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Dresdner Nachrichten : 09.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801009
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801009
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-09
- Monat1880-10
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- Dresdner Nachrichten : 09.10.1880
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Xvktltzl', kreidor^orstr. 28! liskorl. IrttckenH« ILlel'e»n- uuä NapI»«uk«»Ir, »»eule unä ttraunl»<>l»lo». kroiun vio tä^Uob billigkl annomtrl.. Alirn l»e«1.vNt i>vi 6on ttbrren Ivimtnimm Ä I Mtul/8« ln»!, .'81rnvuntl»8'',i :r. ^r. Xi0t,wlst.ttt8go, >>I<Nu»r«U Xaikf.. N! i 1'Inu<M8vbo8tla88o, NLnut-I, I. Uijkm«', U»ui.1-l,a88« 22. K j Dureü ?o8tkn»l6 prompto ^n-^tnlnnui;. j. gW- iv»oi,t>Vkr«irr»»in»»^. Berlin. Der Ausschuß dev k rutschen HandelötagcS be schloß, die Plenariitzungea am in. und u". November cinmbc- Loimahc nll »t»i 8on»<ag Rhuuck xuiii I I, »ml >2. 51 »Io mit I'läul. I.ti,I«>, all, tiiidN I»i« >»>,«, i«. ^ 8ouulog8 XirelllUlNa^ I i!u> >»(-, imiiiou k'ieison x»m I, tzlalo: !!. >»«r I>«»i>-ri»«I«I. ^ VoIIcsstlleli mit <ic>8in>g >» l Vorsniol »ml >» ttilcker» von ß IR Ivaii. Al„8ik von I'r. I!o8»ei . r? I rl. Iloiulvl. - 'I'ilelroIIe: Ilii. Ivuil. f! rulen. rääeövrdiiuniil Zirelte Stäckijuttlnsse^ Bah»gnrantjen.>lH»„>un,i sämintlicl'ci oadiiictie, Der Koinmanrant der ver. A!It!brllu»ncn über die Welt,möstellun,i ln Berlin, Wäbrun,io. elnl.Ucn Flotte M tnl'in vers>intl,it worccn. dnh lirl,AIlco inncr- sraiie und BolkSivIrtüMiaitbrotb. - T'cr enalilche Borschloa aus! bald >18 Ltunten imn Flotten,ibaanq nach teil, ncucn Bcslim^ '!ieiil,crorelilma eincö PianrobiclteS lm Arciiipel fonv die ! nuiNliSorl vorbercile. Rr: 28Z. I wtiiening vom «. Oktober: Barometer nach Vikar vi»old, Mallslrabc I» <Abds. «U,I <SÜ Mil!,, scii »eslciil uiweuiudcri, TbnmomeiolN, II. Ncaum.: I l " W., Iiicdrigsic > T-mV. 12« Li.'., Iiöchile IS»2i!. L»!csl>Ä!i»d. Nog-». Aussichten für den 9. Oktober: Wolkia bis trübe, Neve», kühler, zeitweise neblig. roimiitielld, Letober. Politische». Starker Kanonendonner in derTeodobucht", telegraphirt man. Erschrecke der Leser nicht! Es wird zwar geschossen, aber nicht scharf. Prinz Danilo Alexander, ein Jungelchen von 9 Jahren, Leibeserbe des Fürsten Nikolaus von Montenegro, hat den Einfall gehabt ober den Befehl bekommen, höchst sich nach dem Hasen von Eattaro zu begeben und der daselbst in der geräumigen Bucht von Teodo verankerten Europaflotte einen höchsteigenhändigenBesuch abzustatten. Er sährt entlang der in einer Kielivasserlinie von etwa 3 Kilometer Länge ausgestellten Schiffe, die sich ihm zu Ehren in Flaggcngala geworfen haben und mit ihrenBreitseiten ihm einenBegrüstungsdonncr entgegcnbrullen, der sich an den himmelhohen Kreidefelsen bricht. Dann besucht er, begleitet von zwei Wojwvden, den englischen Admiral Seymour auf dessenPanzersregatte und der alte Scelöwe unterdrückt gewiß «inen kräftigen Seemannofluch zwischen den Zähnen, wenn er das Jungelchen am Fuße der Admiralitatstreppe empfangen und mit goldbetreßtem Dreimaster salutiren muß. So unwiderstehlich komisch die ganze Scene ist sie hat den Vorzug, unendlich wahr und deutlich die ganze politische Situation zu charakterisiren. Die ganze Achse der Weltpolitit läuft augenblicklich durch das kleine Albanesenstädtchen; ganz Europa erweist dem Erstgeborenen eines halbcivilisirten Häuptlings fürstliche Ehren, wie sie sonst nur den Selbstherrschern mächtiger Staaten zu Theil werden. Ist'» noch ein Wunder, wenn die