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Dresdner Nachrichten : 31.08.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189108318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910831
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-08
- Tag1891-08-31
- Monat1891-08
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.08.1891
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36. Jahrgang. Aufl. 52,0Ütt Strick. VollMnöiK« ü,sisö-^.usrÄstiiL§s2 knnva * ^Itinarlrt 1 (L»tkk»ll») L»v»vl » UUTILLMlv, 8p«ci»ix«--!>>!tN sitr N«t,»-Lrrtk«I. Dresden, 1891. 5üis!t i'E »n l>«! «loxantor «Ivutsolivr>». «nxl. ^iisllnaaroii vmpüotzlt in xwssartixictar Wusmldl Iiillixst v. >. HV88V, ÜIkl-ivN^LM 2V «lei Hlkl°6 /II ^ Vollkninmknstnr solbnItluitiMr, Koniu8el>lv8er VliUrsvIiU^vr. b«ro»>»>e«-«l»^i»«ol,lom« IKr. SI0«. ?w8i>pvts gratis unll sr.ineo. 4S,«»VO Vtlüvlt I,» Vvl»r»iivli. ILurt Loill-iiis, pro 2U 2^ ^11... »Ulk ru tu.Uott 1'5 -i cn »-- »lts.>1.-irko«l ,u. l ^->,1/.,« .-i«>. von Kitz« un tUN! I llio ins!» vinlf.u!i in n!n-n Uii !- ,'j «et.nsN'n nn-l'.. j nll-s.nj.n 5u'. !^I Lltor lvunli n-ro t :»!- s. .^-. >'! ?oi,.,tn ori.c-lon nn IV«-».!«-»'. iss »>»»>»» >tn:. !i Ikss H «»^1« », .V-« - I», »r. >t! 8s!oinoni^-^>L.4'ut>iHi l!. lro^üer z <8 (xoxrünäot 1825 von Dr. 8 truv o). ompsiotUt LE" 8nLoiNLO,I»«- E IkrüNsr b'^nnnnt 8truvo-1I»ie) 8 »n«rd»nnk tolvNvr?asol- nn.t lUi.!-.'«'.^ («rninlirt ONrIi'7 1^8'.. rol'tnns. « ^loilsiüo I.eiprix 1687). t.ndon in «in» t>»1oluoniä-^^ut c»v un>1 clun « n>l.'i*lon 0«^c tiütkun. 8 vrr»«Ir»>. k«»« ,,*L, r,»», «»«i. r« I« pl,«»n »2!;. I !»!*«»» ll'eße Uarkc) von Leiirr. ILsvsr in von Änäsrn stsis §srv ssvommsa. WI TUR «II i NM i Uark nn- lnisnenicisien. Kroinpler Derlantt nach answärts. vtE.-nt,.».-.' GD» Neueste Drahtnachrichten. Hosnachrichten, Königspaar in Leipzig. Fürstenschulweihe in Grimma. Eröffming des Victoria- »» <vr»«Z» Ft-nni». Salons. TogcSgeschichte. Dresdner bildende Kunst, .Siegfried". Brieikaslen. Kernschretb- «nd Fernsprech-Berichte. Berlin. Der König bo» Schweden nno Norwegen verlieh dem Präsidenten der physikalisch-technischen Neichsanstall.Geheimrath .Helmholtz, anläßlich seines Geburtstages daö Großkreuz des Nord stemordenS. Hamburg. Bei Buxtehude ist eine große Militär - Feld- bäckerei ln Betrieb gesetzt, welche täglich 4«W Brote lieserk. Kiel. Seit einige» Tagen verweilt ein Vertreter der chile nischen Kongrcßpartri hier, um dar Treiben des .Presidente Pinto" zu überwachen. Trier. Bezüglich des Fremdenverkehr- fand eine Versamm lung von Wirthen in Trier statt, welche einen so stürmischen und lärmenden Verlaus nahm. daß die Auslösung noch vor einer Bc- ersolatc. tünchen. In der Nähe von Deisenheim eMlodlrte beim Mnfübren in daS Geschützrohr eine Manöver-Kartusche. Ein Feld artillerist de» I. Regiment« wurde schwer, niedrere leicht verwundet. Sofia. Die „tloonao kalcrinigun" erklärt die Meldung, daß in einem Hause zu Sofia Kisten mil Dynamit und Revolvern und in BurgaS eine anfruhrerische Proklamaiion und Waffen beschlag nahmt worden seien, für durchaus unrichtig nnd erfnnden. Newyork. Nach Privatmeldungen batte Balmaceda den Rückzug in der Richtung aus Santiago angetreten, seinen Truppen besohlen, sich ebendaselbst zu conccnlriren. »nd die nn Norden und Süden de» Landes noch vorhandenen Hccrcsabtheilungen ebensallS hcrbeigemsen. Hierdurch werde es Balmaceda möglicherweise gelingen, eine den Kongrcssislcn überlegene Truppcnmacht zu ver einigen. Li« H.m»»r>rr P, li»d", »«»«. O«rl»»«. Waarenveriilii. ViaiimwoUc in Ne«>r>ork «>/,. do. t» .New»Orteim» 7'/». SchmaU loco a.»s. do. «Rode o. vroider«! 