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Dresdner Nachrichten : 01.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189702017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-01
- Monat1897-02
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.02.1897
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ebübr LSV. dM« dl» ^ S,7S. Lsmalime von Slnkundiaimann irneniir.s«v.Äl>nii.s-3UbrS!ock>l». mntaadv. Bon». u-'/»i UlirMiu. cicaai: Gr. .iiiusleig.!; nur an tosen bis ctttin Ni>»,»itlaas. -M Ilvalllue Guiudjeilo Ignastalir S «Ltlbei» IS PH,.. An- nimiaunoei, auf der Privatsntr V.eile uo Wo,: Dovvel-cue ..»»I« n» tz» ich' tjtinariautp «o Pla. Gm»d,r,te >>ir L'> oniaoc oder nach ,>ci,lagen ro Pf«. Mir namilxmiachrichten icO, bez. «Dt» nach besonderem Tarif. AiiSwarttae Auiträac nur arge» ^ Borau»be>anlmia. »»nindignngen nctnnen snmmtliche nainnaiie Miwneenbnreaur an velcablaller werden inil io tjisg. . berechnet. Sur Nnchiabe eiiiaciaiidter Schrift. stiitkc keine Uervindlichleit. Di« r>res»uer «achrichlr» erfcheiiic» täalich MarurnS. Van L 12. Iahu^nilg. ikltine u»»st«» pe»I»»- L lülr. 8»rup,Ä'UL Vfettin«r»tr.28,> MM >iM-lt.s!elitlltltiiI!>Il. r»-clgWt ösdisse äI7m°.^t.^ ?ai>nrpi>«ok>»l«IIo tia, S7S. >mr I kNrnslov 8»>tl- ttttlllllllti^ttkStieit Lretokoiiandettl-n piombirunesn rckm«nrl0!>« r»t>o- oponLltoovn ere^ Das steodeii, Z ^sseü-, villsrä'. L vllilorw-. l.ivröe-, vesslr- nitti MütreL-Iuedell jtt allcn Ittir « I >1« u larbeu lcött ^r-»l>^ I.N!!('!' Lö^ms lutiadoi: < iN l I.UIUIN ' i lN «r- !>!,<« cifenlieiii- lciefsnten-l Seife. ^ übewrU und llcruslurlt. bekamst tim! I>s,Iioi>f. tun IVlisicho In allen vinca.'lllä.criireii s'08>4iiltteu erhältlieli. Uocviz8ouhatt, mä^sigs» LegHo. ItzrivirL^. uaä VorvvrtL. in «UI. HlLrknn» Lliid'sr iuil Obl-sLuvt^i» Hlukw'''Lollut». Lureau kkickell'.llikLllen-K jlauptLtp.4 UnaterausstsNiinie ^ll^lrnnstlcostenIoZ. Volenti. Lmt Ik, Xr. 20 8 knliiber! Dm II Itldii Ne'It, lnu. N. I'atsllt-Illie. !: II. >j«'<Ii'ii1i»kii''8 ktl'NV6Ntl'i»880 11. 7' Illeini^ei' Veitreter ran >iimii!iliii n d ii. V^V»aZ»>I»i»a»H lisrle »selce «im »sine. lileilu, lüiclftisiils. ZIV»VL Ult »tt, S°NI «tttgSWIIIMSN. rinw'Ito K<d l Äluiic mul t Llnrlc 7S?l. uwl :,usMrrc>o'eu. — kwmptsr Vaisunät itw'It LULnÄrix. Nr. 32. KpieB.' v'rucsle Fenischrcib- und Jcrnsprcch Berichte, .^nfnachrichten. Alvenvereinsball Kunstausstellung. Gcrichtvverhandlungen. Carl Grommaim s. Sächsischer Kunstverein. Brieskaste». ItSniKl. UstApstlieke, Vresckv«, SiVOI'PsVIltllOI'. «MSM»», Montag, I.Fevr. Aernschreib- uud ^crmprech-lvcrichtc votn 31. Januar. Kiel Bei dem gestrigen Feslmaltl im königlichen Schlosse brachte der Kaiser einen Trinkipruch aus den jungen Prinzen Sigiöinund aus. Heule Vormittag molinlen der Kaiser und Priin .Heinrich nebst ilmin beiderseitigen tsiefolge tdem Gottesdienste in der Garnison-Kirche bei. Nachtinltags unternahmen der Kaiser, Prinz und Prinzessin.V'cinnch. Prinz Waldemar, Crbprinz und Ccbprlnzessin von Meiningen, sowie der Erbgrvhhcrzog von Olden- l urg in vier Schlitten eine sznhrt nach Hcmtiielniarf. Um 7'/e lihr s'lbends fand im Schlosse Marichallstasel ilalt. Belfast. Ter snr Rcchnnng der Hamburg-Amerika-Linie vier erbaute Dovpclschranbeiidamvfer „Pennsylvania", mit seinem 'creplacement vrni ','8,300 Tons das grösste Schiss der Welt, machte heute seine Probefahrt, an welcher anher de» Vertretern der Werst und der Nliederci eine groue Zahl von Fachleuten theilnahmen. 