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Dresdner Nachrichten : 18.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-18
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 18.05.1880
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yresSsv, 18«. , «.,« dO «I » m«rt 7i VUI,«. «U»I io »>,c. >uN°,k 3V000 »n«»r. S»rdte«ll<l»de «tniks-ndtrr «us«rt»te macht sich ote «eda- nicht »ertmdUch. Redaett», nicht »krtlndltch. Ininatrn > Annabme aulwllrtli ». »»««»» t» dam. bar», tteeNn, »ie«. Lei»««,. Bafel, «reUiit, yranliuttM. — »«». »»N« «tt derttn. Setvita. ÄN«^ HEtnr«. tzranNn« , M.. Mün- chrn.—D»»v» H «». in ^rantturt » 01. — vureau» l». „Innntt»«»- — >».»«, N»nlte, liaiitar »v«. in Part,. LoxxslLLo. zotrt 8odios->-8trassv 10, Lokv acr ^poror^kisso. Hageksatt für UoMK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörstnbericht,Fremde«listt. 25. ^adrxaox. »««rata »«de, Marie,»«»» » kt, »»»,. L Utz, an»«,»«»» Sonnt»,« bt» Mittag« t» Utzr. S» Nenltadt nur o» Dtockeniaaen: »e. Niajlergaite Nr.bbis Nachm. «Uhr. — Der Raum etnei ctnlvalttae« PelilteilelalteilLPiga ttluariaM dt, Zeile Ri P,ge. Sine «varanttc tür da, «ich», ttt-tge ttrlcheinen der JnfertU« wird Nicht,r,,d«n. «uiwiirttge Annoncen-Austräg« »an uns unbekannte» stirmen und Personen tnscriren wir nur argen OrLnu«era»do>Z«t,lu»g durch Briesmarle» oder Postc>»»al,iung. Acht Ktidcn kalten ts Pige. In- ierate tllr die Montags - Nummer »der »ach einem geliiagedi« Petit» ,eit» ru Pige. Ln- unä Vorieauf allor 8t«uit>- pspleee, pfantldelvs«, Lotion vto. Lu8/al>luui; aller Coupons. 17u- ontgoltlieliv Lontrolv aor Vorloo- duno ullc-r >Vvrttina>>il,ro. Llios aut'Il aut hriotlielioin Kooo. vomlotlstollo tilr Vooliool. "Mhjl Rom. 17.Mal. Biö 3'/^ Ubr Nachmittags waren 277 end-> ziltiac 2Lablcn bekannt, Gewählt sind t03 Konstitutionelle. 128 Mimsterielle und 40 Dissidenten. 12L Nachwablcn sind crsorder- llch, wovon 40 aus die konstitutionelle, üli aus die ministerielle Partei und 18 aus dir Dissidenten entfallen dürsten. Belgrad, 17. Mai. Am 10. Mai ist eine Deklaration' mit Italien unterzeichnet worden. betreffend die Verlängerung der vorjährigen provisorischen Konvention blö zum Abschluß eines i vestnitive» Handelsvertrages. läxlioli Feossnet. fiüti 9 dik 8v68tr»886 2, 1. von ^.d6Nk^8 9 IIKi'. Rr. 13S. Wittcmtig vom 17. Mat: Barometer nach Oskar Bittold. Wallstr. Ni (Milt, i u.» 764 I Mill., seil gestern !t Millimtr. «esitge». Tl,ermometrogr. n. Reaumiir: l«» W.. niedr.' W.. Itöchsie UI'W. Rordtvmd. Himmel: tri,bc.dann a>tiklarcnd.l«c,vi»crwoll. Tc„>p.«>t,l Aussichten für den 18. Mai: Wechselnde Bewölkung, keine' wesentlichen Niederschläge, Temperatur wieder zuncbnicnd. > TicitfttM, 18. Mai. Neueste Telegramme ver..DreSduer Nachrtchteu." München, 17. Mai. Der Kaiser von Oesterreich ist beute trüb um tt llbr vier elngetroften und von dem Prinzen Leopold und der Prinzessin Gisela aus dem Babnbose empfange» worden. B ubapest. 15. Mai. „Magpar Orözag" meldet, daß der Hoizug, mit welchem Se. Mai. der Kaiser nach Wie» iubr, bei Pervez) der Geiahr einer Entgleisung auögcsetzt war. Die Lolo- motive crbielt einen Stofs, welcher die ganze Wagenreihe ericküt- irrte. Der Zug wurde angcbalten. und man fand aus denSct,je nen «!ncn Ochsen, den der Zug überfahren hakte. Der 'Aufenihait dauerte »ur eine Minute. Der Kaiser schlief so lest, dass er durch den Stoff uicht aufgeweckt wurde, und crsuhr erst am Morgen den Vorfall. Paris. 