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Dresdner Nachrichten : 27.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801027
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801027
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-27
- Monat1880-10
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- Dresdner Nachrichten : 27.10.1880
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Vr«»ä»v 1880. »u« ' WM «t't.l.M i35000 -k.«.i i«lan»»»r «»- »t» »,»«-»>«« -du». »>,»-<knn»hme »ulwirt«! st«»t>»In u. Bo,l»r ln Hi n,» ^v»>l«n. «tk». Skt»»«,. vnk'I. »u. z>-„!furl M. — «II». » Io Nirlt». Lktpti». Wie», o»u^, yronklttr«» M . VI ün- 8«. tu 7,i«nkluu »M-.- «nr»oi,t d,.I«I>aII»«n> I »Nit», U»IU„ ck c» m «,ri«. Tageblatt für Fokttlt, tlnterlialtmig,Geschäftsverkehr. SSrsenbericht.FrtindenM- 2b. 6»dr8»v8. LMireii »»rt»r vlirNn'ir«»« >» »>» V»d». Ü Utll «»nnt»a«dlivltila»»»ru>u. g» «euliedl nur an VIsLiNiagiU »l»Il«ra»!,e Slr.t dt» Nachm. riUtt -- L«i Raum ein«, ri»I»dM«en «»tltt'tti kalikt lliLIa«. Su'jikla d> dt, stktlr Plgi tior G»k»„U, 1^- da» noch»- "!>»» »rtchimen der Anl„a«, wird »Ich, ,, ,»t«n. vu«n>arti,e «nnoncrn» eitänög« »IN UN« undilannlcn Firmen und Vrl.onrn >nikl>,.n w,r >iur»-t>cn »,ä»-^m«ran»,-<«ai,ii,i>, durch «rt,«arten oder PolieMiNUIun«. Acht Stldrn tolle» >8 Ptä>. .»« taeake s», d» Mootog« Nummer «s»r nach «wem S«»li>»edt« Veitt- »ctl« -0 «itzt. Du« Lrtuil^esokütt von Lt«pp«l «L Lin gros8v8 KsmSllls, ciiv uv t ckio ,u1t tt«ui Itia«I<, für «iuv I.uuäkircdo vortrotiliod geeignet, »tsdt /uw Vorkaut aus ill >»chtti»«lvl »litt >i« kV, ü iß » ^ « t^oliv cker 8pc>rergosso. « !ß kuait-avastvllung, ttathültvaatrasav I. — zM" W«o>»I -W« Haag. W. Oc occr. Die Zweite Kammcr iebnte die Wle- dcrcinsührung ocr Todesstrafe mit 4> gegen 20 Stimmen ab. -< >7^e^-7I7^ - —' ^eLiäenr-IIiLLteer. LvnvUr tiU- <liv tlorivi» ^„torvu. /.um 20. «sie: 88 ß v M » k « r ö n. 'kllelrollo: I-'r!iul. I. s „ u U „ .1 e I n. E. ! Dublin. 2«. Oktober. Förster denussi.niltt. weil bas Vor-' grl-cn res Gerichts liegen den Führer Irljchcr von Lei Bete» liga »ußbistigt wuibc. Rr. SOI. Viltttcru^ m». Lktdber, «aromeler nmi, luorar «Mold. Wuuurn« >»,Ädd-. 6 U.,, «Uöstlbten «Nr ven L?. Oktober: UNkUVigkS NNdeS Ltetttk. '.dti MW., teil »eitern t> MW. tuwwe,I. riurnm.urluur u. „icuiim : u « '«., ntedr. a»I»ner«rt,iiioe warmer Le»»>. e u IN.. Iiitchile t> ^ A. «Nd-Är<> ,!"»>v. Bem'M. Utvettd; luoltenlos., niicvraiaiitinr, Ivtiriiici. Mittwoch, 27» Letober. Pvltttsche». Dem Buirdesrathe soll eine Dentschrift deü Fürsten Binniarck über seine sozialpolitischen Plane zugehen, die dann der Lefsentlich- keit übergeben werden soll. Je mehr man die gesetzliche Regelung der Arbeiterversicherung untersucht, desto mehr stellen sich deren Schwierigkeiten heraus. Uns selbst geht von einem namhaften Äolkswirth folgende lehrreiche Betrachtung zu: „SignalichNssc" soll FNrlt Blömarel leider «eine gelegentlichen Auslassungen über t'vlkdwlrtbsctitiltllcbe Relorme» genaniet baden. Damit wäre lvnen von kompetentester Seite et» aialinirender Charakter binbicirt. ber >»it dem Zwecke, zu bernbigen, zu beirie- dtgen, nicht rewt sliminen würbe. Signals-l üsse bebeuien eben: ..Jetzt gevt'v loöi" Ader was gehl beim los? DaS zu wissen ist denn doch bei Weitem vaS Wichtigste, und gerate in dieser Atchtung befindet sich baS alarmirte Publikum bei de» „Signal