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Dresdner Nachrichten : 16.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189701169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-16
- Monat1897-01
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 16.01.1897
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vi-eslisn. 42. Iayr.^attg. 4^tlOQI»tlT«KvII, »«»«»«, IVirkyvitk. lünnvlrorli-iut IUn>nit»t 2. .r sciiulie K in tr>'«»>»«1,'»-Iin.».ckck I ums »mwute» lwi»i>», K I Dresden. Itz'.-:. ß f. L k. ttsmmks. hi, 2l. vläsvLLrvll Ullä jeder Lrt Ml» civil I<säv»ty»ck8tv» siluriliiittvu ckv3 In Hs ^uslunckos, emplc-tilvn in reiebüultirrar Xiibcvatrl A !« ILllkl «k Ill-Iliol'er.iutott, »j II. I>nii!,,,r» ,I,^«r>»k' III». *» VrLPStVR». E liilktav llitmliokl, MritMMv 14. E LLLPSt«»». 4 »inili« ß>- lBI, ulilinl - ?i W« I»«t-i«>« i- Lvdlldmsvder-^ ».Ksozzlnsni«. <» , >> u ''illUiUN! ^ lV:>i8r-ui>rru»8t >'..'». !>t,i i,».-c'U«»t r. >8. m, « bvmnit^ei - >11.1 »tlltk:»« 20. !t»Lrrrrrs^rLv.Vte^r^«M^«^K4^rrK4». vliijkliedlß iu ^rosL.'ti'ti'^lvi' ^u^rvulil i i iirrii^t kii > »t l, Hv»»r«rn illixst 4). H. IL«»»«v, 20 Alrn'i«»nntra>wv 20. Lek« ^r»rMU'vU»vn>,lrr»^v ( '« I'^dou). Rr.ltz. SpMl: Parlamentarischc Debatten. Hosnachrichtcn, Stadtveiordnctelisitziilig. stiencs Adreßbuch. ' Gcrichlsperhandlniigen. Kännneruinsil mit Tlelzncc scher Besetzung. Hoiooer PolltiskiieS. Tic geehrten Herren Mttglicdcr des sticichslags sind und bleiben misruchtbaic Rcdcducllantcu. Langsam und breiig wie eine trübe, schlammige Fluch wälzt sich der Strom agitatvrttcher Phrasen dahin und trenn nicht einmal ein ganz besonderer Knall- eftckt au, der Tagesordnung sieht, ist das Interesse der Oesient- lichkeit an dem, was im Reichstag verhandelt wird, gleich Rull. Selbst den varieivolitischcn Heiß-Poriien im Lande werden die ReichStagsbcrichte allmählich zu langweilig und so kann man denn wohl behaupicn, das; cs ans keiner Seite sonderliche Erschütterung lmvorruien würde, wenn die leitenden Organe der Presse künstln den Reichstagsbericht am ein Minimum ziisainmcmchriiinpfen liehen. Auch die leisten Verhandlungen über den Gehaltsposlen für den Staatssekretär des Reichsamts dcS Innern zeichne» sich in hervorragendem Mähe durch jene monotone Kanzlciberedtsam- kcit an§, die einen Eieew veranlassen konnte, sich in, Grade nm- zndrchen. wenn er dazu nach so langer Zeit noch im Stande wäre. Aui die Nerven der lebenden Zuhörer aber wirkt diele Art zu sprechen so zerstörend, das; inan cs den anwesenden Mitgliedern des hohen .Hauses wahrhastig nicht verdenken kann, wenn sie bei der leisten Schling nicht erst ahwnltricn, bis der sozialdemokratische Dauerredner Herr Reisbaus das beschönigende h ans seinem Rainen völlig hinansgeiedet haben würde, sondern schon vorher das nahmen, was der Name des Herrn RcihhauS ohne h besagt. Diejenigen Mitglieder des Reichstags, die zugleich Angehörige des brenhischen Abgordnetenlimises sind, haben wenigstens Gelegen- best, sich an der Statte, wo über die Geschicke der engeren Heimath bcrathen wild, von dem lastenden Drucke der dnrch keine Geistes blitze mehr erhellten NclchStagSnacht zu befreien. DaS Preußische Abgeordnetenhaus gehört thnlsächlich in erster Linie ;n denjenigen parlamentarischen Körperschaiten der Einzelstaaten, in denen tüchtig zum Wohle des Landes gearbeitet wird, während derweilen das parteipolitische Schwert am Nagel verrostet. Nur das 