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Dresdner Nachrichten : 25.09.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188009254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800925
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-09
- Tag1880-09-25
- Monat1880-09
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 25.09.1880
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isst». U-Uloii »Ai«»!, «,q» «ich ^i« Nedaeu«» —»m nicht »««»indllch. -*nn«»m« »Ulwüu«, »I. ib«a ft«>« .ltt«, v»n »ii^ tzranlluk» a I»»!«» in . veipti,. N»t>l. !0. vi.— «»». ««rN», Lclvg». VUen, »d»r«> är«n«un , M.. Mün> ch«uv» » ««. tn Vrinttur« , —vurraux» „Alwill»«». --»—u»,»,, lolii««, »,»>,» « k» in Par,». 1)tl8 kÄillttzsvsiMtt TageSkatl für Mkitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. LSrseilt>ericht,Frem!>k»Iiste. von I»v1tu<l«t «ic<» s>l'1ilo»-ch»bilrat««v LS, ILcIco clor Lpororga»»«. Breslau. In Mailrlzdori bei Reichciisiei» sind zwei Pül- vermü'ie» aasgesiogcn. Eine Person ist tvdt »nv eine wurde verMnuwlt. Varcklusn, Vopptod« von I. P>rn»l»okv8tra««j ^r. 83, erst« tztag«, tiuroi» Ankauf von iionkursen, h'ai» ikiasern ote. verkant« ieti im Oanüvn unck uin/oln »II« ^rioii Oaräinon, I'appioii«, I.unter, Uuekskin, Oaeiioiiiir, IvleiclorstoN« bis rm etvu bilo- kanlvston ru «obr biliixon aber tosten kroisvo äVaaro xai antirt tolilorios. Frankreich. 6 Hllmril'lit <!. 25. 3k^r8»v8. «m«k»n n>««»«n ««NN,»«»» » »i» IlbdI. » »li>> «»äci»«»f», Siiui-arinuian «ivch-m,,,,:«. «I.uirgiili, »Ik.»di«ii«»«.»Nhk. — Dcr Raum «iner rtnspalNle« Veititltik »oiiri > 5, Pts«. Ein,rinn»» dt» Ü-ile s-i M,. «i»t «»r.nti, ,ii, da» nti»N- »««i-e ürichitnin tu ZuItraN wird nicht -tgrden. »uswlrtl„e rlnnon«»» Aujiri» von unr »ndetannltUJirmkn!IN» Nerton«» inserir-n wir rurrrxrn »la»«m«ra»»L.^^i un, durch vrieimoikei' oder P»n?>n,-,i-Inn». »ch! Eüdrn toi rn iS Ps,-. I«, irrule jür di« Montag- ivummr» »Ser nach einem 'mittag« di« Zetir« d«tt» »> Higc. ^!!-l k')ijh fiirüSLtos l-szeor t. Ijvklt-Hiunzto» für It tviiabcni niiii .''lüiioiion '»i i /urto-^ j steil ^Viter bis '» >->>-">« ».« < oinlaelistoii ' tvölli. eil ni>i! .>l!>,teilen ' oi l snrte-K Atter !>is /» I«i >1a!iii>li, >n?e obsten Iiis leinst, >i (.eiuesru is »»Illzze-te'»/! 8»,vr-iv«>i«. Das Rundichreibcn EouslanS. welches die Frist eine zehntägige. Die Maßregel» werden lcu Eonvcuienze» Dccl rakivn der oberen Conurcgattoncn bcaiitworlct, aina gestern > cnisprcchcnv nuhtteWN. ad. Nacl, dem „widerte" ist die de» (kongregationen bcwiittgte! Rr.ZSS. «Itierung vom 2».S«vibr.: Barometer nuch Vikar «»IoId,waIMraie1»<MdS, » U,)> 7S4 Mill,, seif geftern 2 Miti, grittcgo» Tliennouieiroar, a. Rcaiim., >l » W„ Ilicdr, rem», u» W.. HSchsie i i a 2» 2!ord.WeIt>M„d. »'cdcili. > Aussichten lür den L!,. September: Wenls, Acnderung. ^ Pvltttsche«. Dem Andenken von ThierS konnte Frankreich keine größere Huldigung darbringen, als daß es seinen ehemaligen Privatsekretär BarthSlemy Lt. Hilaire zum Mimster des Auswärtigen ernannte. Während der MmisterkrisiS in Paris wurde in dem nahen St. Germain, wo er gestorben, die Statue von Adolph Thiers enthüllt. Statt, wie sich geziemte, allen Parteihadcr angesichts der enthüllten Gestalt eines großen Patrioten zurücktreten zu lassen, bot diese Feier nur das häßliche Schauspiel ungezügelter Parteilciden- schaft. Man konnte an der Dauerhaftigkeit der Republik zweifeln, wenn man sah, wie in Reden und Ansprachen alle offenen und versteckten Gegner der Republik an deren Sturz arbeiteten. JuleS Simon hielt eine offizielle Rede zum Lobe der Jesuiten, die empörte Volksmenge antwortete mit stürmischen Unterbrechungen: „Nieder mit den Jesuiten! Hoch die März Dekrete!" Die ärgste Störung der Feierlichkeit verübte ein Kommunard, der, die Haycn durch brechend, sich vor die entsetzte Wittwe Thiers hinpflanzte und mit heftigen Geben cn, die Faust gegen die Statue ballend, in Flüche über Thiers, den „größten Schurken deö Jahrhunderts, den niederträchtigen Massakrirer der Kommune" ausbrach. Diese ganzen skandalösen Scenen gingen inzwischen zieinlich unbemerkt vorüber, da Pari« in äußerster Spannung über den Verlauf der Minister- krisis war. "Nun wird aber die Aufmerksamkeit auf Thiers und sein Standbild in St. Germain zurückgelenkt, da sein intimster Freund Minister des Auswärtigen wurde. BartbÄemt, Satnt-Htlaire wurde 1805 in Paris geboren. Gr ist ebenso bedeutend alö Gelehrter wie als Staatsmann. Seine po ltische Lausbabn tatirk tcit der Jult-Revo ution. Er untcrichried damals alö Redacteur deö „Globe" den Protest gegen die veida'jten Preßordomianzen Karl X. und saß seitdem in allen sranzösische» Kammern. Bet lein Staatsstreiche von l»51 wurde er in dac> Gelängniß von Mazaö abgetlchrt, er verweigerte dteraui dem Kaiser Napoleon Hl. den Eid und legte seine Professur der Philosophie am tKII'Po ci« branev nieder. Unter dem Kaiser reiche lebte er kümmerlich von einer kleinen Rente, vis Victor Cousin ihn bei seinem Tode, 1807. zu seinem Universalerben ein setzte. Neben Tbicrs nahm Vartdtlcm» Saint-Hilaicc an den Verhandlungen über den Frank'urter Frieden mit Deutschland Tbetl und war 1871 bi» 1873 rbierö' Staatssekretär. In, Jahre 1870 wurde er Senator aui Lebenszeit. Da« vauptwerk seiner gelevrten Thätigkelt ist die Ucberjetzung dev Answtclco. Außer dem schrieb er über die VedaS und den Koran. Obwohl ein Greis von 75 Jahren, besitzt er noch völlige körperliche und geistige Frische, wie er im Frühjahre d.J. bewies, wo er als Berichterstatter im Senate die Ferry'schcn Unterrichts gesetze gegen Klerikale und Monarchisten vertheidigte und schließlich ihre Genehmigung, namentlich mit dem vielbesprochenen 8 7, dem Jesuitenartlkei, durchsetzte. Gamberta soll ihn damals einen „Heiligen" genannt haben, obwohl St. Hilaire nickt zu seinen Ver trauensmännern gehörte und manchmal seine Pläne durchkreuzt hat. Daß er die Studüstube verließ, um an die Spitze der Geschäfte zu treten, bezcichnete er selbst als ein „Opfer", hmzusügcnd, daß Gnwy dasselbe nur kurze Zeit von ihm verlange. Hoffentlich leitet er noch lange die auswärtige Politck der Franzosen! Gambetta'ü Feldzug, den unruhigen Challemel Lacour in die Negierung zu bringen, ist gründlich gescheitert — das Volk der Franzosen will nun einmal den Frieden und kein französischer Staatsmann könnte unge straft eine andere Richtung einschlagcn. St. Hilaire hat noch am I I.März d. I. einen Brief veröffentlicht, worin er seiner unbe dingten Anerkennung der friedlichen Politik des Fürsten Bismarck unverholen Ausdruck gab. Er sagte darin: ,.Wa» Blömarck'S äußere Politik anbelangk. so scheint sie unS tief angelegt und lehr nützlich im Inlcrcüe keo europäische» Frieden» zu sein. In Vorautziicht deö bevorncdenbcn Zniamincn- sturzes des türkischen Reiches bar er sich Oestcrrclch genähert, l as gegenüber Rußland dieselben Interessen wie Deutschland und England hat. Daher der Besuch deö Fürste» Bismmck in Wien im vorigen Jahre und seine Kälte, um nicht mehr zu sagen. Allem gegenüber, was aus Rußland kommt. Diese« gamc System maniiestirt sich klar genug und seit 2 Jahren kann ina» Schritt sür Schritt die Haltung deö großen Kanzler« venolge». Die Zuvorkommenheiten des Kaisers und der Kaiserin von Deutschland gegenüber dem sranzbsischen Botschaster Hilden iür dieselbe einen neuen lKewei». Niemand kann leugnen, daß dies eine sehr große Politik ist unv daß sie wohltdätig werde» kann, wenn, wie stv glaube, sie In derselben Richtung verharrt, ohne irmalS abzuirren". St. Hilaire ist mcht nur ein absoluter Gegner jeder kriegerischen Tendenz, sondern auch der unruhestiftenden Orlmtpolitlk Gkadstonc's. Schade, daß er nicht 8 Tage früher Minister in Frankreich wurde! Er hätte vielleicht noch Zeit gehabt, die französischen Schiffe au» Ragusa zurückzubeordern und er wäre da gewiß nicht allein geblieben. Deutschland und Oesterreich hätten dasselbe gcthan. Die Ehre, das arme Dulcigno zusammenzuschießea, überläßt, da» kann man wohl behaupten, Europa den Engländern und Russen. Inzwischen ist in die ExekuÜon de» unschuldigen Albanesenstädtchens, noch in der letzten Minute, eine Störung gekommen. Der englische Oberadmiral hat sich noch einmal an'S Land begeben und sich zu dem Fürsten Montenegro», in dessen Residenz Cettinje, verfügt. Vermuthlich handelt e» sich um die Verabredung de« Feldzüge». Zunächst sollen ja die „Falken der Schwarzen Berge" ihren Flug gegen Dulcigno unternehmen und erst, wmn sie von dessen Mauern mit gelähmten Fittigen und stumpfen Fängen zurücktaumeln, bombardirt da» humane Europa die Stadt, da» künftige Falkennest sanft bettend. Wa« in Deutschland noch zur Fahne des Freihandels und des ManchestrrthumS schwört, ist über die Ernennung des Fürsten Bis marck zum Handel-minister ganz außer'm Häuschen. Namentlich aber sntdem da» volttwirthschaftliche Programm des neuen HandelS- mtnipers in seinen äußeren Umrissen erkennbar wurde, geberdet sich bie gläubige Gemeind« St. Manchesters wie ein Haufen Drehderwische. Mit wüstem Spotte fallen sie darüber her, daß Bismarck wegen der Förderung der Lrbeiterversicherung den Rach eine» Großindustriellen, «e» H«rrn Baar«, emgrholt hat. Herr Baare leitet eine« der größ aui Zulässigkeit von Polizeiaussicht erkennen kann. In Bezug aus ticse Bestimmung ist erkannt worden, da>< tcr Richter In bc» Fällen neben leber «vrclbcitöslrase, aa»i unal'bäm.ig ron dcr Dauer derselbe», sowie von der Zulässigkeit am Abcrlcnnung cer bürgerlichen Ehrenrechte, aus tic ZulMigkclt von Polizeiauincht erkennen kann. Nack dem Strafgesetzbuch ist tlc I l riitliche oder die mlt einem Versprechen von Vorthetle» vcrkuüpste immNiche Au'iordcrung zuw Verbrechen straibar. ES ist in Bezug hieraus ausgesprochen worben, daß eine mündliche Autiordenmg zum Verbreche» auch schon bau» straibar ist, wenn ein dem Betrage nach unbestimmter Vortheil ln Aussicht gestellt wurde: anei' ist nicht crlordcrlich, baß ter Ausfortccnbc tlcien Vmlbcst selbst zu gewähren ober baiür einzutteben erklärt. — Obwohl bamelo- rechtlich bic Mitglieder einer offenen Hantelögcsellichait iür alle Verbindlichkeiten der Gei'ellschait solidarisch und mir iure», ganzen Vermögen satten, io ist doch nach einem NeichSaerlchwcrtennkniß ci» gegen die Firma einer offene» Handclögcsellicha't ergangenes Erkenntiiiß nickt obne Weiteres gegen eie einzelnen Gc>clischaitcr in deren besonderes Vermögen vollstreckbar, nnb leibst nicht gegen den Gescllschaiter, welcher bei dcr Auseinandcrietzung der Gesell schaft die Aktiva und Passiva übernommen nnb damit autzgcbrüe.t bat. unmittelbar und In «rster Reihe sür die Verpflichtung der Gesellschaft cinncte» zu wollen. Eine Person, welche unter dcr falschen Vorspiegelung, ein zuständiger Beamter zu sein, einen Ankere» zur Konstatirung seiner Persönlichkeit iestnimmi nnb mit siw sichet, macht sich nach einem Reichöacrtchtserkenntnii! babnreb dcr Vergebe» der Amts anmaßung nnb rer FrcibeitSbecaubung schuldig, selbst wenn riese Freibcitsbcraudung nur sehr kurze Zeit dauerte und ter Festgenommene sich leicht sdurch Anrutc» anberer Straßcn- pai'amcn» hätte befreien können und nur in der Meinung, einen zuständigen Beamten vor sich zu haben, davon Abstand genom men hat. Dieser Vergehen macht sich der vieudobeamte se.bst dann schuldig, wenn ihm auch als Privatmann die Slstirung des Fcstgenommenen behufs Konstatirung seiner Persönlichkeit erlaubt gewesen wäre. — Der Verkehr des PnbiiknmS im Zoologischen Garten mit den dermaligcn nubische» G ä st e n gestaltet sich recht gcmüthilch, da namcnllich ble Kinder schon ein wenig Deutsch verstehen nnb sprechen; die kleine üläbrige Fatmc be sonders spricht einige Sätze allerliebst und ist durch ihre Neugierde höchst ergötzlich. Das kleine muntere Ding läuft, wenn die Sonne scheint, i» echt asrikaniichem Kostüm herum, d. h. in gar keinem, denn man kann eine» einiachcn Schurz und silberne Spangen um die Fußgelenke doch nicht gut Kostüm nennen. Leben kein brauchbares ArbeitervcrsicherungS-Gesetz, gerade so, wie Auch die Rührige Hone, wie dir Knaben, verstehen eö trefflich ^ > v" a den Europäern zu zeigen, baß an ter hcißcn Sonne AirlkaS kindlicher Ucberinnib ganz ebenso gereiht, wie hier. Wenn man tie primitive Kleidung her ihehwelse nackte» Leute, ihre legere, wenn auch immer anmüthigc Haltung betrachtet, sollte inan taum glauben, haß sie persönlich eitel sein könnten, und doch sind sic eö — ab r ihre Eitelkeit concentrirt sich nur aut ihr Haar! Die Herstellung einer linbischcn, sowohl männlichen wie weib ichcn Coiffure erfordert einen Zelt-, Getuid- und Geschick!iebkeitS- Auiwand, wie er kaum größer für die stolzeste Ball-Coiffure in Europa erforderlich ist. Versäume beim Besuch der »studier Nie mand, sich die Haartracht der drei Frauen und zwei Mabä-cu zu betrachten. Hunderte von sein geflochtenen Zi pichen betecken das Haupt unb si»b außcrbein noch wunderlich genug arrangirt und zum Tbcii mit eingcfiochtcncn Perlen >c. geichinückt. Silber-, Elscnbcin- und Perienichinuck tragen die Frauen übcihaupt viel, und zwar an Hand- unb Fußgelenken, um den HaiS und aus dem Kopte. Sehr viel gelt gehört auch zur Herrichtung eines Männerkopieö. Der ungeheuere Haarausbau wirb einzeln In schmalen Strähnchcn aui runde Hölzer — ähnlich den Fstet- Nabcln — auigcwickeit und dicht mit trocknen, Hammelieit be streut. eine Arbeit bie Einer dem Ander» leistet und die mintestenö eine Stunde bauern kann, während welcher Zeit der Frisirle aui ter Erbe kauert und gewöhnlich taS von Alien geliebte und ge übte Saiteninstrument spielt unb ein monotones Lieb ohne Ende singt. — In der Nacht schlafen bie Leute In der Breibure, die dort aui dem Platze sicht und trotz dcr jetzt schon bedenklichen Nachtkühle bare» sie Matratzen unb selbst Stroh zurückgcwicien; sic liegen dicht »eben einander - d. h. die Frauen und tie Mädchen I» einem separirien Kabinct - nur aui de» Brctcrn, über tie eine dünne Baiimatte gelegt ist unv decken sieb »nt einem Stück Wolltuch zu. Ibr Esten bereiten sic sich selbst , m Hellen Feuer aui offener Wicic. Ihre Spiele sind meist ergötzlich an- zuschaiien, da sic iäiiimtiich allemal in eine Rauicrci au-artcn, welche bie Franc» nicht seiten durch Klatsche» u>u Zurusen noch aistachc». Man kan» lange stehen und den durch ihic Natürlich keit wirklich gewinnenden Leuten zuschancn und immer zeigen sich neue phaiitastisebc oder komische Szene», die fesseln. Uebrt- genS ist der morgende Sonntag schon der letzte, don bie Nubier bie» verweile», und ist deohalb für diesen Tag baS Entree aus nahmsweise auf 25 Picnntgc pro Perion festgesetzt wo,re». — Von dein trüberen SraatSniinistcr Frhr. v. Frieten er scheint demnächst eine Darstellung dcS Anthciiö. ceii der, Ibe an der politischen Geschichte Sachsens tn den letzten 4<> Jahren ge nommen hat. Das Werk, an weichem Herr v. Friesen seit seinem Rücktritte auö dem Ltaatodienste geschrieben hat, rührt den Lttel „Erinnerungen aus meinem Leben". Die interessantesten Par tien dieses Werks behandeln de» Eintritt v. Fricicn'o in tie Re gierung während bcv Dresdner Maiansstandcö von 1840 alS Minislcr deö Inner», seine Dinerciuen mit Lein Miuiucr v. Beult wegen der Erneuerung de« Zollvereins l8.",2 und seinen Rücktritt aus der Regierung, icine ttebcrnahmc dcS Finanzministeriums I"5V, seine Haltung vor und während des Kriegs gegen Preußen >800, seinen Antbcii an dem Friedensschlüsse mit Preußen unv seine Stellung im Noevveutschcn Bunveöraibc. — Die kürzlich besprochene Veränvcrung dcr ''anS- nuinmer» — linke Seite die uiige'.adcn, rechte Seite die geraden — schreitet allmäilg vorwärts. Heute gehe» Ihrer Voll envung entgegen: die Cranaehstraße, an dcr Drctkönigokirche Haupt-, Hecht-, Heinrich-, Mathlivenstraße, »Nieder- unb Obcr- grabcn, OppelE, Rltlerstraße.Schmicbcgäßchcn.Stistö-,Wettiner- unr WInbmüblcnstraße. Ferner iei erwähnt: in rer Ncustatt „am Markt" erlitt eine einfache Verschiebung seiner Nummcrn, indem 2 jetzt I. 3 letzt 2 u. s. i. erhält, jedoch mit Ausfall des HauseS Nr. 7 sNcustäbtcr Ratbbaus». welche« der Hauptstraße mit einverieibt würbe unb als solches die neuen »Hummern I und 3 führt. Auch tie vormalige Inianterie-Kasetne, bie blSher zur Nittcrstraße 1 gehörte, muß man lest aus Hauptstraße unter Nr. 30 tuchen. Die Eckhäuser, Hauptstraße 2. 4 unb 5. >3, >4c, 10. deren Eingänge sich iatt alle in den Nebcnstiatzen befinden, sind letzteren zugethcilt worben unv mußten tesbaib ihre Schilber mit Hkimichstraße 2, Ober>rabrn i und 2, an der Drelkönig»- kircde I, Schmiekegäßchen 2 und Mitterslraße 2 vertauschen. Jvvann Meyer-Straße Nr. i heißt jetzt 3. 2 setzt 4 u. st w. „Am Terraftenuier" zählt nicht mehr in der Richtung von der Albert- nach der AuguNuSbrNcke. sondern In „mgekel >>or Weste. ten industriellen Etablissements WestphalenS, er ist Direktor dcr riesigen Gußstahlfabrik zu Dortmund. Daß Herr Baare dabei den Titel Eommerzienrath führt, wird man kaum als eine anfechtbare Handlung bezeichnen können, wie eS die freihändlerische Presse thut. Wenn ein Professor den Hofraths-, ein Rechtsanwalt den Justiz- ralhstitel, ein jüdischer Banquier die Consulwürde erhält, so rangirt das ungefähr damit, daß der Vorstand eines der größten vaterlän dischen Unternehmens, das Tausende von Arbeitern beschäftigt, von seinem Landeöfürsten zum Eommerzienrath ernannt wird. Indessen Eommerzienrath hin, Eommerzienrath her — ist es nun nicht ganz verständig, daß Bismarck bei einem Unternehmen, welches, wie die Arbcitcrvcrsichcrung, den Arbeitgebern so namhafte Geldopfer auf- erlcgen wird, sich Raths holt bei einem der erfahrensten und größten Fabrikanten, wie Herr Baare? Verdient eü nicht statt schnöden Spottes hohe »Anerkennung, daß der ansehnliche Verband dieser Fabrikanten Deutschlands diese Ankündigung der ihnen in »Aussicht gestellten Opfer nicht mit »Murren, sondern mit Begeisterung auf-> nahm und ein Danktclegramm nach FriedrichS.uhe absandte? »Als die »Nachricht von BiSmarck's Ernennung zum Handelbminister in Essen eintraf, schmückte sich das Gebäude dcr dortigen Handelskam mer mit Fahnen. Dafür beschimpft die Freihändlerprcsie die deut schen Großindustriellen als die „selbstsüchtigsten und gierigsten aller Jntcressenmänner". Ja, wenn es reiche englische Fabrikanten wären, würden unsere Freihändler anders pfeifen! Wo soll sich denn Fürst Bismarck von den Bedürfnissen der Industrie unterrichten, als bei deren Vertretern? Soll er sich etwa bloS an die Profefforenweisheit halten ? »Vor einiger Zeit ließ sich Bismarck von solch einem gelehr ten Hause sein soziales »Programm auseinandersetzen. Es war sehr lang, aber er hörte es geduldig an und am Schluffe sprach er die klassischen »Worte : „Ja ja, Herr Professor, sa würde ich auch denken, wenn ich Professor wäre." Darin liegt leine Mißachtung echter Wissenschaft, aber jener unpraktischen Bücherweisheit, welche die Lücken im Wcltenbau mit ihren Schlafrocksetzen ausstopst. Bismarck hält sich an die »Männer des praktischen Lebens und wir setzen dabei voraus, daß er sich nicht Klos bei den Fabrikanten Raths erholt, sondern auch schlichte Arbeiter befragen läßt, sonst schafft er im die Zuziehung von Meistern und Handwerkern für die Regelung dcr JnnilneSfrage unerläßlich ist. Die Schwierigkeiten einer »Arbeiter versicherung sind gewaltig. Wir können nicht prüfen, ob die Ziffern richtig sind, die Prof Brentano ausstellt. Hiernach müßte ein Ar beiter aus seinem Lohne jährlich 173 M. 15 Pf. an Versicherungs prämien ausbringen, wenn er ausreichend garantirt haben wollte: Krankengeld, Altersrente, Invaliden- Unterstützung, Begräbnißgeld, »Versicherung für die Zeit von »Arbeitslosigkeit, Versicherung einer Unterhaltungs- und Erzichungsrentc für die Kinder im Falle eines vorzeitigen Todes. Und