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Dresdner Nachrichten : 20.02.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-02-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189702207
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970220
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-02
- Tag1897-02-20
- Monat1897-02
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 20.02.1897
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k. kmninvl', ÜNMclmMll empüeklt sieü clc-r geehrten klanioinralt. Oi»r«ntiv tun » tt< «Il«»uu>r MU" I'i ut«« "Mv >r» i»<I«». ) sikiststödlt iu j,'w88»rtj§stvl' ^U8n:illl billigt. I. Nr. 51. KpWs E t!l!8trivüitmllülij, 1Ioiitr8tnl88tz!^. ^ H rLLrBSt^vi. Sri? ? ^.rrrrrrrÄr^rrrr^L^rrv^ivr?rrrrir^?r,«»rr?KÄrrrLrWr^»rr*<i^rrijch I «inllii »»- <»I»I>i«t- ^ l^i« I»»»« - K 8odudmsoder-^ ».kfozziiisiiii. (knmuitiier- -- , cztrn?5o 2t>. , . >Vi,i«»nl««»!-!>»r. 5. fitrin!«>n«,ri»tr. 18. II. IlL^^td, 20 ^l.il ion-ftnuE 20. !t!ck« !Ui»i'tLi»r6t!wtt>,li'il88v (3 ^u-kou). Lonnabend, 20. Aebr. Ahlwardt. Organisation des Handwecls. Hosnachrichten, Ruine» der Kreuzlicche. Itadtvecorviieleil- ! Mnthmaßliche sitzung, Sämereimackt, GerichtSverhandlunge». Jniecnationale Knnstansitcllüilg. Eoncertabend. (Ohne wewnil. . heraus in Bezug aus dic Zmangso-gmirsatiou des Handwerks er- drncklichstc zur I hoben wurden sind. Uebecbaupl iprach .Herr Richter von dein ! Scheitern der ganzen Organisation ini! einer Znvelsicht, dic zu tvenig Erkünsteltes hatte. um nicht in Handwerlskreiien erneute ! Beunruhigung ivegcn des endgiltigen Schickiais der Reform zu erwecken. Tic nuirichlig handwcrksireundlichen Parteien mögen aus irden Falt ans den lebten Bcrhandlungen die Mahnung ent nehmen, bei den bevorstehenden Erörterungen im 'Marz alle Kräfte anzuspannen. um der höhnischen Drohung Herrn Richter's mit einer todbringenden Obstriiktroii der von ihm regierten Minderheit ein Paroli zu tüegen. Ter übrige Theit der Erörterungen, die im Anschluß an die Interpellation v. Levchow über den Stand der Handwerks- vrganiintion gepflogen wurden, galt der Persönlichkeit des Herrn Ahtwardl, der wie ein geprellter Frosch zwischen den Antisemiten und den Freisinnigen herüber und hinüber geworfen wurde. Herr Richter begann mit dem anmuthigcn Wurfspiel, indem er den Abgeordneten für den Wahlkreis Aruswalde mit sichtlicher Schadenfreude der deulich-sozialeu Resormpartei in den Schoos; warf. In deren Romen schleuderte Hm aber der Abg. Vielhaben die nnbegueme Last sofort wieder zurück, indem er meinte, Herr Ahlwardt habe sich „in der lebten Zeit" mehr zu den Freunden Herrn Richter'«, als zu den Anliicmitcn „hingezogen" gesuhlt. Der so als parteipolitischer Fangball benutzte Rektor a. D- suhlte Politische«. Ein Mann, dem eine Laune der Natur die oberste Schntzwehr des Leibes so fest und dauerhaft gefügt hat, daß ihm des Erröthens lästiges Uebel längst nichts mehr anzuhaben vermag, ist nach längerer Abwesenheit zum allgemeinen Bedauern zuriickgctehrt und hat seinen Plab im Reichstage wieder eingenommen. Ahl wardt hat wie selten Jemand Huuderttauiende ehrlich denkender Deutscher elend betrogen. Mit der Miene eines schlichten Bieder manns wutzte er sich eine Zeit lang unter der Maske eines natio nalen Vorkämpfers in das Vertrauen nicht nur der großen Menge, die ja durch volltönende Worte nur zu leicht getäuscht wird, son dern auch ernster, gereifter Politiker cinzuschleichen. Dazu kam, dch daS zu Anfang seines AnsiretenS berechtigter oder unberech tigter Weise gegen ihn ausgeslrcute Mchtrancn umso weniger ver dächtig wirken »lichte, als cs von den rachsüchtigen Gegnern der von ihm vertretenen Sache ansging. Seitdem hat Ahlwardt aber durch sein ganzes Verhalten die Achtung aller am Ehre haltenden Menschen verwirkt, und es ist daher doppelt betrübend, dich die Ver blendung einesDheils der dcuifchenWählerschnst so langehat Vorhalten können, um ihm zu einem Sitze im Reichstage zu verhelfen. Tie Art, wie der Skandalwart Ahlwardt die Erinnerung an seine ehren- werthe Persönlichkeit jetzt inmitten der Vertretung des deutschen Volks aufzufrischen beliebt hat, lägt das lebhafteste Bedauern darüber auslommen. das; die Geschäftsordnung kein Mitte! kennt, F llle einer so eklatanten Hintansetzung der mit dem Mandat übernommenen Verbindlichkeiten, wie sie von Heim Ahlwardt um im > inzwischen das dringende Bedürfnis: nach öffentlicher Aussprache in sich ausglimmen und gcrieth bei der Rückkehr von der Meldung .. . zum Worie neben den Sessel deS Schntzsekretärs Graseu v-Pvsa- i'cher ein Jahr lang betrieben worden ist, den schuldigen Abgeord- ! dgwslv, »eben dem er in vertraulicher Pose seine ietle Figur cmr- ziipsianzcn die Bescheidenheit hatte. Ter Gras p. Posadowsln 'prang sofort, wie von der Tarantel gestochen, empor und ver schwand eilends aus dem Gesichtskreise des Haines, während eine dröhnende Lachsalve der Zirrnckbleibendeii Herrn Ahlwardt ver anlagte eine Mieiw anszusteckn, als cd geschmeichelt suhlte. Diese tleinc Episode ist deshalb weil sic in ihrer Art ein Bild der Stellung zeichnet, die Herr Ahlwardt in nnserem össenllichcli Leben einnimmt. Aus der einen Seite will lei» anständiger Mensch persönlich Etwas mit ihm zu thun haben. Man nimmt Reißaus, sobald er sich nähert, und spart kein Zeichen des Mißfallens über seine unliebsame Gegen wart. Zugleich wird aber der entschiedene Fehler begangen, daß er in politischer Beziehung immer noch auch von ernsterer Seite als eine Art von geraffener Größe betrachtet und behandelt wird. So konnte es z. B. selbst bei »einer letzten „Rede" im Reichstage noch paffiren, daß von rechts cünmal der Zwischenruf „Sehr richtig" nrkcn an der weiteren Ausübung seiner Rechte ohne Pflichten zu verhindern. Der Mann, der io plump nnd handgreislich lein breites Wesen zur Schau trägt, als lebten die Seelen eines Thersites und eines Kleon vereinigt in ihm, hat sich in dem, was seine Spezialität ansmacht, ini Schimpfen nach der Art, wie sie auf der Straße üblich ist, bei seinen! ersten Wiederanslreten im Reichstage ausgiebig Genüge gethan. TaS muß ihm der Neid lassen. Dieser Umstand ist es aber nicht allein, der ans die Reichs« tagssitzung vom Donnerstag seine Schatten wirst. Zu allem Un glück mußte auch noch der Präsident des Hauses, Herr v. Buol. die unparlameiitarifche Ausdrucksweise des Herrn Ahlwardt über hören, was dem Abgeordneten Richter Veranlassung gab. an den Präsidenten eine entsprechende Ausrage zu richten und ihm einen der in neuerer Zeit üblich gewordenen „bedingten" Ordnungsruse zu entlocken, die mit der Floskel verbrämt sind: „voranSgcsetzt, daß die beanstandete Aeußcrung thatsächlich jo gelautet hat, wie behauptet wird". Herr v. Buol dürfte doch wohl allmählich selbst rvlttecnug: Aenderung, Ordnung (Beifall,, — Auf der Tagesordnung siel? die Fortietznng der Beralhuug des Antrags Auer, betreffend den achfflüiidigen Normo lnrb ei rstag. Dic hierzu gestellten Unteranträge lauten 1. Hanptantrag Hipe am 63stündiges Arbeits- maxiiiiuni i» der Woche, 2. Evennialantrag Hitze auf weitere Ausbildung des sogenannten sanitären Arbeitstags gemäß 8 120« der Gewerbeordnung. ff. Antrag Rösicke-Pachiiicke aus Erlaß der Bestimmungen gemäß 8 120a entweder durch Verordnung, oder im Wege der ReicbSgeiei'.gebnug, 1 Antrag Schneider auf Erlaß be züglicher sanitärer Bestimmungen nur im Wege der Reichsgesctz- gevnng, 5. Antrag Förster (Reform;,.) den sanitären Arbeitstag auch aus das Verkehrswesen nuszudehnen. — Abg. v. Stumm lReichsp., erklärt, nur den Eventualankrag Hitze acceptiren zu können. Es genüge, die Regierungen amzusorder», weitere Erheb ungen anzustellcu, um eb. aus Grund derselben in Betrieben, wo snh eine zu ausgedehnte Arbeitszeit als gesundheitsschädlich erweise, ein Maximum der Arbeitszeit vorzujchreibcn. Weiter verwahrt sich Redner ». A. gegen die Legende in sozialdemokratischen Plättern, daß er zur Zeit des Streiks in Hamburg gewesen sei und beleuchtet dann den Terrorismus, den die Sozialdemokratie in Hamburg nnSgeübt habe. --- Abg. Hevl zu Herrnsheim erklärt, die Nationnlliberc>ien würden einstimmig für den Eventualankrag Hitze eintrctcn, alle anderen Anträge aber nblchnc«. Ausdrücklich wider-, sprechen müsse er der Behauptung Legien's, daß alle Diejenigen,! welche den Antrag Auer ablehnten, lediglich Unteruehmerinteresseih verträte». Bei Annahme dieses Antrags würden alle die vonj Hertling geichildectcn Folgen für die Landwirthschaft eintrelen,! Letztere würden zweifellos die sich den städtischen Jndnstrieen ziiwcndcuden Arbeiter vertieren — Abg. Dr, Förster (Resornip.)! kann sich von einer so schablonenhaften Regelung, wie Auer sie! fordere, nichts versprechen, seine Freniwe würden daher gegen den. 'Antrag stimmen. Weshalb gerade 8 Stunden, weshalb nicht noch, etwas weniger? Der Sprung von der bestehenden Arbeitszeit bis! zu der ffstnndigeir sei viele» Betrieben zu groß. Rur das organisirtej Handwerk werde dic Arbeitszeit in oer rechten Weis: zu rcgclnj vermögen, — 'Abg. Hitze (Ecntr.) tritt nochmals sür seine Anträge! ein. — Abg. Fischer (soz.) vertritt im Schlußworte seine Fraktion! und macht dein Eentrum einen Frontwechsel gegenüber der Forder ung verkürzter Arbeitszeit z»m Vorwurf, gegen welchen Aba. Frei-! Herr v. Hertling seine Partei vertritt- — Hierauf erfolgen die Ab- stimmen nur kn,- Niitrnn nH? 's' 3 ! - 8 Z ^ " ° S fühlen, daß seine ,ortwährenden Verfehlungen nach dieser Nicht- : hcrübcclöiite. Das zeugt von einer momentanen Abichwüchnng ung nicht geeignet sind, dic rhetorische Disziplin im Hause! des einem Ahlwardt aus der unbedingt uothwendigen Höhe zu halten. Man sollte meinen, Herr v. Buol müßte durch frühere Erfahrungen wenigstens soweit gewitzigt sein, um selbst zu empfinden, daß die Unvollkommenheit seines GehörS ihn zur Beherrschung einer irgendwie kritischen Situation im Reichstage unfähig macht. Das ist menschlich bedauerlich, bleibt aber deshalb doch wahr. Ta sich nun manche erregte Srenen mit einiger Sicherheit vnrans- schen lassen, ganz besonders wenn der Name Ahlwardt ans der Rcdneiliste prangt, jo dürfte cs sich sür Herrn v. Bnot in solchen Fallen doch wohl cmpsehlcn, rechtzeitig nnter irgend einem Vor- i Schranken wände, der sich ja immer finden läßt, das Präsidium obzngeben j Stelle heransiiiiiinit, an der