Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 04.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189703047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-04
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.03.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>nlünl>iau»ojni - n°mM««! velksdllUter r ämmtlilbE Fnnoncendmvmr an. »rr^7> ^mit 10 M«. ckarbk »in,e<ankt»r ELrtN» laute kemk BewintNÄeU. Dt« r»«»,» ««chrichte» «rsSiri»»» tlßlich W,r,k«-. »ür 42. Jahrgang. k?aiij»Iir8-k»Ie1«t8 nuä Mutvl kür II«« reu boim VvLIttt'rovlL-Mv^vr, fnausnr1i'L88S 7. Treodcn, 1897. SLiuo^ ^mivalivk vr»«!«!». VorLitzzlieba» IMvlitruulü.UütsI kür Oo8olükt8- unä Vor- ssnü^m^-lisi^nüo, kamillsn >mä 'tzauriditan. Iiu Lc-utrum «lar Ääüt. Linie» tte^inn^nut Lürgerl. ?>Isuer. ZIü»»ttte i'retse. K voll äakorutivvr ^Virlcuakr. A 8vms Otteirull-Iupstvu äsr erstsu «ogliseb. h'ubriüon swplsüleu 7iwt„tzu, ^ V1vl°rt»,tr. 3 Vsvissvllitstt, müssiss krslss. »ÄMD 7»». . in »u. dl»»rO0, LlNrL«L« ZluLwr un4 OsbrLUyt»»- SLir»^-Lokal». öuiMlu keickelt.^kM- HaupkLtr.4 Llu«toi»us»tsII»n»r Liisinmkt Kv8t«aloi. E»I»ot>. L»t ll, Xr. so >nn»a->rr ff klrntl Nslodelt, Ins. ll. ksteut-Ln». V. »eiiii'icli lisiltiel k! Z ALoavtlv: Sit, oniiuitKdrUt ^oavl fftz! K 1Vul8vuIlLU88tk. 30, reroüpr. I, 8390. 2t Iiivviiliir- Kii^i i i lsriul v«iMI»r »»« 1V1l8<1ruffvi'8trr»88v 17. — ^ ^«Isvlili«. — 1V1l8<1ruü'6r8lrt»88v 17. m.ss. ZpikSkl:"" Kinley und Allamerikanismus. Fastnachlsholball, Einverleibung von Pieschen. Feuerlöschprobe, Gcsammtrotyssitzung, Gerichtsverhandlungen. Volttische». Mae Kinlev ist heute der Mann des Tages, nicht blos in der großen transatlantischen Republik, die ihr erwähltes Ober haupt am 4. März jedes vierten Jahres in das Weiße Haus zu Waihington einführt. sondern auch bei »ns ans dem europäischen Kontinent, von dem so mancher wirthschaftliche Nervenstrang zu dem amerikanischen StaatSorgnniSmuS hinüberleitet und dessen Ei schütternngen, Beschwerden und EntwickelungSringkämpfe uns mitsühleir läßt. Wenn wir deshalb ein wachsames Auge auf die Giundsätze haben, nach denen die Amerikaner mit dem Eintritt einer neuen Regierung ihr Haus bestellen, so handeln wir nur im wohlverstandenen eigenen Interesse unserer Wirthschastspolltik, nicht aber auS jenem falschen kosmopolitischen Antriebe, der vor Zeiten einmal deutsche Schwärmer umgarnte und das große Heer der .Europamüden" schuf. Das war ein Irrwahn, den die derbe »nd unerbittliche Logik der unter dem Yankeethum herrschenden Zustände gar bald verflüchtigt hat. Wir wissen heute den Werth unserer „verfallenen Schlösser" und unsere „Basalte" als ehrwürdige Denkzeugen einer von starken Traditionen getragenen Vergangen heit zu schätzen und glauben nicht mehr, daß Amerika es „besser habe", weil ihm solche Erinnerungszeichen fehlen und an ihrer Stelle überall in Stadt und Land, anf Flur und Hain ansbring- Irchc Reklamcanzeigen als Verkörperungen des „modernen" Geistes »nie Pilze auS dem Boden emporschießen. Es Mt uns nicht mehr ein, in den politischen Einrichtungen des amerikanischen Staats- werens ein Ideal von Bürgertugend und freiheitlicher Vollkommen heit zu erblicken oder etwa gar den» amerikanischen Wlrthschafts- shstem, das durch eine bis in's Groteske gesteigerte Freiheit des Wettbewerbs dm erbarmungslosen