lärm, welcher bisher den Wegfall de- Zwischenvorhang- zuweilen alS einen zweifelhaften Gewinn hat erscheinen lassen, so daß die Zuhörerschaft, in weihevollste Stimmung versetzt, mit voller Befriedigung da- Hau- verlassen konnte. Bei solchem günstigen Gesammteindruck der Auf sübrung ist e- eine angenehme Aufgabe der Kritik, wenn sie bei Beurtheilung der Einzelleistunqen nur hier und da Ausstellungen zu machen hat, wenn sie nicht eine große AusneUuna zu sein braucht, wie eS bisher zuweilen der Fall war. Daß die Kritik mehr und mehr auf diese- ihr eigentliche Feld hingelenkt und hingedränat werde, daß sie e- nur nothwendig hat, in dieser Rich tung noch sich zu bethätigen, ist unser Wunsch. Wir steuern damit wieder auf geordnete künst lerische Zustände zu. Daß in der Aufsübrung de- „Nathan" der Nathan selbst in erster Linie unsere vollste Theil nahme erweckt, liegt in der Dichtung. Nur dem Geiste der Dichtung ist e- daher entsprechend, wenn die Darstellung sie in diesem Sinne deckt. Das ist in hohem Maße der Fall, wenn vr. Förster den Nathan spielt. ES ist schon so viel in früheren Jahren zum Ruhme Försters als Nathan gesagt worden — wir glauben: der Anerkennung seiner Künstlerschaft alS Nathan ver dankt vr. Förster mit die Direktion unsere-TheaterS — daß es Eulen nach Athen tragen hieße, sich deS Weiteren über die großen Vorzüge seiner Vor stellung zu verbreiten. Jetzt, wo der Direktor Förster alS Nathan zum ersten Male unS aucb alS Schauspieler entgegentritt, scheint unS nur besonders hervorhebenSwerth die wahrhaft künstlerische Reserve, mit welcher er seine Dar stellung der Gesammtdarstelluna einordnet und unterordnet: daS wahre Zeichen eine- echten Künstlers. Neben dem Nathan tritt am meisten der Tempelherr hervor. Er war eine im Allgemeinen vortreffliche Leistung de- mit schönen äußeren Mitteln auSgestattelen Herrn Grube. „Jcb mag ihn wohl, den guten trotz'gen Blick! den drallen Gang!" diese Charakterzeichnung, welche Nathan vom Tempelherrn entwirft, hatte Herr Grube mit seinem künstlerischen Berständniß sich zur Richtschnur dienen lassen. Fern hielt er sich von jedem hohlen theatralischen PathoS, den uns der Tempelherr manchmal verleidet hat; eS war vielmehr sein Vortrag durchgängig wohl ge gliedert und verständig nuancirt. Wenn Herr Grube in den Uebergängen vom „plumpen Schwa ben" zum schwärmerischen Liebhaber sowohl wie zum selbstbewußten Tempelherrn noch einige ver mittelnde Töne aufsetzen wollte, würde die Leistung an künstlerischer Vollendung gewinnen. — Den Sultan Saladin spielte Herr Pettera in würdiger Repräsentation. Nur halten wir eS Zu Revisoren der Casse wurden die Herren Junck I für Pflicht, den Künstler immer und immer wieder und Liebig gewählt und alS Vorort für da- nächste f Vereinsjahr Freiberg bestimmt. Die Wahl der Mitglieder des DicectoriumS und der RedactionS-Commission erfolgte aus An trag aus der Mitte der Versammlung durch Acclamation. ES wurden in das Direktorium welche in seinem Namen erscheinen, werden ohne I gewählt die Herren Inspektor Friedrich, Revisor seine ausdrückliche Zustimmung und ohne daß er l Wilisch, Cassirer Junck, Registrator Behr und etwaS davon wüßte, abgefaßl. Die Minister! würden gern die Abdankung deS Sultans in Vorschlag bringen und er würde sich mit Freuden I inS Privatleben zurückziehen, aber der unmittel bare Nachfolger, Abdul Hamid, und sein jüngerer Bruder sind beide gleich wenig geneigt, die Last ! der kaiserlichen Würde auf sich zu nehmen. Unter I den gegenwärtigen Verhältnissen hat das ottoma- nische Reich keinen wirklichen, verantwortlichen Souverain und wird vielleicht nicht so bald einen haben. Sächsischer Gemein-ebeamtentag. * Leipzig, 6. August. Am heutigen