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Dresdner Nachrichten : 30.01.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189701308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-01
- Tag1897-01-30
- Monat1897-01
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 30.01.1897
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IahrMiiq. Uin/.olvorlmnt HItinai'It» 2. stösdr'II, ^ »llgo vlisiscll - ^ H^UiKü's-m» <* Lltwsrkl. 8eestr»L8e l. ^ Strüwpkv ' Lraxe» ,8bs«ln siilllä^eüuüu > veherscdutre. -l V, ^ I«ip 14«^««»«« . . ^U» --> kaptsr-ksdrUl-Lssor > K kLM-vrorsodLoäIiul8 ^ ^IIL <8vv/6 !^. Hr>»ü»»lE» itttor 8oNou nn>i Nur 11. I'onnttlo '< »w'I KoUvn ia Lllvn lirtt>8vn. uu,i T i» Imieirt — Ol 11«IU»,t — ,^KL un> »»„El, r- I*^rU»IN^>lE. >»>»«», uu«4 n>p»v»8« „>»»§»!« > « . — UiUisäto ?roisv. — I'loinpto^lo NoilionunF. V»pvt«l». <ili8t«v Ilitmli»!«!, IloritWtmm 14. Fr- ^»ittili« i»- i» f! M« i < Scdudwsedor-^ li.vl'0»IIISI!II. ««»Mak.LL'L' ß 11 !Ün«nI«.i»!-!'l.r. 5. 8trio>on''i'.-!»r. I>. 8«UÄ«, el«8»l»1v «I,I„8,Il« I «NSll8«I»4 V»«I»HV»r„ 4bkL vmpsioklt ,'u Fl-088.-lltix8t6i- ^l,8,vi,I>I I'iIIi^8d <?. UU. ZU«»t>«v, 20 Ulru ion^ti r»88<lM. keliv MrÄtt'vtllvNktrr^v (3 prulion). MD» TÄ ^eichStagsdebattettberPoslverwattnng. Hosnardrichten. Elerreideabsatzaenoffernchasl. Elbaanlängerbund.' Muthmaßiiche Witterung: I ^»»» ^«,1» vAA»SV» Stadtverordnetciisitzinig. Eiselibahnarbcitcr. „Fiänlei» Wittwe". „Tie Roniantische,,". tzRozart-Vercin.! Wenig Tchaceiall. weniger kalk Jür die Male Ieknar i,»i» März werden Bestellungen ans die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei der Geschäftsstelle, Marien straße 38, zu 1 Mark 70 Pfennigen» für ans wärts bei den Kaiserlichen Postanstalten im Deutschen Reichsgebiete zu 1 Mark 84 Pfennigen, in Oester- rcich-Ungarn bei den K. K. Postämtern zu 1 (dulden 09 Kreuzern angenommen. > Muthmaßliche Witterung: ! Wenig Schucesall. weniger kalk ii» Beilehr seincre und gröbere Nature». Ob explosive Na:"re: bvr denen die Bcamlen sich gegenseitig warnten, von den'R eine Beaiiiisligung erwarten könnten, das lasse er dahingo'tt . . . — . . ^ ^ . ZHeiterkelt»: die betresicnde Perlon rv. Auerswaläs irr als „Ki.tt.e, nicht Herr v. Stephan. sondern rn erster Lime die Voüsvertrctung bekannt. auch wegen des bewussten Vorgangs vecurthcili inoibe. fiskalischem Interesse an manchen Zuständen innerhalb des Post- Wesens. deren Rcsormbednr'tiglcit last allerseits anerkannt wird, gegen den Willen des Reichstags festgehalten wird, so ist daran Politisches. Der Verlauf der Berathung des Etats dcrPost- und Telegraphen- verwaltung im Reichstage ist seit etlichen Jahren in der Haupt sache ein stereotnber. Jahr aus Jahr ein werden von den Ab geordneten dieselben Wünsche und Beschwerden vorgebracht und dieselben Forderungen gestellt. Eingeleitet pslegt die Verhandlung damit zu werden, das; die Kommission eine Resolution beantragt, durch die der Reichskanzler zum so und so dielten Male ersucht wird, diePacketannahme und -Bestellung an Sonn- und Festtagen auf Eilsendungen zu beschränken. Dann kommen meist dieselbe» Redner zu Worte, die schon niedrere Jahre lang in ganz der nämlichen Weise ihr Herz auSgeschültel haben Immer wieder ertönen die oft gehörten Klagelieder über das Ausbleiben der beharrlich verlangten nnd beharrlich nnSgebliebenen Reiormen. aiS da sind: Erhöhung des Gewichts für einfache Briefe von 15 aus 20 