17. Mai Gestern «and in St. Mastent sDepart. Deur-Sevrcö» die ielcrlichc Enthüllung bcS Denkmals deü Oberst Denter statt. General Galiitct dielt eine Rede, in welcher er die patriotische Haltung Gainbctta'S wahrend deö Krieges hervorhod. Sadicarnot lührte auö, baß Frankreich, da es siä, alü verr seiner Geschicke tühic, mehr als je die Pflicht habe, sich seiner grcihelt würdig zu zeigen. N o in , 17. Mai. Blöder ist das Resultat von IVO Wavlcn bekannt. Von den gewählte» Devutincn gehören 72 der ton- »iiutionellcn und 88 der ministeriellen Partei an. :fO Gewählte sind Dissidenten. An Nachwahlen sind 08 erwrderlich. DteBc- kdeillgting an den Wahlen war überall eine sehr starke. Petersburg, l7. Mat. Dem „Golog" zuiolgc sind fol gende ürnennungeu bevorstehend: Der Generalgouvcrneuc von Wilna «Kowno-Grodno Gcncraladsutant AldedinSky werde in Wacichau zum Oleneralgouverncur ernannt werden, seine Stelle in Mina-Kow»o-Grodno übernimmt General Todlei e», an dessen Stelle aiö Gcncraigouverneur von Odessa der cvemaiige Gendar- melicchef Drculel» eintritt. Dresden. 18. Mai. - Herr Assessor Ible ist nickt alS Hilfsarbeiter in baö Ilislizm'niltcrium. sondern anohiliowcise zur Wahrnehmung von Sekrelariafögeschäsie» dahin binnen worden. - Der 2. Feiertag licsf sich dezüglick deS WetterS nickt so gnt und sevrkühl an. So kam es denn auch, dah das criic Ertra-Lchiff nack der Sächsische» Schweiz ziemlich leer hinauö- nibr. 8-rcilich war es aucb so kalt. tasf man eine Sckncefloge cruarten konnte. Später wurde eö w ekcr «reundlicher und gleich wurden die Pftugstwallsabrer bervorgelockt. so dasf die beiden ii-Uhrschifse vollbesetzt i» die flelögebirge binauüdampstcn. — Die Dampsschifsiahrtägeselischast bat während des ersten Pnugstfclertageö mit ihren grofien Sck ften 74 und init den klei nen Dampfern 32 oder in Summa nicht weniger alü 10KFahr ten auösührcn lassen. Die Dresdner Pferdebahn hat am 1. Feiertag die höchste seitherige Psingsdreguenf erzielt: cö wurden lo,(>17 Per sonen befördert, 17«>0 Niark vereinnahmt. Daö bat die rührige Dircction den guten ..alten" Deckwagen zu danken-denn „Neue" sind keine eingetroffen. Personal und Pferde wurden freilich durch die 5 Minutendovpeiiahrtcn arg angegriffen. — Bekanntlich war die nächste Instanz zur Begutachtung der KirchhosSsrage aus Tolkcwitzer Flur daü evangelische v'andestonsistorium und dieses bat seinerseits einen rechtlichen Grund, diese KirckhMsrage abzuiehnen, trotz des Einspruches der hart betroffenen Gemeinden, nicht gesunden. Wohl aber klingt aus dem Bericht ein biSber in der «ache vermisster wohlwollen der Hug heraus, der aller Beachtung werth ist. Das hohe Kon sistorium sagt, rechtlich müsse eö dem Projekt wohl zustiminen, aber dem freiwilligen Verricht der Johannes- und Krcuzparockie aui jenes Vanb «ehe, faliö man ein anderes vaffcndco Terrain finde, nichts tm Wege. Nun. die geiammte öffentliche Meinung kennt ein solches Terrain: die rechts der Piilnttzer Chaussee gelegenen, mit keinem Wohnhaus, mit keiner boffnungi>reiwcn Villenanlage koUidlrcndcn, noch völlig freien Felder. Nur Herr Försier In Nteia, der Eigner deö AlbertparkcS, geht dann leer auö. da ihm bet der sonderbaren Gründung eines Gottesackers in Dresdens schönsten Elbffnren, hart an i4 neuen, mit Villen theilS sckon bestandenen Straffen, der Vöwenanweil zugefallen wäre. Inbetz, die Privat-Interessen deS Verkäufers wiegen wohl nickt so schwer, wie daö zerstörte Glück von