Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 07.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189703077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970307
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970307
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-07
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.03.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
n<' ',.N3NPHtPV?^. SÄLSN ' ..anNrm SNach »iLdr » «!l8«- ->u,«»Lusdn! !Psä.: DodttlzeN,»unterm strich' gagklandti 4» Bl«. Gnmdzeg» t Ir »,«,,,e «M nach Maar« « «s,. Lr N-mimmiomnMcn >N).xL ü'W« na», besonderem rarit. »n»«Sr>li« Slnftr«,» n»r«gen «orauodezabliina. Inküudlaimge» nebmen MmmtliL« 42. Jahrgang. Dresden, 189«. für llnnben u. Mcle.den vmpkvlileu xu d1M«x>»tvi> S»r«I«,e>, k. L k. llammsl'. tzivlii0888tr. 21. N««kW«ESSM^rEE!«»«UMKMK HH III». «SIsinv Indadsr: O»pl L»a»ppv«I»t luelliLQälMZ, LedsLsIsirLSLs 6. 6rü«»l«« L»»er tn e«I»t eoxllsvl,«» u «Ivatuvl,«»» S>«>st«t-, ^nuijx- uuä No-sn^lok«»». »» IiivalirlSNiIttiili" Vrvnrlvn, 8eo8lr»88s 5, I. k>ri>»pr»«!l»»tvll« »17. . I. 1»»o»»»-8»p««Itto» nie »II» iislttm«»». ^ II. 8IIl»t-V«r1»»s kür >I>» Iirk>>.6ll-r 1'I«,»t«r. III. 8ireItt»»-8onlroII« ualsr l!»r»nli». IV. Nollodll«, «irr 8L«I». I-»uüe»I»tt»rI«. tsrck I t«tltninui>, Uolliokornnt. (1,^-r. tbiitit. *4 ß o °-.,°^lIW>>«(ItzNSIlckl'iel>... Vieüeouuw'8 Vsrll8ts!iiüttsvk »E. kurksc. iitisr ^Ledr trovlcuontl, niotit tclobvuä. N vLlmrsiIt: «seieaste. 10, Umslisnate. 18. 7«lolcsusv8te.40. !^eu»t. 11elneI<:t>8td.(8r»>Ir<iör>ilx). Uoiioofo Unfall« kmpmlm I. LSSI > 0. llslorwk Sarlksl. Mlmlisiittlem« so Uoiipoto UgckpIIp IlvUvSU« InUUVIIv. I'ut/.- „»,> II»,I«»»»r«»Iwu» u ä 8tr«I>I»,tk Krill IrvUvSli- mmlvllv. «r.««. r»ü«ei: Entscheidung im Orient. Hosnachrlchten, Zwischenhandel, Versammlung Politische«. Der entscheidende Wendepunkt In der orientalischen Frage steht unmittelbar bevor. Morgen läuft die Frist ab, dir der griechischen Regierung für die Beantwortung des Ultimatum- der Mächte ge stellt wurde. Ist die Antwort eine ablehnende, so dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach die kriegerische Katastrophe unausbleiblich sein. Denn die Türkei wird sich schwerlich so wett demüthlgen, daß sie sich den Mächten unterwirft, während gleichzeitig Griechen land dem Willen Europas Trotz bietet. Nach allen Anzeichen ist kaum noch zu zweifeln, daß man in Athen entschlossen ist, der Aufforderung, die Truppen von Kreta zurückznziehen, nicht Folge zu geben. Tie Note der Mächte hat die kriegerische Stimmung der Hellenen nicht geschwächt, sondern ans die äußerste Spitze ge trieben. Die Bedrnkfrlst ist dazu benutzt worden, die Rüstungen zu vollenden. Nach der neuesten Meldung sind nunmehr auch die beiden letzten Jahrgänge der Reserven einbernsen worden, und die Sprache, die König Georg, der Kronprinz, die Minister und die gelammte Presse führen, läßt deutlich erkennen, daß man vor dem letzten Schritte, vor der Kriegserklärung an die Türkei, nicht zu- ri'ickschrickt. Die Erklärungen der berufenen Führer des hellenischen Volks enthalten gewiß ein reichliches Maß von eitler Groß sprecherei: aber der nationale Chauvinismus ist doch zu stark, als daß man es in Athen wagen könnte, sich der Blamage der beding ungslosen Unterwerfung auszusetzen, nachdem man todesmuthig betheuert hat, Griechenland würde cs vorziehen, eher von der Landkarte zu verschwinden, als in der kretischen Frage zurückzu weichen. Di« Griechen würden ein tollkühnes Vn-Kungus-Spiel spielen, wenn ihnen bei dem