Dresdner Nachrichten : 12.04.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-04-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187704120
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- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770412
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770412
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-04
- Tag1877-04-12
- Monat1877-04
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- Dresdner Nachrichten : 12.04.1877
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Nummer oder nach ei»cu, Jefttag» die Peli,zc,le 2c> Psge. Mittedaetenkr Für da» KeuillrMr vr Lnstl »1«r«zy. Dresse», 1877. ..c, ff7 H P-lMsche-. /.<>: 7)1 ! i NSii > All« außer Einem. Die Wßmarck-Krip» ist wer. stachen/,LH «er auf eine Erbschaft gehofft hat, zieht mit leeren Hände» nb. Seneralfeldmarschall v. Mantevffel, kurze Zeit als nzler Männer 3 ln Aussicht genommen, geht «iuf fein mär» '»t, Delbrück, der das zweite Mcck ReichSkanzleramtSpräfi- wollte, reist LI» Thümmel nach hem mittägigen Bismarck nur verbleibt. Statt der sofortigen Entlastung ' tr einen sofortigen Urlaub. 'Der eiserne Fürst Mt, wer ich verkennen- au» der Krisis als Sieger hervor. Mer drr , ins Gesundheitszeugniß „ernstliche Lebens gefahr^ schreibt. Schon die Wahrnehmung, daß die deutsche Presse und da- Publikum eigentlich sich sehr rasch mit dem Gedanken des iitteS Bismarck'» vertraut gemacht hüben, während die eng- i Hkitunge» vtin einer „Unersetziichkrit" spracht«, müß dm Kanzler arg verstimmt haben. Der Vorgang der Bremenser EonrSzettelheldm und AuSwandrrungLagenten, welche davon fasel- tm.'dch der Reichstag, dm Bttmcttckzum Bleiben zu bewegen, sich ihm willenSloS zur Verfügung stellen sollte, dieser Vorgang ist im ganz« Reiche ohne Nachfolge geblieben. Bismarck zieht sich also Mt mehrmonatlichem Urlaub zur Erholung zunächst in den Lehn stuhl zurück. ' - - ' DÄnit ist jedoch die am Main aufgeywrfene Frage: Lehnstuhl oder Sauhatz? nicht entschieden. Manche- spricht vielmehr dafür, .dast ftch, der Fürst Im Lehnstuhl für 'die Sauhätz vörbereitet. Die zu erlegend« Keiler heißen bekanntlich Stmerreform und Wirth- schaftSgesetzgebung. Scheinbar »cherspricht die Verwendung Camphausen's als Stellvertteter d«S Reichskanzlers in Hess« Würde als preußischer Minister-Präsident dieser Ansicht. Aber nur scheinbar. Bismarck hat — und dies «erden wir chm stets Dank wissen — sich als Gegner der Camphausen'schen Freihandels Politik zu erkennen gegeben. Des Letzteren Vertröstungen, daß es schon mit der Zeit bester werden würde, haben sich nicht bewahr heitet. Wem» «r jetzt mitVismarFs Zustimmung die preußischen Stimmen im Bundesrache abgiebt, so liegt die Annahme nahe daß ihm Bismank Äeiegenhejt geben null, feine ett, da» WirchschaftSleben sier deittschen Nation zu heben, zu beweisen. Kgnn er die» nicht, dann wäre seine scheinbare Erhöhung nur die Stufe zu seinem desto tieferen Fall. Dean daraus machen wir kein Hehl, daß, wenn das FreihandelS- system nicht durch Camphausen's Beförderung aä absuräam ge führt werden soll, der jetzige Ausgang der Kanzlerkrisis: für Bis- Mürck Gewährung einer mehrmonatlichen RespectS- und Ueber- leaunassrist, für Camphausen die preußische Minister - Präsi- für die Nation «cher , das Interimistikum und die Unge- die beängstigmdsteLöftmg darstellte. Seihst aber obige mildere Deutung angenommen, meinen wir: Deutschlands Wohl- lichkeit und de» guten Willen« Rußlands und die Nachrichten, die wischen dem daß die unmögliche Bedingung stellten, als sie dieselbe an die Spitze der FriedenS- VorauSsetzuNgen setzten. Auch die aNderm zwei Bedingungen der Entwaffnung und der Entsendung «ne» Special-Bevollmächtigten nqch Petersburg werbest von der Türke» kaum ernst genommen wer den und die Stimmung in dem neuen türkischen Parlamente, dem der Sultan diese Fragen überlassen will, zeigt, daß der trotzige Turban sich nicht, so leicht vor dem russischen Kreuze beugt. Deutung stand und Industrie verträgt keine Experimente mehr. Wir setzen ! Hebung her vollSwirthsHäfttich Abtr «a» erleben wir?. Am DieuStpg trat der Reichstag zu- !ge Ta« frei zur sammm, der Stand stiiter Arbeiten giebt ihm BerathuNg der vokkSwirthschastlichen Fragen, sperrest' ddr Antrag Varnbüler-Ackermann üb« Vertagung de» Abschluffes von Handels- Verträgen soll «u»f eine der nächsten Tagesordnungen gesHhwechen— da überrascht man die Welt mtt der Mittheilung, daß am 15. April die Verhandlungen in Wien' übe» Abschluß eine» neuen deutsch- österreichischen Handels-Vertrages beginnen sollen. 140 Abgeord nete habo» die Herren Barnbüler und Ackermann hinter sich, eine Mehrheit ist dem Autraze fast sichenrmd man ignonrt diese Stim mung der Volks-Vertretung. Wenn schon di« „Berl. Bvrsen-Ztg." darin eine Hintansetzung von Tr^lt und Anstand erblickt, so kann man pqi die Kritt! des PublikunrL denken. Fabrikanten «yd Arbeit« erwarten vielmehr, daß Deutschland sich nicht wieder durch einen Haßdels-Vertrag die Hände binde, al» bis nicht über die Wirfung der Zölle auf die Industrie Klarheit gewonnen ist. Im ganzenHeiche wünscht man, daß mit dem. Camphausen'schen Wirth- schaftS- und Zoll-System gebrochm werde. - D« Reichstag kann sich gar nicht der Pflicht ratschlagen, sich über die Verhältnisse der deutschen Industrie und die Bedingungen ihrer Uistenz zu unter richt«», che weitere zollpolitische Abschlüsse «fotzen. Mehr ver lange» Barnbüler, Ackermann u. Genossen nicht. Es genügt auch nicht, däß die Regierungen einige schr tüchttge veantts Nach Wirn zu Verhandlungen schicken; Re WiveaSmeinuitg d^RAchStägS'Wß bei den Instruktionen, htz kg erhalten, zur Mtung kqyunen. Es muß «in Programm üb« de» Nifchmßfvlcher Zoll, nud HandefS- Berstäge zwischen Rtßttrung und Reichstag vereinbart werden. Wemt yber dir Regierung einseitig Verhandlungen einleitet, ohne die Anstandspause abzuwarten, bis der Reichstag sich geäußert hat, so sicht «an wieder, wie tief das deutsch, Volk noch im AbsolutiS- mu» steckt. Kein« anderen Nation, heiße p» nun di« englische, ftanzhfisch«, italienische oder österreichische, würde ihre RHwrung lolche-zu hiete» wagen. . , Die Pforte ist durch die drohende Sprache Rußlands nicht ! au» ihrem Phlegma aufgescheucht werden. Lp »oft dem sandten in London. Trafeu SchuwW»,' ün dä« Pro- d« Neueste Lelegramme der „Dresdner Nachrichten". Berlin, den 11. April. Durch eine kaiserliche Ordre vom 10. April ist der Reichskanzler bis Llugust beurlaubt. Die Vertre tung «folgt analog der früheren Vertretung bei Beurlaubung im Jahre 1873, in den inner« Reichs-Angelegenheiten durch den Reichskanzleramt»-Präsident«- Hofmann, in den auswärtig« ReichS-Angrstgenheit« durch den StaatS-Secretär v. Bülow und in Preußen durch den Vice-Minister-Präsidenten p. Camphausen. Der Kais« behält sich vor, den Rach des Reichskanzlers auch wäh renddes Urlaubs einzuhol«."