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Dresdner Nachrichten : 20.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189701205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-20
- Monat1897-01
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.01.1897
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L.w. N-'/,i NbrMttt. Wna.s >mr au I» Nnchmillaüo. tjae Gnindmle „ slbno is Pia., A>>- erVrivaileilk cieile sic.»»teri» Strich «Ue kur livBta. Iam>iiei,»aü»>chlcu ,».I. uo Ps,i »acki I>e>v»!>ercm Tarif. AuSwariiak Aimräyr nur okaen LomiuSberavl«»». Ankividiauiiiien »ebme» Ämmllicke »amkastk Amioiirriibiireaxr a». Vklkabllutkr wcrdrii »nt io Bia. verstlmet. Für Ri>ckaal-r ei,,Le»'ai,dtri' Schrift. Micke »i»r Verbindlichkeit. »«» Lreaduer «achrtchten erscheine» «tili» Miricn». 42. Jahrgang. 8K S«. C1I>ov»IaUvi», O»«»««, t«. Linrolverircurk 41tniapltt 2. Dresden, 18!)«. ?! ?d»tos,»pu,«ik» -kppsfste 8 i" N roi<.I>8toe J.u^valii K kiel ßLmilVfüüseks § 4».„ itr^t^. 2U A <XU!t« <iee U»n»imi1iL!>»-rrUee). 8 Xnikilkttldior »»oir ^isviieiü ^«?sn l-'i INz.'. ja K Lnviuwrirsa. L SL«iIvr»«tv HT Ien«i Ao-'ss/s -«»<« bEvten I»ie<!ei--Mlk i' ,1'ulei-niil^ l» ttinn llslurlo!» riM, NoMoksravt ! 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Postämtern zu 1 Gulden 69 Kreuzern angenommen. Ktschiistskelle dcr „Dresdner Äachrichlen", Mrienllrtlke 38. Erdgeschoß. Politisches. Der Hamburger Streik geht z» Ende. Das; die Streikenden die Sieger nicht sein werden, Ist bereits setzt zweifellos. Das zeigt schon der starke Gegensatz in dem Verhalten der Streikenden bei Beginn und in dem gegenwärtigen Stadium dcS Ausstands. Mit einem herausfordernden Uebermnth ohne Gleichen wurde dcr Kampf bom Zaune gebrochen, lo schnell, das; selbst bei dem besten Willen dcr Arbeitgeber ein Ausgleich nicht zu Stande kommen konnte. Der Kampf sollte unter allen Umstünden insccnirt wer den so wollte cs der oberste KriegSrath der Sozialdemokratie, und daher mußte von voruhereln dcr Weg der Verständigung ab geschnitten werden. Inzwischen sind aber an die Stelle der frivo len Kampfeslust und der übermüihigcn Siegeszuversicht Ermattung und Muthlosigkcit getreten. Heute würden die Arbeiter am liebsten ihre Zustimmung geben, die Arbeit lo schnell wie möglich nnrcr den alten Bedingungen wieder auszunchmen; sie suchen letzt nur noch nach einem Ausweg, der ihnen die Schmach de-Z Eingeständ nisses erspart, daß sic allein den Kampf verschuldet und auf der ganzen Linie verloren haben. In ihrer letzten Resolution erklären die Streiter, offenbar noch unter dem Einstuß der sozialdemokra tischen Verführer und Ncrhetzcr. daß eine bedingungslose Wieder aufnahme dcr Arbeit für sie eine Temilthigung ist und bleibt; aber gleichzeitig geben sic doch deutlich genug zu verstehen, das; sie bereit sind, unter einer annehmbaren Form zu kapituliren. „Zur Herbeiführung eines wirklichen und andauernden Friedens" bitten sie den Arbeitgeberverband, mit ihnen in direkte Frredensnntcr- handlungcn zu treten. Hier liegt schon das Eingeständnis; dcr Nieder lage. denn man muß doch erwägen, das; die Streiter in brüsker Weise