Entscheidungskampfe mit der Türkei von vomherein jede Aussicht ans Unterstützung irgend welcher Art benommen wäre und sie obendrein mit unfehlbarer Sicherheit mit einer Interventions-Aktion der Mächte zu rechnen hätten. Der Krieg gegen die osmanische Uebermacht wäre völlig hoffnungslos, wenn ihn Griechenland nur mit seinen eigenen militärischen und finanziellen Kräften führen müßte. Aber die Griechen erwarten, daß der AnSbruch des Kriegs das Signal aller antitürklfchen Ele mente zum Aufstande sein wird: sie speknlircn ferner auf die Un entschlossenheit »nd Uneinigkeit der Großmächte, die es zu ZwangS- maßregeln nicht kommen lassen wird, und insbesondere ans die Unterstützung Englands. Die Art. wie die Einigkeit der Mächte zu Stande gekommen ist und wie sie sich bisher bethätigt hat. war nur zu sehr geeignet, den Widerstand Griechenlands ansrecht zn erhalten und zu belebe». Von einer drohenden Entschlossenheit, die energischen Zwangsmaß nahmen nicht zaghaft aus dein Wege geht, war in der matt und farblos gehaltenen Note, die in Athen überreicht wurde, kaum ein Hauch zu spüren. Im letzten Augenblicke ist sogar noch der Vor schlag gemacht worden, die Noie in zwei Stücken zu übergeben, nämlich zunächst die erste Hälfte unter einstweiliger Zurückhaltung des Schlußsatzes, der die Zwangsmaßregeln androht. Von der deutschen Regierung ist dieser Vorschlag mit Entschiedenheit abge- Ichnt worden, weil sie nach ihrer bisherigen Haltung auf dem Standpunkt beharren müsse, „bei der griechischen Regierung keine andere Demarche mehr zu thun, als ein Ultimatum zu überreichen. durch das weitere diplomatische Unterhandlungen abgeschnrtten würden". Sobald sich zeigte, daß die Note auf die Griechen keineswegs die Wirkung, die beabsichtigt war. ausübe, ist auch das Gegentheil von deni, was Angesichts des wachsenden hellenischen Trotzes erwartet werden konnte, eingetreten: die Ansicht, die durch greifende Zwangsmaßregeln für unentbehrlich hielt, ist nicht nur nicht verstärkt, sondern vielmehr geschwächt worden. Anfangs hieß es, daß Rußland die Führung in der gegen Griechenland ge richteten Aktion übernommen habe und entschlossen sei, den Wider stand unter allen Umständen zu brechen. Jetzt bringt das Peters burger Regierungsblatt eine Auslassung, in der von Zwangsmaß- rcgeln irgend welcher Art überhaupt keine Rede mehr ist, die Griechenland eher so behandelt, als ob es belohnt und nicht be straft werden müsse. Griechenland, heißt es darin, könne doch nur glücklich sein, wenn es wisse, daß seine kretischen Stamniesgenossen in Zukunft sich einer lokalen Autonomie erfreuen würden, die ihnen Wohlergehen und Ruhe gebe» werde. Zugleich wird den Griechen versichert, daß Rußland stets die Interessen der christ lichen Bevölkerungen des Orients am Herzen gelegen und es so oft seine lebhaften Sympathien für die kretische Sache gezeigt habe. Fast gewinnt eS den Anschein, als ob nicht Griechenland, sondern ein Theil der Mächte dm Rückzug antreten wolle. Auch das Organ der französischen Regierung, der „Temps", giebt der Mein ung AuSdryck, daß die Mächte nicht zu positiven Zwangsmaßregeln greisen werden, die mehreren von ihnen widerstreben würden und die keine Macht eigentlich wünschen könne. Italien hat sich von Anfang an nnr mit einem gewissen Widerstreben einer gemein samen Aktion gegen Griechenland angeschlofsen. Fast möchte man befürchten, daß die Politik des perfiden Albion, deren Ziel die Enifachung des orientalischen Brandes ist, den Sieg davontragen werde. Selbst in RegierungSkreisen hält man eS jetzt nicht für