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Dresdner Nachrichten : 08.08.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189508089
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18950808
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18950808
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1895
- Monat1895-08
- Tag1895-08-08
- Monat1895-08
- Jahr1895
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- Dresdner Nachrichten : 08.08.1895
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>« ««r «„«, »bli— »«IvoklUId" Nk Im! - ü " ^INMI,l »tz« M». 1L, «». Jahrgang. I k>ru«n,tl-s„» ». Dresden. I8KS. M Mlljs. s Lutltlrtuckermelst«!'s ürvktien-^. l-ütüotutu^trusk« 19. lilttrgk-ki'diilsn.-t prunipi. H Prot.« >,MI». r- -»,A IlMt III, X», ur»7. K ?kotoer»xU»»lduL,. v«v»vUu>od»L, ?ortskoM«ni»r«ü «wpklvklt ln rslokbsltlgvr XuivskI VUicki-uskr- Struaa» s. «I.Vtipvt«» » LpecmIZMliiikt Oivkävo» /I a5s/i»/S V1etor-1«8tk-Ev 2. Islspdoll I, 488. ^ kdoloerLpIüs««LÄW8 ffUlif iDiv 81 Ä ^ni»t1»^' "Ehkn Auslassungen des „Standard". Hofiiachrichte», Hniishaltplan der Stadt Dresden, ^ . Ausstellung für Kinderpflege. Ferienkolonien, Eine Alpenbesleigiulg. „Der große Komet". .>>><>< nilitäte»: Kt»«!«»»- und <^>»iftl»«ii- llulii»I»i»vu, Viditliurten-?doto^'ru>,Iiivn 12 Ltüelr 6 dl.rrlc, H>rr>«>!»,tnui»tr»!ii uaeli .jvrioni Lilä in künstl. ^usfükrunx. v. «K88K » t xsnieUoNsr »otUsisr»ne A vrüaiies SpeclitgsaadLIt tür »aldl. lltrulirdallau. Llvrvvrr»xv>»«> v k Vnrulrl« Nrantli.nen In »II.» Nr«I»»»«». ^ ll«lcl>,t« Iu»»»II »ll.r ^»i>k»»«rl«-1l»t«rt»ll«». ^ V»i8v»k»«88li'. 11-, L^slmdvr (lvin vfiomnli^o» Viciorin-HotvI. Tonnerstag, 8. Auguit. Vermuthliche Witterung: Besserung der Wetterlage, Politisches. Alt in England das Kabinet Rosebmi über die Unebenheiten seiner inneren und Sichere,, Politik gestrauchelt war. glaubte die deutsche Presse, mit sehr wenigen Ausnahmen, eine alsbaldige Besserung der deutsch-englische» Beziehungen unter der Regierung Lord Gali-bury'S in Aussicht stellen zu dürfen. An dieser Stelle sind damals diese Hoffnungen mit derjenigen Skepsis betrachtet worden, deren sich der von Stimmungen unbeeinslichtc Realpolitiker einer englischen .Freundschaft" gegenüber selbst unter den scheinbar günstigsten Umständen niemals wird ratschlagen können. Die zwingende Gewalt der Interessen und gewisse Eigcnthümlichkeiten des englischen Nationalcharakters wirken zusammen, um einer deutsch-englischen »Freundschaft" unter allen Umständen ein recht »üchternes Relief zu verleihen. Just, als wenn man ans englischer Seite gewünscht hätte, in Deutschland auch die letzten Illusionen über Wesen und Werth einer etwaigen engliichen »Bundesgenossen- schast" gründlich zu zerstreuen, erscheint gerade in dem Augenblick, da Kaiser Wilhelm als Gast der britischen Nation in Eowes weilt, ei» geschraubter Artikel im »Standard", dem offiziösen Organ Lord SaliSbury's. Dieser Artikel ist aus einen ganz eigenartigen Ton gestimmt, der nur zu deutlich merken läßt, das; die Annahme des ..eingestrichenen »". zu der sich die englische Musik jüngst beqneiiit hat. ohne jeden Einfluß auf die politische Harmonie geblieben ist. In der Politik behält England nach wie vor seinen besonderen »Kammerton" und sorgt dadurch für internationale Dissonanzen. DaS Organ Lord Salisburh's beginnt damit, daß es dem deutschen Kaiser zur Begrüßung auf englischem Boden einige Plattitüden sagt. Der Kaiser könne, wie üdeetzaupt >eder noch so fähige Souverän, wenn er nicht sehr reis an Jahren sei, ani