den Krieg erklärt hatten, um die Arbeitgeber zu vergewal tigen und zu demüthigen. Anfangs waren sie daher auch keines wegs einem „versöhnenden Abschluß" geneigt: jetzt wünschen sic einen solchen mit Sehnsucht herbei, und daher haben sie in die Kommi'sion, die über die Kapiiiilationsbcdinguilgen nnterhandeiil soll, diesmal auch wirkliche, direkt intereisirte Arbeiter gewählt und nicht wie früher sozialdemokratische NeichStagöabgeordnete, die mit dem Streik allerdings insofern Etwas zu lhnu hatten, als sie ihn durch ihre nichtsnutzigen Hetzereien hcrausbeichworen haben, und zwar nicht, um eine Besserung dcr materiellen Lage dcr Ar beiter herbeizusühren, sondern lediglich zu dem Zwecke, dieUmstnrz- pläne ihrer Partei zu fördern. Wenn nicht alle Anzeichen täuschen, so wird sich die Mehrzahl der ausständigen Hafenarbeiter schließ lich auch damit zufrieden geben, wieder arbeiten zu können, ohne daß sich zuvor die Arbeitgeber zu bindenden Verpflichtungen herbei- gelassen Habei». Ein andauernder wirklicher Friede kann nur zu Stande ge bracht werden, wenn die Hamburger Rheder bisznm lehtcn Augen blicke fest daran halten, das; ihnen nicht nnmittelbar von ihren früheren Arbeitern und nm bloS wirihschastlicher Fragen willen, sondern von einer politischen Partei mit ausgesprochen rcvolutio- nären Bestrebungen, die in offenem feindseligen Gegensätze z» den Interessen der Arbeitgeber stehen und auch crsahmngsgemäs; stets denjenigen der Arbeitnehmer Schaden zugcfügt haben, in willkür licher Anmaßung ein Kampf oufgcdrängt worden ist, der gercchtcr- wcisc mir durch eine empfindliche Dcmülhignng der frivolen Friedensstörer beendigt werden kann. Die Bedeutung des ganzen Ausstands liegt darin, daß nicht ein fauler Friede zu Stande kommt, der den Kein» neuer, den politischen Interessen dcr Umsturz- Partei dienender Kämpfe in sich trägt, sondern daß die Unternehmer einen vollständigen Sieg insofern über die Revolutionsparter davontragcn, als die Arbeiter zu dcr Einsicht gezwungen werden, daß eine derartige sozialdemokratische Kraftprobe, zu dcr sic sich haben mißbrauchen lasten, nie und nimmer geduldet werden darf und niemals zu ihrem Vortheile gereichen kann. Die besonnene, durchweg korrekte, entschlossene und energische Art. in der bisher die Hamburger Rheder in einheitlicher Solidarität die sozialdemo kratischen BergewalkiguiigSversuchc abgewehrt haben, verdient die volle Billigung und Anerkennung oller derjenigen Kreise in ganz Deutschland, die der Ueberzeugung sind, daß erst dann eine all mähliche Besserung der sozialen Verhältnisse, insbesondere der Be ziehungen zwischen Kapital und Arbeit zu erwarten ist. wenn Überall da. wo die Sozialdemokratie die treibende Kraft ist. schon- Manrer und Schlösser unerbittlicher Energie gekämpft ohne Versöhnlichkeit und ^V»i8valirlli88tr. L«k, tzöj-'Mükvr clviu 0tiLiiukIiTo.ii VicRorük-IMvI. Mittwoch, SV. Aaiü ungs- und rücksichtslos und mit wird, ohne Schwanken und Wanken. Nachgiebigkeit. >v lange bis die sozialdemokratischen Vorstöße sieg- reich zurückgeschlagen sind. Einen vollen ersprießlichen Sieg, dcr zu gleich die größte Garantie gegen