nolhwendig, den Schein zn wahren, als ob deni Kabinet von St. JanieS vor Allem die Einigkeit Europas und der dadurch bedingte Frieden am Herzen liege. ES wird be hauptet, daß die englische Regierung den Willen, mit den übrigen Mächten zusammenzngehen, nnr deshalb so lange bekundet habe, »in mit diesen in Fühlung zu bleiben, über jeden Schritt 'inter- rirbtet zu sein und !o den eig-nen Souder-Absichten am . sten Christlicher Sozialismus, Elektrizitätswerk. Kolonialgesellschast. für Fuhrwesen, Kreuzkirche, Gerichtsverhandlungen. Vorschub leisten zu können. Keine andere Macht ist so wie Eng land bestrebt gewesen, die gemeinsame europäische Aktion zu hemmen und zu verschleppen. Erklärte doch Balsour ausdrücklich im Unterhause, daß das europäische Eoncrrt langsam wirken müsse, damit die Griechen im Stande seien, Kreta von der türkischen ßltche Witterung: I Meislentheils naß. Sonntag, 7. März. Herrschaft zu befreien, und noch zuletzt suchte es die englische Ne gierung durchzusetzen, daß Griechenland keine Frist für die Ab berufung seiner Streitkräsle aus Kreta gestellt würde. Immer offener zeigt sich jenseits des Aermelkanals die Parteinahme für Griechenland, die den Wunsch auf den Ausbruch des türkisch- griechischen Kriegs rinschließt. Wir in Italien und Frankreich mache» sich die philhellentschen Kundgebungen mit wachsender Stärke auch in England geltend. Hundert Unterhausmitqlieder haben dem König Georg m dem Augenblicke, wo in Athen die Entscheidung über Krieg und Frieden getroffen werden soll, ihre Sympathien kundgegeben, in der offenbaren Absicht, diese Ent scheidung zu Gunsten des Kriegs zu beeinflussen. Je drohender das dunkle Gewölk am orientalischen Himmel emporsteigt, umso dringlicher wird die Mahnung zur Erfüllung der Forderung vorsichtig avwartender Zurückhaltung, die für die deutsche Politik auch von Friedrlchsrnh mit überzeugender Beweiskraft gel tend gemacht worden ist. Das Fiasko des deutschen Blokadevor- schlags ist so bedenklich, daß fortan jedes Gelüst, aus Anlaß einer Frage, die uns nicht einmal unmittelbar intercisirt, säbeliassclnde Prestigepolitik zu treiben, gestillt sein sollte. Es ist schon bedauer lich genug, wenn uns unser liebenswürdiger Vetter John Bull mit höhnender Schadenfreude zurufen darf: „Man kann Europa nicht marinsten wie die Garnison von Potsdam!" Von dem Moment an. wo es feststeht, daß eine kriegerische Gestaltung des orientalischen Dramas nicht mehr zu verhüten ist, haben wir daraus zu verzichten, die Initiative zu ergreifen und dadurch die Weiterentwickelung beeinflussen zn wollen. Nur insoweit haben wir mitzuwirken. als es sich um die Lokalisirnng der orientalischen Kriegsgefahr und damit um die Erhaltung des europäischen Frie dens handelt. Denn es bleibt dabei: für Deutschland steht bei der orientalischen Krisis kein Interesse in Zragr, das die gesunden Knochen So da ' noch un Volk, und Niemand im Deutschen Reiche dürste mächtig genug sein, um der gestimmten öffentlichen Meinung gegenüber eine ab weichende Auffassung zur Geltung bringen zn können. A-enlschreibr und Feriis-rcch-Bertckite vom 6. März. * Paris. Kammer. Rouanrt (Sozialist) interpcllirt. welche Maßregeln die Regierung zu treffen gedenke, nm Geldveraendungen, wie bei den Süd-Bahnen, zu verhindern. Redner weist ans ver schiedene Arten des Wuchers hin und beklagt, daß das Gericht nicht einschreite, wirst über 150 Parlamentariern die Betbeiligung an verichiedenen Finanzgesellschasten vor und beantragt schließlich eine Tagesordnung, in der die Regierung anfgefordert wird, dem