?' " B erlin, fl. April. In der Sitzung des Reichstags wurde folgendes Schreiben des Reichskanzlers Fürsten Bismarck verlesm: „Gw. Hochwohlgeborm beehre ich mich ergebenst zu bmachrichtigm, meinen, lebhaften Be- en Verhandlungen Wiederherstellung hat Se. Majestät der Kais« die Gnade gehabt, mir Urlaub zu ertheilen, und genehmigt, daß tvährend der Daücr deffelb« meine Vertretung im Hause bezüglich der inneren Angelegenheiten des Reiches von dem Präsidenten des Reichskanzleramts, bezüglich der auswärtigen von dem StaatSs«retiir v. Bülow übernommen werde." Abg. vr. Hänel wünscht, daß diese» Schreib« gedruckt vertheilt und zum Gegenstände der Berathung in einer der nächstenSitzungen gemacht werde. Präsident v. Forckenbeck verweist auf den Präcedrnzfall vom 17. Mai 1872.1 Damals sei eine weitere Erörterung daran nicht geknüpft worden. Da» Schreib« w«de selbstverständlich gedruckt und urrthritt weÄ«. Der AntW , dasselbe zur Debatte zu stell«, sei gemäß - dpr Gefchäftsmdimng durchaus zulässig. Sodann vttwtes d« Reichstag dm Etat für Gksaß-Lothringm mit der Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben für 1878 ay eine 2 Igliedrige Commission, genehmigte in 1. und 2. Lesung drei andere kleinere Gesetze für Elsaß-Lothringen und den Freundschaftsvertrag zwischen Deutschland und den Tonga-Inseln und nahm in fortge- ter 2. Lesung, des 3ieichßetats das Kapitel über Zölle und Ber- luchösteuern nach längerer Debatte unverändert an. Der Neichs- connmffar bestättgte im Laufe der Debatte, daß die Regierung eine Fabrikatsteuer anstatt der «denke. ' rpen, 11, April. Anläßlich einer stattgehabten Ersatzwahl, bei welcher an Stell« des verstorbenen klerikalen Abg. Bandenbergh drr klerikale Baron Osy mit ein« Majorität von etwa 450 Stimmen gepählt wwchch fand« gestern Abend mehrfach lumultuarisHe Aufttitte in de» Straß« statt. Mehrers Person«, auch ein Ponzeiagent, wurden perwundet; es sind etwa ein Dutzend Verhaftung« vorgenomm« - worden. Die Bürgergarde, welche Uytt.r die Waffen geruftn »dar, wirkte zur Verhütung weiterer Ausschreitungen Mit. Washington, 10. April. Di« Bundestruppen sind nun- mehr au» dem RegterungsgeVäUde in Eokumbia (Süd-Carolina) zurückgezogen ward«. Lotftlkß »ft» ^SchstscheS. — Nicht blos im preußischen Justizministerium, auch in dem sächsischen ist man eifrig bemüht, Re infotze der neuen Reichsjustiz- gesetze sich nöthig »nachenden Aenderung« der Landesgesetzc vorzu bereiten. Wir hör«, daß säipmtliche Arbeitskräfte des Justtz- ministeriumS auf's Emsigste angestrmgt sind, die betreffenden Vor arbeiten zur Vorlage ßn deck nächst« Landtag zU bewältigen. Auch in Sachsen verursachen die Localsrage» über den Sitz der einzelnen Gerichte, resp. die Einziehung einzelner Uemter erhebliche Schwierig keit«, doch dürfte d« Organisationsplan im Allgemeinen wohl ab geschlossen fein. Die vier Apvellätionsgerichte in Bautzen, Dresden, Leipzig-und Zusichau müssen schon infolge der Reichsgesetze aufhören. Sachs« darf jedoch «ach dm Reichsgesctzen zwei Oberlandesgerichte behalt«. Es scheint ab«, als ob der Justizminister Abeken, nach- deM daS Reichsg«icht nach Leipzig kommt^ entschlossen ist, dem Landtage «ttren'solch« Organisationsplan vorzulegm, d« von der Befugniß SachseyS, zwei Oberlandesgerichte zu errichten, absieht. Es würde hiernach nur kini Ok«landesg«icht jbeibehalten, dieses sedetN Sitz in LdeSdM «mMAeftvekommm und auf dasselbe alle diejenigen Bisttgniffe überttatzin'wrrdm, die jetzt verfassungsmäßig daS Oberappellationsgericht neben, seinen sonstigen eigentlichen Ge schäft« d« Rechtspräjung auSübt. Die jetzigen Oberappellations- gorichtsräthe, sowett sie nicht an da» Reichsgericht in Leipzig über- gehery-oder sich pensioniren lafstk, dürft« zum Theil Mitglieder dieses OberlandeSgrrichtS werd«. f — Heute Raöpnittag 4 Uhr findet die feierliche Beerdi gung d« d«ch dt« Kreuzstratzen-Explosion Getöd- pfe statt. Die Bestattung Stein- g 3 Uhr vor sich gehen. Aück aus drr Krruzstraße 1bstrebend Anlaß zu mannigfachen . am. ES möge aber auch zugletch nM. All, selch^ren Geschäft da« esäbrllchen Stoffen verlangt. Wir > Wsmpnerwelche Pktrolenm teten mW«'« und dergleichen Oele und andere leicht brennbare Stoffe in der Stabt