ichüssen" bcS ReictiSkanzlerS ost in griMcr Unkenntnlsi. Dies gilt auch von der »eucrbliigö autgeworienc» Frage der „Arbeiter»«, slcderung". Ä>tenlcven, die sich ihr Vcbelang haben plagen müssen und schließlich, wenn ihre Kräfte abnehmen, in Roth unv Ölend versinke», diesem Schicksale zu entreißen, ift gewiß ein humanes und löbliches Unternebmen. Aber deckt sich denn dieser Gedanke überhaupl mit dem der beabsichtigte» „Arbciterversicherung" unv vor Allem, wie siebt es mit ter Ausiülirbarteit? Fromme Wünsche hege» wirb ieder Mkiische»ircu»d. Wen» dagegen ein Staats mann zu einem praktischen Unternehmen ansruit, so muß cö sich um etwas Grciibareö, nach Umiang und Crioldernissen Uebklsed» btwrS bandeln. An was iür rteute wird bet dem Worte „Arbeiter" gedacht « Ist der „Arbeiter" eine so genau desinirbare Person, daß man ihn zur BaftS eines speziellen VersicherunaS-Instituts machen zu können glaubt« Wir sagen: Rein! Für Herr» Geh. Comn'nzienrath S-aare mag cS oUerdlngS zweiieilov sein, wer in der von ibm dirigieren Fabrik als „Arbeiter" anzuseben sei. Aber eö gtebt im deutschen Reiche doch nicht bloS Fabrikarbeiter. CS girbt auch Handwerker - belläuftg bemrrkt. ein paar Millionen an Fahl —. und waS besonders zu beachten. Hanbwer«SgeIelien arbeiten bald in Fabriken, balb bei Kleinmelsterr,. und schließlich verwandeln sie sich wohl selbst in solche. Sollen Ihne» dann ihre in dem PersichcrungS-Institute nicdergelegten Ersparnisse ver loren geben, weil sie nicht mehr (Lohn-) Arbeiter, vorübergehend vielleicht sogar selbst „Arbeitgeber ' sind? Dann würde vie beab sichtigte Hllte für sie vielmehr zum Fluche! Tbalsächlich bleibt nämlich ein großer Tbetl der kleinen Handwerksmeister sein Leben lang auch nur „Arbeiter", muß sich plagen und schinden ost biö tief in die Nacht. obne ie so viel zu erübrigen, baß er dann einen Notbpsrnnig und einen Rückhalt für die Zeit ber ArbeitSlinlähig- ktlt gewänne. Diese Leute sind mindestens ebenso der Beachtung und bcz. Hille bedürftig, aiö die Fabrikarbeiter. Ab« sie baden zumeist schon ibre Kassen <die Fabrikarbeiter beiläufig bemerkt auch«, zu denen sie nach Maßgabe ibrrr Leistungösäbigkeit ttencr» unv die ibnen in NotbfäUen, wenn gleich keine sorgenireic Lage, doch wenigstens eine Beibllsc gewähre». Sollen viele Kassen alle auigebrn In der prolektirten Central-Arbeiterversicherungtzkassc? Dann würde sich dle Lage der Betbelligtr» nicht verbessern, lon dern verschlechiern. Insolern sie iür «was wenigstens relativ Sichere-, daö sie ln ven Händen haben, etwas völlig Unsicheres eintauschen. Die Umstände, welche den Gewerk-man» »öthlge», seine Kasse i» Anspruch zu nehmen, sind in De» verichitbencn Gewerben höchst ungleich. Für ein ivia-ivigl« der p«,chicdensten Berufsarten «wobei auch vleLanbwirthschaft nicht pcrgesien wer den sollte!» tappen wir vollständig im Dunkeln. Die Mündung aber einer großen Ccntralkasse von Rclchbwrgen Ilcie faktisch aus nichts Anderes hinaus, als aus eine große IwangS-Anleihe zu Gunsten der Reicbokasse und zwar eine iwangS Anleihe bei dem ärmsten Tbeiie der Bevölkerung, kesse» phhsische Crisrenz in den gelten der CrwerbSunsähtgkeit dadurch mlt allen Wechsellällen der hohe» Politik unterworien würde! Außerdem würde eine solche Kasse de» neuen Innungen, deren Neubildung man doch aul der anderen Seite begünstigen will, den Lebensnerv abscl,nei den. Wie sich übrigens baS