die Wiederkehr ähnlicher Kraft proben gewähren würde, würden die Rheder nur dann erstreiten, wenn sie sich nicht zu Zugeständnissen grnndsäiziicher Art, wie sie auch letzt noch von den Arbeitern gefordert werden, herbcitasten und nicht davon abgehen, das; mir die bedingungslose Wieder aufnahme der Arbeit die Möglichkeit zu einer späteren Verständig ung über die Arbeitsbedingungen und zu einer Abstellung etwaiger Uebelständc eröffnen darf. Tie Rheder haben daher recht gcthan, daß sie die Forderung der Streikenden, die neuen Arbeiter, die log. „Streikbrecher", zu entlassen, als eine Ehrlosigkeit znrück- gewiejen haben, die ihnen die Verachtung der Arbeiter cinbringen würde. Andererseits haben sic, im Bewnßiicin der Stärke ihrer Position und ohne sich dadurch im Geringsten Etwas zu vergeben, die Bereitwilligkeit an den Dag gelegt, billigen Ansprüchen der Arbeiter nach der Beendigung des AnsstandS gerecht werden zu wollen. AuS freier Initiative haben sie neuerdings de» Senat niifgesordcrt, einen Hafcninspektor anznstcllen, dessen Aufgabe es sein soll, die Arbeiterverhältnisse des Hamburger HasenvcrkehrS zn überwache» und, wo solche angebracht sind, Verbesserungen nnzu- bahncn. „Die Arbeitgeber", heißt es in dem betreffenden Schreiben an den Senat, „können vor beendigtem Ausstand den erhobenen Forderungen nicht nachgebcn, ohne sich fortgesetzten unerträg lichen Bciinrnhignngen in ihrem Erwerbsleben anSzusetzcn, om wenigsten jetzt, wo sie nicht mehr zn besorgen haben, zum Nach tleben gezwungen zn werden. Der Arbeitgeberverband ist jedoch von dem Wunsche beseelt, den Beweis zu liefern, daß er es mit der Abstellung etwa vorhandener Mißstände ehrlich meint, »nd den Ausständige» dm Schritt zn erleichtern, zu der Arbeit zurück? zurehren, welche ihnen um so mehr verschlossen sein wird, je länger sie die Rückkehr hlnausschieben." Es thäte noth, das; einmal in großem Maßstnbc ein nachdrück liches Beispiel gegeben würde, wie das Umecnchmcrihum ans eigener Kran und auf dem von Kaiser Wilhelm II. empfohlenen Wege der festen Koalition den sozialdemokratischen Machtkitzcl unter drücken muß. Das Ziel der sozialdemokratischen Verführer und Verhetzer ging dahin, die Hamburger Rheder zur bedingungslosen Kapitulation vor dem Machtgcboie der Singcr'schen Rcvolittions- pariei zu zwingen, wie dies vor zwei Jahren bei dem Berliner Bierboykoit schmählichen Angedenkens geschehen war. wo die Brauereien nicht mit den Arbeiter», sondern mit .Herrn Paul Singer einen regelrechten Fricdensvcrirag schloffen. Solchen Triumph Hane die Sozialdemokratie auch diesmal erhofft, nur das; statt Singer die Reichstagsabg. Elm und Genossen als Bevoll mächtigte auScnehen waren, den Triumph der Umstmzpartei zu besiegeln. Aber der Ausgang des Kampfes an der Hamburger Wasserkante wird hoffentlich ein solcher sein, daß es den Führern der rothcn Internationale nicht w bald wieder gelüsten wird, ihre Machtansprüche in so frecher Weise geltend zu machen, wie durch den Hamburger Streik. Werden die Arbeiter immer wieder so gründlich, wie es hier voranssichtlich erfolgen wird, belehrt, daß sie aussichtslos kämpfen, so