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Dresdner Nachrichten : 06.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801006
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801006
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-06
- Monat1880-10
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- Dresdner Nachrichten : 06.10.1880
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Oktober: Trübe, Regen mild reit', ^ .. — , - Nr. 289. I«'?-EW.M ^ ' ^'1 Mittwoch. 6. Lctober. Volitttche». Aus FriednchSruhe kommen Schilderungen von der nur durch momentanes nervöses GesichtSreißen gestörten erstaunlichen Arbeits kraft, die Fürst BiSmarck seit Uebernahme des Handelsministeriums entwickelt. Ein größerer Gegensah zu seiner neulichen Klage: „Ich bin ein müder, todtmüder Mann!" laßt sich gar nicht denken. Die luSwärtige Politik erledigt der Kanzler in aller Kürze ivährend der Morgenstunden, woraus wohl der tröstliche Rückschluß zu ziehen ist, daß BiSmarck selbst nicht an nahe Störungen des europäischen Frieden« glaubt. Den dritten Theil seiner Arbeitszeit verwendet er aus seine verschiedenen sozialpolitischen Projekte. Er läßt sich oft die Akten aus dem Ministerium in Berlin kommen und, wie die ,Elberfeld« Ztg." in einem enthusiastischen Artikel sich ausdrückt, ,d«m erstaunlichen Arbeitseifer steht eine unermeßliche Arbeitskraft ,ur Berfügung". In allerkürzester Zeit ist der Gesetzentwurf über die allgemeine Arbeiterversicherung fertiggestellt. Seine Veröffent lichung steht dann unmittelbar bevor. Die freieste DiScussion soll Mattet sein, damit das hieraus sich ergebende brauchbare Material aoch in dem Entwürfe Verwerthung finde, ehe er an den Bundes- cath gelangt. Auch der Plan über Errichtung des VolkswirthschaftS- catheS ist so gut wie abgeschlossen. Und zwar sollen in diesem Senate neben Handel, Großindustrie und Landwirthschast auch das Klein gewerbe und der Arbeiterstand ihre Vertretung finden. Das Letztere rerwirklichte also die wiederholt an dieser Stelle erhobene Forderung: tuch die wirklichen und eigentlichen Lohnarbeiter zum Worte kommen ,u lassen. Zur Session des preußischen Landtages beabsichtigt Bismarck jedoch nicht nach Berlin zu kommen, er würde sich schon sonst genügend als Handelsminister vertreten lassen. So laulet die neueste Botschaft aus Friedrichsruhe. Ist eS dem Fürsten BiSmarck wirklich Ernst damit, ein so zroßeS soziales Werk, wie die allgemeine Arbeitcrversicherung, in verhältnismäßig kurzer Zeit ins Leben zu rufen, so würde er hierbei selbst Gegner, die er auf allen seinen Pfaden bisher fand, als Unter stütz« erblicken. Sogar die sonst freihändlerische „Franks. Ztg." tritt ruS voll« Ueberzeugung hierfür rin. Rur auf dem Wege des Zwange« ist freilich die allgemeine Arbeiterversicherung möglich; dieser allein bietet gegründete Aussicht auf Gelingen. Rur wenn, führt >ene« Blatt aus. die Versicherung obligatorisch ist, werden alle ilrbeiter und Arbeitgeb« an ihr theilnchmen. Bei freien Hilfskassen kommt man nicht weit. Nicht einmal die Versicherung für den Krankheitsfall fand überall bei den Arbeitern Eingang, wie soll das bei der JnvaliditätSversicherung der Fall sein, die doch noch größere Opfer erfordert? Wenn man heute die obligatorischen Pensions und Wittwenkassen für die Beamten aushöbe, wie viele Mitglieder dieses