eng lischen Hof bet der Königin von England eine Lektion in politi scher Weisheit nehmen; freilich könne er nicht daran denken, wie lange er auch selbst immer regieren möge, die Königin Viktoria an Scharfsinn jemals zu Lbertreffen. noch hoffen, sie in der Liebe und Ehrfurcht, die sie eingeflößt habe, zu erreichen. ES würde für Kaiser Wilhelm und sein Volk genügen, wenn er, wie dies Zweifel los der Fall sein Werde, sich seiner mütterlichen Abstammung würdig zeige. Nach dieser geschmackvollen Einleitung wird die „kaiserliche Politik" von oben herunter abgckanzelt, weil sie sich bislang den englischen Interessen nicht auf Gnade und Ungnade in die Hände geliefert hat. Dazwischen bekommt auch Fürst Bis marck eins ab durch die Bemerkung, daß »englische Staatsmänner bei aller Bewunderung für den Fürsten doch nichts Bismärckijches an sich hätten." (DaS ist gerade ihr Pech!) Worin dies „Nicht- Bismärckischc" besteht, wird dahin erläutert, daß die Engländer mit „offenen Karten" spielten und mit Deutschland „kein Spiel zu treiben" wünschten, Schließlich streckt der „Standard" dem deut schen Kaiser großmüthig zwei Finger hin und erklärt, daß Deutsch land keinen Anlaß habe, England mit „argwöhnischer Halbfeind lichkeit" zu behandeln. Die deutschen und die englischen Haupt- und Kardinaiinteressen seien identisch. Die moralische Nutzanwend ung des Ganzen faßt der Artikel in die Worte zusammen: »Niemand wird auS dem. was wir gesagt haben, schließen, daß die Beziehungen der beiden Länder andere, als gute sind, aber wir wünschen, daß sie besser werden." Der letzte Satz klingt ungefähr so, als wenn Jemand einen ihm gleichgiltig begegnenden Nachbar durch Verabreichung einer kräftigen Ohrfeige veranlassen wollte, seine kühlen Empfindungen in lebhafte Freundschaftsgefühle umzuwandeln. Wenn man an maßgebender englischer Stelle wirklich von aller Menschenkenntniß so verlassen sein sollte, daß man von einer Politik der offiziösen Bruskirungen eine günstige Einwirkung aus das Verhältniß Dentichlands zu England erhoffen könnte, so wäre allerdings der neuen engliichen Regierung die Saat von vornherein gründlich verhagelt, trotz aller angeborenen »Erbweisheit". Es kann bei dieser Gelegenheit nur wieder darauf hingewiesen werden, daß die maßlosen Angriffe, die von der englischen Presse lange Zeit hindurch gegen die Persönlichkeit unseres Kaisers gerichtet wurden, in maßgebenden deutschen Kreisen noch keineswegs vergessen worden sind. Der Geist, der a»S jenen Kundgebungen sprach, war ein so ausgesprochen deutschfeindlicher, daß man in Berlin schwerlich ver fehlen wird, in der neuesten Aenßerung der nationalen Selbst überhebung der Engländer und den früheren Ausbrüche» desselben Erbfehlers eine gewisse Kontinuität zu entdecken, die nur äußerlich scheinbar unterbrochen worden ist. solange für England eine Möglichkeit gegeben schien, das deutsche Reichsschiff in englisches Kielwasser zu ziehen. Sobald aber dos Reicksschiff, das thatsäch- lich einen Augenblick bcigedreht zu haben schien, um das englische Lootscnboot zu erwarten, sich wieder in Fahrt gesetzt hatte und feinen eigenen Kurs ansnahm, stieg den Lords und Gentlernen Ihrer Butannischen Majestät die Galle in's Blut und sic wurden sie als praktische Geschäftsleute: „Deutschland i. Wozu ho Kastanien aus dem Feuer holen. 0onium8 ' (die verd.. Deutsche, wieder eklig, wie sic cS vorher gewesen waren. Es ist angesichts dcö Standard-Artikels wirklich von nötben, daß die deutsche Politik mit Ernst und Festigkeit den Herren an der Themse die Grenze bezeichnet, über die hinaus den Engländern „Freundschaftsdienste" zu erweisen Deutschland keinesfalls gewillt ist. Diese Grenze aber liegt so. daß die Behauptung des .«Standard". Deutschlands und Englands Kardinalinteressen seien identisch, als eine solche grkenn- eichuct werden muß, die die Dinge völlig ans den Kops stellt. kann nns ja die oben denn die „vlooiiv . chen) ihre furchtbare Wehrmacht? Dazu sind wir Dentichen den Engländern gerade gut genug. Zum Dank winden sie uns dann nachher auch nicht soviel wie ein Primchen Kautabak gewähren. Man stelle sich nur das entsetzliche Unheil vor. das aiigrrichtct worden wäre, wenn Deutschland das unsinnige Vorgehen Lord Rvseberni's auch nur scheinbar ermuthigt hätte. Das wäre geradezu das Signal zur Entzündung des europäischen Krieges gewesen. Nein, die Interessen Deutschlands und Englands sind nicht identisch! Im Gcgcntheil, England tritt mit fortwährenden kolonialen Jntrignen Dentichland hindernd in den Weg und das „Opser", das die Engländer uns für etwaige Dienste unsererseits zu bringen bereit wären, würde ganz sicher keine kritische Prüfung vertrage». Also kühl bis a»'s Herz hinan: eine andere Haltung England gegenüber ist sür eine vernünftige deutsche Politik un möglich. Jittosern derNerger, der aus dem Artikel des „Standard" spricht, in Verbindung mit der plötzlichen Abberufung des bisherigen englische» Botschafters in Berlin darauf schließen läßt, daß die deutsche Politik nicht gewillt ist. auch nur ein Tüttelchen der deut sche» Friedenspolitik um der schönen, aber kalten Augen der Dame Vritannia willen preiszugebe», muß die neueste Wendung in den deutsch englischen Beziehungen als ein überaus beruhigendes Snmptom angesehen werden, das geeignet ist, die allgemeine Friedensziiversicht wesentlich zu erhöhen. Im klebrigen soll mit den vorstehenden Ausführungen auch nicht im Entferntesten einer Feindschaft gegen England das Wort geredet werden. Es kann uns Deutschen gewiß nur angenehm sein, wenn wir mit unseren Vettern jenseits des Kanals auf liebenswürdigem Fuße Verkehren. Gemeint ist lediglich, daß wir uns immer bewußt bleiben sollen, daß es zwischen der deutschen und der englischen Nation zwar Höflichkeit, aber niemals wirkliche Freundschaft geben kann, aus nationalen, pspcholoaischcu und rcalpolitischeu Gründen. DaS gebildete Dentschthnm — dieser Punkt darf nicht ver schwiegen werden — hat sich freilich selbst einen Theii der Schuld zuzuschreiben an der hochfahrcnden Art, mit der „Olä-Lnglrmä" ant das deutsche,.muskroom Linpiro", »das „Pilzreich" hccab- zublickcn,beliebt- Der,gebildete Deutsche hat im Durchschnitt noch immer Viel zu diel Neigung zu „Ansländerei" im Allgemeinen und England gegenüber im Bciondcren. Die »Hamb. Nachc." geißelten kürzlich diese nationale Schwäche unserer Landsleute treffend, indem sic n. A. sagte»: »De» Gipfelpunkt des Widerlichen erreicht die Ansländerei in der Sucht zahlreicher Deutscher, sich einen „englischen" Anstrich zu geben, überhaupt englische Manieren und Ansichten nachznäffen und was dergleichen Kindereien mehr sind, die sich bei keinem anderen Volke der Welt finden." Das gilt nicht nur für kontinentale Deutsche, sondern auch in England selbst fallen die Tcntschcn sehr häufig dadurch unangenehm auf, daß sic »ach kaum mvnatelanger Anwesenheit im Lande in aufdringlicher Weite ein würdeloses Natioiial-Engländerthnm herauszukehren suchen. Ein solches Verhalten fordert die nationale Kritik seitens der Engländer um lo mehr heraus, als diese am Schwersten von