ganze Projekt mit dem Untcrstützungs- wobnsitz vereinbaren ließe, ohne eine Klasse von Staatsbürgern, und zwar gerade eine ärmere, ungebührlich zu belasten, indem man ihr zumutbet, für Ihre Notbleikcnden mit ihren Beiträgen allein auizukommen und zugleich noch iür die Nothlrideiiden anderer BerukSstänbe zu steuern, ist völlig unklar. Was beißt eS. die Lage drS Arbeiters wirklich sicher zu stellen!? Um von Zufällen in der Familie rc. zu schweigen, ist die Grwerblosigkeit, vie au» den geschäftlichen Perhältnisien ent springt, nicht ebenso schwer zu tragen, wie die durch körperliche Leiden veraniaßte? Gegen alle diese Eventualitäten förmliche Bersicherungen einzugehen, ist gerabezu unmöglich; den natür lichen Schutz bildet ein eigner Besitz, den der Betroffene im Noth »alle verwenden kann. Um zu solchem Besitze zu gelangen, ist eben vor Allem eine gute Einnahme vonnötven. Die lausenden »erdigen Bedürfnisse ber Gegenwart sind jedenfalls die dring lichsten. Ist «ür diele genügend geiorgt. dann denken, freilich nicht Alle, aber im Durchschnitt doch die Meisten aa»z von leibst einigermaßen an die Zukunft. Beweis sind die riesigen Summen, welche allein in den ersten ?0er Jahren ln die sächsischen Spar kassen geflossen sind. ES ist abwlut unmöglich den Lauf ber Dinge umzukebren und eine kärgliche Existenz durch Lohnabzüge zu einer behäbigen zu gestalten. DaS allgemeine Reden von ..Arbetter-Atrstcherlingew'. „Fürsorge «ür Arbeiter" u. bergt, muß Hoffnungen erwecken, die sich nie «lütten lassen und gleichwohl, wen» Ne sich nicht «füllen, nur Erbitterung hinterlassm können. Wir wollen nur an den Sturz d«S KabinetS Dlvraell erinnern, welches an keinen uneingelösten Versprechungen gegen die eng lischen Gewerkvcreine zu Grunde gegangen ist. AlS die ..Signalschüfle" de» Krieges von 187V erklangen, gebot die deutsche Heeresleitung über cinen bis ins kleinste Detail wohlüberlegten Plan und diesem würbe ber Sirg zu Theil. während die Politiker und Strategen vom Schlage Ollvier S. de FailhS rc.. die ..leichten Herzens" ein ungeheueres Wagnis, unternahmen, ohne sich groß darum zu kümmern, wie sie es hlnauS'übre» würben, das bekannte FtaSco erlitten. Wir sind gewiß keinem Plane abgeneigt, der geeignet ist. die Lage brr „arbeitenden Klaffen" wirklich zu verbessern. Aber ebe wir uns ihm mit Haut und Haar verschreiben, wollen wir «st Genaues wissen: Wie? und Woso? Wohinaus? und mit welche» Mitteln? Mlt anderen Worten, wir wollen nicht blo« Signalschüffe vören. die bloS einen alarmlrende» Eindruck machen, sondern einen klarenPlan vor uns baden, oder, um den Vergleich mit den Vorgängen von I87V tortzusetzen. wir wollen, wie der vor- sichtige Mer» den kriegslustigen Drauigänger» unaufqöriich ein- hielt, zuvor „die Dokumente sehen ". Also heraus damit.' Steuelte relear«m«e »er „Dresdner Aacdrtchten." Berlin. RIctert u. Gen. laden in ber Abendausgabe ber ..Nat.-Ztg." diejenigen Mitglieder de» preußischen Abgeord netenhauses. die sammt ihnen z„ einer „liberale» V«. cinlgung" zuiammentrete» wollen, aui Donnerstag Abend zu einer Besprechung ein. P a r iS. Oistciöö werden alle Gerüchte von einer MiniNer- kriiiS. die anläßlich teö angeblichen Entlassungsgesuches Veö Mi nisters des Innern ausgedrvchen sein soll, bementtrt. Berliner Börse vom 26. Oktober. Die aut der Sonn- tags.Pitvatvörie hervorgetretene Festigkeit hatte sich auf gestern übertragen, ohne indeß weitere Fortschritte zu macheu. Lttll- stanb ist Rückgang. Heute trat der Rücktcbmg ziemlich uner wartet ein, wenigstens vermag man kein äußere» Moment iür die allgemeine Mattigkeit, welche heute die Börse beherrschte, zu erkenne». Von Wien lagen allerdings reckst nnbeiriedigende No tirungen vor, doch scisttnen dieselben nicht maßgebend gewesen zu sein. Andererseits blieb auch der nicht ungünstige Ausweis der ReichSbank <st Millionen Golvabgang) einflußlos. Der Verkehr war ungemein gering, eö lagen nur wenig Kauf, ortres vor. das Angebot bedielt überall die Oberhand, aut allen Gebieten wiche» dieEourte, zum Thetl recht bebrütend, zurück. Ereditakticn blieben 7. Franzosen 2',? M., Laurabütte 2'/-, Dortmund« ff'/». Dtöconto-Gesellsckiast 2 Proc. niedrig«. Bergwerke litten namentlich unter den, Drucke der avistrten Dividendenlosigkelt von Dortmunder. Sachs. Werthe wenig ver» ändert; Nähiaten büßten von gestriger Avance über l>,--Proc. ein. Lokales und Sächsische». — Am Montag Nachmittag 2 Ubr trat Se.Erc. btt Kaiser!. Wirst. Geh. Rath und Präsident deö ReichSbank-Direktoriums, Herr v. Dechrnd. In E hein n i tz rin behufs Errichtung der dor tigen RelchSdankitelle. - Der Kirchschullcbrer Kilian in LImbach hat baS AlbrechtSkreuz erhalten. — Der Kirchick'ulllehrer Hicntzsch in Deutschenbora hat daö Prädikat „Eantor" erhalten. - Gestern Nachmittag öffneten sich im Deltmer'schen Trauerhause die Thürrn, um Denen, vie noch einmal de» ost bewunderten, allgemein geliebte» Künstler sehen wollten, dazu Gelegenheit zu geben und biesc warb denn auch in überreichem Maße ergriffen; Hunderte von Mrnicben all« GestUschattSichicksten strömten unablässig ab und zu und nicht der Prunk der Todten- schau nur zog diese Sille herbei, eS war die Stimme deö Herzens, die sie In au'richtig« Ergriffenheit an der Stelle zusainmenuihrtc, an der so still und ernst nun Alles ruhte. ivaS von dein ritterliche» Egmont, von dem schwärmerische» Poia, vem begeisterten Dcukcr Uriel und all den Idealgrstalten. die sich in Deitmer ver körperten. übrig ist. So stumm der große Künstler da lag, so laut zeugte ringsum d« Mund des Volkes, wie wertst er ihm gewesen, wie hoch man ihn geachtet! Um den Sarg beS rodtcn gruppirten sich zwölf Kandelaber, zu seinen, Haupte brannten zwei Hobe Aliarkerzen, zwischen denen ein silbernes Eruciffr stand und rinaöum war von dosten Blatt- pflanzen und Fächerpalmen eine stlmmungSvoUeLanbumrahmung geschaffen. Der Tolle iclbst säst wirklich aus aiö ob er schiieie. Der kalte Würger ^r od batte nickst gewagt, die Züge dieses durch de» Kuß der Muse» geadelten Angcstckstö zu zerstören; nichts von dem edle» Crnstc, ver dem Lebenden eigen war, ist ver schwunden. Zahllose Kränze von ganz außergewöbnitch« Größe mir herrlichen Widmungen bedeckten de» unteren Tdeil des Sarges, reiche Kiffen, prächtige Bougueiv lagen zu Füße» des Künstlers und zahlreiche Palmenzweige kreuzte» sich über seine» Knien und über seinem Haupte, über welchem auch ein mächtiger Lorbeer, die Stirn '>«ühre»k lag. Von alle» Tstealer-Intcnbanzcn gingen im Lauie des Tages Kränze und Telegramme ein, don Berlin, Mülichr». Hannover, Wie» u. s. w.; ebenso von großen wie klcinc» zahlreiche» 7beaterdirckt>onen, von beinah allen hervorragende» Schauspielern und viele» Künuler» andern Genres: auch Schweigboi« aus Wien, der Sohn rer heiteren Muse, der, wie wir auö seinem eignen Munde früher hörten, den Tobten unendlich verehrte, schickte die letzte Gabe, den Lorbeer. Die Beerdigung findet, wie schon gestern bemerkt. heute Nach mittag 2 Uhr vom Trauerbause. Ammonstraße 8t», nach dem Kirchhoie i» Löbtau statt. Dorr werden sprechen: Hoiraih Ur. Pabst Namenö der Gencraltmentantur, Hoischauspiel« Koberiu in Namens der Kollegen, Hoffchauspleier Portb Namens der deut» scbcn Bübncngenossrnichait. Der Hoitheatcrck or wird die Trauer- gZänge ausiührcn; ob eine Traucrmustk seitens der kgl. Kazelle ausgetührt wird, bezeichnet man al» noch unsicher. — Ein aus gezeichnetes Portrait Dettmcr'ö ist im Schaufenster der Arnolb- schen Kunsthandlung auc-gestellt. ES zeigt bcn großen Heldcn- daisteller im Kostüm bcü Fieöco. Daö Tclch-Hanfflä»gliche photographische Atelier, au» dem dieses Kunsiprodukt hervorgina, konnte gestcrn kann, die Nachfrage nach Dettmer'schen PvrtraitS betriodigcn. Vielfach wünscht man. daß daö Panoptikum die Züge teö Künstlers verewige und Ihn etwa al» Egmont der Mitwelt erhalte. — Vor und in dem Landbause patrouilliren Tag und Nacht zwei Schiltwacheo. „Was bewachen denn die?", fragte vor Kurzem ein biederer Bauer auv S krllla, der sich dort seine fälligen Zinsen geholt hatte, einen Städter. Der Spottvogcl antwortete: „Dle bewachen die sächsischen Staatsschulden, daß sie un» nicht gesioblen werden." Der Bauer machte erst ein verdutztes Gestckst, al« hörte er nicht reckst; dann aber ballte er drohend die Hand hinter dem „Schtaarer" ber. der sich mi> ihm einen Scherz erlaubt hakte. Die Soldaten bewachen dort bekanntlich die Millionen zur Verzinsung der Staatsschulden. Zu Landtagszeit verstärkt der Herr KriegSminisier v. Fabrice zu Ehren der Abgeordneten die Wachen durch einen Doppelposten. Aber alle militärische Wachsamkeit ist mnsonst. wenn drinnen in der Kaffe selbst der Ungetreue sitzt. Wie vcrcits gestern kurz mitgctbeiir. hat sich brr Kassirer LerStaatSschuI denverwal tu ng. Schoen- teld, grober Unterschlagungen von Staatsaeldern schuldig ge macht. nur scheint die veruntreute Summe nickst, wie vielleicht in'olge flüchtiger AuSiprack c aufgetaßt wurde, 800.000 sondern nur de» immervin auschnlichcn Betrag von 88.000 M. zu bilden. In tolckstr Höhe hat wenigstens der ungct'euc Beamte bei der Selbstgestellung aut der königi. Staatsanwaltschaft feine Unter schlagungen angegeben und eö ist nicht anzunebine». daß er weniger angab. da «Ich die Wahrheit bet der Revision bttauSstellcn muß. der dir Kaffe wohl nun unterzogen werden wird. Dirseide unter steht nickst direkt dem Finanzministerium, vielmehr dem von jedem ordentlichen Landtage gclväblten Lanbtagöauöschuß zur Verwal tung der Staatsschulden. Vorsitzender desselben ist augenblicklich der hiesige Stadtratb Vlbg. vr. Mtnckwitz. Gesten teö Aus schusses haben von Zeit gu Zeit Kaffrnrevfflonen stattgetunden. die nicht» Verdächtiges ergeben haben. Unmittelbar nach jeterRev- ston kann ja auch ein ungetreuer Kasstrcr lie Staatslasse besteblen. Ob man, unbeschadet buier Wablbcst. auv alle die Vorsichts maßregeln bei dieser, an ZinsauSzaviungoperivten mehrere Miuio- nen Mark bergendtN Kasse beobachtet, wie bet een, dem Fmauz- Ministerium direkt unterstellten Kaffe», wird weil in Frage kom men. Schoeinelb wurde von dir vormaligen ffliberttbabn über nommen; er soll schon früher dei einer Kaffe Testtte gemacht haben, die aber durch eine seiner Frau zugetallcne große Crbichast gedeckt wurde». Se» Gehalt betrug gegen soon Mark ei brauchte also sicher nickst zu stehle». Cö icheint auch, daß er die veruntrcuren Staatögelber nicht tu dem eignen Nutze» verw endet, sie vielmehr dem mit ihm verhafteten lunge» Lleinvandic, Nltzichner gegeben hat. Dieser, der Lohn dev Iu^cudiremtdes Schoeistelb S, wirr lange Zeit in seinem Hauie. Nitzicdncr lirackstc die reiche väterliche Erbffchgst durch; zu seinem v ermögen wuide der Konkurs erklärt, er selbst flüchtete »ach'Amerika, lehrie jedoch wieder hierher zurück; der Konkurs w urde aillgchoben da Nitzschucr von seinem Freunde Schocuieid eine h.he Summe, oben lcuc 88,000 M„ «halten hatte. Lchccnieib stellte sich »ach Ruchi.gr- wttbung ber Sacke selbst dem Geiickst. — G ew e rbe v e r e i» am 2ä. Oktober. Der steilver- tretende Sekretär zeigt eine pateiststtc Wlndiang-Vorrickstung iür HguSlhüren rc.. «iunden von Herrn Weber in Frietri i stabt. Hohentoalplatz 4, die den Vorzug hat. daß der Wind »ie von selbst die Thüren öffnen kann rc. Die Vorrichtung ist freilich sehr thcucr >.',0 M.i. io daß sie nickst Jeder wird a» seiner Dhür andringen können. Ein Herr Iacobh zeigt, indcm er stärkt und plättet, das Versabron mit der von ihm «'untenen iIacobh's» Glanzstärke. Dieselbe bietet den Vorthcll. baß man, ohne die Wäsche vorder zu trocknen, letztere sofort stärken und plätten kann, wie der Erfinder dies selbst zur allgemeinen Hesterkcit der Versammlung praktisch bewies. Zu habe» ist diese Glanzstärke in allen Droguenhandlungeu. Herr Komnilffar Schütze zeigte zunächst ein neues raschciiteuerzeug, das ein ca. 200<»naliged Lichtmachcn gestattet und namentlich »Abends beim Steigen dunk ler Treppen sevr gute Dienste leisten dürste. Der Preis desselben Ist 2 M. Wichtiger ist ein Apparat zpatentirts zum Schutze ber LeuchtgaSlcttungrn gegen Einfrieren, ber vo» hiesigen GaStecb nitern sehr günstig bcurtbciit wird und dessen Einschaltung in hiesige Leitungen dle Direktion der Gasanstalten bereits gestaltet bat. Derselbe besteht aus einem nabe am oberen Rande durch ein Sieb geschlossenen Kelche mit Ttop>vcut>i unbAbschlußbahn. Belm Gebrauche ist der Kelch mit Spiritus zu füllen, der darun ter befindliche Adfiußhabn zu öffnen unv das Stopwentil biS zum Abflüsse des Spiritus zu beben, nachdem VaS letztere «allen zu lassen. Der Apparat wird ln zwel Sorten bergettellt, von denen die größere In einem verschließbaren Schränkchen iür ausge dehnte, insbesondere in Gebäuden befindliche Gasleitungen, die kleiuere für einzelne Flamme», insbesondere Straßeni.sternen bestimmt, erstere zwischen dem Gußoval und rem Hauptabschluß lahn. letzter^ unterhalb des Brenners einzulchaltcii sind. Den Schlüffe! zm» Schränkchen führt der GaSkonsument, damit der selbe «forderlichen Falles zur Selbsthilfe verichreitc:, kann. Der Apparat bietet solgende Vorkbeiie: I) Bel de» Arbeiten zur Be seitigung de« sogenannten Rauchfrostctz in den Gasleitungen wird ein Verschluß der letztere» gewonnen, bei welchem die Gaöent- weichung säst gleich Null ist; 2> wirb jede Gefährlichkeit während der Arbeit vermieden und 3> wirb ohne Schädigung des Gaö- tieicranten iür den GaSkonsumente» die Möglichkeit der sofortigen Selbsthilfe berbcigeiübrt. Erkunde» Ist der Apparat von Herrn Schiosicrmctstcr I. Hcinpel. große Plaucnschestraßc üli hier, von weichem derselbe auch und zwar die größere Sorte zum Pr<tse von I.'i, die kleinere zum Preise von 5, M iucl. Vcrpa kung zu bczieben ist. Im weiteren Verlause der Sitzung gab Herr Re- vacteur Lange einen vorzüglichen Vortrag über die historffche Bedeutung dcS deutschen Bauernkrieges, der den reichen Bestall der trotz des Jahrmarkts sehr zahlreichen Versammlung ianh. - Der Herr Generaistaatsanwait Or. v. Schwarze hat seine alljährliche berniSmäßige und mmaffenre Revision der sächsischen LaiibcSslrgsgnstglten beendet und ist nach Dresden zurückgckehrt. - Den 6. Novbr., Mittag« 12 Ubr. eriolgt durch den Herrn Landgcrichtspräsldentkn geh. Iustlzratb Wehinger die 'Auö- loosung von 30 Hauptgeschworncn für die SitzungS- pertobe vom >. October bis :il. December d. I. Die Sitzun gen deö Gcschwornengttlchtcö unter dem Prästrium des Herrn Lankgerichtödirektor Trummler uchmc» den 6. Decbr. ihren Anfang. — Vor dem Dresdner Militärgericht kam dieser Tage ein interessanter Fall zur Verhandlung. Ein im Jahre I87b> zu militärischem Dienst beim 102. Inianttricregiinent in Zittau cin- bcru'cner Soldat mußte nach kurzer Dienstzeit in das Militär- Lazareth gebracht werden unk hatte daselbst eine Operation an seinem kranken 'Arme zu erleiden. Nach Angabe teö Soldaten batte aber diese Operation üble Folgen, kenn er bcbauptetc. die Hand deö Armes hätte seit der Operation Stechen und anhal tenden Krampi, lo daß er mit derselben wenig Arbeit verrichten könne. Aui diese Behauptung bin wurde er tu baS Dresdner RegimentS-Lazaretb abgctte'crt. wo er bei seine» AnSiagc» be- barrte. Die Acrzkc nahmen nun verschiedenartige Kuren vor. aber Alles bilcb ohne Erfolg. Dle Acrzte, welche die Behaupt ungen des Kranken aui Simulation zurücklührten. erstatteten An zeige an da» Militärgericht. Bei der Verhandlung bekannte der Angeklagte, daß eö nur Verstellung gewesen sei und er bezweckt babe. den mllltärstchen Diensten enthoben zu werden. Das über ihn verhängte Nr,best lautete auf ein Jahr Ftstungöbalt und Zu rücksetzung in dtc 2. Klaffe. Folge de« hoben WalserstandeS der Eibe muß die Landung der Pertonendampsschiffe an Station Saloppe biS aul Weiteres unterbleiben. — Der Abg Vablteich war zu elnmonatlick'« Getängnlß- ftrate vcrurtheiit worben, well er gelegentlich de, VandtagSwal len ln Echemnitz eine angeblich durch daö Sozialistcngcle» verbotene Sammlung veranstalt« batte. Aut erhobenes Rechtsmittel bat lbn iedoch baS Reichsgericht in Leipzig von dieicm Vergehen lrei« gesprochen, da die betreffende Sammlung nicht unter d>c verbo tenen fiel. Er wurde »ur wegen eines Verstoßes gegen daö Prcß- gesetz zu 50 Mark Geldbuße vcrurtbeilt. — Der Hund einer aus ter Blalewitzerstraße wohnenden Dame wurde gestcrn als mitTollwurh behast« erkannt. Die beSbalb erforderlich werkenden DeSiniektionöinaßregeln gelangten dcrcttS zur Ausführung. - Die Agstatton, welche gegen die Deutschen ln Ungarn berrscht, sängt bereits an. tür die Ungarn ihre Früchte zu tragen. In Leipzig haben sich die bisherigen lebhaften Svmpa thtcn sür die Magharen in eine würdige Zurückhaltung verwan delt. An der Universität hat die sprücliworllichc herzliche Gast freundschaft gegen sie Ungarn einer sehr peinlichen Spannung Platz gemuckst und die deutschen Studenten halten sich von ihnen i«n. Man ist über das Benehmen ber ungarstchenBehörte» um so mebr verletzt, al« man gerade den Ungarn die wärmsten Sym-
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