schmutzigen Nasenabschneider der Schwarzen Berge sich vor Dünkel und Hochmuth nicht zu lassen wissen ? Wenn sie wähnen, die ganze Weltgeschichte dreht sich nur um ihren Landzuwachs und das hochgebildete Europa habe ihnen von Rechtswegen Stiefelputzer dienste zu leisten ? Das unwürdige Schauspiel in der Teodobucht ist nach unserer Auffassung eine viel größere Demüthigung und Beschimpfung dieses Erdtheiles, als das, was demselben durch die jüngste Note der Pforte zugefügt worden sein soll. Dieser neunte Vorschlag der Türken ist eben Nichts als ein Verzweifluugsschritt, den ein in seiner Existenz auf's Aeußerstc bedrohtes Reich recht wohl thun darf. Am Schlüsse dieser Note beklagt sich der Sultan mit vollem Rechte, daß Europa immer nur die Ausführung der den Türken Opfer auferleqenden Bestimmungen des Berliner Friedens fordert, hingegen Nichts thut, um auf die Ausführung der ihnen günstigen Bestimmungen desselben F-nedenSvertragcs hinzuwirlen. Es ist dies die Schleifung der Festungen in Bulgarien und das Recht der Türkei, die Balkanpüsse mit ottomanischen Truppen zu besetzen. Die letzte Note der Türkei hätte bei den Diplomaten nicht solche Entrüstung erregt, wenn sie nicht eben mit dürren Worten das doppelte Maß, mit der sie die Türkei messen, dargcthan hätte. Gladstone freilich, um sein freventliches Spiel mit dem Frieden und Wohlstand Europas fortsetzen zu können, will jetzt einen noch höheren Einsatz wagen. Er verlangt, die Europaslolte solle ins äzaeische Meer dampfen und dort entweder einen Seecordon ziehen, welcher den Verkehr zwischen den Häfen der europäischen und der asiatischen Türkei unterbricht oder eine der türkischen Inseln mit Beschlag belegen. Auf diese Weise sei der Widerstand des Sultans am wirksamsten zu brechen. Das ist mehr als eine Demonstration. daS ist eine Exekution. An den türkischen Staat soll man das europäische Gerichtssiegel legen, um ein Faustpfand in die Hände zu bekommen. Ein solches Gerichtösiegel würde aber als ein Brandmal der Schande am türktschen Reiche hasten, alle Muselinänner diese Demüthigung als brennenden Schmerz empfinden. Das Pfändungs- siegel wäre ein Todeszeichen für das Türkenrcich. Will Europa jetzt zur Theilung der Türkei vcrschreiten ? Man hat alle Ursache, dies nicht zu glauben. Der Zeitpunkt dazu ist noch nicht gekommen. Alle Mächte mit einer friedlichen Politik sollten daher ihr Hauptstrcbcn darauf richten, Herrn Gladstone in seiner von verletzter Eitelkeit eingegebenen Unbesonnenheit nicht länger zu begleiten und Einsprache dagegen erheben. Am allerwenigsten kann es im Interesse auch nur einer Großmacht liegen, dazu zu verhelfen, daß John Bull seine schwielige Theerfaust auf noch eine türkische Insel legt und sich immer breiter und sicherer im Mittelmeer etablirt. Mag sich Gladstone immer tiefer in seine tolle Orientpolitik verrennen — es ist weder die Sache Frankreichs noch Italiens, ebensowenig als dicDeutschlands und Oesterreichs, dieser Führung fernerhin zu folgen, deren logischer Schluß die Theilung der Türkei zwischen Rußland und England ist. Die friedfertige Politik Frankreichs nach außen gründet sich nicht bloS auf die Abneigung der überwiegenden Mehrheit der Franzosen gegen die Erneuerung blutiger Abenteuer, sondern auch auf die Erkenntniß von dem Zustande ihrer Armee. Hierüber wird aus Paris geschrieben, daß nach der Ansicht aller Sachkundigen, welche den jüngsten französischen Manövern beige,vohnt, die fran zösische Armee gegen die unmittelbar vorhergehenden Jahre wenig Fortschritte gemacht hat. Die französische Armee, nur mit sich