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Dresdner Nachrichten : 14.05.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189105143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910514
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910514
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-05
- Tag1891-05-14
- Monat1891-05
- Jahr1891
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- Dresdner Nachrichten : 14.05.1891
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36. Jahrgang. Aufl. 52,000 Stück. I'rvmm Dresden, 1801. ^Axk-ii.NmZL- kuekev. ds rvorraxenä Im Oesekiuaeß. llalttzarv UelieutesLk. «i« «r seit ckalrrvn in liieui-wr liimi- rboilanstslt esroicknot viril, emj»li«!tlt. cito Zalomoni5-Spotheke. Aresde». Wlnilrkt 8. »«SM»««-««? Lsledst« LusvstlI! ÜMlililMlI Sllkk M LUUsisto krskel Itnirer, Aarkt», Itlnx-u. v»msnta-el»eu, I'arlama»»»!«». DtixitrlvnKtut», tlusenträissr, Albums, UrleNasclien rinu t'ouvert» vta. etc. H. UsIiiLv, l-oilernnmen-^poolillittll, II tUeßlailon). St«««»»« MorltL SartunK^ ^ItmarLt. 13 mul Ra.uxiLkL§5s. San«I, ^ipltrou, IlaaA- « a>I»Btl«i» uuck Ile vaiuowseliiiolelei-ckrtUtv!» T Le. HV«t««I»I»»»S8lr»WWV SL Vrü«»tv ^««Ixsttvi» KLrulrtvr Id»i» vi»I»Utv ist t'olFiZ roxoImi>88i^or Iwr8st>lliell0p Ickillttliilo in liorliu, l'nris »Itä I.oiulon. Mv Jnnervolitischcr Umschwuna in Frankreich, Das icrbiähe Kvnigspanr. Hosnachrichten, Koch s Heilversahren, Kinderheilanstalt, l 1,1 ^ Sonderzügk. Kvnolvgrscher Verein. GcrichtSverhandlungen. .Lottcrieliste. „Sizriianische Bauernehre" tFr. Wiltichj. IvSNt. Politisches. Tie Abstimmung über den Amnrsticantrag im französischen Parlamente, bei welcher sich die ablehnende Majorität ans IM Republikanern und !)9 Mitgliedern der Rechten, die für den Antrag stimmende Minorität aus IW Republikanern, 04 Bouiangisten und 19 Konservativen znsnmmensctzte, ist insofern für die innere Politik der französischen Republik von Tragweite, als die hierbei zu Tage getretene Spaltung der Republikaner dancrnd und unwiderruflich zu werden scheint und dadurch die grsanimtcn parlamentarischen Parteiverhältnisse sowie die Stellung der Regierung eine neue Ge staltung erfahren dürften. Angesichts der boulangistischen Tingel- tangelei hatten die radikalen und die opportunistisch-gemäßigten Republikaner vor anderthalb Jahren, dem Gebote des Selbsterhalt ungstriebes folgend. stillschweigend einen Waffenstillstand geschlossen, der mit Mühe und Roth bis zu dein Gcmrtzcl von Fourmies auf recht erhallen wurde, so dag seit dem Herbste von 188t» keine MinisterkrisiS stattgcsundcn hatte. Nun ist ausAnlabdcrAinncstic- srage das Tischtuch zwischen der Regierung und dem Radikalismus zerschnitten. »Erbarmen mit Frankreich! Erbarmen mit der Re publik!' sichte Elcmeneeau in Begründung seines Antrages, alle Personen, welche sich bei der Maifeier eines Vergehens gegen die Staatsbehörde schuldig gemacht halte», frei auSgchen zu lassen. Aber das überschwängliche Pathos dcS radikalen Führers übte aus dir Negierung keine Wirkung aus. Sic lehnte es ab, offenkundige Verbrecher frcizusprechen, um damit einerseits nicht von vornherein allen künftigen Revolutionären einen Freibrief für ihre Schand- Ihaten zu crtheilcn und andererseits nicht Polizei und Militär, welche sür die Aufrcchterhaltung der Ordnung gesorgt halten, vor den »«Pf zu flohen. Miste Haltung der französischen Regierung verdient volle Aner kennung. Denn die in Frankreich unter dem Drucke der Radikalen wiederholt erfolgten Masscnbegnadigungcn haben nicht wenig dazu beigctrageu, daS Rcchlsbcwuklscin in weiten Schichten deS franzö sischen Volkes zu untergraben, indem in vielen Fällen die Grenz linien zwilchen gemeinem Verbrechen und politischem Vergehen nicht gezogen werden könnten und daher nicht selten Angehörige deS ge- sährlichstcn Vcrbrcchergesindcls straffrei blieben. Tie Radikalen haben dem Ministerium bereits den Fehdehandschuh zugcworfcn und schicken sich wieder an, gewerbsmäßig Minister zu stürzen. Elcmen- e-au's Flügcladjntant Pcllctan hat die Neubildung einer üusscrslcn sinken beschlösse», die IVO bis 120 Mann zählen soll. Gelingt diese Parteibildung, io wird die parlamentarische Situation derge stalt zngespitzt, daß die Monarchisten wieder einninl das Zünglein an der Wange bilden ivürden. Ob dieic sich wie früher aber bereit finden werde», mit den Radikalen gegen die Regierung zu stimmen, ist nach dem innerhalb der Rechten eingetrelenen, der gemäßigten Republik zuneigcnden Stimmungswechsel fraglich. ES ist auch nicht ausgeschlossen, dab die Negierung sich in Folge der neuen Sachlage zu Zugeständnissen an die Konscrvalivcn bereit erklärt. Tic Radi kalen scheinen dies zu wittern. Man giebt uns den Abschied, ries Pelletan ans. weil man sür uns Ersah gesunden hat. Viellcscht verbündet sich Elcnicnccan seinerseits wieder mit dem Ex-General Bon- langer, der ja nur durch Hilfe des radikalen Häuptlings grob ge worden war. In der Thal haben die letzten Vorgänge den tapfe ren Revanche-General wieder crinnthigt und er wisst Anstalten, von Neuem ans der Bildflächc zu erscheinen und zwar diesmal Arm in Arm mit den Anarchisten und Meuterern von FourmicS, deren er sich aiizunehme» gedenkt. „Temvkratiichc Republik" ist jetzt die Zaubersormcl, welche ihn in den Puisidentensesscl heben soll. Eines Tages will er plötzlich wieder in Paris erscheinen und rufen: Ta bin ich! Zunächst würde das noch ein sehr zwerselhaftes Experi ment sein, da die gegenwärtige Regierung nicht zögern würde, der, »mihigen Präicndentcn in sicheren Gewahrsam zu bringen. Die wichtigste Frage der gegenwärtigen Session deö franzö- siichcn Parlaments, welche dasselbe seit Wiederznsammcntritt bc- ichasügt und deren Bcrathnng noch mehrere Wochen in Anspruch nehmen wird, ist die Gestaltung des neuen Zolltarifs, der sür die wirchschastlichcn und politische» Interessen Frankreichs von höchster Bedeutung ist. Tie Zolllominission hatte sich vor Ostern unter Führung ihres Präsidenten MAine für einen extrem schntzzöll- ncrischen Tarif entschieden, ln dem keine einzige Herabsetzung der bestehenden Zollsätze vorkommt, während in den meisten Fällen Tariferhöhungen erfolgt sind. Inzwischen ist reichlich Wasser i» den Wein der schutzzöllnerischen Hochslitth in Frankreich gegossen worden. Belgien. Spanien, die Schweiz haben eine drohende Hal tung gegen das geplante neue Schnlzzollshstcm eingenommen. Ferner erscheint den Franzosen mit der handelspolitischen Einigung Deutsch» iandS mit Oesterreich-Ungarn daS mitteleuropäische TarifvcrtragS- ihstem in bedrohliche Rühe gerückt, welche? Tcntschland die Hegemonie in der Handelspolitik deS Kontinents abermals aust12 Jahre sichern würde. Auch die unklare chauvinistische Neigung, den Dreibund wlrthschaftlich abzuiperren nnd mit Rußland ein Handclsbündnib abzuschliebc». welches der Vorläufer der polittschcn Allianz der Revanche werden sollte, vermag leine greifbare Gestaltung zu ge winnen. Tie Bewegung in der Bevölkerung gegen einen radikal schutzzöllnerischen Zolltarif ist in stetem Sielgen begriffen und äußert sich täglich in Manifestationen i» der Presse, in Versamm lungen, in Protesten von wlrthschastlichen Korporationen, in Petitionen an daS Parlament und In Deputationen an den Präsi- aentrn. Selbst Eassagnac, ein eifriger SchntzMner, erklärt sich gegen die übertriebene» Tariferhöhungen der Zollkommissiou und warnt davor, das "Kind mit dem Bade anSznschfttten. ES wird Vielfach daraus hingrwiesen, daß blühende Zweige der französischen Industrie bei Annahme der Kvinmissionsbcschlüssc zu Grunde gehen müßten, daß die nothwendig cintretcnde Verminderung der Aussuhr die Entlassung großer Arbettermasscn nach sich ziehen nnd zu neuen Unruhen sichren werde. Auch die Radikalen bckämpsen daS zu weit gebende Schntzzollshstem. Ter radikale Gcmcindcrctth von Paris hat kürzlich einstimmig eine Resolution angenommen, in welcher erklärt wird, daß durch die Annahme der Beschlüsse der Zollkommis sion die Stadl Paris geschädigt werden würde. Nach Alledem ist nicht anzunehmen, daß die Richtung der Ausschuß-Mehrheit den Sieg davontragcn wird. Wahrscheinlich wird sich die Majorität der Kammer im Einverständnib mit der Regierung sür einen gemäßigt schutzzöllnerischen Tarif entscheiden, welcher Frankreich nicht isoliren, sondern in seiner Handelspolitik freie Hand lassen würde. Das romantische Ehcdrama „Milan und Natalie" beschäftigt noch imnier die Ocfscnllichkeit. Ter Exkönig, welcher darin die Rolle einer lustigen Oprrctlcnsigur spielt, ist vom Schauplatz abgetreten. Freiwillig ist er in die Verbannung gegangen, aller dings gegen Zahlung einer Million Francs u conto der Eibilliste. Rur pekuniäre Beklemmungen hatten ihn nach Belgrad znrückge- sührt, nachdem seine Baarschast durch sein lustiges Leben in Paris und London z» Ende gegangen war. In Schulde» verstrickt, war er wieder nach Serbien gekommen, um für eine Geldsumme ans seine Rcchie. ans seinen Sohn, seine Tunastie und sein Land zu verzichten, dessen Krone er auf das Haupt eines Knaben setzte, weil er sich selbst znm Regieren zu schwach fühlte. Fürwahr jeder Zoll — lein König! Jedermann in Serbien alhmcle ans, als sich der Exkönig mit einem Zcbrpsennig von einer runden Million wieder aus de» Weg machte. Auch die Exkönigin möchten die Serben gern los sein: aber die stolze Frau bat bisher keine Anstalten ge- irvfscn, dem guten Beispiele Milcin's Folge zu leisten. Vier Wochen sind seit dem Beschlüsse der Skupschtina, „nach Ihre Majestät die Königin Natalie zu veranlassen, bis zur Großjäbrigkcit de? Königs Alexander außerhalb Serbiens z» verweilen", vergangen nnd noch immer weilt Frau Ketscbko in der serbischen Hanpttl.idt, pochend anf ihre heiligen mütterliche» Neclstc und Pflichten. Ans gütlichem Wege »st bisher die Bezähmung der Widerspenstigen nicht gelungen, welche den Machthabern Serbiens wenlger n!§ Mutter des KöingS, den» als Politische Parteigängern! nnd räntestichriges, ehrgeiziges Weib im hohen Grade nnbcgnc!» ist. Nach den neuesten Nach richten scheint es Natalie arngeben zu wollen, ieincrhin die Wider spenstige z» spielen. Schließlich würde aller Widerstand doch ein vergeblicher sein: Gendarmen würden sie am Ende zwinge», ihrem Sohn nnd ihrer Heiincilb Lebewohl z» ragen. Zrim »weiten Mate müsste dar»» die schöne Tarne in rauher Wette cmvfiirderr. daß in der Politik wenig Raum ist >ür Scntimentaiiiat. Tenn schon ein mal hat ia Natalie der starten Hand der Behörde gegenüder ihre Miilicrrechtc Preisgeben müssen, als- ihr vor 0 Jahren in Wies baden preußische Schutzleute ihren Sohn Alexander entrissen, da mit derselbe zu Papa nach Belgrad gebracht werden konnte. A-rnlschieib- «ml» Acnisprech-Bktichle vom ist. Mar. Berlin. Ter Kaiser und die Kaiserin wohnten Nachmittags der Konfirmation der beiden ältesten Söhne des Prinzen Albrecht, Regent von Brannichweig, im hiesigen Schlosse bei Am Abend reist der Kaiser zu den Troppenbestchtignngen nach Hannover^ und fährt von dort morgen Nachmittag zurück. — Fürst Otto zu Stotl- berg-Wernigerode wurde an Slelle Molike s zum Kanzler des Schwarzen Adlcrordcns ernannt. — Zn den Verhanvlungcn wegen Erncirernng der .Handelsoerlrägc mit der Schweiz »a> Geh. Finairz- Rath Körner aus Dresden hier ein. IaS „Mil.-Wvchenbl." bringt an der Spitze seines nichtamllichen Theiles eine entschiedene Zurückweisung der vielbesprochenen Broschüre gegen die österreichische Armee. — In den erste» 4 Monaten »ach drin Jiikrastttelen des Invalidität?- nnd Altersvcrsichcriiiigsgesetzcs wurden 1t t,417 AltcrS- Nenten-Ansprüchc angemeldct. Von diesen rvurdcn ,79.4.76 anertannt. 8515 ruriickgcwiescn und 1082 anf andere Weise erledigt. Aus das Königreich Sachsen kommen 4808 Rcnien-Ansvrüchc. — Als Ver treter des Kaisers bcgiebt sich der Erbprinz von Hvhcnzollcrii zn den Jubiläumsseierlichkeilen seines L Heims. deS Königs Karl von Rumänien, nach Bukarest. Berlin. Im Herrcuhause hat Gras Udo zu Stollbcrg bean tragt. dre Regierung zu ersuchen, in Erwägung zu ziehen, ob sich zur Berhütung einer mögUchen Gctrcidethenerung eine vorüber gehende Herabsetzung der Eiienbahn-Gntertarisc für Gclreidc und Mehl emvfiehlt. Mottvc: Da die Landwirlhc sich zur Zeit nicht mehr im Besitze ncnncnSwcrther Geireidevorräthe befinden, so liegt die Gefahr vor. das; durch Börsenspekulationen der Gctrcrdcvrcis bis zur nächsten Ernte unnatürlich in die Höbe getrieben werde. Tie Königl. Staalsregiernng wird daher ersticht, zn erwägen, ob eS angczeigt erscheint, einer solchen Spctulalion durch eine vorüber gehende Herabsetzung der Ciicnbabntarifc eirlgegenznircten. Berlin, lieber den Jndalt der päpstlichen Enevclika wird der päpstlichen „Germania" ans Rom tclcgraphirt: Was das Ein greifen des Papstes anlangt, so lässt die Kirche im Allgemeinen die Intervention desselben ^nm Beste» der Arbeiter zn nnd erklär! insbesondere, daß der «Staat interveniren könne nnd inüjsc, wenn da- allgemeine Wohl und die Vcrthcidignng der Rechte der Gesell schaft cs erfordern. Köln. Die „Köln. VolkSztg." meldet aus Düsseldorf: Dem Kaiser wurde bicrlclbst im Aufträge der Großindustrielle» des NbeinlandcS ein von RittcrslianS verfaßtes Gedicht überreicht, worin der Wunsch ausgesprochen war. der Kaiser möge sich mit Bismarck versöbnen und diesen wieder an die Spitze der Regierung stelle». Ter Kaiser soll daraus den Anlaß zu den, vielbesprochenen Schluß der Rede beim Ständcdanescst genommen habe». Thor n. In Sielce in Polen, vrenß -russ. Grenzgebiet, sind die schwarzen Pocken in gefährlicher Weise ciuSgcbrochcn. Infolge dessen ist Personen unter 18 Jahren der Verkehr über die Grenze untersagt. Darmstabt. Die 2. Kammer bewilligte 220.000 Mk. zur Anlage eines Rheinhafkirs bei Oppenheim. Triest. In Prrvatdriesen wird die Lage in Kort» als trost los geichildert. Die Behörden erwicie» sich als vollständig machtlos. Auch aus Zante lauten die Nachrichten sehr ernst. — Ter Versuch einer Bolksmenge, in daS Judenvirrtel rinzudringen, der am 1. Lsttrsciertage durch die Polizei unter Anwendung von Aatiki!- grwalt verhindert worden sei. bar sich einige Tage spater mit Enolg wiederholt. Hierbei seien mehrere Läden geplündert und viele Luden mißhandelt worden. Pest. In der Eitadelle am Blocksberg explodirten heum einige Patronen, wodurch die Kaserne in Brand gerietst Das Feuer wurde bald unterdrückt. Paris, lieber das Attentat aus den Großsiirst-Thronsolgcc sind liier nmtüche Depeschen ans Japan eingegangen. Danach ist die Wunde des Großfürsten zwar 0 Zoll lang, aber ohne Gcsah, Nachdem der Großfürst sich hatte verbinden lassen, konnte er ohne Weiteres mit >ci»em Extraznge nach Kioto znrücksahrc». Ter Attentäter ist ein Polizist und gehört dem niederen Adel an tKastc mit zwei Sabeln», bei dem Feindseligkeit gegen die Europäer von Alters her eine bänsigc Eigenschaft ist. — Zur Ueberwachnng der Vorgänge an> Korsn läßt die sranzösische Regierung einen Kreuzer dorthin abgehen. — Das Eivilgccicht hat die Aris'chtießnng dci Gülergemcimchast zwischen Voulangcr und seiner Gattin erklärt. — Ein General nnd mehrere höhere Oisizicre sind sür speziellen dauernden Dienst an die elsäsiisch-lolhringischc Grenze bcorderl worden. Tic Abordnung wurde mit großen militärischen Voll machten aiiSgestaitct. Paris. Tie vorgestrige Erössnnng der französischen Aus stellung in Moskau hat hier sehr enttäuscht. Tic angckündrglc Pctbcilignng des Großfürsten Sergius ist unterblieben. Ter interimistische Gouverneur und General Koslanda verbot die Mar seillaise und daS Abhatten des beabsichtigten Festbanketts, weil dabei politische Toaste ansgebracht würden, was er nicht dulden könne. Im klebrigen ist die Industrieausstellung unfertig: nur die Kiinslansstellniig ist fertig. Alle bedeutenden Maler nnd Bildhauer sind vertrete». Der Gouverneur lies; aber mehrere Knnstwcrie als unanständig entfernen. Paris. Das -Hans Rothschild dcmcittirt das Gerücht, daß eS infolge der Judenversotgungen von der Belheiligung der drei- prozentigen russischen Anleihe zurückgetreten sei. Tic Anleihe werde im nächsten Herbst ausgcgebe» werden. Brüssel. Tie Besserung der Lage in den Strcilgcbieten w- Pariscr Vcrichle von angeblichen Vor- 2. Z,L hält auch heute an. schicbungcn deutscher Truppen gegen die belgische Grenze, deren Unrichtigkeit hier längst bekannt war, werden ictzr auch von anschei nend oisiziöser sranzvstschcr Seite als vollständig grundlos bezeichnet. London. Ter amerikanische Dampfer „Luch Lowe ist bei VaneonverS-Eiland mit 5,7 Kolonisten und der ganzen Besatzung. gesunken. London. Aus Shanghai wird gemeldet, der Schauplatz des Verbrechens war der von icdcm Vcrgnügnngsrciscnden besuchte, malerisch gelcacne Ansfliigsolt Otner am Brewa'Scc, etwa t> Meilen - von Kioto. Ter Angreifer war ein japanischer Gendarm Namens Diuda Sanzo. Mit seinem Säbel brachte er dem Prinzen eine Wunde am Kopse bei. die aber insolgc dcS dicken Soiiiieiihclmcs.. welchen der Großfürst trug, vcrhältnißmäßtg unbedeutend ist. Sie wird als ein n»bt ernster Säbelhieb an der Schlitte geschildert, i Ter Großfürst kebrtc mit seinem Gefolge sofort nach Kioto zurück, 1 wo er durch geschickte Acrzte verbunden wurde. Ter Kaiser von ' Japan »nd seine Minister eilten sofort nach .Kioto, um dem Zare- , witsch persönlich ilire Betrübnis; nnd Thcilnahme anSzndrücken. 2 Man glaubt, der Thäter sei irrsinnig. » Peters b n r g. Als die 'Nachricht von der Verwundung des ! t'stoßsürstril-Thronsolgcrs cintrctt, befand sich der Kaiser m Gatschina Tie Kaiserin rief, als man ihr die Nachricht mittheilte: „Mein Sohn ist todt! Ihr verschweigt mir die Wahrheit!" nnd fiel dann in Ohnmacht. Hier wird versichert, der Großfürst habe eine schwere Wunde am Kopf, eine andere an der linken Hand. — Sämmtliche Blätter heben die hochherzige Tliat des Prinzen Georg von Grie chenland hervor, welcher den Grotzsürslcn-Tbronsolgcr vor weiteren Angriffen durch den Attentäter bewahrt habe. Rußland werde dies dem Prinzen niemals vergessen. Buenos- A »re S. Tic wisienschastliche (Spedition, die von der sranzösische» 'Regierung nach Südamerika geschickt wurde, ist von einem Jndrancrslammc angegriffen und fast vollständig ver nichtet werden Nur zwei Mitglieder konnten entkommen. San Franeiseo. Der hiesige Gcneralprokurator hat m>> dem chilenischen Konsul eine Beivrechnng gehabt, insolgc deren man Maßregel» treffen wird, nm Waffen und Munition, weiche n» - den östlichen Staaten kommen und nach Ehile verschifft werde» solle», mit Beschlag zu belegen. Die Berliner Börse crössaele aus Nachrichten ans Pc» - tilgest und weiteren großen Goldgebicten Rußlands und Englands schwach. Später ließ das Angebot nach, woraus Erbolnng eintrat, namentlich als ans London bessere Bklviingeii eiiigingcn. Von Banken waren AnsangS Kommandit und Tarmstädtcr »ehr mg:l. bcutsche Bahnen relativ fest. Das Gerücht von dcr Demission Mahbach s wurde lebhaft besprochen. Auch österreichische Bahnen bcbanptet. Bergwerke gefragt und belebt. Von fremden Reute» Ansangs besonders Russen schwach. Gegen Schluß trat ans nied rigere Pariser Notirnuge» wieder eine ziemlich allgemeine E> maiiung ein. doch war die Nachböric befestigt. Im Kassavcrkchr Vanten ruhig, Eisenbahnen behauptet, Bergwerke befestigt, andere Jndnstriepapicrc vorwiegend schwächer, ebenso deutsche Fonds. Privaldickont M's Proz. — Wetter: Schön. W.-S.-W.-Wind. 6 r a II11II r l ». w. lAbci,»».! Hrrdil coexiin. Siaalob. r'mnv. 91 I I. »»linier —. crgnvirr —. I»r„. Nm,. Goi»r. !II>,'-1>, UScomo »li.Äi. D»»«u. SN. IW.IN. r-»r» —. ZScisrnIirsci, —. ,>rs«. » « r > «. 'S»lu».> «nur Sr-!«. v>:!,!»7. AI»Nr-kr S0L0. «>-->»» »adn >'<76,L>. 2ÜS,7.'>, d». PrlorNittci, —. Spanier 7»'.«, (fsapire 17S.H7. Onmnnnn, liüi'.Ls. Sieaoipic c>7.',.<!i>. Besser. «»ei». Vropntte» lkdilnS-l Weste» rer SU.,!»er Septbr-Ire. !!8M, fest. Spiriin» «er Mai «IM »er Sepirmbri-D.eembcr aü,7d, ludin iNiiböl per Mai 72M. per September.Tecember 70,.'n>. s,einend. « n> » » r » , in. »r»»nke,, >«chin»>. Weste» »er -lovemder 2ä». «»»e, »er Mai IM, per vctobcr 171. L « n » , » (ivrodukicn . veriaiil. stictreideackiliati seit Mania» Stillstand. Preise nominell, »nveründerl. Mais klier sictigee. — Lveucr: Warm. Z-L OertlichtS «nd SüchsischcS. — Vorgestern früh 7 Uhr 5,9 Min. trafen Sc- König!. Hoheit Prinz Georg, in Begleitung des Ehcss dcS Generatslabc.-. Generalmajor von Trcitschke und des Adintanten im General. Kommando, Hauptmann Hcintze. sowie Sc. Exccllcnz General leutnant von Rehhcr, Koinmnndcur der t. Division Vir. 20. in Be gleituna de» GcneraistabSossiziers Moior Frhrn. v. Frieien-Milli!. zur Besichtigung der Baraillone des 1. Jns.-Reg Nr. IM in Bautzen ei» Tie Rückreise Sr Königl Hoheit nach Dresden er folgte Nachm. t2 Ubr I I Min. Sc. E'eellciiz Generalleutnain von Revbcr reiste nach Zittau, um den Palaillvns Bcsichtigungei- deS 0. Jns.-Reg. Nr. 102 am 10. d. M. bcizirwohncn. — Sc. Königl Hoheit Prinz Georg traf gestern such 8 Uhr in Zwickau ein und begab sich vom Bahnbos direkt noch dem Ezerzierplatz. wwelbst alsbald nach der Ankunft die Bataillons Vorstellungen des 9 JntanteriercgimcnkL Nr IN begannen I, ' Gewlqr «Lr. Königl. Hoheit befanden lick der Ebel des Genera' stades Gknercstmmor bon Treff'chke n»d der M"wr tm Gever-o. Lt, I I - i « li.L .-I E ^ .7 . : ^ ' s .. ' iS. ß ' - 7 ' > -st; - - Zi t N 1 'k'f
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