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Dresdner Nachrichten : 21.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189110219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-21
- Monat1891-10
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- Dresdner Nachrichten : 21.10.1891
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La»»»« k-u »leklee isLdi ti» Lcd» 1,r L«««lr»«» I. tttrowpf. unä ^Voll- «»»reo, dkormst-Itestorni-, Lkerlna- unä 9ajch„>8 Onwrrani-e, 1rIcot.?i»I»ea ». ^ogoette,, BImssn, l'ncli,,«, I'laidk, Ontarrvelc«'. Ikadtahrer- Laeben. Itaäe - ^rtilee! » »Ue» ?reir«b. s-7--»r-?rüUcsi7c- -s-S-i-cs^cM L H SS Der Itromlorfi'r nt» l nur t»» Ui, u Al»x<krb»o Ii»» pkilk bei . üiv OrSuao claa lftu^it/.a-, j„ stü^a» luüohtc n Ilamlaibisiv-n vrmüxliebt mir manr S 2„7 „I It t tk .l' IQN «?> I„ I»U»»,« I»ri I>.«, i»iG»l2ur,«r,'tt. o lu 9 i I, ft, ch r l-az-a I in, im Vm- MM U>W » IvOIIlül. IIOl ^loien 7U ch'u IInt, lieist inia von ainiir.iit» unr-opiioasnen. ch>7N mincter- ^ L I 1 ^ , , o , v irliixen Xniizihn iioitc»!, ot«a»c ISillttt«-, «-»> n»,l 7» livtoi». ^ > > Ist 1L I" IL I. Ar. 294. Sozialisten-Congrcß in Erstrrt. Hosnacbrichlcn, Lnndlagsvmlagcn. Lehrer-.sgauptcvnferenz, Numismatische Ausstellung, I KI)!44t«,,,4 GcrichlSverhandliinncii. Tagesgesehichte. I rVttlttwvlh I. 21. Oktober. Politisches. Den Hauplaegenstand und das Hauptinteresse der Verhand lungen deS sozialdemokratische» Parteitages in Erfurt sollte die Be- rathung deS neuen ParteiprograminS bilde». Nicht weniger als drei neue vollständige Prograniincntwürse sind aus der Mitte der Genossen dein Entivurse des ParteivorstandeS gegenübergeslellt worden: außerdem liegen eine lange Neide AbändernngSanträge zu den einzelnen Punkte» der Entwürfe vor. Bisher hat sich aber der Eongreß säst ausschliesslich mit dem Anstrage der inneren Partristrcitlgteiten besaht, welche ihren Ausgang in den drei ver schiedenen Richtungen haben, die seit geraumer Zeit innerhalb der deutsche» Sozialdemokratie hcrvorgctreten sind. Die Gegensätze, welche zwilchen den radikalen .Jungen", den ein wenig opportunistisch angehauchten .Alten" und der Vollmar'schen Gruppe bestehen, be ruhen weniger auf Mcinungsvcrschicdenhcitcn principiellcr Natur, als auf perspnlichcn Streitigkeiten und einander widersprechenden Auffassungen In Iragen der Taktik. Allen gemeinsam bleibt daö eine letzte Ziel: die Beseitigung der bürgerliche» Gesellschaft, der Umsturz der bestehenden Ordnung. Dieser revolutionäre Grund gedanke ist daS Band, welches die .Alten" und die .Jungen" bisher zusammengehaltcn hat, welches den rechten Flügel der Partei mit dem Gros derselben verknüpft. Die Werner, Wildbcrger und Auerbach, die Wortführer der zum Anarchismus neigendem Oppo sition. wollen eine raschere, entschiedenere Gangart und sind ehrlich und offenherzig genug, die Gewalt, die Revolution als das reine und unverfälschte Mittel zur Erreichung des sozialdemokratischen ZukunflSstaatcs zu verkünden. Diese wüsten Stürmer und Dränger, welche von ihre» Gegnern auf dem Eougrcssc als.Revolverschnauzen" oder .Radaubrüder" nckennzeichnct wurden, fürchten, eine Ver- fiuiipsnng der Partei müsse eintretcn, wenn nicht alle Worte In Blut getaucht sind. Sic glauben, die Massen könne man nur ge winne», wenn der Bourgeoisie unaushörlich mit der brutalen Ge walt gedroht und der Tag der blutigen Abrechnung als nahe bevor stehend verkündet