aus 2ager haben, nicht dringend genug ersuchen, ihren Leuten immer wieder bei der Handhabung solcher Stoffe die »üthtge Vorsicht einzuschäricn und inner sich selbst an die ein- schlagenben gesetzlichen Borschriiten genau zu halten. Nach der Bekanntmachung de« Stadiratho vom 18. Juli I87l dtirien Petroleum, Solaröl. Photogen re. In de» bewohnten Stabt- theilen nur biö zu NNOKilo (Mit Pid.), bei besonkero ieuersichere» Kellereien oder Niederlagen unter speciellcr Genehmigung der Woolsahrtt'behörvc bis zu 800 Kilo (lOOO Piv.) aufbcwahrt werben; bengalisches Feuer dark nur in Quantitäten biö zu 125 Gramm »'/- Psd.) und zwar nur in gehörig verschlossenen Blechgcfäßen und in ungeheizten Räumen vorräthig gehalten werden. ES ist gewiß Pflicht eines Jeden, welcher Kenntnitz davon hat. baß in einer Kellerei oder Niederlage eine ungleich größere Quantität solcher Stoffe ausbewahrt liegt, davon unverzüglich und ohne Rücksicht auf den Einzelnen Anzeige bei der Wohl- iahrtsbchörde zu machen,. die in diesen Sachen ohnehin aus die Unterstützung des Publikums angewiesen ist. Die Rücksicht aus das Wohl der Gesammtheit muß die Rücksicht aui den Einzelnen jederzeit überwinden. — Anläßlich des schrecklichen Unglücks sei auch von Neuem aus die Pulverkranöportc, welche so oit Durch dte bewohntesten Straßen der Neu- und Antonstatt sich bewegen, mit der dringenden Bitte hlngewiesen, die Behörde möge doch Mittel und Wege finde», durch Fortweisung dieser Trans porte die so oit geängsteten Einwohner dieser Qual zu übcrheben. — Bezugnehmend auf die in der Kreuzstraße stattge fundene Explosi on, theilt uns Herr Vr. Geißler, Dircctor deS chemischen Laboratoriums Schreibergasse hier, Folgendes mit: ES gehört durchaus nicht zu den Unmöglichkeiten, daß die Ge mische, welche Stelnmülleb in seinerWohnnng ausbewahrt gehabt, sich von selbst entzündet haben. DaS chlorsaure Kali. weiches einen Hauptbestanotheil vieler Zündsätze und sogenannten bcn- cillschen Flammen ausmacht, kann durch die geringste Spur eter Säure zur Zersetzung und Explosion gebracht werden. Unglücklicherweise enthalten nun gerade zwei In der Feuer werkerei ebeniallS viel benützte Körper, der Schwciel und der zum Rothieucr verwandte salpcteriaure Strontian im unreinen Zustande sehr »st noch Spuren freier Säure und können also diese Substanzen, wenn sie nicht in höchster Reinheit angewandt werden, Veranlassung zur Selbstentzündung genannter Gemische geben. Aber auch wenn man den betreffenden Feuerwerkögegen- stand mit absolut reinen Chemikalien darstellt, muß man noch die Vorsicht beobachten, jede derselben vor dem Zusammcnmischcn für sich und nicl>t etwa daS fertige Gemisch zu trocknen, da eS er wiesen ist, daß bei letzterem Vcrtahren viel leichter die Selbst- Entzündung desselben cintritt. ES sollten, wo es nur irgend möglich ist. niklnaiS größere Mengen der fertigen Feuerwerks- Gegenstände. sondern nur die dazu uöthigen Bestcmdtheile in zur schnellen» Bereitung geeigneter Form ausbewahrt werde». die bengalisch« Flammen in nicht zu großen Flaschen, um bei etwaiger Explosion dieselben ans ein möglichst kleines Ästaß zu beschränken. Uebrigens sind rS durchaus nicht immer Feucrwcrks- körprr, welche zu Selbstentzündungen Veranlassung gebe». ich erinnere an die Fälle von Brand durch Sonnenstrahlen, wenn diese durch Brillengläser, gesültte Wasserflaschen oder Glaskugeln, oder durch zufällige convexe Stellen in den Fensterscheiben auf leicht entzündliche Dinge, Vorhänge, Zündhölzchen und dcrgl. fallen. Halbvcrkohlte ölhaltige Pflanzenstoffe sind der Selbst- Entzündung fähig, besonders wenn sie gemahlen und fest ver packt sind, so Kaffee und dessen Surrogate. Bekannt ist die selbst