lange sie sich blind und willenlos der Führerschaft dcr Sozialdemokratie überlassen, so wird sich allmäh lich inner ihnen doch wohl die Erkenntnis; Bahn brechen, daß ihren Interessen besser gedient ist, wenn sic sich nicht mehr von Agiratoien leiten lassen, denen cs nur aus die Förderung ihrer sozial- rcvolutonären Propaganda ankommt, die alle sozialen Verhältnisse vergiftet und den dauernden Frieden zwischen den Arbeitern und den Arbeitgebern unmöglich macht. Derjenige Dheil, dcr sich nur unfreiwillig der ausständigen Bewegung angesrhlosscn bat, aus Furcht vor dem TerroriSmuS. den die Sozialdemokratie gegen die „Streikbrecher" ausnbt, wird künftig einen stärkeren Widerstand dem unheilvollen Wirken der Umstürzler entgcgenstellen können, besonders wenn es manchem Arbeiter klar geworden sei» wird, daß i» dem .Hamburger Streik nicht eine wirlhschaftliche, sondern eine politische Machtfrage entschieden worden ist, und zwar zn Gunsten nicht allein dcr Arbeitgeber, sondern auch der Arbeit nehmer, wett erst die vollständige Streik-Niederlage die Grundlage zn einer rnhigen sachlichen Erörterung und Regelung der wirth- schaftlichcn Fragen zn schassen vermag. Mirthmaßüche Witterung: Trocken, Frvst. gezwungen werden könnte, wen» die oberste Landeszollbehördc die Verzollung der Waare nach einem anderen Tarif dazu anordne. Der Importeur müsse von vornherein zuverlässige Auskunft erlangen können, nacki welchem Salze er zu verzollen habe. — Abg. v- Stumm lRcichsp.l: Meine Freunde sind bereit, für den ersten Theil dcS Antrags Hamnmchcc zn stimmen, aber gegen den zweiten Theil haben wir Bedeuten, denn dadurch erhalte dcr eine Rekla mant, der bei dem Zollgcrichtshof seines Landes Erfolg erziele, ein Privilegium vor dem Konkurrenten, dcr entweder nicht reklamire, oder dies bei seinem Verwallungsgerichtshof ohne Erwin thne. Hier fehle also die Emhettüchkeli, die allerdings bei dem Reichs Gerichtshof Lciizniann's vorhanden sei» würde. — Abg. Hehl zu verrnshcini (nl.) erklärt sich für den Antrag Jsnzniann. wenn kem Widerspruch vom Bundcsrctth erfolge, andernfalls möge inan sich ans den Antrag Hammacher zmückziehen. — Schatziekrelär Gras PosadowSkp: Die verbündeten Regierungen haben eine frühere Resolution, best. Einsetzung einer Rcichsbchöcde eingehend geprüft, sich aber einstimmig ablehnend entschieden. Tie ganze Frage in mehr komvlizirter Natur ans verfassungsrechtlichen Gründen; Tisserenzirnngen werden niemals ausbleiben. Der Ikebe'.stand, daß eine Landcsbehördc anders entscheidet als die andere kann mit Bezug ans die Vergangenheit dadurch lorrigirt werden, daß die oberste Landcsbehördc die Zollnachforderung nicderschlägt mw in Bezug ans die Zukunft dadurch, daß der Bundcsrcith an die Einzel-' stanken Anweilnngcn ergehen läßt darüber, wie künftig dcr bc- » treffende Tarifsatz ansgelegk werden soll. WaS Punkt 1 des Antrags Ä- L Hammncher anlangt, so lies; es sich vielleicht io machen, das; die! " Landesdircktivstellen zn Auskünften ermächtigt werden und daß alsdann solche Nachfordemnge» nicht mehr stnttfindcn dürfen ans! die Gefahr hin. das; die Behörde hinterher cinsieht, sich getäuscht zn haben. Das wäre ernster Erwägung werlh. Durch den zweiten Punkt dieses Antrags wird aber offenbar dcr Bundcsrath cmsge- schaltct werden und das wäre cincAendcrnng derRcichsvcrsassung.s Pcrivniich meine ich übrigens: wenn man schon einmal einen Zollgcrichtshoi will, dann lieber einen für das Reich, wie ihn Lcnzmann empfiehlt, als eine ganze Menge in den verschiedenen Staaten. Jedenfalls wird dcr Dundcsmth sorgsam prüfen, inwie weit cS möglich ist, berechtigten Beschwerden abznhcisen. — Abg. Lcnzmann mcii. Vp ) motivirt seinen Antrag dahin, das; die Aus-! küustc der zu errichtenden Reichsauskiinftsbchvrde die Folge haliew sollen, daß Nachforderungen ans die Waarcn, derenthalben eine Auskunft crlheift worden ist, nicht mehr zulässig sein sollen. —! Ava. Ulrich tCoz.i wünscht ein internationales Schiedsgericht überr Zolldiffcrenzen, sowie daß darauf hingcwii kt werde, das; kein Staat bei der Rubnzirung von Maaren Acndcuingcn vornehmen dürfe! zu denen nicht die Vectragsstaaten ihr Einverständnis; erklärt! hätten. — Abgg. Bcckh tsreii. Vp.1 und Frese tfteis. Per.) sprechen kür den Antrag Lcnzmann, Abgg. Fiichbeck ssreis. Vv-) und Tr. Lieber iCentr.) snr den Antrag .Hcimmachcr, Abg. v. Staudh ttoni.p Lr--. L* 5 " -L » Ir für den ersten Theil des Antrags .Hammacher. - - Abg. Dr. Lieber icuucpen r.anocs- : gewissen Einfluß! i' Bnndesrath. Tic, Kernschreib- nud Aerusprech-Berichte vom 19. Januar Berlin. Reichstag. Auf der Tagesordnung steht zu nächst der Et«t dcS NeichsschatzamtS. Hierzu liegt eine vom Abg. Hammacher (nl.) beantragte Resolution vor, welche behufs Erlheilung von Auskünften in der Zolllarifangelcgcnheit die Einsetzung von clnzelstaailichcn Behörden wünscht und weiter verlangt, daß unter Abänderung des K l2 dcS VereinSzollgcsctzes von IS80 die Entscheidung über Beschwerden wegen unrichtiger Anwendung deS Zolltarifs durch verwaltungsaerichmche. Behörden, in denen Sachverständige sitzen, oder durch Schiedsrichter zu er folgen habe. — Abg. Lenzmann tfteis. Bp.) verlangt Rcichsbrhörden; clnzelstaatltchc LandesauSkunftsvehvrden genügten nicht, denn In P enßen würden dieselben jedenfalls stets von Mtauel'schcn Auf fassungen anSgehen., Redner beantragt demgemäß eine Neiolution. welche eine Reichsausknnftöbehörde «nd einen NelchSzollgcrtchts- hof fordert. — Abg. Hammacher (nl.) bittet um Annahme seiner Resolution, denn er sei besorgt, daß der DundeSralh aus reichS- verfassungSmäßigen Gründen der Resolution Lenzinann doch nicht entsprechen würde. Materiell sei das ganze HauS darin einig, daß der jetzige Zustand nicht fortdauern könne. Es sei unerträglich für den Geschäftsmann, daß er nachträglich z» Zollnachzablungen Vertretungen an. auf ihre Skaalsrcgicmng euren auSzunbcn in Bezug auf die Stimmführung im! Herren im Abgeordnetenhaus»; seien aber nicht zuständig, zu Gericht zn sitzen über die Politik dcS Reichstags oder dcr einzelnen Par- leien des Reichstags. Die Reden der Herren b. Zedlitz. Sattler und Graf Limburg gegen unsere Politik im Reiche seien Varia tioncn dcr Reden dcS FinanzininistcrS, dcr im Herrenhaus am 27. März IM gegen die Politik des Reichstags den Landtag zu den Waffen gerufen habe. Wir sind geneigt, eine Verständigung mit den verbündeten Regierungen zu suchen, aber öhne Schädig ung misercs Grundgedankens des staalsrechtlichen Gedankens der Frankdlstein'schcn Klausel. Bei der schweren Belastung mit schuldriiziiiscn und bei den nicht von der Hand zn weisenden günsti gen Einnahmen müßte eine sofortige erhebliche Entlastung in'S Auge gefaßt werden, ob in der Weise, wie im Frühiahr, oder ob durch Erhöhung dcr einmaligen Ausgaben im Srdinarinm unter Ve,Minderung des Ertravidmarinins bei gleichzeitiger Erhöhung dcr Matrikularbeiträge, bleibe noch dahingestellt. Auf diese Politik dcr Schuldentilgung wird das Eentcnm niuer keinen Umstanden verzichten, ebensowenig kann das Eentrum die Billigung neuer Stenern in Aussicht nehmen. — Schatzselrctär Gras Posadowsln glaubt, daß die im Vorialirc begonnene Schuldentilgung fortgesetzt werden mußte, aber andererseits müßten auch die Bundesstaaten dagegen geschützt werden, daß sie durch dic Matrikillaibeiträae über den Betrag dcr Neberwciftmgen hinan? in Anspruch ge nommen würden. Ein dahingehender Gesetzentwurf liege dem Bnndesrath gegenwärtig vor. — Abg. v. Bennigsen (nl.i hält cS sehr wohl für möglich, sich mir dem Eentrum bei der Behandlung der Sache schon in diesem Etat zn einige». Auch seine Partei sei bereit, das. was durch die Entwickelung dcr Verhältnisse an der Frankciistein scheu Klausel änderungsbedürftsg geworden sei, zn ändern. Tie Klausel einznschränken, mehr als bisher von dem Ertrcwldinlttium ans das Srdinarium zn nehmen, ein solches Auf treten des Ecrttrnms in Bezug ans die Frankenstein sche Klausel lei durchaus erwünscht und patriotisch. — Abg. Gras zn Limburg- Stimm lkons.i entnimmt aus den Erklärungen des Abg. Lieber, daß daS Ecntruin eine Regelung dcr FinanzvcrhÜltnissc nach festen Normen letzt aiS nolhwendig anzuerlenncn bereit sei. — Abg. EmiccecruS Ml.) hält den von dcr Reichsregicmng gewünschten Weg für den bessere», aber so lange dieser Weg nicht dnrchzusetzcn sei, nehme er das vom Eentrum Gebotene dankbar an. — Abg. Lieber: Ans eine reinliche Scheidung sind wir gewillt cinzugchcn. die staatsrechtliche Seite der Sache werden wir aber nach wie vor allseitig vorher Mpn, vcir. das Tvcgerccy: an, «sec. Berlin. Ter Kaiser hak de» Fürsten zn Wied aus dessen Wunsch von der bisherigen Stellung als kaiserlicher Kommissar - . . , üvor, cmanitt. rviercyzemg wurde ge nehmigt. daß der voricagcnde Rath im Ministerium der Landwirth- schast, Freiherr v. Seherr-Thos; den» neucrnannten Militürinspekteur zur Unccrstützung in den laus »»den Geschäften beigegcben werde. — Ter Vorstand des Reichstags hat sich veranlasst gesehen, dem Restaurateur des Haules eine Subvention zu bewilligen behufs fester Remunerimna der Kellner, sowie guter Beköstigung dieser und dcr zahlreichen Diener, welche durch die Umstände aenvthrgk sind, solche im .Hause zu suchen. Uebrigens hat die Reichstag-, Verwaltung den bestehenden Ncstaurativnsvertrag auf Grund beider- setkiacr Erklürnngen sofort gesündigt. --Dic Bnpgetkomniissir'n des
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