selbst verglichen, steht nach der Ansicht mancher Offiziere selbst der kaiser lichen Armee nach. Sie hat selbstverständlich an Qualität und Reichhaltigkeit des Materials gegen das Kaiserreich gewonnen; aber an Zusammenhang und Beweglichkeit steckt sie noch in den Kinder schuhen. Wo sollte auch der Zusammenhang Herkommen ? Der be ständige Wechsel der Corpskommandanten, die Berücksichtigung der politischen Färbung bei den Beförderungen, die gänzliche Umgestal tung deS GeneralstabeS und vor Allem der Mangel eines allgemein anerkannten Chefs lassen den Gedanken an ein Ganzes noch nicht aufkommen. Der Marquis de Galiffet ist allerdings auf dem Wege, diese letztere Stellung zu ersteigen; denn sein persönliches Ansehen Lelm Heer« wächst; doch gelten seine Fähigkeiten als Corpskomman dant lange nicht für so bedeutend als die eines Reitergenerals, der er bisher war. In Deutschland hat die bevorstehende Einweihung des Kölner Dom« die Frage nach der Beendigung de« Kulturkampfes in Preu- ss» wieder angeregt. Die rheinischen Ultramontanen batten an dcn i König von Preußen eine Jmmediat-Eingabe gerichtet, worin sie auf Beendigung des Kirchentonflikts dringen, ihren Schmerz über die Abwesenheit des Erzbischofs von Köln bei Dieser Feier aussprechcn und lebhafte Klagen über die Bedrängnisse ihrer Kirche äußern. Der König hat jedoch die Entgegennahme dieser Adresse abgelehnt; er will von dem Kölner Dombaufeste alle lirchenpolitischen Fragen fernhalten. Er bleibt daher auch am 2. Tage des Festes noch in Anstalt teö Proi. U,. Bruns In Mwmae» mit ecm alücfiichstcn Lolalcs und Liichiisrl'cS. — Der Intcndantur-Natl) Major Erav ist zum etatömäßi- gen StaböoiNzler ernannt worden. — NectNöanwall Lcöktz. hier, bat tad Ritterkreuz l. Kl. vom Albrechtbordcn croalien. — Der Herr Generalstaatsamralt l)>. v. S cbwarzc bat sich im verflossenen Sommer einer mcdrwdchcntllchc» Kur in der Köln, um sich den großen historischen Festzug anzusehen. In dem selben ist selbstverständlich Alles vermieden worden, was die Ge fühle der katholischen Bevölkerung reizen könnte. Das Verlangen der Ultramontanen, daß der Erzbischof Paulus Melchers als solcher der Domfcier beiwohne, konnte der König beim besten Willen nicht erfüllen. Es stand in seiner Macht, den verbannten Erzbischof zu begnadigen; ihn aber in Amt und Würden einzusetzen, lag jenseits seiner Gewalt, nachdem dem Erzbischof durch ein gerichtliches Er- kenntniß ausdrücklich die Fähigkeit zur ferneren Bekleidung kirch licher Aemter abgesprvchen worden war. Wie sehr dem König von Preußen eine Versöhnung zwischen Staat und Kirche am Herzen liegt, zeigt die Thatsache, daß er dieser Tage in Baden-Baden den ErzbisthumSverweser von Freiburg, Herrn v. Kübel, in besonderer und sehr wohlwollender Audienz empfing. Gegen das Institut der obligatorischen Eivilehe wird in ver schiedenen deutschen Staaten Sturm gelaufen. Der Reichstag soll mit einer Fluch von Petitionen gegen diese so heilsame Staatsein richtung überschüttet werden. Allerdings ist die jetzige preußische Regierung nicht geneigt, dieses Gesetz ganz oder theilweise abzuän dern, aber die speziell orthodoxen Kreise der evangelischen Kirche rechnen darauf, den Fürsten Bismarck noch umzustimmen, und sie meinen, es genüge das, um dieses Gesetz zu stürzen. Angeblich be droht die obligatorische Civilehe die Kirche. Wie wenig Grund diese Angabe hat, kann man schon daraus ersehen, daß die Ultramontanen, die gewiß ein sehr feines Gefühl für Das haben, was der Kirche nützt oder schadet, nicht mit den evangelischen Orthodoxen Chorus machen, sondern erklären: die obligatorische Civilehe könne ohne Schaden der Religion beibchalten werden. Müssen nun selbst die Orthodoxen zugebcn, daß die Zahl der Fälle, wo die kirchliche Ein segnung einer bürgerlich geschlossenen Ehe unterlassen wird, geradezu winzig ist, ist es ferner Thatsache, daß die obligatorische Eivilehe die wilden Ehen fast gänzlich beseitigt hat und daß eine große Zahl von Leuten, die bisher im Evneubmatc lebten, vor den Standesbeamten gingen, um eine Ehe abzuschließen, die sie bei bloßer kirchlicher Ehe schließung niemals cingegangeu wären, hat also dieses Gesetz ge radezu die Moral gefördert, so ist den auf Abschaffung dieses wohl- thütigcn Gesetzes gerichteten Bestrebungen ein gründliches Fiasko zu wünschen. Die erste Stadt Deutschlands, die mit einem Telephonnetz be glückt werden soll, ist . .. Berlin ? Nein, Stuttgart. Von einem Hause daselbst ans sollen die Drahtleitungen des Fernsprech-Appa rotes über die ganze Stadt gezogen und letztere dadurch um eine Einrichtung bereichert werden, welche im modernen Volksleben eine der wichtigsten und einschneidendsten Rollen zu spielen berufen ist. Bereits habe» verschiedene Hausbesitzer in zuvorkommenostcr Weise ihre Bereitwilligkeit zur Befestigung der Drahtleitungen aus ihren Häusern gestattet und unterstützten damit das gemeinnützige Unter nehmen in hobcm Grade Als Director für Würtemberg ist Herr Or. v. Wurstemberger, Privatdvzent am Stuttgarter Polytechnikum, ernannt worden. Hätle sich Würtemberg nicht seine eigene Post und Telegraphie erhalten, so könnte Stuttgart lange warten, che es mit diesem Fortschritte dran käme. Jener Partikularismus der Schwaben tragt also die besten Früchte. Im übrigen Deutschland heißt es bei allen Fortschritten immer zuerst: Berlin, Berlin! Wer zweifelt daran, daß, wenn Sachsen noch seine eigene Post und Tele graphie besäße, Dresden, Leipzig und Ehemnitz schon längst jene Rohrpost hatten, deren sich das bevorzugte Berlin seit Jahren bereits erfreut! Neueste Ttlearamnic ver „Dresdner Nachrichten." Breölau. Am Mittwocl) fand aui der Gras Renarts Grube „Denodowoelmm" de! .üaltowitz ein Durchbrncb flningen o>'csici»ö statt. .'»1 Bergleute wurden vcrschiitttt, sind gerettet, die nbrige» wabrübcliillcb erstickt. Frairtrcicli. Offenbarste. Bsgräbiliß war glänzend, Sarabn und Roncicrco sprachen am Grade. Italien. Daö „Diritto" meldet: Da die Pforte die mon- tenegrinischc, griechische und armenische Frage zusammen bcban- dcltc, so würde» die Machte cln Gleichen tlnm. Wasttschcinlichc Fälle dürste» sein: Abberufung tco gelammten diplomatische» EorrS aus Konstantlnopcl, die Eiiticiibuna der europäischen Flotte »ach Konstantinopel. Wahrscheinlich würden die Machte die Türkei Verbindern, Munition und Soldaten »ach den der Psorle linterwvricnen griechischen Provinzen zu eisticnvcit. Türket. ES verlautet, die Flotte verlasse Tceto und gebe nach dem ägäische» Meere. Die Reiiistaltirung Abedin Palcha'ö wird signalisirt. Gngland. Am 6. Oktober arbeitete der Tclcgrapb stins Stunde» ununterbrochen zwischen der Atmilalikät und Malta, Gibraltar und Eattaro. Maknschclnllch blclbc» lm adriatlschen Meere blvo elnö blS zwei Schiffe, die andere» werde», wenn die Antwort der Brächte auf den englische» Borschlag elntrifst, nackt Smyrna oder in die Nähe von dort abgchcn. Berliner Börse vom 8. Octobcr. Unter dem Drucke der unsicheren Lage machte heute die weichende Tendenz weitere Fortschritte. Aus allen Gebieten sind weitere Eonrdelndusjen zu verzeichnen:» dabei hielt sich daS G eschäft heute wiederum I» den engste» Grenzen. PrivatdiScont 4>'/< Procent, also nicht ungünstig: Ereditactien stellten sich 5. Franzosen 4'/s Mark schlechter. Bcn sächsischenWcrthen zogen an llproc.Rente, Sächs. Bank <l Proc. höher Bries», Zimmermann i'/LProc.s und Körner fl Proc.s. Dagegen verloren Leipz. Credit >. Dresdner Bank und Leipz. Diskonto le"/«. Solbrlg 2, Schönherr, Frisier, Hart man» und Wiede Bruchthellc. Bcllin-Dresdnrr s-tammprlori- täten '/» Proc. niedriger. Oesterr. Prioritäten matt. Er-olge unterzogen, so daß er jetzt de» stimmliche» Amordcrnnge» seines Beluis, wie seines Reichvlagsavgeoldncicn-Manlalv sich wieder mit Leichtigkeit untcrziche» tann. — Aus dem gestern adgchalicncii ersten Bezirkstage der neu gebildeten Amlöbaupl m annsck> ait A it >iad! - Dretz den, welche» Herr v'lintvbanvtniann Ist. Schmitt lcilcle, ward u. A. auch die Wahl des dieier Amtchaurtmainstchail veizu- gebenden Bezirks-Ausschusses vollzogen. Es wurkc» gewählt: 1j alS Vertreter der Höchstbesteuertc»: Kammer»»: Fr: r. von Burgk-Rossthai und stilkterguiskcsitzcr Frhr. v. Fmck-Rclhnte: 2> aiö Vertreter der Städte: Bürgcrmciner Ruin»! Tharandt und fwiratb Fiedier-Ti arandt: :<» als Vertreter dcr Landgemein den: Gemcindevorstand Leonstarbi Döl len und Gcmcintcvorstand Grosjmann-Piauc»; tlireigewästite Mstglicdcr: Gemeincevorliand PhiUpp-HintergcrSdors und GuISvesttzcr ncicrstciii. Ricceriedliiz. — In de» Kreisen hiesiger Tadakiabrikanten and Cigar e» Händler ist »uvriach das Gerücht verbreitet, die kaiierl. Tabalö Manufaktur i» St rast bürg beabsichtige auck. >» Dresden Filialen zu errichten und dadurch de» hiesige» Geschalten eine emvstndliche Concurrenz zu bereiten. Man erwartet vo» dem Herrn Handelskammerpräsitenten Rülcke, hast er ras Rotvige thun wird, diele Schädigung des vaterländischen Geschältes »int- anzubaltcn. Es ist ja kein Kunststück iür eine Staalöiabrik billigere Waaren zu lieiern. Die Strastbl»gcrTavakma»makt»r berechnet bet dem Preise ihrer Waarc>i nicht mit einem Picnnig das 7 Millionen Mark betragende Fabrikanlagciavital und dessen Ver- zinsung, während doch jeder Privatmann dies zu bcnickstchtiac» hat. - Dieser Tage weilten wir einen Antrag des Freiherr» von Friesen aus Rötha mit, de» derselbe bei der am Mittwoch In Borna abgehaltcncn Dlöccsanvcrsammlung eingevrack't halte und dcr die Wiederauidebung dcr bürgerlichen Eheschließung bezweckt. Dieser Antrag Ist von der genannten Vrriammlung zum Bcschllist erhoben worden und wird nu» das evangelische LandcS.onttstorillin sich mit demselben zu besthästmen haben. - »Aus Grund des Sozialistengesetzes wurde ein Flugblatt mit dcr ttebcrschriit „Parteigenossen!" und der Unter schrift „Deutschland de» 18. Sept. >88«>. Die Vartelvertretung" verboten. Weder Drucker noch Verleger sind aus dem Blatte genannt. — Bezüglich der, leider Gottes seit Jabren so stirchlerlsch auigetrctcncn Divvtheritis und der allgemeinen Furcht, welche dieser Krankheit gegenüber herrscht, ist icbcö neue Stadium dcr Heilmethode gleichfalls allgemein inleressant. Es wird da am ein neues Veriadren eines Oharlottenburaer Arztes hinge- wieicii. welches auch bereits von einem hervorragende» Metlcliier dcr Rcichöbanptstadl atoptirt worden ist und >» der Hauptsache darin besteht, durch Lockerung dcr Schleimhaut de» Belag zu entfernen, was durch Pilosarhin geschieht, dessen de» Spei chelfluß und Brechreiz erregende Wirkung schon lange bekamst ist. Bei ca. 8» Divhthcrltisklanken, die der bctr. Arzt io behandelte, hatte er nicht eine» Todesfall. Weitere Versuche werden mit diesem Versahrcn wohl angcstellt werde». — Mehr alS ein Dutzend