Despotismus der Milliarden könige geschaffen hat. das Wort zu reden. Wir wissen nur zn gut, daß der politische und wirthschaftlich-soziale Fluch der manchester- I ichen Erbsünde riesengroß auf der Republik der Vereinigten Staaten lastet wie auf keinem anderen Lande der Welt, und dennoch müssen wir niit diesem Staatswesen rechnen, weil der mächtige fühlbare Pulsschlag seines gewaltigen Lebens, das bisher, allen Verfehl ungen zum Trotz, aus jeder Krise »eugestärkt hervorgegangen ist, leine Schwingungen stärker und stärker bis zu uns herüberiendct und unS mahnt, Europäer zu sein gegenüber der unerbittlich fort schreitenden Idee de- Allamerikanismus. Gerade unter diesem Gesichtspunkte erscheint die Persönlichkeit des neuen amerikanischen Präsidenten für uns besonders beachtenswert!). ES giebt ja freilich Leute, die von einer solchen Gefahr nichts sehen wollen, weil sie ganz in den althergebrachten politischen Händeln Europas aufgehen und sich Amerikas wegen mit dem Gedanken trösten, daß es jenseits des großen Ozeans liegt. Dieser k nrzsichtigen Politik ist aber in neuerer Zeit von weiter blickenden Köpfen energisch widersprochen worden. Insbesondere hervorragende Bolkswirthschaftslehrer, u. A. der französische Nationalvkonom Leroy-Beaulieu, haben sich wiederholt bemüht, die europäische Auf merksamkeit nach der amerikanischen Wetterseite hinznlenkcn, und ihre Anregungen sind auch bei einsichtigen Staatsmännern und Politikern auf fruchtbaren Boden gefallen. Es mag in diesem Zusammenhänge nur daran erinnert »verden, daß ans der letzten parlamentarischen Soiree bei dem preußischen Finanzminister Dr. v. Miguel, die der Kaiser mit seiner Gegenwart beehrte, ein Theil der Unterhaltung sich um das in Rede stehende Thema gedieht hat- Der AllamertkaniSmuS gehört zu den sogenannten „laulwo natron»". d. h. zu den gewissermaßen » priori im amerikanischen Nationalbewußtsein schlummernden Ideen, mit denen der waschechte Banker sozusagen fertig auf die Welt kommt. Erbat eine politische und eine wirthschaftliche Seite. Politisch bedeutet das all- amerikanische Prinzip die Vorherrschaft der Vereinigten Staaten auf dem gelammten amerikanischen Festlandc mit Einschluß der anliegenden Inselgruppen. Die Anhänger vieles Grundsatzes sprechen eS ganz offen auS, daß ihre Anschauung dm Ausschluß jeder nicht-amerikanischen Macht von amerikanischem Boden ver langt und daß der Satz der Monroedoktrin „Amerika den Ameri kanern" erst in dem Augenblicke verwirklicht werde, wo die letzte europäische Macht ihren Fuß von dem amerikanischen Fcstlande zurückgezogen habe. Dieses ungeheure amerikanische Territorium, daS sich der Yankee dermaleinst unter die Botmäßigkeit seiner Rasse gestellt denkt, soll wirthschasllich in einen einzigen großen Zollbund zusammengeschlosscn werden, der sich mit einer chinesischen Mauer von Schutzzöllen gegen das gciammte Ausland fast hermetisch abschlicßt und alle seine wesentlichen Bedürfnisse inner halb seiner Grenzen selbst hervorbringt. So will es das Ideal der Allomerikaner, und Fleisch von ihrem Fleisch. Bein von ihrem Bein ist der neue Präsident Mac Kinlev, der in seiner Vater stadt im Vierergespann wie ein König durch die dichtgedrängten Massen des Volkes gefahren und mit einer Begeisterung be grüßt worden ist. die den Tieferblickenden