7.M. Aucker »i'.ir r,üo,nr Nu°e»r,.i»»> !Rrw> per Scvttir. «8. Rotlier Winterwepen loco io?'/,. Knlicc N>»-> >S'V Medl « D. so C. Weireideiiacht z. tkiidler per Scvtemdcr 12.LZ. Nollicr Wei'en ver Auaiisl rceo.r. per September roe'/». per Dcccmdcr 110. ver Atl» ns. tkance U.» bir. 7, lo» »rlUo», ver September IS.S2. ver November lS.ib. V«ft»,m»fer „Volttnibla ". Na»«. Bogrlgesan», 0«» „wie- », ft»» »» 28.». LI. li> »Itw-Tlork elugeirofft«. verlltche» and SSchftsches. — Ihre Majestäten der König und die Königin statteten am Freitag Nachmittag vor der Abreise nach Leipzig Ihrer König!. Hoheit der Prinzessin Luise Sophie von Preußen, welche bekannt lich gegenwärtig bei ihrer Mutter, der Herzogin Adelheid von Schleswig-Holstein, weilt, in der Villa ans der Zell'schen Straße einen Besuch ab. Mittag? war auch Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Mathilde daselbst vorgesahien. — Mit dem Schnellzuge erfolgte gestern Abend die Abrclle Ihrer Majestät der Königin nach Bianlcnberghc. In Beglei tung Ihrer Majestät befanden sich die Hofdamen Fräulein v. Ear- lowitz und Fräulein v. Ende, die Tochter des EomniandeurS vom 2. sKöntgin-)Husarenre»iinciit Nr. II». Ter Oberhosmeiiter Ihrer Maiestät, v Watzdorf, konnte sich nicht an der Reise bethciligen, und zwar wegen eines betrübenden NnglückSsalles. der sich insofern in der Familie ereignet hat. als der Sohn des Herrn v. Watzdorf, Leutnant im 2. (Königin-)H»sarenrcgiment Nr. Ist, bei der Paradc in Leipzig gestürzt ist und sich schwer verletzt hat. An Stelle des Oberboimeisters v. Watzdorf wird nun Kammerhcrr von Minckwitz Ihre Majestät nach Blankcuberghe begleitet. — In auswärtigen Blätter» liest man: Mit allerhöchster Genehmigung ist Fräulein von Ende, die Tochter des Kom mandeurs der Königin-Husaren, Oberstleutnants Freihcrrn v. Ende, zur Hofdame bei Ihrer König!. .Hoheit der Erzherzogin Luise von Toskana ernannt worden. Tic l»»ae Dame wird ihre Stellung jedoch erst nach der Vermählung der Erzherzogin mit Sr. König!. Hoheit dem Prinzen Friedrich August antretcn. — lieber die Anwesciihcit des KönigspaarcS bei dem Brigade-Erercieren der 2. Eavallcric-Brigadc Nr. 2t unweit Groß- isichocher am Sonnabend wird noch Folgendes gemetdcl: Es mochte gegen 9 Uhr sein, als König Albert und Königin Carola, von Leipzig mittelst Wagen iidcr Grok-Ziclwcher kommend, auf dem Paradeplatz erschienen. El» donnerndtö Hurrah aus tausend Soldatenkehlen begrüßte die Majestäten und Se. Königl. Hoheit den Grneral'eldmarschall Prinz Georg. Sc. Maiestät der König welcher dir Uniform seines Regimentes, der Königshusaren, trug, ritt die Front der Brigade ad; Ihre Majestät die Königin folgte im Wagen. Dir erlauchte Herrscherin SachienS trug eine prächtig gemusterte Rode ans hellblauem Seidenstoif und einen mit tici- dlaucn Enzianblüthen beitecklen Eapvtehut. Ihre Majcstälen be gaben sich dann nach dem nordöstlichen Theile deS ParadcseldcS zurück, wo der Commandcur der Brigade, Oberst Prciiszcr, die beiden