0 entrinn »imint eS zuweilen herunter, picht nothdnrftig daran herum und versucht, eS durch die Lnst pietten zu lassen, haupisächlich, wenn die Jesuiten und die Polen ansangen zu „drängeln". Tic Sache will aber niemals recht klappen. Es weht eben eine andere Luft im preuhtschcn Abgeordnetenhaus, die reich mit arbcitShnlttgcm Sauerstoff enüllt ist und deshalb auf alle, die sic einathmcn, on- seuernd und schnffenskrästig wirkt. Das zeigt sich doch jetzt wieder einmal bei den Bcrathungcn, die über den prcuhischcn Etat ge pflogen werden. Es ist ein hübscher appetitlicher Happen, den der r renßische Finanzminister da snr die Volksvertretung seines Landes zurecht gemacht hat: keine neue Anleihe und ein erklecklicher Ucbcr- schuß. Ein so günstiges Ergebnis; hätte nie nnd nimmermehr er zielt werden können, wenn nicht Herr Dr. Miguel, die grosse orga nische Stcncrreiorm in Preußen — nach sächsischem Muster! — durchgeführt hätte. Gerade diese Newrm aber ist es gewesen, die Herrn Dr. Mianel die schärfsten Angriffe pon Seiten des preußischen Freisinns zugczogrn hat. Er habe mit seiner Steuerpolitik esueu ganz und gar unsozialen Weg betreten, sagt man. Wie mi- gcrcckstfertigt der Vorwurf ist, crgicbt sich iu schlagender Weise ans den Darlegungen Dr.Miaucl'S über die Ergebnisse der preußischen Einkommen- und Vermögenssteuer. Darnach sind 8V2 Millionen Einwohner in Preichen im laichenden Jahre von der Einkommen steuer befreit geblieben, weil ihr Einkommen aus weniger als MO Mark (die Stenerpslicht beginnt in Preußen erst mit der Er reichung dieses BeiragS) veranschlagt worden ist. Die Sozial demokraten werden ans diesen! Umstände sofort de» Triigschlich ziehen, das; die üble wirthschastliche Lage des grössten Thesis der Bevölkerung dadurch erwiesen werde. Das ist aber durchaus nicht der Fall. Die in Rede stehende Einschätzung ist vielmehr in wohl wollender Art vollzogen worden, sodaß nach Lage der Verhältnisse die Annahme gerechtfertigt erscheint, das Einkommen der unter 000 Mark Geschätzten werde zn einem großen Thcile etwas über diese Summe betragen. Auch die von Herrn Dr. Mianel ringe führte Ergänzung?-- oder Vermogenssteiier ist in durchaus sozialem Rahmen gehalten dnrch die Bcstiminnng. daß Vermögen unler 0000 Mark ihr nicht unterliegen. Alles in Allem genommen, tristst sicherlich ein konservatives Berliner Organ das Nichtige, wenn eS sein Urthcil über die ministerielle TIMigleit des Herrn Tr. Miguel dahin zusammcniasst. daß er die preußischen Finanzen geradezu glänzend verwaltet, in dein Ausgleiche zwischen Stadt nnd Land volle Gerechtigkeit und eine glückliche Hand bewiesen mid einen weiten und scharten Blick für die wirthschastlichcn Be dürfnisse des Volks gezeigt habe. Unter diesen Umständen kann man es Herr» Dr. Miguel gewiß nicht verargen, wenn er ab und zn im bcrechtigicn Unmuthc über die tendenziösen Angriffe seiner ireisinnigcn Gcgncr ein scharics Wort der Abwehr zn ihnen hinübcrschwirreii lässt. Vor 2 Jahren sprach der Minister einmal davon, daß er cs satt habe, sich fortwährend mit Kvlh beweine» zu lassen. In dec leisten Sitz ung dcS preußischen Abgeordnetenhauses ist er nicht ganz so tem peramentvoll gewesen, sondern hat die Sache humorvoller „„gefaßt. Er erklärte nämlich: „Ick, würde glauben altersschwach zu sein, wenn ich mich der Zustimmung der freisinnigen Partei in Zukunft erfreuen dürste." Wie werden Hem, Richter bei diesen sarkastischen Aorten