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Dresdner Nachrichten : 16.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189110167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-16
- Monat1891-10
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- Dresdner Nachrichten : 16.10.1891
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Tageblatt tür VoUtik. '.Inlerbattu»,. <vctck>Ltl»verket>t. BoOcudcncll Sreuidenlili- N. .ua»««dülirr»'Nel>äk»l>«>M.».-o. bürg, b,e Poll M 2.1». — Annadmk » ^uIü»dl«ii>i»c»MaükUllr o«v«-2. ^ounloo» virrrlltir ff» otrutiadi- tztr Molirr« «. nur an LW<r>tnta«en d > 2 Itur. Die rwaluar >4,,unbjli>i naiaetäbr I Luden 10 Pi« . türMon- >a«r oder »ach grinaarn ra P>« »»leim stritt, >gu,,c>n„d» ^»ile «o Sl»kli»d>o»»«eii out drvPlival. ,nle 0«>!- 20 P>«. ljitte Bur«,»alt l»r die »aä>iuä«,ae Auinaonic der ?uneioe» wird mail «eacbcu. Aus n„ul,«r A»Iuildl«Ml«su»'iiri«e »racn riornerderaklml^ diiill, 'stiiclinonco oder Poäcinjobluna. 8ur Rüaaab« ktnar'anbici Schutt llückr leine LirrduiOtulOrU A„kuttdio>liloeil neluncu >>u,--o!!.:. „att!li>"le Ä'krm>»rliii,a„i,. ! >> ,u„ gcmtvr«dtlcUe Oti 11 ,'!6. Iahrqanq. Ausl. 52.00U Stück. Loslllwbe u üslltsvlls vIi«vIots r» Iloav», PnLÜ^Q» u. I>alet»t8 in xrossartixstm-V»!>«:lll1 oiupkoltlen al L 2'uctnv!mro»-l!io88o-u. Notail-(ko8eliütt, ^vrLLÜSL «» SLÜHeiaer, siolbdNel^t,. „» (ß>. KirueI,I,u»8). Dresden. 1891. MiM, L«88«I, ktLLL62. veoiwLl- VLL^öll vte. etc. eto. I «Mpüotllt kÄeänek Dotr lialLedrüellsntriu»» 80 uuä 81. »alltmeretrss,« 28. ii. ÜMII81M L ewMMt tu rvleliinrltizsstor F,i8vaI>I nirck dsstorr tzrralitätoll » ru l»tUlirüi1«n I'rt>i«en Z V/iL.Mms,§llcsj!ji>lli..LeIiöüslLtr.C. ^ kLUlbLUmrillÄM-LUxir, 1-/'-s/7oV k?ssc/s//. //s?F<7/s^«5//7^L Kor/.onlvtonloueliter I?et» «Souin - v^»MK»en kin>,tiol>lt öllliiis SvkLaiivb Ili» 8i><» io. 8- 2 iliiLiMliilien. l^t MMr/!«! 8tli!!l- orm«. L U. i'somjilol' Ve^rmiit nriell dir» lbniogok- Betrachtungen über den Prozeß Manchü. Hostiachnchlrn, L-mdtagSwahtc», Teiilsche Sstlltchkcitsvereine. AlbrcchtSbnig. v» » » e^Ov» Gerichtsverhandlungen Tagesgeschichte. Kgl. Eonservatorium, Friedrich Zaincke I. Theodor Ölrosse. I^A. Hokaxotkslrs, oii» Oeoi 8«i»1I»or. Freitag, tff. Lctobcrl Politisches. ES ist eine alle Wahrheit, das; diejenige Frau ihrem Ge schicktste am ineislcn Ehre macht, von der man am wenigsten irnicht: ebenso wahr aber ist cS. das; es mit der CIttlichleit jencS LtaateS am Besten bestellt ist, in dem der geringste Anlab z» Er vilcrimgen nioralischcr Art geboten wird. Uebcrblickt man die Reihe der «sciisaliviiellen" Prozesse, welche in jüngster Zeit vor deutschen Gerichtshöfen verhandelt wurden, überblickt man die ganze Reihe, die mit dem Bvchnmer Skandal beginnt, dann die MW Prager und Hcinze, die Maire von Gera, de» Prozcs: gegen Rosenlhal und Gen., der zahllose Bernntreiinngen nnd betrügerische Borsennianivulationcn »msabt und mit dem Fall Manchü vor läufig endete, so kann man sich der schwersten Besorgnisse um so weniger enthalten, als anch zahllose andere Zeichen ein rapides Sinken der öffentlichen Moral andcnte». Keiner der genannten Fälle steht für sich allein: das Erschreckende liegt viclinchr gerade darin, dag sie den Blick über die Fäulnis; des einzelnen Charakters Hinweggleiten lassen in die Zustände ga»;cr, grober Gesellschafts kreise, daß sie zur Wurzel nicht den bösen Trieb des Einzelnen, sondern die verpestete Anschauungsweise Lei ganzen Gegenwart haben. Ter Prozcs; Mnnchö aber richtet das Auge ans einen Stand, der bisher sich mit grobter Energie gegen schlechte Ein flüsse gewehrt hat. ans den Beaiutcnsland. und für den aufmerk samen Beobachter, für den ehrlichen Kritiker der vssentlichcn Zu stände giebt er hinreichend Material, um das Grnnonbel der sitt lichen Teeadcnz zu erkenne». AIS der Berliner Rektor Ahlwardt sein Buch veröffentlichte „der Berzweiftungskamps der arischen Völker mit dem Indenthum", da erregte cS ganz besonderes Aussehen, das; dieser Man» nicht nur seine Anklagen mit einer Fülle von sachlichem Material be legte, sondern anch mit der Offenheit der Verzweiflung alle jene Kämpfe enthüllte, die er in der unglücklichen Lage eines a»Sge- wncherten Beamten mit seinen Peiniger» zu bestehen hatte. Er bemühte sich keineswegs, sich selbst zu schonen, sondern erklärte ganz osseii, wie er zu manche» unschönen Manipulationen durch den Zwang der Verhältnisse und dnrch seine Lage als Vater einer zahlreichen Familie geradezu genöthigt worden sei. Ahlwardt stellt die erschütternde Behauptung aus, das; mindestens l>0 Prozent aller Beamten verschuldet nnd dem Judenthnm als willenlose Beute an- heimgegebcn seien Mag nun diese Annahme übertrieben sein oder nicht, jo enthüllt sic doch eine Reihe unsäglicher Gefahren, denen das deutsche Volks!!»»» nothgedriingc» auSgescht ist. wenn der Stand, der der groben Menge gegenüber die staatliche Autorität repcirientirt, der vor alle» Dinge» zum Rechlsprcchen berufen ist, wenn namentlich auch Organe der Polizei sich in einer Zwangslage befinden, welche die Unparteilichkeit erschwert oder gar zur Un möglichkeit macht. Der Prozcb Manchü hat uuS einen Einblick in diese Tinge gewährt, wenn man anch sorgfältig bemüht war, alle Fragen, die nicht tu direktem Zusammenhang mit diesem Einzeljall standen, möglichst nbznlehnen. Tic Thalsache aber, dah die einzige Behauptung Ahlwaidl's, welche bisher Gegenstand der richterlichen Feststellung war, durch de» Spruch der Strafkammer als voll ständig begründet erwiesen wurde, deutet daraus!»», das; auch das sonstige, überaus reichhaltige Material, da? dieser entschlossene Mann zusammenträgt. volle Begründung bescht. Jedenfalls nmb nun mehr anch die von ihm gegen eine» bekannten Berliner Bankier wegen Meineids erhobene Anklage höhere Beachtung finden als bisher. Ganz besonderes Aufsehen nmb eine Episode erregen. die nur nebenher zur Sprache kam, aber gerade in diesem Zusammenhang erwähnt werden mutz. Ein Agent RamenS Eoben gab unter seinem Eide die Aussage ab. daß der frühere prcubischc Fiiranzmiiiislcr Bitter sich durch wucherische Ausbeutung in höchst be drängter Lage besnnden und sich deshalb nach seinem Rücktritt ge- »othigt gesehen habe, durch