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Dresdner Nachrichten : 24.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189701248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970124
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970124
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-24
- Monat1897-01
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.01.1897
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...vexM-bltb, vorausdr/adinno rckvndi-rmgkn nehmen wmmttich, »Miy> 42. Jahrgang. üoekvlv^nt« zxuts Aotks ru krs.ek- SöLroek- Linxvl-Vsrksuf: Lodrstdorgsss» 2 >1. II»d«ri!ll»llI L Ml». I Dr-Sdrn. ,8»7. F)--, Vt«-!«,,,»»»,. ÜoUj«fsrnnL U«-e L»rl Vt«4l«a>»ni», Hollisksrnnt. Ue-zr. »SSL. kmilleKlilM iMlililichtzii NU D»ok»n, V»o4» II. ». V. 4nru»onii»r> 4», rra u»d»o »»ä 0»»vr>>ii>«,i io »«i, I>Iu«»»n>>o likawou iloonrnä bokoä- Uadsr k»r«>n»n in "rugs k>,o»«i m»> bsi OorUialriiniivo nur ü»r,i»l!nng von ll»nu»»>nili»>o ». , ». >»e1«»k>1e. lü, Lmnttennle. Ift, N«-lneiol>n1e. «OM«««««« vmpkvdll in xro8sru-tiA8lsr ^usvM dMix8t H. IIv«-iv, 20 ^larIvN8trr»886 RnSHitzel: VN8II8«I»V 8trr»88v 20. Loks Llar^r»r6tkvl»8trL88v (3 litrbon). Wilhelm- de- Groß«». Hosnachrlchten. Ausstattungsvorträge, Nadreffenbriich.-. Hypotheken» buchlÜhrerprozeß. Evangel. Arbeiterverein. GerichtSvcrhanvlungen. Goethe-Geheimniß. Mukhmaßliche Witterung: Trub, schneeig, Frost. Sonntag» Ä4.Jau. Iiir Sie Mnake Ickiiar mir März iverden Bestellungen auf die „Dresdner Nach« richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle zu 1 Mark 70 Pfennigen, für auswärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiete zu 1 Mark 84 Pfennigen, in Oester reich-Ungarn bei den K. K. Postämtern zu 1 Gulden 09 Kreuzern angenommen. Gtschüslsliclle Irr „dresdner Nachrichten", Marikil-raßc 38. Lrdgcschoß. Politische-. Die Führer der Sozialdemokratie haben sich wieder einmal »ine antimonarchische Demonstration geleistet, die deutlich erkennen IW, daß sie immer rücksichtsloser, ohne jede Furcht vor den Folgen, ihre revolutionären Gesinnungen und Absichten zu bethätigen suchen, seit ihre Propaganda ungestraft geduldet wird und die offizielle Anerkennung ihrer Gleichberechtigung mit den übrigen Parteien genießt. Die sozialdemokratische Fraktion der Berliner Stadtver- ordneten-Ve-sammlung hat durch den Mund eine- jüdischen Arztes Namen- Aadek gegen die Bewilligung einer Summe znr Feier des hundrrtiährige» Geburtstags Kaiser Wilhelm'- Protest erhoben ilnd zwar mit einer sorgsam erwogenen Erklärung, deren scham loser Cyni-mu» sogar bei der fortschrittlichen Mehrheit des städtischen BertretungSkörper» d« Retchshauptstadt da» lebhafteste Mißfallen erregte; die Wogen der Aufregung, die während der Erklärung des Umstürzler- wiederholt recht hoch gegangen waren, verwandelten sich, nach dem Zeuaniß eine- freisinnigen Bericht erstatter-, zum Schluß in eine wahre Stnrmfluth der Entrüstung. Allerdings ist in einer so empörend rohen Weise, wie am Donners tag im Rothen Hause in der Königsstraße in Berlin, noch nie in einer parlamentarischen Versammlung in Deutschland das Andenken des greisen Heidenkaisers verunglimpft worden, selbst nicht durch den Gesinnung-- und Racengenossen Dr. Zadek's, He>rn PinkuS Singer, al- er im März 1894 im