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Dresdner Nachrichten : 30.10.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188010309
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18801030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18801030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-10
- Tag1880-10-30
- Monat1880-10
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- Dresdner Nachrichten : 30.10.1880
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-sie- durch d>« 1 W»a » Sil«. llu>t«l. Num». U» Vlac. »«»„ 3V000 a,e«,u tzerdUN»«,-!« «Uittl,n»l«r M- «tcht «ich die AeducltI» ulcki sirtiudUch. zM^i,-«»n,iin„ »ulwle», u. Äoaler IN -LU1. »u»0«ili». Wik». I>'c!»jl,. «uL-r. 8,««e >r»»«u,l LM. - «u». »«»>» «erlin, wie». HM»»», kranttmn « m.. MUn» H»-E»>i»«L>v».tn^r»nI«ur» »M. — vueeour» ,,Iii»aItd»>» »Ml"« — u»r»-, r»illt4, UulUe» ch t» in Puu». Hagekkatt für Politik. ^ 1)rl8 ütllllLKvsckLtt von Lt«pp«I S« Unterhaltung, Geschastsverkeiir. Sörsenbkricht,F«m-k»liftk. » Iivttuckvt »«tot» 84>il«,n^-8rrr»^«u tv, Kolcv cker Lpororgs^ka. Iiinävr-<i!Lr<Ivi'akvu-^lL^L/»in von I«08b», sViisckruff'orijtrilsso 43 vmpüolrit vln rviostliLltigvs Kagor K!wrck«r«l»c "limi-Iiou vis für Knabe» unck ülückölron bis rum ZItor von 16 -laliron. LertvUuugou uaost ückaud^, menten in oigenen Atelier» prompt erledig. -Si^S«!^SWSS--««^«^,^>^^ri^S^ii-SS-7-rL-S.L-r.K Als »Lariö Letter» Vormittag erfolgte die »Auöiavrung der! wegen passiven WiverstanbeS verba tet. Wie eö heißt. sollen Perpignon verlas der Kai uzincrobere Die Erfonununikalio» gegen Dekrete acaen die Kavustner in »Vcrvlgnan und Marseille. Zn! heute und morgen allgemein Die Dekrete gegen Die nichtauiorisirtc» alle Agenten, welche a» der AuSRhrung tvellnai men. E»- - - - " » - t » ... «——— — > Kongregationen auSgeiüblt werden. — Die Dekrete wurden auch! ' ---- - - - - ' d!«i»,l>vr nur in «aoeinii,,«»: -r. »l»ii«l«i»e Rr.Ldi» Stich«. LUHr. — Der »tau« etn,r et«I»ll»t,k, VeliIt»U,f,I„lILV>»,. «tn,iiand« dt« Ü«ttk 20 Pf„. »t« »»rinn, da» »Ich«. »»»>,« <rnch„»,n d«r tsnl««»»» wird »tchl »«!«»«». »»»waniae «nnoncrn.Luttrtl»« »IN UN« UNd,I»N!IlkN ginn,» und venollen lntenr-n wir nur»eat« Vr»»'*<m«rantz,-,^«t,lu«H durch ^ejmarrep oder Poitemiahkm«. Acht (tlden kosten tL Pfß«. I»« ße«te für die Moviag« Nmnmer »h« «achetneN 7,ettla-e di« AerizD -Ue S0 VlL«. -5^- < Usute ckos l-'riiulviu 8i»j»1«ic 4 » V » r t. « 8onutag: /.rroi Vurdtoilun^ou. b-ai-Imiitlügi, I tür dsrß^ bnibon I'ivi-jt-l,: EaLtüiiiol ckvL Kiüui. L-ti»»» Uvuck6l,A /.um 21 Illulo: I»i« t>6Iitri«. ff ^bvliäs IV, vln-: OattÄpiol ckcr, t'rüul. 146»»»:« ^ ^ Marseiile inutne der Kommissar die Thüren der Ordenönteber- .. ^ laslung gewaltsam bsincn lasse», rvtebierc rtegltimtste» wurden > gegen die Franziskaner in Nenncö und Vivignvn augge'tidrt.^ Z» giagusa. Niim Pascha in seines Posicno cntboben durch Derwisch Pascha criedt worden. und Rr. 364. 1 witlerunz voin 2U. Ltlodci: jl»roin«l«i Nnch t-siur itwww, itUuUIimiie tui-Adbz. ü Ug 744 MIU., seit »clik-n MN> 8>-t-i"ei>. Tlutuiomcwgr, II. rucaum.: » 1 A., tticdr. l Leuip. 7 » t!ti.. Ijöchslc >::>/, - 20 Llid Wett L!t»d. «cioölll, Wind. Auvsschten sbr den :itt. Oktober: weseullich kublereS Weiler. unveitandlge», unrm^igcs.^ Somilibeuv, 36. Letoder. „1,1 Für die Monate November und Tecembcr «erden Abonnements ans die „Dresdner Nachrichten" tn der Expedition, Marienstratze Nr. L», ;n I Mark »S Pfa., sowie siir answiirts bei den Postämtern zu L Mark 84 Ps„. ansteuomme». Politisches. Immer uninteressanter wird die sonst so beveutungSvolle Eköffnung des preußischen Landtages. König Wilhelm unterzieht sich persönlich nicht mehr ven Mühen, die mit dein Portrage einer Thronrede verbunden sind. Fürst Bismarck, der preußische Ministerpräsident, regiert Land und Leute von Friedrichsruhe aus und, wenn er einmal nach Berlin kommt, so setzt er am Allerletzten den Fuß zur Bclhciligung an einer Slaatscerenionie. Was sein Stellvertreter, Graf Stollberg, dabei vortiest, erfahren schließlich die Abgeordneten eine halbe Stunde später noch zeitig genug — sie gehen daher nur in geringer Zahl in'S königliche Schloß, uni dort dem Vortrag einer nüchternen SlaatSichrift beizuwohncn. Die Diplomaten kommen erst recht nicht; sie sind im Voraus verständigt worden, daß die preußische Thronrede kein Sterbenswörtchen über die auswärtige Politik des Landes bringen wird. F» der Tbat enthält sie nicht einmal die stereotype Phrase von der Fortdauer- guter Beziehungen zu allen Mächten und von der Hoffnung auf Erhaltung des Friedens. Die Thronrede wurde schweigend von den im Weißen Saale fröstelnden 00 Landboten angehört ; nur bei derStelle, die von der günstiger gewordenen Finanzlage Preußens sprach, entrang sich der Brust eines Optimisten ein schüchternes Bravo. Aus Reichs- Überschüsse in einer Höhe, daß auf Preußen allein 14 Mill. Mark kommen, war man nicht gefaßt; diese Summe überraschte angenehm, zumal da sie zu „Steuererlassen" verwendet werden soll. Es ist ein wohlthuendes Gefühl, nachdem alle Thronreden der letzten Jahre immer nur von neuen Steuern gesprochen, wenn einmal von einem „Steuererlaß" die Rede ist. Aber man muß das Wort nur recht verstehen: einen Steuererlaß von der Art, wie ihn die preußische Landesgcsehgebung einführen will, haben wir in Sachsen schon längst. Auch bei uns wurde die bisherige Gewerbesteuer ganz aufgehoben und die Grundsteuer ermäßigt — dafür bescheerte man uns aber die Einkommensteuer und verschönte sie durch den bOprocentigen Zuschlag. Was unseren preußischen Brüdern künftig an Steuer» erlaffen werden soll, müssen sie auf der anderen Seit« erst durch Erhöhung der indirekten Abgaben nusbringen. Und zwar haben sie an diesen viel mehr aufgebracht, als ihnen an direkten Steuern künftig „erlassen" werden soll. Also mit dem „Steuererlasse" sieht's in Wahrheit windig genug aus. Wird nun gar noch von der Thronrede angekündigt, daß um den preußischen Gemeinden die Hälfte der Grund- und Gcbäudesteuer erlassen zu können, das Reich neue und abermals höhere indirecte Stenern beschließen soll, so werden die preußischen Steuerzahler vor solchen „Erlässen" sich vermuthlich bekreuzigen-, wir anderen Nichtprcußen >m Reiche aber bedanken uns schönstens vor dieser Zwickmühle. Nur mit Sorge können wir dem sich im preußischen Landtage vorbereitenden neuer, Fischzuge in unsere Taschen Zusehen. Beachtenswerth ist die Thronrede außerdem auch durch das, was sie nicht enthält. Sie bringt keine Anlündigung von dcr bevorstehenden Bildung eines Volksivirthschaftsrathes für Preußen, von preußischen Arbeiterversicherungskassen u. dergl. Die ganzen sozialpolitischen Gesetzentwürfe, welche in dcr Mappe des preußischen Handelsministeis, Fürsten Bismarck, ruhen und von denen in dcr letzten Zeit so viel die Rede war, sind also nicht für Preußen projektirt, sondern offenbar für ras Reich reservirt. Vor Kurzem hatte zwar die „Nordd. Allg. Ztg.", die bekanntlich das. Geschäft, alles Mögliche beweisen zu können, noch viel besser versteht als Or. Gneist, mit sehr plausiblen Gründen die Ansicht verfochten, daß der künftige Volkswirthschastsrath nicht als Reichseinrichtung zu denken sei, sondern einen spezifisch preußischen Eharakter haben müsse; aber man wird sich darauf gefaßt machen müssen, das; nunmehr das Gegentheil als das einzig Vernünftige sonnenklar bewiesen wird. Die gebesserte Finanzlage Preußens wird von dcr Thronrede auch auf die günstigen Ergebnisse dcr Eisenbahnverwaltung zurück geführt. Darüber soll dem Landtage eine Denkschrift zugehcn. Hoffentlich übergeht sie nicht die schweren Unglücksfälle, die sich mit entsetzlicher Regelmäßigkeit auf den von Herrn Minister Maybach angekauften bisherigen Staatsbahnen ereignen. Diese Denkschrift würde eine sehr bedenkliche Lücke enthalten, wenn sie die vielgehörte Behauptung nicht zu widerlegen vermöchte, daß die Ersparnißmaß regeln und die bureaukratisch centralisirte Eisenbahnverwaltung in einem gewissen Zusammenhang« mit jenen unheimlichen Ereignissen auf den Schienen der prrußischen Staatsbahnen stehen. Auf den bloßen unerklärlichen „Zufall" kann man sie keinesfalls zurücksiihren. Wohl waltet derselbe launcnbast und man kann behaupten, daß ein „tückisches Ungefähr" mitunter alle Vorsicht, Weisheit und Sorgfalt zu Nichte machen. „Bei allem Respekt vor den sächsischen Eisenbahnbeamten", äußerten wir dieser Tage zu einem Maschineningenieur — das Gesprächsthema bildeten außer Deitmer s Tod ausschließlich die Unglückssälle auf den preu ßischen Staatsbahnen — glauben wir doch, daß Sie in der -Haupt sache dem Zufall, der Ihnen wohl will, eS verdanken, wenn auf unserem dichtmaschigen sächsischen Eisenbahnnetze verhältnißmäßig weniger Unfälle sich ereignen, als anderswo!" Dcr Beamte wider sprach dem nicht geradezu, aber er sagte: „Was Sie unglücklichen Zufall nennen, da» ist nur zu oft eine unsichtbare Fchlcrreihe, die man mehr ahnt. als erkennt und die doch in ihrer Verleitung die mächtigsten Wirkungen zu Stande bringt. Manch' Beispiel steht mir dafür zu Gebote, wenn Sie mich nur in meine Werkstätte bc- teglrin wollten." Wir lolgtcn tc»> intelligenten Maichincn - Leclmlkcr gcrn an de» geräuschvolle» Ort seiner Tvätigkctt. in eine Reparaturwerk- statte für Lokomotiven. Er führte unö zu»äck)tt vrl mehrerr Dienstfreie Lokomotiven, an Denen kci» Stäubchen zu iehcn war. „Sie wnnDcrn sich über Den Lunch, eine Maschine btltzb ank zu putze», Die im nächsten 'Augenblicke Witter berußt unD beschmutz, wirb t" Wir dciaDlen u»D inctute», r>cw ici uiiipariam gcwlrl» schattet. „Ja", sagte tächclnD Dcr Beamte, „ich habe anberöwo auch Lokomotiven gesehen, Die gerade so schmutzig wieker zum Hause binauSttibren. wie sie hercingckommeii waren, weil Putzer- löhne und Putzwolle zu tdeuer waren; wir aber putzen unicre Lokomotiven peinlicher, aiö Die-Hausfrau ihr Kü-vengeschirr. -Hie- »t PeDanterie eine TugenD, iüc Die wir von oben nur gelobi weroen. Demi je b anker unsere Maschinen geputzt sino, um so sicherer erke» nen wIr auch an ihnen Dieverbor ge n st e n Schadhaftigkeiten: Die Keime zu künttigen Un fällen." Der Beamte zeigte und blankpolirre TenDcr-Achicn und fragte, ob es uns nicht autge'allcn, taß etn Achscnbruch an Trano- porlmltteln Der sächsischen Staa'öeiseiibahmn zur größten Selten beit gehöre? „Dag lit kein Zmall", setzte er h nzu. „Unsere Achsen sind auüprovlrt tür Die höchste Inanspruchnahme. Ader Damit ist cö noch nicht allein gethan. Wir untersuchen sie un ausgcietzt unD mit peinlicher Gcwisseichaitigkcit; wir-*uel)mcn sogar Die Loupe zu Hilie, Damit uns auch nicht Der kleinste Anriß entgeht. -Hier lassen wir uns vom ZutaU nicht leicht überrascht» und Sie werten es billigen, wenn wir beim geringNen Zweitel lieber Die Achse, als D,e unbedingteste Betriebs- sicherhclt opfern." Bor einer zerlegten Lokomotive unterzog her Beamte eine Vlankgelchenerre Kolbenstange unserer Prüfung. Wii stellte» uns Des vorzüglichen Materiales u»D vielten Die Stange für makellos. Dcr Beamte zog seine Loupe hervor, stritte einen Punkt oeö Kolbens unD hieß uns genauer hlnzulehc». Wir laben nur ein kleines Haar an Der glänzenden Stahlsläche und Dcr Beamke lachte, als wir eö mit Dem Finger zu entiernen suchten. „Dieses -Härchen ist ein kleiner Riß", sagte er; „an sich vielleicht ohne BeDeutung, aber ein Zuiallosabrlkant erster Größe, wenn -.vir lhu ullbcachtct ließen." Der Beamte erachte bie Drange st eine »HDranlische Presse. „Hier fühlen wir allem BerDächtioen aui De» Zabn. und wer Daraus unversehrt borvorgcht. Der ist zwciiellog unschuldig, Denn Diese Preise läßt sich kein.L lür ein tt machen !" Da knackte eS und Die schöne Stange war zerbrochen an Derselben Stelle, wo vaS Nißchen, dem bloßen Auge fast un sichtbar, sich eingenittet baue. „Kommen Sie einer solche» Stange wo>-en nicht mit Der Rcchnungökammcr in ElUstlkt?" fragten wir. „Im Gegentheil", erwleDcrte Der Beamte, „meine vorgeictzte Behörde macht mich verantwortlich Daiür, Daß ich un erbittlich vergehe, wo eö steh um Die Iichecheit DcS Materials handelt. Hier Darf Der Beamte Durch SpariamkeitSermahnungcn nicht sonstig gemacht werde», und bet uns geschiebl Dicö ebenso wenig, wie bet unseren Rachborbahnen. Aber ich bin überzeugt, baß man ntcktt überall in Dcr Welt Die Loupe nimmt, um vcrberbiick-c Schäden zu entdecken. Und Doch kann eö nichts Ra tionelleres geben." Unser Maschinen -- Techniker zeigte uns noch manchcrici „edle Thcilc" von Lokomotiven. Die man unauögeietzt und sorgfältig prüft. ..Gluuvcn Sic »!chl", fragte er, „daß mii solch peinlicher Sorgfalt Doch auch manchem „Zuialt" Der Wea verlegt wirst?" - Solche zieli'cwußtc GrünDlichkeit ist allerdings im Eisenbahnwesen vor 'Allem ain Platze. Neueste rclenrnmme vep..Dresdner Nachr."v. SO.Oktober. B erli». Dcr Hamburger Senat bat folgcnDe mit heute in Krait tretende Bcre'Dnung erlassen: Personen, von Denen eine Gefährdung her ößentlschen Licherheie ober Ordnung zu besorgen ist, kann Del Allscnlhgit im hamburgiststen Staatsgebiet, mit Aus nähme des 'Amtes Ritzevüttel, vo» der LaiiecöpvllzcidceörDc ver sagt werbe». — Das Abgeordnetenhaus leimte Linen Antrag am rcclamationSwciie Wiederwahl Des Präsidiums ab. Mitteln Stimmzettel wniDcn wiedcrgcwählt: -min Präsidenten v. Kötter Ikons.s mit 216 von llStimmen UND zu»'. I. ViceprästDenten v.Bcnda inar.-iiö.i mlt 216 ven :>27 Stimmen. Von BeDeutung ist nur Die Wahl des 2. Vi c-PräuDenten ibisher DerUlttamon- lanc v. -Heermamu. Da cs sich hierbei Darum handelt, ob ein tiliraiiwittaner im P.ästDim» vertreten sein soll ober nicht. Von ste» Nationailiberaie» und Frei-Konservativen ist der Frei-Kon- icrvativc Abg. Skenzcl auserscben. Die Haltung der Konservativen ist enlscheidciiD. Von her Wiestcrclnbrinaung der Jagvordnnng sieht Die Regierung ab. Wie verlautet hat Dcr Reichskanzler den Staatssekretär Im Reicstö-J»stizai»t mit der 'Ausarbeitung einer Gesetzvorlage über Die Bekämpfung Der Trunksucht bcauittagt. Frankreich. ES verlautet, Frankreich wünscht der Ftot- ten-Demonstratlon ein Ende zu machen und seine Schiffe noch vor bcr Eröffnung der Kammern zurückzuberusen. Rußland. Für Die AuienthaltSDaucr des russischen Hoicö In Llvadla ist Die Trauer sistirt, angeblich aus Wunsch Der Fürstin Dolgoruckl. mn Den Zaren nickst an De» schmerzlichen Verlust zu erinnern. Die österreichische Korrespondenz weist unter Reserve mit, bcr deutsche Kaiser hätte Die Fürstin Dolgoruckl aus Wunsch dcö Zaren zur Herzogin von -Holsteln-tvottorp erhoben. Türkei. Riza Pascha versammelt seine Strettkrätte von Neuem, um einen starken WiDerstand gegen Montenegro vorzu- brreiten. Aui ein In Skutari verbreitetes Gerückst, daß Die Mon tenegriner zum Anmarsche gegen Dulcigno bereit seien, ertheilkc Riza an die aibanesische Liga Heu Beiebl. sich znm heiligen Wi- DerstanDe «nd auf ein eventuelles Treffen vorzubereiten.-Große Sluiregung herrscht aus Kreta, so daß man stündlich Den MieDer- auöbruch eines Auistande» daselbst erwartet. Das KriegSmini- strrtum erhielt auö Frankreich Eguihirung für Iff.OOi» Mann. E astelnuova. Riza Pascha vertag» Die Wicvlraninahmc der Verhandlungen, biö er neue Instruktionen erhalten bade. 1600 Montenegriner cvncentrlren sich bei Sutorma», anscheinend In Der Absicht, gegen Dulcigno vorzurücken. Athen. KumundiiroS erklärte in Der Kammer: Griechen land müsse sich berelthailcn. bie Beschlüsse Der Mackste allein Dllrchzniührcn uno Die Rüstungen im erhöhten Maße betreiben, um die activc 'Armee aui !A>,ooo Mann zu bringen. Bcrttncr Börse. Die Börse war heute vorwiegend mlt ver Mtimoregulirung beschästtgt, Die sich Im Ganzen reckst glatt und vor allen Dingen viel günstiger abzuwickein icheint, altz im ver flossenen Monat. Das Esseotivgeschätt war wicDerum nur ge ring. Niedrige Wiener Meli ringen Men au« bie Eourie im Allgemeinen einen leichten Druck aus, dcr für bie Montanwettbe noch durch Die Nachricht verstärkt wurde, daß die Dividende iür Dortmunder nur l> i Proc. betragen werde. Von den ton angebenden Papieren w rc» CrcditaciienFranzoien iß - Mk. Lailrahüttc ßc. Dorlmunder 2 Proc. niedriger. Von sächiiseden Wetthcn hoben sich Stickmaichinen um 2' «. Solbrig um l-A, »Wiede und Iimmcrmann um ie -'K und Schönherr um 'Proc. Die meisten übrigen erlitte» auch beute wieder Abbröckelunge''. Frisier gab 1 Proc. ab. Oesterrclchische Prioritäten fester. Lokales und Sächsisches. - Vorgestern habe» JZ. KK. HH. Prinz und Prinzessin Georg nebst Familie Daö Palais aui der Langcitraßc bezogen. — Gestern Vormittag I I Uhr ward i» der hiesigen katho lischen Hoitlrche zum JahrcogeDächlniß iür de» lxlck gestorbenen bockssettgen König Johann ei» 'eicrlichcS Rcguicm abae- haitcn. Es wohnten Demselben II. KK. HH. Prinz und Prin zessin Georg nebst Familie bei. — Der Kirchschullchrer Eantor KleinDicnst in Grumbach hat daö Berdirnsikreuz erhallen. — Die Frist iür Die Ausführung Decucch BundeSrathS- Be schluß kür die Eisenbahnen Deutschlands anacortneren Signal- vorrichtunge» ist bis zum i.April lt-xi verlängert woihen. — Eine erschütternde Nachricht gebt unö auö Stetst» zu und nur mit schwerem Herzen vermögen mir sie wicdcrzugeben. Am Mittwoch Abend hat sich daselbst die Schauspielerin Frl. Lange >uS DrcSdc» erichosscn. Die Umstände, unter denen Diese be- kiagenswerthe Thar erioigte. sind bockstraglsch. Frl. Lange ver- >rat bis vor Kurzem DaS Fach Der sentimentalen Liebhaberin an der hiesigen k Hoibühne. Ohne gerade ein außerordentliches Latent zu entwickeln, iittcresiirte Dieicö sunge. kaum 2Uähttge Mävchen i» ihrer schlanken Erscheinung und mit den seeicnvollrn Augen roch allgemein. Bei ivre» Eolleginnen nur sie sehr be liebt und ihr LebeuSwauDcl selbst war untaDelhatt. Eine gewisse Melancholie lag allerdings über ihr auSgebrcilet. Nur Wenige wußte» oDer ahnte» auch nur Den Grund Dcö Trübsinns, der Daö ursprünglich bester angelegte Temperament DcS jungen Mäd chens gelangen hielt. »Auö Der nack stehence» Schilderung der „Stettiner Zeitung" Dürste Dies klar werde». „Während der Sonntags-Vorstellung von „Krieg im Frieden" trat ctnr Depesche an F-ri. Lange ein, Die ihr erst nach der Vorstellung in ihrer Garderobe überreicht wurde. Dieselbe öffnend, brach sie mit einem »larkerschütte.nben Schrei zusammen und verfiel in grämpie, auö welchen sie erst nach langer, langer Zeit zum Be wußtsein kani. Nach Dcr Ursache dieier hettigen Nervenerschütte rung bcstagt. gab sie weinend die 'Antwort: „L.i..n Bräuti. gam ist gestorben!" Die Liebe zu diciern, In Dresden eben falls in hohem Ansehen stehcnben -Herrn, dessen Zuneigung zu der verblichenen Künstlerin eine so austichtige und starke war. daß er nach Ueberwälkigung aller ihm im Wege stehenden Hindernisse die iunge Dame beirathen wollte und rer ed sich vor Kurzem trotz seiner angegriffenen Geiundheit nicht nehmen ließ, Frl. Lange ira hiesigen Stadttheater als Zessika stn „Kaufmann von Venedig" zu sehen, ist eine io herzinnige gewesen, vak bie Künstlerin leinen Tod nicht zu überlebe» vermochte. Sie erhielt die Rolle der Louise für die am Sonnabend in AuSstebt stehende Aufführung von „Kabale und Liebe" zurttbeilt. Mit dem Ober-Regisseur ging ste Mittwoch Mittag» noch diele Partie durch rmv schickte ihre mlt ihr lebend« Mutter mit den dring lichsten Bitten, sie bet dem lauten Lernen ibrer Rolle nicht zu stören, in s Tbeater. Sic selbst besorgte darauf einige Briefe zur Post und fragte sich nach einem „Antiken-Händler". Auf bie Frage eines sic treffenden Kollegen. waS sic vaselbst wolle, antwortete sic, ibm dieö nicht sagen zu können. Sie kaufte daselbst einen Revolver, mit rem sie bann bie schaurige Lbat vollbrachte. Der Schuß wurde von Ihren Mitbewohnern nicht vernommen. Man ianv sie auf ihrem Belte entseelt vor. Eine Hand hatte sie aus die Tasche Ihres Kleides gepreßt, in der ein Brici a» die Mutter stak, in dem ste flehentlich um Ver zeihung und um die Uevertührung ihrer Leiche nach Dresden bat. Der Schuß ist direkt inö Herz gegangen und fast obnc Bluwer- inst ist der Tod cinzetrete». Aui dem Tische lag ihre Rolle her Louise auigeschlagkn. Die mit den Worten „Ich habe einen schweren Kamps gekämpit" beginnende Seite ist umgekntffen. Die »Mutter, die nur auö Liebe zu ihrer Tochter sich von ihrer übri gen Familie in Dresden getrennt hatte, wird, dem Wunsche der Verblichenen nachkommend, die Leiche in aller Stille nach Dres den übenührcn lassen". Ein Medaillon, das die ltngliickliche am Halse trug, birgt taS Portrait dcö von ihr schwärmerisch ge liebten Mannes. — Gestern Vormittag fand die Prämiirung in der Ge flügel- und Kcininchen-Auöstellung statt, bei welcher 8 erste unv 20 zweite Prelle für Hübner rc„ st erste und iii zweite für Lauben, 2 erste und 3 zweite tür Kaninchen, i erster und I zweiter iür Geräthe und »Apparate crtheilt wurden. Ferner ervieitcn M. Naumann in Tharandt iür Enten und I. G. LIncke in Neu dietendorf iür eine Kollektion Kaninchenfelle «eigener Züchtung) und deren »Verwendung le ein EbrenDipiom Des lanDwirthschait- ichcn Kreisvereinö zu Dresden. Oeffentliche »Anerkennung haben Ernst Krüger und Eduard Ebert. Beide von hier, für Kreuzungen von Houdan und Brahma eigener Züchtung erhalten. Der von I. K. H. Der Prinzessin Mathilde dem »Vereine verliehene Ebren- preiS, welcher im SluSttellungSlokole auSaestcltt ist, fiel, nach dem »Wissen rer edlen Gcberin, an Eduard Ebert von hier aus einen Stamm -Houdan. — Die polizeiliche Maßregel tn Leipzig, nächtliche Visite Der Polizei in Den Gastbäusern. über weiche wir vor einigen Tagen nach der „Sachs. VolkSztg." berichteten, soll von diesem Blatte mit Unrecht zu einer großen politischen Action auige- boiiicht worden lein. Dcr polizeiliche Besuch in den Hotel» batte angeblich mir den Zweck, auf Grund dcö Augenscheins Gewißheit darüber zu erbaiten, ob die bestehenden Vorschriften über die AnmelDung von Fremden ,c. allenthalben ordentlich befolg» wür den und ob etwa Verletzungen der Gebote der Stttenpolizrl zu bemerken seien. - Montag den 1. November tritt bei der Sächsisch-Böh mischen Dampiichiffiahr» eine neue Fahrorbnung in Kraft. Obschon dieselbe her vorgerückten Jahreszeit wegen erwaö redu- cirt werden mußte, bietet sie doch immerhin noch mannig'ache Fahrgelegenheit und sick ere »Verbindung, namentlich zwilchen den oberhalb Dresden biö Pirna gelegenen Orstchaften. Auch unter» bald Dresden ist noch für eine einmalige Verbindung mit Riesa und eine zweimalige mit den Stationen bis Meißen gesorgt. — Gutem »Vernehmen nach hat der bereits in Der vorvec- gangenen SchwurgertchtSperlobe zu 5 Jabrcn ZuckstbauS ver- urtbeilte Steinhänbier Häntzschei, nachdem aui Grund der von ibm eingelegten Revision eine nochmalige Verbandlung vor dem Schwurgerlchivboie eriolgie und die »Verurtheilung «'S neuerdings zu 4 Jahren 6 Monaten Zuchthaus zur Folge batte, abermals Revision einwenken lassen. Die Begründung des Rechtsmittels bängt mit der Geistesgestörtheit, in welcher bie früher mit angeklagt gewesene und zu Zuchthaus verurthellte Handarbeiterin Wetzig jetzt belangen ist. zui-miinen. — P ol ize i beri ck' t. Aui der Hauptstraße sind vorgestern »Abend 2 JiihrmatttSkistm, bie eine mit Waarc» getüllt. herren los auigesunden und in behördliche Verwahrung genommen worben. — Im Eentraiichlachtbo'e haken sich vorgestern zwei Fi ctick> er geie. le» zunächst geschimpft und zuletzt derart geschlagen, daß der eine vo» ihnen etliche Verletzungen am Köpft nnd am linken Arme davon aerraaen bat.
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