Vermittelung von Titeln und Orden sich Geldgnellcn zu verschossen, ans denen erscincAnSbeuter speisen konnte. Diese Anssage hat nmsomehr Wahrscheinlichkeit für sich, als erst vor Kurzem von einem anderen Minister, der in Angelegenheiten des Reiches jetzt eine mahgebeiide Stiminc bcsiht, bekannt wurde, das; er sich in ähnlich bedrängter pekuniärer Lage befand, ans welcher er bekanntlich durch den Fürsten BiSmarck befreit wurde. ES er öffnet eine geradezu erschreckende Perspektive, wenn man sich vor- itellt, welchen Einllns; die gewöhnlich mir ini .Hintergründe arbei tenden Geldgeber, als welche in dem eine» Falle bekannte Ber liner Grobbankiers gcnannt wurden, mit Hilfe ihrer Agenten Melier, Eohcn und lutti guunti ans die Geschicke der ganzen Nation anS- üben können. Stur im Vorbeigehen sei hier an die Behauptung Ahlwardt's erinnert, die einen sachlichen Widerspruch nirgends erfuhr, daß der Kronprinz Friedrich Wilhelm. der spätere unglück liche Kaiser Friedrich, sich infolge seiner zahlreichen stillen Wohl- thaten derart in Wiicherhänden befand, daß seine Wechsel, die nicht unter 50 Prozent begeben worden sind, unter den schlimmsten Wucherern nmhcrliescn. Er bat mit seinen Schulden viele Jahre «venso schwer gekämpft, wie alle anderen Sterblichen es anch thrin müssen, und wie es König Ludwig von Bayern mnbte. In den vorstehenden Erörterungen ist kurz der Kernpunkt der Assaire Manchü ongedeutet; aber der eigentliche Prozeß bietet überdies eine Summe des wichtigsten Materials für die Kultur- beschichte der Gegenwart. Uns wird ein Mann Vorgefühl!, der nicht wie der Zuhälter heinzc und icln^Ehcsrau nur Vorbilder des Verbrechens kennt, ein Mann, der nicht wie jene, im Lager der Pest austvnchs und ihr früher oder später verfallen mußte, sondern rin Günstling des Glücke?, der nach sorgfältiger Erziehung zu einer überaus wichtige» Vcrlranc»Ssiclliing bei dem ehrwür digen Kaiser Wilhelm k. gelangte und durch eine wohlgcsichcrte. materielle Existenz gegen alle Versuchungen gesichert erscheinen mnsjtc. Manche, der ursprünglich Moses heißt nnd sich langsam in Manche nnd Manche verwandelte, bis er bei seinem jchi gen vornehm sranzösisch klingenden Rainen Manchü landete, benutzte seine Stellung als Geheimer hosrath i»i Ewilkabinet des hoch- scltgcn Kaisers, nni einen einträglichen Schacher mit Olden und Titeln anzuknnpsen Diese Thalsache wurde im TIseiplinarwege geahndet, indem Manchü zum Abschied gezwungen wurde; sic konnte eine gerichtliche Sühne nicht finden, da GcsetzeSparagraPhen nicht verletzt waren, doch wurde sie stillschweigend als feststehend anerkannt und wohl anch gar nicht einmal abgelcngnet. Herr Manchü bediente sich, um möglichst gedeckt zu sein, des Agenten Aron Meyer, dem er, wie der Wolf dem Fuchs, einige Bissen von der gemeinsame» Beute ablicß. Meyer war übrigens dnrch einige Spictcrassaire» bereits vor Jahre» in den angenehme» Rns ge langt, den man nach Analogie sanier Fische als „anrüchig" zu bezeichnen pflegt. Tiefer „schleppte" solche Leute, die Geld und Ehrgeiz besitzen, heran, um sie zu veranlassen, sich der Vermittelung seines ehrbaren Brotherrn zu bedienen. Als solche Ehrgeizige werden n. A. die Berliner Eommerzienrathe T. Leöin. Jacob Landsberger. Jacob und Valentin, Mannheimer. Friedländcr und Pinens gcnannt. Halten die Ehrgeizigen ihren Mammon ab gelagert. der in dein gcrichilich behandelte» Fall Thomas das Sümmchen von .M.090 Mk. vorstellte, so schnmggcltc Herr Manchü, Moses oder Manche, das Gesuch in die Hände des Kaisers, der solche Gesuche, die ihm in die Hände gelanglcn. zwar »och den Behörden zur Recherche übergab, ihre Erfüllung jedoch durch sein kaiserliches " als wümchcnk-wcrlh bezeichnet?. Tie Behörden kamen diesem diskrete» Wunsche anch. wenn irgend thnnlich, nach. Ta im kaiserlichen Eabinel täglich ganze Körbe mit Bitt schristcn ciiitressen, so liegt c» ans der Hand, i» welch enormem Maße die „Frenndschast" des Heim Manchü nützlich sein tonnte. Run Pflegte, wie cS scheint, der Mann mit den drei Rainen sich seine Remunerationen unter dem Rainen von „Wohltbätigleits- geldern" einhändigen zu lassen und in dem Gcfübl, dasEompiiecn zu verbinden pflegt, sich euintckender Sicherheit hinzngcbcn. Das ging auch ganz gut. bis Herr TboiuaS, früher ei» steimeicbcr und nebenbei blichst wohlthätiger Fabulant, ihm die erwähnte Enmme zuslcllcn ließ, um in den Besitz dc-S Titels als Eommerzienral!) zu aelanacn. Manchü setzte die Erfüllung dieses Wunsches nicht durch, wahrscheinlich weit ihm Thomas noch nicht „reit" schien nnd er ihn noch etwas „bluten" lassen wollte; Thomas Vcrtvr sein Ber- möaen in Spekulationen nnd verlangte tein Geld zurück. Als ihm dasselhe nicht in vollem Umfange auSgchündigt wnrdc, erfolgte die Strafanzeige und dann der Prozeß, der jochen mit der Vcrurtbeib ring der Herren Manchü und Meyer zu Gesängnißstraieii endete nnd ganz entschieden »nd trotz der Zurüclhaltnng, deren man sich anaciischcintich im Gerichlciaale hcsloißigie, ein trauriges Seiten- slück zu dem berüchtigten Wilson Eassarci-Lkandal in Paris bildet. Wie». Tei» Fremdenblatl zufolge erfolgt die Rückkehr dca Ezaren von Tänemark nach der Krim ans dem bequemeren »nd kürzeren Seewege — Tas Fremdenblatt theilt mit. daß die Be gegnung Giers' und Rndini's beschlossen worden lei. sobald der Entschluß Gier» seslstand, seine» Urlaub in Italien zuznbringc». Die Regierungen in Wien und Berlin hätten von der Begegnung Kenn»,»; gehabt Tie ,R. Fr. Pr." betont, Rudini habe die Bündnißtrcne Italiens wiederholt so entschieden ansgcwroche». dax cs beleidigend wäre, seine Worte nicht alö den Ausdruck seiner innersten Ueberzcngung gelten z» lasse». Die „Presse" sieht eben falls in der Begegnung absolut nichts BeilnruhigciideS. sondern ein crnriitcs. wcrlhvolleS FricdenSsmnptom Wien Abgeordnelciibans. Der Präsident stellte fest, daß ei» Abgeordneter während der letzten Sitzung vernicht habe, auf de» Stimmzetteln, welche für eine vmznnchmende Ersatzwahl in einem Anslchiii; vcrthcilt waren, den Namen eines Kandidaten zu streiche» und durch einen cmdkte» zu ersetzen. Unter andere» seien t Stimmzetlel Abwesender geändert worden. tEntrüstnngsrnsc.s Ter betreuende Abgeordnete sei vor daS Präsidium zu rmc» und ihm die sälligc Unzulässigkeit eines solchen Borgnnges am das Ent- schicdensle vvigrhatlen worden. Ein weiteres Eingreifen des Prä sidiums sei nnihnnlich, da die Geichästsordnung für einen derarti ge» Vorgang, der unmöglich habe voranSgesehcn werden können cledhasie Zustimmung) und seit dcni Bestände des Parlamentaris mus in Oesterreich noch nicht vorgckommen lei. leine Bestimmung enthalte. Er müsse über den Vorgang, der sich eigentlich von selbst richte (Zustimmung), seine ganz entschiedene Mißbilligung anS- sprechen und daran sein lebhaftes Bedauern knüpfen, daß die Ge- schäslsordnuiig leider keine Handhabe biete, jene Ecnsur zu verfügen, die eine iolche Unjukümmlichkeit erhciichcn würde. (Lebhafter Bei fall, Händcllatschen > Schneider erklärte, er habe nur solche Stimm zettel geändert, deren Jiibaber dies gestatteten. Ten vier vom Prä sidenten erwähnten abwesenden Abgeordneten habe er die von ihm hm die Arn»>ch»'tib- m,d Aenisprtch-Pcptchte vom Il>. October. Berlin. Die „Post" sag! i» einer Besplechmig des sächsi schen WahlresulialeS, die Wahlergebnisse in Sachsen zeigen wiederum den großen Werth rinrr P sten Organisation. Sowohl National liberale als Kvnscwnlibc besitzen in Sachsen eine solche Organi- saiivn. Möge ihr Ersolq unS ancifcrn. ihren Beiipiele» zu solgen. — Ter Reichskanzler bat beim BnndcSr.ilh dic probcwciie Ver wendung von O.nilliiiigSke.rlcn der Jnvalidiläls- nnd AlterSbe>'- sichening ans einem neuen Stofs unter Vcrtheilnng derselben ans einzelnen Versichernngsanliallrn beantragt. Tcr Stofs besteht ans 5" Proz. Erltnloic. R>—00 Pro;. Leinen. 20-25 Proz. Baumwolle. Mil Verwendung dcsseldcn wird eine Vcriiiindenmg der Ticke, des Gewichts nnd dc-S Helslellaiigspiriies der Karten erreicht. Tr» Klagen darüber, daß dic Bcitcagsmarlen ans den Ouiltnngskarte» schlecht hafte», wird durch Verwendung eines anderen Klcl'üoücS ahgehoiscn. Der Antrag stand ans der heutigen Tagesordnung dc-s BttNdcSrathes. — Zu der Nachricht, daß hei mehreren Triwpen- > theilen ein Praktischer Vernich mit der zweijährige» Tienstzcit ge knackst werde, wird mitgelheilt, daß die hetrelsendcir Bataillone zur z Hälfte aus Manmcbafteii. die bereits ein Jahr gedient haben und l zur andere» Hälile aus Rclustc» gebildet werden — Eine Echöbuua s der ostnirikanitchen Scbiitzkruppc ist vorläufig nicht in s Auge ge faßt. Ueberhanpl ist keine dringliche Mebrsordenmg für Lstafrika zu erwarten. Tie Einnahmen nnd Ausgaben werden voraussicht lich niil zwei Millionen halancircn. Tie Zolleinnahiiien haben sich hedcntend gehoben. — Amllichen Belichten zufolge bat die Maul nnd Klauenseuche im Dcnlühe» Reiche im zweiten Vierteljahre er heblich abaeuoimnen. — Ter denlsche Gesandte in Washington, Gias Areo Valley, der sich am Z2, d. M. in der Klinik des Pro fcssorS von Bergmann einer Operation nntcrzoacn, ist vergangene Nacht daselbst verstorben. Ter „Rcichsanzeiger" widmet dem Ver storbenen eine» warmen Nach»». — Am Dienstag wurde ans j Schloß Ticshartmannsdorf bei Hirschbcrg i» Schlesien die Ver mählung der ältesten Tochter dcS Grafen Ferdinand Harrack', ats hervorragender Maler bekannt, und der Gräfin Helene ged Gräfin PonrlalcS. mit dem Legalionsiclrelär bei der sächsiichcn Gesandt schaft in Berlin, Grase» Vitzthum von Eckstädt, geleiert. H ambnrg. Die Ablösung der Mannschaften für daS ostasri- kaiiischc Geschwader in der Stärke von 60 Mann schiffte sich henlc Mittag auf dem Dampfer „Reichstag" nach Ostasrika ein. -- Tic „Hamb. Nachrichten" führe» ans. i» den leitenden russnchen Kreisen herrsche die Uebrrzengnng. daß. so lange der jetzige Ezm regiere und Giers Minister dcS Arnßcren sei, kein Krieg gegen Deutsch land entstehen könne. Tcr Ezar werde die ictzigr Stellung Ruß lands nickt arif'S Spiel setzen, um für Frankreich die Kastanien aus dem Feuer z» holen. Erfurt. In der he»tiaeii Sitzung dcS sozialistischen Partei tages erstattete Auer den Geschäftsbericht des Parteivorstaiides, welchen er mit einem heftigen Angriff aus die Opposition schloß. Er ries derselben zu. sie möge ihre Anschuldigungen beweisen oder sie widerrufen, sonst sei das Tischtuch zwischen ihnen entzwei. Seitens der Opposition sprach Werner, welcher seinerseits die Frak tion heftig augriff. Heute trafen Delegirte aus Holland und Oesterreich ein. Ferner gingen Grüße ein vom Gencralrath des französischen ÄrbeiterrathkS. Ttencr angewiesen, dicic Stimmzettel nicht einzinammcln. Im Ganzen habe er 8—io Stimmzettel geändert. Er bedauere, durch die Bcrmuug zum Präsidenten gehindert worden z» iein. weiter zu agilsten, damit sein Kandidat die ihm noch fehlenden sechs Stimmen erhalte. (Ter Präsident ruft Schneider zur Ordnung.) Er (Schneider) haste daS Parlament für keine Volksvertretung, sondern für eine Eliguenvertretnug (langanhaltcnde Unruhe und Eirlrüstiingsruse.) Gras Hohenwart bezcichnet die Bchauviung, daß die betreuenden Abgeordneten mit der Acndcrung ilaer Sliiiuiizcllet kiiiverslailden gewesen seien, als unwahr. (Lebhafter Beifall.) Eaniie S. Tcr seit mehreren Jahren hier wohnende Nihilist Alisow ist anSgcwicien worden. ! B r >'i! seI. Tie Regierung legte den Kammern bei deren j Wiedenusamnieistutl einen Entwurf vor, bctrcsscud die Errichtung 'eines Obcr-Arbcitsrathcs analog des schon bestehenden Ober- JnduslrierathcS. Tcr Ober-ArbcitSrath soll aus 48 Mitgliedern bestehen, von denen se 10 vom König und den Arbeitgebern er nannt und 16 von den Arbeitern gewählt werde». London. TaS englische Auswärtige Amt^ warnt abermals vor der Auswanderung nach Brasilien, da in Santes das gelbe Fieber und in Rio de Janeiro dic Pocke» mikgcbrochen wie». — Tie Eristcbccichle drückten hier den WcizeiwrciS per Omaner von 40 Schilling 8 Pence aus 01 Schilling 10 Pence herab. Ein weiteres Fallen der Preise wird erwartet. — Infolge des gestern und beule Rächt in ganz England wnkheudcn Orkans wurde die große Brücke bei Toner schwer geschädigt. In Piro warf der Stium ei» EirlttSgebändc um. während eine Vorstellung darin stgllsand. Eine große Anzahl von Kindern wurde schwer verletz!. London. Taö englische Stmdikal zur Herstellung der süd- tripolilanstche» Eisenbahn und deren Fortsetzung durch die Sahara nach dem Sudan hat diesen Plan vorläufig aufgegcben, da die nach Tripolis gesandte» Ingenieure dessen UnanSsührharkcit ange sichts der enropafeindiichc» Haltung der Stämme im Süden von Tripolis lvnslalirt haben. Pctcrsbnr g. Abgesandte dcS Koschiitcnstainmes (Kasch- gar) suchten um Einverleibung desselben in Rußland nach. Warschau Tcr Ober Iioveklor de-S Grasen Renard in Sielee, ei» preußischer llntertban. Namens Pohl, der 00 Jahre diew Stellung leitet, wurde anSgewicicn nnd zmangsweije über die Gienze gebracht. Tic AiiSweo'iingeii deutscher Unterthanen aus dem Königreich Polen nehmen in letzterer Zeit große Dimensionen an N cwnork In Tipton (Indiana) erplvdirte in einer Faktorei ein Tampskesscl, wodurch 50 Männer und Knaben ichwer verletzt wurdcn Tie Berliner Börse eröfsneke ans JnkervenlionS-Käusc i» lntsstchcn Anleihen nnd Noten mit fester Tendenz. Ter Verkehr war indeß nur AnwngS in Banken, rnstilchcn Wertben und Berg- wcrkspapicren belebt. Im klebrigen benschte Reserve vor. Banken stellten sich durchweg etwas besser. Ans dem Bergwerks-Aktien markt bestand für Eisenweithe, besonders Bochnmer, Tcckungs- begchr. Estenbabncn ielir still, fremde Renten fest. Kassavcrlchi ruhig, ziemlich scsi. Dcistiche Fonds besser, Serips etwas nbge- fchwächt. Privat-TiSkont O'/i Prozent. Nachbvrsc ziemlich fest. — Wetter : Regen, Nordwind. G r»» r««r I V-. Ire»» rrr.aa. Staate», r<z,za, Lom». va,I". «aNzter —. t»r>>k. Uaa. »al»e. aa.la, Ltscaaio 174,70. Lrr«»». St. N!t>M. e,»r« —. weUenttraiku —. ^ls« S»rt«. «»!»». »Iriiic »0.17, «»l»t«, »0>,7.'i, A«»ttk»,r »a,3,i. Staate- »a»» «;ea 2.->. »«mdardcn 04Z.7.-I. da. Srt-rttitk» —. Spanier L8> ,. ckaqvtcr 400,00. Litomancn 5>I7.»0, VSromvir !>40,00. gcst S » r t ». »r-»»tle» ISck,»<».> »rnr» »cr tclbr 20 80. »rr Aan Sp, U 28 00, writiir»». «»trtln« orr Ortbr. 80.00. »er Januar-April 40,Lo, striqrnd. OtnON »rr Oktober 00,00. »er Januar-April 72.no, wciaicnd. »«»«r»»m. «ro»n'te» >eoa»g,. Llrizru »er «ovcmber 20S, per »iiiic 272. Stoogci, per Oktober 2st. »cr Miirz 244. OertlicheS nnd Sächsisches. — Nach der soeben erlassenen Bekanntmachung des Gcsammt- ininisteriiiins bat Sc. Majestät der König beschlossen, dic Stände deS Königreichs Sachsen zum ordentlichen Landtag am den 11. November d. I cinbernfcn zn lassen. Es werden an die Mitglieder beider ständischer Kammern »och besondere Missivcn aus dem Ministerium des Innern ergehen — Auf GrüUcnbnlgcr Revier wnr-cn vorgestern 3 .Hirsche. 6 «tück Wild und 2 Füchse zur Strecke gebracht. Davon esteglc Sc. Majestät der König I Gabler. 2 Stück Wild und 1 Fnchs — Am 14. d. M. wurde aus Mailand gemeldet, daß dort seil zwei Tagen Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg in strengen, Inkognito weile. Am 12. speiste der Prinz an der Hoslaset st, Monzci. Vorgestern bcinchte er in Streß, dic Heizogin von Genua — Se. Köiiigl. Hoheit Prinz M a r trifft am Sonnabend zur Fortsetzung seiner Studien wieder in Leipzig ein. während die PfmiS's «U; KiiiScrmilch. LL VresSlirr Nslkkrei Geör. Pfund, Vastzurr-r. 41/^2
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