sehr wohlhabender Einwohner von Blasewitz soll wegen auffällig zu niedriger Selvstdckiarcstion zur Einkommen freu er kn nicht mwclcächkliche Geldstrafen ge nommen worden sei». — Dcr den Lokomotive» entströmende Damps reistt nament lich bei stackem Tampfverbrauch vielfach brennende Kohic»- stückchcn mit heraus, die. vom Winde weitcrgctragc», nicht selten die Veranlassung zu Böschungs- und Waltbräntcn geworden sind. Die Maschinentechnik hat sich in mannichsachcn Veriuchen mit der Verhütung dieses Funkcnstugcö beschäftigt und die be kannten Haube» ani den Lokomolivschornsteinen bilden eine Etappe In dieser bisher immer noch nicht völlig gelösten Frage. Seit zwei Jahre» nun findet bei den sächsischen Slaatsciien- bahnen ei» Funkcnsänger versuchsweise Anwendung, welchen ein alter, vielersahrcncr Beamter dieser Bahn, der Heiz- hausvvrstand Hvistscid hier, entluden hat. Dieser höchst einfach konstruirle Apparat hat tick' bisher von allen vezüglichc» Erstnt- ungcn am Betten bewährt und so die meiste Aussicht aui allge meine Verbreitung. Er verhütet nicht nur den Funkenflng wirksam, sondern er begünstigt auch die Rauchvcrbrcnnung, und die grüntiichstcn Versuche habe» überdies ergebe», das; mir dem selbe» eine wesentliche Kobienersparnii! erzielt wird. Dcr Apparat ist patcnlirt und dürste eine Zukunft haben. - Dcr kaum gegründete demokratische Verein iür daS Königreich Sachsen hat tick' sofort gegen eine Demmciation verwahren müssen. J»> Amtsblatte des hiesigen ?tattraths war behauptet werden, sein Piogranim „gleiche dem dcr Sozialdemo kraten wie ein Ei dein anderen". Eine solche Beschuldigung ist letzt, wo die Sozialdemokratie so auf dem Kerbholz steht, nicht uiigciähclich. EI» Dmchlcle» der Statuten des demokrcstischen Vereins beweist, bast derselbe sehr wesentliche Unterscheidungs merkmale von dcr Sozialdemokratie hat. — Am der Flur Gru»a soll nächstens eine große Renn bahn eröffnet werbe». Zn diesem Zwecke ist von einem Wiener Reitklnb eine große Fläche Land auf längere Zeit gepachtet worden. — Alle Hochachtung vor solchen Arbeitgebern! Bei den Ritterguts- und Kohlenwerköbesitzern List und LItt'ö Erben t» Bock wa bei Zwickau stehen die beiden Brüder Franke a'SOber steiger und Steiger seit 2k, Jahren unuistcrbrochcn in Arbeit. Ai» l. d. — dem Jiibiläumötage — übergab Herr List zualcich im Namen seiner Mutter den Jubllarcn für stbcs dcr 2k, Zähre WO Thaicr als Geschenk, also Jedem ein Kapital von 2500 Tbir. Die also reich Beschenkte» waren über diese wahrhaft edle Hand lung vor Freude und Rührung satt sprachlos. — Einmal etwas Erfreuliches aus der Geschäftswelt! Die aul der Bttimcnttraße befindliche Dresdner N ä b m a > chIne »- zwirnlabrik dat bereits seit einiger Zeit soviel Aufträge, daß sie dieselben kaum bettiedigrn kann. Der Maschiuenzwirn dieser Fabrik i Direktor Ellclts zeichnet sich ln der That durch scidenartigcn Glanz und Weichheit, wie durch Haltbarkeit so aus. daß diese Beliebtheit wohl erklärlich ist. Zugleich hcweist die Vorzüglichkeit diele« Produkts, daß cö unter dem Schutzzoll erst recht möglich Ist. Waaren zu liefern, die die englischen von dem vaterländischen Markte zu verdrängen wissen. — Pol Izeibericht. Bet der vorgeschriebenen Revision seiner Droschke <Nr. 55) fand am k. d.M.Abends ein Kuttcver ein Portemonna«e mit über 90 Mark, welches eine unbe. kannte Dame darin liegen gelassen batte. Der ehrliche Mann lieferte sofort anderen Tags das Gefundene an die Behörde ab, wo o» die Kiaentbümerln unter Hinterlassung einer anlednttchrn
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