allen cwilisirten Nationen sich irgendwo im Allslande akklimatisiren Der Engländer verlangt selbst am Nordpol nach seinem einlieimi scheu „Beefsteak" und raisomiirt fürchterlich über icdeS „mmder- gesittetc" Land, in dem er sein Steak nicht genau so zubereitet be kommt wie in England. Unsere deutschen Landsleute im In- und Auslände mögen sich diese nationale Zähigkeit des Engländers innerhalb gewisser Grenzen ruhig zum Muster nehmen. Dann wird den Engländern mit dem Reipekl vor dem Deutschthnm auch die nöthige Hochachtung vor der deutschen Politik kommen und man wird im Auswärtigen Amte in Dovningstreet nicht noch einmal die kolossale — Gescheitheit begehen, uns glauben zu machen, daß eine Preßmauffchelle über den Kanal hinüber Stande sei, Deutschland zur Liebe sür England zu zwingen. UN Vor 25 Jahren. Saarbrücken, den 8. August, Das Gefecht vom 6. August bei Spicheren unweit Saarbrücken hat größere Dimensionen,u» Das Resultate gehabt, als bisher bekannt gewesen. Korps Frosfard ist in demselben fast gänzlich aufm Verluste desselben an Tobten und Verwundeten sind außerordentlich bedeutend. Das Lager einer Division und verschiedene bedeutende Magazine sind genommen: außerdem eine sehr große Anzahl Ge fangene eingebracht, deren Zahl sich noch stündlich vermehrt. Bis letzt bereits über 2000. Aber auch der diesseitige Verlust bedeutend. Bei der 5. Division allein ca. 1800 Mann. Die französische Armee weicht auf allen Punkten zurück. St. Avold von diesseitigen Truppen besetzt, v. PodbielSki. Ferrrschreib- und Fernsprech-Verichte vom 7. August. Berlin. Ein Korrespondent der „N. Fr. Vr." schickte seinem Blatte vom 4. ds. M. aus Auffee einen Drahtbericht über den Besuch des Grafen Goluchowski bei dem Fürsten Hohenlohe, der angenschcinlich die Tendenz verfolgt, die Begegnung als eine kühle diiizustcllcn, indem er u. A. behauptet, die Verabschiedung der beiden Herren habe einen „sehr gemessenen" Charakter getragen. Demgegenüber konstatirt die »Nordd. Allgrm. Ztg." ausdrücklich, daß die Begegnung selbstverständlich mit derjenigen Herzlichkeit verlausen ist, welche der langjährigen persönliche» Bekanntschaft der beiden Staatsmänner und de» herzlichen Beziehungen der beide» Nachbarrciche entspricht. — Die Grundsteinlegungfür das National- dcnkmal Kaiser Wilhelm I. findet am 18. ds. M Vorm. 9 Uhr statt. Der Kaiser und die Kaiserin betreten den Jestplatz durch das Portal 111 des Schlosses. Der Reichskanzler Übersicht dem Kaiser die in den Grundstein z« legende Urkunde, die darauf vom Me Kelle wird dem Kaiser die Familie des bei Caffablanca ermordeten -De ' " " Ansiedlers Nenman». as Gesetz betreffend die Errichtung einer Kreditanstalt zur Förderung des genossenschaftliche» Perfonalkredits hat die könig liche Sanktion erhalten und wiw dieser Tage veröffentlicht. Nach demselben wird unter dem Namen „Preußische Eentral- Genvssenschafts-Kasse" eine Anstalt mit dem Sitze in Berlin ^er richtet. deren Aufsichtsbehörde " ' ^ Londoner Nachricht, daß der ö' minister v. Kallav zur den Pb in Armenien auSersehen sei, entbehrt, wie der ..Krenzztg." aus Wien geschrieben wird, der Begründung. Weder wäre Herr v. Kalla» geneigt, eine» solchen Posten anzunrhmen, noch könnte man ihn in seiner jetzigen Stellung entbehre». — Aus der Um gebung des Prinzen Ferdinand wird gegenüber verschiedenen laut- acwvrvenen Zweifeln berichtet, daß er bestimmt m den nächsten Tage» die Rückreise nach Sofia antreten wird. Wie aus Sofia genieldelt wird, werde Prinz Ferdinand am Donnerstag dort ein- treffen. In Bezug aus die Frage des UebertritlS des Prinzen Boris zur orthodoxen Kirche wird auch in ernsten politischen Kreisen die im Mainzer Journal veröffentlichte Zuschrift der Herzogin von Braganza stark beachtet. Man nimmt aber an, daß nicht jo sehr der Prinz selbst, wie keine und seiner Gattin Familie gegen den Koiiscssionsivechsel sind. Es heißt sogar, daß die letzten Famtlienbcrathungcii in den Häusern Koburg-Parma dieser Frage gegolten hätten. Berlin. Gestern Nachmittag hat sich der Sckondeleutnant von Hagen der 2. Batterie des Gardefeldartillericregimeuts, an geblich infolge eines Konfliktes mit dem Obersten seines Regiments, erschossen. — Zu den, vielbemerkten Artikel, mit welchem der konser vative „Standard" die Ankunft des deutschen Kaisers in England begrüßt, äußert sich die „Nationalzkg." dahin: In London, und zwar leider wie es scheint auch in «monistischen Kreisen, lebt man »och immer in den Vorstellungen jeuerZeit, wo das zerfallene Deutsche Reich eine Fürsten- und Adelsrcpublik war, deren überreiche mili tärische Kräfte der englischen Politik zu Gebote standen, während das Deutsche Reich und das deutsche Volk bei diesen Bündnissen und Subsidien-Verträgen nicht nur jedesmal leer ausging, sondern meist auch noch die Zeche zu bezahlen hatte. Der Vorstellung aus jener Zeit wird man sich in England nicht rasch genug enffchlaaen können, wenn man wirklich eine wärmere Gestaltung der Be ziehungen zu Deutschland wünscht, Wir wollen nicht wiederum all' die llebervortheilimgen auszähleik, welche Deutschland unter des Grafen Eaprivi's Kanzlerschatt durch England erfahren bat, auch nicht die, gelinde gesagt, Unfreundlichkeit auf kolonialem Gebiet, welcher wir uns gegen dieselbe Macht zu erwehren hatten, sondcm wir wollen nur heivochebcn, daß es. was der „Standard" nicht zu wisse» scheint, seit 1870 ein geeinigtes Deutsches Reich giebt, dessen Stimmung sür die kaiserliche Politik wohl mehr in's Gewicht falle» dürfte, als die von uns übrigens nicht »nterschätzte Stimmung und Anschauung des englischen Volkes. Berlin. Auf die telegraphische Anfrage des Auswärtigen Amtes wurde aus Futschau mitgetbeilt, daß sich unter den Obiem Das Leben Kaiser verlesen wird. ... . tg, des Ehristengcmetzels kein Deutscher befindet, klimatisiren Deutscher ist nicht gefährdet. "Köln. Die .,Volks-Zeitung" meldet aus Fraulautern bei Saarlouis: In der Grude „Kronprinz" wurde» durch schlagende Wetter 5 Mann schwer verletzt; 1 Mann wird vermißt. * Aachen. Gelegentlich der Erinnerungsfeier des Hohen- zollernschen Füsilier-Regiments Rr. 40 richtete der Kaiser folgendes Telegramm an dasselbe: Eowes, tt. August. Ich gedenke am heu tigen Tage dankbar der riihmbollen Theilnahme der Hohenzollcrn- Fnsiliere an der Schlacht von Spicheren und ihrer Verdienste in der vorhergegangcnen schweren Zeit des Grenzschutzes. Wilhelm, Kvx. Evcrswaldc. Bei Ehorin hat ein Pistoleuduell zwischen deni Hauptniann v. Stosch aus Angermünde und dem Ziegetci- bcsitzcr und Rcserveleutnant Jrüson aus Hecgermühle stattgesiliidci,. Frühson gab als der Geforderte de» ersten Schuß ab, soll aber absichtlich zu hoch geschossen haben, darauf schoß Stosch und traf seinen Gegner in die Stirn. Frühson brach sofort bewußtlos zu sammen. ini Eberswaide Kranlenbausc ist er am Abend gestorben. Die Ursache des Duells war angeblich Eifersucht. Swinemünde. Heute fand in Gegenwart des Generals Blomberg als Vertreter des Kaisers die Enthüllung des Denkmals Kaiser Wilhelm l. statt, welches Frau Konsilt Heine und der Bild hauer Ealandrelli der Stadt gcwivmet haben. Wien. Der Jschler Korrespondent der „N. Fr. Pr." erfährt von einer Persönlichkeit aus dem rumänischen Gefolge, König Karl sei sehr peinlich berührt davon, daß seinem Besuche in Ischl abenteuerliche Motive unterlegt würden. Wenn auch inr Rumänien der Gang der Dinge in Bulgarien nicht gleichgittig sein könne, denke doch Rumänien, was immer in Sofia Vorgehen möge, an keine Aktion in Bulgarien. Rumänien wolle nicht aus seiner ruhigen Entwickelung hcraustreten. es habe nicht vergessen, das; die gewiß nicht rühmlose Betheiligung am russisch - türkischen Kriege ihm den Verlust der Provinz Bcffarabiens und 15.000 Mann brachte. Von ganzem Herren hatte aber König Karl zu Oesterreich Ungar» und diese Anhänglichkeit befestige sich immer mehr. König Karl gedenkt bei der Rückreise Mitte September mehrere Tage in Wien zu verweilen. I>chl. Das rumänische Königspaar ist nach Jmisbruck ab gereist. Der Kaiser gab ihm dis zum Bahnhof das Geleite. Tic Verabschiedung war eine sehr herzliche. Paris. Die uimänischc Gesandtichait theilt der „Ageiue Havas" eine Depesche ans Bukarest mit. worin gesagt wird, es sei ganz unrichtig, daß Rumänien Rußland herauszusorderil suche. unter einer An is, die Sache so, daß itsche Mills " In Wirklichkeit verhalt sich krampshaste Neigung hat. die deutsche Mititärmm eigenen Zwecke auszunutzc». Ta die Engländer die Unterthanen Ihrer Majestät an keine militärische wohnen können — bet den vorigen Manövern ff Bataillon der famosen -Freiwilligen" mitten ei. sche N st u.«. in der eine t sür seine ouveräncn" !-cIplIn gr ein ganze- Felddicnst- Übung auSeinanderaclansr». um eine solenne Jagd aus einige durch die „Hebung" aufgescheuchte Hasen zu veranstalten I —, so denken Mt. . . intendenten ^ . ollziehuna er die Musik mit einem Choral ein l deS damit betrauten Generalsuper- „ Faber. Zum Schluß bringt der Neichs- r ein Hoch aus den Kaller auS, woraus die Musik »Heil dir, rcgerkranz" intonirt. — Au- Neustrelitz wird gemeldet, der erzog reffe im Laufe dieser Woche nach Bad Homburg ab, um dieselbe Zeit werde sich die Großberzoain nach ihrem gewohnten Sommcraufcnthalt aus Keppschloß bei Pillnitz begeben. — Der Berichterstatter des »Figaro" in Fez bestätigt in einem Briese vom 27. Juli, daß die deutschen Forderungen von der marokkanischen Regierung vollständig bewillig, worden sind. Für die Ermordung des Reisenden Rockstrvh werden 200.000 Pesetas gezahlt, für die Ausplünderung des holländischen Schiffes „Anna" durch die Riff-Piraten 1I0H0V Peseta», außerdem noch 500.000 Pesetas an Nachricht von der Z» lei» e» ind des Senators i angeordnct. russischen Unterthanen darunter, samrnenziehiin beurlaubter § dem auswärtigen srrundschastliche. Paris. Gerüchtweise verlautete, dir Verhaftung d Edmund Magnier, Chefredakteurs des »Evcnuement", sei etzt zeigen die Verleger des Blattes an. daß Magnier auSgc>chicdeu ei. Magnier. der sich schon lange in verzweifelter Lage befand, wird beschuldigt, seine Stimme als Senator in der Südbahnsraac für 80,000 Frcs. verkauft zu haben. Madrid. Eine Division des spaniichen Geschwaders verläßt heute Vormittag Ferrol und begiebt sich nach Cadiz, wo zwei weitere Kreuzer sich anschließen werden. Ein Biceadmiral wird da- Kommando über das so gebildete Geichwader von 0 Schiffen, welches einige TM in Tanger bleibe» wird übernehme». London. Die chinesische Regierung versprach dem britischen Gesandten die ErWung der Forderung Salisbury'», bl LZ § A 8 2.» LS » - -iss SZ?
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