Gramm. Verbilligung der Fernsprechgebühren. Herabsetzung der Arbeitszeit der Beamten für den Sonntag, Vermehrung des Personals. Herstellung eines neuen Post- zeitnngstarifs u. s. w. u. s. w. Bei keiner Postetatberathung wird man ferner zahlreiche, besonders von radikaler Seile cr- bobene Beschwerden über Maßregelung der Mitglieder des Pvstassistenten-Verbands und unangemessene Behandlung derUnler- bcamten vermissen. Mit der Sicherheit, mit der die Schwalben im Frühjahr zu uns zurückkehren, wird endlich das ganze Register persönlicher Vorwürfe und Angriffe aufgezogen. Ter General» Postmeister Dr. von Stephan, heißt es alljährlich, habe sich zwar einstmals große Verdienste um die Entwickelung des NeichSpost- nnd Tclegraphenwesens erworben, aber seht sei er ein alter Mann, der sich den Forderungen, die an eine gedeihliche Fortentwickelung des Verkehrswesens gestellt werden müssen, beharrlich widmetze. der seine Beamten tbrannisire u.dcrgl. m. EiiicstcheiideBehailptiliig bleibt es, daß der Herr Staatssekretär des Postamis sich aus den rein fiskalischen Standpunkt eines Finanzministers, statt auf denicnigcn eines LrrkehrSministers stelle. So sagte Herr Singer vor einem Jahre in seiner PostetatSrede: Tie Verwaltung dient feit geraumer selbst schuld, die neue Ausgaben verlangt, ohne daß sic die Verant wortung trugen will, die dafür erforderlichen Decknngsmittel zu bewilligen. Der Reichstag lehnt ia bielmehr beharrlich alle neuen Elnnahmcanellen ab: nnd in dieser Beziehung besitzt der Reichstag zum Mindesten ebenso wenig Mnth wie Herr v. Stephan, der die wacher aus seiner Seite hatte, als er den Vorwurf Singcr's. daß er nicht die 5!rast habe, dem Schatzsclretär entgegcnzutrctcn. mu einer Anspielung ans die Abstammung des sozialdemokratische» Führers zurückmies. .Was wallen Sie denn mit Mnth machen," ries er diesem z», „gegenüber unserem Herrn Finanzminister? Vor Mnth und vor Tinte habe Ich noch keinen Finanswlinister zurück- schlrcken sehe». Herr Singer, wenn Sic den Mnth hätten, wie der Löwe von Inda, der sich erhebt in der Wüste und anSschant, wen er verschlinge, wie es in der Bibel beißt, so wurden Sie doch nichts ansrichten können " Freilich so ganz Unrecht hatte andeierseii? der nationaiüberaie Führer Hammacher nicht, als er hervorhob, daß der alte Stephan, der den Weltpostverein begründet, der die Postkarte ersmideit hat, dereinst alle eiltgegenstehenden siilanzielleii Bedenken siegreich zu überwinden wußte, als er das Normalvorio von 16 Pfg. für Deutschland einsührie Zur Begründung der Forderung, die Jcrnsprechgebührkll herabziimiiiderii. betonte der Abgeordnete Hammacher, daß sich sei: der Ml erfolgten Hergb-ehung der Fern sprechgebühren von 206 ans 156 Mart die Ueberschuffe von 17 ans W Millionen erhöh! haben und daß daher bei einer weiteren .Herab setzung nicht allein kein Ausfall ln den Ueberichüssen der Fern sprechgebühren cinireten werde, sondern daß sich Mehreinnahmen zeigen würden. Nach dem bekannten ErsahrmigSsap, daß billige Tarise den Verkehr und die Einnahmen daraus heben, dürfte auch ans der Erböhung des NormaibriesgewichtS eher eine Mchreinnahnie als ein EinnahineauSsalt zu erwarten sein. Daß mehr als ans einem aiidereii Gebiete sich auf dem des Postwesens die parlamen tarische Kritik, nicht bloS in den Reihen der demokratischen, sondern auch der nationalen Parteien, immer schärfer Leitend macht, sollte doch wobt für Herrn v. Stephan ein Fingerzeig sein, den Vorwurf, daß er alt geworden ist und daß in der Postverlralriiiig nicht mebr Alles io ist. wie es sein sollte und könnte, nicht gar zu leicht zu nehmen. Stephan ist Jahrzehnte lang einer oer populärsten Männer im Deutschen Reiche gewesen. Erst die Art. wl- er sich in dem Fall Bashsocd über das nationale Empfinden hinweggeiep-t Hai. vermochte seinem Ameben erheblichen Abbruch zu rhiin. Dieser Fall ist vorgestern im Reichstage mir 'tüchtig gestreift worden : es vleibi daher zn Haffen, daß in dieser Angelegenheit noch recht nachdrücklich mit Herrn v. Stephan gesprochen wird. ivenlschreib- nnd Kernsprech-Berichte vo n 29. Januar. Zeit nicht mehr den Interessen dcS Verkehrs, sie folgt nicht mehr j ^ ^ ^ den Bedürfnissen des Publikums, sondern sic ist -in Institut 9-r, Pe!/g ^^h"-n Vcrw^nng.rtwl „Gehalt des Staatssekretärs", wird sorlgcfftzt. — Abg Dr. Hasse siiak.-Iib.j: Pluoinachcrci. In diesem Jahre bemerkte der sozialdeiiivkralitchc Führer: Durch alle Ausführungen des Staatssestetärs geht wie ein rothcr Faden die Auffassung, daß die Post lediglich ein In stitut für fiskalische Plusmachcrei sei. Nebcrhanpt hätte Herr Singer nur seine ganze voriährigc Rede zn wiederholen brauchen, »ni dasselbe z» sagen, was er diesmal vorgebracht hat. Ne» war bws das angebliche Beweismaterial, mit dem er seine alljährlichen Angriffe gegen die Postvekwaltung und deren Leiter zu illusiriien suchte. WaS von Singer, gilt mich von den übrigen Rednern, die vorgestern im Reichstage gesprochen habe», insbesondere von dem Reformer Werner und dem Centrumsmilgliedc Lütgens, der sich zum Spezialisten für die Sonntagsnilie der Postbeamten aus gebildet hat. Der Reformer Werner sprach im vorigen Jahre von „himmelschreienden" Zuständen, die in der Poslverwaltnng herrschen. -8 müsse mehr als bisher dafür gesorgt werden, daß die Sonne dei Gerechtigkeit ini Reiche des Herrn von Stephan her sehe. Vor gestern variictc er das Thema, indem er diese Zustände „fast bar barische" nannte. Mit dcrscweii niierschüticrtlchcii Hauiiäckigkcil, mit der die ReichStagSabgeordnelen ihren Standpunkt der Pvslverwaltnng gegenüber vertraten, beharren Herr von Stephan nnd sein unzer trennlicher Ceneraiadiiltailt Nnterstaatsielretär Tr. Fischer bei ihrer ablehnenden Haltung. Ter Geiicratposlmeister will nach wie vor von alledem, was der Reichstag, z. Th. eiiimülhig, von ihm ver langt. nichts wissen. Ich habe zwar, ertlärt er, das allergrößte Interesse an der Erweiterung des Verkehrs nach jeder Richtung: ober c- giebt außer den VerkchrSanfordernngen »och andere Größen, die ;v berücksichtigen sind, die Industrie, die Laiidwirthschast und bor Allem die Finanzen, die nicht erschüttert ivcrdeu dürren. Allerdings wird man billigerwcise zugeben müssen, daß ec an die Berücksichtigung der sinanzielleir Interessen gebunden ist und daß leine Haltung von derienigen bedingt wird, die sein Kollege vom Ncichöschatzamt ans Grund der allgemeinen Finanzlage cinnimmt. Herr v. Stephan hat sehr richtig bemerkt, daß er sich nicht bloS in seiner Eigenschaft als Geiieralpostmclster vor dem Reichstage wegen mangelnden Entgegenkommens zu verantworten hat. sondern daß er zugleich Vertreter der verbündeten Regierungen ist. deren Standpunkt er zu vertreten, dem er Rechnung zu tragen hat. Tie verbündete» Regierungen aber sind nicht geneigt, irgend welche Konzessionen in Bezug aus die Ertrüge, die jetzt die ReichSpost- verwoltung