hunderte» Adjacentcn, deren VermögenSbesltz mit einem Schlag vernichtet wäre, dränge daS Projekt, baö reizvolle Elbiand zum Kirchhof zu macke», durch. Die „Gründung" zum Kirchhof richtet sich selbst, denn daS natürliche Krtatz-Lanb, von dem daS hohe Konsistorium spricht, ist hart daneben aut Grunaer und Seidnitzer unbebauten Flur vorhanden und zwar mehrere Stunden Im Umfange. — In 14 Tagen ungefähr wird die Haupternte der Erd beeren beginnen. Sckon in 8 Tagen werden die ersten Erd beeren im Freien uepflückt werden können. — Bel dem regen Fremdenverkehr bat der Direktor deö KörnermuseumS. Herr vr. Pesckel, die Anordnung getrof fen , baff d e Pfingstwoche hindurch daS Museum big AbendS 5 Uhr geöffnet wird. — Bezüglich der neulich erwähnten strengen Tabak- und Cigarren-Controlean der böhmischen Grenze schreibt die „Tetlckner Zeitung": Die Herren Sachlen scheinen ganz zu über sehen , taff auch österreichische Cigarren nicht nach ihrem Lande gebracht werden bürten Eö gehört „weeff Knebbcken" eine ganz anstänblge Portion von — Gemütbllckkelt dazu, zu verlangen, taff österreichische Zollbeamte der Schädigung deö österreichischen Tabakmonopoiö durch den von sächsischen Badegästen bewirkten Import auöländticher Cigarren ruhig zusehcn sollen, während die deutschen Zoll-..Beamtcn" besonders seit dem Beginn des Zoll krieges gegen Oesterreich auf strengste Revision deö Gepäcks der »ach Deutschland übertretenden Reisenden und also auck auf Be strafung eventuell entdeckten CigarrenichinnggelS zu bringen an gewiesen sind. Die „Dresdner Nachrichten" wissen eben nickt, was tür Kn ffe die lieben Reisenden anwenten. ihr Rauchmaterial zollfrei über unsere Grenze zu dringen. Erst dienten die Strümptc zu Transportmitteln, sodann kamen die Röcke an die Reihe und zuletzt steckte man sich sein Rauckmagazln sogar unter das Hemd. Alle diese geheimen Fächer öffneten successive unsere Zollbeamten, und weil eö nun absolut kein Versteck mehr glebt, brechen die guten „Rachrichten" in ein Jammergeschrei aus. -Ein Rechtsanwalt in Pommern klagt über die Umständlichkeit und mit groffen Kosten verknüpfte Weitschweifig keit in unserem neuen Gerlcktöversabren in einem an die „Neue Stettiner Zeitung" gerichteten Schreiben wie folgt: „Früber wurde mir daS in einer Prozefisacke ergangene Crkenntniff c>» ip-o ziigestelli. Jetzt muff ich Is um eine Ausfertigung deo Er kenntnisses cinkommen. Daraus erhalte Ich 2s von dem betreffen den Gericht die Benackrlchtiaung. dass die Ausfertigung deS Er kenntnisses stir mich bereit liege und mir nach Einsendung der betreffenden Sckretbaebübre» <oit betraaen dieselben bloö 30 Pf. o. dergi.i übersandt werde» würbe. Diese Aufforderung durch Karte lüge ick bei. Ich schicke nunmehr 3) die gcwünichte Stimme ein und zahle dafür noch 20 Pi. Porto, muff aber 4» in meinen Geschäftsbüchern und in den Akten auch das bezügliche Nota macken lasse», damit ich doch zu kontroliren im Stande bin. ob ich für kingciandicS Geld auch wirklich die Auviertigung bekom men. — Diese Ungeheuerlichkeit ist nur eine von den vielen. WcSbalb ickickt inan diele gewünschte Auöfcrllgung den Rechts anwälte» nicht wenigste»» unter Poslnachnahme zu?" — Aus Newpork wird der „Nordd.Allg.Ztg." geschrieben: ES ist neuerdings wiederholt vorgckommcn. taff amerikanische Notare bas Ihnen seitens I» Deutschland lebender Auttraggeder geschenkte Vertrauen miffbraucht Haben. Bald sind dieselben bei Ausführung der von ilmc» selbst