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Dresdner Nachrichten : 14.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188006146
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800614
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800614
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-14
- Monat1880-06
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- Dresdner Nachrichten : 14.06.1880
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V«»«« «,« >»ch«i»e« Fksliagedt« P«»u- vL8 ÜLLKxv80lLÜtt VVll ItOPAtVl 8vI»Io«dt-8tr»«««« LI», Loko der 8poror8«s«e> 2ur LoDLsr-LLiLon: I^iedt» llorrvu-lillr-llüts, vsiol» als auok 8S>-tollt, sedvsLrrv und voisso Ltrodliüto iu olossrmton tz'ornivn. 4 LIK 50 kk., sedvarrs und braune 80 okbtlle, jvwt Kvür beliebt, von 3 Ll au. 8toSbt1ts vorsebiodonvll tivoros. — ^llls IdsparLUrrva dvküllLtlleb gut und billig. ^lloll Lang«, HutiLbrikLllt, LlLrieustrasso 7. Lmävr-kLrävrvbvll-AIaKLLlll voll ^tz. IÜVS8, Vildärullerstrussv 43 empLvdit via rvicllliLitiges I^agor vl«8»nt«v 4,»rÄ«raI»« kUr llllLbvu uud Llüdekou d»8 rum Xltvr vou 1k llubreu. öosteUullLvll llLeb ülusss vordou iu eigvllov Stellers prompt erledigt. Nr. 1«v. Mill Lonip. wltierung vom ».Juni: Baromeier nach OSkar »chold. Wallstr. I» (Mitings, 7L8 , Aussichten für dkl l., I-it Mstern 2 Milliui. gestiegen, rhomomctrogr. n. Reaum.: 28" W., nicdr. tp. »3" W., i-i'chsie 2V"W. -1. ü'^öiild > Schöne« Lveiier. ! zeitweise vciederschinge. den 14. Juni: Wolkig bis trübe, kühler,, Montag, 14. Juni. «euefte Lelearamme ver..Dresdner Nachrichten." London. 13. Juni. Belm gestrigen Banket der Fisch- dänbleriNVUng sprach GranvlUe die Hoffnung auf Schaltung deö Friedens, sowie vcö europäischen EinvernevmenS aus. wofür augen blicklich die Symptome günstig seien. Wenn auch die Mächte ver schiedene Interesse» u.verschiedeneSympathien hätten, so beherrsche doch ein Interesse Alle, nämlich die Erhaltung veö Friedens. Auch läge nichts vor, was eine kriegerische Verwickelung herbei- sühren könnte. Falls die gemeinsame Aktion nicht aufrecht erhalten werden könnte ober zu keinem Resultate sübren sollte, würde VIe Schuld nicht an dem Mangel der Versöhnlichkeit und Offenheit ober Entschlossenheit des britischen KadinetS liegen. Frankreich. In Cbambery wurde der Republikaner Parent mlt 292 Stimmen gegen den Conscrvativen Slrmingo. welcher nur 96 Stimmen erhielt, zum Senator ge -Mt. Dresden, 14. Juni. — AIS Ursache der ganz abnormen WltterungSver- häl 1 nlsse die es Jahre- betrachtet der deutsche Raturlorschcr vr. Knapp eine Stellung der 4 größten Planeten unseres Sonnensystems, wle sie in dieser Weise seit Christ« Geburt nur noch tm 6. und 16. Jahrhundert da war. Jupiter, Saturn. Uranus und Neptun perweilen nämlich bei ihrem cliptischen Laufe um die Sonne während der 5 Jahre 1880 bis 85 gleich» zeitig in ver allergrößten Sonnennähe «Perihcliuml. Zwar übt die Stellung eines Planeten in der Sonnennähe keine Wirkung auf ble Sonne selbst aus, da nach den unveränderlichen, von Newton aufgestellten Gesetzen der Gravitation nur der an Masse größere Körper den kleineren beeinflussen kann und nicht umge kehrt. aber ble gleichzeitige größte Sonnennähe dieser 4 größten Planeten brinat sie auch in die größte Srdennähe und dieser Umstand bewirkt nach vr. Knapp ganz anßerorventliche Störungen in der Atmosphäre unseres Erbplaneren. Als daö gleiche astro nomische Sreignlß im 6. und 1V. Jahrhundert eintrat, litten die damaligen Srdenbewohner ebeniauö unter argrn Wittcrungo- stvrunaen. Im Winter die fürchterlichsten Fröste, tm Frühjahre gewaltige Niederschläge und Ueberschwemmungen, tm Sommer unausstehliche Hitze mit starken Gewittern, Hagelschlägen und Stürmen. vaS ganze Jahr aber hindurch zahlreiche und beitige Wetterstürze. Selbst die damaligen epidemischen Krankheiten bei Mensch und Vieh werden als unausbleibliche Folgen der gewaltigen Störungen der Erdatmosphäre dargestellt. Diese Annehmlichkeiten sollen wir nun von 80 biS 85 zu gewärtigen haben? DaS wäre schlimm. Bange machen gilt nicht! Doch sind die heurigen Sprünge in der Witterung und Temperatur dazu angethan. um die Knapp'sche Hypothese nicht ganz zu ignvrircn. — Bischof Bernert nahm gestern Vormittag in der katho lischen Kofkirche die Firmung von mehreren Hundert katholi schen Klnhern auS allen Thcilen des Kbiiiarelchö vor. Dieser feier liche Akt findet bekanntlich in der römischen Kirche nicht sebeS Jahr statt, sondern nur aller 2—3 Jahre. Daher die große Zahl der Firmlinge. Die gesammte Geistlichkeit assisttrte ihrem Btschos bei diesem Akte. - Die Dauer der GerichtSferten ist in den neuen Justizgrsetzen aus zwei Monate festgesetzt s!5. Juli bis 15. Sep tember). während sie bisher ln Sachsen nur sechs Wochen dauer ten. In den Ferien werden nur bestimmte, einen Aufschub nicht leidende Sachen erledigt; daS Gesetz nennt alS solche: Straf sachen, KonkurSsachen. Arrest- und ZwangSvollstreckungssachen, Meß- und Markt-, sowie Wechselsachen. Wohnungö- und Räum- ungs-, sowie Bausachen (wenn eö uin Fortsetzung eines ange- langenen Baues sich bandelt), endlich Wobnsachrn. Aus Antrag kann sedoch daS Gericht, resv. zunächst Vesten Vorsitzender, auch noch andere Sachen alö „Feriensachen-bezeichnen. Nur in Ferien sachen werden während der Ferien Termine abgebalten und Ent- schcidungen erlassen. Auf ble seit Anfang dieses Monats dem hiesigen Landgerichte voraelegten Klagen z. B. wird erst auf Ende September bcz. noch später der erste Termin anaeletzt; zu Erledigung der Feriensachen können die Landaerichte Ferienkam- mern, die Oberlandesgerichte bcz. daS RelchögerILt Fertrnsenate bilden, was vermuthlich überall geschehen wirb, indem auf diese Weise am leichtesten gleichmäßige Vcrtbcliung der Ferien aut die Herren Gerichtsbeamten sich bewirken läßt. Möchte die lange Unterbrechung, welche ein erbebli»er Tbeil der Rechtspflege er leiden muß, derselben dadurch wenigstens wieder zu Gute kommen, daß die Herren Richter, Staats- und Rechtsanwälte nach den Ferien mit neuer Lust und Kraft ihrem mühevollen Berufe sich btngeben! — Welches auch Immer daS Schicksal der Pferbeeisen- bahn über die Au gustuöbrücke sein möge: zweierlei fleht fest. Erstens wtrv sie, wenn sie gebaut wird. zweigleisig. E i n GelelS verwirrt ben Verkehr, zwei Geleise reguliren ihn. Sodann aber wirb wohl noch manches Master die Brückenbogen durch fließen. ebc darüber die Pferdebahn geht. Außer der Zustimmung der kal. Polizeibirektion Ist nämlich noch ble Einwilligung des kgl. HauoministerlumS. sowie beS Finanzmlnisterö und endlich auch des Herrn Kriegsministers erforderlich; letzteres nicht bioö. well die Bahn an dein Blockbause vorbrisührt. sondern auch well die Brücke alS Mliitärstraße dient. — Bezüglich deö am 11. bS. zwischen Riesa und Röberau stattgeiundenen Klsendahnzusammenstoße» mit dem Herzog'kcben Extrazug wird gemeldet, baß den Lokomotivenfübrer deö von Rieia nach Elsterwerda fahrenden Zuge» ein Verschulde»» wsst. lndem er an der Abzweigung nach Röderau daS für Ihn gegebene Sperrstgnal nicht beachtete und eine große Strecke weiter fuhr, so daß der Zusammenstoß möglich waro und auch stattiand. Beide Maschinen. sowie 6 Wagen wurden beschädigt. 2 Hilfö« bremjer und 3 Personen vom Ctrcu» wurden leicht contuilonlrt. — Am Sonnabend Vormittag lO Ubr sand unter kurzer An sprache Selten de» RealmentS-Kommanteurö Herrn Oberst von Mensch die Entlassung der diesjährigen Quote Land wehr-Mannschaften. welche allesammt vom Leib-Greu.- Regiment verpflegt wurden, statt. Nachdem ben Mannschaften von Seiten gen. Kommandeurs bas größte Lob, sowohl bezüglich ihrer Leistungen alS auch ihre» moralischen Verhaltens während der Dauer der Nebunaen. ertbellt worben war. marschirten dte- selben trupp,reise, nach ben verschiedenen Bahnhöfen eingethetlt und unter Führung je eine» UaterotflzierS. mit Gesang u»v großem Jubel zum Kasernentbore hinaus, jedoch iedensallS ein Jeder mit dem inneren Wunsch«, auf diele Weise nicht «ogieich wieder dasselbe paMren zu müssen. Leider sind auch Bestrafun gen einiger Landwehrleute wie auch eines Unteroffiziers, wie mau hört wegen „Nächtgen". vorgekommen. — Jene am Freitag ln verschiedenen chiesigen Kreisen aut An ordnung der könlgl. Staatöanwaltichast unter Leitung vrS Herrn «aut auü^Mlwtcn LauSsuchunaen er streckten Nch u. A. auch auf de» Eigarrenlaben bez. die Wohnung des Herrn NeichStagöabgeordneten Kayser. die deö Rcdacteur (5. A. Petzolb von der „Dresdner Abendzeitung" und deö Rc- kacteur deö „Hlbdigelgei". Max Kege>, sowie auf die Wohnungen bez. Geschäftsräume verschiedener JndusirieUcr »anieiMich In Altstadt, vereinzelt in Neustadt und t» den Vorstädten. sowie Striesen. — Poiizeiberlcht. In einem Geschäft an der Leipziger straße wurde am ll. d. M. einer Frau, »reiche sich mit ihrem rtiva 3sährigen Klnve ganz nabe an einem Wagen auihielt. der mit Holz beladen wurde, durch daS Hcrabrollen zweier Stämme daö linke Bein zerschlagen. Auch das Kind erlitt an scheinend leichte Verletzungen. Man brachte Beide schleunigst in die Diakonisscnanstalt. — Laut Bericht deö Polizeipräsidiums zu Breslau vom 11. b. M. ist dort ain 8. Juni der 13 Jahre alte Quartaner Friedrich C. entlausen, um. wie er am anderen Tage schrieb, soweit alö möglich zu reisen, trotzdem er nur 4 Mk. Reisegeld bei sich habe. Der Knabe ist klein, krüstig, brünett. Er war mit schwarzem Rock und Dunklen Beinkleidern versehen. — In einer Buchbrnckerei aut der kleinen Plauen- schen Straße wurde am Freitag einem Arbeiter durch eine Satinirinaschine rin Zeigefinger der linken Hand zerquetscht. — Ilnterbald der Aiderlbrücke ist Freitag Abend ein an der Elbe spielender 8jäbr. Knabe tnö Wasser gefallen, jedoch glücklich von dem Kohlenhändler Jacob hier wieder herauSgezogen worben. — Verloren wurde am 10. d. M. aus einem PIcrd«isenbahn- wagen ein sogen. Patent Portemonnaie mit 28 Mk. Inhalt, am Sonntag früh von der Seestraße nach dein Altmarlt ein Hundertmarkschein. Der Finder des letzteren soll 15 Mk. Belohnung erhalten. - Gesunden »vurde gestern Vormittag in einer Droschke ein größeres Goldstück. — Der Verbleib deö Im Polizeibcricht vom 8. d. M. alö von hier verschwunden erwähn ten Kaufmanns ist ermittelt. Der Leichnam desselben ist am io. Juni oberhalb deS GöbriscbgutcS bei Niederlommatzsch auSbcrElbe gezogen worden. DieSelbsttöbtungistzweiselloö. - Die so bäufig erhobenen Klagen wegen deö übein Ge schmackes des LebertbranS. der bei Kinterkrankbeiten re. das un- entbehrlichste Heilmittel l't, veranlahten einige Acrzte, welche die internationale FIschcrel-AuösteUung in Berlin im Interesse der medizinischen Wissenschaft besuchten, den von verschiedenen Firmen ausgestellten Lebertbran einer genauen Besichtigung zu unter werfen. Nach eingebenden Versuchen erkannten die Herren Acrzte den von der Losodrn-Fischguano. und Fischprobutteu-Geseiischait ln Hamburg ausgestellten „Lokoden-Damps-Mebiztnal- Thran-, der vom veeiblgteu Haubelschemiker vr.Ulex in Ham burg untersucht Ist. alS die beste der ausgestellten Thranarten einstimmig an, lndem derselbe sich sowohl durch seine gute Qua lität alö durch die Reinheit seines Geschmackes besonders auS- zelchnet. Der Loloben - Dampf - Medizinal - Tbran ist wasserbell, gänzlich geruchlos, man findet bei ihm nicht die geringste Spur von Fischgcschmack und wird nur aus frischer Dvrschicber zube- reiret. Auch in Dresden haben außer der Kgl. Hofapotheke die Firmen Roch, Schwarzlose rc. Niederlagen von diesem „Lojoden". (Siehe Inserat.) — Der im vorigen Jahre zu Leipzig gegründete „Demo kratische Verein fur Sachsen" hielt gestern Vormittag 11 Uhr im „Münchner Hof" eine Generalversammlung ab. i» welcher Herr Buchhändler Findel aus Leipzig den Vorsitz führte. AuS dein Bericht über die bisherige Entn ickelung deö Vereins, der am 8. December v. I. die erste öffentliche Versammlung in Leipzig abhielt, war zu entnehmen, daß die Mitgliederzahl gegen wärtig 108 beträgt und aut die Städte Leipzig, Dresden, Bautzen, Mittweida. Frankenberg. Siebeniebn und noch mehrere kleinere Ortschaften verpflanzt, sowie daß die erste Feuerprobe. Erhaltung deö VereinSorganü „Deutsche Volközeitung" in Lrtpzig. glücklich bestanden ist. Die Verhandlungen bewegten sich, so lange Refe rent denselben beiwohnte, lediglich aut internein Gebiete, in erster Linie mit dem Entwürfe der Statuten, und waren auö fast sämmtlichen Ortschaften VerelnSmttglicber erschienen. Der Vor schlag eines Redners. die Bezeichnung ..Deutsche Volkspartet tn Sachsen" binsort zu führen, wurde rtnttlmmig abgelehnt. — Das Großenhainer 1. Husarenregimem Nr. 18 unter nimmt nächstens eine Uebungöreise zwischen Pirna und Nossen. DaS Uebungöcommanvo. bestehend auö dem Regimentö- Commanteur, Oberstleutnant v. Kirchbach, einem Stabsoffizier. 