Reichstage da- Bedürfniß für ein Nationaldenkmal für Kaiser Wilhelm I. bestritt. ES fehlte nur noch, daß in der Protesterklärung der sozialdemokratischen Stadtverordneten Berlin- die Verbrechen eines Hödel und Nobi- ling, die im rothen „Vorwärts-Kalendcr* als rühmenswert!) ver merkt sind, al- nachahmenSwürdige Hcldenthaten gepriesen wachen. Genirten sich doch die Singer, Zadel und Genossen keineswegs, »der theuren Todten zu gedenken, die 1848 auf den Straßen Ber lin- im Kamps für da- Volk gefallen sind". Die Erinnerung an den ersten deutschen Kaiser dient ihnen als willkommener Anlaß zur Verherrlichung und Empfehlung der Revolution I Die Gestalt Kaiser Wilhelm'- des Ersten in ihrer erhabenen Reinheit und schlichten Größe steht heute in den Herzen aller Derer, die noch Werth sind, den Namen Deutsche zu führen, noch so fest, daß die nicht-würdigen Ausfälle jener Vaterland-Verächter und Vaterlandsverräther inhaltlich keiner Widerlegung bedürfen. Weil aber die Umstürzler wissen, daß sie sich um ein gutes Stück ihren Zielen genähert haben, erst wenn die Erinnerung an unsere nationalen Heroen und deren Großthaten im Volke zu erlöschen beginnt, darum bestreben sie sich immer wieder, da- monumentale Bild eine- Kaiser Wilhelm I., «ine- Bismarck zu besudeln, damit endlich der Maßstab der Werthschätzung unserer großen geschicht lichen Helden den breiten Schichten verloren geht. Wie alle sitt lichen so suchen sie auch alle historischen und persönlichen Werthe umzukehrtn. Getilgt muß vor Allem werden die Thatsache, daß Kaiser Wilhelm I. der Schöpfer de- Deutschen Reich-, der Hort de- europäischen Frieden- und der Bahnbrecher der großen sozialen Reformpolltik gewesen ist. Ihre Bewegung könnte nicht so stetig irnd unaufhaltsam wachsen, wenn das Bewußtsein besonders in den Arbeiterklassen ungetrübt lebendig bleibt, daß nirgends ander wärts die Verpflichtung gegenüber der sozialen Frage so energisch erkannt und bethäligt worden ist. wie in Deutschland von seinem großen Kaiser und dessen Kanzler. Damit di« Früchte de- kost baren Erbe-, da- diese in der epochemachenden sozialen Rrform- gesehgebung den Arbeitern hinterlassen haben, nicht zur vollen Reife gelangen, betonen die Führer der Sozialdemokratie immer wieder ihr republikanische- Glaubensbekenntniß: deshalb inscentren sie immer wieder neue Kundgebungen de- Hasse- gegen die Mo- »archie und deren Träger. Weil Kaiser Wilhelm der Erste in dem -erzen der deutschen Nation sortlebt al- der Vater des Vaterlandes, weil diese Liebe und Verehrung eine national« Krott «inschließt, die ln ihrer »»geminderten Stärke ein natürliche« und unüberwindliche« Gegengewicht gegen die nmstürzlerischen Ström ungen bildet, darum wird die sozialdemokratische Führerschaft nicht eher von der Verunglimpfung dieses Fürsten abstehen, als bi- sie erreicht hat, wa« sie damit bezweckt: die ErtSdtung de» monar chischen Bewußtsein» im deutschen Volke. Ein Volt, das einen so gottbegnadeten Monarchen, wie e» Kaiser Wilhelm der Erste gewesen ist. nicht mehr zu schätzen und zu ehren vermag, ist reis für eine Revolution, vor der Alle- in Schutt und Trümmern sinke» mul Daß dir Sozialdemokraten ausgesprochene Feinde der Monar chie sind und deren Sturz erstreben, ist eine Thaisache, für die es ja längst eines Beweises nicht mehr bedarf. An autimonarchischen Manifestationen im Parlament, im Reichstage, im sächsi'chen Landtage und anderwärts habe» sie es zu keiner Zelt fehlen lassen. Daher bietet ihre neueste Kundgebung im Rothen Hause in Berlin an und für sich trotz ihrer M ißlosigkeit nichts Ueberrajchendes. Sie ist nur insosrrn charakteristisch. alS sie als Quittung betrachtet werden muß für die Behandlung, die man der Sozialdemokratie seit dem Wegfall des Sozialistengesetzes hat anged-ihen lassen. Der Sozialdemokratie wurde im Verlaufe der letzten sieben Jahre förmlich die lieber,eugung aufgedcängt, daß alle Ausbrüche ihrer revolutionären Gesinnung, alle Exzesse gegen die herrschende Ord nung Im Parlament, in der Presse, in den Versammlungen un geahndet erfolgen dürfen. Von säst alle» Seiten wird mlt ihr unterhandelt und pnkltrt, als ob sie nicht blos ein berechtigter, sondern ein unentbehrlicher Faltor tm öffentlichen Leben wäre. In der ReichSkommffsion für Arbctterstalistlk sitzen notorische Sozialdemokraten, deren Stimme gehört und beachtet wird, wie dies n. A. die Bäckerciverordnung erkennen läßt. Von berufener Stelle ist ihr sogar einmal der internationale, baterlaudsloi'e Charakter abge'prochen worden. Ein hochgestellter Herr hat sich zu Singer bemüht, um Schonung für das Andenken Kaiser Wil- helm's I. zu erbitten; wie beschämend und demüthigend erscheint heute ein solcher Bittgang angesichts des Vorgangs in der Ber liner Siabtvertretung. Wiederholt hat der Keffer einen kraftvollen Appell an das gesammte Volk gerichtet, sich zur Abwehr gegen die Umsturzpartet zu ermannen. Aber di« Regierung, die doch auch zum Volke gehört und zwar als dessen vornehmste Fahrerin, hat sich aus ihrer Nnthätigkeil nicht ausrütteln taffen. Bei der Be- rathung de- verunglückten Umsturzgeietzentwurss bestritt der Re gierung-Vertreter ou-drückltch dgß dieser gegen djir Sozialdemo kratie gerichtet sei. Die Kriegserklärungen, 'die: die Führer der rothen Internationale fortgesetzt gegen Staat und Gesellschaft ge richtet haben, sind unbeantwortet geblieben. Sobald von ein sichtiger Seite die Nothwendigleit eines neuen Ausnahmegesetzes geltend gemacht wurde, erhob sich bis in die Reihen der nationa- len Parteien hinein ein heftiger Widerstand, und die Regierung reagirle jedesmal mlt einem Bekenntniß der Ohnmacht, indem sie die Reichslagsopposilion für unüberwindlich erklärte. Warum sollen sich da die Sozialdemokraten noch irgend welche Schranken auserlesen und die Zunge zügeln! Sie vertrauen aus die Lässig keit und Schwäche der regierenden Kreise, aus die Uneinigkeit und Verbohrtheit der bürgerlichen Parteien, die zum Theil die sozial demokratische Konkurrenz doppelt fürchten, wenn durchgreifende Maßregeln ergriffen werden sollen, um der Verbreitung der sozia- lfftffchen Irrlehren Einhalt zu thun. Wie haben die Sozialdemo kraten während der nationalen Ennnerungsfeste ein ganzes Jahr lang tagtäglich Alles verhöhnt, was unserem vaterländischen Ge fühle heuig ist, und wie oft ist ln dieser Zeit aus den vutrwtischen Kreisen de, Entrüstungsruf ertönt: Wie kann das geduldet wer den, wie lange noch sollen wir mit sehenden Augen ungestört das Werk der Revolution verrichten lasse» ? Aber eine Sühne haben alle jene HatellandSverrälhereien bisher nicht gesunden; vielmehr haben daraus die sozialdemokratischen Führer einen AiUporn ent nommen, in der planmäßigen Vernichtung alles patrlolischeir. nationalen und monarchiichen Gefühl- soitznsahren. Der brutale Exzeß in der letzten Sitzung der Berliner Stadtverordnetenver sammlung ist ein neues Symptom des zunehmenden Sieges- bewublieins der Umstürzler, die sich in ihrer Protesterklärung vom Donnerstag daraus zu berufen wagten, daß sie sich in ihrem Haß gegen Kaiser Wilhelm 1. eins wissen mit der gesammien arbeiten den Brvölkeruna. Soll auch dieses Symptom unbeachtet bleiben bei Denen, die in erster Linie über die Zukunft unsere- Volkes zu wachen haben? Kernichretb- und Aerntvrecki-vertckite vom 23. Januar. * Danzig. Im Zoppoter Mordprozeß wnrde heute die Zeugenvernehmung beendet. Tie Verhandlung ist auf Montag Vormittags lO Uhr vertagt: es sind nur noch die medizinischen Sachverständigen zu vernehmen. Der Vercheidigcr Cello kündigte an, daß er noch den Professor Bergmann in Berlin als Sachver ständigen laden werde. Berlin. Reichstag. Eingegangen sind die Entwürfe zum Handelsgesetzbuch und zur Gruiidbttchordiiiing. Zu Beginn der Sitzung finden sich nach und nach etwa ein Dutzend Abgeord nete ein. Aus der Tagesordnung steht zunächst der Eint der Reichsschulden. — Aba. Dr. Lieber sCentr.): Mit der Begebung von liprozenligen Anleihen sei offenbar zu früh vorgegangen worden. Wir hätten di/selben nur begeben mit 86Vr Prozent und dadurch 12S,46l.1N T>ark weniger an Kapital erhalten, als wir an Schulden zuaenommen haben. Wir müsse» also auf einmal 123 Millionen Mark mehr tilgen, al- wir erhalten habe». In Preußen liege die Sache ähnlich, hier berechne sich der Kapital verlust auf 98 Millionen Mark. Dem Schöpfer des Reichsfinanz- resorniaedankenS, Miguel, können wir somit inSgesammt weit über Ä)> Millionen auf das Konto schreiben. Da- kei der viclbewun» derte Reformer im Reiche und in Preußen. Wir hätten, wenn wir S'/r Prozent gegeben hätten, weniger Zinsen gezahlt und viel weniger auch an KapikaiSlchilld aus uns geladen. — Schatzsekretär Gras PosadowSky: Der Markt war damals mit 3'/-Prozcntigen Papieren Übersättigt. Hätten wir diese gcwlhlt, so wäre daher voraussichtlich der KnrS stark gedrückt worden Zn Gunsten des Zprorciulgen Typus spreche außerdem die Erwägung, daß wir wünschen müßte», ein Papier zu nehmen, welches möglichst im Jnlande bleibe. Mathematisch ist die Rechnung Lieberr s richtig, aber eine genaue Berechnung vergleicdenver Natur ließe sich doch nur dann aufstellen, wenn wir zu gleicher Zeit S- und 3'/-prozerr- tlge Papiere begeben hätten, so aber kann man gegen die Berech nung des Vorredner- den Elnwand erheben, daß man an- dem DrnchschnttkSvegebungSkurS der 3V»prozrittlgen Anleihen gar keinen Schluß ziehen, vielmehr gar nicht wisse, welchen Kur- wir erzielt haben würden, wenn wir die 3'/sprozentigen zu derselben Zeit be geben hätten, zu der die Begebung der Zprozentigen ersvlgte. <!ch kann es daher nicht für unrichtig erkennen, daß wir den äprozen- tigen Typus gewählt haben. — Abg. Enncccerus in!.): Ein Schaden durch die Wahl de- 3prozenrigen Typus sei nicht ent standen, wäre er aber wirklich entstanden, wie könne dann Herr Lieber jetzt der kluge Mann sein, der jetzt post testum darauf auf merksam macht. — Abg. v. Kardorfs (Reichsp.): Herr Miguel hat lange geschwankt und er hat sich auch nur zur Wahl der 3prvzen- tigen Form bestimmen lassen durch die großen Bankhäuser, die ja ihre guten Gründe dazu gehabt haben mögen. Ich selbst habe die Begebung 3V>V>oze»tiger Anleihen mit Herrn Lieber für y verliest einen in welchem für die Wahl der 3prozentigen Anleihen geltend gemacht wird, daß der Markt von 3V/pioze»tigen Werthen überfüllt sei, auch nach Ansichr des Reichsbankpräslbcnten, und baß das Bankenkvnjortiunr erklärt habe, eine» weilcren größeren Betrag 3'/-proze»tiger Werthe nicht mehr zu übernehmen. — Ter Etat der Neichsschnid wird genehmigt, ebenso der vrö RcchnungShofs. — Es folg! die erste Berachung der Nnsallversicheruiigs-Novklle. Abg. Nöncke (sraktionslos): Per den Berussgenossenschasten stünden Lasten und Risiko im richtigen Verhältniß zu einander. Bei einer territorialen Gliederung der Unfallversicherung würde das schwerlich im gleichen Maße der Fall «ein. Auch die Unsallverhütuagsvorichristen würden nicht so zweckmäßig und wirksam sein können bei einer anderen als der benifsgenosseiiichastlichen Gliederung. Die Höhr der Verwaltung kosten lasse nach, und wenn erst der Debarruiigszustand einaetcetrn sei. so würden die Vcrwaltungskosten sicher den Betrag von 10 Prozent der Ent«chävialittgsbel>öge nicht mehr übersteigen. Ein besonderer Vorzug der Berussgenossenschasten sei ihre Selbstverwaltung. Redner besnrworiet die Erhebung veS Nctchsversichernilaüaints zu ,<— " ° t. Er bemängelt, daß in den eruuasamls Bnndesrathsmitglieder sogar an Zahl noch mehr werden sollten, denn diese seien doch unbedingt parteiisch. Widerspruch am BundrS- rakhstiich.l In der Novelle werde leider dir Selbstständigkeit des Reichsvcrsicherungsamts noch abaelchwächt. Zu wünschen sei, daß die Handwerker im weiteren Umfanqe in die Unfallversicherung hereingezogm würden. Redner ptaidtrt sodann für die Herab setzung der Earrenzzeit, da, wenn dies erfolge, die Bernmna üenvss>.-istckafieii noch mehr als schon bisher die Pflege Verunglückter den Krankenlassen gleich vom Tage des UmallS ab abnehmen würden. Die Vorlage bilde eine geeignete Unterlage für eine Verständigung. — Abg. Engels iReichSp.) erkennt an, daß die Novelle eine Reihe von Verbesserungen bringe, so namentlich die Ausdehnung der Versicherung aus einige Klassen von Handwerkern. Nicht unbedenklich erscheine ihm aber die Einbeziehung von Passanten in die Versicherung. ES werde das zur Folge haben, daß die Arbeitgeber die Fabrik für Paffanten iperren. Großes Bd- denten erwecke bei seinen Freunden auch die Beschränkung des Rekurses, wwie die Einschränkung der Thätigkeit bezw. der Befug nisse des Reichsvcrsicherungsamts. — Abg. v. Longen (kons.) be dauert, daß nicht dreier Vorlage die Reform des Invaliditätsgesetzes vocangegangen sei. Seine Partei finde in der Vorlage tm Allge meinen eine Verbesserung und werde ihr, abgesehen von einzelnen Bestimmungen, znilimmeir: namentlich einverstanden sei sie mit der geplanten Ausdehnung der Unfallversicherung. Er bedauere nur. daß nicht auch die Binnenschiffer eingezogen leien. Infolge . Stadthagen bemerkt Redner noch, er en Redner gebeten, auf die gegen ihn früheren Freundes Paasch nicht einzu gehen ; er versichere dies und ermatte den