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Dresdner Nachrichten : 17.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005175
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800517
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800517
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-17
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.05.1880
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1«k >0, »te«i><k,»d, »In,el« »uscrt»Ir mach! sich die nlchi »erdlndliö ^rserqle»««nnahme ndlerlk»» ndUch. »ulwilrtli >««»«>» «. in Ham- vtrll», Wien. Lst^i». tz»l Meid. »ur», verli», Wien, Lei! «xtlau. granliurt». L , ., M»ss« in VerUn. Leidet-, Wien. H-»dur«, yrantsurt a.«., Mün- che».—Oi-nd« » «». in ftranisue» «. M. — vurecui» d. ^InNeeit»»»- Veuet". - «»'»,, iHii«. V-IU-, E 0». t-> tziaril. Loxxsl L 60., jvtrt koklass-Ltrasso IS. A Loks cior Lpororgasso. Sir. 138. Tageökatt fiir Yolitik, tllnterhaltung, Geschästsverkehr. Lörsenbericht, ^remdeiflifte. Ln- unä Vsrkocuk »Ilsr 8t»»t»- p>pl«r«, ps»«iii>el«f», chotloo otv. ^u»r»>illlii8 »>>or Ooupcma- Un- ont^ostliclis Lontroi« äor Vvelo»- «11»^ Lllor^«rtd^»iiior«n. ^Uos ^,el. auoll aut drioflioksin IVvj vo«lolt»tsll» klir *koo Hotel 22m §Lä 12 7LLrL2ät, soküustvr, aiistviiülimstor ^utvnttialt in 1'karaiicit, emptivdlt viusiu tioclixvolutcm Bublikum, grossvn uu<1 lcloinon 6o- sß Lollsoliaktou svin Ilotcfl uull Pönsionst, Oarton, livstaura- M tioiis-PnIcalo uncl 8aai. Diauo rur 8ot!U1i8«u LenuEun^. S) 8tots IriiicUo koreilon, euto kuello uuä Koller, ^.us- «I>a»uim8. Uoeliaebtuu^evoU H. IV. ' N »will S»I,r»t, »erden «»^end»», N di« Vdd«. E Ude »n»en»«»«», «»»»,-,«„tzr. S, Neuft-di nur an VIochenl»»en: ar «Itiicrgalie Nr.üdis Nachm. «Uhr »> «tner etnl»-lit,e» »eltltetle l«,!e, ISPsge. Eui-es-nd« die Zeile Sil Psge. Eine «araiiiie sür da» nach«. ttitige iinchemtn der Jnierat» »otrd «ichlgtgeden. >u»w!irttge Annoncen.Auftrige von un» unbekannte» Mrme» und vertone» inscriren wir ttur aeaen ivr»numrraii»o,Zahlung durch vrteimorlen oder V«iiein»ohluna. Acht Lüden lolien IS Pt-e. An- serat« Iür die Lioniah» Stummer —' E"^eh,°ge dir Pklct. T'LFlioK 86Ö§N6t krük 9 biü von ^.benäL 9 Iltir. Mill., seil gelier» I Miliimlr. gciiigcii, Therinomolwgr. »/Rca«,«»ur: 2«iß-«-W.. Iliedr. Tcn»>. IU«« A., >««>«s„'-«««>«.,« es. '.eordolcwmn. Sic«!«»-l: dewniii. Skeueste Telegramme »er „Dresvner NaÄrtätteu." Wien. 16. Mal. Wie tie „Montaaörcvue" erfährt, schloß sich bereits Oesterreich-Ungarn rem Prinzipe Vcs ei>6lisct)en Nilndtchreibeno an, welches bie gcineiiijamcii Schritte i» Kon- stantinvpel berrefstz rer »wntenrgltnlichc», griechischen unv arme nischen Srage beantragt. Nc>v-ttork. IS Mni. Mes,l 4 D. 75 C. Rolher Winterwuzeli ID. 33 C. Mais ^,!«i S3 gracht 4^ C. Dresden, 17. Mai. — Stm 13. b. inspizirte Se. Erc. StaatSmtnister v. Noslttz- Wallwitz die vereinigte» ^anrcoanitaiten Huvertusburg. — Eine iiir die sächsischen ^etnwanbwcbcr wichtige Ent- schclruiig hat der Buntesrath getrofse». Er hat rem RcichStago- beichiusse zugestimmt, ras, rer Flachs zoll nicht cinge'ührt werbe. Damit entschwinbet die Geiavr einer erheblichen Acr- thcuerulig res sür bie Weberei so nothwenrige» »tohmaterialö. — Sechs Wochen lang, vom 15. d. an. gilt bie Schon- und Hegezeit iür Schnevien, Hühner, Siuer-, Birk- unb Hasel-Wllb. Wer dergleichen schießt, veriällt bekanntlich in strenge Strasc. Die Iagb aui männliches Ebel« und Damwild, Reh- bbcke und wilde Ente» beginnt am I. Juli. — Dem sächsischen ^anbgenbarmerie-Corvö ist eö durch ministerielle Mrsügnng gestattet worben, von jetzt ab am tie Sommermonate anstatt teg schwere» HclmeS die leichte Mütze zu tragen. — Berlin, Fischerei-Äuöstellung. AlSSe.Maj. Kbnig Albert bieAuösteUung burchwanbclre, warb sein Blick auch durch bie über einem mächtigen Stcinbutt angebrachten Notiz: „Angekauit vom Restaurateur OScar Renner in Dresden" ge- icssclt. Majestät sah sich baS Tbier näher an und bemerkte lächelnd: „Die wirb also von meinen lieben Dresden verzehrt werben!" Auch amüsirte Se. Mat. ganz besonbcrö ber falsche Esk mo, der sich in einem echten Kosak auö WaUroßcippcn und Scedunboiell herumtummelte. — Das herrliche Pfingst wetter übte aui den Verkehr begreiflich den belebendsten Einfluß. Schon früh vor 4 Ubc warb eS aui allen Plätzen lcbcncig. Um 4 Ubr wurde» am Arsenal die drei üblichen Salutschüsse abgegeben und von'/sb Uhr ab durchzogen Rrveilien die Alt- unb Neustadt; die erstere ward durch bas Waldbornlstenchor deü Schüxenrcgimentö l'tr. 108. die letztere durch die Kapelle dcö Leibgrenadierrcgimentö Nr. 100 auögesübrt. Bereits irüv 3 Uhr traten aut der leipziger Balm drei Ertrazüge S 42 Wagen ein und ebenso brachten die regulären und Ertrazüge von Zittau, Frciberg-Ehcmnitz und Berlin ganze Vblkerwanberungen von Vergnügungszüglern. Das höchst cou- lante Entgegenkommen der sächs. StaatSciienbahnen, welche z. B. Zittau-Dresden und retour mit zweitägiger Giltigkeit, die Perlon u ;t Mark beibrbert hat. bewahrte sich bestens. Die Frühzügc nach Böhmen und die ersten Dampiboote von 5 Uhr früh ab snhrten viele Tausende stromaniwärtö, die maiengeschmückte» unb beflaggten Dampier mußten mchriach durch Rcservcbovte niitcr- siützt werbe». 2» nächster Umgebung der Stadt entlud sich der Fremdeniirom in den Großen Garten zu Ferraris, in de» in der Morgensonne an dem belebten Strom entzückend gelegenen Scbiuergacten, aut bie Saloppe und ans die so schnell beliebt gewordene aussichtsreiche neue Wachwitzhöbe. Die Mobernisi» rungögewalt dcü Zeitgeistes ivrach durch die Ankommenden wie der lebbait zu dem Beobachter. Wenn noch vor wenig Jahre» der Pfliigslicsibcjuch hici cintras, ta war tie weit überwiegende schon in ber Kleidung und der Haltung tie biederen Provinzler veiratbcnbe Mehrzahl, handelte cs sich gleich nur um den zwei- oder dreitägigen Besuch, ausgerüstet wie zur Reise um die Welk; riesige Reisetaschen, Koffer, Kisten, Schachteln bie Hülle und Fülle kamen da mit an unb beim AuSsteigcn hörte man trotzdem noch an allen Ecken und Enden die ärgerlichen Auürnte „sicb'slc Mutter, Lao ha'm mrrdoch noch vergessen,"-Ja unb dav ooch!" Heutzutage ist daü anders. Die Koffer und Schachteln haben sich trotz der mehrgeworbenen Reisenden gewaltig verringert, ein elegantes Reijctäschchen. ein eingesclnialueS Plaid — voM! ES war trüber so reizend, die vielen Gestalte» zu betrachten, die zag- hait anssilcgcn und de» Mund schon aufrtssen, wenn sie den ersten Fuß erst in den Perron gesetzt, die dann dastandcn unb daü Uebrrwältlgende der großen Verhältnisse mit sprachlosem Staunen über sich ergeben ließen und de» Weg in die Stadt antraten, wie etwa der Ansiedler im fernen Westen einen ihm noch unbekannten Wald. Indessen - war das trüber auch spaßiger; — eö