er eigentlich und das Auffangcn und Abwehren der »mhelschwilrendcii allzu, weiteres charakteristisches Kennzeichen sür grgenüber allein berechtigten Gesühls un bedingter Abnrignng und Zurückhaltung und ist deshalb neben anderen kleinen Svmpromeii der Art ein Beweis dafür, daß die „dömoiiffchc Macht dieses Teiuagogm über dic Gemülher", wie sich ein konservaliverAbgeordneter einmal geäußert bat. immer noch einige wenn auch schwache 'Ausstrahlungen nach einer nicht erwünschten Richt ung entsendet. Außerdem wird Herr Ahlwardt nach seiner Rück kehr ans Amerika großartig „interviewt", statt daß man ihn all er sich im HMtcn Grade i^mmmgen. Angenommen wird nur der Lkntrag Hitze, alle , anderen werden abgelehnt. — Es folgt die erste Berathung der . , l aleichlaiitendcii. einerseits vom Abg. Kardorfs und Genossen, anderer- bewnders crwahncnswerth,, ft-jis vom Grafen Hompesch und Gen. beantragten Margarine-! grsetzeiitwiirse. In der Hauptsache schlagen dieselben das! Färbeverbot vor nnd beantragen eine Trennung der Verkaufsräume tür Butter nnd Margarine in den Ortschaften über 5000 Ein-! wohnern, — Abg. Rettich ckoni.), den Antrag Kardorff begründend,! verweist auf dic heule vom Landwirthschastsininistcr im Herrenhause abgegebene Erklärung, wonach die Regierung in die Trennung! der Verkaufsräume in Orten über 50c>0 Einwohnern einwillige,! aber das Färbeverbot verweigere nnd statt dessen eine latente Färbung der Margarine emzusühren beabsichtige. Er selbst, bemerkt' Redner iveiter, halte die latente Färbung für einen glücklichen Gedanken. Seine Freunde gäben sich mit diesen Zugeständnissen der Negierung zufrieden und verzichteten auf ihre weitergehenden Forderungen. — StaatSiekcetär v. Bötticher ist erfreut, daß die Regierung jetzt im Prinzip mit den Freunden des Vorredners im Einverständnis; sei. Zum Beweise, daß die Reichsregierung nicht im Gegensatz zur Laiiowirthichast stehe, sondern ein warmes Herz für dieselbe habe, verliest der Staatssekretär einen von ihm an dic Bnridesregiernngen gerichteten Erlaß betr. strengerer Kontrolle des Mcirgarinehandels. Tic'es Rundschreiben sei Dank der Beweise von den Bundesregierungen sehr wohlwollend ansgenommen worden, sodaß die Klagen über Betrügereien im Bntterhcmdel auch bereits sehr abgenommcn hätten. DaS Gesundheitsamt habe außerdem Untersuchungen angestelll über Färbnngsmutei für Margarine und solches gesunden in deni T imethxlamidoazobenzol «8* A.» I.Z» ucnsttt.nu . „Uli „Ut> nn.n UN- neuerdings ein solches ge linden in dem T imethilainidoazobenzol ^seitig nick vollkommenem Stillschweigen nbthnt »nd sich damit! (Heitcrkett.l Ob dieses adsvluk geeignet sei. stehe noch nicht völlig "j begnügt, ihn blos dann gebührend zu kciinzeicbnen »nd in seine! lest, aber er und die vrenßischc Regierung seren bereit, eine Geietzes- - ». - — , ... bestimm»»« r„ aeeemiren welche dem Bnnbesratbe die Nariebristeu nicht sieben sollte. Ein die salrche Art der Be handlung Ahlwardt's in unserem öffentlichen Leben ist das vec- ! gnnglichc Lachen, daS ilm bei seinem Austreten ini Reichstage ' begleitet nnd das auch bei der erwähnten Scene mit dem Neichs- schatzsckretär ecrcholl. Man kann ein aufrichtiger Freund eines gcsniidcn Humors und dennoch der Meinung sein, daß es gewisse Dinge giebk, die allzu einst sind, nin belacht z» werden. Dazu gehört auch daS Verhalten des Herrn Ahlwardt. Wer so gekenn zeichnet dnstekit wie dieser Vertreter der wüstesten Demagogie, die in ihrer verschwommene» PegrissSlosigkeit nnd phrasenhaften Selbstgefälligkeit, in ilircr Alles umfassenden Begehrlichkeit und phantastischen Schwcirmgeislerei an die einst von Thomas Münzer entfachte Bewegung erinnert, der sollte unter völlig normalen Verhältnissen keinem deutschen Patrioten mehr ein Lachen oder einen AilSrus der Zustimmung entlocken können. Er ist gerichtet ein für alle Mal, und eisiges Schweigen allein kann den Schild darstellcn, mic dem der Reichstag den Makel ziiziidecken vermag, der ihm aus der Zugehörigkeit eines solchen Mitglieds erwächst. F-ennchrkil»- »nd F-ernivrccki-Perickite vom 1'.'. Februar. Berlin. Reichstag. Präsident v. Buol: Ehe wir in die Tagesordnung cinirctcn. bade ich auf ein Vorkommnis; am Schluß ber gestrigen Sitzung zurückzukommcn. Wie Ihnen be kannt ist. mußte ich gestern den Abgeordneten Ablwardt zur Ord nung ruien, weil er von der uvthigeu Reinigung dieses germani- ichcn Hau'cs oon dem iudischeu Ungezicier geivrocken hakte. In einer persönlichen Bc»ierk»ng. um welche er ausdrücklich »achgcsncht hatte, um sich zu einschulvigen, gab derselbe nun zu. einen Vergleich zwncheu gewissen Tbiere» »nd bestimmten Bewohnern des Reichs angewandt zu haben, er stellte ,ede Belcioigmig in Abrede und fügte Hinz», wenn doch eine Beleidigung darin gesunden werde, so „ . .. , .. würde er sich nur bei dieser Tbicrklasse zu enrichuldigen baben. diese Kreise zu wirken pflegt wie ein rothes Tuch aus einen Stier. ! war dicS nicht mir keine Entschuldigung (Lehr richiifl!>. io»- Herr Richter batte toaar die Naivetäl bcbaiivtcii das- hsf ii»u eine an sich »nzulä'sige und aukcrdcm ungehörige Kritik einer ».cr, .uichier yaiic ,ogar me lairemi , vr. aiir.ci . ow --.„rechtniciinng und enthält ferner eine mclnmche Wiederholung Innungen selbst keine c-el„iffich, „ach Verwirs„ch»ng der vorder ! sec in meinem Ordiiuugsruic gerügten Aeußcruiig. Ich rufe des- rmgm hätlen, die seit Jahr nnd Tag gerade ans ihrer Mitte ^ halb den Abgeordneten Ahlwardl wiederholt und ans das Nach- zuriickzuwei'ei, wenn er sich Unziemlichkeiten ander bcstimmung zu acrepiirem welche den, Bnndrsralhe die Volschrfftcn mrucizuwcl.co. wc».i ec ri»ncii!Ncmc.licn au oer ^„^>1 Eikennungsmittelö aiiheimgiebt. Was die Tccnn- »nci der Bertenisärännie niilanae. (a lei das nick HA '> ! spitz gerathenen Rcdepfcilc einem seiner Herren Vertreter zn überlassen. Was Herr Ablwardt sonst „zur Sache' zu sprechen voigab, war nichts als eine Znsamiilcnkc'ppelnna eines gemischten Zuges von sogenannte» haiidwerksrccnndlichen und radikal-anrisemitilchen Schlagwörtcrn. Man kan» sich des Gefühls eines stark nusgiiellcn- den Widerwillens nicht erwehren, wenn man aus solchem Munde eine „Verlhcidiguiig" des ehrenhaste» Handwerks mit anhören muß. Die Handwerker selbst werden von der gonnerhasten Für sprache. die ihnen Herr Ahlwardt hat zntheil werden lassen, am wenigsten erbaut sei». Herr Ahlwardt ist nicht der Mann, der einen zersplitterten goldenen Boden wieder ziisaminciizuzimmern verstände. Für ihn hat das Gold nur Werih, wenn es durch seine eigenen Hände rollt, nnd dic ganze Handwcrkersrage ist für ihn lediglich zu dem Zwecke da, das; er das bischen Gold, das der Boden des Handwerks noch answeist, für seinen persönlichen Nutzen vollends heranSzichen kan». Ucberhaiipt, wenn feindliche Worte verwunden können, hatte das vielgeplagtc Handwerk am Donnerstag keinen glücklichen Tag. Tic feste Versicherung des Herrn Staatssekretärs Tr. v. Bötticher, daß der Reichstag bis Milte März in den Besitz eines neuen Entwurfs über die Orga nisation des Handwerks gelange» werde, bewog die konrcrvativen Interpellanten ans eine weitere Tlsknssion ihrer nn die Regierung gelichteten Ansrgge über den Gegenstand zu verzichten, nachdem auch von Seilen des Eciitrirnis eine in demsetben Sinuc gehaltene Erklärung erfolgt war. Dafür machten sich nun dir Redner von der linken Seile dcs Hauses umso estriger über das Handwerk her, und Freisinnige schlugen mit Soziawcinokraicn uni die Wctie aus den Popanz des „Zünfflcrthums" loS, dessen Erwähnung au? nng der Verkaufsräume anlange, so sei das nicht ohne Bedenken auch gerade vom Standpunkt der Interessen der Butterproduzenten der Laildivicthichaff. Auch in landivirthichastiichen Kreisen selber hege man diese Bedenken, Er könne daher nur bitlen, das Ver langen nach einem solchen Verbot sür das ganze Land und obne Niilerlchied von Stadt mW Land nnd einzelnen Landestheilen fallen zn lasten. Eine Kennzeichnung der Margarineiässcc etwa durch einen rochen Streifen werde wobl keinen Stein des Anstoßes bilden. Redner hält demgemäß den Vorschlag des Vorredners für zweckmäßig, die vorliegenden Anträge nn eine Kommission zu ver weisen. — Ada. Bachem (Centr.j stimm! dem zn und verzichtet aus weitere sachliche Ausführungen angesichts der entgegenkommenden Erklärung dcs Staatssekretärs, deren Tragweilc »ich noch nicht ganz erkennen lasse. — Abg. Kruse (nl.) hast die vorgeschlagene Regelung nicht sür unbedenklich. — Abg. v.Plötz ikons.) konslatirt. daß von seinen Freunden den gegenwärtigen Vorschlägen großes Erilaegenkomineii bekundet werde. — In der Frage der Trennung der Verkaufsräume werde es redensalls positiver Vorschriften bc dürren, damit nicht serirerbi» Streitigkeiten entstünden. — Abg. Schneider (freist VolksvO bestreitet, daß die Fälschungen eine Aus dehnung gewonnen hätten, welche überbaupt zu nene» gesetzgeben den Stritten nöthigten, -- Abg. Wurm (Soz.t: Daß betrogen lvird. ist zweifellos, und zwar nicht nur bei den kleinen nnd großen Händlern, sondern auch bei den kleinen und großen Grundbeiißern. (Heiserkeit.) Ten Betrug wollen auch wir verhindern, deshalb wird Niemand etwa" gegen die Verwendung eines unschädlichen Erkcniiungsmittels haben, wenn ein solches gefunden wird: abci wir werden auch dann wieder vor der alten Geschichte stehen, der Unmöglichkeit der Kontrolle bei der Einfuhr. Wir können wohl die Art der Produktion im Jiilniidc kontrolliren aber nicht im Anstande. Redner bekämpft sodann entschieden die Trennung der Verkaufsräume. — Abg. Gciieuß (freist Vcr.) widerspricht rbcnsalls der Trennung der Verkaufsräume. Halte doch selbst der Beamten- verein Butter und Magnrtne sei!. — Nach einem Schlußwort des Abg. Hliiuaiin (Eenkr.j gehen die Anträge an eine Koinmffsion. — Morgen: Etat des Pensionsioiids. Jnvalidcusonds n. st w. Berlin. Tie Budgelkvinmiisio» des Reichstags setzte heute die Gencraldiskussion über die BeioldungSaiifbesscriiiig fort. Schließlich wurde dic Negierung um Vorlegung eines umfang reichen Materials ersucht und die wertere» Verbandliingen bis nach Eingang desselben ilinerbrochen. — Tie Geinablin des Rcichs kanzters Fürstin Hohenlohe begicbt sich diefcr Tage nach ihren mlsischen Besitzungen zur Bärciiingd. — Ter österreichische Militär-
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