Tagei wurde die diesjährige Generalversammlung deS I Vereins der sächsischen Gemeindebeamten im stellvertretender Standesbeamter Schneider, und in die Redactions-Commission die Herren Archivar Sauer, Standesbeamter Trinckler und Registrator Braune, sämmtlich aus Leipzig. Da indessen die zu Mitgliedern der NedactirnS-Commission Ge wählten die auf sie gefallene Wahl entschieden ab lehnen, so entschließt sich die Versammlung, die Herren Assessor Richter, Trinckler und Refe rendar Harrwitz zu ersuchen, die Redaction des VcreinsorganeS zu übernehmen. Die Versammlung wurde hieraus unter Aus sprechung der üblichenDankeSbezeugungen geschlossen. Der Vorsitzende konnte in seiner Schlußansprache constatiren, daß der Verein in erfreulichem WachS- thum begriffen sei und die Mitglicderzahl sich aus über Tausend vermehrt habe. sührung gebracht, indem sie sämmtlich auf Requi-1 großen Saale deS Schützenhauses hier abgehalten. nähme 100, 800 und scherg. 16,11. >—3000^ -rengeschäste. ischerg. 3,1. mit Cafs x. t zu über« i. Au erst, ger »«u. mit Garten da« Grund- men werden. r Böttcher. «etüqnl. fition de- AreiSgerichtS zu WorbiS in- Gefäng niß zu Heiligenstadt abgesührt wurden. Höchst wahrscheinlich wird Cardinal Franchi der Nachfolger Antonelli'S werden, und zwar aus dessen eigene Empfehlung beim Papst hin. Anto nelli leidet gegenwärtig nicht allein stark am Podagra, sondern auch an einem äußerst schmerzhaften Blasenleiden. AuS London, 5. August, wird gemeldet Nachdem da- UnterrichtSgesetz in dritter Lesung angenommen worden war, lenkte Campbell die Aufmerksamkeit de- Unterhauses auf die Mission Cave'S nach Egypten. Cave vertheidiate den über seine Mission von ihm erstatteten Be richt und hob abermals hervor, daß der Khedive, wenn er nur die Absicht habe, sparsam zu wirtb- schastcn, jederzeit den ihm obliegenden Lerpflicy tungen würde genügen können, obschon die egyp I tisch« Schuld, seit er, Cave, seinen Bericht er stattet, sich abermals vermehrt habe. Dodson und Lowe sprachen sich gegen Cave'S Mission und deren Ergebnisse au- und erklärte insbesondere der letztere, daß durch dieselbe der egyptische Credit ruinirt worden sei. Der Kanzler der Schatzkammer, Northcote, trat diesen AuSführun gen entgegen und wurden schließlich die für die Mission Cave'S und für den weiteren Ankauf von Suezcanal-Actien geforderten Credite bewilligt. Die Mitglieder de- Vereins hatten sich hierzu sehr zahlreich eingefunden. Bevor in die Tages ordnung eingetreten wurde, ergriff Herr Polizei- director vr. Rüder auS Leipzig da- Wort, um mitzutheilen, daß er seitens des RatheS der Stadt Leipzig beauftragt sei, den Verein der sächsischen! Gememdebeamten auf daS Herzlichste zu be grüßen. Die Versammlung nahm diese Mitthei lung mit lebhaftem Beifall entgegen und erhob sich I zu Ehren de- Redners von den Sitzen. Hieraus! bewillkommnete der Vorsitzende de- VereinS- directoriumS , Herr Krankenhaus - Inspektor Friedrich, die Versammlung mit einer kernigen Ansprache, in welcher namentlich betont war,! daß der Bund der sächsischen Gemeindebeamten nicht nur seine eigenen Interessen, sondern namentlich auch da- Wohl der Gemeinde, de- engeren und weiteren Vaterlandes zu fördern bestrebt sei. Erster Gegenstand der Tagesordnung war die I Berathung de- revidirten Verein-- Statut-, Der Vorsitzende bemerkte, die Ab änderung de- Statut- sei schon um de-willen nöthig gewesen, weil der Verein beschlossen habe, ein VereinSorgan erscheinen zu lassen, welcher I Punct in dem früheren Statut nicht vorgesehen sei. Zur GeneraldiScussion über den vorgelegten Entwurf ergriff Niemand daS Wort und eS I Neues Theater. Leipzig, 5. August. Mit Freuden können wir heute einen Erfolg unserer neuen