bringt, zu machen, so lange ihnen nicht vom Reichstage andere Einnahmen zur Verfügung grstcllt werde». Wenn ans In seinem Wahlkreise sei die Zahl der Verehrer des Staatssekretärs v. Stephan ein wenig un Z»'uiiinic»schmelzen begriffen, weil dirier w manche berechtigte Wünsche grundsätzlich ablebne. Tic Post müsse eine Mustcranstalt sein nnd deshalb füge ec zu den gestern laut gewordenen Wünschen noch einige weitere hinzu: Leichtere Kleidung der Unlerbcamten im Sommer nnd bessere Wohnuiias Verhältnisse beileibe». Bemerken muffe er seiner, daß nach den Behauptungen der geiäminten Presse die Angaben des Staats sekretärs im vorigen Jahre über den Fall Vaihford unrichtig ge- weicn seien. Aufklärungen seien zur Beschwichtigung des verletzten Nationalgesühls noch erforderlich. Ebenio ccvittc er auch vom Präsidenten Aufklärung, ob es wirklich wahr sei. daß diesem Korre spondenten eines aiikwärttgcn Blattes ein bevorzugter Platz aus der Tribüne cingcränmt sei. Redner verlangt weiter eine ans aicvige Ausdebniuig des Fernsprechnetzes nnd Entgegenkommen sin dir Wünsche der Tlicilnchmer. Besonders an's Her; lege er dem Staatssekretär eine Petition sämmllicher sächsischen Handels- lammern um Ermäßigung der Fernsprechgebühren nach Bauern. Württemberg und Lcsterreich ans den inncchnlb Deutschland geltenden Satz. Mit Gcnngthuung begrüße er das unabhängige Kabel von Emdrn nach Vigo in Spanien. — Abg. Pauli Mp.s spricht dem Staatssekretär den Tank des plalien Landes für die Fortschritte des Fernsprechverkehrs aus nnd wiederholt den gestern voni Abg. Gamp ausgesprochenen Wiinich betumS Wegfalls der Kontrolgebübr für Bestellung nilßciba'.b der Dienslzcit bei Arznei sendiingen. — Abg. v Leipzig-» skons.s nnterstützl diesen Wunsch, widerspricht dagegen aus finanziellen Gründen der Heralnetzting der Fernsprechgebühr nnd der Erhöhung des GetvichtSnigziiiuniis für cinsgche Briese. Tie Vielschreiber, die sich den Lnrus eines schwereren PapiercS. als es die Regel sei. erlaubte», konnte» sich a»ch den LilZtls gestatten, dafür entsprechend Porto zu zahlen. Ganz nnzutresscnd sei die Behauptung de? Abg. Singer, daß die Postverwailung an Beamten spare. — Abg. Bebel l«oz.): Wie recht wir mit unseren Anklagen habe», beweist die Versickiernug des Abg. Haffe, daß und weshalb in Lekvzig. dieser reichen c-rndl. das Ansehen des Herrn v. Stephan im Verschwinden sei. Redner führt Beschwerde über mangelhafte SonntagSrnhe der Untcr- beamten. Die Einstellung neuer Kräfte eiulvreche nicht dem Maße des Steigend der Arbeit. Im Falle v. AurrSwald stehe fest, daß seitens des Fernsprcchamtvvorslehcrs eine Bevorzugung der .Herren vom Ilnionrlnb angeordnet worden iei. weil dieser Hen gedroht, sich beim Kaiser zu beschweren. Wie dürfe die Postvcrwaltnng Solches anordnen, bloö weil hohe Herren ihre Stellung bei Hose mißbrauchen. Und ein tolchcr Hccr wagt es, eine Dame im Amte „Schwein" zn nennen ? Eine solche Rohheit begehen Leute, die sich sonst immer auf ihr feines Ehrgefühl berufen. Weite, rügt Redner die Beanstandung eines Telegramms nach H.»»durg weaen des bildlichen Ausdrucks „Kampf vis aus'S Messer". Tic Postvcrwaltung habe überhaupt kein Recht zu solcher Eensu«. — Direktor im Reichspoltamt. Scheffer. betont, welches bedeutsame Moment im Fernsprechverkehr die Ungeduld sei. auch da gebe es ob damit ein Vortheil. erstell worden sei. wisse er nicht. E » ' Anordnung, den Herrn zu bevorzuget,, sei