wird. Bebel meint dagegen, daß man die Massen nicht gewinnen kann, wenn man ihnen blos mit den letzten Zielen kommt und ihnen immer nur den .grossen Kladderadatsch", der einst kommen soll, vor Augen führt. Viele Arbeiter, sagte Bebel, würden sich sagen: Wenn uns weiter nichts geboten wird, als ein Ziel, das wir doch nicht erleben, dann fallt es uns nicht ein, dafür zu arbeiten. Daher soll den Arbeitern gezeigt werden, das; die Sozialdemokratie bemüht ist, ihnen schon heute so viel als möglich ihre Lage zu verbessern. Recht bezeichnend ist hierbei der Bcbel- sche AuSsPruch: Wir müsse» cs so machen, wie der Teufel: wen» > der erst den Finger hat, har er sehr bald auch den ganzen Menschen Im klebrigen betonte auch dieser Redner sehr ausdrücklich, das; die Sozialdemokratie iiimincrmelir eine Ncsormpartci sein könne, daß er ferner keineswegs zu denjenigen gehöre, denen vor den ^ Anarchisten eine Gänsehaut übcrläust: er achte vielmehr jeden! m^zengungstreucn Anarchisten. Im Herzen ersehnt und erstrebt! m R Bebel die blutige Katastrophe. Aber in kluger Rücksichtnahme! aus die Wirklichkeit der Dinge verhüllt er seine innersten Wünsche und hegt die Befürchtung, das; die Partei ruinirt sein würde, wenn sie ihre Forderungen auf den Barrikaden erzwingen wollte. ^ Ich habe cS schon einmal in Dresden ausgesprochen, versichert j Bebel in seiner Rede über die Taktik der Partei: wie Spatzen würde man uns zuiammcnschicsjen. wollten wir es der bürgerlichen Gesellschaft nachmachen, d. h. mit Gewalt unsere Forderungen durchzusetzen suchen. Wie wir zum Ziele gelangen, will ich hier nicht aussprechen. Im Bcbel'schen Sinne, wenn auch nicht ganz so zahm und vorsichtig wie dieser, erläuterte Singer den revolu tionären Grundcharakter seiner Partei. Kleine Abschlagzahlungen tolle man sich auf dem Vormarsche gefallen lassen, aber alle Thätigkcit müsse in erster Reihe darauf gerichtet sein, die Kopse zu revvlutiouiren. ES ist ohne jede Bedeutung, zu welchem AuSgange die Differenzen zwischen den „Alten" und den „Jungen" führt, schon auS dem Grunde, well letztere nur eine winzige Minorität darstellen und ihre Opposition ans dem Parteitage zu einem kläg lichen Fiasko geführt hat. Auer stellte de» .Jungen Wahl: Beweisen oder widerrufe», uns zerschnitten, während Grillcnbcrger mehr das Lieblncchl'schc Reeept des Hinausflicgcns empfahl. Die Vorwürfe, welche von den.Jungen" gegen die Parteileitung erhoben wurden, waren auch gar zu saftig, um mit Stillschweigen übergangen zu werden. .Eorrnplion. Schmarotzerthum, Speichelleckerei" waren nur einige wenige Krastausdnicke, welche den „Alten" an den Kops flogen: es wurde behauptet, sieben Achtel der sozialdemokratischen NcichS- tagsabgeordnetcn hätte» von ihrem eigenen Arbeiterschutz-Entwurs keine Ahnung gehabt; senrer „Tausende hätten die Abgeordneten zu ihren Gunsten ans der Partctkasse verwandt" und „Singer korrumpire die ganze Partei mit feinem Gcldsack". Stach den neuesten Mittheilungen scheint der Bruch zwischen den „Jun gen" und den „Alten" sicher. Aber selbst, wenn die Erstercn auS der Partei auStrctcn und vielleicht nach dem Nalhschlage Bebel'S eine selbstständige Anarchistcngrnppe bilden, weniger ge fährlich wird darum die Sozialdemokratie nicht im Geringsten. Tie extremen Genossen werden dann umso wirksamer schüren und wühlen können, wenn sic sich fernerhin nicht mehr zu mäßigen brauchen und die offizielle Parteileitung