Dresdner Nachrichten : 12.09.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189109120
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- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-09
- Tag1891-09-12
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- Dresdner Nachrichten : 12.09.1891
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N0'I 8ei»»te u, »u,r1e t»l8«Ul »ed»d»uu,». »Ile t.»u»»,«-.. 1»rd«1ea»i»« I u. tp»»ßir»rdeito ^eckv» 4n. sMV-ESS, /um bünleoelwu van t-ir-uiiiir-i» uu,I Ilirrtit»-,, em>>lölckon kxcelleur - Ooiiüerre - kllcliz«» (llvutvells-j li.-l'. Xr. 40839). HV11I». «1I»> «L -»«»!,u, ^oumarkl 11. boriwprcxRdwIlv 1119. Lsstssl'isok-u.L?'- i^sokunesesti-änk, «rvrodt Suite». U»I,kr«»k. k«1te», UAxe»- ». Ü1»»evk»t»rrd. I»Oi«»»kübl.puck»t,in d. X»t4»d»«1. Xoi/.eilki ouloudtltzr I5vt» OlOUIN - I^UINPS» ' mupüelilt ölllill8 SvkLSUod Loüonioppv»!, >i U SZLVsLoek8, LLLiZörmLntsI »>r» c»>?»s» L«>j,a,s' Ez-Prüside»t Grevy'S Tod. Hosnachrichten, Landeskliltnrratb, Zoologischer Garten-Neubau, Manöver, Gerlchtsoclhand- V»»« ^z'ivzzr». lnngrn TageSgeschichte. Tvntünstlerverein 4i>» d», u kl». «««««'»««««« 7.U nein billißvn Lresten cunpliolilt. llnsliiche Reaktion sie auf die rttippen zu schlendern sich Jules Grevp gehörte zu den Wenigen in ivmukreich. di ge« in vic im i»aSV>. rkaufc», keiuncr. Politisches. Datz man Niemanden vor seinem Tode alücklich preisen solle, hat der alte Grevh, der letzt auf dem Tvdlenschieine tieat, ebenso gut erfahren, wie einst der Meister der europäische» Slaatrkunsl, der victgevriefenc und virlacschmähte Metternich, wie der chraeiziac. mit leinen Plänen die Welt erfüllende, liebesbcdiirftiae (storlichaloss und wie so mancher Andere, dem vorzeitia das Steuer aus der Hand gesunken ist. ES ist kein frohes Erinnern, das über solche Männer in ihrem letzten Ständlein Heraufziehen mag. Auch die letzte» Lebenslage des todten Grevtz mag das trübe Empfinden verbittert haben, dak man über dem Irren der letzten Zeit die Pcr- dienslc eines lange» Lebens vergas;. Aber wer will cs ändern? Nur,ledig sind die Menschen, sie jubeln dem Erfolge der TageS- grötzen zu, vergessen und unbemerkt verkommen die Männer, vor denen einst die Welt sich gebeugt. Wenn dereinst der Tod die müden Angen der Gräfin Montijo, der Gattin des dritten Napoleon, schlicht, dann werde» vielleicht die Tranerglocken die Erinnerung an ,c»e glänzenden Zeilen wachrufe», i» denen sie in den Tuilcrice» herrschte, umworben, angebetet. beneidet, eine Welt zu iMen; aber kaum wird selbst einer von den zahllosen Menschen, die einst den Saum ihres Kleides zu berühren trachteten, eine Lucke empfinden. Es ist ein Unglück, nicht in der Mit lagshöhe, sondern am Abende des Erfolges zu sterben, todt zu sein, wenn noch der PnlS sich regt und der Ehrgeiz das Herz durchwühlt. Jules Grev» — wer bat au ilnr noch gedacht, wenn Herr Earnot mit glänzendem Gespann hinanszog zu de» Nennen von Longchamps ? Höchstens ein fluchtiges Lächeln galt dem Manne, der durch Jahre in ernster Zeit die Zügel der Republik in pflicht treue» Händen hielt, ein Lächeln, heraufveichivoren durch den Kon trast zwischen der blühenden Lebenslnst und dem ernsten, sparsamen Greis, der in der fernen Provinz ein iiiischeinbares Leben führte. Nun hat der grohe TaschenlnriNler Tod seinen Namen wieder aus alle Lippen gezaubert und mit Ehrfurcht gedenkt selcht der Pariser des ManncS. der. wenn auch kein grober Mann, so doch ein iinan- lasrbare» Eharakter gewesen und in ichwcrcr Zeit für die franzönsche Republik der Anker war. an dem sie sich se'lluelt, als die »ivnar- anschirkie. ,, . .. .. die niemals ihre llcberzciianna wechrelten: in seiner Ingend bereits bat er für die Ideale der Republik geichwärnit und in seinem Alter ist er ihnen treu geblieben. Als der >LlaatSslreich deS dritten Napoleon das zweite Kaiserreich ans dem Blntbade des zweiten Tezember erstehen lies, da hat er nicht seinen «frieden mit der ihm verhätzten Siaaissorm gemacht, sondern er verlies; den Boden der Politik, um den Ausgaben seines juristischen Bernses vbzuliegen und Zeilen nb- zmvarten, in denen die Erinllung seiner Wnnschc möglich schien. Eilt zwei Jahre vor dem Ausbruche des Krieges gegen Tenlschland trat er wieder an die Oberfläche, als bereits >enes nnteridische Rollen vernehmbar war, das dem leichten Bauwerk des Kaiserkchlins den nahenden Zniannnenslnrz drohte. Napoleon hat sich zäl, an seine Macht geklammert, das Blut von svranzoicn und Tenlschen nniszle sich erst ans den Schlachtfeldern mischen, che sei» Thron znsammenbrach Die erste Bolksvertretnng der gingen Republik berief Jules Grev» »lS Präsidenten an ihre Spitze nnd daS Muster eines unparteiischen Borsitzendcn ist er geblieben, bis der »libglückte Staatsstreich Mae Mahon's ihm den Weg zur höchsten Würde ebnete. Am 50. Januar 187!» stimmten von 71 n Abgeord neten 5»er für ihn als das Oberhaupt des Landes. Damals jubelte ganz Frankreich dem Manne z». dessen Ehrlichkeit und Klugheit, dessen ruhigen Takt und sichere Würde man pries. Und noch waren nicht zehn Jahre in s Land gezogen und i» stiller Nachtzeit verlieh Grev» das Elpice, von der Menge verhöhnt, von seiire» Jrenndcn verleugnet, kaum von Eincin bemitleidet — eine gefallene Grobe! Es ist daS Schicksal bedeutender Männer, das; sich in den engllen Bannkreis ihres Wirkens Mensche» drangen, die. jene» inibcwubl, einen höheren Einslub gewinnen, als der sseririlchende glaubt, nnd die durch ihres WeicnZ niedere Art daS Bild der Groben selbst in Schatten stellen. Tie Menge jetzt die Handlungen der Günsllingc und Schmeichler, die einen Kaiser nmdrüngen. dicici» selbst aus die Rechnung, und erst die Uilbartcilrchkcit der Geschichte stellt cS scsi, ivie Schuld und Recht vcrtkcilt gewesen. Ludwig der Sechszchntc hat fremde Schuld gcdübt, und wen» das Schicksal des greisen Grev» auch nicht so Iragnch war. wie das des Enkels des vielgc liebten Königs. I'a hat er darum nicht weniger unter den Sünden Derer gelitten, die ihm nnhcslcnrdcn. Selbst der Anlaß, der zum Sturze Grcvy'S führte, findet seine Analogie in der Geschichte des imglücklichcn Ludwig. Die Gräfin Lamothc-BaloiS. die Dirne Marie Legna» d'Otiva. Herr Reteaux de Billette schmiedeten damals das vercuchtc Komvlott, das unter dem Namen der .Hals- bcurdgcschichte" einen dunklen gleck in der Geschichte Frankreichs bildete und in seinen Folgen nicht den unglücklichen Kardinal Rvhan allein weaichwcmmle, sondern mehr als alles Andere dazu beitrug, den Königsthron zu stürzen Die Rolle jener Personen fsiicllen im November 1887 Wilson, Eaffarcl nnd d'Andla», die Dirnen Limousin und Rcttnzzi. Gleich wie hundert Jahre früher der Streit um daS Halsband ein Streiflicht warf auf die ganze Fäulnik einer Monarchie, gegen die bereit? ei» Rousseau gedonnert »nd ein Voltaiw feine spitze» Pfeile geschlendert hatte, so enthüllte die Ajfairc deS «Schwiegersohnes Grcvtt's. der mit Orden und Ehrcnilcllen eine» unrühmlichen Schacher getrieben und »in kleiner Borthcile willen Mibbrauch mit der Portoireiheit des Präsidenten getrieben, nicht nur die Verkommenheit eines cinselnen Mannes, sondern die Unmoral der ganze» Kreise, ans denen sich dir vornehme Welt in Paris rusamnikiiietzl. In allen solchen Fälle» sucht sich die Welt ein einzelnes Opsrr; sie glaubt, dab sich der Abgrund schließt, wenn jenes hinabgrsloßen wird. So hat Grev» nicht für semen Schwiegersohn allein, sondern für alle jene Kreaturen büßen müsse», die mit Finger» aus ihn wiese», damit das Auge der Menge sich von den Schäden an ihrem Leibe wende Man braucht nur de» Goldader» »nchrnspähen, die sich ans den Schätzen der Rothschild, Eplnnssi nnd Franchclli hinauszichc». oder das gewaltige Buch Zola's ..Das Geld" mit Verständnis; zu lesen, um zu wissen, wie täe Korruption des Geldes sich gleichwerlhig jener anderen Korruption zur Seite stellt, die aus der Aniicipirung der Lehre von der freien Liede deS Sozialismus nicht in Frankreich allein trwüchst. . , , . . ^ Grev» hat einen einzigen groben gehler begangen; er hat nicht die Würde brfessen, die seinem Alter ziemte, als eS an'» Scheiden ging. Er hat sich seslgellammert an seine Macht mit jener Hartnäckigkeit, die iviisl »in der Beschränktheit schöner grauen zu eigen zu sein pflegt. Am 24. November mußte sein letztes Ministerinm Nouvier weichen; wen iinincr Grev» mii der Bildung einer neue» Regierung betrauen wollte, der lehnte seine Tbeilnahiiie ab. Bon Allen verlassen, sah sich Grev» genötlngl, den Kammern inilzutheile», das; er ihr seine Abdanlnngsbvlichnsl lenden werde. Aber die erwartete Botschaft traf nicht ein; der Präsident wollte nicht weiche». Eine furchtbare Ansregnng tobte durch Paris, vor dem Palais Bourbon und vor dem El»" e sammelte» sich Tanjende von Menschen. Lrolnnse wurden laut, Militär mußte einichreile». Die Kammer vertagte sich mit der Aemerknng, daß sie bis znm Abend die versprochene Rncktnttsbvtschast erwarte. Er» jetzt nnlcr- zeichnele Grev» das Dekret, welches ihn wieder znm schlichten Bürger machte; unter eisigem Schweige» Hörle man selbst seine Abschieds- Worte, in denen er sich rühmte, das; er in den !1 Jahren seiner Anitslhätigleit „dem Lande Frieden, Ruhe und Freiheit gesichert, die PeriheidignngSkrast erhöht und die Achtung vor dem AuSlande wieder hergesleilt habe", kein BeisallSivvrt ertönte, und einsam ^ »nd enttäuscht zog der Greis fort in die Berdoraenheit dc-Zj Privatlebens. Jctzl er», wo er ein stiller Mai»' geworden, erwacht in der i Pariser Presse nnd im Volke die Erinnemng an die Verdienste, dir sich Jules Grev» einst erworben; man nennt ihn einen groben I Bürger und großen Republikaner. Tie Monarchisten benutzen leinen Tod, um den Republikanern »orzuwcrsen, daß sie sich undankbar und gciühlloö gegen einen Man» benommen hätten, der gerade mit seiner enifache» Lehenstührung ein idealer repiibhkanischer Präsident gewesen sei Wie aber auch daS Urlbeil von Fccnnd nnd Feind lauten möge, da? Eine ist sicher, das; Grev» niemals zu lenen Marktschreier» und Nettamehelde» gehörte, die heule wie in den Tagen von Bvnlangcr das republikanische Prestige benutzten, um ihr eigenes Haupt mit einem erborgten Schimmer zu umgeben, nnd daß er an icinrin Leibe nicht die eigene Schuld, sondern die Sünden einer ganzen Gciicrntinn abbüpe» mußte. Gewiß, seine Schwäche gegen Wilson machte ihn schuldig, aber nicht schuldiger als taniend Andere, die »och beute die eigene Verdorbenheit mit dem Kreuze der Ehrenlegion verdecken. Aernschrclb- und ArrnspreL-Berichtc vom l! September Berlin Nachdem der Kaiser mit dem Prinzregenten von Bauern nnd dem Prinzen Ludwig den Manövern der beiden bäu rische» ArmeetoipS gegen einen martirleii Feind beigewalntt, ist er kurz vor II Ul» vv» Röhrmoos über Ingolstadt. AnSbach, Gmunden und El»' »ach Kassel »erecst. woselbst die Ankunft Abends »ach 8 Ul» erfolgte. An den Kasseler Manövern werde» außer dem Kaiservaar folgende Fiir>ll!chketten thcilnelime»: der König von Snclpen iEhrendienst. General der Kavallerie. Graf von Walder- seei, die Gwßbcrzöge von Hessen, van Sachsen. Prinz nnd Pri» zelsrn Heinrich von Preußen. Prinz Albrecht non Preußen. Herzog und Herzogin von Edinburgh, Prinzeß Marie und Prinzeß Vik toria von England, Prinz Albrecht von Großbritannien, Prinz Fer dinand von Rumänien, Ecbaroßheizoa von Sachsen, Fürst zu Waldeck, Pun, Heinrich von Hessen. Erbprinze'ssn von Meiningen nnd Prinzeß Adele zu Schaumbirrg-Livor. — lieber die Eraebnissc der dieSiähriaen Roagenernte in Preußen macht der „Rcichsan- zriaer" folgende Mittherlirnaen: Tie A»bansläche deS Winter- und Sonanerrorzgen zusammen betrug 105,451 Hektar. Der.Hektarertrag wurde nach de» Ernzelberichlen der Ia»dwml»chaslrichen Vereine nn Durchschnitt der Kreöe gerechnet iür die Monorchie aus 1152 Kilogramm, demnach e,gut» sich ein Geiaminlertrag nn Roggen jür den ganze» Staat von »>,070.800 Dvpvelceittncr. Das ist etwa 4 Millionen Doppelcenlncr weniger als 1890. Berlin. Die .Saalcztg" schreibt . Einer Anregung des Bankiers S v. Bleichröder «Folge gebend, hat der Reichskanzler das answarligr Amt angewiesen, ans diplomaiischcm Wege bei der brasilianischen Regierung die in großer» Maßslabc geplante Erii- svanderrmg russischer Fsraeliieu zu befürworte» Dem Kaiierl. Ge sandten in Nw sind bereits in diesem Sinne Instruktionen crthcilt worben. Auch weilt dort seit etwa 8 Tagen ei» Dcvirliricr des indische» Eeiilrnleomitös. der die Lcittrng dieser Ansredelnngen in die Hand genommen bat Die „Krcnzzcitnng" erklärt diese Nach richt tirr fragwürdig. Deutschland »ade an der Einwanderung no- sischcr Inden in Brasilien doch kein wcttcres Interesse als daS, daß sie auf dem Durchzüge nicht ctlva zum Schein bei uns hängen bleiben. — Das „Eob. Tagcbl." dcmcntirt die Nachricht, daß der Kaiser im Oktober Jagdgasl des Herzogs von Evbnrg sein werde. — Wie der „Nat. Zig." aus Eonilnntinovel berichtet wird, findet in der dortigen Diplomatie die Ansicht immer mehr Glauben, daß der unmittelbare Anlaß zum Ministcrwechsel in der Besorgniß des Sultans einer gegen ihn gerichteten Palnstverichwöriiiig lag. — Aus der Irrenanstalt in Dalldorf sind gestern drei gtiiieingesährliche Geisteskranke entsprungen und bis jetzt nicht wieder eingcsangen. Cöln. Die 3. Nblheilnng des Juristentaaes hat sich mit 97 gegen 80 Stimmen gegen den Eilaß eines Gesetzes zur Bekämvs- ung der Trunksucht ausgesprochen. Die Frage wird morgen im Plenum zur Bernthmig kommen. Hamburg. Vormittags ward eine Damvibarkasse durch einen Schleppdampfer angcrannt und sank sofort. 2 Mann ertranken. M eck> rl ii. Kalholikcnkoiiarcß. In der heutigen öfscntlichcn NachmittagSsitzung sagte der Priester der griechische» Kirche Tvn- dini: Leo XIII. werde die Ehre znsallcn, die Versöhnung der grie chischen und römischen Kirche, für die bereits heute unzweideutige Anzeichen vorhanden seien, bewirkt zu baben. Eochin, Pariser Stadiratli, macht in seiner Rede eine Anspielung ans das sranzösisch- russiiche Bündnis;, welches vorläufig eine Annäherung des Papstes an Frankreich zur Folge hätte. TeScamvs David. Professor an der Universität Lewen, bau eine Lobrede ans die rioilisatoriicticn Werke in Afrika, spielt ebenfalls aus das russisch-französische Bündnis; an und fordert Frankreich, das anfgelsört iiolirt zu sein, auf. dafür zu sorgen, daß cs sich in Afrika nicht isolire. Es möge die Pläne des Papstes nicht hemmen. Die Sektion für soziale Merke sprach sich für Errichtung einer Straskolonie im Kongvqcbiei aus Earnap. Ans der Zeche Nordstern wurden 5 Bergleute durch herabstürzendes Gestein verschüttet. 2 davon sind todt, 3 sind tödtlich verletzt Straßbnrg. Die „Straßburger Post" erklärt die Nachricht französischer Blätter von Mnsteiidcierlioiikn dentscher Soldaten nach Frankreich für unbegründet. Es sei auch nicht das Geringste vorgekommen, was zu einer solchen Meldung hätte Veranlassung geben können. Wahrscheinlich liege eine Verwechselung von De serteuren mit Nefrnktaircn vor, daS heißt deutschen Miiiläipfiich- tlgen. die sich der bevorstehenden Emziebung zum Heeresdienst durch die Flucht entzogen hätten. Solche Rcirattaire kämen allzährtich um diese Zeit auS Frankreich in die Rcichslande und umgekehrt. Ose. kLliItt8U-8U'rl88v 24. Sonnabend, 12.SePtbr. Dafür, daß dies Heuer in besonders großem Umfange statifindc, liege übrigens kein Grund zur Vermnthnng vor. Paris. Tie Aufführung des „Lohengrin" soll nunmehr am Montag slollsinden. — Der Glusarbetteistreil itl L»on ist durch beiderseitiges Entgegenkommen beendet. Paris. Tie Direktion der Oper ist i» letzter Stunde per anlaßt worden, die für heute Abend festgesetzte ,Lohc»grin"-Au' snhinng am uiibcstinnitte Zeit zu verschiebe». Das Gernchl. daß einzelne der miiwirkenden Künstler plötzlich ihre Milwirkung bei weigert haben, bedarf der Bestätigung. Richtig ist dagegen, daß das ehemalige Boulangistencvmita für heule Abend einen großen Skandal am Opernplatz vorbereilet hatte, um ein Verbot der wei tcren Aufführung z» crwirten unter dem Vorwände, daß dadurch die öffentliche Rübe gestört werde. Als Losungswort war auS- gcgeben; „Vivo In 1'nim'a" nnd ..Vivo In Itcmmo" zu schreien, was der Polizei keinen Grund znm Einichlkilen geben könne. Tic Di rektoren der Oper erhielte» Troübrieie mit der Ankündigung, daß durch Verbreitung stinkender Flüssigkeiten während der Vorstellung ein Änshörc» erzwungen werden soll Noch einer anderen Meldung ward die Aufführung des „Lohengrin" angeblich wegen Erkrankung des Tcnorislc» Vandhck aus nächste Woche verschoben Base l. Ter Bundesralh wird der Bundesversammlung eine wichtige Vorlage über die Moiwpvlisiruiig der Wasserkräfte in der Schwei; zugchcn lassen. London. Kiamil Pascha wird Schuld gegeben, an einer Verschwörung gegen das Leben des Sultans bethciligt gewesen zu sein. — Der Sultan begnadigte 12 christliche Krctenscr. die wegen Bclheilignng am letzten Ansstnnd eingckerkert waren. Lublin. Das Tnmpsicigewcrk der Gebrüder Goldstein ist mit allen Gebäuden, Maschine», großem Holzvorrath re. nieder- gebrannt. Das benachbarte Bahnhoisaebäude ist ernstlich bedroht "Athen. Der italienische Postdampfer „Taormina" stieß Nachts am Vorgebirge Snnion mit dem griechischen Posldcnnpscr „Thcssalie" zusammen. Der „Taormina" sank sofort. Nur der Kapitän und ein Tcckpassaaicr sind gerettet, 40 Personen ertranken. R ew - Nork Der „New Nork-Herald" meldet aus Valparaiso unter dem 11. d. M.: Die Mitglieder der Junta hätten zn wieder holten Maien mit hervorragenden Kaustcuten nnd Bankiers ton- serirt bezüglich der von Balniaceda auogcbciien 27 Millionen Dollar-Noten Die Hanptbanlen werden bis z»m endgiltigen Ab schluß der Verhandlungen geschlossen bleiben. UebrigenS berrsche allgemein die Neberzengnog vor. das; die Regierung das Papier an- cr'cnnen müsse, denn die Nichlanerlennnng würde für den Stand deS Handel? nnd der Banken von sehr?emilen Folgen sein Man glaube deshalb, das; die Junta die Verantwortlichkeit für den ganzen Betrag übernehmen werde. Gegenwärtig sei sie mit einem Gesetzentwurf beschäftigt, betreffend den Rückkauf innerhatb Jahren, sobald die Zahlungen in Nietall wieder ansgenomme» sei» würden. Im Staatsschatz winden Tratten z» Gunsten der Bal- maeeda'ichen Minister in London im Betrage von 3 Millionen Tollurs aiifgenmden und aiinullirt. Die B erliner B ö r s c verlies schwach und lustlos. Berg werke nach »ngünsiigen Sitnalionsberichlen ans dem Oberschlesiicheu Gebiet stärker angcboten. Von Euenbahncn Duxer stark weichend aus die niedrigere Wochencinnahme nnd Besürchtnngen der bei der bevorstehenden Verstaatlichung zn erzielenden Emlvjungsrente Auch Biocblieliratcr empfindlich gedrückt. Kassaverkehr ruhig und ziemlich scs!. Jiitus'triepapiere gut behauptet, deutsche Fonds an geboten. Privat-Diskont 3'> Pro;. Nuchbörsc schwach. — Wetter. Schön, warm. Südsüdwest Wind. «rr-llllor, gre»» rri.va TiaaiSd. orvM. «aNrler —. «kg>u»n —, «»»»«. Nu«. Gol»«. k!i,i>0. LsSrouco N.I.ra. DreSdu. vk. >».50. La»»» —. »sclsenNrair« —. gcft. «»Via. I»e»>k Ri.47. «alrid« no.oa. P«Ne»«r »a,L2. Sliai«. bxda v»^>»nrde„ 007..V«, do. vrtorNLtea — »vaatcr 7»'ß,. lkzqrare rm.oa. cil>»na»c» aae.oa. «kScemvie dZI.M. vcliaiiptkt Varl«. Vrolulrrii ISLlvü.s weire« »er Lc>>i»r L6.M. »er Ja» M -I0. dcliauvict. SVI-N»« ocr «cvlcmbcr M.üa. V r Aamiar-April W.M, sliil. Üiüdol »er Scplcmber 72,75, ver ganuar ÄpOl 76,25, rulii,. » II, »> e r « , m. »rotolir» l»a>lii»>. weizrii vcr ßiivrmter 2L7, per Liai, 2c>s. INoggkli pcr vclobcr 22!>. «er März M. I! o v » l, » uvrodueirnOcrlivii. Wcizcii I Sa, nicdrtgcr sril Moinaa, kaulr, loS, schwimmenvcr niitimlrr wrmgri „rdrückl, UdrigrS weichend, Tladlmciil 3a—US, irrmdrS 50—44. — Wcncr: Hcitci OcrkNchtS und LüchsischkS. — Se Majestät der König trat gestern Mittag 12 Uhr 55 Min. mittelst Svndcrzngcs i» Leipiig ei» und nahm im Köiiigszimmer deS Bahnhofes ein Frühstück ei». In höchsidcffcn Begleitung befanden sich Generalmajor von Hodcnberg, Oberstleutnant von Vitzlhnm-Eckslädt. Flügeladjittant Major von Haugk und General stabsarzt Tr. Jacvbi. Per Wagen begab sich sadann Sc Majestät »ach dem Thüringer Bahnhof, von wo aus 1 Uhr 45 MlN. dw Wciterfahrt nach Kassel erfolgte. — Am Montag trifft Sr. Majestät der König in Leipzig ei» nnd wird, im Königl. Palais nn der Goclhesiraße Wahiiimg nehmend, bis zum 10. d. Ä. dort verweilen, um dem Maiivvrl der 2. Division Rr. 24 zlviichcn Pegau und Borna beiziiwohucn Se. Königl. Hoheit Prinz Georg, welcher ebensalls den mili tärffchen Ucl'nngen beiwohnen wird, nimmt im Holet Hauste Wohnung. Am Dienstag nnd Mittwoch benutzen Se. Mujcslal und Se. Königl. Hobelt einen Sondcrzug nach Borna und von dort nach Leipzig znrück An der großen Tniel in Leipzig am 10. Nachmittags nehmen Se. Eze. Generalleutnant v. Hollebc» gen v. Norman» nnd die Eommandcnre der Brßzade», Generalmajor v Tschirschnitz, Generalmajor LcnSniann und Oberst Prcußer, und die übrigen Oittiieie der 2. Division Ni. 24 theil — Se. Königl. Hoheit Prinz Georg wohnte gestern Vor mittag in Begleitung des Ehess des Gcncralstcibes' Generalmajor v. Treitschkc, nnd de? Adiutanten im Generallommando. He.nvlnrann Heintze, dem Manöver der I. Division Nr. 23 bei. Dasselbe fand unter Leitung des Geiieralleiitnmits v. Reuhcc. Ezeellcnz. statt. — Sr. Königl. Hoheit Prinz Friedrich August, welcher während der ictzigen Manövcrzeii m Bcneitth Quartier genommen hat. wurde vorgestcr» Abend vo» den Militärverciilc» Dippoldis walde, Reichstädt und Reinholdshain ein Lampivnzug gcdrachi Se. Königl Hoheit wurde durch eine Ansprache begrüßt, während der Milttargeiangverci» einige passende Lieder vvrlrug. — Dem Gcneralmaior nndEhcs desGeneralslabcsv.Treitlchke wurde das Großkicnz des Franz Joseph LcdcnS verliehe». -7 Gestern Morgen bei der Ankunft des von Sr. König! Hoheit Prinz Georg benutzten Eisenbahiijngcs in Königüczn wurde ein großer Neuinndlandcl Hund nahe dem Slaiionsgcbgudc vo» den Rudern der langsam sahrendc» Maichinr zermalmt — Ter zeilherige Landgcrichtsralh Dr jnr. Karl JuliriS Kretz schmor in Freibecg wurde zum Bergamlsrath und Pro- tessor der allgemeinen Rechiskuiide »nd dcS Bergrechts bei der Bergakademie zn Freiberg ernannt. iiorrcojlrgvvs auartl., Rsai'L»s«pr:,.i u sr>8inarz 'aq.vvi z pzorzssos) - osckce
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