die Ohren gellniigcn hoben! Dieses Heine persönliche Rencontre ereignete sich ganz am Schlüsse der Sitzung, in der im klebrigen rin gutes Lu,in»»» siinmzpolttischer Sachkenntnis; nnd Weisheit der'cidft wurde. Besonders interessant. zumal mit Rücksicht ans gewisse nncstogc Verhältnisse i» nnsercm sächsischen Staaswe-cn, waren die Ans- cninlldelsetziingcn bctrcssS der preußischen Eisenbahnpolilil. In diesem Plucktc wurde allerdings die gioße „Fislatttät" des preu ßischen Finanz»,inisters auch von amoriiattvcr nattonallibcraler Seite bemängelt. Ter Abgeordnete Dr. Hammachcr hatte sich mit den dickleibigen Folianten der Motive zu dec ersten preußischen BerstciaUichiliigsvorlagc pon 1870 beweist net und ries dem Finanz- ininistcr daraus in'S Gedächtnis;, daß im Gegensatz zn dem auf Untemchincrgewiim gerichteten System der Privatbahncn daS Staaisbahiisystem finanziell seine Grenze in der Lösung der Auf gaben zn finden habe, die Kosten für die Verwaltung und den Belrieb der Eisenbahnen, für ihre Erhaltung und Erneuerung und für die Verzinsung des in ihnen angelegten Kapitals ansznbringcn. Herr Tr. Miguel ist aber — bei aller Anerkennung seiner großen Verdienste muß das gesagt werden — zu sehr geneigt, die Eisen bahnen vorwiegend als- fiskalische Einnahmeairelle zn betrachten nnd deren den Durchschnitt übersteigende Erträgnisse mr all gemeine Staats-Zwecke zu verwende». Der nationalliberalc Ab geordnete v. Ehnern regte an, die Ilebclschüssc zn Stciicrerleichtcr iingen zn verwenden, allerdings- nur solche liebcrschüsse, die nach ausgiebiger Befriedigung aller ban dem Betriebe und der Ver waltung der Stantsbnhncn selbst gestellten Amordcriingcii verbleiben. Sogar die Konservativen, die sonst in jeder Beziehung niit dem Fiiiaiizminister gehen und ihm sogar den 80 Millionen fassenden Spartopf, den sogenannten AnSgleichs'vnds, bewilligen wollen, haben Herrn Dr. Mianel in der Frage der Verwendung der Esienbahnüberschüsse die Heeresfolge ansgesagt. Der konservative Redner erklärte Namens seiner Partei, daß diese der von drr Budgetkommission des Abgeordnetenhauses- gefassten Resolution znstimme, nach der eine Höchstgrenze festgestellt werden soll, über die hinaus Eisenbahnliherschüssc für allgemeine Stantsansgaben nicht hcrciiigezogeii werden dürsen. Somit sah also der preußische J-iiinnzministcr ans dem Felde der Eiscnbahnpolitik eine geschlossene oppositionelle Phalanx sich gegenüber. Wer aber glaubt, daß er sich dadurch auch nur im Mindesten aus der Fassung hätte bringen lassen, irrt sich. Jni Gegcntheil, Herr Dr. Mianel verstand cs mit seiner ungemeinen Schlagiertigkcit, auch von diesem Baume einer für jeden anderen Sterblichen fatalen Erkenntnis; eine saftige Frucht für sich zu pflücken. Er erklärte nämlich lakonisch, andere Mittel als die lieber schüssc der Eisebahnvcrwaltimg ständen ihm sa nicht zn Ge bote. Die Ein komme »st euer wolle doch Niemand erhöhen und auch das Reich w o l lc s ei n c ci gcn c n Einnahmen nicht steigern. Das war ein tiestticher Schuß iu's Eentrum, im doppelten Sinne. Der Redner des Ccn- triims, Dr Bachem, hatte sich nämlich vorher alle Mühe gegeben, die Finanzpolitik seiner Partei im Reichstage vor dem preußischen Abgcordnetcnhansc herauSzilstrcichcn. Das fortgesetzte Hernmgercde vermag aber nicht die Thalsache ans der Welt zn schasse», daß die Herren den Kern der Angelegenheit, die finanzielle Sctbstständig- machung des Reichs und