hochgebildeten Standes, meint man wohl, würden freiwillig »«sichern? Bei den Arbeitern käme man ohne Zwang noch viel wenig« aus. Nur bei allgemeinem Versicherungszwange kann es »«mieden werden, daß d« Arbeitgeber durch Lohnherabsetzung die Prämie von seinen Arbeitern tragen läßt. Die allgemeine Versiche rung führt zu ein« wirklichen Erhöhung des Arbeitslohnes; der Arbeiter geht nicht durch Wechsel seines Ortes der erworbenen Ansprüche »«lustig. Nur bei großen Zahlen der Kasse kann auch etwaSOrdentlicheS geleistet werden, nur hierbei lassen sich genügende Beiträge aufbringen. Die allgemeine Arbeitcrversicherung ermöglicht eine allgemeine Hebung des Arbeiterstandcs, sie ist ein so wichtiger Schritt zur Ausgleichung der sozialen Gegensätze, sie wird einen so segensreichen Einfluß aus unser staatliches und communaled Leben ausüben, sie wird endlich die industrielle Leistungsfähigkeit Deutsch lands so steigern, daß alle Parteien dringende Ursache haben, dieses Projekt zu unterstützen. Die Liberalen sollten den Aerger nicht nach tragen, daß die Konservativen zuerst diesen Gedanken anregten. Werden die Sozialdemokraten sich diesem Werke wiversetzen, welches den Arbeitern wirklich eine Besserung ihrer Lage verschafft? Seit einigen Monaten unterrichten in Preußen die Lehrer nach der neuen Puttkamer'schen Orthographie, die in Sachsen nach der G«bn-Kokel scheu. Natürlich wmden sie dieselbe selbst auch an. Auf einmal «läßt Herr v. Puttkamcr ein eiliges Verbot an die Lehrer und sonstigen Schulbeamten, diese selbe Orthographie, die sie lehren müssen, anzuwenden. Natürlich ist alle Welt über diesen Wider spruch rein paff. Hoffentlich ahmt He« v. Gerber diese „muster hafte" Vrrwaltungsmaßregel nicht nach. Graf Taaffe hat nicht nur die Wiener Zeitungen, sondern auch in Karlsbad selbst die Resolutionen konfiSzirt, welche die Deutsch- Böhmen zum Schutze ihr« Nationalität beschließen wollten. Eine halbe Stunde vor d« Eröffnung des Parteitags erschien ein Beam ter d« „löblichen" k. k. Bezirkshauptmannschaft am Sprudel bei dem Karlsbad« Bürgermeist«, um chm di« Konfiskation der ge druckten Resolutionen zu verkünden. Der Bürgermeister «bat sich eine schriftliche Zustellung, während dieselbe ausgefertigt wurde, fürmulirten die Veranstalter des Parteitags rasch andere Resolutio nen, die ganz dasselbe auSsprachen, wie die konfiSzirten ; sie konnten „unbeanstandet" vorgelesen werden, und da Jedermann zwischen den Zeilen die ersten herauslas, fanden sie einmüthige Annahme. So entging der Parteitag dem Schicksale des Gesprengtwerdens. Er wird die Bewegung des Deutschthums in Oesterreich mächtig fördern. WaS keine Regierung konfiSziren kann, ist die deutsche Gesinnung, die Vaterlandsliebe der Oesterreicher, ist das deutsche Volk selbst. Die Böhmen weisen die Einladung zum Selbstmord an ihrer Natio nalität auf'S Entschiedenste zurück und schon erhebt sich rings unter den Deutschen Oesterreichs d« Ruf: Fort mit dem Ministerium Taaffe! Der Wien« Gemeinderath soll einen allgemeinen deutschen Parteitag nach Wim einberufen: Taaffe droht mit der Auflösung de» Gemeinderaths. Die inneren Verhältnisse in Oesterreich treiben somit einem Konflikte entgrgm. Alle unsere Sympathien sind bei unseren Landsleuten in Oesterreich, die, indem sie deutsche Sprache, Seist und Nationalität vor d« Slavisirung und Magyartsirung schützen, unsere eigene Sache vertreten. ES muthet uns übrigens ganz seltsam an: wie, ist Das unser bester politischer Alliirter, der die Proscription des DeutschthumS auf seine Fahne geschrieben hat, der außerdem unserer Industrie einm nbittertm Zollkrieg liefert? Auge um Auge! Wenn Ungarn die deutschen Schauspieler ver jagt, so enthalten wir Demschen uns wenigstens, die bei uns concer- tirenden ungarischen Kapellen zu besuchen. Keine Ausweisung die ser Zigeuner, aber spielt in Euren, Vaterlande Magyarisches! Be halten wir unser Geld und besuchen wir die deutschen Concerte! Auch den ungarischen Rastelbindern, den slovakischen Mausefallcnhändlern sollten wir Nichts abkaufen. Hausirt auf Euren Steppen! Garibaldi macht der italienischen Regierung viel zu schaffen Sein Schwiegersohn Canzio war im März d. I. bei der Fahnenweihe eines republikanischen Clubbs nnt der Polizei handgemein, verhaftet und wegen Widerstandes gegen die Behörden zu 3monatlicher Haft verurtheilt worden. Er hatte vor seinem ordentlichen Richter gestan den, der Prozeß wurde ihm wie anderen Mitschuldigen regelrecht gemacht, jetzt sollte « seine Strafe absitzen. Darüber gerieth jedoch die „Dynastie Garibaldi" in die äußerste Wuth; der Alte selbst und sein Sohn legten ihre Deputirtenmandate nieder. „Die Lakaien las sen die Maske fallen", schrieb Garibaldi im Zorn, als sein Schwieger sohn nichtsdestoweniger in Genua in'S Gefängniß gesteckt wurde. Darauf verließ « ingrimmig seine Ziegcninsel und schiffte sich nach Genua ein in der offenbaren Absicht, seinen Schwiegersohn aus dem Gefängniß zu befreien. Die Republikaner aus ganz Italien strömten dahin zusammen, um ihrem Führer entgegenzujubeln, sie holten ihn mit einem Dampfer ein; die Regierung warf schnell ein neues Regi ment Soldaten hin und vertheilte scharfe Patronen. Dieser Ernst hat die Garibaldianer ernüchtert; bei der Ankunft Garibaldi's in Genua wurde die Ruhe nicht gestört. ES ist geradezu unverschämt, wie sich Garibaldi über das Gesetz erhaben fühlt. Die Negierung scheint schwach genug, durch eine theilweise Amnestie den Schwieger sohn aus dem Gefängniß zu befreien und den ingrimmigen Alten zu beschwichtigen. Derselbe würde dann seine Absicht, ganz Italien zu bereisen und für die republikanische Sache-z» wühlen, viel leicht aufgeben. Darin hat das alte Nothhemd Recht: das jetzige Italien bietet nicht entfernt dem Volke das Glück, die Freiheit und den Wohlstand, die Garibaldi durch seinen Sturz der Klcinfürsten zu erzielen hoffte. Im Gegentheil, der italienische Einheitsstaat hat nur die Lasten des Volkes vermehrt, Verarmung und Verwilderung machen schreckliche Fortschritte in diesem gesegneten Lande. Die Dulcignofrage trägt heute wieder ein ernsteres Gesicht. Alle Schiffe ankern in Teodo, einer Bucht des Hafens von Cattaro. Die letzte Frist, welche der Pforte zur Ueberlieferung der Stadt sei tens der Mächte eingeräumt wurde, ist abgelauscn. Wenn der Sul tan nicht die Jrade zur Abtretung unterzeichnet, dann rücken die Montenegriner vor und die Flotte greift ein. Aber wohl gemerkt: nicht die ganze Flotte Europas, sondern nur die Schiffe Englands. Mit der gemeinsamen Flottenoperation und dem berühmten „euro päischen Concerte" scheint es also vorbei. Selbst Rußland ist mit dem Feuereifer Gladstone's nicht einverstanden, eS verlangt ein lang sameres Tempo, woraus man den Schluß ziehen kann, daß Rußland noch nicht fertig ist mit den Vorbereitungen zu einer bewaffneten Einmischung, oder daß es lieber sähe, der Schauplatz der Schiffs operation würde aus dem adriatischen Meere in's Marmorameer verlegt. Der blinden Halsstarrigkeit und dem rücksichtslosen Partei- fanatismus Gladstone's ist schon der Aberwitz eines von, Zaune ge brochenen Krieges zuzutrauen. Neueste Telegramme der..Dresdner Nachrichten." Posen, 5. Oktober. Grat Casimir Potullckl auf PotnIIce bei Bromberg, einer der bervorragcndsten polnischen Grundbesitzer unv reichste» Magnaten der Provinz Posen, ist gestorben. Der selbe war trüber Mitglied beS preußischen Herrenhauses. Italien. Der Justizminister thellte einen Erlaß den Gcneral- prokuratorcn mit, daß mehrere Jesuiten aus Frankreich Ihre OrbenShauser ln Italien wiererherzustcUen suchten. Die Regie rung könne blcS nicht dulden. Die tn einigen Provinzen seit 1848, in ToSkana seit 1774 gegen die Jesuiten getroffenen Ver tilgungen seien noch rechtskräftig. Türkei. Der türkische Gesandte tn London, MustiruS Pascha, thellte dem Sultan den Verdacht mit. England beabsichtige die Einschiffung montenegrinischer Landungstruppen für Dulcigno auf englischen Schiffen. Türke«. Die Ptorte erklärt in einer den Notschaltern zuge- Nellten Note: Sie werde bemüht sein, die Albanesen zur Ueber- obe DulcignoS unter den den Mächte» bereits mitgetbellten Vorschläge betreffs der gricchl- Bedingungen zu bestimmen, macht schcn Grenzlinie, welche nördlich Larissa, Metzowo u. Janlna läuit und bei der Artamündung endige. Die zugesicherten Reformen würben tn Kleinatten innerhalb drei Monaten ringeführt. Die Reformen in der europäischen Türkei könnten nur insoweit verwirklicht werken, al» sie mit der In tegrität des Reiches verträglich seien. Die ausländischen Besitzer türkisch« Schuldobligationen würden aufgefordert werbe», Delcgirte nach Konstantinopel zu senden, um bezügliche Vereinbarungen zu treffen; gewisse Einnahmen de» Reichs würden zur Bezahlung der Zinse» den türkischen Gläu bigern überwiesen werden. Die Pforte dringe unter Bedingung dieser Reiormen darau», daß die Flottendemonstration von den Mächten auigegeben werde. Berliner Börse vom 5. Ortbr. Der gestrige Lichtblick hat nicht angrdaltcn. Heute sab eS schon wieder recht beibstiich an der Börse auö. Dir Spekulation hielt sich sehr reicrvirt und das Effektlvgeschäst beschränkte sich aus enge Gebiete. Die Nach richten über baö eventuelle Vorgehen Englands gegen die Türkei, die Artikel der „Times" und „Daily NewS" waren vurctauv nicht geeignet, die Stimmung der heutigen Verse zu einer animirten zu mache» Lombarden mußten ihre gestrige Slvance wieder autgcbcn und gingen um ca. 0 Proc. zurück. Creditactlen blieben ist, Mk. schlechter, Franzosen auf Pariser Meldungen hin 4 Mk. bester. Niedrige Gla-gow-Melkung i49,9s drückte Montan-Wcrthe. Banke» weichend. Sächs. Bank'/-Proc. niedriger Brief. Dresdner Bank zogen zwar '/< Proc. an. blieben aber so gleichfalls Brief. Von Industrien büßten ein Schönverr ist,. Stickmaschinen ist-, Laucbbammer I Proc., Wiede, Näh- aten und Ztmmermann Bruchthcllc, während Hartmann und Frisier je'/, Proc. anzogen. Bahnen und Eilendahiiprioritäten lagen matt. Verbältnißmaßig an, meiste» Kauiordres lagen »och türBerlin-DreSdnerStammprioritätcn