deutlich das mitspielende nationale Moment erkennen läßt. Daß Mac Kinley unter diesen Umständen bestrebt sein wird, der allamerikanischen Bewegung einen weiteren Anfschwung zu geben und ihr jede mögliche Förderung und Unterstützung ange- deihen zu lassen, ist eine Wahrscheinlichkeit, die zu sehr in der nalürlichen Richtung der ihm von den Verhältnissen vorgezcichneten Entwickelung liegt, um begründete Zweifel zuzulassen. Auf der anderen Seite ist freilich Mac Kinley ein zu gewitzigter Politiker, als daß er sich versucht fühlen könnte, mit dem Kopfe durch die Wand zu renne«. Wer al» Amerikaner einem so weltausschauenden Ziele zustrebt, ivie cs der Allamerikanismus ist, der muß in erster Linie sein Verhalten darauf cinrichten, daß die Kontinuität der republikanischen Regierung — die Republikaner sind im Gegensatz zu den in nationaler Beziehung weniger anspruchsvoll auftrctendcn Demokraten die eigentlichen Träger jener Richtung — eine mög lichst lange Reihe von Jahren hindurch gewahrt bleibt. Man darf daher annehmen, daß Mac Kinlev solche Maßregeln, die dem .Bryanismus" neue Nahrung zuführen würden, nach Kräften ver meiden oder sic doch wenigstens nicht aus einmal mit allem Nachdruck in's Leben rufen werde. Der neue Präsident vereinigt in seiner Per son eine Summe von Eigenschaften, aus Grund deren man ihm zu- tranen darf, daß er weder in der auswärtigen Politik, noch in der Taris- und WährungSsrage irgend etwas überstürzen, sondern mir schritt weise Vorgehen werde, nm sich und seiner Partei die Chancen nicht zn verderben. Anlaß zu unmittelbaren Besorgnissen dürfte daher der Regier ungswechsel in Washington für die europäischen Interessentenkreise schwerlich bieten, lieber dieser augenblicklichen Beruhigung sollte man diesseits des Oceaiis aber nicht versäumen, die weitere Ent wickelung in den Vereinigten Staaten auS der gesammt-enropäischen Vogelperspektive sorgfältig weiter zu beobachten und sich keinen der leisen Hainmerschläge entgehen zn lassen, mit dem der neue Präsident in langsamer, aber sicherer Arbeit weitere Steine in dak schon recht stattlich snndamenli.te Gebäude des Allamerikanismus cinfügt. Bei dem Fortschreitendes Werkes Mac Kinley's wird sich auch zeige», ob die Kraft deZ Widerstands, der von Seiten der demokratischen Br»nnislen ansgeht, bei nnö richtig eingeschätzt worden ist oder nicht. Bisher ist man überwiegend der Meinung gewesen, das in der Brvan'schen Bewegung liegende sozialpolitische Moment der Abneigung gegen daS monopolistische Großkapital in Amerika werde den späte ir Gang der Tinge noch in ungeahnter Weise beeinflussen. Blvan sei nicht politisch todt. sondern mit frischen Kräften ans dem Kampfe hervorgegangen und werde ein zweites Mal als ein noch weit gefährlicherer Gegner aus dem Plane erscheinen. Sachlich liegt in dieser Ailsfassung unverkenn bar ein berechtigter Kern. Der Ilnmiiib eines sehr großen Thcils des amerikanischen Volkes über die Aus'cyreitnugen der Milliardäre ist bis auf's Höchste gestiegen. Nicht genug mlt der immer mehr um sich greifenden wirthschaftlichrn Knechtung, die der Ring der Milliardenkönige über das Land verhängt, fordern die Inhaber dieser kolossalen Vemrögen auch die öffentliche Moral und den amerikanischen Bürgcrstolz in einer Weise heraus, die nur die Deutung zuläßt, daß sic