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Dresdner Nachrichten : 03.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189701030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-03
- Monat1897-01
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 03.01.1897
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»KE1> Nar!«E»^ LV "'s. ">!on! htlr R . «ui»! aittrmk tzm»d»k>! MienU il an>. a«»uitraae nur ararn vorauSbttiililuna Inttinl>i,un«rn „ebmm IjmmIIich, nawballe «limenimburraur an. Bkleävlatt« tvkrdk» mltio Di«, nnraniet. im erZchit»« et»ak«ant>trr tzchrift» lntNÄ-lt. ,1 ?opton-?rSr>ar»t, Irrtlioh critn» am- I ! kssnilies, ^^ 42. Jahrgang. Itveonvalvkeenton ew. I'rom 70 j'i per b>., 10 bl. W I'I. per bl Iiiv«»8v N»R»II»»NN, 40. pkohlevv« tttärlmn^mittel für lilut- iU'mo. Klüsen- unä I^uupvnleiävntle, Lrois 70 1'k. per j>'I., 10 kl. 65 kl. per kl. Larl klLu! 7< Dresden, 18S7. 2 2L Vt 2S^. , V«rll»nk-1r>o»1 zetrt: I»urt«^re. täglich Morgens. " E HÄiwr (iii3ilipsK»«i'-iÄi-iIi "IE » ,»pi>,i>n n>r» mit N8»ix>. tiitok«. V »>,» ck«ut»ek»» u»ck frimMtixvk«» »»»>» kolk» L-«m»»i>«i>Itu»»r uaö N «e 8ure»»ck«r N H üi»<I»r>»«k»i> -»vi<i,n mit I!«»t»Iillnx«n v«r<Iva W N »iioti v»t S»rn> S. N. l> i, lI > pp, ». j. Nr»urIiir->>» 2, A s MM Or«8«Ivn, kv«8tr»88« 5, I. K » II>7. K I f'js nllu 2,'itllnxvn. A U. VUlet-Vi rlt»us für «lio Drouänvr ^ N lkk. KNt'kten-Kttriti'ttIl«' untor t-Lransio. A K MWU IV. Xollrltllttn «l< r KltcU«. 4.»u«le-lotterle. N E vlL8VLLrvll tz jocker Lrt aus cieu docksutsackstsn vlLakUttau cka« ln- mui K Luslimäva, empfehlen In relekksltixer Lamvnhl O e Willi. Itllll w 8oIlN, XZfl. HokliskorLtttgli, A weoina^Itt II. IHN. ?» smpSsllt io xrosgrtrtjFZtvr ^U8wrikl dMi§8t <1. H. 20 ZltU'IvnötrnE 20, Lokv ^lar-;arvtlw»8ti'a88v (3 li-kbon). HI» Ä Auslösung der Produktenbörsen. Hofnachrichten, Kgl. Schloß, Arzneitareii Jnsanterieumfariiiirnng, Land es»» O» gerichtspräsident Müller. Fleischverbrauch, Virtoriasalon, Ausnahme Pieschens, Gerichtsverhandlungen. 3. Januar. Politische-. Der Börsenlandsturm ist an der Jahreswende unter die Fahnen gerusen worden und nach dem lauten Kriegsgeschrei zu urtheilen, das er allerorten erhebt, ist er von KampfeSmuth und Sieges zuversicht erfüllt. „Lat di nich verblüffen!" heißt aber nach einem plattdeutschen Scherzwort das 8. Gebot, das die Anhänger der Börscnreform zu befolgen sicherlich nicht verfehlen werden inmitten des betäubenden Lärms, unter dem sich die Auflösung der Pro duktenbörsen vollzieht. Einmal ist es noch keineswegs sicher, daß die Maßregel eine allgemeine ist. Es scheint, als wenn zunächst ,»ir die größten Heißsporne in's Zeug gegangen wären, ohne sich der geschloffenen Gefolgschaft der gesammten Kaste versichert zu haben. Gesetzt aber auch den Fall, daß von dem bisherigen Bau der Produktenbörse unaufhaltsam ein Stein nach dem anderen ab bröckelte, wäre das wirklich ein so großes Unglück, wie es von in- leressirter Seite darzustellen beliebt wird? Ja, man darf getrost noch weiter fragen: „Wäre eine solche Entwickelung überhaupt rin Unglück?" Die Frage läßt sich erst überzeugend beantworten, wenn man sich noch einmal vergegenwärtigt hat, um was es sich eigentlich handelt. DaS Ist mit kurzen Worten zu sagen. An der Produktenbörse hat bisher ein Zustand geherrscht, der nur als das Herrschaftsmonopol des spekulativen Waarenhandels bezeichnet werden kann. Nun ist