jedenfalls nicht ergcmgcu und von einer Beschwerde an höchster Stelle iei ihm »übu l kaniit. WciS die Tclegramiil-Eensiir anlangr, io beruhe die Prirs,:» z der Telegramme aus Gesetzen. Das betreffende Telegramm 5 beanstandet worden, weil man wohl angenommen habe, die Wo, e „Kamps bis auf's Messer" könnten unter Umständen gefährlich'ffu als Explosivstoff Lache» links». — Aba. Förster (Reff.: T Reichstag sollte sich nicht mit guten Worten abspcisc» sondern seine Wünsche betreffs Verkehrserlcichleningen nnvediu u dnrchzusetzcn suchen cv. durch Verweigerung von Etatmitte!» Ter Reichstag sei nicht dazu hier, das Loblied des StaatSickretäi > zu singen. WaS haben wir init alle» unseren Resolutionen c> reicht? Ucberall stoßen wir auf den fiskalischen Standpunkt d-, Postverwaltlliig. — Direktor Fischer erwidert ans die Beschwerde de? Vorredners, daß den Militäranwärtcm das Provejahr »ich: ans die Dienstzeit angerechnet werde, nach den von dem Reichs tage bewilligten Borichrislen rechne daö Dienstaltcr von der crai müßigen Anstellung an. — Abg. Müller-Sagan «ircis. Vp.»: Tie steigenden VerkehrS-ziffern, aus die der Staatssekretär auch diesmal wieder hing-wieien habe, nm die Thäligkeit der Postverwaltung zn illilstrireit. bewiesen gar nichts, der Verkehr richte sich nach ganz anderen Faktoren als nach der Thätigkctt der Postverwaltung. Ausgabe dieser sei es. den Bcdürtnissen des Verkehrs zu folgen, aber gerade darin lasse sie c? fehlen. — Schatziekretär Graf Posa- dowSku widerspricht der Behauptung de? Abg. Förster, daß durch Einführung de-S AliersstinensystcmS die Postverwaltung Millionen er,part bade In den letzten Jahren, über welche der definitive Abschluß voriiege. habe die Postvcrwaltung vielmehr 162,066 Ml. mehr an Besoldungen ausgegeben als es nach dem früheren! StellengehaltSiristcm geschehen sein würde. — Abg. Pacdnickc lsreis. Ver.): Es scheine fast, als wenn Herr v. Stephan mit seinen Forderungen nicht über die Schwelle des Herrn Schatziekretär? dürfe. Aus die Dauer werde Herr v. Stephan den Reichstag nicht obspeisen können mit einem -mnt cerli itoviquo üna^. denn der Verkehr kennt eben in 'einer Entwickelung keine Grenze. Eine weitere Einschränkung der Annahme und Bestellung von Packeten an Sonn und Festtagen würde L.rS Publikum bcnachkheiligen nnd den Montag zu schwer belasten. Dringend geboten sei eine Reform des ZestilngSlgrisS. ES bedür'c überhaupt des WagemnthcS nnd der UntecnehmilNgSillsr. — Abg. Singer sSoz.» widerspricht dem Vor-^ redner in der Frage der Svntagsbesielliingen, protestirl nochmals gegen die Bevorzugung von Oiicrulcinten im Fcriffprcchbctriebc und stellt fest, daß die Vertreter der Poslverwalkung auf den gestern von ibm erwähnten vrcnßl'chen Erlaß, betreffend Be-' theillgintg von Beamten an Eingaben, Bcrsanmilniiaen :c-, nichl eingegaiigen seien, anscheinend, weil sic sich des Erlasses geichäml hätten. — Direktor Fischer: Ei» vom Vorredner erwähntes ver trauliches Aktenstück könne nur durch grobe» VertraiienSbruch dem Vorredner bekannt geworden sein. AngesichlS Hessen lehne die Reichspostvenvaltniig es ab, in eine öffentliche Erörterung darüber cinziitreke». (Unruhe linkSö — Abg. Bcckh «sceis. Np.» untersteh,l den Widerstand de, Verwaltung gegen alle VcrkelnS'Ctlcichtcrtlngcn einer nochmalige» Kritik. Gehe eS io weiter, so werde es dem nächst lnüßeti: Imitier langsam voran, daß der deutsche Landsturm Nachfolgen kann! Heiterkeit.» — Wcilcrverachuilg