Gegenbeweis. — Wesier- beralhung Montag, außerdem Wahlpcüsungen. Berlin. Das Abgeordnetenhaus verhandelte heute über Ken Antrag Dr. Langerbans (freli. Volksp.) ans Aufhebung der Branveiiburgiichen Konsistoitalordnung von 1573, ans Grund deren die Stadt Berlin neuerdings wiederholt zu Beiträgen von protestantischen Kirchenbauten herangezogen worden ist. >ec Antragsteller bestritt, daß die Ordnung überhaupt noch zn Recht bestehe und wies den Gedanken einer Abiösimg zurück. Kultus minister Dr. Bosse erklärte, daß die Ainhcbung nur gegen Abfind ung erfolgen könne, sonst würde der Stadt Berlin ein erhebliche« Geichenk gemacht. Das Richtige wäre ein freier Vergleich. Der Antrag wiildc nach längerer Debatte einer 14cr Kommission über wiesen. — DaS Herrenhaus verhandelte heute Über die Inter pellation des Grafen Klinckowström, ob eS richtig sei, daß seit zwei Jahren die Königsberger Walkmiihke Roggenmehl Im Verhältniß von 8?/r ZU 100 (sogenanntes Neptunmchl» ausgesührt und da durch den L>kaat um erhebliche Zollbeträge und die Landlvirthschaft durch vermehrte zollfreie Einfuhr geschädigt habe. Jinanzminislcc Dr. Miguel gab die Thatsache zn. Die Muhle habe aber voll ständig der betreffenden BundesrathSvorlchrist entsprechend korrelr gehandelt. Er habe sofort bei dem Reichskanzler ans ein neues Feststellung-verfahren nngetragen und eine besondere Kvmmilston werde sich damit befassen. Außerdem wurde noch über den Antrag des Grafen Frankenberg um Abhilfe des Wageiunangels auf den preußischen Slaatsbahnen verhandelt. Minister Tlsieien thellte mit, daß im ganzen Dezember kein eigentlicher Wagenmangel mehr geherrscht habe, von Januar ab seien auch die Eiiuelbesielluiigcn vollständig erledigt worden. Der Antrag wurde der Regierung zur Berücksichtigung überwiesen. Nächste Sitzung des Herrenhauses unbestimmt, wahrscheinlich Mitte Februar. Berlin. Die Nachricht. Prinz und Prinzessin Friedrich Leopold würden in Vertretung des Kaisers der Feier des Jubilä ums der Königin von England beiwohne», Ist unbegründet. — Die Berathnngen des Cntwnr's einer Militärstrafprozeßordiiung und des dazu gehörigen Einfnhrimgsgcsetzes baden in den zuständigen BundeSauSschüsscn nunmehr begonnen.— Dem Ausschuß des deutschen Handelstages wird bei seinem nächsten Zusammentritt ein Antrag zugchen, durch Vergrößerung des Aktienkapitals der Reichsbank und durch Erleichterung der Bedingungen, nnter denen der Reichs bank die Ansgave weiterer Noten gestaltet ist, im Vorkehr größere Mittel z» günsiigeren Bedingungen als bisher zur Verfügung zn stellen. Der Antrag bezweckt wesentlich, den Diskontsatz niedriger zn gestalten, als er in vergangenen Jahren lange Zeit gewesen ist. — An amtlicher Stelle ist von einer angeblichen Zerstörung der Hauptstadt des Sultanats Dogombo-Pend! durch eine deutsche Ex pedition vom Kongogebiet ans nichts bekannt. -- Als unzutreffend wird ferner die Blätiermeldung bezeichnet, wonach ein Nachtrags ckat der Kolonialabiheilung in Hohe von 2V Mill. Mk. für de» Bau von Eisenbahnen, sowie für die Uebernahmc der Landes hoheit ans Ncu-Guine» bereits fertig gestellt sein soll. Es haben bisher in dieser Beziehung nur Vorverhandlungen stattgefmiden. — - 2 3 T Q 7. 'L. 3 -r Z Z-SiliS b't'2
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