aber der Handel, die Spekulation nicht der einzige Theil, der an der Produktenbörse Anspruch aus Be rücksichtigung hat. Vielmehr konzentriren sich dort die wesentlichen Interessen noch zweier anderer großer Erwerbsgruppen, nämlich der Müllerei und der Landwirthschaft, für die es geradezu eine Lebens frage ist. daß sie aus die Feststellung der Preise einen entsprechen den Einfluß nehmen dürfen, weil anderenfalls ihre dem Handel vielfach enlgegengesetzen Interessen nicht zur Geltung gelangen können. Nach langem Ringen und Kämpfen hat nun endlich der einfache BilligkeitSgrundsatz einer gleichmäßigen Vertretung aller Erwerbsgruppen an der Produktenbörse durch das neue Bvrsen- gesetz seine Anerkennung und Erfüllung gesunden. Der Bölsen- vvrstand soll nämlich fortan auch Vertreter der Müllerei und der Landwirthschaft enthalten, denen cs obliegt, bei der Feststellung der Preise mitzuwirken. Des Weiteren ist Vorsorge getroffen worden, daß die bisherige verschwommene Allgemeinheit bei den Preisnotirungen für Getreide durch bestimmte Angaben über Farbe, Gattung, Gewicht, Trockenheit, Ursprung ersetzt werden soll. End lich wird der börsenmäßige Terminhandel in Getreide und Mühlen sabrikaten untersagt. Das ist Alles. Und darum dieses Auf bau men des „beleidigten Ehrgefühls" des „gelammten Handels standes", darum dieses Trommeln und Pfeifen, als wenn es gälte, die Mauern von Jericho nochmals zu Fall zu bringen? Das ist für Leute, die nicht börienmäßig veranlagt sind, ganz unbegreiflich. Man kann wirklich nur mit der „Kreuzztg." der Meinung Ausdruck geben, daß solche Elemente, die sich den bezeichncten durchaus ge müßigten und in jedem Punkte berechtigten Anforderungen des neuen Gesetzes nicht fügen wollen, am allerbesten tlmn. sich mit ihrem verletzten Ehrgefühl in'S Privatleben znrückzuzlehen und gelrost die Verantwortung auf sich zu nehmen, daß etwa der ge lammte Handel durch ihren Abgang einen Stoß in's Herz erleiden könnte. Zu einem Verschwinden vom Schauplätze auS gekränkter Würde haben aber die Herren durchaus keine Neigung. Im Gegriitheil, sie wollen, nachdem sie der bisherigen Stätte ihres Wirkens, der Produktenbörse, den Rücken gekehrt haben, freie Ver einigungen gründen, innerhalb deren das Geschält nach dem alten Modus weiter betrieben werden soll. Durch die Veränderung der Organisation hofft man die Anwendbarkeit des Gesetzes auf die nnler den neuen Verhältnissen abgeschlossenen Geschäfte verhindern zu können. Demnach werden wir unS in nächster Zeit aus Pro zesse gesoßt zu machen haben, in denen diese Frage grundsätzlich zum Austrog gebracht wird. Das Eine scheint von vornherein sicher zu sein, daß ote neuen Bereinigungen nicht ohne Weiteres sammt und sonders für unzulässig aus Grund des Börsengesetzrs erklärt werden dürfen. Andererseits aber wäre es auch ein mit dem öffentlichen NechtSgefüht und der Achtung vor der Autorität des Gesetzes ganz unvereinbarer Zustand, wenn die betheiligten Börsenkreise thatlächlicb, den erflossenen Andeutungen gemäß, ein Mittel gesunden haben sollten, um mit Hilfe der freien Ver» einigungen die praktische Wirkung des Gesetzes illusorisch zu machen. Sollte das wider Erwarten der Fall sein, so würden, daran kann nicht gezwrifelt werden, ohne Verzug die nöthigen Schritte gethan werden, um durch eine andere Fassung des Ge setzes seiner Umgehung vorzubeugen. Mit der hervorgekehrten „moralischen" Entrüstung