vor, die »/«Proc.anzogrn. Lokales und Sächsisches. - Der Kammerherr v. Erbmannödoris hat baS Com» thurkieuz 2. Klane vom Verdienstorden erhalten; die amtliche Bekanntmachung >ügt, abweichend von de», sonstigen UsuS, auch de» Grund dieser Aufzeichnung dinzu, Herr v.Erdmannödorst ist nämlich Mitglied der Administration des Fletchcr'schen Schui- lehrcrseminarö. daö vor Kurzem in das neue Gebäude übcrgeiiedelt lst. Man hat also offenbar erst dielen Anlaß adwarten zu sollen geglaubt, um einem verdiente» Patrioten lene Auszeichnung zukomme» zu lasse». - Der Scmtnaroberlebrer Wolfram in Borna hat baS Ritterkreuz 2. KI. vom Albrcchtöorden. die Bahnmeister bet der StaatSeisenbahn, Marlchner In Eberöbach und Wieder» anders in Hof haben daö AlbrechtStreuz und der Obersteurr- Inspektor Dreyßig tn Bauten vaü Ritterkreuz 1. Kl. voi»Ber- dlenstorben erhalten. — Der königl. sächs. Gesandte aus Berlin, Herrv. Nostitz- Wallwltz, weilt augenblicklich in Dresden. Ma» bringt diese Reise mit der Stellungnahme Sachsens zu den sozialpolitischen Gesetzentwürfen, die dem Buntcsrathe zugehcn werden, in Zusammenhang. — Die neulich erwähnte kirchliche Trauung deS Rittmeister v. Einsiedel mit Fräul. v. Bietlnghoff, Tochter eine- ruisstchen Majorö aus Lievland, wurde vom Consistorlalratv Dr. Meier in der Frauenkirche vollzogen. - In Folge seiner Ernennung zum Vorsitzenden der I. Ab- thellung der Königl. General-Dtrektlon der sächs. Staatö-Ellen. bahnen ist mit dem t. Oktoberb.J. der Flnanzratb Opelt der lbm blcher neben seiner Thätigkelt alS Mltgllcv rer eben- erwähnten Behörde übertragen gewesenen Geschälte alS König licher Kommlssar iür Staatöelsenbahnbau enthoben worden. In einem Zeiträume von circa 2» Jahren, während besten der Ge nannte als Königl. Kommissar sungirte, sind unter seiner admtni- Nratlvcn Leitung Ist verschiedene Ellcnbabnstrecken mit etwa 450 Kilometer Bahnlänge neucrbaut worden. Dlcicnlgen Kreile. mit denen derselbe währcub vieles langen Zeiträume» vermöge seiner dienstllchen Stellung Im geschäftlichen Verkehre gestanden hat. be dauern sein Scheiden, da er bei AlKn alS eln humaner und ge rechter Beamter tn großer Achtung stanh. Auch den ibm in seiner kommissarischen Funktion unterstellten Bramten-Personale war« lederzeit ein wohlwollender Vorgesetzter. weSdalb ven» auch baS Verwaltungs-Personal deö administrativen und technischen Haupt- bureau» de», Geiühle ibrcr innigen Verehrung und banktaren Aiierkcnnung tür den Scheidenden vurch Ueberrelcbung elneS prachtvollen, nach den neuesten Entwürfen dev Herrn Professor Direktor Graff auSgestatteten, von der Firma Pachtmann hier bezogenen Albumö zum Ausdruck gebracht hat. — Der Dienst alö Geschworner ist elne öffentliche Pflicht jedes dazu befähigten und beruienen Staatsbürgers und kann daher, wie das Reichsgericht erkannt bat. auch den in öffentliche» Dienstverhältnissen befindlichen unmittelbaren ober mittelbaren Beamten gegenüber besten Eriüllung, wweit eS daö Gesetz nicht besonders gestattet, nicht von einer Gestattung oder einem Urlaube amtlicher Vorgesetzten abbängig sein. — Auf Anordnung deö Herrn Schwurgerichts - Präsidenten Stöckel werten zu der nächsten Freitag stattfinbcnbcn Haupt- Verhandlung gegen den vormalige», Förster Julius LebrreLt Dathe, den Urheber an dem Tode des Herrn Hauptmanna.D. von Carlowltz aus Ottcndort, besondere ZutrlltSkartcn auSgegeben und sind iouach für ciescn Tag die Karten, welche sonst zum Eintritt in bei, SchwurgerichtSlaal berechtigen, unglitig. Diele Mitthciliing wirb lür so Planchen, der sich in üvrlgcnS nicht ge statteter Weile eine bereits gelöste Karte kür den Freitag autae- spart hatte, nicht sehr willkommen sein; die Versagung ist aber um so zweckmäßiger, alö dadurch Personen, die »ich tn erster Linie für die Verhandlung Interesttren. der Zutritt gesichert bleibt. — Der Bezirks verein rechts der Elbe ermächtigte den Vorstand, in die bevorstehenden KirchcnvorstantS - Wahlen thatkrästig einziigrciicn. Seitens deö Vercinöv rstandeS lst eine Petition zur Wetterführung der Pferkeeiienbahn über die Au- gustuSbrücke nach Neustadt auSgearbcltet worden, welche von beute a» is. Inserat» zur Uiiterzctchnung auöllegt, um demnächst zur Abgabe an die kenigl. KrciShauptmannschaft. an welche der Re kurs von Seite» deö Ratdeö erst vor einigen Tagen abgegangen sei, zu gelangen. Ein Fragekattenzcttel wünscht noch, daß Män» ner in den Kirchenvorstand gewählt würden, welche den Todten» bettmelstern insofern bester aus die Finger sehen, daß dieselben nicht bic Frlcdböfe für Rittergüter anscben rc.. den Anpflanzungen vielmehr eine größere Sorgfalt angebcihcn lassen, damit nament lich die sogen. LebenSbäume u. s. w. nicht wie alte Besen zum Himmel empor ragen. Vorgestern Nachmittag ließ die Wohstahrtlpolizei daß ge- sammte Anwesen der diesigen Düngererport-Gesellschaft die übliche JabrcSrevue passtren. Gegen 100 krättlge Pterbe und das übrige zahlreiche Inventar, worunter einige 80 TranS- portwagen. füllte», de» westen Hoiraum der Depots am Totzbnae blcrdei völlig an. Zu den bereits vorhandenen 3 Luttdruck- pumpen mit Handbetrieb beabsichtigt die Gesellschaft demnächst noch eine solche mit Dampskrait nach süddeutschem Muster ,uzu» kaufen und ist auch Herr!«» um Genehmigung zu deren Inbetrieb nahme eingekommen. Die rationelle Geschästvlübruna ermöglicht der Unternehmung, eben nicht nur mit Nutzen zu arbeiten, son» tern auch andcrwäns erprobte unv bewährt gefundene Neuer ungen aut ihrem Gcblcte für die hiesigen Verhältnisse ebenfalls blenstbar zu machen. - Im Monat September ist die städtische W a s s e r. v e » sprengung der Straßen und Plätze an 2? Tagen ouSgriührt worden. ES wurden dabet 10,952 Fässer entleert und 24,870,170 Cbkm. Wasser verbraucht. — Die am in. Juli h. I. vertilgte Hunbesperre hatte mit gestern ihr Ende erreicht: der Stadtratb steht sich aber dem eiiisch'lagenten Falle gegenüber und den bestcbenten gesetzlichen Bestimmungen zufolge gcnöthtgt, die Hundesperre noch bis zum 23. b. auSzutehncn. — Der Braunkohlenverkehr aus Böhmen ist in kev» stafter Steigerung begriffen. Sowohl die Siußig-Teplitzer wie die Dur-Bvderbacher Bahn reichten mit dem vorhandenen Kohlen- Wagenpark tn den letzten Tagen nicht mehr aus und mußte daher dlrUelNellungweitcrcroffenerWagcnzumKoblentranSportersolgen. — Chronik der T birrauälereien. Spaziergänger in der Nähe der Kiesgrube am Tatzberg hinter dem israelitischen Friedhöfe beklagen lick, recht l-litcr über die ein, ölenden Merke- quäle» eien, welche daö Publikum dort z» sehen bekommt. Möchten doch die Gcschirrsührer durch su-araben vor den Rädern eS den
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