Gesetze Achtung zu verschaffen und feslzustellen, wen die Verantwortlichkeit treffe. Ministerpräsident Meline spricht dagegen: die Negierung habe stets ihre volle Pflicht gethan und Energie bcwiejen. Nach lebhafter Debatte wurde die Tagesordnung Rouanrt mit 291 gegen 235 Stimmen nbgelchnt und daraus eine Tagesordnung, die der Regierung das Vertrauen ausspricht, mit 291 gegen 181 Stimmen angenommen. Berlin. Der Kaiser empfing den Staatssekretär v. Marschall zum Vortrag. — Am Montag wird die Berathung des Marineelats fortgesetzt. Reichskanzler Fürst Hohenlohe wird daran theilnehmeu. Der Kommission ist eine Information über den Schiffsbestand der Kaiserlichen Marine zugegangen. Es wird darin ausgeführt, daß die Eriatzbanten nicht Schritt gehalten haben mit dem Ab sterben der Schiffe und daß in andeicn Ländern überall das Be h Berste " streben nach Verstärkung obwalte und Regierung und Volksver treter hierin einträchtig Zusammenwirken. Wenn die Flotte allein ans ihrem in der Denkschrift von 1873 niedergelegten Stande erhalten werden solle, so müsse jährlich rund ein Panzerschiff, ein Kreuzer 1. bis ff Klasse, ein oder zivel Avisos und Kreuzer 1. Klaffe u. s. w.. ein Divisionsboot und acht Torpedoboote, aller zwei Jahre ein Panzer-Kanonenboot in Bau genommen werden. Die normale mittlere Höhe der jährlich anfznwendenden Bansnmme muß bei gleichmäßigem Jortschrciten der Arbeiten gleich der Summe der Baukosten der durchschnittlich jährlich in Bau zn neh menden Schiffe sein. Dies ergiebt nach den Anschlägen des letzten Etats 45,5 Mill. M.: der Etat von 1896 97 wirft aber nur 26,7 Mill. M. ans. der vorhergehende Etat noch weniger. Dieses Miß verhältnis; erkläre die Lücken in dem SchiffSbestande der Flotte. Um diese Lücke auszufüllen. müsse jetzt die normale Höhe der jährlich aufznwendenden Bausumme von 15 Mill. M. für eine Reihe von Jahren überschritten werden. Immer nur von der Grundlage des Flottengrundungsplanes von 187ff ausgehend, werde es aus diese Welse möglich sein, den planmäßigen Bestand der Flotte und ein gesundes Verhältniß zwischen Ersatzbanten und Bestand in den ersten Jahren des komniciidrn Jahrhunderts wiederhergestellt z» sehe». — Wie in Bundesralhskreiscn verlautet, werde» am Donnerstag die Handwerkervvrlage und das Aus- wanderunasgesetz von den Auslchüssen an das Plenum gebracht werden. Auch hält man daran fest, daß die Frage der Militär» strafprozeßordnung bald erledigt werden wird. Tie Einbringung des Entwurfs an den Reichstag steht in nicht zu langer Zeit mit Sicherheit zu erwarten. An eine Erledigung der Vorlage im Reichstag wird allerdings zunächst nicht geglaubt, da angeblich die Session über Pfingsten hinaus nicht verlängert werden wird. Berlin. Dem Reichstag ist «In Geietzrntwurs zugegangen, dem der Bundesrath einmüthig zuaestimmt hat. best, die Vor arbeiten für die Errichtung einer Gedenlhalle zu Ehren der im Feldzug 1870/71 gefallenen oder schwer verwundeten deutschen Krieger. Die ^fordd. Ällg. Ztg." bemerkt dazu in einem offiziösen Artikel: EI» Denkmal, das die Namen aller Derer vereinigt. Welche im Feldzug von 187071 gefallen sind oder schwer ver wundet wurden, fehlt noch. Es fehlt jene Halle, un deren Mauern gleichsam die Dankbarkeit der Station zum ewigen Gcdächtniß die Namen Derer schrieb, die vor dem Feinde sielen oder schwer ver wundet wurden und so Alle vom ruhmreichen Führer bis zum ein fachen Manne aus dem Volke vereinigte, wie sie als ein Volk in Waffen vereinigt gegen den Feind standen. Soll solch' ein archi- tektaniicheö Namensbuch deutscher Kämpfer