'Ter Direktor der Hambnrg-Amerika-Linie erklärte, indem er de» Crbauern des Schisses mit kurzen Worten den Dank der Rhederei '»m Ausdruck brachte und ans die Bedeutung des Augenblicks hinwies, in welchem das grösste Schisr der»'Welt in den Beul, der deutschen Handelsmarine überging, dah er im Anstrage seiner Ge sellschaft das Schiss übernehme. In demselben Momente wurde die englische Flagge cingezogcn und an ihrer Stelle stiegen die deutschen Nationaüarben nm Maste empor. Die schon am Bord befindliche deutsche Mannschaft trat in Dienst »nd Kapitän Friedrich Kopfs, welcher die „Pennsplvnnia" in Zukunft führe» wird, übernahm bom englischen Kapitän das Kommando des Schches. welches sofort eine Reise nach Rew-Pork anlrat. Wien. Eine OssizierSdeputation des prcusstschen Hnsaren- Regiments Nr. II (2. Westphalischcs) ist heule. Nachmittag hier rmgctroffen, um sich dem Inhaber des Regiments. Erzherzog Lstlo, porznstcllcn. Paris. Bei dem deutschen Botschaster Grasen Münster fand gestern ein Eiüpsangsabend statt, zn welchem Casimir Pericc mit Gemahlin, der Präsident der Deputirtenlammer Lonbet, der Ministerpräsident Melinr und die übrigen Minister, sowie viele Senatoren und Dcpiitirie erschienen waren. General Fonriiier lam im Namen des Präsidenten der Republik. Del Kriegsminisler General Billot trug das Band des rothen Adierordens. Zugleich - !>atke sich das diplomatische Korps ciligefflndkii, darunter der russische, italienische und spanische Botschafter und der Päpstliche Nuntius. Auch zahlreiche Mitglieder der >mi,;ösischen Aristokratie wohnten dem Empfange bei. Monte Carlo. Eine Wettfabrt bon Motorenwagen »nd Motorcpcle- hat zwischen Marseille und Monte Carlo stattgesnn- den. Die Abfahrt erfolgte Freitag früh »in 7 Uhr in Mar>eille; die ersten Wagen sind heute hier einactroffen. Der erste Wagen war ein Tampimolorwageii. Der lepie Theil des Weges, welcher ans abfallendem Gelände laust, wurde mit einer Geschwindigkeit von stt Kilom. die Stunde znrückgelea:. London. Dein ..Rculerffchen Bnrcan" wird aus Bras; von t>entc gemeldet: Eine Depesche a»S Eaboni (?) berichtet, daß die Flatille und das Ezveditivnscorps der Ropal-Diiger-Eomp anp die Haupfftcidt des südlichen Landes der Fnllah. Ladi. genoinmen baden. Die Stadt wurde zerstört ; zwölthnndcrt Sklaven wurden befreit. Tie Macht der Fullah südlich vom Niger ist vollständig vernichtet. Madrid. Indem am nächsten Donnerstag stattnndenden Miulsterrath wird die Köiiigiii-Rcgeiilin die Newrmcn für Euba unterzeichnen. Oerttichrs unv TächsischeS. — Sc. Map der Koni g wohnte gestern Vormittag dem Gottesdienste in der katholischen Hoskirche bei. Hierauf criheilic der Monarch >m Residenzschloß »ichrcle Audienzen. Daselbst fand Nachmittags 5- Uhr Familienkafel statt. — Die Abreiic Sr. Majestät des Königs nach Leipzig er folgt heute Abend 7 Uhr 81 Minuicn mit dem fahrplanmäßigen Schnellzuge. — Ter Aichamtsarbciter Nicolai in Oschatz, welcher 80 Jahre lang ohne Unterbrechung aus dem städtischen Aichamtc be schäftigt gewesen, erhielt das Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit. Ter Stadtrath ehrte ihn mit einer Gratifikation. — Für sein diesjähriges Stiftungsfest, das 21., hatte der Dresdner Alpcnvercin nur eine cüffache Handlung in Aus sicht genommen, weder Ansprache, noch Gesang »nd Musik, noch ein Festspiel: man spart sein Pulver für das nächstjährige Jubilar- sest aus. Um dem kaum abzliwehrendcir Andrangc vou Besuchen! einige Schranken zu ziehen, hatte man eine Höchslziffer von bOV Theiliiehmern bestimmt und diese war mit 780 nahe,,, erreicht. Das ist gerade die richtige Zahl inr die doch weiten Räume des GewcrbchaiiseS: denn voll muß ein Trachtenfest sein, aber vor Ucbersiille seine Tänzerin nicht nni die eigene Are drehen zu könne», das geht einem tanzlustigen Alpcnkraxler doppelt hart an. Dem Ganzen hatte man den Namen -Schschenscst in Tauicrs" gegeben. Wer nur ein einzig Mal über den Brenner gefahren, kennt das reizend am Fuße des Schwarzensteins gelegene Schloß und Dorf TanserS. Die Besucher des AlpenvereinSsestcs begrüßten daher am Freitag mit freudigem Holdrio l dir Tniiser'cr Landschaft, die Herr Hvftheatcrinnlcr Ricck als mächtigen Hintergrund süc die breite Wand des Gewerbeharissaales gemalt hatte. Alpine Gegenden zeigten glich die mit Gebirgsbächen ausgestattctcn Neveniäle, während der kleine Sanl i» eine lauschige alpine WirlhSstubc nnigewandclt worden war. In ein« Tombola konnte man allerhand Geiinßmittcl gewinnen, an einem Schießstande einen Keriischliß lhiin. Ans den Mittelpunkt des ganzen Festes, den Schübcnzug. hotte bereits die von Herrn Maler schupp in ost bewährter Meisterschaft gezeichnete Einladnngskarte hingewieseii. Dieser Zug Touferscr Schüßen mi! ihren Tiroler durchschossene» Scheiben, dein Lroiiiinlcrznac und der Doliimisikoistcnläpellc war ebensoTstöchtig als lustig. Die Schüßen trugen in den Läufen ihrer «stutzen Taiilicnrcisei und nnf lhrcn Schultern den Best- schieb«; ihnen folgten Ui Paar junger Buabn und fescher Tirndbi, die einen Schuhplattler „mit Verve", wie man früher vor den Zeiten des deutschen Sprachvereins zu schreiben liebte, tanzten. Tieseu Immer frischen Gcbirgstanz hatte Herr Köllcr iilii. sorgsam eingeübt. Später stampste» noch vier andere Paare mit stannens- werther Nnturlrene und Kraft den gleichen Tanz, jedoch ohne die kunstgemüßen „Verschönerungen". Sie Alle fanden rauschenden Bestall. Ein höchst emt'ßlichcsZmstchenipicl bildete das Auftreten dreier bekannter Neustadt« Bergsteiger; sie zsuhren eine Partie quiekend« Spanferkel znm Schiißenschnransc, Auch dieses Alpen. pcrciiissest zeichnete sich durch die Masse echter Gcbirgstrachten aus: kaum die eine oder andere Gestalt zeigte sich in unaipmcr Gewandung. Tie GebirgStracht erleichtert velanntlich das Tanzen und bescuert die Tanztust. Es war ein höchst anziehendes Bild, von oben herab in dieses wogende Meer malcrüch gekleideter Tanzpaare zu blicken. Das Meer wogte aber nicht blos. cs brauste auch gewaltig: ununterbrochen hörte man juchzen und lobcln. Kurz, man fühlte sich auf's Glücklichste in die schöne Sommerzeit und in die herrliche Hochyebirgswelt vcrjeßt, aus der sich die Fcst- genvssen