Husaren-Regimenter volüberführte. das eine, die Königs- Husaren, befehligt vom Oberst Freihrrrn von Hoenning O'Earoll, da« andere, die Königin-Husaren, vefchligt vom Oberstleutnant Freiherrn von Ende. Nachdem Se. Majestät die Parade nhgcuoni- men, begaben sich die hohen Herrschaften nach der Windmühle zu Grok-Zlchocher, wo Köntgl. FrühstttckStatel adgeballe» wurde. Et» Sonoerzug führte Se. Majestät den König mil Ihrer Majestät der Königin von der Bahnstation Groß-Zschocher ab in der Mittags stunde nach Pillnitz wieder zurück. — Am Abend vorher (Freitag) stattete Ihre Majestät die Königin der von ihr im Wesentlichen begründeten Adcndkochschule für Arbeiterinnen in Leipzig einen Besuch ab. In der Begleitung der hohen Frau befand sich FranOberhos- meistert» v. Psiugk IVon den Dame» des Vorstandes der Gewerbeschule und den Eomitee-Damen der Abcndkoch- und Haushaltungsschule empfangen, nahm dir Königin mit Interesse von allen Einrich tungen und Durchführungen der ArbcttSthätlgkeit. Waschen der Wäsche, häuslichen Verrichtungen und dem Kochen der Speisen nähere Kenntnih. Nur ans der großen Menschenliebe «nd Freude der hohen Frau an segensreicher Wirksamkeit läßt sich die bewun- drrungSwürbtgr Ausdauer erklären, mit welcher dieselbe bei dieser Gelegenheit, weit über eine Stunde lang, bis nach bald zehn Uhr in der nur den Beiheiligten bequemen Raum gewährenden heißen Kücke mit ihren sechs Lesen und Waschkessel auSharrte und zwar unmittelbar nach den Strapazen der Reise ohne vorhergehende Ruhr und Erholung. Mit wohlwollender Güte nahm Ihre Ma jestät den Dank auf, welchcn eine Arbeiterin im Namen ihrer Mit schülerinnen in schlichten, doch von Herzen kommenden Worten an-sprach, sprach sodann mit jeder der CursuS-Theilnrhmerinnen in herzgewinnender Weise, und al« die hohe Frau nach Beendig ung des Kochens die für den Abend bestimmten Speisen: Möhren nnd Kartoffeln mit Lammfleisch und Erbsensuppe, selbst gekostet batte, veranlaßtr dies Ihre Majestät zu den Worten: .Ich habe da» Alle« nicht nur au« Pflicht gegessen, sondern weil es mir wirklich aut geschmeckt hat." — Der am I. Oktober in Kraft tretende Dinterfahrplan der König!, sächs. Staotsbahnen enthält für die Linie DreSdcn- Bodenbach-Tetschen eine Neuerung. Wie im Sommersabr- plan wird der Zug. welcher 0 Uhr Nachmittags in Dresden abgr- lassen wird, auch im Winter bis Schandau Verkehre». Von weite ren Aciideriingen dürfte noch iilterelsiren, daß der 7 Uhr M Min. Abends von Dresden abgehende Zug vom 1. Oktober an alS Lokal- rug nur bis Pirna verkehrt, hinaegen aber ein Zug 15 Minuten st'äter. nlio 7 Uhr 15 Min., in Dresden abgclasie» wird, welcher direkt nach Pirna fährt und weiter bi« Bodciibach-Tetschcn ver kehrt. Von Pirna nach Dresden wird Abends noch ei» wci crcr Zug eingelegt und zwar 3 Minuten nach dem 10 Uhr 5 Min. ver kehrenden Zug. — DaS für dieFürstenschulweihe in Grimma jetzt cudgiltig festgesetzte Programm lautet wie folgt: Mittwoch, 23. September früh V»8 Uhr Besuch der Gräber i» Grimma be erdigter Lebrer. Vorm. 9 Uhr Gottesdienst in der Klosterkirche, Mittags '/->12 Uhr Ucbergabe angekündigter Ehrengeschenke. Empfang etwaiger Abordnungen, Nachm. 3-6 UhrConrert in der FrsthaUe, Nachm. 5 Uhr Aufführung der Sophokleiscben .Anti gone" in der Schulturnhalle, Abends 7 Uhr Fnckelzug, Abends 8 Uhr gesellige Vereinigung in der Festhalle. Donnerstag. 24. Sep tember: 'Früh 7 Uhr Ucbergabe des Weihaeschcnkes ehemaliger Grimmenier im Bctiaal, gemeinschaftliches Gebet, Vorm. 10 Uhr Vereinigung im Rathskeller. Nach Vorm. 11 Uhr steht die An- kllnst Sr. Mas. des Königs zu erwarten. Gegen Mittags V-12 Uhr findet die Weiheseier in der Aula statt, Nachm V-3 Uhr Besich tigung der Schute seitens der Festtheilnehnier, Nachm. V?4 Fest mahl in der Festhalle, Abends >/r7 Uhr Ball in der Aula der Schule. Am Freitag Morgen ist gemcinschnstlicher Spaziergang nach Nimbschen. — Vorgestern Abend wurde die Saison 1891/92 im Victoria- Salon eröffnet. Wie sehr das kaleidoskopartige Bild, welches sich von nun an wieder jede» Abend ans der Bühne dieses Etablisse ments entfaltet, ans die Menge fesselnd wirkt, vcstätiate auf's Nene der außerordentliche Andrang zu dicicr ersten Vorstellung, nnd die des Angeklagten, daß er den Vogel für ein Männchen gehalten Bcisallslust, die sich thalsächlich oft stürmisch Lust machte. Aus da§ Angenehmste überrascht wurde» die Besucher durch das glanz volle Gewand, in welchem sich zetzt der große Saal präsentst!, den man lange Jahre hindurch nur in simpler, durch die Zeit ver waschener Ausstattung kannte. ES wurde bereits nntnellicilt, daß das ganze Etablissement in allen seinen Räumen vollständig neu hcrgcstclll ist, vor Allem aber Zuschaiierranm nnd Bühne in ihrem neue» Gewände die Blicke unwillkürlich fesseln. Diese sessclndc Ausstattung wird selbstredend des Abends bei voller Beleuchtung »och essclwollcr. und der Gesaininteindrnck ist der, daß jetzt rin Varh'tö-Thcater hergcstelll ist, welches dekorativ einer Hanvkstadt wie Dresden völlig würdig ist. Zn der iieulichcn Beschreibung, in der hcrvorgehoben wurde, daß der ganze Saal in Hellen, lichkiirah- lenden Ocifarben! ailsgefnhrl ist, die Decke von imikirten Mar morsäule». welche narb oben in plastischer Ornamenlik ansladen, getragen wird, und das; überall reiche nnd geschmackvolle Vergol dung von den Wänden glänzt, ganz besonders aber die phaittane- vollen und graziösen sarbigcn Vignetten in den Hohlkehlen des Saales anregend und verichöneud wirken, kann noch ein besonderes Lob über den vaiiplvorhang angeiugt werden. Tie hier dargesleltte Apotheose heiteren Lebensgenusses in eine reckst glückliche Eomposikion: eine ruhende Göttin, tanzende Kinder und Pan nnd Satyr symbolissten so ziemlich erschöpfend das Wesen Dessen, was in diesem Häme geboten wird. Die Ausführung der Malereien durch Herrn Maler August Mebcrt fand die allicitigste Anerkennung bis aus die Figur der Göttin, deren Zeichnung keine sehr glückliche ist Rechnet man noch dazu den nengeichnsieiicii Comfort, namentlich un eisten Range, welchem die zierlichen weiße» Marmorplatten ein vornehmes Aisteycii geben, io kan» teilenS des Pnbl'knms nur eine Stimme laut werden, die der Befriedigung. Freilich ha! sich Herr Direktor Thicme genötbigt gesehen, die Eintritlsprciic um Ettvas zu erhöhen Doch ist dies keineswegs in Rücksicht ans die Kosten der Renova- tionsarbeite» geschehen, sondern in veranlaßt durch die Künstler. Gagen, welche in den letzten Jahren immer mehr gestiegen sind und zwar in ganz erstauulichcr Weise. Folgende Mltthei- limgcn werden da gewiß vielfach Interesse erregen Der beliebte Earl Marslrdl ans München wurde hier das erste Mal im Jahre 1883 engagirt mit einer Monalsgagc von 500 Mark. Tieier Betrag stieg von Jahr zu Jahr und erreichte in letzter Saison die anichn- lichc Hobe von 200Ö M. per Monat. Tic vekanute, hier mchr'ach im Laufe der Jahre gesehene Gymnastiker-Familie Sylvester Schösser, Ocsterreichcr, die im Jahre 1879 daS erste Mal hier eiigagirl war, vezog damals eine Monatsgage von 2100 M.: jetzt verdient diese Familie — die leineswcgs zahlreicher geworden ist — Io,MO M. per Monat, und dabei ist dieselbe forlwdhrcud tni Engagement, zumeist in England, Amerika nnd Frankreich. Der Komiker Oskar Fürst ans BleSkvw a. d Spree war im Jahre 1878 hier engagirt mit 300 M.; jetzt erhält er 1500 M- per Monat. Ter Jongleur und Malnbarisl Bellonini war im Jahre >884 hier mil 700 M. monatlich engagirt: letzt verlangt »nd erhalt er 2l(Xt M. Der Egniltbrist MelaS erhielt im Jahre 1880 eine Moiiatsgnge von 300M., jetzt erhält er 2000 M. Die Tlahttcilkiinsllcrsainilie O'Mcrs, die 1878 für 1080 M. engagirt war, verlangt nnn pro Monat 3200 M. Die üurnezs miä-zew — die kleinste» Leute der Welt — kosteten früher 2000 M.; vor zwei Jahren erhielten sic 7500 M. MonakSgage »nd 300 M. Rciseentlchädignng. DaS ist ein Unterschied zwischen sonst und jetzt, der wohl kaum in einer anderen Erwcrdsbraiiche so bedeutend wieder exislict. Sängerinnen, Komiker u. s. w., über haupt Gesangsnummern, sind nur zu sehr hohen Gagen zu haben, und dabei sind gerade diese Leistungen meist nur mittelmäßige. Die Gagen für GeiangSnuminem sind in dem Zeitraum von 15 Jahren um 100 Prozent, die für Akrobaten und Gymnastiker um 100 bis 150 Proz. und die der diversen anderen Künstler sogar bis um 200 Proz. gestiegen. Solchen Sängern, wie den Geschwistern Römer, die bekanntlich aus einer Reise nach Amerika mit dem Dampfer »Cimbria" untergingcn und die seinerzeit hier mit 1200 M. MonakSgage engagirt waren, würde man sicher jetzt 3000 M. und zwar gcm geben. Der Ringkämpfer Carl Abs, von dem jetzt alle Welt spricht und der auch nach Dresden engagirt ist, fordert — 500 M. per Tag. was er noch billig nennt, da er in Berlin an Montag, rN. AngrrsL. überschüttet. Fra» Valida-Thieme sang noch einige Lieder mit frischer, schöner Stimme. Das folgende Programm bot in der Mehrzahl nur Nummern ersten Ranges. Ans die einzelnen Leist lingen kommen wir gelegentlich zurück; heute sei nur constaiirt. daß in dem süddeutschen Humoristen und EharakterdarsiellerMachn; Jacob!, den Geiangsdnctliltcn Fischer »nd Blnm. genannt ..«Lemvach und Schwächer", in den beiden Lnsigwnnastlkerinneil Adelaide und Lilian — zwei anmnlhige jngeiidfrisehe Erscheinungen —, dann The Eddy; leine Dame und zwei Herren), welche in Salonloilette ein akrobatisches Patponrri voisührcn, und in de» amerikanischen Nleien-Atbleten Gebr. Simson, der Salon außerordentlich inter essante und fesselnde Spezialitäten gewonnen hat, die stürmisch be klatscht wurden. Eine Leistung von lieblichem Reiz ist auch das Spiet .der Drahlseilkünstlerin Miß Stephani mit ihren dressirten Tauben. Für diesen Monat fehlt es also an bunter, fesselnder und vor allen Dinge» auch erheiternder Unterhaltung nickt. — Aus Anlaß der (übermorgen) am 2. September stattsinden- den öffentlichen Siegesfeier wecken bei den hiesigen Kaiserlichen P 0 stämtern die Dienststunden für den Berkehr mit dem Publi kum wie an den Sonntagen abgehalten — Der bekannte Ornithologe Dr. Karl Ruß Halle kürzlich als Sachverständiger vor der Bernfniigsstrafkammer des Berliner Land gerichts zu erscheinen, um ein Gutachten über das Geschlech eines Kanarienvogels abzugeben. Der Maurer Konrad hatte im vorigen Herbste einen Kanarienvogel verkauft, den er den. Känser gegenüber als Männchen bezeichnet balle. Ter damals noch junge Vogel sang bei zmiehmendciii Alter nicht nnd der Känser fand dies erklärlich, weil sich beransstellle. daß cs kein Männchen, sondern ein Weibchen war. Er hielt sich für betrogen nnd stellte gegen den Verkäufer den Strafantrag. Das Schössen- geuchl gelangte auch zu der Ucberzengnng, daß der Angeklagte das wahre Geschlecht des Vogels wohl gekannt habe; es wurde deshalb ans 30 Mark Geldstrafe erkannt. Im Termine wurde die Behandlung .. " - I ' . ' ' g' habe, insofern durch den Sachveistandigen unterstützt, als dieser begutachtete, daß eS selbst siir einen genauen Vogclkenner außer ordentlich schwierig sei, das Geschlecht eines jniwcn Kanarienvogels z» bestimmen. Ein Laie sei keineswegs im Stande, diele Frage zu entscheiden. Uebrigcns sei die allgemein verbreitete Meinung, daß nur die Männchen singen, ein Jrrthum, eS würden auch unter den Weibchen gute Sänaer gefunden. Ans Grund dieses Gut achtens hob der Gerichtshof daS erste Urtheil ans nnd fällte em frcisprechcndes Erkenntnis;. — Ein Etablissement kommt heute zur Versteigerung, welches manchem Unternelnnnngkliistigen zum billigen Ankauf empfohlen weiden könnte. Es ist dies der romantisch inmitten der Sächsischen Schwei; ans einem Berge (Berg und Felsen größtcntheils zum Grundstück gehörig) gelegene W 0 lssberg bei Krippen. Der- ielbc bietet ringsum die herrlichste Fernsicht nach den bekanntesten Punkten der Sächsischen Schweiz (großer Wintcrberg, Brand. Schramnislcine, Kaiserkrone, Roicnbcrg, Kaltenberg, Zirkelslem rc.) nnd erhebt sich bis zu -315 Meter über den Spiegel der Ostsee. Dieses Grundstück würde sich infolge seiner selten schönen und da bei geschützten Lage ganz besonders zu einem neu zu errichtenden Sanatorium eignen. Das Grundstück ist »ich gerichtlicher Tarc ans 60.000 Mart geschätzt, aber nur mit 28.M0 Mark Hypotheken belastet, so das; die Wahrscheinlichkeit vorlicgt, die ganze Besitzung für etwa 30.000 Mark erstehen zu können. — Heule Nachmittag 5 Uhr wird die Keramische Aus stellung mil einer Prcisvcrihcilung und Ansprache des Herrn Vorstandes Dir. Elans; feierlich geschlossen. — Die deutsche S t ra ße n h,1 h 11 g e i e l l s eh a s t beförderte in der 35. Betriebswoehc 97,950 Personen: vcrcinahmt ivnrdcn Mk 10,808 65. — Vorgestern Mitlag glückte cs im Ost rag eh ege, i» der Person eines 25 Jahre alten BahnarbcilcrS von hier einen jener Wüstlinge zu ermitteln und dingfest zu machen, die eS ans Schul kinder abgesehen haben. Er näherte sich dort einem 7 Jahre attc» Schulmädchen, welches daiclhsl spiclle. mit schamlos entblößtem Körper, und forderte eS an», zu ihm zu kommen. Das .Kind lies schreiend davon und traf glücklicher Weste einen Arbeiter in der Nähe, dem eS van dem Voiiall M'iitheilung machte. Dieser ver folgte den Mcirichcii und erlangte ihn in einem Weidcngebmch. wohin er sich geflüchtet hatte. Man glaubt in dem Feslgcnoiiiiircnen einen Menschen erlangt zu haben, welcher schon wiederholt in ähn licher Weise aingetreten ist. — Vor einigen Tagen schickte ein Holz- und Kohlenhändler in Klotzsche einen Handardciicr nach Dresden, um Kail zu holen, und vertrante ihm einen guten Kastenwagen und einen schwarzen Ina- Hund nrit dem uöihigcn G e s ch i r r, Geiaiirmlwerlh etwa sto M» , dazu an. Ter Arbeiter ging nnd „Roß und Reiter sah inan niemals wieder", d. h. nicht eher, als bis die hiesige Polizei die 2 2.11 2 Z I «2? k l §sSi! ^ ?S''> einem einzigen Tage 3000 M. verdient bat. WaS die Eröffnungs- Vorstellung selbst anlangt, so wurde schon oben die durch die Worten Wechselwirkungen von Jugend. Schönheit, Kraft. Gewandtheit. Humor und BurleSkerie erzeugte beifällige Allgcmeinsttmmung ge kennzeichnet. Nachdem die Jubclouvrrture, trefflich und mit Schwung von der Kapelle des HanseS unter der sicheren Leitung Herrn Kapellmeister Reh s gespielt worden war. erschien Fra» Di rektor Thieme in eleganter Salonloilette und mit einer sinnigen, für diesen Zweck verfaßten Lieddichtung: »Neu eröffnen sich die Hallen rc.", zu welcher Kapellmeister Red eine reizende Melodie gesetzt hat, leitete sie die folgenden Bühnenspielc ein. Die treffliche ängerin erfuhr die herzlichsten Ovationen und ward mit riesigen Üi Mengen von K^"wn Blumenbinderrien förmlich einzelnen Theilc des Gcichine? zunicklnachle. Ter Wagen und das Hnndegcschirr waren in Pieschen verkamt, cbcmv auch der Hund nn einen bekannten Hnndehäiidler dort. Ter Handarbeiter aber, rin vielfach bestrafter Mensch, hatte inzwischen ciiicdreitäaia.e Haftslrase beim hiesigen Gericht angekretcn, nachdem er den Erlös des Geschirres schleimigst durch die Gurgel gejagt hatte, und konnte gleich in diesem Quartier verbleiben. — Ter von der Stadkgrmestidc Schcibenbcrg im Erzgebirge aus dem 804 Meter hohen Schcibcnbcrgc errichtete AnSsichtsthuun soll am Nachmittage des Scdanlagcs geweiht werden und mi» allerhöchster Genehmigung den Namen „Königin Carola- Tdn 1 m" erhalten. Der 26 Meter hohe Thurm gewährt eine prächtige Aussicht. — Ein Kaufmannslehrling in Zwickau entwendete seinem Prinzipal (?!0 Mk., die er zur Post befördern sollte, und wurde damit flüchtig. In Hannover erfolgte die Festnahme deS Flücht lings, der sich dort ans dem Bahnhöfe aussällig benommen hatte. — InLeubsd 0 rfbei EckmannSdors brannte am Freitag früh 4 Nbr daS Schuppkngebäude des Hausbesitzers Flade nieder. Der Schuppen war von Micthsleutc» mit bedeutenden Holzvonäthen angcsüllt. Mehrere Hühner und Kaninchen sind mit verbrämst. Brandstiftung wird vcrmiilhct. — Den gemeldeten UnglückSfall in der Familie des Litho graphen Erler in Plauen i. V. onlangend, ist weiter z» bc richten, daß daS verschwundene Dienstmädchen nach dem Begräbnis; des ans so schreckliche Weste iimgckommeiien .Kindes sich wieder eingefunden hat. Das Mädchen beslreilcl jedoch die ihm zum Vorwurf gemachte Fahrlässigkeit des Verbrnhens Bereits vor einigen Jahren hat die genannte Familie ans gleiche Weise einen Knaben verloren. Dr « » d « 0 . »wßst. «»»»ft. vormnklrr noch Optiker «Neganp vorm. VSIold iW-Vftrabe 2>. Nachuitltaa» 2 Nhr: 7S1 MNItmeler. I «estieoe». «»«- sichten: petler. Ttiermometrnpravd noch Rraumur. remperoiur - HSchsl« 11 Srod Witrmc. niedrtgtte N «r Voran, dettrr. Iticirpwcflwtnv.
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