erbetene» Austräge säumig gewesen, bald baben sie unverhäitniffmäfftge Vorschüsse verlangt oder Kosten liguidirt, die übcrbaupt nickt entstauben waren; bald haben sie durch ialsche Angaben über Nachlaffangelcgen- helten oder über amerikanische Rechtsverhältnisse aus eigen nützigen Absichten Irrtbum erregt. Hiernach kann de» Bctbel- ltgten nur emv«Mtl> werden, die Wahrnehmung ihrer Inter essen in den Vereinigten Staaten von Nordamerika nur zuver lässigen und erprobten Männern anzuvertrauen. Die deutschen Konsulate oder die deutsche Gesellschaft in Newpork werden obnc Zweitel in vorkommenten Falle» zur Erlhcilung von Auö. kunit bereit sei». — Allein Anscheine nach steht heuer gleichzeitig eine gute Ernte in Europa und in Amerika bevor. Daö sonst so glück liche Ereigniff reichen EcntesegenS wird jedoch von den Land- wirtben Deutschlands, Oesterreichs und Frankreichs mit sehr ge- milchten Gefühlen ausgenommen. Sie erblicke» in der unauS bleiblicken Verbilligung der Nahrungostoffe eine sehr nahe Gefahr tür den nutzreichcn Betrieb der Laiidwlribschait; sie leben ihren Ruin vor Augen. Ganz ohne ernsten Hintcrarund ist dies nickt. Die Erzeugung von Weizen in Amerika har allerdings einen Umfang angenommen, welcher die ganze Lanbwirthschait in Deutschland, Oesterreich und Frankreich aut den Kops zu Nellen droht. Immer mehr Flachen werden drüben der Brobstoffkultur unterworsen. Die Amerikaner ersticken bcinabe im Getreive; ihre Einrichtungen zum Transport desselben, ihr Eisenbahn und Kanalshttem, ihre Speicher gewinne» sabrlich an Umfang und Ausdehnung: jährlich werden Tausende neuer Acres des frucht barsten Marschbodens neu mit Weizen beiäet. Dazu kommt die billige Wasscrirackt. Im verflossenen Jahre kostete eine Lad ung Getreide vo» Buffalo am Erics« über New-Uork und Liver pool nach Dresden, also eine Entfernung von 2083 Meilen, worunter 103 Meilen Binnenwasserstraffen (Kanäle. Seen und Flüsse drüben, die Elbe in Deutschland» und I8'.)0 Meile» See weg, »ur 213 Pfg. der Ccntncr. Für diese Summe kommen wie aus unseren Eisenbahnen nur 150 Meilen weit. Tie günstige Ernte, die in Amerika bielcö Javr beoocsteht, läfft erwarten, daff cö 150 blö ><;o Millionen Bushcl Weizen <ü «0 P u»L> nach Europa auölühre» wird. Diese kolossale Einfuhr amerikanischen Weizens muff ei» Sinken der Gctrcitepicise in Tcutsvland Her vorrufen. so daff erfahrungsreiche VoikSwirthc bereits einen Preis von 7 bis 8 Mk. >ür den Centncr Weizen alS Durchschnittspreis aus dein Konkincnt Europas binnen Jahr und Tag als wahr scheinlich hcrauSrecknen. Auch die Fleischeiiiiulir aus Amciila wird gewaliigc» Umsang annchmen, so daff man in wcuig Jahre» 24 bis 40 Pig. tür das Pstind Fleisch im Körper deö gcichlach- tete» Thicrcs aiö Durchschnittspreis erhalten wird. Die Fleisch preise halten sich vielleicht einige Monate langer, vielleicht ein Jahr länger aut ziemlich gleicher Höhe wie letzt, da die englischen schale und Rinder, infolge deS vorigen nassen Jahres, zahlreich gefallen sind und ersetzt werk«» müssen, auch der gleischhantel aus weite Entfernungen Kühlhäuser und gekühlte Eiscnbah»- waggonS gebraucht, die man schon trefflich zu machen versteht, deren Herstellung aber auch Zeit crsortert. Wie soll tick dann noch der Betrieb der Landwirwichatt renlircn, wenn ihre Haupt. Produkte: Getreide und Vieh, stetig im Preise sinken: Auch die Laplalastaaten führen seit vorigem Jahre Weizen nach Europa. Vor Kurzem trat ein Schiff mit Weizen auö Laplata ein. Dort erntet man im Winter. Die Frage erhebt tick: Was müssen die Staaten deö KonlinciitS thun, um tvrc Landwirtp- schast, da» Haupt- und Urgewerbe, dcnieiiigcn Gewerbebetrieb, der die meisten Menschen ernährt, nicht In die schwersten Be drängnisse geraihcn zu lassen? ES ist vor Allem nö'hig sestzu- ttellen: Wieviel Schulden hasten aui dem Hektar Landes in jeder einzelnen Gegend? wicvicl vclragt datür die Zinövcrvflichtung? wie hock beläuft sich diese und die Steuern zusammen? und wie verhält sich diese Summe zum Reinerträge? Die StaaiSwirtp- schait muh so eingerichtet werden, daff jene beiden Latten den Besitzern noch einen Reinertrag von der Landwirthschatt lassen, sonst erfolgt die allgemeine Subbastation. Wir höre», bah man tick in Berlin mit dem Plane trägt, den Getreibezoll au» 3 Mark pro Centner zu erhöhen. Eine solche Maff- regel würde nickt minder uiweflvolle Folgen nach sich ziehen, als die Bedrängnis, der Landwirthschalt durch die Konkurrenz deö MchleS und Fleisches von Amerika. — Nack Westen zu wandert der Dresdner vorzüglich zur Zeit der Baumblüthe gern. Gegenwärtig stehen de Apfelbäume an dem Wege, der direct hinter dem Kirchhofe nach Naußlitz oder an dein Gaslhotc zu WöXnitz nach Neunimpsch-Rvßthai tührk, in herrlichster Blütbr. Einen angenehmen Zielpuntt bietet der Gaslhos zu Rohthal, von wo auö sich eine schöne Aussicht über die Residenz bietet, auch die Bcwlrthung eine gute ist. — Bet der am ersten Fciertage von den Aeronauten Gebr. Damm und Ingenieur Kändler vom Garten beö FeldichlöhchcnS auö unternommene» Luitschissiabrt erreichte der Ballon über dem Müglitzthale die höchste Höbe von lOiiO Meter, lieber dem Sevkewitzthale >n der Nä>'t LicbstavtS wurde der Nordwcst- wind so stark, daff die Luttschtffer fürchten mufften, über kenErz- gebirgökamm nach Böhmen getrieben zu werten, und beschlossen deshalb den Niedergang zur Erke, der '/:8Uhr unweit tcS DorteS Obcrtevdewltz aus ircicm Felde erfolgte. Eine Anzahl Knaben auö letztgenanntem Orte, die dem lallenden Ballon nackgelauten waren, konnten sich ansango nickt entschlieffen. die zugewortene Leine anzufasscn; alv aber endlich ein herzhafter Junge zugriff, that die gelammte Knabcnichaar dasselbe und die Gondel hatte kaum 400 Sckrltte weit leicht geschieht. Die Entfernung vom Feldschlößchen bis zum LandungSvunk^c kürte etwa 18 Kilo meter betragen, welche in 40 Mi»»«» znrückgeicgt wurden. '/rO Ubr war die Eniiecrung des Ballons bewerkstelligt und Nachts l i Ubr trafen die drei unerschrockenen Männer ln Pirna zur Nacktherbergc ein. Die Deveicke an uns balle schon >/«8 Uhr ein zufällig mit Eguipage des WegcS kommender Herr mit nack Pirna aulS Telcgraphenamt genommen. Für beute Nach mittag bat rer irenndliche Fcldset'Iöffehciiwirlh, Herr Thamm. die Zöglinge der hiesigen Taubstummenanstalt und reo städtischen Waisenhauses zur entreetreien Besichtigung der dritten Luftschiff fahrt einaelaven. — Von guinnlkrlichtctcr Seite wird nnö betreffs der Ver ballung deö Engler'sche» Ehepaares Folgendes mll- gctheilt: Der Privatklägec Deutschmanii war von Engler'S vor dem gesammte» Personal beleidigt worden und die Beklagten bebaupteien, unterstützt durch daö eidliche Zeugniff des von D. entlassenen Albcitcr Beiger, vom Kläger wicdcrgeiehimvll worden zu sein. Nach Lage der Sacke wurde dem beklagten Paare ein Cid auscrlegl und diese» leistete» sic trotz der Verwarnung D'S. er werde Melncitoanklagc einrciebcn. Bei