der Pro- duktenbörsianer hat es so seine eigene Bewandtniß. WaS die Herren eigentlich treibt, ist der Aerger über das Verbot des Termin handels in Getreide und Mühlen sabrikaten. Sie thun zwar so, als ob lediglich die „Znmuthung", mit Vertretern der Landwirth schaft an einem Tische sitzen zu müssen, ihnen den Appetit ver dürbe und sie zur Absonderung zwänge. Von Selten der Land- wirchschaft, behaupten ihre Gegner an der Produktenbörse, seien ohne Beweis die schwersten Beschuldigungen gegen die Börse, zum Theil mit persönlicher Zuspitzung, geschleudert worden und deshalb sei nun zwischen beiden die Möglichkeit eines friedlichen Zu sammenlebens ausgeschlossen. In Wirklichkeit wollen die Herren aber nur unter sich sein, »m sich ungestört über Mittel und Wege znm „Weiterfizen" verständigen zu können. Was Landwirthschaft ausgegangen sein sollen, so spielt dabei namentlich das Verhältniß zwischen Preisbildung und Preis-Feststellung oder -Notirung eine Nolle. Der Gegenstand ist noch im Dezember vor. Jahres im Reichstage in ziemlich erregten Auseinandersetzungen behandelt worden. Gras Schwerin wies bei jener Gelegenheit nach, daß die Börsennotizen mit den am Markte erzielten Preisen vielfach nicht übereinslimmen, obwohl doch Verzehrer und Erzeuger ein gleichmäßiges großes Interesse an einer solchen Preisfeststellung haben, die der wirklichen Preisbildung genau entspricht. Nach der Meinung der landwirthschaftlichen Kreise sind zur Feststellung der wirklich gezahlten Getreidepreise nur die landwirthschaftlichen In teressenten selbst berufen, nicht aber Händler, die in gewinnsüchtiger Absicht die Preisfeststellung im Gegensatz zu der Preisbildung vor nehmen, nm je »ach dem vorliegenden Baisse- oder Hauffezweckdie Preise zu drücken oder hinaufzutreiben. Da die Thatsache, daß die Börsenpreise für Getreide bisher keineswegs der zuverlässige Ausdruck der richtigen Preise gewesen sind, wie sie sich aus den natürlichen Bedingungen der Preisbildung ergeben, zweifellos seststeht, so zeugen die Versuche der Börsen- interessenten, sich noch als uuschuldSvolle Engel aufzuspielen, nur von einer ziemlich ausgiebigen Naivität. Mit demselben Recht könnte man bestreiten wollen, daß au der Effektenbörse die Spekulation häufig Phautasiewerthe schasst, die mit dem inneren Werth der Papiere nicht im Einklänge stehen. Auch ist es durchaus falsch wenn die Börsianer geflissentlich die Ansicht zu verbreiten suchen als ob die Landivirthe durch ihre Vertretung im Vörsenvorstand „höhere" Getreidepreise erzielen wollten. Die „Köln. Ztg." weist diese Unterstellung mit Recht zurück, indem sie sagt, ein solches Vorhaben wäre geradezu kindlich zu nennen, da sich Waarenpreise nicht erzwingen ließen, besonders nicht für einen Artikel, den man nicht bloß In Stettin und Berlin, wnde. auch in London, Newhork und Chicago, d. h. aus der ganzen Weit handle. Was die Landivirthe wollen, ist lediglich eine ehrliche, der wirklichen Preisbildung genau entsprechende Feststellung der Preise an der Produktenbörse, Mit Rücksicht ans diese klare Sachlage sieht sich denn auch die bereits geuaunte „Köln. Ztg." veranlaßt, die Mit wirkung der Vertreter der Landwirthschaft und der Müllerei au der Leitung uns Preisfeststellung innerhalb der Produttcnhörie, als in weiterer Beziehung für die Ernährung des ganze» Volkes von Bedeutung, für „ganz besonders berechtigt von dem hier allein maßgebenden Standpunkte des allgemeinen Interesses aus" zu er klären. DaS erkennen die ruhig urlheileiiden Bonenkieise ebenfalls an, indem sie durch ihr Verhalten die Bereitwilligkeit, sich milder Neuordnung der Tinge nbzufinden, bekunden. Tic Kämpen der „freien Vereinigungen" werden unter dielen Umständen keinesfalls einen Erfolg von ihrer Obstruktion erwarten dürfen. Im Gegcn- thcil, der Umstand, daß in daS preußische Ministerium als Dezer nent für Börienangclegenheile» ein ehemaliger Staatsanwalt — sior-ribile ckiccku! — berufen worden ist, läßt darauf schließen, daß kräftige Danmenschrauben für die widerspenstigen Elemente in Bereitschaft gehalten werden. Die ganze Bewegung ist auch in der That sachlich zu unbegründet. nm auf irgendwelche Berück sichtigung von Seiten der Staatsbehörden rechnen zu dürfen. Alles, was dabei heranskommt, könnte höchstens in einer weiteren Verschärfung des Uebelwollcns bestehen, daö schon jetzt der Börie Im Ällgememen von dem überwiegenden Theile der öffentlichen Meinung entgrgengebracht wird: also in jedem Falle eine recht kurzsichtige Hausmeterpolitik der „streitenden Gekreivehändler". zsen,schreib- unv Fcrnsprech-Berichte vom 2. Januar. Berlin. Die Neuiahrsknr am Berliner Hose ist In der üb lichen Weise verlaufen. Politische Aenßerungen sind, soweit be kannt, nicht erfolgt. Beim Empkanac der Botschafter hielt der Kaiser auch diesmal keine gemeinsame Ansprache, sondern richtete an icden einzelnen Botschafter, an deren Spitze Graf Lanza stand, einige huldvolle Worte. — Der Kaiser hat der Schloßgardekompaanie eine Grenadiermütze in der Form des unter König Friedrich dem Großen vorgcschricbenen Modells verliehen. Berlin. Die deutsch-russische Kommission zur Be- rathung verschiedener veterinär-polizeilicher und handelspolitischer ' ragen hielt heute wieder eine Sitzung ab. Die Becalbungen der ..ommission erfahren jetzt durch das russische Weihnachtsfest eine kurze Unterbrechung. — Die russischen Delegirtcn und der russische Botschafter sind heute vom Reichskanzler zum Diner geladen. — Wie verlautet, hat der Czar znm Warschauer Generalgouverneur an Stelle Schuwalow's den Generaladjutanten Fürsten Alexander Jnirratinski ernannt. — In der Snlveslernacht wurden hier 230 Personen sestaenommen. davon 56 wegen groben Unfugs, 38 wegen Trunkenheit und Schlägerei. — In der Neuiahrsnacht wurde ein 40iähriger Brunnenbauer auf einem Nenbaiie in Ehar- loktenburg von einem Wachkhunde überfallen und vollständig zer fleischt. Der Unterleib war aufgerissen und vollständig aus- gesreffen. "Hamburg Zu der Meldung eines Berliner Blattes, die Hamburger Produktenbörse habe beschlossen, sich aufzulöien und eine freie Bereinigung der Prodnktrnhändler zu bilden, theilt dir „Hamb. Börsenhallc" nach Erkundigungen aus bester Quelle mit, daß hier von einem solchen Beschlüsse nichts bekannt ist. Brannschweig. Die Neuiahrsknr am Hofe und das Hosdiner wurden gestern abgesagt, da der Prinzregcnt an der In fluenza leidet. Schweidnitz. Für daß Moltke-Denkmal sind vom General stabe 1800 Mk. gespendet worden. Ltegnitz. Die hiesige Polizeiverwattuna untersagte gestern der Privatpost die Erpreß-Driefbefordernng ans Grund einer Ver ordnung des Oberpräsidenten, betreffend die äußerlicheHeilighaltiing der Sonn- und Festtage. Hagen (Westfalens. Heute Mittag erfolgte auf dem hiesigen Bahnkose ein Zusammenstoß zwischen einem Personen- und einem