bis zur Selbstentzündung sich steigernde Erhitzung von feucht aus geschichtetem Heu und noch einer Menge anderer Fälle, deren Aufzählung hier zu weit sichren würde. Glücklicherweise treffen die umstände, unter welchen diese Erscheinungen zu ernsteren Un fällen Veranlassung zu geben vermögen, nur sehr selten alle zu. — Die für uns Sachsen wichtige Frage, ob Leipzig oder Berlin dem Reichsgericht als Sitz dienen soll, beschäftigte lebhaft alle Mitglieder des Reichstages. Deshalb hat denn auch der un ermüdliche Vorstand des Dresdner Gewerbcvereins eS nicht unter lass«, unfern hochgeehrten Mitbürger, Herrn ReichstagSclbgeord- neten und General-StaatSanwalt vr. v. Schwarze, um einen Vortrag über die hier eluschlagendcn Verhältnisse zu bitten, und hat Hr. vr. v. Schwarze die Güte gehabt, diesem Wunsche be reitwilligst nachzukomme» und als Thema „DaS Reichsgericht und der Reichstag" zu wählen. Den Mitgliedern deS Gewerbevereins wird durch diesen gewiß höchst interessanten Bortrag, welcher nächst«,Montag, den 1«. April, Abends, im Gewerbchauö statt findet. Gelegenheit geboten, sich über eine der wichtigsten Tageö- sragen zu unterrichten. — Ein wiederholter Besuch ln den für bas kgl. historiiche Museum bestimmten neuen Räumen im Johanne» in zeigte unö, baß die Neueinrichtung rüstig Ihrer Vollendung zugeiührt wird. Das kgl. Ministerium und namentlich Se. Exc. Minister Herr von Gerber hat aber auch die im Interesse des Ganz« nöthig gewordenen Wünsche tcö Herrn Dircctor Büttner be züglich des Arrangements in splendidester, entgegenkommendster Weise erfüllt. Prachtvoll präsentirrn sich vor Allem die drei großen Hauptsäle in Ihrer doppelten Etagen- Höhe mit den imposanten Schnorr'schcn Cartonö an den Wänden. Sämmtliche Glaoschränke in gebeizter Ebcnbolzsarbe — von Herrn Tischlermeister Mehlig anöaesührt — sind Mustcrstücke sauberer Arbeit und Harmoniken trefflich mit dem Tokal-Ebarakter der ganzen Museumeimichtung; ebenso die Scheidewände in den einzelnen Sälen, bestehend aus meergrün tapezirten großen Holzflächen, von denen sich die blanken Waffen schön abhcben. Die krustigen, iormenschönen Stückarbeiten an den Saaldectcn geben den Räumen einen äußerst noblen An strich . wie denn überhaupt an Schönheit der Einrichtung und Ausstattung daS historische Museum vielleicht einzig daslchen wird. Den modernen Trophäen und eroberten Waffen aus dem glor reichen französischen Feldzüge dürsten als vollberechtigte historische Erinnerung die Uniform, der Säbel und Helm König Aiberts, welche Se. Mai. alö deutscher Feldherr damals bet Sedan trug, unbedingt zuzuiügc» sein. — llcber.de» Auiosthalt des früheren Stadtrath Beck, der bekanntlich weg ist. hören wir von mehreren Leiten, daß derselbe sich nach Ostindien gewandt hat. Er soll in einer der größer« Städte unter falschem Namen eine künstliche Eisfabrik errichtet haben, die ihm beträchtlichen Gewinn bringt. Nachdem Beck in Dresden soviel Menschen auss Clo geführt hat, ist eS ihm schon zuzutrauen, daß er jetzt den Hindu« billiges EiS liefert. - Von derselben edlen Dame, welche, wie wir berichte ten, ln pietätvoller Ettüllung deS Willens ihres am 20. Februar hier verstorbenen Bruders. Herrn de Wilde, der hiesigen Armenversorgungsbehörde die Summe von 12,000 Mark über geben batte, ist dem Nathe. wie dieser bekannt macht, In Ucber- elnftimmung mtt dem Wunsche deö genannten großherzigen Wohl- thäterS abermals eine Summe von c.000 Mark mit der Bestim mung -»gestellt worden, daß die Zinsen von :>000 Mark den aus > der KinderbesserungSanstalt abgehenden würdigen Zöglingen ve- busS einer Ausstattung derselben, und die Zinsen einer gleichen
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