Nichtlciitung deS CivcS war eine nur sehr geringe Gcltstraie zu becable». Die Kinder deö millnbastlnen B. sind im Finrelhaiio untergebracht und die verehcl. Beiger, weiche ihren Man» dringend gewarnt baben toll, befindet tick im Vcnorgungsl'au'e. Via» sagt. Beiger babe bereits gestanden; ob dies wahr ist, muh natürlich Gc- beimnih der Untersuchung sein. — In der Nackt vom Sonnabend zum Sonntag war aber mals die unglückliche Einmischung von Civstiste» tn militärische Angelegenheitcn zu beklagen, weiche in der Regel die Lacke verschlimmert. Ci» Omzicr der Ronde halte um Mitter nacht am Allmarkt einige Soldaten »ach den Naehtzeichcn gewagt und einen derselben zur Meldung aui dcr Hanptwacke veranlaßt. Bei der kleinen Brükergasse incommodirlen nun die Civilislen den Offizier in der unangcnebmsten Weiie und nanientiicl, soll ein Asche tuhrmann sieh sehr ungezogen benommen haben, so taff es endlich zur energischen Abwehr mit der blanke» Waffe kam. Wir hoffen, spater noch Näheres über dielen Fall inittl eilen zu können. — Neuheiten. Hüne reizende Idee bat Herr LandschaitS- gärtncr G össe> in Strehlen fResikeuzstraffe, zur Ausführung gebracht durch Arrangement von transportablen Tep pich g r u p p en, weiche man ii» Salon oder Zimmer autsteUt und damit eine seine Pstanzendekoration erzielt. Die Gruppen befinden sich in verschiedenen Groben in einem Zinkuntersatz, werden täglich genäfft und gcteibc» biclbei die tarvenprächtigcn Pflanzen ganz vortrefflich. Von der poetischen Blume zur — Schürze ist zwar ein kühner Sprung, dock sei er gewagt in Anbetracht der Bestrebung des Heren E. W. Wagner iAnncn- straffe 2st), welcher cS unternommen, hierfür eine besondere Fabrik zu etabllrcn. Man findet daselbst zu lächerlich billigen Preisen allerdings eine ungeahnte Varietät in diesen äußeren Zeichen weiblicher Arbeitsamkeit, aber auch tür Kinder biö zu UioO Wochen in allen Größen, in Cattun. Mavapolamc, Pigue-, RipS, Satin brochö, DowiaS, Chiffon, Shtrting, Leinen, engl. Leinen, engl. Leder, Dopprliustee, Aipaeea. Molrö. Zanella :e. — Als etwas eben erst Auigrtauchtrö empfiehlt die Firma C. Mühle und Comp. (Fraurnstrahe 23», Armbänder von „Caiitornilch- Gold" — einer sich vorzüglich haltenden Compoiition. Dieses Fabrikat war bisher nur zu Ubr- und Medaillonketten verwandt worden, jetzt liegt eS, von äckkem Gold nicht zu unterscheiden, in prachtvollen Dessins unb zu sabelhall billigen Preisen vor; auch ganz neue Mailänder Filigran-schmucksacken find da angekom- mcii; Armbänder, Medaillons re. — Die hiesige Holzwaaren-Fadrik von Beruh. Lange (Amalienstraße 0 u. 7» beschäftigt sich auch angelegentlich mit der Verbilligung des so schnell beliebt gewor dene» Spieles der Fünfzehn ober Boß Puzzle, so daß daS Crcmplar. weiches vor ganz kurzer Zeit noch 50 Ps. kostete, nach und nach bereits iür i5 Pf. zu haben ist. Ein dazu gege benes kleines Schrlilchen sä 10 Pf.» Liebt interessante Ausschlüsse über das Spiel. — WaS gehört zu elnrr guten Werkstatt? kragt daö „Bcuthener Stadibl." Wenn man bei gelegentlichen Besuchen in den Werkstätten kleiner Meister, Schneider, Sehubmacker re., de» Schmutz bemeekt. der sich nicht selten in ihnen vorfinket, und die ungesunde, erstickende Lust der engen. von einer groffen An zahl Menschen benutzten Räume alhmet, erklärt man es sich leicht, daß viele Gesellen und Lehrlinge lieber in die Fabriken gehen, wo sie in reinlichen, geräumigen, gut gelüfteten Lokalen ihre Ar beit verrichte». Was In der Fabrik möglich, ist auch in der Werk statt des Kleingewerbetreibenden nicht ausgeschlossen. Auch hier wird tick der Arbeitgeber alsbald auö der erhöhte» Leittungs- tähigkclt seiner Arbeit« tür die Aufwendungen bezahlt sehen, die Ihm auö der Ertüllung weniger gesundheitlich erforderlichen Be dingungen erwachsen. Zu einer gesunden Werkstatt, antwortet das Blatt, gebört vor Allem, daff »ie geräumig sei. und da ein Erwachsener iür die Dauer vo» 12 Stunden eines Luftraumes von etwa lOOO Kuvikiuff zur gehörigen Athmung bcdars. »o müsste man eigentlich bei einer Höhe der Zimmer von lO Fnff ll>r je einen Gesellen eine Bodcnfläche vo» io Fuff Lange und eben io grosse Breite rechnen. Ist die Beschaffung so groffcr Räume nicht tbunlick, so wird man doppelt aut eine gutc Vcnliiation der Werkstatt hinarbciten »lüsten. Eine solche erreicht man im Winter zum Theil durch Offenbalten der Feuerung oder durch Anbring ung von Ventilationsklappen ln den oberen Fensterscheiben. Vor und nach Gebrauch der Räume müssen sämmtiichc Fcnttcr ge öffnet und die staubigen Thcile auSgekehrt werden; damit entfernt man auch den oil reckt unangenehmen und schädlichen Geruch der Rohmaterialien, deö Leders, deö Leimes, des Kleisters u.s. w. Daff die Werkstatt außerdem eine gute Beleuchtung haben muff, ist selbstverständlich. „Wo die Sonne nicht hineingcht, da geht der Arzt hinein". — Von der Strafkammer deö Köntgl. Landgerichts Frcibcrg wurden am li. Mai der 'Buchhalter Münch ans Liehtcnberg und der Werktührer Ltndner, beide in der Hoizstoffiabrik Limmritz Steina tn Kondition, wegen Bahnsrevel unter mildernden Umständen zu je 80 M. Strafe verurthcilt. Die Angeklagten hatten im angetrunkenem Zustande, um einen Umweg zu ver meiden, den Bahnkörper auf dem nächtliche» Heimweg denntzt und dabei u. A. ein Abflußrohr auf die entgegengesetzte Seite ge- dreht, Kontrolnummcrn weggenoiiunen und umbcrgcstrcut, die Barrieren gesehlcste», de» eisernen Stad an einer Glockensignal- scheibe verbogen beite Arme einesBlockstakioiiStclegrapbc» in die Höbe gezogen, eine Warnungstafel vom Pfahle und zwei Scheiben einer Pfabllaternc gelockert -c. Der eingerichtete Schaden bczis- »erte sich aus noch nickt 10 M. und war der Umstand den Ange klagten günstig, daß nack den Deposttioncn der Zeugen weder eine Betriebsstörung noch gar ein Unglück hätte infolge deS groben Uniugb entstehen können. — Cölln a. b. Elbe, den 12. Mai. Längst schon rüsten und mühen sich die Feuerwehren DreSbenS, ihren Kameraden auö allen deutschen Eaur» unb österreichischen Landen zum li. VerdanbSlage sowohl durch mancherlei Hebungen ihre Tüch tigkeit zu beweisen, a!S auch den Aufenthalt to angcnebin alS möglich zu macken. damit diese Tage iür Jeden stets eine an genehme Crinnciuug bleiben. Aber auch unsere, die freiwillige Feuerwehr öon Cölln-Vorbrücke, übt irisch draus los zu gleichem Zwecke, da in unserem Orte am 13. Juni der Dresdner Verband, zusammen W Feuerwehren, leine Sitzungen abhält. Voraussicht lich haben auck wir a» diesem Tage sehr viel «-»äste zu erwarten, cinestbcilS schon der guten und löbliche» Sacke halber, a»dern> theilS hat aber auch schon so Mancher von Cölln a. d.Eibe »nd von Meißen hei Coli» gehört und auch schon gesunden, was lieh hier kür schöne und aemüthllche Stunde» verleben lasten. Darum. sei -i > . - ,.'i s - l » 5. z'' W M.r »->: - - MM VN '-W! 4 .i.Ä z-i » i
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