nur schwer und ipäi loszurcißen vermochte». — Das Plakat süc die internationale Ku n st Au§- stcll» ng zu Dresden wird vom 1. Februar ab verbreitet werden. Die beide» Plakatkonkurrenzen, die hier im Anfang des vergange nen Jahres stattfanden, waren überaus zahlreich beschickt und zeigten, daß auch in der deutschen Kunst dem Plakat noch eine künstlerische Entwickelung bevorsteht. Das füi die Dresdner Aus stellung angenommene Plakat ist nach dem Enlwiirsc von SSmar Schindler von der Leipziger Firma Meißenbach u. Niffacth auf photomechanischem Wege vervielfältigt worden. Seine von einem goldenen Moiailfeid umrahmte Bildfläche zeigt einen den Lorbeer in der erhobenen Rechten haltenden und den Sieg kündenden jugendlich kräftigen Mann. Möge dos Bild siir Dresden ein glückverheißendes Omen sein. Das Plakat selbst sieht in sein« Anordnung lind AilSsühmng ganz aist dem Boden der Eiitwickel iiiig, die jene Kunst schon früher in Tentschiaiid genommen hatte, und «inner! in sein« Ausführung »och am ehesten an die be kannten Münchener Plaknic von Stuck und von Ghsis. Es sind davon 20,000 Stuck großen Formats nngesertigt worden. Außer dem aber wurden von der genannien Firma sowie von d«süchsi>ch österreichischen Aktieilgesellschast für Kunstdruck (vormals Wittiier ». Picli für Eisenbahn- und Pserdebahnwagen noch (10.000 Stück kleineren Formats hergestellt und endlich noch 20,000 Stück kleine Eiinneriiiigsiarleii, die in Hotels zur Vertbeiiiing gelangen sollen. Au' die möglichst große Verbreitung deS Plakats in seinen drei Größen ist man ganz besonders bedacht gewesen. Tie Dresdner Speditionsfirma Gcnckc u. Eo. hat den Vertrieb sür Deutschland übernommen. Im Auslande ist mit einzelnen Plakattompngnien ein Abkommen getroffen worden, fern« wird Stangen's Reise bureau in den Hotels des Auslands »nd in seinen Reis« und VerkchrSzrikilngen die Plakate vertreiben. — Das Fest de? 50-jährigen Bürgerrechts-Jubiläums beging vorgestern Herr Kaufmann und Fobrikbesiß« Hilarius .Hermann An schütz, Mitinhaber der Firma Hermann Anjchütz hi«, der in den Jahren 1858 bis 1855 dein Stadtoerordnetenkollegium nnge- höctc. Dem Jubilar ward ein von den städtischen Kollegien aus gefertigter kalligraphisch ausgenihrl«Jubel-Bürgerschein durch eine Abordnung, bestehend aus den Herren Bürgermeister Tr. Nake, Stadtrath Schaal. Stadtverordneten Sberregierungsralh Prof. Krieg und Stadtverordneten Fabrikbesitzer Kläbe mit herzlicher Ansprache seitens des Herrn Bürgerin««« Dr- Nake überreicht. — Nöt h » i tz. Am 27. Januar früh gegen 5 Uhr gerieten die O Müchhändler Schilling'aus Hänichen. Herzog und Kuhn auS Rippien. Schiedlich aus Wilmsdorf. Hertel und Müller aus Possendorf mit ihren Geschirren aus der Dresdner Chaussee hinter der Mauer des Ritterguts Nöthnitz i» eine überaus gefahrvolle Lage dadurch, daß sie infolge der aus der Straße an dieser Stelle angemchlen mächtigen Schneewehen, die sic bet dem herrschenden Schncestniin und der Dunkelheit nicht ivahrnahmen, rin Schnee stecken blieben, sodos; sie weder vor, noch rückwärts konnten. Erst nach stundenlanger angestrengt« Arbeit gelang cs, das thellweise stark beschädigte und zum Theil ganz zerrissene und limgeworfenc Fuhrwerk unter Lebensgefahr kür Menschen und Thicre wieder flott zu machen. Dies« Unfall konnte vermieden werden, wenn, wie dies immer bei Schneeverwehungen üblich gewesen ist, dieser Straßentheil durch den betreffenden Ehausscewärtcr rechtzeitig nb- gcsperrt worden und der Verkehr ans den Nothweg durch das Rittergut 'Nöthnitz gewiesen worden wäre, zumal es am 20- schon stark geweht hatte Ein bctheiligt« Milchhändler versichert, daß er ein solches Wehweti« während sein« 20jährigen Handelszeit noch nicht erlebt habe. — Am Sonnabend Nachmittag lösten sich bei Station Zankeroda zwei mit Balken und Breitem beladene Lowrics der iivrmaiipurigen Dahn und nahmen ihren Weg führerlos nach Potschappcl, wowlbst sie ans Nangirwagcn stießen, vou denen sic fünf ganz erheblich beschädigten. — In einem Hotel in Pirna «schoß sich vorgestern der Rcchisanwalts-Ezpedient Hillmann ans Dresden, welch« sich TagS zuvor wegen Unregelmäßigkeiten heimlich enlsernt hatte. Der Selbstmörder soll außerdem verschiedene Betrügereien ansgeführt und auch seine Wirthin bedeutend geschädigt haben. — In der Arthur Ehßler'schen Tampsziegelei in Neustadt ward am 28. Januar der Arbeiter Sauer aus Ottendorf durch eine niedergehende Lehmwnnd verschüttet und getödtet. — Der langiähngc Vorstand des Königl. Amtsgerichts in Oschatz, OberamtSrlchtcr Dr. Giese. vermochte vorgestern ans eine 25-jährige AmlSlhätigkcit tm cigcntlichen Staatsdienste zurück- zublicken. — Das t-berlandeSgericht Hot das von dein Vertheidigcr des Raubmörders Köglcr. Dr. Thpil, eingcbrachtc Ge'uck, um Wieder aufnahme des Verfahrens in dies« Straffache nbgewieicn. In der Begründung dieses AbweisniigsbeschcidS heißt cS. daß Kogler selbst den Willen äußert, daß die Bcichwerdc nicht ergriffen werde. Es steht nunmehr dem Verlhcidtger des Kögl« in dieser Strafsache kein weiteres Rechtsmittel zu und cs wird inin daroiff ankom- »:cn, ob der Monarch den Kogler begnadigt oder nicht. Die Akten gehen jetzt zur Prüfung und Bestimmung nach Wien ab. — Dos zweijährige Kind einer Fleischerssämiue in Plaue n i. P.. das sich am '20. Januar an einem Tops kochenden Wassers erheblich verbrüht hotte, ist TagS daraus gestorben — Der Handarbeiter Badisch, der am 20. Januar aus Bahn hof Reuth vom Schneepflug der Lokomotive cnaßt und schwer verletzt wurde, ist am 80. Januar gestorben. — Auf der Saale-Brücke sprang vorgestern kinz vor Station Dü ccnbcrg der Reifen des vorderen Rades der Maschine des '2.t3 Nachm, in Eorbctha abgehendcn Schnellzuges icitwärls ab. Als ein großes Glück ist cs zu betrachte», daß nicht die Maschine entgleiste, da sie ionst sicher mit den anhängenden Personenwagen in das Bett der Saale gcslnrzr wäre. Die Maschine schleppte sich langsam mit den gestillte» Personenwagen nach Station Türcii- berg. woselbst telegraphisch eine Reserve-Lokomotive von Corbelsia herbeigeinsen wurde, welche den Zug weiter besölderte. — Em Schnittwagrenhändl« in Leipzig hatte sich in der Deklaration mit einem Einkommen von 1055M. angegeben, sodoß « in die 12. Steuerklasse gekommen wäce. Tie Einschätzung^' kommission glaubte aber den Angaben nicht und vcrwßte ihn in die 21. Klasse, die ein Einkommen von 72» bis 7800 Mark vor aussetzt. Der Kaufmann reklamirte und gab nun an EideSstalt sein Einkommen io an. daß er in die 18. Sieaecklaiss gehört hätte. Es stellte sich ob« spät« heraus, daß er ein Kapital von 860 > Mark, daß ihm sein Bruder schuldete und auch verzinste, ver schwiegen hatte. Ec wurde wegen falscher Versicherung an Eidcs- statt zu 3 Monaten Gesängniß vemrtheilt. — In einem Schachte des Zwickaue r Reviers ward am 30. Januar der Bergarbeiter Richard Walther von hcrcingebrochc- nem Gestein gänzlich verschüttet und ccft nach längeren Wegräum- ungSarbciten ichwer verletzt auS der Bruchmasse hervorgcbcacht. — Landgericht. Ter jetzt in einer KinderbesserungLanstalt untergebrachte, in Pieschen wohnhafte Schullnabe Gustav Theodor Hanschmann wurde nach einer geheimen Sitzung wegen Sittlich keitsverbrechens gemäß ä 170, Abs. 8 zn 8 Monaten Gesängniß mal« Earl Friedrich Wilhelm Kloppisch mncr den Gästen des Tanzlokals „zur Alienlnirg" in Luestenberg und bestellte ins geiammt lO Glas Lagerbier, von denen er 4 selbst trank, während, er die übrigen den Musikern spendirte. K. vcr'chwand schließlich, ohne die Zechschnld im Betrage von l Mk. '<0 Pfg. zu berichtigen,^ und erschien deshalb vorgestern als wiederholt rückfälliger Betrüger vor der 3. Strafkammer. Der Angeklagte suchte sich mit der vei Zechprellern nicht seltenen Ausflucht zu entlasten, er sei stark be tranken rcip. linzurechniingssähig gewenm, während ihm durch die < Beweisansnahme das Gcgentheil nachgewiescn wurde und seine Veructhcilnng zu 5 Monaien Gesängniß «folgte. Zwei Wochen der Strase sind durch die liutecsiichnngshast als vervnßt z» be trachten. — Die 25jährige. in Brießnitz wotinhaste Bahn ran girers-^ sran .Hulda Elsdeth Poppitz geh. Heinrich gehörte zur Krindschait ves Kaufmanns Albert Müller in Cotta, dem Inhaber eines Kolonialwaaren- und Landcsprodliktengeschäsis. und war im Besitz eines sog. Rabatlbnchs, in welchem die von ihr entnommenen Waaren behufs Berechnung des am Jahresschluß zur Vcrznliing gelangten Rabatts von 5 Prozent eingetragen wurden. Nm den Zeugen Müller über die Höhe der Einkäufe zu täuschen und sich um einen Betrag von etwa 0 Mk. 40 Pfg. zu bereichern, versah, die P. das Buch mit gefälschten Einträgen, fodaß cs den Airschetlff gewann, als habe sie für 128 Mk. mehr Waarca cingclanft, als eS thatsächlich der Fall war. Tie Fälschungen stellten sich heraus,! ehe Müller den Rabatt auszahlte. und die betrügerische Handlungs-- weise war daher ohne den erhofften Erfolg. Der Gerichtshof unters Vorsitz des Herrn Landgerichtsdirektor Eni« belegte die noch un-j bestrafte Angeklagte wegen UrkundensSlichuiig und versuchten Be-, trugs mit 2 Monaten Gesängniß. — Beschuldigt der Untreue und Unterschlagung, halte sich der aus Dresden gebürtige und in Meißen wohnhafte Handarbeiter Richard 'Albert Meißner vor dem-, selben GerichtShos zu verantworten. Die Vergangenheit des. 52iährigen Angeklagten ist schon mit schweren, allerdings weit zurückliegenden Vorstrafen, darunter 7 Jahren Zuchthaus wegen Raubes, befleckt. Ende November v. I. übernahm Meißner von der Händlerin verw. Busse ein Fäßchen mit zwei Schock Heringen, die er verabredungSgemäß mtt« Anrechnung von 6 Pfg. pro Stück aus dem Wege des Hausirhandels verkamen sollte, während der Mehrerlös als