der Sozialdemokratie für sie nicht niehr die Verantwortung trägt. Wenn es aber gellen wird, den gemeinsamen Feind, die LrdnungSparteien, zu bekämpfen, werden sich Sozialisten und Anarchisten, die sich schließlich nur dem Namen nach unterscheide», wieder zniammensindcn. Den» in ent scheidenden Angenl'licken, bei den Wahlen, haben die Umstürzler bisher die Thorheit ihrer Gegner, durch Zersplitterung die Kräfte zu schwächen, noch nicht »achgcahml Bcinerkenswerlher als daS unglaublich rohe Gezänk zwischen „Alten" und .Jungen" sind die MeinungSdisferenzen zwischen Vollmar und den übrigen Parteihäuptern. Singer hält Vollmar'S Anschauungen für weit gciahrlicher für die Partei, als die Werner s und Wildvcrger'S. Ter Unterschied dürfte aber auch hier mir ein gradueller lein. Denn auch Vollmar hält eine Aussöhnung mit der Gesellschaft nach wie vor für unmöglich. Selbst die heftigen Angriffe, welche derselbe von seinen Genoffen erfahren hat, werden nicht darüber hinweDitäuschen, daß Gegensätze grundsätzlicher Natur hier nicht vorhanden sind. Als Opportunismus, als Regierung?- svziallSmus bczeichnetc Liebknecht die Vollmar'schen Ansichten und ein Berliner nannte seinen Münchener Genossen einen Sozial demokraten in Escarpins n»d Schnallcnschnhcn. In jedem Falle ist und bleibt Vollmar ein Sozialdemokrat, wenn er auch stärker als Bebel, Singer und Liebknecht die Entwickelung ans fried lichem Wege, die Befreiung der Menschheit, wie er es nennt, durch organische Ucberleitnng der Gesellschaft in die neue in den Vorder grund stellt. In Wahrheit dürste dieser Standpunkt nur auS tak tischen. ans Opporlunilalsglnndcn angenommen worden sein. Und ans diesem Grunde ist ein Vollmar, der ehemals nach dem Zeug nisse eures Genossen „in ganz Europa als Radikalster der Radi kalen" galh vielleicht nicht weniger zu fürchten. als ein Vcbcl oder Liebknecht, bei welchen zuweilen sich doch noch innerste HerzenSiiberzengiing über die Lippen drangt. Vollmar tritt ge mäßigter und vorsichtiger aus als seine Frakiivnsgcnossen. Er glaubte deshalb vor Allein gegen das Prophetcnthum eines Bebel Front mache» zu müssen, der fortwährend die Ilnabwendbarkei! des grvl;e» Bölkerkriegcs predigt und zuversichilich hossl, daß ans de» rauchenden Trümmern die neue Ordnung der Tinge ausgerichter werden könne. Diese zuversichtliche Hoffnung hat Vollmar nicht, weil ihm eine Niederlage T.enttchlands nicht ausgeschlossen er scheint. Die Hilfe der Kosaken anzurnfeii oder zu dulde», würde uns jeglicher Sympathie berauben, rief er warnend uns. Ans internationalen Grunde», wie ans solchen der inneren Politik ver wirft er die Bebel sche Taktik, sor! und fort zu sagen, der Krieg ici der FrciheftSbriiiger, der Erlöser. Insbesondere will Pollmgr, dem man in letzter Zei! eine gewiste Neigung zu nationalen Tendenzen nachrühnit, deswegen vom Kriege Nichts wissen, wci! derselbe eine große Anspannung des nativnnicn GedantcnS unabwendbar mache die der Sozialdemokratie nichr lörderlich sein könne. Tic Singer'scbc Behauptung, Vollmar wolle die letzten Ziele der So- ziatdeiiwftalie al-> eine Art Familienrelianle' in den Silberschrank stellen, ist nicht ganz zutreffend; denn der Münchner Abgeordnete wird diese angebliche Religuie mir jo lange dort belassen, als es ans Gründen der Opportunität nolhwendig erscheint Ter Aus tritt Bolliiiar'S ans dcr Partei wäre ur de» Thal für die Sozial- dcnwlraue nicht svidcrticl, gewesen. Aber diesen Gcsallcn bat man den Gcgnci» rucht erwiese,'. ^ eine Lceessi >n »ach rechts hat man dadurch periniedcn. das: dcr Antrag Oertcl. welcher gegen Vollmar gerichtet war, zurückgezogen wurde. Feriifchitltz- und Fkruslirech-Berichte vom 20. Oetober. Berti» Ter Kaiser hechrkc den hanseatische» Gesandten Di. Krüger zu dessen heutigem 2'nahrigcii Jubiläum als Vertreter dcr Hamastadle am biesigcn Hose mit rinem huldvollen Hand schreiben »ns ließ ibm durch Staatc-ü-ftclär v. Marüball eine kost bare Baic mit dem kaiserlichen Bildnis; überreichen. — Prinz Georg von Preußen ist in München an einer Hrleentzündniig erkrank! und verschob deshalb >eine Weiterreise nach Wien. — Tie Feier des 7>c Geburtstages des Pros. v. Hclmhoitz ist a»i den 2. November, de»-lt». Jabreslag seiner Promotion zum Tottor mrd. verlegt. An diesem Tage wird ibm die durch internationale Bei träge aufgebrachte HelmlivIH'Slistnng und seine vom Pros. Hilde- brairdt angeserligkc Marmc'ibüste überreicht. — Tie kürzlich im Rcichrscisenbalmamt vcisammel! gewesenen Eisenbahn-Techniker des Tenlschen Reiches haben die allgemeine und gleichmäßige Anwend ung der Wcstinghonsc Bremse ans den deutschen Ebcnbaimc» empfohlen — Tic Biätlcrmelvuitg. das; ein in der Handelskammer zu Öppe!» cingebrachter Antrag ans Aushebung der Gclrcidezvllc ans Aiiordnnng deS preußischen HandelsministerS in geheimer Sitzung hatte berathen werde» müssen, erfährt pon zuständiger Seite mit dem Bemerken Widcriprnch, das; die Regierung gerade Werth auf die Lcssentlühleft dcr Verhandlungen der Handelskammern . lege. — Heule begann hier dcr erste JnstruklioiiSkrirUt? für Ge- wcrbc-J»spckIio»sbcam!c. Es nehmen daran I"> prenßuche und st - Heule bcgauucu hier Verhaud- bols gewählte Deputation der Hcindclskaininer zu empsangen. Dagegen wird der Handclsminisler die Deputation empfange» Danzig. Tie russische Kaiser-Aachl „Polarstern" ist heute nach Kopenhagen abgegangen. Dcr ruffische Admiral nud der Flügrladiutaiil des Kaisers verließe» hier dos Schiss und reisten per Bahn nach Petersburg weiter. Barmen. Bei der Einfahrt in den Vahnho» Barnic»- Riitershausen euiglcislen 7 Wagen eines Personenzuges: 2 Personen sind verletzt. E m rneri ch. Tic Steuerbehörde beschlagnahmte eine von London nach Berlin bestimmte Sendung sozialdemokratiickcr Schriften. Dieselbe wog I!) Kilo und war ais Bricipavier deklarir! Wien. Im Kloster zu Meierling weihte deute Bormiltag der Erzbischof von Wien die ne» errichtete Votiv-Kavclle ein. Hier auf ward in derselben im Beisein des KaiierS Franr Joseph die erste Messe gelesen. — Als Nachfolger des Herzogs Wilhelm von Württemberg im Grazer Korpslommando gilt Fürst Windischgrätz. bisher Korpskommandant von Lemberg. — Bis Ende Oktober sollen ans der Wasseiifabiik zu Stcm -MX» Arbeiter entlassen werden. Viele davon wurden bereits für russische Gewehrfabriken engagirt. — Bisher iinbeglanbigle Belgrader Telegramme melde», gestern sei in Sofia ein Individuum verhaftet worden, das mit geladenem Revolver a»s Stambulow gezielt habe. P c st. Abgeordnetenhaus. In Beantwortnng der Interpellation über die Valuta Rcgulirrmg erklärte der Finanzminislcr es für die Ausgabe dcr Regierung, ein Programm zur Durchführung der Vmnta-Regiilirniig ausznarbcite». Bezüglich dcr praktischen Fragen wird ein Sachverständiger vernommen. Tic Einberufung oer Engnctc wäre jedenfalls die geringste Ursache zur Verzögerung dcr baldigen Lösung dcr Frage. Paris. Nach dem .Gaulols" nehmen die Körpcrkräste Paslenr's rapid ab. N o m. Nach der „Tnrincr Volkszig." wird König Humbert nächstes Jahr den Ebnen in Petersburg besuchen M adrid. Im Königl. Schloß ist die Tiphlberitis ansgebrochen. Tie Königin libersicdcltc mit ihren Kindern nach Aranjucz. H nag. Es verlautet, die Regierung bringe demnächst bei dcr Kammer eine Vorlage auf eine Anleihe-Ausnahme von-G Millionen Gulden ein behufs Konsolidirnng der schwebende» Schuld und Tcckling des Defizits. Brüssel. Ein wegen sozialistischer Umtriebe ans der Arbeit enii-isseiier Arbeiter ermordete gestern den Generaldirektor Tnvandre durch drei Rebolvcnchüsse. London. „Ebroniclc" erfährt aus Konslantinovel, daß eine Abordnung des Sultans, an deren Spitze wahrscheinlich der Grvßvczicr stehen werde, de» Ezaren im November in Livadia begrüßen werde. Petersburg. Anläßlich des Jahrestages der Seeschlacht bei Navarino fand heute der Stapeltauf des ans dcr hiesigen Werst! erbauten PanzerichiffkS „Navarin" statt. Dasselbe Hot eine Länget von 3si7 Fuß, eine Breite von 07 Fuß. eine Tieie von 25 Fuß und! inSgcsainiilt !>i7li Tonnen Gehalt. Es wird mit 26 Geschützen j nrinirt — Bei der Staatsbank wurden Tesraudationen entdeckt, die! 5» Jahre znrückgieiscn. — In dcr Stadt Lida, Gouvernement I Wilna, wurden am Sonntag durch Feuer 460 Häuser, darunter zahlreiche slnalliche Gebäude, eingeäichert Warschau. Tie Stadt Ralow im Gouvernement Radom ist gänzlich »iedergebrannt. Fünf Kinder kamen in den Flamme» nm. Tie Bewohner lagern aus den Feldern. New- B v r k Es wird beabsichtig!, eine unterirdische elektrische Palm van 60 englischen Meilen Lange zu bauen, deren Züge »nt einer Geschwindigkeit von -!0 englische» Mcilo» dic Slnnde tursirc» sollen. — Mehrere hiesige Blätter behaupten, daß Balmaeedn noch am Loben ioi. Die Berliner Börse erösftietc fest ans lebhaften Handel in linsischrn Note» zu steigenden Eoiiricir und da? wieder nafta». cbende Gerücht von einem bevorstehenden Ernrenbeinch in Berlin Banke» etwas fetter, deutsche Babnen still, österreichische und Schweizer vorwiegend ongebotcn. Bergwerke gleichfalls sehr still. Koblen-Aktien anaebotcn. Von fremden Renten Oricnlanleiheu böher. Kastavenehr vorwiegend schwach, deutsche Fonds scsi'. Privatdiskont :p.> Proz. Nachbörse ziemlich fest. — Wetter Bedeckt, Westwind. Hr<>nr«»rt «rrdll «raarsb. 2ri,5I>, L»,»d —. »an,»kr —. »qriple» —. <rr»e. Na». «o!»r. oo.lo. LISro-io —. Lre«»». M. —. Laara —. «IcllkiiürLe» —. ffks, «re». iUderid»., «re»r, RIM. 279.7c,. K»ZM Kordwkt» >99,». Marrnatn, t>7.7L>. U»a. Kredit ,>rs>. » , e « ». «»Ia». rNeare 96.17 «»rer», li«.»'.'. ziaUener 9995 ktaatd- »ada K22',9. van^ardcn 219.99. da. vrlarttdle» —. Sdauler r>!0 .. tkavvlc, 199.L2, Ottomanen 517.90. Ikdeomdie »17,»9. Besser Bari», vr-datle» lkiHIal., «et,»» »er Oelde t?K 19, »er Aa» Uniil 27 79, rvrichrn». Sdtrttn» »er Orlaber 99.75, »er Ian»ar.«vril tl.W. riittiz lNtldöl »er Oc««dcr vr>,25. »rr Iannar-TIPril 79,75, steigend. »«»er,,«. ,r»d»rie, r»a,u, . Weizen »re »lovemder 250. »er Maiz 2L8. Roggen »er Ocloder —. »er M<irz 219. noch die I "lchtprcnßischc Beamte Theil „ . . sonst ist !ws eriimitich rwiüiro» iungen von Vertrauensmänner,! dcr hervorragende» indischen Ge- ,on„ m das Tischtuch zwlschen Deutschlands wie des Auslandes über mit de, Aaswandcr- ung russischer Juden zusammenhängende Fragen. — Mit dem Stcuolelcgraph Shftcm des TelegraphcndireklvrS Jarle wurden bereits bo» der Tciegraphciwcrwalluug deS Norddeulschcn Bundes Versuche angeslellt, die aber zu einer cndgilligeii Eiufi'chruug des Systems nicht führten. Aus Anregung der Reichstelegraphcuber- waltnug hat Jailc sei» S'.jstem verbessert, und cs sind neue Versuche damit ciiigelcitck. — Bei Schöncbcrg cnlgicislc heule ein Gütcrzug, wobei ein Vrcmicr verletzt ward. Berlr n. Dcr Petersburger Korrespondent des „Lokalauzcigcrs" bezeichnet den Besuch des Ezaren in Berlin als sicher bevorstehend. Erfurt. Ter Sozialiilcntag beschloß Einsetzung einer Kom- miisrvn, die für geeignete Jngendlitteratnr zu sorgen hat und in anderen Sprache» erscheinende passende Werke durch Uebertragnug in die deutsche Sprache agitatorisch der Jugend zugangig machen solle. Ein Antrag ans Einrichtung eines statistischen Bureaus ward deni Vorstand zur Erwäguntz überwiesen, lieber eine» Antrag, unter Aussicht der Paclerleiter eine Rcdnerschnlc zur Ausbildung von Agitatoren einzurichten, ward zur Tagesordnung übccgegangen. Kohlsurt. Der Lokomotivführer Tcnnert ist leinen Wunden erlegen. Der amtliche Bericht schreibt ihm die Schuld an dcr Katastrophe zu. Breslau. In dem zwischen Warschau und Sosnovicc ver kehrenden Nachlschncllzug ward ein unweit Warschau ansässiger Großgrundbesitzer ermordet und beraubt. Tie Lbäter sind noch nicht ermittelt. Tborn. Der Reichskanzler hat eS telegraphisch abgelehnt, die in Sachen der Aufhebung deS russischen Lelkuchen-AuSfuhrver- OkrtlichrS und Sächsisches. — Se. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August beglicht sich beute Abend 10 Uhr 2."> Minute» in Begleitung des Hr-ri.r Majors Freiherrn v. Rcitzcnstein nach Salzburg zum Bestick e seiner Braut. . . — Pastor A. H. Friedrich in Krögis feierte om Sonntag sein siOjährigcs Amtsjubiloum Geb Reg.-Rath Amlshauplmaun M Kirchdach überreichte dem trcuveidicittk» Jubilar im Auitragc Sr. M'aicstät des Königs dasRilterkreuz I. Kl. des Albrechtsoideru-. — Kriegsmiriistcr Edler v v » dcr Plant tz hat sim gestern Vormittag »ach Leipzig begeben, um die dortige Garnison zu be sichtigen. Er wird bis morgen daselbst verweilen Bekanntlich schwebte» — so schreibt ein Leipziger Blatt — vor Jahren Ver handlungen zwilchen der Stadt und dem Fiskus über de» Abbruch der Pleißenburg. Das 107. Regiment sollte in der Nähe des Scbcilicnholzcö einen Platz sür eine neue Kaserne erhalten. Diese Verhandlungen zerschlugen sich jedoch, da dcr damalige Kriegs- Minister Gras von Fabriee der Absicht, die Pleißenbrrra abzu- brcchen, abgeneigt Wae. Ob der neue Kriegsministcr vielleicht den Plänen dcr Stak» zugcncigtcr ist und sein Besuch auch mit der Plcißenburgfragc in Verbindung steht, wisse» wir nicht. Es ist aber nicht riiimöalicb. daß diesbezügliche Verhandlungen gepjlogen werden. Doch ist Alles, was bis jetzt an die Oeffentlichleit ge drungen ist, nur ein Gerücht, welches mit Vorsicht aiiszirnehmen ist. Von Leipzig aus geht der Herr Minister nach Borna und dann nach Chemnitz, um auch die dortigen Garnisonen zu inipiziren. — lieber die Vorlagen, welche den, nm 11. November zu- sammcntketenden ordentlichen Landtag seitens dcr Kal. StaatS- regierung zugehcn weiden, verlautet zuverlässig u. A. Folgendes' Eine Vorlage über die Abänderung des Wahlgesetzes, dett. iii-iznriiaqn.,1 suatiia nsai üaeggan^ n g«8in.rr,g a?>aa!^ z - vsäz
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