6 Rittmeistern, K Leutnants, nebst je einem Unteroffizier. wird dazu am 2k. u. 27. d M. in Altenberg und am 28. in Frauen- stem Quartier beziehen. — Gestern Vormittag nachIIUhr alarrnirte ein Pferd die sämmtlichen Passanten des NeuumrkteS. Dieses vor einen leichten herrschaftlichen Wagen gespannte Thier war vor dem Müller'schen Restaurant scheu geworden, dem Kutscher burchgc- gangen und raste ca. dreimal um den Neumarkt herum. rannte dann gegen eine Mauer des JobanneumS und stürzte aus der Augustuöstraße zusammen. Unter Mithilfe einiger Dlenstiyänner gelang eö erst nach lcmger Zeit, Vaö Pferd wieder aus ble Beine zu bringen. - Neuheiten. Eine von Herrn Arthur Burkhardt in Glashütte konttrulrte und gebaute neueste R e ch e n m a s ch t n e. welche gegenwärtig tn der Papierhandlung von Woldemar Türk am Altmarkt ausgestellt «st. wird In einem vorliegenden Attest deö Geh. Rath Engel, Direktor d«S kgl. preuß. statistischen Bu reau». alS die leichtest und sicher iunktlonirenkste aller biS setzt gebauten derartigen Maschinen bezeichnet. So einfach die Hond- babuna der Maschine ist. io würbe ble Erklärung ihres Wesens doch außerordentlich umständlich sein; eS sei demnach nur im All gemeinen bemerkt, daß alle Exempel, selbst mit ben kolossalsten Zahlen, im Addiren. Subtrahtren. Multlpliziren und Dtviblren «ast imAuarnbllck durch eintgeKurbeltrehungeu gelöst werden.— Die vigilante Firma BaraouSdhne hier bringt wieder al» etwa» Neues und Praktisches Bleistift-Patent-Firrel. Nicht allein, baß man beim Herumdrehen der Scheibe den Bleistift, an welchem der Zirkel befestigt ist. beguem zum Schreiben in der Hand halten kann, enthält der Zirkel auch noch Maßstab und kann zugleich alö Lineal benutzt werden. ES lassen sich mit die sem Patent-Zirkel genaue Kreise schlagen, auch ist er wenn der Zirkel durch Schieben genau regullrt Ist, zum Auömeflen zu be nutzen. Der Bleistift kann beliebig ergänzt werden. Der Preis de» Patent - Zirkels incl. Bleistift betragt nur 25 Pt. und em pfiehlt Nch derselbe dadurch zur Einführung In den Schulen. - Wenn so oft von der Ehrlichkeit der Droschkenkutscher zu berichten ist. ko möchte dieselbe auch einmal einem armen Prlvatkutscher zu Gute kommen. Gestern Morgen ver lor rin solcher 100 Mark von der Seestraße bi» zum Altwartt; erhält er daö Gelb nicht wieder, so muß er Ersatz leisten. Gern würbe er dem ehrlichen Finder bel Wiedergabe eine Belohnung von 15 Mark durch die Expedition diese» Blatte« gewähren. — Wo» von den Gewerbtreibenden sgeielstet werden kann, davon legt die vom Gewerbeverrin zu Colditz "elanstaltrte GewerbeauSstellung Zeugntß ab. Brrttet,» "nb 140 AuSstrller au« Eildltz und zwei au« der nächste« Umaebuna und nur von denselben gefertigte Gegenstände. Hervorragend sind zwei Zimmer- etnrichtungen in Bezug aut dekorative und Möbel-Ausstattung. Wie »veit eö die Stcingutiavrikation gebracht, hat man Gelegen heit zu bewundern a» den Erzeugnissen der beiden bastgen grö ßeren Fabriken. Einen wohllhucnten Anblick gewähren die In» Garten von einigen Eolditzcr Gärtner» hecgcstcUten Teppich- gruppe» und machen ihren Meister» alle Ehre. Das an sich freundlich gelegene Städtchen Eolditz bietet einen giigenchmen Auscnthalt und gute Verpflegung. — Im Nittergutsgehbitc deö Herrn Kanimcrherrn von Hell- dors tn Böhlen brannten vorgestern einige Scheunen und Stallgebäude nieder, wooci auch mehrere icintwirlbichgstUche Ma schinen vernichtet wurden. — In Lößnitz warb am 8. d. die unvcrheiratüete. 20sähr. Anna Marie E...1 von Fünflingen - vier völlig auSgedildeten und einein unvollständig entwickeitcn Mädchen — entbunden. Die Kinder sind natürlich tott; sie wurden nach der Anatomie zu Leipzig gesandt. — Ain Freitag Morgen verließen wiederum iK Meera- ner Familien, aus ca. 70 Köpfen bestehend, ihre Vale»stabt,um sich nach Amerika einzuschlfscn. — Am io. d. Nachttz brannte das dem Gutsbesitzer Johann August Stcinbor» zu Schwepnitz gehörige Wohnhauö mit eingebautem Stall nieder. — Landgericht. Der Friseur und »Agent Karl Wilhelm Warsany von hier war angcklagt, in seiner Eigcnschoit aiS Unler- agent der LebcuSversichcrungogejellichait .,Germania" zuNcwyork und des allgemeinen teutichcn Verjicyerungvvercinö zu Stuttgart Prämiengelter in Beträgen von 280 M. 80 P>., 39 M. KK Pt. und 70 M. 3K Pt. unterschlagen zu haben. Warsany bemühte sich zwar in der mehrstündigen BemeiS- ausnahme sich nach besten Krälten zu entlasten und seinem Comvagnon zum Mitschuldigen zu machen, erreichte aber seinen Zweck nicht, sondern wurde, aui Grund des von Herrn Vicariatö- rathö Lufft gestellten Strafantrages wegen Unterschlagung zu 8 Monaten 3 Wochen Geiängniß verurtheiit. — Gegen Johanne Christliche verwittwete Ritter geborene Böhmerl erkannte die Strafkammer »regen Kuppelei aus 2 Monate und gegen deren Tochter Clara Helene Ritter wegen desselben Veraehens aus einen Tag Geiängniß. — Der Holz- und Kohlenhändler Andreas Schneider und ressen Schivager, der Dicnstknccht Christian Rulla, gaben nur unter diverse» Auofiüchtrn zu. in diebischer Absicht und unter Tbeilnahme eines noch nickt dingtest aemacvteu Mitbeisers in einen Schuppen an der Faikenstraße eingekiettert zu sein. Schneider halte sich übrigens noch in zwei weiteren Fällen deö Diebstahls schuldig gemacht und so erioigte, nachdem Herr Ctaatsanwatt Scvarschmidt die Bestrafung Schneidec'ö und deS wortkargen Null« beantragt hatte, die Berur- tbrilung beiter Angeklagten und zwar Schneider s unter Eiu- rechnung einer bereits rechtskräftig gewordenen Straie zu 8, Rulla'ö zu 3 Monaten Geiängniß. — Die schon ottmalS wegen einfachen und schweren Diebstavlö bestrafte Näherin Iba Pauline Schwarzbach auö Schandau, war rücksichtslos gcnua, einem arme» Taubstumme»». ihrem LogiSwirtb THIencmann dtp. Klei dungsstücke, eine Wasserkanne u. s. w. zu stehlen. Der Antrag des Hrn.VikartatSrathLufst hatte die Berurtveilung der unverbesserlichen Diebin unter Ausschluß mildernder Umstände zu l Jabr Zuchthaus. 2 Jahre EhrenrechtSverlust und Stellung unter Poltzciaussicht zur Folge. — »Amtsgericht. Anna Marie Nösigk, eine 20 Jahre alte, ledige Cigarrenarbeiterin, erscheint mit ihrem kleinen sehr unruhige» Kinde wegen Diebstahl vor dem Schöffengericht. „WaS betreiben Sie setzt?" trug sie der Herr Vorsitzende AmtS- richier Höser, und „Ich kann jetzt gar nichts machen, sondern muß mein Kind warten", antwortete die Angeklagte, »reiche un umwunden geständig war. als Cigarrenarbeiterin in der Fabrik von La Ferme 250 Gr. Cigarettentabak im Werthe von 2 M. 50 Pf. entwendet zu haben. Herr Amtöanwalt vr. Gensei beantragte die Verurtbeilung der nicht beneibenswerlhen sungen Mutter wegen Diebstahls unb erkannte der Gerichtshof aui 4 Tage Gesängniß. — ..Sie Haben s weit gebracht. Mi!" äußerte bte Probuktenhänblerin vcrwsttwetc Jücvtzer zu einem Gen darme», au» dessen Anzeige sie vorn Landgericht »regen ver suchter Beamtenbestechung zu 6 Wochen Geiängniß verurtheiit war und übrigen» gab sie den» Beamte»» auch noch ihre Mißachtung dadurch zu erkennen, daß sie vor demselben auSspie; Der Strafantrag des Herrn AmtSanwalt vr. Geniel batte die Verurtbeilung der I. zu 15 SN. Straie ev. 3 Tage Geiängniß zur Folge. — Die Fabrikarbeiterin Pauline Baldcms »vurde von der unter sittenpoilzeiiicher Aussicht stehenden ledigen Kretzschmar wegen gewerbsmäßiger Unzucht venuncirt. auch iür schuldig be funden und dlcserhalb zu 3 Tagen Halt verurtbctlt. Gleichzeitig trat aber die Denunciantin eine Strafe von 10 Mk., »veil die selbe trotz erfolgter Vorladung nicht zur Hauvtvcrhandlung er schienen war. — Der lOsävrtge Friedrich Hermann Riemer schoß im Februar d. I. aus dem Grundstück seines Vaters in Boxtort einen Raben und um dieselbe Zeit »nachte er mittelst der Sclfleßwaffe einem Buntspecht, also Singvogel, den GarauS. Herr Amtöanwalt Wimmer beantragte die Verurtbeilung wegen Schießens ohne polizeiliche Genehmigung t zu Punkt 1) und Ver letzung deS JagbschutzgesetzeS und wurde Riemer in diesem Sinne zu K M. Geldstrafe event. 2 Tage Hakt verurweilt. — Die Ab- theilung deö Amtsgerichtes «ürVerwaltungSNrassachen tVorsitzen- bcr Herr Amtsrichter Woli> hat ain vergaugenen Freitag die 400. Sitzung tn diesem Jabre abgebalten. — t!and«krich». Am I». Juni Bor,». Ulir gegen de« Handarbeiter Friedrich Augnft «llmann uud dessen Ebciran Wühciimne Aug. ged. Eclmrich and Vonchappei. sowie den Bo,gl Edmund Fürchtegotl Noack und dessen Ebcsra» iNniiiraiie ged. User, ingscichcn den Handarbeiter August Glaser in Rencos-Iiüp wegen dc»w. in Mitthalcr- schast «erlidlen schwor» und eil,fachen Dicbstadl» I», NülksaUc unddcaelientl Hehlerei. — «IdbSbe in Dresden. 13.Juni.Mitt.: 1« Lenk.über 0 Aentllelou. -s- Bei einer äußeren last tropischen Schwüle und während eine» vorübergehenden Gewitters, aber — was desto daukens- werther anzuerkenncn — in dem gut ventilirten Altstäbter Hvttbeater eröfsnete Frl. Clara Ziegler am Sonnabend vor durchaus gefülltem Hause ihren diesmal leider nur kurzen Gast- spiel-TvcluS mit Grillparzer s „M edea". Bekannt ist, wle vor» tbelibait daS Naturell, die stimmliche Veranlagung und die «eußerilchkcit der hochgeschätzten Künstlerin sich zu Schaffung der Titelrolle eignen und wie dieselbe versteht, die gcvcimsten Inten tionen de» Dichters zu lntervretlren. ES Ist bier eben nicht der Ort. über de» inneren Werth Vieles Dramas, welches bislang durch literarisches Cliguen- und Partclwcsen oft verkannt und verschmäh» und in Süddeutschland aer» zu hoch geschätzt wirb, st» deS Näheren auszui'vrcchen; gewiß ist. baß Frl. Ziegler, mit »reicher sich in der Tbeater- und Kunstgeschichte Medca fast tdentiflcirt bat. das Verdienst zuiällt. dax wir dein Genius der Grillparzer'schen Muse, unb werten dieserMeisterschöMng. weiche sich durch strenge uud treffliche Führung de» tragischen Charakter« tm besten klassischen Sinn auSzeichne». unsere volle Svnnxttbic
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