sich als außerhalb der Landcsgcsctze stehend betrachten. Die schamlose Jagd der amerlkanische» Milliarden- töchter nach rnroväischen Adeligen bar die öffentliche Meinung in Amerika längst auf das Tiefste verstimm» und die ezcessiven Feste dieser Art von Plutokratic — in New-York gab einer ihrer Ange hörigen jüngst einen Maskenball, bei dem er und seine Fra» aus einem goldenen Thronsessel als KvnlgSpaar thronten und von den defilireiiden Gästen durch Kniesall (!) begrüßt wurden — haben bereits den offenen Widerspruch der Geistlichkeit herausgesordcrt. Wurzeln in der Volksseele hat die gegen eine solche Mißwirthschaft gerichtete, von Bryan geführte Bewegung ohne Zweifel und wenn es Bryan gelingt, ihr einen weiteren kräftigen Sammelpunkt zu geben, so dürfte dem mit den» ollinächtigen König Dollar verbün deten Allamerikanismus noch eine scharfe Reaktion ans dem amerikanischen Volke selbst heraus erwachsen. ^lSLS^sTonnerstag. 4. März. land befindlichen Schiffe feiern am 21. und 22. März. Am 2>. findet eine Vorfeier »md Festgottesdienst statt, am 22. Mustemng und Ansprache des Kor..Mandanten. Salut und Flaggen über die Topven. P o s e n. Tie Warthe steigt und hat bereits die Hohe von 2,01 Metern erreicht. Das zweite User dcS Beroychowodamm: ist schon überstiithet. Bei Pogorcelice ist die Wartke 3,!V Meier hoch. Weiteres Steigen wird befürchtet. Verden. In dem Mordprozeß gegen die Hebamme Schmidt wurde die Angeklagte des Mordes und Mordversuchs schuldig be funden und zum Tode, außerdem zn 12 Jahren Zuchthaus, daucui- dem Ehrverlust und Tragung der Kosten verurtheilt. Der Staats anwalt hatte die Todesstrafe, 15 Jahre Zuchthaus und lOiälnigen Ehrverlust beantragt. Tie heutige Verhandlung nahm dadurch eine überraschende Wendung, daß die Angeklagte an die Staats anwaltschaft ein eia Schreiben aenhäadiges die Absicht knndgab. gestehen zu wollen. S' gerichtet Darnach hatte, worin sic arnach hat sie bet L-- beide Mordthaten eingestanden: sic betreffs der übrigen nicht unter Aernfchreib- mrd Aernsvrech-Bertchte von» 3. März. heute Abend nach Wilhelmshaven mpfange die Admirale v. Knorr und Berlin. Der Kaiser ist abgereist, woselbst zn seinem E Hollmann eingetroffen sind. Berlin. Gegenüber besorgniherregenden Gerüchten über den Griundheitszilstand des Fürsten Bismarck wird mitqetheilt. daß das Befinden des Altreichskanzlers zn ernste» Bedenken keinen Anlaß gebe: dagegen habe sich Graf Herbert Bismarck einen heftigen Influenza-Anfall zngezoaen. Berlin. Wie die „Nal.-Ztg." von znverlässiger Seite er fährt. wird die der griechischen Regierung gewährte sechstägige Frist auch dazu dienen. Maßregeln sestznstrllcn, die eventuell in S Werk geletzt weiden solle», um die einstimmigen Beschlüsse der Großmächte durchzusetzen. — Der Svnodalmth, welcher morgen hier zusammeiitritt, wird n. A. auch folgende Frage berathen: Wie wird die Ausübung der seclsorgerischen Pflicht der Geistlichen bei den Hinterbliebenen solcher Verstorbener, deren Leichen zur Feuer- bcstattniig in's Ausland überführt werden, Trost durch Gottes Wort zu spenden, begrenzt durch die Unzulässigkeit ihrer amtlichen Betheiligung am Trauergottesdienst. welcher zum Gedächtniß der Verstorbenen von den Hinterbliebenen veranstaltet wird? Hamburg. In der heute von den Kohlenarbeitcrn abge haltcnen Versammlung