Be'rciimg der Emzclstaalen von der Alimentationspflicht gegenüber dem Reiche, nicht schmackhaft finden wollen. Doller wird die Frage der Finanzrcform ini Reiche i» eben dem Maße dringender, als die Aussichten ans weitere er hebliche Steigerungen der Miliiärlast sich befestige». Allein für die eventuell erforderlichen 200 Millionen zur Nenbeivnssnnng der Artillerie ist es doch ein sehr wesentlicher Unterschied, oll sie raten weise mittels der Mcttrilnlarnmlagen ans die Einzelstaaten pertheill und dort dnrch schärfere Heranziehung der direkten Einkommen steiler aufgebracht werden oder ob sie das Reich unter Zuhilfe nahme einer Anleihe deckt, deren Zinsen seinen eigenen indirekten Einnahmen entfließen. Co behält der kluge preußische Finanz- minister in der That doch zuletzt wieder Recht: alle unsere modernen Fmnnzpolitiker, die mir in ihrem scweiligen BnndeSstacitc A. aber nicht ini streiche B sagen wollen, bewegen sich in einem eirenln» vittosn» ohne Anfang und Ende. DaS sinanzielle Heil der Zu kunft liegt mir in einer reinlichen Scheidniigzwüchen den Finanzen Ucloriaialon, ! Mnibmassticbe Wikiecan f:' L,i,«,»c»ti^»^ 4 /L ^ iMäßigla!,. ll. Schueeiälle.. SvttttUvrNV, 4V. ^HUN. noch so viel Polittt treiben. Von Koali!io»S>celheit de. Arbeite, sei in Sachsen gar keine Rede mehr Wenn die soziaidcimstratsistien Abgeordneten nicht hier »-räche», dann müßten die Steine reden. DicßArbeiier >» Sachse» stehen schlechthin außerhalb des Gefttzc-. — Süchs. Bevollmächtige,: Geh. Rath Tr. Fischer erklärt cs inr eine Unwahrheit, daß Sei Muttster v.Metzsch icmais oiigcoidnct oder angeregt habe, die Gesetze sollten den Sozialdemokraten gegen- live: anders ausgclegl weiden, als gegenüber Anderen. — Abg Stolle: Und ich erkläre es ftir eine Unwahrheit, wenn Geh. Rath D>. Fischer bestrcilet, das; Minister v. Metzicb gesagt hat, die Ge setze leien gegenüber den Sozialdemokraten anders zn handhaben als gegenüber Andere». — Nunmehr wird diese Diskussion ge schlossen. Es wlgt der Etat des Gesundheitsamts. Au- Anftäge dcS Abg. Weiß (Freii. Bp..i bemerkt GireltorKöhler, die Erhebungen darüber, in welcher Weise den Gefahren der Milzbrand-Anstccknng bei der Roßhaar-Industrie n. ß w. zn begegnen sei, seien abgc schlossen, das Material liege vor. Daß ernste Gcstlnen dabei be stünden, sei richtig. Das inländische Roßhaar aber sei durchaus nicht mit einem Makel behauet, sondern mir anftändiiches. Ta das Tesimekttoiisveriahren Nachtheüc inr die besseren L.nalitäten bringe, sa sei die Sache nicht so cilttach, wenn die Industrie nicht schwer geschädigt werden solle. Den Regierungen sei jedemalls daran gelegen, die Angelegenheit zn einem baldigen Ab-; schliiß zn bringe». Man möge ihnen aber leinen Vorwurf daraus machen, wenn Mas; gehalten weide: hoffentlich könnten sic schon; im nächsten Jahre be-nedige»de Aii-schlüssc geben. — Abg. Grilttm-j berger >svz.): Etwaige Nachlheile der Fabrikanten könnten hier nicht in Betracht komme», denn es handele sich uic die Arbeiter NM Leib lind Leben. Der Bilndesrnth müsse durchaus am Grund des ä 120a der Gewerbeordnung Vorgehen, und a»ch die gewerb liche Aussicht müsse schäner werde». — Abg. Rettich (lons.) ver langt eine allgemein dnrcligkführte Nahriinnsmitkelkontrolle. An einer systematischen Konirolle ichie es hentznlagc noch last überall. Bancrn habe bereits gezeigt, Ivie die Sache praktisch angcfaßt werden könne. Es bedürfe einer umfassenden Lrgamiatton der Kontrolle aller Nahrungsmittel, denn gegenwärtig beruhe die Ent deckung von NahrnngsmittelverMchiingen eigentlich mir ans Zu fälligkeiten nnd gelegentlichen Denunzimionen. — Direktor Köhler: > In Preußen liege die Sache keineswegs so, daß nur ans Demin-! zialivnen hin Untersuchungen pon Nahrungsmitteln stattfänden. Hier in Berlin namentlich finde eine ständige Kontrolle statt. In s Bezug ani Wein, Petroleum und eine ganze Reihe anderer Stoffe sind in auch Bundesrathsvarschri'ten ergangen, welche die Kontrolle regeln. Ferner ist eine Vereinigung hervorragender Techniker zn- sniumengclretcn. welche allgemeine und spezielle Vorschriften über' eine generelle Nahrmigsmittelkontrolle auszuarbciten im Begriff steht, die cbentnell den ftir das streich zn erlassenden Vorschriften zn Grunde gelegt werden könnten. — Abg. Schultzc-Kömysbcrg (soz.) regt unter Hinweis ans die Todesfälle an Sonnenstich im letzten Sommer an, das Arbeite» an zn heißen Tagen zn verbieten.; — Abg. Rocsicke ilib.s bemängelt an der gegenwärtigen Art der' Nahrungsmittclkontrvlle, daß sic zum Thcil durch nicht hinreichend ailaittizirtc Personen erfolge, z. B- die Uitterfiichnng der Milch am ; der Straße durch Schutzleute. Erfreulich sei, daß setzt die Veden- tcndsten Ehcmiwr Deutschlands über geeignete Uincrsnchimgs- mcthoden beriechen und zwar, wie er ausdrücklich betonen wolle. * ani Anregung des Gesundheitsamts. Tic Behörden sollten, che sic zn einschneidenden Veränderungen am diesem Gebiete schritten, sich stets vorher an das RelchSgesiindhritSamt wenden. — Direktor Köhler: Bestimmungen, wonach Landesbehöidcn sich an das Ge sundheitsamt zn wenden halten, gebe es nicht. Glaube man sich durch eine behördliche Verordnung benachtherligt, so bleibe eben nichts übrig, als sich mit Beschwerden an die cinzctncn Landes regierungen zn wenden. — Abg. Laiigerhans (Freist Vv > erinnert daran, das; neuerdings mchnach versucht werde, die Aerzte in ge wissem Sinne als Gewerbetreibende zn behandeln. Diese Frage müsse auf jeden Fall emheiitich inr das ganze Reich geregelt wor den. — Abg. Weiß ist von den Erklärungen des Direktors Köhler hinsichtlich der Roßhaar-Industrie nicht befriedigt. Von Nürnberg her wisse er außerdem, daß auch bei der Bearbeitung von iniän bischer» Haar die Milzbrandge.ahr nicht so gering lei, wie Direktor Köhler gemeint habe. --s Direktor Köhler; Die Kosten der Desin fektion dürsten allerdings keine Rolle spielen, wenn der Erfolg verbürgt sei, aber das sei eben nicht der Fall. Er bitte nochmals, mir noch ein Jahr wenigsten? zu warten. — Abg. v. Vallmnr tsoz.) wünscht, daß überall die Romen der Sünder gegen das Nahrnngsmittelgeset; acht Tage öffentlich angeschlagen würden, ivie das beispielsweise in München geschehe, das werde mehr heften als kleine Geldstrawn. — Direklöc Köhler: Das Gericht hat schon setzt das Recht, die Veröffentlichung des Ilrtheils norm schreiben. Dick- durch Gesetz obligatorisch zn machen ohne Rück sicht daraus, wie der einzelne Fall liegt, wäre am', nicht nnbcdcns- ttch. — Das Kapitel wird genehmigt. -- Beim KavitelL„Palkitt- amt" bemerkt am Amcagc Hammachec's Geh. Rath Hans;, noch Lage der Sache würden bei einer internationalen Patentrechts- Nmon die dontfchon Interessenten doch zum Thcii ungünstiger -sö-j -stZ V* K» !n.-> ? des Reichs und der lsinielswaw» ^as „Nitz m leime mi.-derbml l Union die aoniscyon Interessenten doch zum Thcii de-- Remis mid der rz ai.emaa cn. ^a-.