Verdienst sür ihn bestimmt war. Frau B. überließ dem Angeklagten außerdem zum Transport der Waaren einen Handwagen. Nachdem M. seiner Angabe nach 28 .Heringe mit 4 Pfg pro Stück verkauft hatte, warf er aus Zorn über den schlechten Geschäftsgang den Rest seiner Loduug in die Elbe und den Handwagen verkaufte er in Dresden für 2 Mk. 80 Pfg Er wurde deshalb anklagegcmaß zu 2 Monaten Gesängniß verurtheilt, wovon noch 1 Monat zu verbüßen ist. 2 *r S Sr S 3* * Tagesgeschichtc. Deutsches Neich. Der auswärtige Handel des deutschen Zollgebiets un Jahre 1896 betrug in Tonnen zn lOM Klgr. netto. Einsuhr 36,407,510 gegen 82,.Ml,070 im Vorjahre, daher mehr 3,870,510, worunter Edelmetalle 1008, Getreide 6,115,491 gegen 5,120,847, daher mehr 1,325,111: Ausfuhr 25,718,538 gegen 28,829,058 im Vorjahre, daher mehr 1.888.875, worunter lil Edel metalle. Mit Rücksicht ans den im nächsten Jahre bevorstehenden Reichstags - Wahlkamps hat der geichäftSführende Ausschuß des WahlvercinS dcc Liberalen in Nebcreinstimmnag mit den Mit gliedern der freisinnigen Vereinigung des Reichstags und des preußischen Abgeordnetenhauses solacnde Erklärung beschlossen ^ Ein Zniamnienwicken der liberalen Wähler bei den im Jahre l80d bevorstehenden ReichstagSwahlcn »nd eine rechtzeitige Verständig ung über die ausziistellcnden Kandidaten ist angesichts der Gefahr, mit welcher die cztrcm-agrarischc Agitation nni« öffentliches Leben bedroht, ein dmigcndcs Gebot. Der gcschästssühlcnvc Ausschuß des Wolilvecciiis der Lib«alcn (Freisinnige Vereinigung', bestehend aus Rickect. K. Schinder, Tl>- Barth, Pachaickc. L Bamberg«. Fr. Goldschmidt »nd Pani JonaS. hat ia 'Ollisftibmna dieser E> klärung zunächst an den geichastssührendcir Ausschuß der freisinni gen Voilsparlci (Vorsitzender Engen Nicht«) ein diesbezügliches Schreiben gcrichict. Wie verlautet, wird die Regierung eine deutsche Scichvccstün digcn Kommission nach Bombay entsenden, uni die Beulcnpcst zu studircii. Es soll auch erörtert worden »«». Pros. Dr. Koch als Leit« dies« Kommission von Kaystadt direkt nach Bombay zn berlffcn. Tic Vertreter von 151 Zucke! sobcikcii ginndeien in Berlin das Dkntiche Zlickcr'yiidikat. Ge»ellichaft mit beschränkt« Haftung. Zum Vorsitzenden des Aiissichtsiaths winde Herr n, Arnim «Gute vcrg) zum Slellvcrlrci« Herr Tr. Prcißlei. Tireiior der Zuclec- sabrik Linden, zum GeschäftS'ühr« .Here Dr. Hag« gcwühii - Der Ausschuß des Vereins der Rohzuckcriabrilen faßte in 'einer gleichzeitig abgehaliencn Silaing den Beschluß, beim Reichstage Schufte zu thnu, die daraus abzieicn, den un ictzffzeii Zuclcrstcne, grsctzc und besonders i» der Art der Kontingentirnng liegenden Zwang zur Ucbcipiodii'lion zn beseitigen. Tie folgende Eiftscheidnng des Berliner Gewcrbegerichis dürfte weitere Kreise intcrcisiren: Ein Stukkateur war entlassen, weil die von ihm bcrgcslellle Zimmerdecke nach wenigen Tagen inioiae mangelhafter Befestigung absie!. Ten Einwand des '.'lrbciteis. daß « gcnöihiat gewesen 'ei. schlechtes Material zu vcrarbciN ". wies dos Gewerbegcrlcht zurück, indem cs onführtc: Falls der Ai beiter auf sein Verlangen statt des »nbraiichbaren Maletials Dcrlauaen sie überall
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