wandten sich die meisten Redner gegen Unterzeichner des meh'.crwähiiten Reverses, auch in der von dem Senat gewünschten abacnnderten Fassung, mit der Bemerkung, daß das Ehrenwort der Arbeiten während der gestellten Frist nichts zu iiiitemekmc», ebenso bindend sei. »vie die verlangte Unterschrift. Es wurde riiistiminla beschlossen, den Schein nicht zu untccschrcl- bci». Dieser Beschluß soll der SenakSkommlssion mitgetheilt »verden. Bremen. Der Dampfer „Gera" hat bei dem Festgerathel» in der Straße von Jschla keinerlei Schaden erlitten. Die durch Taucher vorgenommene Nnterluchung des SchiffSbodenS ergab, daß derselbe unversehrt geblieben ist. Irankkurt a. M. Die hiesige Kurz- und Wollwaarenfirma Mar Simon, welche vor Kurzem auch eine Zweigniederlasiung in Berlin errichtete, ist in ZcimunaSschwicrigkeiten gerathen. Die Passiva werden ans rund l Million veranschlagt, denen Aktiva von ebensolcher Höhe gcgenüberstehen. Wilhelmshaven. Für die Jahrhundertseier innerhalb der Marine sind folgende Bestimmungen getroffen: Die Im In- ginn der heutigen Sitzung leugnet jedoch ihre Schuld Anklage gestellten Fälle. Oldenburg. Die Schulvorlage wurde heute in einer dem Stnndpuiitt der Regierung entsprechenden Fassung von» Olden-, bnrger Landtag in zweiter Lesung einstimmig angenommen. Wien. Falls Griechenland die Räumung Kreta's ablehncn »ollte, wird über Griechenland Blockade verhängt werden; über diip Art der Ausführung dieser oder einer anderen Maßregel sind Be schlüsse noch nicht gefaßt. Wien. Ter ehemalge Bice-Bürgermeister Wien's. Adalbert, Richter, ist gestorben. Wie». Ter Kapitän der Leibgardereiler, General der Kavallerie Graf v. Neipperg, ist gestern aus dem Schlosse Schwaigen» in Württemberg gestorben. Pest. Abgeordnetenhaus. Bei der fortgesetzten Benützung des Klittusbndgets brachte Pichler von der Kossuth-Partei die Der-, dächtigimg zur Sprache, weiche über vorgekommene Nestechlmgcui in Angelegenheit der Ausstelliinaskafsen von einzelnen Blättern in! Umlauf gesetzt worden waren. Der Handelsminister erklärte, gegen! »encS Blatt, welches eine Vcdächtigung gegen dm Staatssekretär VörvS ausgesprochen habe, sei sofort die Klage erhoben worden, auch sei gegen das Konsortium, welches die Eintrittskarten für die Millenniums-Ausstellung gepachtet hatte. Strafanzeige erstattet, worden. Der Staatsanwalt habe bereits die nötyigen Schritte, gechai». Paris. Erispi, von einem hiesigen Journalisten über seine, Meinung über die Orientwirren angegangen, schreibt: Die An-, ive'enheit der Türken in Europa ist eine daucmde Verletzung des Völkerrechts. ''—^ - strengte, den CriSpi in den» Konstantinopel als Hauptstadt. Der Czar habe innechalb seineff heutigen Grenzen zu bleiben. Der Sultan muffe zurück nach! Asien. Griechenland solle nicht an Byzanz denken, das nur den! Verfall, nicht das Leben eines Reiches bedeute. Der Balkan- staatenbnnd müßte neutralisirt werdm. Paris. Anf der hiesigen griechischen Gesandtschaft wird an genommen. Griechenland werde zunächst mit Rücksicht auf die kretischen Unruhen eine Verlängerung der sechstägige,» Frist be gehren inner dem Hinweis, dag GnechmlandS gute Dienste zur Pacisikation Kretas den Tank Europas und besonders den Dank der Türkei verdienlen, weil Vassos im Aufträge seiner Regierung das Aenßerste ansblete, um unnützes Blntbergicßen zu vermeiden. Würde die Fristverlängerung verweigert, so wäre eine panhellc- nilche Erhebung nnvenncidlich. London. Ans dem englischen Dampfer „Venus" welcher sich aus der Reise von Bombay nach London befindet und nachdem er Pott Said passirt hatte, in Malta anaekommei» war, ereignete sich ein Pestsall. Der Kommandant des Schiffes stellte in Malta an die dortigen Behörden das Ansuchen, die Ausschiffung des Kranken »nd Uebersülnmng desselben in das Spital in Malta zu gestatten. Dieses Ansuchen wurde jedoch abschlägig beschiedcn, sodaß der Dampfer mit dem Kranken an Bord, die Reise nach London sou- sctzen mußte. Lonoo u. Vergangene Nacht hat rin schwerer Südweststucm an der Süd- und Westküste, besonders bei Dover. Portsmouth. Holy Head »md Poole großen Schaden angerichtet. Tic Rett ungsboote sind ansgelanfen, um Schiffen, welche bei Yarmouth und bei der Insel Wirst gescheitert sind, Hilfe zu bringen. Reval. Mit Hilfe des Eisbrechers sind mehrere Dampfer einaelanfcn und mehrere ansgelanfen. In der inneren Buch! ist noch Treibeis, Leiterin»» ist die Bucht frei von Eis. Ans Baltiichport wird gemeldet, daß Vinter Packewrr offenes Wasser ist. Konstar» tinopel. Die Vertreter der Pforte iin AuSlande wurden beauftragt, die Allfmerkiamkeit der europäischen Knbincte auf das bedenkliche Treiben Griechenlands an der makedonischen Grenze zn lenken, über die türkischen Rüstungen beruhigende Er klärungen abziigeben, doch darauf hmznweisen. daß trotz aller Zurückhaltung türkischcrseits die Möglichkeit eines Zusammenstoßes immer größer werde, wenn es nicht bald gelinge, Griechenland in seine Schranken zurückziiweijeii. — Der auf der Fahrt nach Neapel begriffene italienische Personendampfer „SimetcO wurde bei sei nem nächtlichen Einlaufen in die Dardanellen Von türkischen Batterien vre» Mal beschossen und am Mastbanm beichädigs. Ans dem Schisse befand sich» eine italienische Schauspiclcrtriippc. Die entstandene Panik legte sich erst, nachdem der türkische Hase» adinlral an Bord gekommen und sich entschuldigt hatte. Die italienische Botschaft hat des Vorfalls wegen Beschwerde erhoben. — Laut einer Mitthcilung aus dem Kriegsministenum stehen an der griechischen Grenze augenblicklich 75 Bataillone mit 1 Regi mentern Kavallerie und 11 Bakterien. Waffen und Munitions- transvotte gehen täglich mit Srparatzügcn ab. weshalb die Oiicnt- bahn den Frachlbcrkchr eiirfchränkte. Ko»»starr tinopel. Der italienische und der franrösische Botschafter haben gegen die unzureichende Besttalung des Obersten Maz!az-Bev Eiittvendung erhoben, infolgedessen beschloß der Mmlsterrath. über denselben lebenslängliche Festungshaft zn Ver hänge». Der Beschluß bedarf der Zustimmung des Sultans , . onstautinopel. Der grlechilchc Kreuzer „MauliS" hat in Maroth Camvo aus SamoS 3 türkische Ofsizrere und 93 Mann, welche bei Vukolls gelangen worden sind, gelandet. then. Tie arleHtsche Regierung wird sich, wie verlautet, der Forderung der Mächte nicht fügen, besonders wird sich da? Okkupationsheer unter Oberst Vassos unbedingt auf Kreta be haupte». Die Vertreter der Mächte erhoben Beschwerde weg>m der von hiesigen Blättern gegen die Mächte geführten heftigen Sprach« und drohten mit dem Abbruch der dipwmattlchen Bezieh- si'-H
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite