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Dresdner Nachrichten : 19.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188005193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18800519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18800519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-19
- Monat1880-05
- Jahr1880
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- Dresdner Nachrichten : 19.05.1880
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1880. vletteUStrU» «ft londttrMa« u'.L"E H«»Nu« I «« ü> »«Hin. Lkt,.»-. «km. ,»»». granNma » M , Mün- ,,u.—O«u»«» »». t» a,,nllur» O.«t, — vurtaui d „Jnli«U»«n< »««--. v»U1«r a v«. in Varl». LoxxsILLo., 8edlo«s-8tr»8so 19, Loko cker Lporongassv. Tagrvlatt für Politik, Unterhaltung, Eeschästsverkehr. Lürsknbericht, Frem-enlistc. S5. ^LdrsZ»». vonnt-»« di» vitilo,» üUhr. 8» N«uilad> nur »n «-chkiur-t»! k. ftloucr,»«« Nr. L bi« «,ch». «Utzr. — Du »«um rtnrr «tni,»jtim» »eliltkil. '»'>« .'»«'V.«»Hs»M dt« gril« «ne »«r«nU- t», »,» »tchft. ''"iL.«?.'.?.??« »utwirti,« ««n,««». In«»»« von un» undtkrnnitiMn»«« und «rilontn «nlirirn, »p nur,,«» «riinu««r«u»»-A«tz»n*, durch vr>«lm»r>en »der Pusten,«dl«,, »chi «„den k«!»r« I» Pf,,. 8»' j«rat« iLr dir Moitt,,» - Slummrr »d«r «q «Inrm^r^ial,«»»« P«tU» 2in- unä Vvlkaut aller Stftfttft- paplare, pkanSdrleks, chotlrn etc. ^usrailluiig aller Coupons, Uu- ontgoltlicliv Lontrol« äer Varloo- «nna aller >VvrtIii>apivrv. rUIvs aueu aut krivsiieucm äVcg». 0omIoil,tell« lllr Veotidkl. «r. 14«. W11trrrni§ vom 18. Mal: Barometer nach Oskar VHold. WaUsrr. iv (Mttt. 1 U.) ?«S si»otdt»it«iv«r»»i«tt»v. "HM Frankreich. Der Bischof Postier« und der Cardinal Ple «st gestorben. — Der Justlzmtnister Consta»« ging nach Reim«, »ro rer Streik e nen bedenklichen Charakter angenommen bat. Der Streik in Roubaix dauen iort, die Hoffnung au: Besserung ist! ganz aclcbwunde». Die Streikenden scheinen nachBcievlzu handeln. Türkei. Der Finaiiziuinislcr Edltö trat zurück und ivurte zu»« DIrector der indirekten Steuern und Zoulchi zuin Finanz- minister ernannt. — Der König von Griechenland wendet sich wegen Regelung der griechischen Frage persönlich an b.e Großmächte. Rötel rum Lrä m ILLrLvät, schönster, angenehmster ^ntentlmlt in liiaranät, empfiehlt «invin hoeligeelirlen Ludlikum, grossen unck hlsinsn 6v- svllschaiton sein Hotel »ml t'ensjonat. (iartvu, ltestaura- tions-l.olmle uml 8aal. I'iano /ur gotÄlligen Ilenutimag. 8tets Irische t-'orcllc», gute liuctie uuck Keller, -lus- sMnnung. lloclinchtiingsvoll II. 14'. il>«i»n«r. VNll„ feil gkstcrn 2 MINlmtr ftes«Uen. TH-rmo>Nktrogr. II. Rcamnur: «0 W,< T«md. 2'^ L>., IM,1,Ul«W. >>i'idwi»d. M-irq.licilkl w«v,i>. Nachm. Negru. Auöstchten für den 19. Mai: sack, heiter, trocken, Rächte kalt. wechselnde Bewölkung, viel- Voltttsche». Nicht« von Bedeutung hat sich während de« Pfingstfestes ereignet. Dir Stille der Feiertage wurde weder durch blutige Zusammenstöße der tnteresianten Völkerschaften auf der Balkan- Halbinsel, noch durch Notm der professionellen Unruhestifter, der Diplomatm, gestört. Kein Arbeiterkrawall in Frankreich, kaum eine Festrede und. wa« eine wahre Wohlthat, nirgends Parlaments geschwätz. Der Telegraph feierte auch Pfingsten und statt mit überflüssigen Meldungen über Ministerentlasiungen in Ntsch und Belgrad überladen zu sein, beförderte er hauptsächlich Quartier- brstellungrn an die Hotels. Nur Italien machte eine Ausnahme. Der Telegraph diente fast ausschließlich der Beförderung von Wahl depeschen. Die allgemeinen Wahlen in da» Parlammt gingen am Pfingstsonntage vor sich. Die Beteiligung war sehr zahlreich. Der Wahlausgang wird dem Ministerium Catroli-Depreti« keine sonder liche Pfingstfreude bereitet habm. Ein abschließendes Unheil ist jedoch erst in acht Tagen möglich. Denn wie immer in Italien concurriren bei den Wahlen mehr als zwei Parteien, so daß es stets ein« ungewöhnliche Zahl von Nach-oder Stichwahlen gicbt. Diesmal ist auch ungefähr ein Drittel Stichwahlen erforderlich. Aber auch bezüglich der Classisicirung der bereit« jetzt Gewählten tappt das nicht in die spezifisch italienischen Parteiverhälmisse eingeweihte Ausland vielfach im Dunkeln. Unter dem Sammelnamen „Ministerielle" begreift man überall in der Welt Anhänger des Ministeriums, in Italien gab e« nie und namentlich in dm letzten Jahren kein einheitliche« Kabinet, vielmehr nur FraktionS-Coalitionen und im Parlamente nur Gruppen von Cliquen. Jede Abstimmung im Parlammt« verändert die Grupptrung der Cliquen, dir im Ministerium durch einzelne Führer vertreten sind. Unnatürliche Bündnisse find nicht» Ungewöhnliches. Die acwählten „ministeriellen" Deputirten sind heute Stützen der Regicrüstg, morgen gehen sie in die Opposition und nennm sich „Constitutionelle". Das italienische Parteiwesen ist ein wahre» Zerrbild eine« VersaflungolebenS; das Parlammt in Dutzende von Gruppen und Grüppchen gespalten, die nicht nach großen Grundsätzen, sondern aus ganz ordinären, egoistischen Motiven handeln. Jede Clique besitzt einen ehrgeizigen Stellenjäger als Führer. Diese find bisher sämmtttch gewählt, so unsaubere Patrone auch Einzelne von ihnen find Wie sich aber das Bild gestaltet, wenn da« Parlament wirklich zusammengetreten ist. ist völlig unberechenbar. In dm ersten Sitzungen muß sich zeigen, ob sich da» jetzige Ministerium am Ruder erhalten kann, da es nur bis Ende de« Monat« da» Budget bewilligt bekam. Sein Sturz würde aber keine Besserung, vielmehr nur eine in höherem Sinne rollig gleichgiltige Veränderung bedeuten. Was mit den aufständischen Aibanesm anzufangen, darüber zerbricht sich dte hochivetse Diplomatie vergeblich den Kopf. Der geschichtliche Gang der Angelegenheit, die Europa zu alarmiren droht, stellt dm Leistungen der Diplomatie allerdings ein beschämendes Zeugniß aus. Auf dem Berliner Congresse verfügten die Herren Diplomatm über das von einem tapferen, freiheitliebenden Volke bewohnte Gebiet auf dem illirischm Dreieck mit unbegreiflichem Leichtsinn. Sie sprachen Serben und Montenegrinern albanesische Landstriche zu. ohne zu fragm, ob ihre Bewohner sich diesen Dispositionen fügen würden oder die Beschenkten damit etwas anzusangen wußten. Die Montenegriner mögm selbst nicht die Distrikte von Gussinje und Plawa, mit denen sie der Berliner Kongreß beschenk^ Die Montenegriner erkannten die Unmöglichkeit an, diese Theile zu besetzen. Zwischen ihnen und der Pforte kam ein «mir Vertrag zu Stande, wornach der Sultan anderes albancsisches Gebiet abzutretm sich erbot. Die Bewohner desselben werfen jedoch die türkische Herrschaft ab und den Unterschied dreier Religionen vergessend, erklären sie einmüthig, ein freie« Herzogthum bilden zu wollen. Wa» ist nun zu thun? Soll Europa den Sultan nöthigen, die von ihm abgesallmen Albanesen blo» zu dem Behuf zu bändigen, damit sie den Montenegrinern zu einem anderen Fetzen Landes verhelfen, als dem, was ihnen der kurzsichtige Berliner Congreß zuschrieb? Oder soll Europa eine dritte Macht, etwa Oesterreich oder Italien, mit diesem Gendarmendienste beauftragen? Giebt es «inm einfacheren Ausweg au« dem albanefisch-montmegrinischen Grenz- strrit al« dm: laßt die Waffe« imer Geb'rgsvölker selbst entscheiden? Die Montenegriner haben heulose Furcht vor der Tapferkett der Albanesen. Kommt e« gar nicht zum Kampfe, so behält Europa erst recht Ruhe. Die BerhaftSbesehl« der amertkanischen Regierung gegen die Kapitäne von 14 europäischen AuSwanderungSdampfem lenken die Aufmerksamkett auf eine Angelegenheit, die uns bisher schon inter- essirte. Leider gehört die Mehrzahl der Kapitäne deutschen Schiffen an. Sie habm sich gegen da« amerikanische Gesetz, welche» die Zahl der Paffagiere festsetzt, vergangen. Es handelt sich dabei um die gewissenlose Ausbeutung de« Elends und der Armuth, um Leben und Gesundheit jener Elenden, welch« genöthigt find, in ganzm Schaaren ihr Vaterland zu verlassen, um jenseits de« Oceans, wo noch mehr Raum für die Bethätigung der Kräfte und der Arbeitslust ist, wo der Bodm noch dankbar vergilt, was der Fleiß und die Sorgfalt de« Menschen an ihn wenden, und ihnen ein bessere» Ge deihen verspricht, al« der undankbar« Boden des eigenen Vaterlandes, — eine neu« Heimath zu suchen. Längst existiren Gesetze zum Schutze für jene Armen und Elenden, die kaum in der Lage sind, sich selbst zu schützen, und deren Proteste und deren Klagen in dem ! verbellen, wenn sie gleich der lebenden Waare ««schiffen !m Zwischendeck der Transportdampfer und r, die sie au« der attm in die neue Heimath führen, ht werden, so daß während der Ueberfahrt Krank- förmlich« Seuchen unter ihnm auSbrechen und alljährlich namentlich von Kindern, dieser unmenschlichen Behänd em« i»m Opfer fallen. E« bat in Wirklichkeit «rq kommm müssen. lzuf, Grrtusch oe« auf den Selar der« ehe sich die amerikanischen Bchördm, die sonst nicht eben Freunde der polizeilichen Einmischung in Privatverhältniffe sind, dazu ent schlossen, mit solcher Energie die bestehenden Gesetze zur Geltung zu bringm, daß sie dm Beschluß faßtm, die Kapitäne solcher Dampfer zu verhaften, auf denen sich eine Anzahl von ZwischmdeckSpassagie- rm befand, die die gesetzlich gestattete überschritt. Seit Jahren sind solche Fälle der Ungesetzlichkeit nicht mehr amtlich constatirt worden, seit jmer Affaire des Hamburger Rheder Slomann, der, aus ähn liehen Gründen zur Rechenschaft gezogen, übrigens seine Freisprech ung durchzusetzen wußte, weil ein formeller Verstoß gegen die für die AuSivanderunaSschiffe geltcndm Gesetze ihm nicht nachgewiesen werden konnte. Die thatsächlichen Vorgänge, die ein neuerliches Einschreiten veranlassen, sind folgende: „Der mit 1342 Zwischendeck« - Passagieren einaetroffene Bremer Dampfer „Ohio*' hatte «nsoicrn eine unglückliche Fahrt, al« nährend derselben nicht weniger als dreizehn kleine «tnder starben. An Folge der von verschiedenen Personen keS genannten Dampfer« erlwbencn Beschwerden hielt baS Castle-Garden-Comitö ln dieser Woche eine Sitzung ab und entschied dasselbe dahin, daß beim Pertdeilen der NadrungSmittel währenv der Reise rin an deres System befolgt werben sollte. Außerdem wurde noch gel tend gemacht, baß das Schiff in Bremerhaven vor seiner Abfahrt nicht gehörig Inspicirt worden sei. Für den Tob der 18 Kinder sei die Gesellschaft resp. deren Vertreter nicht verantwortlich zu machen, da dieselben in Folge nalürlicher Ursachen gellorbcn seien. Gleichzeitig wurde beschlossen, eine Abschrift der erhobenen Anklagen dem Newyorker deutschen Generalconsul zur Beförderung an die deutsche Regierung zugchen zu lassen, damit die Angelegen heit auch kn Deutschland untersucht werden könne. Nach Empfang bev betreffenden Schriftstückes ordnete her Generalconsul sofort eine Vernehmung her Mannschaft drö „Ohio" und r«nr eingehende Untersuchung de« Schiffes an. wodei er selb» persönlich gegen wärtig war. E» heißt, baß der Generalconsul den Anklagen, die von mnf Polen auöachen. weiter keinen Werth belmißt. daß er aber aui verschiedene Kleinigkeiten beiin Transport und brt der Verpflegung von Auswanderern die Aufmerksamkeit der deutschen rördcn zu lenken gedenkt. Dte Behauptung, daß da» Schiff »clrt worprn sei, beruht In^rben- DainvierS „Hohenstaufen" erhobenen Beschwerden über schlechte Behandlung und Verpflegung, sowie üvcr falsche Vorspiegelungen über das Reiseziel deö Dampfer« wurden von dem Comilö als unbegründet zurückgewlcsrn. Dagegen wurde dieser Tage Ka pitän Heimbruch vom Bremer Dampfer „Straßburg" aus dte Anklage einer Verletzung der amerikanischen Schifffahrt« - Gesetze von den Zollbehörden zu Baltimore in Unttrsuchung gezogen. Der Baltlmorcr „Correlpondent" bemerkt hierzu: „Daß der Dampfer, welcher 1914 Paffagiere lanvete, zu viele Leute an Borv hatte, ist wohl „'edem klar, welcher vir Coiffequenzen br- henkt, die ein solche« lieberladen mit Passagieren nach sich ziehen kann, aber cl» amerckanlscheö Gesetz ist nicht verletzt worben; dte Mühe einer Untersuchung hätte man sich deshalb ersparen könne». Schon vor vier Ärschen entschied ln Reivhvrk ein UunteSblstriktS- Anwalt, der angewiesen war. gegen den Kapitän eine« Bremer Dampfer« elnznlchrelten, baß gar kein Gesetz <ür Dampttr vor» banden sei, sondern daß die Abschnitte 4«52 und 4253 der revl- birten BunteSgeseve nur aus Segelschlffr Bezug haben. Dessen ungeachtet ließ unser Hasencollektor sofort den Dampfer „Straß burg" neu vermessen, und man sand hierbei, baß derselbe 431 Vrrwiien mehr an Bord hatte, al« nach einem vorhandenen Ge setze einem Fahrzeuge zu befördern gestattet t». was dem Kapitän eine Strafe von 50 Dollar« sür leben überzähligen Passagier, also zusammen von 21,850 Dollar« zugezogen haben würde. Der Kollektor lieh deshalb die Slgentrn der Linie. Herren Schumacher ». Co., vorlciben. Drr Vertreter der Finna lrgte das Gutachten de« BnnkesdistrtktS Anwälte« Wootloid von Newyork vor. wel che» dahin lautet, daß da« Gesetz nur aus Segelschiffe, nicht oder aus Dampscr anwendbar ist. Hleraushln wurde der Fall abge- wielen. Die dem Congreffe augenblicklich vorliegende Bill de« deutsche» Abgeordneten Dcustcr von WlScvnsin will dieser» Uedclstande beim Transporte von Passagieren radikal abheOrn." Wie immer aber das Urtheil über die betreffenden Personen und Institute ausfallen mag, wir begrüßen das energische Benehmen der amerikanischen Behörden mit aufrichtiger Freude ; Abhilfe muß auch von Deutschland aus geschehen. Die Untersuchungen der von Bremerhafen und Hamburg aus abgehenden Auswandererschiffe können doch unmöglich sehr genau gewesen sein. Haben die betref fenden Neichscommisiare richtige Papiere vorgelegt bekommen? Haben sie die Zwischendecke selbst revidirt? Ist e« nicht beschämend für uns, daß uns Amerika auf solch« ungebührliche Ausbeutung der Armuth und des Elend« aufmerksam machen muß? Behörden zu lenken gedenkt, vor seiner Abreise von Bremen nicht tnsp auf einein Jrrthuin, und ist dem Gcneralconsulat de« »Attest vorgelegt worden. Die von Passagieren de« mausen" erhobenen Beschwerden ü Mittwoch, 19. «ai. rraoinonrucn Zwirn ngurine viesma« oa „Wachwihhöhe" sehr bedeutend. — Aus der am 2. Feiertage die Frequenz eine noch st Ne erreichte die Ziffer von li.112 Perm Locale« und Sächsisches. - Herr M. Gcoßnia»» in Glashütte, der „Nestor der Uhr» macherrunst" ist von der Uhrmacher Gesellschaft zu Mailand zum Ehren »nltgltede ernannt worden. — Da« von derGenoffenschaltder Johannlter-Orden-- ritter deö Königreich« Sachsen errichtete Krankenhaus wird a»r I. Juni eröffnet. — Pfingsten ohne Reise, ohne „Partie", das ist nachgerade unbenkbar und bald wird man in den langweiligsten Gegenden u Pfingsten nur noch Greise und Säuglinge finden, — die lindern sind auSgeflogcn. So war c» dle e Pfingsten. Schon a», Freitag Abend waren in Folge deö starken Verkehr« dte Babnhöfc außergewöhnlich belebt, am Sonnatend abtr stei gerte sich der Verkehr kolossal, da nun auch die Militär« on wasso zu Muttern rlltcn und zum Ersätze dafür brachten bann am ersten Pstngsttciertagc die billigen Ertrazüge über 8000 Personen au« der Provinz In die Residenz, nämlich au« dem Bvtgvanbe, Glauchau. Zwickau und Chemnitz über 3000 Personen, au« der Lausitz In 2 Extrazügcn ivoo, von Leipzig über 2lov. von Bem» über l loo Personen. Diese Passagiere hatten mehr Schlaf- al« Fahrgeld zum Opfer gebracht. Die Berliner besuchten in brr «stärke von ?oo Personen die Sächsische Schweiz, vn Extrazügcn derkchrlen am Soiinadrnde 10 von und nach Chemnitz und 6 am dem Leipziger Babndofe; am 1. Feiertag: l8 auf terBodenbaDer, 2l aut ecrChemnitzer Llnie, Ibaushem Leipziger und 7 aui dem schlesischen Bahnhöfe. — Hinsichtlich der Dampsschlsse läßt sich vor der Hand nur sagen, daß der diesmalige Verkehr bem vorsävrlgen Pfiugstvcrkehr kaum nach-, stehen wird und vor n, Jahre wurden während de« Sonnadcnb« und der Feiertage ca. 150,000 Personen besvrtert. Reden den traditionellen Zielen figurlrte bleömal da« neue Ctabllffement ' der Pferdebahn wa» tärkere wie am ersten? ^ onen mtt l868 Mark Einnahme. — Das Verlangen nach Droschken überstieg bei Weitem die Leistungsfähigkeit der reiperttven Droschkengäule; in de« Mittags- und Nachmittagsstunden ist e« wohl selten elnei« Suchenden so wohl geworden, auf einer Station eine Droschke zu finden und wo eine sichtbar ward, war sie besetzt. Sine, dir mitten durch die Stadt fuhr, war von drei sehr müden Männer« besetzt, die kreuz und quer durcheinander lagen und neben de» vollständig zerknickten Cvlinderhüten alle Zeichen gründlicher Be trunkenheit an sich batten und von sich gaben — rin adscheu- licheö FciertagSbllb. Dagegen gewährten einige ländliche Te- scblrre einen recht freundlichen Anblick. Es waren einfache Ernte wagen. die aber so hübsch mit grünem Laub und Pfingstmale« garnirt waren, baß dle zahlreichen Insassen wie ln Lauben saßen. — Der Pstngstverkedr war in der Stadt selbstverständlich tu einzelnen Etabliffements enorm. Da» Wiener Cats Kbn 1« bat z. B. wäbrrnv der Feiertage auch Nacht« gar nicht ge schloffen und brr Verkehr hat sich ununterbrochen fort gesetzt. Von bem Umsatz, den diese« Geschäft gemacht bat. giebt die Notiz Kunde. baß allein am I. Feiertage früh über >000 Taffen Kaffee verabreicht würben. Alö weiterer Beleg «Ür btt. bedeutende Fremrcn-Frequenz während der Feiertage kann sicher auch gelten, daß da« jetzt so beliebt geworbene Panoptltum am I. und 2. Feiertage von zusammen 2200 Personen and a» 3. Feiertag bi« Mittag schon wieder von 400 Personen besucht ward. Auch nach Böhmen hatte sich während deö Pfingst festes ein breiter Strom VergnügungSrelsender eravffen. 2» Teplltz. aui dem Schnceberge. m Dltteröbuch, Im Mittelgebirge. Im sogen, böhmischen Paradiese bi« Leltmerltz, sowie in den non> westlichen Strichen Böhmen« trai man überall Sachsen mit drni Weiske'schen „Führer burch Norbböbmen" auögestattet. Vor Ab gang der letzten Züge nach Sach'en traten fick, die Reffenden be sonder» in rem sehr beliebten Fr«eler'sL-.n Garten.Etablissement zu Bobenbach, um rln letzte« Glaö Pilsener oder Boven» bacher zu schlürfen. Am zweiten Pstngsttage hatte man von de« Aussichtspunkten geradezu entzückende Fernsichten. Dom Schneebergthurme au« z. B. erblickte man gleichzeitig dte vlrr höchsten Thürme von Dresden (rln sehr seltener Fall) und sank mächtige Schnceseldrr au» den Abhängen her Schnrekoppe ln dem Niesengeblrge. Zu der herrlichen Schloßruine de« Bds«g strömten an beiden Feiertagen Hunderte von Wallfahrern, am unter Vormttragung von Bannern und geputzter Puppen»: tteö da '" die Mutter Gotte« darstellcn sollten, durch kleine almäv sowie unter Gesang und Musik die 12 LeldenSst, varlenberg« hinauizuknien. Diese Züge von Lcinblruten gaben attonen dt« i vermöge der Hellen Kleider der sehr gesällige Hunte Menschen rauenzimmer der Landschaft evtt taffage. Vor Dem Altäre attge- Neueste Telegramme der „Dresdner Na»rt«btea." Berlin, 18. Mai. Der vier durchgereltte russische Bot- schatter Fürst Orloff hatte am Sonnabend eine mehrstündige nonierenzmtt Fürst Bismarck: am Sonntag empfing ihn der Kaffer. Der Bericht darüber ist an den Zaren durch einen Ka- binetScourier befördert worben. — Die Referenten der AuSlchüfse de« Bunbeörathe« nahmen die Besichtigung beö Grenzver- bältnlffeö von St. Pauli und Altona vor. ES eristirt keine Anfcrderung für einen die Zollgrenze entsprechenden Palll- sadcnweg. Der Anschluß Altona« verursacht große Kosten, die nicht wohl Hamburg anizuerlegcn sind. St. Paupö Einbezlrkung scheint nun auigegeben. Der Hanbelömlnlster Hokmann fordert gelegentlich der Ausstellung in BucnoS-Ayres den deutschen Kaul- manastand zur Auslenkung von Lpecialagenten bchiffS Aoiklär/ ung über die Anforderungen der deutschen Marktverdältnlffe auf. da die argentinische Republik voraussichtlich ein gute« Ab«atzged>et sür den deutschen Handel sei - Fürst Karl's von Rumänien Reise . - - ^ - - ler herrscht ein bewegte« " " Aest- nach Deutschland Ist auigegeben. Oberammrrgau. l8. Mai. ^ Leben. Schon den zweiten Feiertag srüh war bas Passion« splelhauö umlagert unk »and ledhattcr Billethandei vor dem Theater statt. Kaum die Hälste »and Platz, weshalb heute, Dienstag, eine Wiederholung Nattstntrt. Bei der zweiten Abibel« lung brach ein Gewitter über das tdellweise offene Theater lo«, so daß ein Tdcll der Zuschauer d«e Plätze räumen mußte. Frankreich. Wegen angeblicher Geisteskrankheit keS avge» setzten Bffchos Dumont von Tournay veröffentlicht derselbe, er wolle den Papst aerlchtllch belangen lasten, wett ihn dieser für wahnsinnig auöglevt. kommen, wurden Hunderte von geweihten Zwelkreuzerkcrzelu vor der Mutter Gottes angrzündet. Die Priester her katholische« Kirche bethelltgen sich an Viesen mitunter sehr bescdwcrk cvrv Wallfahrten selbst nicht. Dutzende von Bettlern mtt zum 4bm ekelhaften Gebrechen umsäumten Nagend vle Straße, weise vie Wallfahrer zogen. Nach vollvrachter Wallfahrt glna e« uumttr za. ES wurde gezecht unv gespeist, getanzt unv geküßt. D leute, die sich sonst nicht sprechen können, kommen bei führten bequem tu dle allernächste Nähe und brauchen bannt Gefühlen keinen Zwang anzuwun. Doch nehmen diese S " - - - -) emmak gewesen. , „ , egen aber vor ven >2 veldentzstatlonen. wo sich eine Abbildung kr« Tod««- gangeö unsere« ReltasonSstlster« befindet, noch gar große Haute« kleiner Stelnchen. vle von einzelnen Wallfahrern geküßt und vor dem Bilde nledergelrgt werden. — Daß die ONlziere der Ronde, al« solche durch dlt Schärpe kenntlich, Soldaten, welche sie Nacht« an» der Straße treffen, nach dem Nachtzeichen, rrlp. Urlauböpaffe zu krage» haben, bervht au» mlllt.irischcrAnordnung nnv kommt irdeNa-d» ln allen Garnisonvrten vor. Ebenso ist eö ln der Ordnung, daß Ne dte Arretur solcher Mllltärö. die sie ohne diese Nachizeschrv treffen, bewirken. Da« Publikum sollte daher sich nicht durch eine Art Mitleid bewegen lassen, die Bitte am Sau'enlassen de« Arretlrten vormbrlngen. Der Offizier bar» eden dieser Bitte nicht entsprechen. Auch die Säbelaiialre. ble sich ln der Pfingstnacht am Altmarktt abiplelte. begann damit, haß elu un bekannter CIvllff» de» Offizier bat, dir Arretur eine« nicht l« Besitz de« NachtzcschenS betroffenen Soldaten zu unterlassen. Da brr Offizier sich weigerte, die« zu tt,un. kam eö zu einem Wort wechsel. in wclchcn sich mehrere Leute tinmischten. An Schimpf- > wollen mag es nicht gelchl» habe». Der Osfizie« ertiätte ven > einen Mann aus dem Puvltkum «ür arretirt. Man drstrttt ihm da« Recht dazu, da« Publikum nahm eine drohende Haltung an. Ein Ratl'Swächter erbot sich, um dem Offizier Hille zu brtnaen» scinettelr» dir Arretur des Betreffenden zu bewirken. Der Offizier lebnte dies ab, da er bereit« de.isclven arretirt babt. Unter sol chen Erörterungen wälz.e sich der Hause bl« zur kleinen Brüder- aaffe. Der Offizier sab s.cv arndthig». blank »u ziehen. Da»
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