zwar müßte der »Arbeiter das vom 16. Lebens jahre an steuern, ein 35jähriger Arbeiter müßte sogar 26IM. 62 »Pf. ausbringen. Diese Ziffern schmecken zu sehr nach dem Rauche der Studirlampe auf dem grünen Tische. Aber soviel dürfte klar sein, daß die ZwangSbciträge dcr Arbeiter und Fabrikanten nicht allein ausreichen, alle die verschiedenen humanen Zwecke dieser Hilfskasi-.n zu erfüllen. Es wird Nichts übrig bleiben, als daß das Reich jähr liche Zuschüsse giebt, und zwar empfiehlt sich dazu die Salzstcuer am besten, ganz oder theilweise. Sie betrügt jährlich über 35 Mill. M. Sie lastet am schwersten aus den armen Leuten, würde aber mit Freude getragen, wenn ihr Ertrag den »Arbeitern selbst wieder zu gute käme. Die neuen Steuern belasten so das arme »Volk am meisten. Es wäre nur gerecht, ihnen auch die Vorthcile derselben zuzuivcnden. Reuefte Ttlcarammc der..Trcsvner Nachrichten." Berliner Börse vom 24. Scpr. Dcr knappe Geitstanv dauert >ort damit Et cigenllich Alles gesagt. Das Geichäik war unbedeutender als gestern, die Emu Ic nelebcnd. »Niedrige Meldun gen von der Wicncr»Porvörsc u. »ietrigeGlaögow.»Notizs48.o> trugen nicht dazu bei, der Stimmung einen ireundlichcic» Untergrund zu geben. Der Schluß gestaltete sich, wavrschciniich in Folge von Dcckungvkäuscn. etwas besser. Die Ucbcrtragung aus ven neue» Monat vollzieht sich unter großen Schwierigkeiten. Ereditactien unv Franzosen je um 1 Mk. schlccbtcr. Banken apathisch. Dresdner unv Sächstiche Bank, sowie Ebcmnitzcr »Bankverein um ein Geringes niedriger. Babnr» ztcmlici, unver ändert. BerlimDreödner Etammpriorit. gaben n« Procenk ab. Renten still. Sacht. 3vroc. Proc. unter gestern. Von tächi. Industrien waren S vldrig 1°».«, Körner l>/-, Hartinann i'/-Proc. besser. Wiede gaben 2, Stlckmasci-incn 1 Proe. ab. Gußsiahi haben seit Dienstag 7 A Proc. cingebützt. Eontincntai-Pferde bahn 1 »Proc. unter gestern. Lokales und Sächsisches. — II. MM. ter König und bieKLnIgin kamen gestern Vormittag von Ihrem mit dem gestrigen Tage aufgehobenen Som- merhotlagcr Pillnitz auö nach dm Residenz und nabm Se. »Mal. Im Kgl. Schlosse daielbst die Meldungen einiger OiHziere. sowie die Vorträge der Herren StaatSministcr und bötzeren Hob! argen u. s. w. entgegen. Demnächst tubren die höchsten Herrschaften Nachmittags »,«2 Uhr >n Begleitung Ihres Flügeladiutanten und der Hoibame nach der König!. »Villa In Strebten, nach welch' letzterem Orte das Hoilager nunmehr aui die Dauer mehrerer Wochen verlegt worden ist. - Am Donnerstag wurde aut der Jagt im Filchhäuicr Reviere von Er. Mai. ein stattlicher »Acht ender geschossen. Die Jagd begann vom Fischhauö au» irüh um 0 Uhr und endeie AvendS nach 5 Ubr. - Herr Polizeipräsident S»wauß bat gestern einen biö 17. October andauernden Urlaub angetreten - Professor Kruinbbol» hier hat taS Ritterkreuz 1. Klasse vom Aldrechtöorren erkalte». — Ober-Postdiiector PeterSiohn zu Leipzig erhielt den Kgl. Preußischen Kronenorden 2. Klaffe. — Neueste RelchSgerichts-Erkenntnisse. Im deutschen Strafgesetzbuch sind eine Reibe von Verbrechen und Vergeben nambait gemacht, bei denen der Strafrichter neben ter Hauptstraie auch aus Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, sowie i U 's NI! u,'!i
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