- muß w lange nmdeiholl ^ sein als setzt, wo Deutschland den Weg einzelner Spezial- werden, bis es wirkt, wie das stolcamn consao des allen Römers Eato. ,,S»rr!ae ei - - ... Aernichrkib- nnd »erusprech-Veriklite von, I5-. Januar. Berlin. Reichstag. Am der Tagesordnung steht wie derum der Etat des Reichsamts des Innern. Die Dis kussion über den Titel „Gehalt des Staatssekretärs" wird wieder ausgenommen.— Sachst Geh. Nach Dr. Fischer tritt der gestrigen Vehailptling des sozialdemokratischen Abg. Schönlank entgegen, daß das sächsische Vcreinsgesctz parteiisch gegen die Sozialdemo kraten gehandhabt werde. Thattache sei. daß die Bcnhwcrden gegen die Handhabung des VcreinSrcchtS in Sachsen in den letzten Jahren nbgnioinmcn hätten. Tic Sache mit der „Leipziger Zeit ung" sei über Gcbichr amgebaiischt. das Blatt sei überdies nicht amtlich: Herr Schoentant wisse zwischen offiziell nnd offiziös an scheinend nicht zu mitcrichcidcn. Beleidigend sei gerade die Presse der Sozialdemokraten selber. Im Nebligen handele cs sich hier nm persönliche Angriffe, die nicht vor den Reichstag gehören. — Abg. Sckwenlank lioz.): Daß die „Leipziger Zeitung" amtliches Organ sei. stehe fest, sie stehe ebenso wie das „Dresdner Journal" im Etat. Wenn er Alles Vorbringen wollte, was in Sachsen gesetzwidrig gegen die Sozialdemokraten seitens der Behörden ge schehe. sa könnte er stundenlang reden: gegen die Sozialdemokraten sei in Sachsen Alles erlaubt »nd noch Etwas mehr. — Abg. Stolle (soz): Die Ausführungen des sächsischen Bevollmächtigten entspreche» nicht der Wahrheit. Wie habe man beispielsweise den Gesangverein „Frvbc Sänger" behandelt. Mit landwirthschaft- lichen Bcreine» werde ganz anders »mgegangen. wenn sic auch vertrage eingeschlagen babe. — Abg. Iacobslötter ckons.) beklagt, das; die Auslegung von Erfindungen beim Patentamt nicht selten mißbränchiich ansgenütz.t werde, und wünscht auch Organisation der Patentanwäftc. —- Geh. Rach Hans;: Die Auslegung »ins; er- ialgcn, damit die Immsseaien prüfen können, ob nicht bestehende stiechie dnrch das nachgesnchic Patent pcrletzr werden. DciS Tnrch- paiisen von Zeichnungen ist verboten: wenn trotzdem einmal ein Mißbrauch er-algen sollte, so stehen da dem Erfinder alle Rechts wege osicn. lieber die Orgnnisalionsfrage sind Verhandlungen cingelcitct, aber noch nicht abgeschlossen. — Abg. Mnller-Cagan (Freist Vp.) crttärt sich cnffchicdcn gegen einen Bttähigungsiiach. wei-S ftir die Palciiianwüllc: näher liege da die Errichtung eine Ehrcnraths ftir Paientaaenlen. — Geh. Rath Hauß: 2t» einen BciähigniigsiiachweiS habe ich gar nicht gedacht, cs girbt auch andere Wege zn einer Organisation. - Tas Kapitel wird gench iiiigl. Das Kapitel ..Reichsvclsichclmigsniiit" wird ani Antrag de- Ecnttiims au die Pndgetkomiiiission verwiesen. — Be! dem Kapitel .Kalialaun" wünscht Abg. Hahn (nat.-ftib.), daß an jeder der beiden Kanal,,iündl»igen stcis ic ein Da in wer zur Verftignng stehe behii's schnellerer Tilrchschlenuiiig der Schisse. Den anSgebaggcrten Schla wo Wiesen chnciterer -s nrchschlenimig oer -Lchme. L-cn ansgevaggcrtcn Schlamm solle man nick» mehr, wie bisher, an eine Sicllcbringen, oo er zur Verschlammung eines HaienS führen müsse, wildern am diesen und Moore zn beiden Seiten des Kanals. Wetter lei eine gedehnt werden, denn es- habe sich gezeigt, daß die dciilschen
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