Rangirzuge. Eine Person wurde getödtct. mehrere verletzt. P c st. Wie verlautet, werden vie Prinzessin Chimai, und der Zigeuner Riga demnächst in einem hiesigen Vergnügungsetabliffement öffentlich aiiftretkn. sie als Chansonettensängerin, er als Violin- im Nebligen die virtuos. Präsident Fanre gestern mit folgender Depeiche geantwortet: „Ich bin tief geruhet von den Worten, in denen Ew. Maicftät Ihre Glückwünsche ausjprechen. Ich danke Ew- Majestät wie Ihrer Majestät der Kaiserin für die Gefühle, welche Sie für Frankreich zum Ausdruck bringen. Auch wir rufen uns mit lebhafter Be wegung die so kostbare Erinnerung an Ihre Anwesenheit unter uns wach und ich bitte, die Wünsche entaeaenznnehmen. welche wir für das Glück Ew. Majestät und Ihrer Majestät der Kaiserin sowie für das der Großfürstin Olga und für die Größe Rußlands hegen." Madrid. Der Redakteur Reparaz von der Zeitung „Heraldo" wurde wegen eines Artikels über Ausschreitungen auf Kuba «ns Befehl der Militärbehörde verhaftet. * Madrid. Nach einer Depesche auS Manila errangen die spanischen Trnvpen einen bedeutenden Sieg über die Aufständischen. Der Verlust der Letzteren wird aus 1100 Tobte angegeben. Der Ort des Kampfes ist nicht genannt. Barcelona. Hanptmann Morales, ein Mitglied des Kriegsgerichts, welches die Anarchisten aburtheilte, beging ans unbe kannten Gründen Selbstmord. H nag. Die Käniginregentin empfing heute in besonderer Audienz den französischen Gesandten Blhourd. welcher ihr dos Großkrenz der Ehrenlegion und ein Schreiben des Präsidenten Fanre überreichte. Die Königin wohnte der Audienz bei. London. Der Vorstand des „Institute os Public Health" verlieh die Harbcnmedaille für 1897 dem Geh. Rath Pros, v. Pettenkoser in München als Anerkennung für die hervorragenden Leistungen VeS Gelehrten. > London. Bei cingetretenem Frost ist die Sumpfbewegung in Castle Island nunmehr beendet. Der Nothstand der Thal bewohner ist sehr groß, über 20«) Menschen sind brot- und ob dachlos. In Dubli sind Sammlungen für die Nothleidenden eröffnet. London. Nach einer weiteren Depeiche au-Prätoria war die gestern vom Richter Jorrisen an den Präsidenten Krüger ge richtete Ansprache überaus scharf Men die Kapkotonie gehalten. Jorrisen habe Rhodes als einen Verbrecher und Straßenräuber bezeichnet und gesagt, die Rhodes erwiesenen Huldigungen seien eine Beleidigung des Präsidenten Krüger und der ganzen südafrika nischen Republik seitens der Kolonie, welche doch vorgab, daß sie die Freundschaft der Republik schätze. Stockholm, lieber den Zustand des eckrankten ältesten Sohnes des Kronprinzen von Schweden, Gustav Avals, wird folgendes Bulletin nnsgegeben: Da die Entzündung des rechten Ohres zngenommeii hatte, mußte» die Aerzte gestern zu einer Durchbohrung des Trommelfells schreiten. Heute ist der Zu stand befriedigend. Petersburg. Großfürst SerginS ist zum Leiter der Arbeftcn für das in Moskau zu errichtende Denkmal Alexanders UI. ernannt und der Beginn der Arbeiten ungeordnet worden. Petersburg. Der Reichsrath hat der Wladikawkas-Bahn den Bau einer breitipurigen Bahn von Terbent nach Pctrowsk gestattet, wobei der Finanzministrr vie Gesellschaft ans den Weiter bau der Linie bis Baku aufmerksam machte unv die Verfügung traf, daß nach Beendigung der sibirischen Eisenbahn die sofortige Entscheidung bezüglich des Baus einer Bahn über den Kaukasus zu erfolgen habe Kon stan t in opel. Gestern wurden 5000 Sofias auf Kosten des Sultans in ihre Heimat!) gesandt; einige weitere Tausend werden folgen. Eine derartige Heimsenbung erfolgt in jedem Jahre, in diesem Jabre wird aber eine große Anzahl Zwangs wetse nach Hause befördert, da hier während des Ramasans regierungsseitig Knndgebnngen befürchtet werde». — Ter gestrige Mlnisterrath stimmte der von den Botschafter» wiederholt ver langten Ausnahme vttonianiicher Elemente in die kretensiiche Gendarmerie zu. — Leontjew und der Sekreiärdes Negns Menet!!, Jossip, überreichten dem Sultan gestern den ihm verliehenen Orden vom Siegel Salomonis und ein Schreiben des Negus Mcnelit. Sofia. Fürst Ferdinand verlieh dem österreichisch ungarischen Minister Graf Goluchowski das Großkrenz des AlexanderordenS. — Alle österreichisch-ungarischen und bulgarischen Delegirtcn, welche bei ve» Handelsverttagsverhandlnngen Oesterrcich-IlngarnS und Bulgariens mitgewirkt hatten, wurden delorirt. — Der dipto- matische Agent in Petersburg ivnrde bevollmächtigt, mit der russischen Regierung Verhandlungen wegen Abschlusses eines Handelsvertrages einzuleiten, Melbourne. Infolge eines Streites mit den Schiffseigen- thümem sind die hiesigen Schiffsmaschinistcn in den Ansstand ein- getretcn. Die Tendenz der heutigen B e r l i n e r Börse war ziemlich schwankend, offenbar hatte aber die bisherige Grnndstimmnng nicht an ihrer Kraft verloren. Der Beginn der Herrschaft des neuen Börsengeietzes war nur am Montanaktienmarktc besonders bemerk sich, an dem die neue Gcschäftsgebahrang, iiamrnllich daS An>- hören des IlltimoverkchrS in den meisten dieser Wende verschieden! sich Unsicherheit mit sich brachte. Am Kassamarfte war ans die rege Kauflust das Geschäft lebhaft. Tie Tendenz gab sich in der zweiten Stunde r cht fest. Im weiteren Verlaufe war dao Ge schäft »ehr ruhig, die Kursveränderungen waren durchweg gerade;» alt- minimal zu bezeichne». Am Markte für Bauten druckten matte Wiener Tendenzbecichte. später zeigte sich etwas RealiiativnSftis!. Kreditakticn. Kommanbilankheile und Deutsche Bank, sowie Handcis anthejlc nachgebend, Dresdner Bank behauptet. Am Marti für Eiienbahnakttea waren heimische Werthe gut beachtet, von treinden Bahnen hatten österreichische einen Kursrnckgana, während die meisten Schweizer Bahnen. Prlnce Henri unv Warschau-Wiener lebhaft zn steigende» Preisen gehandelt wurden. Monlanwerthc uneinheitlich, sonstige Jndnstriewerthe sehr fest. Renten behauptet, aber wenig umgesetzt; heimische Anleihen anziehend. PrivatdiS kont 8'V« Parzen t. — An der offiziellen Getreidebörse stockte heute jedes Geschäft, nm am Sptritnsmnrkte hatte sich eine größere Anzahl Interessenten cingefunden. Der größte Theit der bis herigen Börsenbesucher war zu einem „freien Markte" im Fee» Palast zusammengettcten. Hier war das Geichüst ziemlich lebhaft, die Tendenz fest, namentlich waren die Muhten als Käufer am Markte. Von diesem nichtamtlichen Verkehr theilen wir folgende erzielte Preise mit: Für Weizen wurde in dem Handels gerichtlichen LlefcriliigSaeschäft 176'/r—17«-'/»—l77—176'/-.- Mk für Mai bezahlt, für Roggen 12!si/> bis 129'/» Mk, Hafer sehe fest, nnmenklich russischer Hafer beachtet, der loco zu 132—112 Ml gehandelt wird. In Rußland ist die Haltung für Hafer >eln fest. Spiritus gcschäststos aber behauptet, loco 10 Pfg. höher — Wetter: Trübe, Nordwestwind. S 82.2.
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