Theaterleitung verzeichnen, welcher unS für manche- Schwäch liche, Verfehlte und Unbedeutende, da- sie uns bi- jetzt im Schauspiel geboten, entschädigt hat. An den Manen LessingS hat sie gesühnt, waS sie an denjenigen Goethe'- verbrochen hat. Die heutige Ausführung von „Nathan der Weise" war eine im Allgemeinen vortreffliche, dem Geiste der unsterblichen Dichtung würdig und entsprechend Und wir freuen unS constatiren zu können, daß dieser Erfolg, welcher von dem gutbesetzten Hause durch warme und ungeheuchelte Beifallsbezeigungen verdienter Weise anerkannt worden ist, nicht allein der künstlerisch vollkommenen Leistung de- vr. Förster alS Nathan zu danken ist, sondern mit der künstlerischen Harmonie, welche die ganze Aufführung durchdrang, eine Anerkennung, welche dem Direktor Förster, nicht dem Schauspieler gilt. ES waren nicht nur die einzelnen Rollen im Wesentlichen gut besetzt, sondern auch da- Zusammenspiel zeugte von der Pietät, mit welcher die Dichtung studirt worden, von dem schönen Bestreben, welche- alle Mitwirkenden für da- Ge lingen der Ausführung beseelte. Nicht minder war die äußere Regie fast tadellos; die Verwand darauf aufmerksam zu machen, seine Sprechweise natürlicher zu gestalten, den singenden Ton ab- zulegen, welcher ihm anhaftet. Dieser verleitet zur Monotonie. Je weniger Herrn Pettera da- künstlerische Berständniß der Rolle abgesprochen werden kann, desto auffälliger ist es, wenn er in folge der gerügten Sprechweise z. B. die Stelle am Schlüsse deS 4. Auftritte- de- 5. ActeS: „Sie ist Dein! Auch soll eS Nathan schon em pfinden, daß er ohne Schweinefleisch ein Christen kind erriehen dürfen! — Geh!" ziemlich i» einem Tone sprach, ohne selbst den vom Dichter ge machten letzten Gedankenstrich zu berücksichtigen. Auch gerieth Herr Pettera in denjenigen Stellen, in welchen der Sultan die Erzählung von den Ringen unterbricht, in eine viel zu schwere Erschütterung, die Durch nichts gerechtfertigt ist. Der Sultan ist durch die Wahrheit, welche in jener Erzählung auS de- Juden Munde zum Ausdruck gelangt, betroffen; seelisch erschüttert zu sein, liegt für ihn kein Grund vor. Die Worte: „Bei dem Lebendigen! der Mann hat Recht. Ich muß verstummen" hat der Dichter in Parenthese gesetzt; der Darsteller sprach sie nicht im Sinne der Parenthese, sondern in un gerechtfertigter Exstase. — Rechten läßt sich über die Auffassung, welche Herr C o n r a d dem Kloster bruder verlieh: ob derselbe nicht mehr eine ge wisse Verschmitztheit zuc Schau tragen müsse, wie die- die meisten Darsteller thün. Herr Conrad kehrte mehr die alte treue ehrliche Haut heraus, als welche der Klosterbruder dem Nathan gegenüber sich zeigt, den biederen Charakter, welchen ihm Lessing dadurch ausgeprägt, daß er die herrlichsten Wahrheiten Der Dichtung auS seinem Munde kommen läßt. Trotzdem war der leise weinerliche Ton, den Herr Conrad nament lich im zweiten Auftritte anschlug, unsere- Er achten- nicht der richtige, und die Partie würde durch größere Festigkeit de- Tone- nur gewinnen. Al- verfehlt erachten wir die Auffassung de- Patriarchen durch Herrn Hänseler. Der Patriarcy ist keine komische Figur und soll nicht komisch wirken. WaS er sagt, sö verkehrt e- auch ist, er meint eS im Sinne de« Kirchenoberen ernst und wahr und sein: „Der Jude wird verbrannt" ist ein aewichtigeS Wort, kein Scherz. Die Stelle: „Zu sagen: ausgenommen, wa- d,e Kirche an Kindern thut" sprach Herr Hänseler mit einem Anflug mephistophelischen Hohne-, wenn MephistopheleS sagt: „Die Kirche hat einen guten Magen." DaS halten wir entschieden für unrichtig. Der Alhafi de- Herrn Conried war eine gute verständige Leistung.
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