ist doch sür Handel und Wandel besser, wie es letzt ist. — Ein MedactionSbesuch deS Herrn Ingenieur Neumcister. welcher am Freitag nach seinen schrecklichen Erlebnissen in Rußland in seine Vaterstadt Drcödcn zurückgekcbrt ist, war höchst interessant. Herr Neumeister war im Iaore 1876 als woblgevrüitcr Ingenieur und nachdem er seine Studien aut dem hiesigen Polytechnikum glänzend vollendet hatte, aui Anregung eines Verwandten aus die Besitzungen deS Herrn von Kotzebuc i» Eilhland gegangen, um sich dort alö Eisenbahn - Ingenieur nützlich zu machen. Später begab sich Herr Neuincister nach dem . .. ...... südlichen Rußland, um die Leitung einer Bahnlinie nach der z abgcri,,en und in einer Dcnnvischneiterei gcrieto ein Arbeiter mit KiIm zu übernehmen, deren Eigcnthümer ei» zum Millionär ge- der Hand zwischen tie Sägeblätter, wodurch ihm ein Finger wordener rus'ischer Bauer war, wcla cr weder lesen »och schreibe» konnte. Mitten In seiner Lhätigkeit daselbst und ohne Ahnung, welches Schicksal ihm vevorltand, erschienen einige Zeit nach dem Eisenbahn-Attentat aui den russischen Kaiser vor Moskau am 1!«. Dce. 1870 eme Anzahl russischer Gendarmen bei ihm. als er eben sich aui ber Strecke bciand, versicherten sich soiort seiner Person und hielte» ivm eine Photographie vor die Augen, deren Portrait allerdings die ttlesichtszügc Neumcistcr'v in größter Aebnlichkctl zeigte und ani den Ahnungslosen so srapvircnd wirkte, daß er i» die Worte ausbrach: „Wo haben Sic dleö Biid heck ich habe mich ja gar nicht pbotograrbiren lassen." Aller dings war es ein verhängnißvoller Zufall, daß diese Photograrbie dcS hochvcrdächtigen Ingenieur Ludwig Hartmann, roc-.w Wolkoff. denen Nichtauolicierung durch Frankreich vor Kurzem so Aussichten für den 17. Mai: Zunehmende Bewölkung, kälter, keine wesentlichen Nietcrichlägc. Warschau, wo er abermals ca. l'/s Monat lang die qualvollsten Tage durchzukostcn batte, mit den gemeinsten Verbrechern, welche ihre Reise nach Sibirien antratcn. ohne jede andere Nahrung als Brod und Wasser, zusammcngesperrt wurde, biS eö ihm gelang, durch einen barmherzigen Untcrbeamten ein heimliches Brieschen an den General-Gouverneur von Polen, Herrn von Kotzebuc. zu sprdiren. Dieser Herr ist glücklicherweise der Bruder des Herrn von Kotztbue Ist Esthland, wo Neuincister zuerst bei seinem Eintritt tu Rußland gewesen war, und durch tie Vermittelung dieses Herrn und des Lorls-Mellkoff wurde ihm endlich gestattet, unter polizeilicher Bedeckung Rußland zu verlassen, auogebeutclt, mit Läusen bedeckt, ein ümonatlicheo Hemd aus dem Leibe. Man tranSportirte Ilm nach der preußischen Grenzlcstung 2hor» an der Weichsel, wo ihn endlich die Strapazen auiö Krankenlager warien unb er lm Krankenhaus 1>/c- Monat last hoffnungslos barnicber- lag. Charakteristisch ist cS, daß möglicherweise der glückliche Ausgang der Krankheit Dem zu danken Ist, daß er eines Tageö Im unbewachten Augenblicke die ganze Flasche voll Arznei aui einmal unv nebenbei noch eine Flasche Rvthwei» auöiecrte. Die in Dresden lebcnbc Mutter Ncumeister'S sder Vater, Oberförster in Radcbcig b. Dr., war inzwischen gestorben) war nach Thorn geeilt, um Ihrem Soim mit Geld und Rath und That Hilsc zu bringen, wurde aber nicht zu ihm gelassen und mußte rcsuilailoS wieder abretscn. Endlich war Herr Neuincister wieder soweit gekrästigt. daß er an die Heimreise denken konnte und so ward ihm durch Verabreich»»» von 100 Mark durch einen Herrn von Finkcnflein endlich bie Möglichkeit, in abgerissenem Kastan, mit schlimmen Wunden an de» Beinen und i» der Gesundheit tief erschüttert, die Reise nach Dresden anzutreten, wo er nach seiner Ankuint am Freitag Mittag von seinen Angehörigen keö chiflvnnlrtcn »Anzuges und der lang gewachsenen Haare wegen kaum wieder erkannt wurde. Wenn man Herrn Ncumclstcr'S Schilderung hört, hält man cS nicht für möglich, daß unter dem Schutze der Gesetze eines gesitteten Staates einem nachweislich völlig unschuldigen Mann derartige Scheußlichkeiten paisiren können. Vieles ist allerdings erklärlich durch den in Rußland herrschenden Deutschenhaß, der darnach gar nicht tragt, ob Jemand unschuldig ist, sondern ihn schon deshalb im vorhinein mit Füßen tritt, weil er sich unterstehen konnte, in Deutschland geboren zu werde»! — Der noch heute und morgen sich hier producircnde Herr K. Damm hat durch seine gestern vom Garten deS Feldichlöß- chcnS weg auSgeiührte Lust schiss fahrt den Nachweis ge- liciert, daß er nicht nur ein in seinem Fache durchaus tüchtiger, sondern auch kühner »Aeronaut ist. Nachdem nämlich gegen '/,-7 Uhr Abends der Ballon gestillt war und außer den Gebrü dern Damm Herr Ingenieur Käntlec in der Gondel Platz ge nommen hatten, eriolgtc das Aufstclgen rapid und in glatter Welse. Nach einem Telegramm sind tie Lustschiffcr in Ober- seidcwitz gegen Vs8 Uhr aus Herrn Gliemann'ö Besitzung glück lich nledergckommcn. - P 0 l izeihcrlcht. Durch siedendes Wasser habe» am Freitag zwei hier dienende Mädchen schmerzhafte Brand wunden erhalten, das eine am rechten Fuße, baS andere cm beiten Füßen und an den Händen. Sie wurden in daS Stadt- krankenhauö gebracht. — Freitag Vormittag wurde aut der Pra- gcrstraße eine Er au. welche einen schwer bepackten Tragkorb trug, von einer Droschke um gerissen, auschclncnd ohne verletzt zu werden, da sie ihren Weg »ach dem Bahnhose kortsetzen konnte. Der Kutscher inhr, nachdem der Uiisall geschehen, verbotswidrig in raschem Trade davon, wurde aber später doch noch ermittelt.» — Ter Lebensmüde, welcher am Freitag Abend von der Dampsschifflantungsvi nckc am Hotel Bellevue in die Elbe sprang, dann aber gewaltig zu scvrcicn begann und herauögcstscht ward, ist glücklich davongckommon, denn am Sonnabend Abend sang er schon wieder lustig in die Welt hinein; — ec ist nämlich Sänger, heißt Vcrwornier und gehört dem Hottheaterchor an. — Alö gestern Morgen der von Görlitz gekommene Extrazug kurz vor Bautzen eine» Bahnübcigang passirte, ward doscibu eine Baucrirau, die noch über tie Gelciic wollte, von der Maschine erlaßt und übcriahrc»; die Unglückliche ward voll ständig zermalm«. — Ucbcr Köttewitz, M cnsegast und Weesenstein entlud sich am Frellag ei» sehr schweres Gewitter mit wolken- bruchartigcm Regen, >0 daß große Massen Steine uad Frlvbodc» in'S Mügtitzihai hcrcingcschwcnnnt wurde»; beim Wcescnsteirier Schloß liegen die Steine meterhoch im Ehaussccgraden und die Wielen sind überschwemmt. Im Obcibon von Köttewitz wurden verschiedene Keller, Küchen und Ställe unter Wasser gesetzt; vier Ziegen der Wittwe Patzig konnten noch mit knapper Noth vom Ertrinken gcretiet werden. — Während eines am Freitag über Schön selb bei Ostritz gezogenen Gewitters ward der Knecht August Gutte vom Blitz erschlage». Am Freitag waren In Chemnitz i» einer Eisengießerei Arbeiter damit bcschästigt, eine Pfanne mtt2Eentner» glühenden Eisens zu tragen, alö der eine zum Fallen und mit der Unten Kopfseite in die glühende Masse kam, wodurch er an Kops und Rücken schwere Brandwunden davontrng. In einer anderen Fabrik wurden einem Arbeiter vom gebenden Zeug zwei Finger Montaa, 17. Mai. zersägt ward. — Aus LiebeSgram erblng sich ln Plauen i. V. ein 14>äbrigcr Handlanger! In L eipnItz tödtcte sich gleicherweise die Auscüglcrin Aurclie vcrw. Wünsche. — AmtSgerI ch t. „Ick hatte mir freiwillig jcmeldet und da wollten ie mlr 1 nämlich die Gendarmen) binde» und bauten mir i» einen Fcnstcrwintei" re., In dieser ganz entstellten Form eröffnet«: der stadtverwicienc Ficischergeicllc Gottfried Schuster, ein preußischer Landsmann, seine Darstellung über einen Voriali am April d.I., bei weicher Gelegenheit der bereits wiederholt bestrafte Mensch e'ngcwickclt wurde. In der Tbat lag aber die Partie ein wenig anders, denn der Vagabond wurde wegen verbots widriger Rückkehr ohne seine Auflockerung „hgelaßt und sollte darauf wegen seines unbändigen VechalkcnS gefesselt werden. hatten die denn der ^ vieles Aussehen machte, ganz frappant mit den Gesichtözügcn deS In-!Im Begriff, diele Vorsichtsmaßregel durchzmührcn, genieur Neuincister übereinstimmte, sa der Zufast war sogar soweit dabei bcschästigkcn Beamten einen schwere» Stand, grausam, daß die russische Poltzct auch die Narbe an der rechten! nichts weniger als gefügige Arrestant schlug auf seine Gegner Hand Ncumclster'S fand, welche daö Signalement Hartman,i'o! vcrzwciicit los und beleidigte dteiclbcn auch durch seine stellende chacakterittrtr. 'Natürlich war dieS Alleö zusammen Grund genug! Redensart: „Die sächsischen Lchandarmcn sin man Hunde und iür die robc, brutale Gewalt, nnnmcbr »»seren umchulbiae»! Ochsen!" Kein Wunder, n enn der Renitent bet seiner erbitterte» iungen Landsmann als aemcinsten Verbrecher zu behandeln. Ge-! Gegenwehr auä' einen wohlverdienten Denkzettel In Form eines ieflelt wurde er nach Moskau gebracht, kort einem hochpcinltchen > Schlages erhielt, woran' sich seine Behauptung, er sei „stircbibar Gericht unv einer langwierige» Untersuchung niiterworfcn und jcinißvandclt" worden, stützt. Daö Schöffengericht unter Vorsitz nachdem man ihm doch nicht daö Geringste hatte Nachweisen können, nachdem man ihn auf die Atteiilatöstefle geschleppt und über den Sprengstoff unb die Mineiriegung aui'S Peinlichste in. auiriri hatte, schleppte man den Unschuldigen aui einer 44- tägigen ciu-ilvoUen Fußreise, unter täglicher Verabreichung von des Herrn »Amtsrichter Ist'. Tbost dictirte dein uncultivirtcii Eleischer, dem Antrag deS Herr» AmtSanwalkeS Wolfram ent sprechend. eine sicbcnwöchentllche Gcfängnißstraic zu. — Marie Minna Reif, eine schon 2:i »Mal bestrafte und ans Dresden anogcwieicne Dirne, wollte sich an einen Nachrmächtcr Schöffengericht eine zwei- Dcr schon sechs Mal bestrafte auS Königstcin machte am »Ketteln unsicher und vom und arrclirt, riß sich der ctwuS trockenem Brod. Wasser. Kraut und ttiukenvcn Fischen nach «rächen von dem Ne in der frühen Morgenzeit arrettrt worden war, nachdem sie letzterer aui einer Bank an dcrBürger- wieie schlaiend betroffen baue. »Bei ihrer Einiieicruna in das Polizeigei'änguiß behauptete nämlich die Rcst der Frau dec- Arresthauöinlpectorü gegenüber, der Wächter bade sie, rbe er zur Arretur verichritleii sei, mit unsittlichen »Anträgen verfolgt :c. und da sich diese »Angabe alö eine bröbaite »Verleumdung herausstellte. dictiric ibt das monatliche Geiängnißstrase zu. — Schisser Emst Tbeodvr Fischer >7. »April d. I. Striesen durch Ortöpolizlsten Sodann erwischt flcgelbaite »Bursche unter rohen Schiinpsreten von dem Beamten loö und schlug stm auch i»ö Gesicht. Im Gemcinteamte betrug sich Renitent nicht bencr und als er im gefesselten Zustande »ach der Geiängnißwache gebracht war, zertrümmerte er mit den Stieseln zwei Fensterscheiben. »Wegen dieser groben Vcr geben wurde »Angeklagter vom Schöffengericht unter Vorsitz dcö Herrn AmtSiichler Kurs zu 3 »Monaten 2 »Wochen Ge- fängnitz verurihcilt. Die »Anklage vertrat Herr »AmlSanwalt »WimmerDer bisher noch unbei vollen gebliebene Tlichlergeseile Friedrich Otto Ilchncr genannt Kellner kam in den starkbegrü»- dcten »Verdacht, zwei Simobobel im »Wcrtbc von 5 M. und drei Schraubcnzwingcn dem Tischler Hesse in diebischer »Absicht auS- geiübrt zu haben unb wurde auch, trotzdem er behauptete, die Hobel seien sti» Eigentbum unk tie Zwingen habe er blos borg weise In Besitz genommen, deS Diebstalflo iür schuldig erachtet, den er mit 3 Tagen Geiängniß büßen muß. Tie Vcrthci- digung führte Herr Nesercndar I)r. Otto. - Der vormalige Dienstman» »Wilhelm Günther aus Löbtau wurde eines Sonntags von dem StadtbezirkSauischer Türk nach dem Polizeibezirk sistlrt, weil er sich einer unsittlichen Handlung schul dig gemacht halte, und aui dem Transporte nach dem Polizci- gebäude zeigte sich der »Attestat dcm begleitenden Gendarmen von der widerspenstigsten Seite, scbimpste auch den »Beamten in gröb licher Manier mit dcm »Bemerken, dieser möge erst den Spitzbuben, der ihm 25 Ai. gestohlen, hingen. In Rücksicht auf den etwas angetrunkenen Zustand kam der »Angeklagte schon mit 3 »Wochen Geiängniß weg. — »Am 25. Januar, kaum nachte«» der letzte Walzer aus dcm Tanzsank des Teichcrt'schcn Gasthofes zu Nieter- gorbitz hermttergeblasen und der Saal geräumt war, ging cs in und vor dcm Gastbote noch so unmäßig lcbhait zu, daß das Ein schreiten deS Gendarmen Lasst recht sehr am Platze war. Der Krawall begann in der Gaststube und hatte sich auS einem Streite vcr Musikanten mit dem Tanzmeisier Gustav Starke entiponnen, der erstere angeblich betrogen haben sollte. Nachdem zunächst der Fleischer Lieberö von einem der Krawaller gepackt und ihm die Zacke förmlich vom Leide hcruntcrgcrissen war, überkletterte eins der hinanögesperrten lärmenden Rotte, der Handarbeiter Eduard »Adam daS Gasthofsthor, wan einen drin stehende» Fleischergeiclle» auf bie Seite und ließ dann bieKrakelster durli geöffneten Thor weg wieder eiiipassircn. In der Gaststube traicn die Eindringlinge Anstatten, siä' an derEbcirau des Fleischer Lieberö zu vergreifen unb LiebcrS selbst bekam sogar einige Treffer weg. DcralSZenge mit vorgeladenc Gendarm konstatlrre. daß das Häuflein derKrakekflcc schleunigst zusamincngcschmolzcn sei, alS cr mit Notiren der Nebel thätcr begonnen bade unb ein anderer Zeuge erzählte trocken von einer gewaltigen Ohrfeige, mit weicher erlür seine Bemühun gen, die Ruhe herzustellen, traktirt worden sei Die »Angcschnl- digtcn Adam unb Starke hatten sich der gmlshauptmcmnschait. li cben Straivcriügung nicht nnlcrworfcn und in der Schöffcn- gericlstositzung unter »Vorsitz deS Herrn Amtsrichter Wolf stellte sich nur die Schuld Atam's klar heraus, der daittr zu 2 Tagen Last vcrurtheilt wurde, während sein Nachbar auf der Sinklage bank, Starke, alS kreier Mann den Gcriclstssaal verlassen konnte. - tirlbdSl,» in Dresden. iü.Mai. Mitt.: 56 Leut, über«). Feuilleton. -ß Die Hoft he ater waren trotz deS warmen »Wetters gestern sehr besucht. Aber auch im R e s i b e nzt h eatc r erregen die Spanier eine Fülle von Interesse, man jubelt den Damen »Nb Heren zu und bat allerdings einen so originellen Genuß, wie er seiten auf einer »Bühne geboten wird. »Nur heute und morgen treten dicandalusischenKünnler noch hierauf. Pekuniär haben tie richtigen und dankenSwerlben Manipuicttionen dcö Di rektors Karl eö ermöglicht, daß er jetzt bereits, zu Pfingsten, den ganzen, sehr hoben Iahrespacht für daö Theater, 30,000 Mark, baar abbezahlt hat. -j- »Auch solide buchhändlcrischc Ilistcrnehmimgen sehen siä» mitunter gezwungen, zu ihrer Empsehlung originelle Mittel in Anwendung zu bringen. Ein höchst gediegenes »Werk ist aner kanntermaßen das P i c rer' s che E 0 nve rsci t i 0 n öI c r ik 0 n. Die Stimmen dcr gccicistctstcn Zeitungen haben cinmüthig die »Vorzüglichkeit dieses Hanö- und Familienbuchs anerkannt. Sein Ruf ist begrüntet, »Aber trotzdem bedar» ctz mitunter cnikcrgc- wöbnlicl'cr Zugmittel, um daö »Publikum zur Subscription ans dieses gediegene Unternehmen zu veranlasse». Gute, kostspielige Werke wollen nicht bloö berauogegeben, sondern auch verknust sein. Zu diesem »Behuic erhält icder Suvscribcut am das in dcm »Verlage des Literarischen »Bureau zu Golha erscheinende Eonvcr- sationölcrikon alö »Prämie ein sebr wcrthvoües L00S zu der großartigen P'erkclottcric, welche dcr Mitteldeutsche Rcnnvcrcin veranstaltet. Dieselbe uimaßt 1000 Pferde, 200 Eguipggen, 100 Salonclnrichtungcn, 300 Pianinos und 1000 goldene Remontoir- ubrcn mit goldenen Ketten. Dcr Hauptgewinn besteht in 100 Pferden. Alle Gewinne haben einen Wcrtb von 2 Mist. Mark und daö Literarische Institut in Gotha hat sämmtlicve Loose vom Rcnnvcrcin erworben. Das Ganze steht unter dcr genauen Eon- trolc dcr Landesregierung von Gotha. Die Vcrlöosmig findet 1881 statt. DaS Pierer'sche Lexiton erscheint biö dahin In 18 gebundenen Prachtwerken «« 8 Mark. Man erhält also für diese Summe nicht dloo ein treffliches wissenschaftliches Werk, sondern auch die Anwartschaft auf einen höchst wcrtbvoflcn Gewinn. -ß »Wie wir criahrcn Ist gestern Nachmittag '05 Uhr Herr Hoskapellincisier Krevö nach unsäglichen Leiden verschicken. Briefkasten. L. G. G. I» G. M. I.. »B nutzen. „WaS sagen Sie dazu, wenn, wie es einigen älteren Landwirtben der hiesigen Ge gcnd «gangen ist, Jemand aui dieBerliner Fisch-Ausstellung täbrt, einige Zeit in »Berlin Verbleibst und doch nicht in die »Ausstellung kommt? »Warum ? Wisscu'ö vstllcicht tie Gatter ? oder - Sie?" - Die Herren hatten sich vielleicht im Nier'schen Weinkeller etwas voreilig einen »Aal geholt und begnügten sich mit dieser Art Fisch-»Ausstellung. Mü11er' sche Biervertilgcr. „An Deine »Weis heit cippellircn wir. »Welches sind die Nächte dcr beiden al» Wcininördcr verschrienen Heiligen sta»-rati»8 und 8ervabius? reip. rechnet man die »Nächte vom I I. bis >2. und 12. bis 13. ober 12. biö 13 und 13. bis 14. »Mat alö dieselben?" - Die Erster«,.
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