in Dankbarkeit gegen die Gefallenen und Verwundeten zur Anciserung sür di« künftigen Geschlechter geschaffen werden, so kann dies nur an der Stelle ge schehen, wo der deutsche Kaiser seines Amtes waltet, wo die Ab geordneten aus dem ganzen Reiche sich zur Berathung versammeln VolkslebcirS hi und von wo aus die. Antriebe des lebcnS hinanSwIrke» bis deutsche wohnen. Daß ein solcher Bau in künstlerischem Zu sammenhänge mir der Umgebung und durch die Wahl des Platzen in ideellen Zusammenhang mit anderen Denkmälern gebrach! wer den muß, die sich aus die großen Thaten unserer Väler und de, noch lebenden Generationen beziehen, ergiebt sich von selbst und wird, was die Einzelheiten betrifft, Gegenstand sorgfältiger Erwäg ung sein. Berlin. Hugo Stangrn's Orient-Erkursionsdampier „Eldo rado" ist beute Nachmittags 3 Uhr von Koiislantinopel nach Malta abgedampst. Wien. Man glaubt hier, betreffs der Zwangsmaßregeln. die eventuell gegen Griechenland ergriffen werden, würde die Enlscheid- una dahin aussallen, daß die griechische Flottille nach einem noch näher zu bestimmenden Punkte dirigirt werden würde. London. Bei dem griechischen Geschäftsträger gehe» zahl reiche Schreiben von Personen ein, welche Griechenland ihre Dienste freiwillig anbieten. Bisher hat der Geschäftsträger 12000 Pfund an freiwilligen Beiträgen für die Sache Griechenlands ent- gegengenommen. Einige englische Freiwillige sind nach Athen ab- aegangen, weitere Hunderte werden sich im Lause der nächsten Woche nach Kreta begeben. Konstantinopel- Hier verlautet, die Antwort der Psorte auf die Kollektivität« der Mächte werde Aufklärung darüber ver-,^ langen, wie die Kreta zu verleibende Autonomie beschaffen sein soll. In türkischen Kreisen ist man sehr unzufrieden über den dem Abgesandten des Sultans zur Begrüßung des Königs von Serbien in Sofia zn Theil gewordenen Empfang. — Zwilchen Salonichi und Monastir soll nach hierher gelangten Privakmeld- ungen eine Eilenbahnbrücke mit Dynamit in die Lust" gesprengt! worden sein. Jnsnrgrntenbandrn scheinen im Rücken der Truppen aufzutauchen. Die türkische Regierung sendet Waffen auch in >ene Gegenden, wo keine Truppen stehen, um die Bevölkerung zn be waffnen. Kanea. Die Lage ist unverändert. Jeder Theil bleibt in' seiner Stellung. Die Entschlossenheit und das vollkommene Ein-! vernehmen der Geschwadercheis geben anscheinend auch den exal- tirtesten Jniurgentensührern Bedenken. Das Verhalten der türki schen Behörde» ist nach wie vor korrekt. Der türkische Konsul is> aus dem Laaer des Obersten VassoS zmückgckehrt und hat den Admiralen die Antwort von Vassos hinsichtlich der Freilassung der türkischen Gefangenen überbracht. Vassos wsrde die Gefangenen von Sclino und auS den anderen Städten freilassen unter der Be dingung, daß sie die Waffen niederlegen und während der gegen- wärtmen Feindseligkeiten nicht mehr gegen Griechenland kämpfen. Sofia. DaS makedonische Rrpoliilionskomitee verfügt seil einiger Zeit über außerordentliche Mittel, angeblich ans London kommend, und rüstet sich zu einer Aktion. Tie bulgarische Regier ung trifft im Stillen Vorkehrungen an der Grenze, angeblich, um dem Bandenunwesen steuern zu können. Bo mb ah. Der Gouverneur von Bombay ernannte cinp Kommrssion von vier Mitgliedern zur Ausführung der von der Regierung zur Unterdrückung der Pest angeordneten strengen Maß nahmen. Durch diese Ernennung werden die Befugnisse der Gc- meindebehörden hinsichtlich der Bekämpfung der Seuche ans die kaiserlichen Behörden übertragen. Dr. Aersin ist von Saion hier cingetrossen und hat das Pestlerum mitgebrncht. As sab. In Tigre herrscht andauernd Verwirrung. Wie vei- lautet. sind zwischen einzelnen Führern der Tigriner Zusammen stütze erfolgt. Die Eingeborenen von Erylhräa zeigen Gleichgiltigkeit gegenüber den Vorgängen in Tigre und bekunden Vertrauen zur Regierung der Kolonie. Ein angeschiier Terwisch, der zu den Italienern übergelansen ist, versichert, zwei Italiener wären in Omdurmaii. In, Hinblick auf die gegenwärtig ruhige Lage soll General Viyano die Absicht geäußert haben, demnächst die Alpen jäger »nd die Ersatzmannschafl der Gebirgsbatterie in die Heimat!» zurückzrnenden. Die heutige Berliner Börse zeigte infolge der fortdancrn den Realisationsneiguim und der geringen Aufnahmefähigkeit des hiesigen Platzes im Ganzen schwache Tendenz. Die politischen Meldungen lauten nach wie vor bedrohlich: vorübergehend macht sich allerdings aus Decknngsbedürfniß eine kleine Besserung be merkbar. Banke» schwankend, nur Nationalbank und Dresdner Bank vermochten sich zu behaupten, die übrigen Banken setzten tbeilweise höher ein, gingen aber bald zurück. Heimische Bahnen weichend, österreichische ziemlich behaupten Relativ fest lagen Bergwerke, nur Harpener, Hibernia und Gcljeiikircheiicr schlossen niedriger als gestern. Fremde Renten abgeichwächl. Türkenloose zum Schluß auf besseres Paris erholt. Heimische Fonds still und niedriger. Privaldiskont 2^r Prozent. — Im freien Verkehr der Getreide- und Produkte»!,ändlcr ini Feenvalast herrschte Anfangs ruhige abwnrtende Haltung, als ledoch gegen nach Sachsen gegebene Waare einige Deckniiassrage folgte, befestigte sich Weizen wieder um V» Mark für Mailieieriing. Auch Roggen nahm ans Grund von Käufen der Mühlen, die einigr Frühialirsiadiinaen und Maiwaarc erwarben, bessere Haltung an: die Preise kür Mai besserten sich ebenfalls um V-Mk. Hafer blieb angeboten, Locowaare lustlos und matter. Spiritus sehr still, steigend, infolge kleinen Loeo-Angebots befestigt. — Wetter: bedeckt. Ostwind. grankturt a. M. iSüiIubä Credit rse.W. DlSconto iss.so. Dresdner Bank 154.20. Ltaaiöbalin —. Lombarden 14'/«. Laura —. U»a. Gold — Dormaieien —. gelt. Paris <3IN,r Nachmittags). Rente 102.27. Italiener «7.so. Svanler 58»/,. Poriiigielen xo.cv. Tücke» I7.V2. Tückentooie SI.V2. Oltomanbant 4si.or. laalSbalm 720,00. Lombarden -. Besser. Weizen ver MS« 21.7s. der Sedtbr.-De»br, der EevNir.-Dezbr. ss.so. rulng. Rübol e. ruhig. Drodutlcn. iSchlukI. Weizen ver März —. der Mat Roggen der Mär« 10s, ver Mat ros. der Juli ros. s - 's Part«. Produkten tSchlnbl. Weizen >68. ieü. Edwins der März W.vo. der r Marz ss.25, ver Scvibr.-Dezbr. ss.sc.' rr der «mfierdam. ver Novbr. —. 177. vertitche« «nd Sächsisches. — Bei Ihren König!. Hoheiten dem Prinzen und der Frau Prinzessin Johann Georg sand gestern Nachm itlag halb 6 Ubr im PalaiS Parkstraßc eine griDere Tafel statt, zu welcher d>c nachgrnannten Herren mit Einladungen beelirl worden waren: Ihre Ezrellenzen der Staatsminister und Minister des König!. Hauses v. Seydewitz und der Skaalsministcr a. D. v. Noslitz öallwitz, Sc. Durchlaucht der Prinz Ulrich von Schönburg- Waldenburg, der Hofmarichatt v. Enrlomitz-Hartitzsch, die Ministerialdirektoren Geh. Räche Dr. Tiller und Vodcl. der Hof- marichall Sr. Königs. Hoheit des Prinzen Friedrich August, Frhr. v. Reitzeiisletii, der Abtheilnngsches im Kricgsininisteriiim Major V. iseydlitz, der Geh. Hofrath Ackermann, die König!. Fliigeladni- tante» Majore Frhr. v. d. BuSsche-Streithorst und v. Ehrenchal,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite