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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187702218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18770221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18770221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1877
- Monat1877-02
- Tag1877-02-21
- Monat1877-02
- Jahr1877
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.02.1877
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Stand 8« zu machen. f»»stiz»» gsa»stalt »ährend drS suppe ver- ttlll Mtig. ,n lla» der n4e. en kt («lte >tch. ir.7. nanziellen zerichtelen er Lctien aße 7. rS). r»feffur kirche " iS- >»rt«E» - ins vo» l).V Februar t hierzu >e über halten ». Ball. eiligung itgliedS- Abend? »n und iginal- heater V. untag itEsch- in dev tauscht Neu- DM- K»-M«p»»»ir -WW Terjemge Dienstmann, welcher an ernem Nach- llage der ersten Woche tu voriger MichaeliS- csir von einem Herr« in Zipfel'- Restauration, atharinenstr. 22. einen Brief u. Paquet. enth. tatzleder, zur Besorgung an Hrn. CentraLalleu- achter Vervbarckt übergeben wurde u der Marke l<rb wolle sich gegen gute Belohnung in der Re- tauration Katharmenftr. 22, f-üher Zipfel'S Re- aurant. melden, um befragt zu werden. Aräalet« Ottill« V üher iu Chemnitz, wird dringend gebeten, ihren etzigen Aufenthaltsort entweder an bekannten §:rrn direct oder an ihre frühere Wirthin ge- angen zu lasten. (U 3773h) Etu herzliches Lebewohl unserer Abreise von Leipzig allen unfern reu Tiden, Gönnern und lieben Landsleuten? Wtlhel« Heetberg und Krau. Mitglieder de- Alhambra - Theater- T:e geehrte Direktion der Theaterschule wird ebeten die 4 Lustspiele noch einmal zur Anf ührung bringen zu wollen, da wegen lieber- üllung der Räumt chkeiten Bielen am Montag bcnd die G-legenheit versagt war, sich von den o'.trefflichen Leistungen und den Korfchritten der itcven zu überzeugen. MH Dl Ml U »»MM Heul« Abend »/,8 Uhr im krautzai» l. Et für da- am 3 März stattfindende Cpncert Um pünktlichen Besuch bittet M«ie »LouorLvsLllLvvrolll. Heute Ertoe Ueo»»g. HILirirer^erelir Heute n. d. Bortr geschloffene Mital -Versamml. Berath üb d. Stiftung-fest Lorstandswahl. Verein für naturgemäße Lebensweise. (Vegetarianer) gesellige Zusammen! heute Abend Verein-Haus An der Wasserkunst 16. »Kr» Heute Gefeilsche er-t^IuR». aftSabe»d. Auf den gestrigen Staehrnf und Dank erwidern wir: daß diese «sIonei»l8lette»Äe «ieht von uns auSge- gangen ist Die Mustker der schen OspvII«. »»Ventrani." Behuf- einer Besprechung der gegenwärtigen Lage de- Unternehmen- werden die Herren Actionaire gebeten, »bre Adreffen sab v. 6. 309 in der Expedition d. Bl baldigst niederzulegen. Gt» K-g. oh. «and?s?!! Unserm Kreund Hei»rich, gen. Stannebeen, gratulirt za seinem heutigen Purzelfeste, daß die ganz« Audienz wackelt G. G. D. « Ka. r Allen praktischen Hausfrauen kann k'. I'nZn»«*» vorzügt. Waschpulver nicht genug empfohlen werden; nach einer beigesügten Methode angewandt, erzielt man damit, hauptsächlich bn seiner Wäsche, er staunliche Resultate, bei Billigkeit u. Zeit ersparnis Schonung der Arbeitskräfte und der Hände In Parteien zu >/« //. ä 8V H K. L 1 «0 ^s, »/, K. - 2 40 bei 6. Lednüclt, LangeStr. 14, 0. bleissver L6o, Nicolaistr. 52. L. Hoklkelä, Ranst. Steinweg 10, ?. Ilexckonreied, Wcststr. 13, Oodr. Spilluee, Windmühlenstraße 30. I Zar Conservirung der Zähne u. um dem Mund« jeden üblen Geruch zu benehmen, ist da- Mund wasser nach Lieb lg*) ein vorzügl. Mittel — 3 Tropfen auf ein Gla- Wasser genügen zum täg lichen Gebrauch und reicht 1 Fl. ä 75 1 Zabr. * Lager davon im Kräutergew. Nicolaistr. 52. Wo kaust man Haarzöpfe billig und schön'? Markt Nr 16, 6ats national, 3 Etage, und Hainstraße Nr. 3, t. Etage. Dw glückliche Geburt eines J»»ge» zeigen an Leipzig, den 2V Februar 1877 Her«. Ereduer und Frau, Auua geb Hauff. Die glückliche Geburt etuer Tochter zeigen «ur hierdurch an Leipzig, den 20 Februar 1877 Gustav Nathan und Krau geb. Lazaru-. Tode-Nuzeig« Heute Morgen 4»/, Uhr entschlief sanft nach laugen schweren Leiden wein liebst Sohn, unser guter Bruder. Schwager und Onkel, Otto Ruberka, im 28. Lebensjahr Um stille- Beileid bitten Halle, den IS. Februar 1877. dir trauernde» Htuterbltebeue» Die Beerdigung findet Mittwoch, Nachmittag» 3 Uhr, vom Trauerhaufe au» statt. Statt jeder besonderen Anzeige. Ties erschüttert gebe ich hiermit Nachricht von dem heute Morgen- 8 Uhr erfolgten Hinscheiden meine- innigstgeliebten Gatten, de- Herrn Lrust tow Save, Kaiser!. Russischen Staat-.athcS u Generalkonsuls lSopIrte toi« IVuv«, geb. von Baring. Das Leichenbegängniß nach dem neuen Fried- Hose findet am Freitag den 23. d. M. statt und wird vorher präcise um 3 Ubr NachmittomS der Traueract im Trauerhauie Brandweg Nr 85 stattfinden. Nach langen schweren Leiden ist heute Nach mittag unser lieber verehrter Bruder, Onkel und Großonkel, Hm Johann Friedrich Bcrzer, sanft entschlafen. Mit der Bitte um stille Theilnahme zeigt dieS im Namen der Familie tiesbetrübt an Julie Berger. Leipzig, am 20 Februar 1877. Heute entschlief nach langen schweren Leiden unser theurer Gatte und Vater, der Cigarren- Händler Tarl Sachse, welches hiermit tief- betrübt anzeigt Leipzig, den 19 Februar 1877 Frau verwittwe'e Friederike Sachse nebst Kinde-n Heute Mittag 11»/« Uhr entschlief sanft und ruhig unsere liebe Elara im Aller von 7 Mo naten. DieS zeigen allen Verwandten, Freunden und Bekannten mit der Bitte um stille- Bei leid an Leipzig, den 20. Februar 1877. H. Nllihn und Frau. Heute lrüü oaüm 6ott unsera kleinen 8olm ivleäsr rn sied. 1-eiprig, äen 20 h'edrnsr 1877. Olur» geb Hövti»». Die Beerdiguug de- Herr« ««lavier fiudet «orgeu Douuerstag früh v Uhr vo« Lrauerhaufe, Ggelstraße Nr. 3, au» statt. Neiseeindrücke aus -em Wahlkreise Glauchau-Meerane. * Leipzig, 20. Februar. Wer in diesen Tagen nickt seldit ,m 17. Wahlkreise gewesen ist, der kann sich au- Berichten nur einen annähernd schwachen Begriff machen von der gewaltigen politischen Erregung, die mit elektrischer Schlagkraft alle Schichten der dortigen Bevölkerung durchzuckt, ecner Bevölkerung, die sich doch so fern von den großen Mittelpunkten des politischen Leben- be findet. Jeder Augenblick der Muße, den die Be rufsarbeit übrig läßt, ist von Wahlgedanken, Wahlbesprechungen, Wahlversammlungen in Be schlag genommen Die Straßenecken in Glauchau, Meerane, Waldenburg und den anderen Orten deS Bezirk- sind von Anschlägen in allen Farben und Tonarten bedeckt, die Localblätter und -Blättlein wimmeln von Aufrufen, Mah nungen und Warnungen, durch die Straßen zwhen Colporteure und „sichere Parteigenossen" mit Flugblättern und Stimmzetteln für und Wider die Rothen, die Sprecher und Hörer beider Parteien gehen und fahren von Ort zu Ort, fast jeder Zug bringt ueuen Zuzug, und — waS da» sicherste Zeichen einer tiefgeyenden Erregung sil — nicht dloS die Männer, auch die Frauen thun tüchtig mit. In den socialistischen Volks versammlungen sieht man auf den Galerien Frauen, die freilich gerade nicht v»a der sanftesten GewüthSart und von der mildesten Zunge sind. Die Frauen unserer Reich-freunde sind zwar sittig genug, nicht unmittelbar in die politische Arena binabzusteigen; aber sie geben in ihrem stillen Eifer für die gute Sache de- Daterlandes und der Ordnung den Männern Nichts nach, die sie daheim rur Thätigkeit und Wachsam keit auspornen. Wir haben Frauen gesprochen, deren warme- und beredte- Nationalgefühl unS überrafcht und mit Hochachtung erfüllt hat. Als wir gestern «r Glauchau ankamen, nabmm uns sofort einige Herren vom reich-treuen Wahl- TodeS-Anzeige. Heute Vormittag >/«1t Uhr endete ein sanfter Tod da- lange Leiden unserer her- z-nSguteu Mutter. Schwester und Tante Fr«» ver». Auguste Net««»» «eh. Het«tze Mit der Bitte um stille Theilnahme widmen nur hierdurch allen Verwandten und Bekannten diese schmerzliche Nachricht dte trauernde» Ht»terhltehe»e». Leipzig. Löbtau, Dresden u. Lausigk. Für die überau- zahlreichen Beweise herzlicher yeilnahme beim Tode unserer guten Mutter agen wir hierdurch unseren innigsten Dank; i»s- »esondere Herrn DiacynnS vr Suppe und dev wehrten Mitgliedern de- Zöllner verein» für dte rvnhe. die sie dem Beerdigung-act durch erheb«», den Zuspruch und Gesang verliehen. Leipzig, den 20 Februar. Die trauernde Familie Gelt«««». Montag °/«4 Uhr Nachmittag» entschlief nach langen schweren Leiden meine liebe Frau Emilie Emma geb. Barthel. Allen Verwandten und Bekannten diese traurige Mittheilung. Der trauernde Gatte J«li«S Nte«e«z. Todes Anzetge. Heute Morgen nach 7 Uhr verschied meine gute Krau. Dorothea Rudolph, geb Lellariu-, in ihrem 75. Lebensjahre nach langen Leiden sauft und ruhig; folgte unserem einzigen Sohne nach 32 Jahren in die Ewigkeit nach Leipzig, den 20 Februar 1877 Karl Radolph, Böttchermeister. Die Beervigung findet DonnerStaa den 22. d. Nachmittag- um 4 Uhr von der Leichen-Halle au- statt. Für die vielfachen Beweise herzlicher Theilnahme beim Dahinscheiden unseres lieben Gatten und VaterS seiten- der wohllöbl. Babnhofsinspection, sowie seinen werthen Herren College«. Freunden und Hausgenossen unfern innigsten Dank In- besondere aber noch herzlichen Dank Sr. Hoch würden Herrn Pastor v. Criegern für seine trostreichen Worte am Grabe und Herrn vr. Brückner für seine liebevolle Behandlung. Die trauernd« Familie Augerstet«. Für die vielen Beweise herzlicher Theilnahme bei dem Tode meine- guten Mannes und für den reichen Blumenschmuck sagt bierdurch den innigsten Dank Mt»»a Zer«ecke geb. Trottzfch. 104S Heute früh 1 Uhr wurde »0- unser liebte» Gretche« tm zarten Alter von 8 uaten nach dreitägiger schwerer Krankheit durch >en Tod> entrissen Die- allen Freuuden «»d Bekannten nur hierdurch zur Nachricht. Leipzig, den 20 Februar 1877. Gaul N««el, Schlosser«erster Verth« N»g,l geb Tt««ee. verlobt: Herr Wilhelm Schöne iu Dresden «tt Frl. «nna Schreiber iu Zaukeroba. Herr Aldtu Schknr in Plauen mit Frl. Hedwig Ehrhardt daselbst. Herr Ullrich Wiget in Plauen mit Frl. Marie Schürer da- selbst Herr Friedrich Martin in Ebersdorf bei Lhemustz «it F l. Ltara Höhne in Plauen im B. Herr Kauf mann Allsta» Berthotd in Lrimmüschau mit FA- Marie Llbrecht daselbst Herr MagnuS LtauSoitzrr in Ries« mit Frl. Helene Domni'tzsch daselbst. vermählt: Herr Rudolph Kretzsckmar in DreSde» mit Frl. Agne» «arthel in Nerchau. Geboren: Herrn Ernst Nrumann t« Bautzen eia Sohn. H-.rrn Robert Gläser iu Dresden eine Tochter Herrn Georg Alexander Köblrr in Pequannock eine Tochter Herrn Lmil Urban in Dresden em« Tochter Herrn Ludwig Schaarschmidt in Plauen ein« Tochter. Herrn Rathscalculator John in Kreiberg eine Tochter. Herrn Oberpf-rrer Lisch in Franlenberg eine Tochter Herrn Ed. BartuS in Dresden «in Sohn. Herrn Ad Mehnrrt in Dresden eine Tochter. Herrn Ledrrfabrikant Larl Brumm in Pegau eine Tochter. Herrn Oscar Koch in Schneebrrg em Sohn. Gestorben: Herr Theodor Hermann KurzhalS in Dresden. Herm F, W. Georg,'s iu Dresden Sohn Paul Krau verw. Städter geh. Lerchner in Dresden Frau Bertha verw. Ackermann in DrcSdei'. Herr t russ. Hofrath a. D. und vr. ««a. Adolph Kränke! i- Dresden. Frau Anna Wilhelmine Andrä geb. Rudolph in Franlenberg. H-rr Webermeister Karl Friedrich Winderling in Franlenberg. Herr HandelSwebrr Frvr. Hermann Werchau in Frankenberg. Herrn Meode's i» Zug Tochter Anna Herr William Kirchberg in Würze«. Frau Lhristiane Slölyner in Altenburg. Herr Geb Ftnanzrath vr. Lruciger in Altenbura Frau Baronin Auguste von le Fort c eb. Freün von Medem iu DreSde« Krau Henriette Flechsig geb. Held in Zw ckau Herrn H. Brrr'S in Zwickau Tochter Linna. Herrn Kleffcher- meister Jacob,'S in Zwickau Tochter Mar,e. Herr Stadl gutsbesitzer Friedrich Eduard Forberger in Zwickau. Herr Gottfried Kühn in Dresden. Herr Restaurateur Johann MroS in Bautzen. Frl. Amalie Marie Schwalbe in Lhemnitz. Herrn Feldwebel Schulze'» m Ehemvitz Sohn Paul. Frau Taroline Wilhelminr Almert ged. Bauer iu Lhemnitz. Herr kgl. sächs. Oberst a. D. Gust. Albert Ebrrt in Dresden. Herrn Adolf Kaul'S t» Rittergut Röbrsdorf Sohn Johanne« Rudolph. Krau I Helene Essenschmidt geb. Bomtz in Enbrnich bei Bonn. »Herrn k. Flade'S in Großböhla Tochter Gabriele. vvialsmnlioh'iis Naundörfchen 20, a. Fleischerpl. Schwimmbassin: Damen Montag, Mittwoch, Freitax ül lvltl thlIajjaU, l/,9—»/,11. Dien-tag, Donnerstag, Sonnabend 3»/,—»/,6. Wannenbäder zu j Tageszt R-tchel - Garte», Dorotheenstr. LI re^lt«. rvav Perevsvrunn, räg ich «eöff«rt vo» früh hi« Ah.»d-. Gp«tfea»ftalte» I. ». ll. Donnerstag: Nudeln mit Kalbfleisch. D. V. Münder, v. Schindler. Meteorologische Beobachtungen »«>r <1vr Im L.«1p»1zx. Hübe: 118 bloter advr äor Ootsoo. Danwn: Montag, Mittwoch, Freitag 2—»/,» Dienstag Donnerstag,Sonnabend comttL in Empfang, und ein bereit stehender Extra- zug entführte unS mit Hunderten von Glauchauer Bürgern nach Waldenburg, wo an diesem Abend zwei Wäblerversammlungen abgehalten werden sollten. Diese Einrichtung der WahlagitationS- ExtcazÜge war unS neu. Tagtäglich gehen auf Veranstaltung unserer Parteigenossen Extrazüge zwischen Glauchau, Meerane. Waldenburg. Hohen stein rc. hin und her, um Gelegenheit zu fleißigem Besuche der verschiedenen Versammlungen zu geben. Die Gelegenheit wird denn auch ge hörig benutzt Die Reich-freunde, deren eS ja zu Tausenden selbst in diesem Heerde der Socialdemokratic giebt, haben sich überhaupt zu einer Rührigkeit und Thatkraft emporgerasst, die unsere vollste Anerkennung heraussorvert. Kein Mittel ist unversuck't gelassen, um die Gegner in die Enge zu treiben und die bisher gleichgültig Gebliebenen zu erwärmen. So wackerer Arbeit ist tu der Thal der Sieg zu gönnen, und selbst wenn er die-mal noch nicht zu erringen sein sollte, weil die Arbeit zu spät begonnen wurde, so wird doch bei rastloser Fortsetzung de- glücklich Unternommenen der schließliche Erfolg und die endgültige Niederwerfung der Socialvemokcatie auch in ihrer eigensten Domäne nicht fehlen. Gleichzeitig mit den Socialisten, die gestern Abend im Schießhaufe zu Waldenburg ibr Haupt quartier aufgescblagen batten, tagten die Liberalen im Schönburg'schen Hofe In letzterer Ver sammlung widerlegte Prof. Birnbaum in ruhiaer aber schneidiger Rede die wirlhschastlichen Vorspiegelungen der Socialisten. Liebknecht, der mit einem Trupp Gleichgesinnter erschienen war, um die Verhandlungen zu stören, mußte wegen seine- ungebübrlicb drohenden und insolenten Auf treten- auf allgemeinen Wunsch der Versammlung da- Lotal verlassen Der soclalistiscbe Candidat Bracke versuchte e». seinem nationalen Partner auf da- landwirthschaftliche Gebiet zu folgen. Prof. Birnbaum wie- ihm aber haarklein die totale Unkenntniß nach, deren sich Herr Bracke auf diesem Gebiete erfreut, und zerpflückte stück Leit -er 6e«,t»»el,lu«x. L»ronl«t«r r«ä. 7^ermnw«i«r. ^L«1»tir« k«uok- 6«'»iu»ssr»äe tix^«ii. kroovnt«. Vivärieklvur uvck 8tträ«. Sl«««1» »o»t«d1 IN. pedrv»r ädv-ld» 10 IMr 744 8 -s- 5.8 ! 78 8 8 k»«t triid« 20 - 8 7Z8 9 -s- 3.1 95 8V 8 trüb«') 20. - 2 vkr 78 4.3 -1- 7.2 Ü4 8 4 s»«t trüb« »iL»»u« ä«r L«mp«k»tur: -j- 2°.S. ') rt«d!ie. L«r I««p»r»tur: 7°.4 LSI», 4«r!4j«ck«r»edll««: 1 »1111««1 , weise die armselige Beweisführung, mit der er sich höchstens vor einer unwissenden Massenver sammlung sehen lassen darf. An allerlei ergötz lichen Zwischenfällen fehlte cs nicht. Herr Bracke warf den Liberalen mit großer Emphase vor, daß sie sich auS Fetttöpfchen mästeten, die vom Blute und Schweiß der Arbeiter gefüllt seien Als aber Prof. Birnbaum fragte: woher denn Herr Bracke, der ja auch ein Besitzender sei, sein Fetttöpfchen habe und von wem es gefüllt fei ? — da wußte Herr Bracke trotz der Heiterkeit der Versammlung keine Auskunft zu geb«,. EtwaS bequemer hatte es Bracke in der Volks versammlung im Schießhause gehabt, in der er vorher fein liebe- Arbcitervolk mit einer längeren Rede beglückt hatte. Indessen auch hier wurde ihm und semem Freunde Bebel, der nach ihm sprach, da- Leben sauer gemacht Denn nicht Alle, die sicb gegen 8 Uhr im Schießhause einfanden, waren gedrillte und gut einstudirte Socialisten Da sah man ehrsame Handwerker, die durchaus nicht revolutionair auSsahen, biedere Bauern, denen man die Abneigung gegen alle TheilungS- «nd Enterbungslheonen vom Gesicht ablesen konnte, junge Streber, die ihren Confirmalions rock noch kaum in den Schrank gehängt haben mochten, und neben bedenklichen Gestalten, denen ein trotzige- und verbissene- Au-sehen nicht abzu- ftreiten war, eine erkleckliche Anzahl gebildeter Bürger, die, wie viele Andere, nur gekommen warm, um dm .großen Bebel" zu sehen. Er kam denn auch, der herrliche „Arbeiter könig", an seiner Seite sein Schützling und Thron folger Bracke, dahinter noch einige andere Satel liten de» Bebel-Liebknecht'schen rothen Zukunft-- Hofe- Es war ein Anblick für Götter. Bracke sprach zuerst; aber er machte auf diese Versammlung wenig Eindruck; er schien sich nicht ganz sicher zu fühlen, da er sich von einer an sehnlichen Minderheit von verständigen überwacht wußte In salbungsvoller Rede entwarf Pastor Bracke eine erschütternde Schilderung von dem großen Hungertuche, an dem da- deutsche Volk nage. Und woher komme daS? vom deutschen Reiche, dieser AusbeutungSanstalt zu Gunsten der Capitalisten, und von der verrotteten Ordnung der Gesellschaft, die den faulen Besitzenden, dm NichtSthuer, Schlemmer und Schwindler glücklich mache, den fleißigen Arbeiter aber darben lasse Diese Ungerechtigkeit müsse aushören: Alle müßten arbeiten, und Alle müßten gleich glücklich fein — die Socialoemokratie werde DaS besorgen, und darum möge man ihn, den Redner, wählen. Nachdem dieser unter Beifall und Zischen geendet, suchte sich Herr Adv Broda auS Leipzig zur Gegenrede Gehör zu verschaffen, was ihm auch nach vieler Mühe gelang In ruhiger, aber fester und saftiger Rede zerriß er die Hirngespinnste, die sein Vorredner künstlich zusammengeleimt hatte Er bestritt, daß die Gegensätze, die heute da» Mmschmlebm bewegen jemals auS der Welt zu schaffen seien, und daß da- Glück im B sitze de- Oelde- liege Nicht alle Besitzenden sein- glücklich, nicht alle Arbeiter arm, nicht alle Armen unglücklich. Der Arme sei im Kreise seiner Famuie, nach redlich gethaner Arbeit, oft viel glücklicher als der Reiche, der angeblich in Strvmm von Champagner schwimmen soll. Im Cbampagnertrinkm bestehe daS Glück nicht (Stimme einer werdenden Petroleuse von der Galerie: Da- iS e» je äm; mir bam äm keeneu; Bravo und Heiterkeit). Wenn die Socialisten die Ursachen de- menschlichen Elend» abschaff«: wollten, so möchten sie doch zuerst die Krankheiten abschaffen. Die Abschaffung der Krankheiten ge höre dann auch ins socialistische Programm (Bebel ruft: Gewiß; so ist es auch. — Heiter keit). Der Redner zeigt dann weiter, wie die ungewisse Zukunst, in welche die Herren Bebel und Genoffen unS führen wollen, jedenfalls nuhr ohne blutigen Bürgerkrieg anzubahnen sei, und gewiß sehne keiner der Anwesenden die Schreckens- thaten der Commune herbei. Schließlich Wendel er sich in eindringlichen Worten an das Vter land-gesühl, welche- die Socialisten dem Volke rauben wollten.
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