morgen. Berlin Tie Verhandlungen im Prozeß Witte-Stöcke wurden heule noch nicht beendet, sondern ans morgen, Sonnabend, vertagt. Vcrli n. Im AbgeordnetcnI, ause interpellirle Avg v. EzarlinSkt «Pole» die Regierung wegen Auslösung verschiedener Versammlungen in Weffpreußeu wegen Gebrauchs der polnische» Svrache. Der Minister des Innern Frhc. v. d. Recke crlrnedeU'. wie er eS schon aus die Interpellation Stephan gethan. die Re giernng wolle den Polen ihr Velsammlungsrecht nicht kürzen, sie könne sich aber mich ihr UebcrwachnngSrechl nicht dadurch illu'o risch machen lassen, daß man sich einer dem überwachenden Be amtcn nicht geläufigen scemden Sprache bediene. Sollte sich dac- OberverwaltnngSgericht dieser Auffassung nicht anschllcßen. so werde die Regierung den Weg der Gesetzgebung betreten: sic seh- mit offenen Augen die wgchseiide Gefahr nnd werde ihr zn begcg neu wissen (Veffall re,Ins nnd bei den Nationalliberalen: Zischen Hel den Pole» und dem Ecntrnm». Hieran schloß sich eine leb hafte Debatte, i» welcher dic Abg. Rocren lEciitr :, MizcrSti iPvle. Porsch lEenic. . Ricken Ire» Per.' für den Standvililk! de, Interpellanten. Dr. Geclich sreikom).. Gral Limburg Stirn», lkonß nnd Tr. Sattler nat. lib » für den der Regierung eintra, » Nachdem die Besprechung über den Gegensinns geschlossen, be gründet Abg. Ring lkv»s.> seinen Antrag, die Regierung zn er suche», dahin ri: wirken. I. daß daS eingehende ausländische Nie., einer -»wöchentlichen Ouarantänczeil und einer Tuberkulinprobe nntelwonen. 2. daß die Einffchr rulsischcn Gellügels und russischer Schweine nnteri.ig,. st. daß laut Artikel 6 der Viehseuchen Könne» lion in Oestencich Ungar» sojort zeitweise Sperre gegen die Rindvieh-Einfuhr an? Oesterreich-Ungarn angcordne! werde. Der Antrag ist von nahezu drei Bicrteln der Abgeordneten nntcrzeich net. Lgiidwirthichaitsminister Frhi. v. Hammeistein hätte ge glaubt, nach der eingehenden Verhandlung im Vorjahre und erst vor 8 Tagen wieder im Reichstage diele, erneuten Verhandlung enthoben gewesen zn lei», zumal die Art. wie Herr Ring im vorigen Jahre hier seine Forderungen bersteten, Schwierigkeiten mit dem AuSlande zur Folge gehabt habe. 'Unruhe rechts? Herr Ring zielt immer darmt! bin. die Viehpreisc zu steigern. Eni solches Erstem sei »ber ganz nnztiläisig. Nach den Sachverstän digen liege die Scitchcliciilwickclinigc'stlst innerhalb der Ouara» tänczeit von lg Tagen. Die Regien»«, könne aber die Quaran täne nichl. bloS lim die ausländische Einfuhr zu erschweren, vei- längern. sie könne also der Forderung einer »wöchentlichen Quaron tänc nicht znslimmcii. Eine wsortigc Sperrling der Grenze gegen die russische Gestügcleimuhr sei nicht möglich, aber diese solle aist bestimmte Einfuhisielleii beschränkt nnd einer Quarantäne iowie bestimmten Traiisporkvorlchlistcil unterworfen werden. Daß bei der Schweine-Eiiisubr ans Rußland an manchen Stellen keine guten Zustände bestünden, sei richtig, und cs würde daher die vollständige Sperrung der Grenze gegen die russische Schweine Eliisubr erwogen. Gegen Oesterreich balle sich die Regierung augenblicklich nicht befugt, weitcrgchelidc Maßregeln zn ergreifen: sollten sich indcß di- Ernichleppungssälle io mehre», daß die Re gieruna von Artikel 6 Lee Konvent«'» Gebrauch machen könne «o werde sie eS thu»- — Nachdem noch Abg. Gras Kanitz lonstatirt, »
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