Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 01.06.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188006011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-06
- Tag1880-06-01
- Monat1880-06
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.06.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»0»«»«,», ln «erlin, M«. . »»»«. tzra»MuU, »«L—»«i»«» «».«» vr»>>N»rt «. M, — Bur«»- d. ,^«»«11»»-»- —u»r», l.»«Nk, kiM» » v«. tu v»r>». vr»8 ÜÜIl1txv8<Mtt Tagevkatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. LSrsenbericht, Fremdenlifte. M. I»LrNM8. S»Ur»t« »<s»k» » »t» NbS». » Mir «n»«»,m»»N. H,n>it«,«t»»MtiI-,»lrui,r. S, NkusiodI nur ,» «luchknl-lk«: ,r. Ul»iiir,-ii« «-.üintslach».«»»,. — Der Rau« «i».r <>ni»,ltt,r« Oetiltetl» k-Iic, IL'pi,-. ii»i,,(,«»» dt, Zcilr LU itzlge. «n, »,r,n„, ,ltr da» ui««. Itlt», «klchrtnen der Ins,rach »trd »tcht gtiebeu. Aulvirltge einnoncrn» Aiiirügr von uns unbrkLunlkN^murn und Vertonen lntcriren wir nur argen KI ränumeraiido-.'Iaiiiung durch Brietmarten oder Potleinjalilung. »chr Silben «olieu IL Ptgr. In- serol« für die Montag». Rümmer »drr »ach eincui I?t ltiagc dt« Petit, »kit« ru P,gc. von It«ppvl PL D« K. Soxor, «l«IUMNS8 ^llvv 7 uvbtm 6akü Löllix. t»vüii«t«t >,itU kt«;I»Io>»i»»>itr»SS« LS» Loks cksr Lpororgasso, «ttteruna »«in »I. Mat: SaroMeter nach vsiar «°,otd, wallltr. I» i.tdd«, 7 ll.i 7»1 Astern d Milli mir. ^elallcn^ r^e>mo,nctro^r. in Reau«.: >>/,» M, ntedr. L »p«t« n untt loustcr- rvicddnltigvtv Xumvalit govbtrn- licder, als nuck teiovr Saolisn iockou Ovuros /u civn billigsten kreisen. 'lapetvn-livLtor von 3 bis 13 Ltltck. kiodvn nacli nusivürts lrrmeo. »L--S!<-SiLS:-^S!A^A L. Mr86l»kol<1'8 Noltdaka «i. lattsrss» u. pvavlooirtirllungeo, 2 Ltruvvatrasso 2. tnvadin« »on kenaloneprorckeu. >) Rr. 1S3. Mill , teil > lemo 7 »i Iheri „ hitchtie I» ' W -totdwind. Zeitweilig Stegen, böderkt. Aussichten sür den l.Junl: Trübe, später theilwrlse aulklärend.s vorwiegend trocken. keituntsrrlokt tür Dämon, Uorren u. liimlor ru jeser lagssrvit. ssrüli 7 Ulm Lavaloluiöi» naok ausueärts, ktörck!i ölk, im -Vlmnnoment biili- «<w. -t»i>ivliul in 30 eleganten Ver- leitipserlton mit vollsUtNii,-; neuem dattolrvnl!. lllusivibou lioekolegant. kalirgosolilreo r. Lvlbiilkutsobixell. Dienstag, 1. Juni. PoMtjche». Auch der zweite Tag der Behandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses hat über da» schließliche Schicksal der kirchen politischen Drktaturoorlage feine Gewißheit gebracht. Kürst Bismarck, den man fast bestimmt erwartet hatte, erschien nicht. Wohl aber schwirrten allerhand Gerüchte herum, daß er bei einer Verwerfung de» Gesetzentwurfes entweder feine Entlassung nehmen oder da» Abgeordnetenhaus auflösen würde. Doch sind das eben nur Gerüchte. Was Fürst Bismarck etwa gesagt haben würde, besorgte zum Theil der Abg. Graf Limburg-Styrum, Hausfreund des Fürsten und sonst preußischer Gesandter in Weimar. Biümarck's jetzige rechte Hand, der Geheimrath Tiedemann, sprach vor Beginn der Sitzung sehr eindringlich und mit lebhaftem Geberdenspiel mit dem Grafen Limburg und paukte ihm dabei offenbar seine nachherige Bede ein. Dieselbe brach unbarmherzig den Stab über dein früheren Kultus minister vr. Falk. Dieser ist jetzt nicht mehr der „Edelfall" von früher; Graf Limburg sagte ihm trocken ins Gesicht, daß er im Grunde genommen nur ein alltäglicher, mittelmäßiger Geist sei, der einige Zeit hindurch nur deshalb einige Bedeutung beanspruchen durfte, well er ein zweckmäßiges, recht brauchbares Werkzeug in der Hand seine» Meister», de» Fürsten Bismarck, für dessen Pläne, abgab. Nicht Fall war, wa» die Welt bisher annahm, der Feldherr im Kulturkampf, der Schöpfer der Maigesetze; nach Limburg'» Darstellung war nur Bismarck der schaffende und lenkende Geist. Natürlich eignen sich di« Offiziösen sofort die Herabminderung Falk's eifrigst an. Bisher war er ihnen die höchste Autorität in kirchen- politischen Dingen, jetzt wird er der Welt, die es glauben will, als eine Art höherer Registrator geschildert. Mit einem Worte, Falk wird behandelt als eine Art Delbrück ll. Diese Behandlung hat er sich durch seine scharfe Opposition gegen die Diktaturvorlage zuge zogen. An dieser Falkenbeize uns zu betheiligen, sagt unserem Geschmack ebensowenig zu, als seiner Zeit an der Delbrückhetze. Die Wirksamkeit der beiden hervorragendsten Gehilfen Bismarck'ü, Delbrück » für daS Reich, Fall'« für Preußen, bettachten wir schon lange als unheilvoll, aber etwas Andere» ist e» doch, ihnen sogar alle Befähigung abzusprechen und die ehemals gefeiertsten Minister jetzt als „Reichsfeinde" zu ächten. Bereits Dr. Birchow hat dem Grafen Limburg dm Widerspruch vorgeführt, daß dieser den Minister Fall über die Maßen glorificirte und jetzt dem Abg^Falk jede staatS- männische Ader absprach. Fall'» Rede war trotz vieler tiefer Complimente, die er vor dem Fürsten Bismarck machte, doch von großem Mißtrauen gegen besten Politik erfüllt. Daß die preußische Regierung bei ihren Verhandlungen mit Ro« hauptsächlich deshalb mü scheitern mußte, well Rom nur nehmen, Nichts geben wollte, haben die veröffentlichten Aktenstücke dargethan. E» ist auch nicht zu bezweifeln, daß e» dem Kultus minister schwere Sorgen macht, unter welchem gastlichen Nothstand Millionen treuer Unterthanen seines Königs leiden. Bon 12 bischöf lichen Sprengeln haben nur noch 4 einen ordnungsmäßigen Ober hirten, e» fehlen lOOO Pfarrgerstliche, der Nachwuchs junger Priester geht au«, die Domkapitel und die Lehrstühle der katholischen Fakultäten veröden, in den höheren Schulen wird der Religions unterricht nur noch vereinzelt ertheilt. Wenn die Katholiken Trost in der evangelischen Kirche suchten, so ließe sich über jenen Nochstand hinwegkommen. So aber verstocken sich entweder die Herzen des Volle» oder breite Schichten fallen der geistigen Verwilderung anheim und werden über kurz oder lang eine Beute der sozialdemo kratischen Agitation. Diesem Uebel zu begegnen, giebt es ebm nur das eine Mittel, die unhaltbaren Bestimmungen der Maigeietze auf zugeben. Die Souveränität de» Staates verliert dabei Nichts, wenn er sich aus eine bessere und haltbarere Gesetzgebungslinie zurückzieht. Nicht was Rom verlangt, sondern was die Bedürfniste der StaarS- bürger erheischen, muß die Richtschnur sein. Geht'» nicht mit Rom, so geht'» ohne Rom, wie es auch in anderen deutschen Staaten geht. Das unveräußerlicheHoheitsrecht des StaateSPreußen würde vonRom schließlich auch anerkannt werden. Aber Rom nicht zur Nachgiebig keit, sondern zu gewissen HelfrrShelferdiensten für nicht politische Dinge bringen zu wollen — da» war eine sehr verfehlte Spekulation der Regierung. Ms da» Cmtrum seiner schutzzöllnerischen Ueber- zeugung gemäß 130 Millionen an neuen Steuern bewilligte, gingen die Verhandlungen Preußens mit Rom scheinbar munter vorwärts ; al» das Centtum den Junkern da« Recht besttüt, arme Leute für da» Pilz- und Beerensuchen ins Gefängnis! zu stecken, als cS die Samoavorlage ablehnte, gegen Tabaksmonopol und Reichseisenbahn- proiekt stimmte, da stockten die Verhandlungen. Für eine Regierungs- polüik, die den eingestandenen Zweck hat. nur dann einen geistlichen Nothstand von Millionen von Staatsbürgern beenden zu wollen, wenn eine politisch freisinnige, bundesstaatliche Partei sich zu willen losen Schleppttägern des kasernirten Einheitsstaates hergiebt, dafür »enn-gen wir nicht zu schwärmen. Gelänge es, das Centrum zu bändigen oder zu zertrümmern — die deutschen BundeSfürsten und Einzelstaaten würden mit Schrecken inne werden, wie rasch Deutsch land dem Einheitsstaat« verfiele. In der Orientpolitik ist das Wichtigste, daß die Berliner Nach- «nferenz sich einzig und ausschließlich mit der Regelung der griechi schen Frage beschäftigen soll. Der Streit zwischen Alvanesen und Montenegrinern, die traurigen Verhältnisse in Türkisch-Kleinasien, besonder« in Armenien, sowie die anderen unerledigten Bestimmungen de» Berliner Songresses, namentlich die allgemeinen Reformen in der Türkei, sollen den grünen Tischen der Diplomaten fern bleiben. Da» wäre nur ganz vernünftig. Da» Aufrühren der Orientfrage in vollem Umfange wäre ein grenzenloser Leichtsinn der jetzigen Regierung Englands. Die Whig« habm vom theoretischen wie moralischen Standpunkt au» tausendmal Recht, wenn sie die jetzige Türket, an deren Leben«- oder Reformfähigkeit Niemand glaubt, «letzen möchten durch eine frei« Bereinigung der die Balkanhalbinsrl bewohnenden Stämme. Aber bei dem Versuche dazu melden sich gebieterisch die Eroberungsgelüste Rußlands, Englands, Oesterreichs und Italiens; statt friedlicher Auseinandersetzungen stehen wir vor einem Weltkriege. Frankreich verfolgt daher ebenso wie Oesterreich die Mission Göschen'« nach Stambul nur mü besorgten Blicken. Wenn Nichts dabei herauskommt, um so besser. Die Diplomaten werden schon bei der einzigen Frage, wie Griechenland durch Theile von EpiruS und Mace-onien vergrößert werden soll, ersehen, welche Gefahren für den Weltfrieden in diesem bloßen Theilstücke der Orientfrage schlummern. Die Siachconferenz wird vielleicht auf dem Papiere die Ansprüche Griechenlands befriedigen, aber wenn sich die Türkei das nicht gefallen läßt, wa« dann? Nun, Frankreich läßt unter der Hand erklären, daß er weder einm Soldaten marschiren, noch ein Schiff abgehen oder einen Franken opfern wird, um seine Lieblingsidee: Griechenland zu vergrößern, auüzusühren. Ein glei ches Verhalten entspräche nur dm Interessen Deutschlands. Mögen die Nachkommen des Leonidas und EpaminondaS sich ihre Beute selbst Holm; Europa mag sie moralisch und diplomatisch unterstützen, sonst aber Türken und Griechen ruhig miteinander fertig werden lassen. UebrigcnS zeigt das blutjunge Whigministerium schon manche Risse. Die Radikalen murren immer lauter über Gladstone, daß dieser so wmig erfüllt, was er al« Oppositionsmann verheißen. Die Ungeduld seiner früheren Freunde macht dem Premier sorgenvolle Stunden. In einzelnm Fragen ist aber auch der Widerstand Glad stone's gegm zeitgemäße Reformen unbegreiflich. Mit Mühe entriß man ihm das Versprechen, die Abschaffung der Prügelstrafe bei der Marine in Erwägung zu ziehen. Die ungarische Regierung hat eine empfindliche Schlappe er litten. Sie hat die Theißbahn erworben. Ein Paragraph bestimmte, daß die Liquidatoren der Theißbahn-Gesellschaft während ihrer auf zehn Jahre veranschlagten Functionsdauer eine nicht unbeträchtliche Remuneration für ihre Mühewaltung erhalten sollen. Da nun diese Liquidatoren die ergebensten Anhänger urü> Freunde des Ministeriums sind, so beanstandet zunächst die Opposition diesm „CorruptionS- Paragraphen": man denke, was eü heißt, daß 10 Jahre lang die Ueberführung einer Privatbahn in den Staatsbesitz dauern und da- beidieFreunde derNegierung lOJahre lang sichausderStaatskrippe nähren sollen. Das war selbst einzelnen Anhängern der Regierung zu viel und der betreffende Paragraph wurde abgelehnt. Man würde aber irren, wollte man annehmen, daß nunmehr die Moral in Ungarn bei dem Ankäufe der Theißbahn besser führe, denn die Bahn wird trotzdem angekauft, nur erhalten die Liquidatoren Nichts mit Bewilligung des Staates, sondern müssen zusehen, wie sie aus dem Liquidationsgeschäft selbst ihr Schäfchen scheeren können. Re»efte Telegramme »er „DreSV»er Nachrichten." Berlin, 31. Mal. Das Abgeordneteubau» berletb in zwei ter Lesung vaS VcnvaltungSgericvtSgesek burck» und begann so dann die dritte Berathung des Gesetzes über die allgemeine Lan- desvenvaltung. Et» Antrag aus eine Sluöbebnung des Seldst- verwaltungseechtc» kür Berlin, wodurch dasselbe eine Provinz sür sicli werden würde, wurde abgetehnt. Türkei. Der Rath der Utcmas In Konftantlvvpel bat sich gegen die Hinrichtung MohametS. des Mörder» beS russischen Qberstlleutenant Kummerau. und ebenso gegen eine Einmischung der europäischen Mächte l» die türkische Verwaltung ausgesprochen. — Nachdem der Sultan daS Verlangen JömailS Paschas. des vormaligen Kbedive von Epypteo. nach Egypten genehmigt batte, bat Äewfik Pascha dasselbe jurückgewteien. «IS daraus Iömall Pascha erklärte, nach Konftantinoptt kommen zu wollen, um den Schuß des Sultan» anzurufen. ließ der Großvezirr Said Pascha ibm wissen, daß er in diesem Kalle seine sofortige Wlederentiern ung 1U gewärtigen bade. «erttner «vrse vom 31. Mal. Die neue Woche begann, wie die alte geschlossen: mit durchgängig testen Eoursen auf allen Linien. Kreiiich war das Geschäft nur von geringem Belang. Slm belebtesten waren noch russische und österreichisch-ungarische Effekten. Namentlich kamen österreichische «lscnbabnprtorltäten viel in Verlebr. Gallsier eriubren eine Hausse. Auch Prag- Durer waren höher. Sächs. Jndusirlepaptere halten die einmal erzielten Course mit besonderer Zähigkeit seit. L»rale« ««» Sächsische». abrtce ist )ppen- — Zum Adjutanten de» Herrn Krieaömtnlster» v. der Premierleutnant de» Gardereiter-RegimcntS, v. Huldenbcra ernannt worden. — Der bisherige Ordonanzosfizler Sr. Mal. des König», Hauptmann v. Kirbach. ist wieder zu seiner Truppe» der Artillerie, zurückkouunantirt worden. - Unter den neueren Avancements befindet sich auch da» des Leutnants Ackermann, cineSSobneS desRetchStagSprästbenten Ackermann. Der bei der reitenden Artillerie bienende Offizier wurde Prcmierieutnant. - Die lL. öffentliche Plenarsitzung des Lan de S k u l t u r r a t b e ö, welcher als Vertreter der Regierung Herr Regierungörath Koch beiwohnte, ward gestern vormittag ll Uhr Im Saale der l. Kammer durch den Vorsltzcnden Herrn Ober- schenk v. Metzsch eröffnet. Die Tagesordnung entzieht sich ln vielen Punkten dem allgemeinen Interesse; eS sei nur Einiges ln Kürze mitgetheilt. DaS königliche Ministerium de» 2n- ncrn batte im März c. dem Landeskulturrath angezciat, daß mit dem 30. Juni diese« Jabrev der zweijährige Zeitraum zu Enve geht, für welchen au» »en von dem LandeSkulturratb im April IMS an daS Ministerium gerichteten Antrag daö meteorologische Bureau kür Wetterprognosen ver suchsweise errichtet ward. Ehe sich dak Ministerium darüber, ob berversuch sortgesetzt werde» soll, schlüssig machen will, wünsche eS vom LandeSkulturratb zu hören, ob die durch va» Bureau ».selten Ergebnisse der Landwlrtbschast Nutzen geschafft baden. ob der LsvdeSkulturratb leisten wolle und weichen >0 Mark Zeiget ragen)? Der jährliche Aufwand sür daö Bureau tn den Jahren >880 und 81 Ist vom Geh. Hosratb 1>r. BrubnS auf 1N,3K> Mk. berechnet worden und da» Ministerium erklärt dazu, baß eö seinerseits nur tn der Lage sei, etwa die Hälfte beitragen zu können. Die Versammlung war sür da» stortbcstebe» des Bureaus und gewährte iür die Ztnanz- vrrtode 1880.81 wieder 4V00 Mk.r auch warb daö Ministerium beztebendllch solchen versprechen und ob der LHrdeSkulturiath ferner einen Beitrag Erhaltung leisten wolle tbiöber bat derselbe aus Antrag Richtcr-rbarandt ersucht, mlt dem mttcorologlschen Bureau zu Leipzig wegen Verringerung der Avonuemeutk- kosten tür Wetterdepeschen in Verhandlung zu treten und beim Klnanzmtntslerium zu öciürwerleu, cak aus dem von Leipzig adgehende» Abcnbzug während der Monate April und Oktober durch Signal aus de» letzten Wagen der Post- unk Eilzüge die Wetterprognose kenntlich ge macht werde. — Die von der 1. Kommission vvegeichlagenc Ent sendung zweier Delegirtcr zu der am 6. September e. in Wien stattfindenbrn Internationalen Meteorologe»-Kon crenz wird abgelehnt. — Aut Antrag der LaudoStuiturrathS. Mitglieder Leuterttz, Häbnel. v. Langüdori, Möbtno und Piaiinensilcl wird schließlich daö königl. Ministerium deö Innern ersuä>t. einen zweiten Prosessvr der Landwtrthschait mit briondcrer Tüchtigkeit im Moikerelweseii und verwandten Fächern an dem landwirth- schaftlichen Institut der Ilniversttäf Leipzig anznstcUen. Die Sitzungen werden beute wieder fortgesetzt und wadrscheinlich sich noch aut morgen auödcbne». Nachmittagö hatten Ne Herren sich zu einem Diner im Kgl. Belvedere versammelt. — Auch gestern, am letzten Tage der dieüläbrlgm Pterde- AuSsteIlung, machte der Himmel ein recht betrübtes Gesicht, e» nieselte theil» anständig, tbcilö unanständig, und doch war der Besuch aus derselben immer noch recht belebt, ein Beweis, welches rege Interesse man für diese Ausstellungen an den Tag legt. MittagS l Uhr erschien Se.K.H. Prinz Georg in Begleitung des Adsntanten Rittmeister v. d. Planitz, um unter Kubrung dcS Rechtöanwalt Leöky die Ausstellung In Augenschein zu nehmen. Die Voriübrungen wurden exakt auögelShrt. Se. K. Hobelt verweilte über eine Stunde in den Räumen ter Ausstellung. Prämiirt wurden folgende Aussteller gewerblicher Erzeugnisse: Silberne Medaille erhielten H. Gläser, Königl. Hoiwagenbauer sür Wagen im Rohbau; Gebr. Ebersteiu (Dresdens tür Stall- einrlchtungen und Geichirrkammern: Leuner (Bautzen) tür Ge schirre; Altner (Leipzig) tür Geschirre und Picrbeatenstlien. Bronccne Medaillen erhielten: Weiner (Dresden» iür Phaeton; Langenickel (Dresden) für Sattlerarbeiten; Kiccberg (Meißen) tür biv. Wagen; Döring (Dresden) für Damensattel; Hcrrmann (Drcövcn) sür amerikanische Wagen; Nortbmann (Dresdens für Kautschuckstempei und Petschaite; BtruS (Kamenz! für Geschirre und Uhlrich (Epemnttz) sür reiche Ausstellung von Satt!erwaaren. Zum ersten Mal: sand heuer hie AuSstelluna eines ReikkostümS iür Damen (bestimmt für Krl.Tberese Stark. ElrcuS Herzog), eines HerrenreltanzugS und einer Livree statt. Der Aussteller war Schnei dermeister G. Schütte (Dresden). Privat. Köche! (Dresden) erhielt tür vorzügliches Vorfahren (Einsp. mit Orlowtraber. Ravvc) ein Ehrendiplom »»erkannt. Wer eine brr gestern bciberVerloosung gezogenen KL Nummer» besaß, hat etwas gewonnen. In den Händen der GasthosSbetttzrrin Weidenmaller In Wvlkenstein belaub sich aus alle Fälle die beste Nummer, denn aus dieselbe (21,48k) entfiel der erste Geivinn, eine elegante Equipage mit 4 edlen Pferden Der 2. Gewinn, eine 2spänntge Equipage, fiel auf Nr. 32,482, der 3. Gewinn, eine 2spännige Pony-Equipage, aus Nr. 3S.4L3, der 4. Gewinn, ein ispännigeS Coupee, auf Nr. 1730. der L. Gewinn, eine Ispänniqc Pony-Equipage, auf Nr. 5898. Auf die übrigen 60 Gewinnnummern entfiel je 1 Pferd. Wem bl» gestern Zeit und Gelegenheit eS nicht gestat teten. die AuSstelluna zu besuchen. der findet heute t» den noch festlich geschmückten Räumen Gelegenheit, sich ein Bild der Aus stellung zu verschaffen. Der fürö Vergnügen und die Unterhal tung seiner Mitmenschen treusorgende Herr Wrrtbmann hat für heute ein entreesreics Concen «Kapelle der Pionntcre unter Lei tung dcö Herrn Musikblrector Schubert) veraustaltet. Haudel und Wandel und die dabei üblichen Voriübrungen sind auch noch nicht ganz zu Ende und so ist denn allen noch nicht Dagewesenen (das beißt, auch schon Dagewesene haben Zutritt), auch weniger Be mittelten die Möglichkeit gegeben, eine recht dankbare Nachlese halten zu können. 'S kann gerade recht hübsch werbe», wemi'ö nicht - nieselt. — Der Kgk. Hpt.-St.-Archivar Julius Theodor Erb stein und besten Gemahlin Sophie feierten gestern die goldene Hochzeit, zu deren Gcdächtniß die als Numismatiker berühmten Söbne, Ovr. JuNuS und Albert Erbsteln einen Jeton (eine Marke), und zwar für dir Jubilare in Gold, prägen ließen. Dieser äußerst kunstvoll auSgeiübrte Jeton hat aus ter Hauptseite zwischen einem goldenen Lorbeer» und Myrtdenkranze die verschlungenen Buch staben 1' und 8 unter einem sechvstrahligen Sterne. Die Rück seite trägt die Inschrift: „Dem Jubelpaare Tbeotor und Sophie Erbsteln zur goldnen Hochzeit, Dresden, 31. Mai >880." Von nah und fern waren dem würdigen Jubelpaare zahlreiche Beweise von Liebe und Verehrung bargebracht und ist eö be- merkenöwertb, daß sich tn der Familie Erbsteln bereits drei Ge nerationen als Numt-mattker berühmt machte», indem sowohl rer Großvater al» der Vater der vvr Julius und Albert Erbsteln diese Wissenschaft pflegten. Möge dieses echte Numiömatiker- Geschleebt noch Jahrhunderte blühen und gedeihen! — Gestern vollzog sich im Pestalozzi stifte ein Akt pietätvoller Erinnerung und Dankbarkeit. I» irüber Morgen stunde umstanden die Zöglinge der Anstalt die vor de», Hause prangende Büste von Erz. welche die freundlichen Züge eines um die Anstalt hochverdienten WohltbäterS, deö vor 25 Jahren, am 31. Mai 1855, tn Genf verstorbenen Geheimen Schulrath Or. Iustuö Blochmann zeigt. »Nachdem die S trophen eines Vhoral» verklungen und die Schüler a» all die Liebe erinnert worden waren, die der selige Blochmann als rechter Jünger Pestalozzt'ö der Anstalt viele Jabrr erwiesen, legten die Kinder mit dankbarem Herzen einen Lordeerkranz aut die bedeutungsvolle Stirn de« Hetmgegangen und schmückten daö Postament mit grünen Ranken. Da- Andenken deö Gereck ten bleibet In Segen. — Unserer vorgestrigen Mittheilung über den während deS am Sonnabend abgehaltenen Bezirkstages ter Kgl. AmtShaupt- mannschast zur Sprache gebrachten Protest der Gemeinden Blase witz, Gruna u. f. w. gegen Einverleibung in die neu zu bildende Amtöba^' "" - ... daß die "rötest . .. r die „Sächs. Stiftung" (Unterstützung hilfsbedürftiger Sachsen zum Besuche von Bädern), 1000 Mk. mr daS Reiiungs- iauo zuObergorbitz, 500 Mark für die Dresdner Kinder- eilanstait, 300 Mk. für den Verein zur Fürsorge für entlassene Sträflinge, 800 Mk. zu Gratifikationen für die Straßcnmeister deö Bezirks, während kür daö Siechenbauö BetdeSda sechs neue Freistellen crclrt wurden. Herrn E. Dlitrlch in Nicderseb - I«tz ward die Errichtung eines Ringofens zum Ziegelbreunen, dem Herrn A. Becker in Boxdorf da» sonntägliche Janchallen, den Herren W. Höbold in N teder l ö ßn! tz und G. Lehmann inMorltzburg der AuSschank inländischer Weine gencvmlgt. — Wie nnS die englische Unternebmuug mitthciit, ist unsere Notiz über den Ausbau der Pse rdeb ahn - L i nie Böbmlschec Balmhos-Falkenstraße vollkommen richtig NS aul die Meinung, baß Herr Parrlsh die Sck'ieußenstrecken hierbei kaue. Die fällt vlelmrbr. wie bei allen derartigen Anlagen, den Avjacenten zu.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite