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Dresdner Nachrichten : 26.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189110266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-26
- Monat1891-10
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.10.1891
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Mnlchtu», vir k, de, Go«»abend.N»»«er «Mfll-cklcher nwüh». te». in Gegenwart Gr. Ezc. des Kultusminister» v. Gerber und sümmtlicher Prosefforen und Docentrn der Universität, sowie einer größere» Anzahl eingrladener Ehrengäste Dt« Festrede hielt Ge heimer Hosrath Professor Dr. Kreist, Oberbtblioivekar «» der Uni versität. weitere Ansprachen wurde» gehalten , von Sr. Ere. de« Kultusminister. sowie vom Rektor Dr VtnddG Ln die Feier schloß sich eine Besichtigung der Bibliothek durch die Anwesenden unter Führuna der Oberdidliothekare. Nachmittags war in Krast's Hotel de Pruste ein stattliche» osficielleS Diner hergerichtet an welchen, unter Vorsitz des Herrn Premier-Ministers auch «m Theil der Ehreugäste und Eingeladenen Theil nah«. — Io, Dorte Meuten ist da- Gut des Gemeindevorstand«» Müller mit allen Erntevorrätben niedergedrannt. — Die Tiphtheriti» nimmt in Pegau immer mehr zu. Neben wiederholten Toderfällen in der Kiuderwelt werden täglich neue Krankbeitssäüe genreldet. — Der an« DieuStag. den 30. dS . auf Hauptbahnhof Chem nitz durch Uedenahremverden gräßlich verstümmelte Rangirer Pohl ist nachträglich seinen schweren Verwundungen erlegen und am Freitag Nachmittag beerdigt worden — I» der Lsirchdrurkeret von Ernst Mauckisch i» Freiberg, in welcher der ^Freiderger Anzrigcr" bergeitellt wird, hat am Freitag Abend eine Anrahl Setzer die Arbeit ivsort »iedergelegt, und eine weitere Anjahl hat ihre Kündigung einaereich». — M o l ch ! » k » d o u a »tt a > t or o I te eII. Ve«i»ii der Lo»„<ibe>»v t« Siriuium ft,>Il«e»»„bc„e» orbeulliche» vreueraldertammtun, »ertchttgle der «utNchisriild die i» Onat vorliegeiide ipttoicc Sabi». da«! ,»» »eteNUche»,»rü,i- ürn te»e ,'a.a»» Ntk. iveiche cur btültftell»»« «»I Nu>>e»tli»be »orietchlaae» waren, „„ree »,e Nviihrewunaen taUeu. Der durch biete <>rrü»d»nm« >rel„e- wordene Minderdelrag «ür ranlieme» wir» dem clewt»» ituirtro» ru>, eich lagen. Die Dividende wurde i» der oor«etchlo,»i>eu VSde da» 12.» Pro« «k»edui>,t und «tia»„l dieietde vo» Pionta« ad «t>, Dredde« det Philip« NNmeoer) ,ur Nuicobtu»,,. Die Ge»era>vertauil»i»»a. »»eiche vo» IN Nclionüre» wir I >av Neue» deiucht war. deichlotc lodam, einiumwia. de» «utiichldraih ju rnuSchiiaen, im PedaristaUe eine iinvoNirtaritch iicher «n ileUende Nnieide di« ,»r i»Sde von 40ri oao P>r. aui,u„ebi„e» UN» wltdlie den .inaichkideiiSt» e>t»rn Viiiikitr >>re»e. Ueipjig. «er «ceiamntio» wieder. Die «»»Nidien tür da» lautende ^«adr n»n- de» von »er Direetio» in«ol,e «eurrdin,« jahiretch ei»,e,a»ge»er N»ttr«,e al» lrtzr detriedige»» deceichnel. — Zn »rr «t>chaeIi.QwirlaI«-ei»w', »er dieftge» rtttchner. und Taveitrer-Inauni wurde »unächft etn neue« In»u»««miia>ted vom Vorusteilde». Odern,,Mer Schutze. willkommen »edetde» : todann ertotale die Nutaa dme von 3 pebrltiigen. towle vte Pen. beziu. Wiederwadi »an 3 Preil- gerichwuitlaiieder» und 2 rch»iau«lch»dmi»,,Iiedrr». Der te»i,e S>a»d dcr U»lerttnu>liig»kal!e tür durchrelieiide cSebilte» wurde einer teddatle» grörierun« unierzo„e». woiüver man tckiiedüch mii derabtenu»« der kiiizeliie» Unter- tlüw»iii«beiriti,k zu weiieren Punkten der Ia«e«or0iuii>lr »deruina. Der Vor- NUende »eikiiiidel». »M> «eurer v di>»iche an Stelle de« we,e» «raiildell au« dem SchuiauOchutz «»«»etchtOkiie» NoUegea Peieditch zu,u Schuivorttaa» ,e- wüdil und »atz ieriier r»e edrenwende«. «reue« «OtgUeb der ^»u»„« »«Ue,e rtedlnann te».. bei «eteaeicheit tcine« üatitdriae» Meifter-und PUr,erl»diii,um« um gdreniuitgiiede der Iuuun« eruannl worden tet. Dre-be». am 23. Oklader. Barometer nach Odtiker wie,an» vor«. BSiol» rwailtlratz« 2). «achmiira,« 2 Udr : 71V «lUluueler. I «etaUe«. Nu»- iichlen l veiler. Uerwomeiro,ravd nach Neaumur. Demveramr: hüchlle l3 »rad WLrme. niebitaNe 3 «ra» WLrme. Heiler. Oltwnid. Wetterbericht deS K. S. Mckeorol. Iiislimts in Chemnitz v. 25. ^cl. c r t. BoSb. . . Havalanb« Mcmet. . oamdlira. 0» Hern» . «iimde,> viir VU>«. i Welirr. l». c r I. »«e Lin« > «Veiler. — i »»euiiUtz. 738 «Ul «euer 733 «UH holddt». - 7 «in, . . 3K » tetitit Nebel 61 «a Ittchl Nedtl 1- 3 Vro« . . . 36 »SV le'ckil detik« 37 inro lttchlNt»«! ^lv *eier«»r« 36 re lentit ivoltknl. —! — i — — peniianiitl 62 6 tchwoa, de»e<rr 3.6 6« tLwach Nk»tl il- 7 rcieft . . 6» Nut baUibe». 36 !w mStzi« Nebel 1- 7 *dce«eec> 6l!> leicht bolddr». tische» um bere brreit« «»tseent batte, eine Resolution rur Annahme ,u bringen, welche bas Verhalten der Opposition mißbilligt und der Jraknoi der Parte« «ach wie doe ihr vertrauen bekundet. eine« vitzdlattes, welches öle Grasen von Droste-Bilcheiing Freifrau von Droste-Lilchering 3 Nach einer »temtich küdie« Nacht, »le Im »edir«r da« Ddermometer unter Null aedrachi dadeu dürfte und starker NedelbNdu», am Morae» ,ei,te »er Ia, we»ia Perandkruiig -egen die «Vortage i imr »te Wintiichtung ging weiter Uder nach Nord. TasieSsieschtchte. Deutsches Reich. TaS würltemdergische StaalSminislerium übeimillcll»: dem Praudium der Abgeordnetenkammer eine» Gesetz- enlwnis beircisend die Crböhnng der Civilline sur König Wilhelm ll Dem Vernehme» nach belrägl die Mehrsorderung gegen scilher AX>,iXü.' Mark. Das „Volk" bemerkt ;» der Mittheilung der »Nordd. Allg. Ztg.", daß im Fall Bleichroder eine Prmung des SachverlialkS keinen Anlaß ;u slraigerichilicherMaßnahme ergeben habe : Die Mittlieilung wird vo» gewisse» Blättern als onchos behandelt. Wir lege» derselben gar keine Bedeutung bei. Sic kann aus Glaubwürdigkeit keinen Anspruch machen, da dekannllicb Herr v. Bieiebrodec und die .Nordd. Allg. Ztg." auf das Engste verbunden sind. Tie .maßgebende Stelle" onnte hier weit eher Herr Weber, der Agenl BleichroderS. als unsere Regierung sein Wir wollen vielmehr annehmen, nachdem Seine Majeslar der Kaiser Kennnuß von der Angelegenheit genommen hat und nachdem der neue Bcrirag Bleich- rödcrS mit der Ina» Croner bekannt geworden ist, daß eine neue Unlcrsuchung eingelcitet werden wird. In zahlreichen Drurlereien Berlins nnd anderer Städte Deutsch lands haben am Sonnabend seitens des Personals, insbesondere der Verbandssetzer. Kündigungen deS Aibeitsoerhälinisses zum 7. Nov. staltgrsunden. In Berlin kiindiglen insgeiammt 2524 Setzer. Das Kapitel „Lrden und Titel" wird seit dem Prozeß Manche in der Presse vieliach bedandelt. Die .Wrser-Ztg." meint. eS i'ei nicht ganz aussichtslos und sicherlich nicht unpatrioluch. gegen die Unnatnrlichkeiten und Häßlichkeiten, die bei uns Gesellschaft und StaalSwejen zu überwuchern drohen, daS Wort zu ergreifen und den durch Gewohnheit adstumpseiiden Sinn für das Lächerliche der Sankt Petersburger und Pekinger Ideale von Zeit zu Zeit wieder zu scharfen. „Andere Volker", lagt daS Blatt, „haben vielleicht in anderen Lastern vielleicht in schlimmeren Dingen den Vorrang vor uns. aber das ist kein Grund für uns. die Hände selbstgefällig in den Schooß zu legen und Golt zu danken, daß wir so relativ musterhaft sind. ES ist leider unzweiselhasl. daß. lo reich auch die übrigen Volker des Lceidenls an Zöpsen sozialer Eitelkeit sein mögen, Deulschland sie doch sämmllich weit überlrifst an Masse«: der.Roldbentsche» Re^oew". Rockfndrt behandelte, tft vom we«en veleldiaun, der ventorbenen a, an «elcher bekanvtltch der billige ock von Trier var Zeiten einmal eine wtmderdarr Heilung be wirkt baden soll, verklaat worben. Nach dem .Verl. Tagebl." ist tn Grat der flüchtia anvordenr und wegen Sullichkeit-verdreche« steckbrieflich verfolgte Pastor Harder au» Writzensee Hel Berlin festgenommen worden. Während de» letzten Sturmes in der Nordsee ging ein noch unbekannter großer Dampfer unter. Die Küste war In der Gegend von Kirkraldv nnt Wrackstücken bedeckt. In dem Dorfe Nothfelden (Provinz Hessen. Kreis Wolfhagen) sind elf Wohnhäuser mit gefüllten Scheunen abgebrannt. Sechzehn Familien, von denen einige nicht versichert waren, sind nddach>>>» Das Feuer rntsiand in Folge UeberspringrnS von Funken aus dem Schlot einer Dampidreschmaschine. Ungarn. Der Streit zwilchen dem Justizminister Snlagvi und dem Abgeordneten Hvransku wurde in friedlicher Weife bei gelegt. iodaß kein Duell statlsindet. Frankreich. In Beaucaire erreichte die Rhone eine Höhe von 0.50 Meter» über bei» niedrigsten Wasserstand und begann von ba langsam zu fallen, indessen droht weiter Regen. In BagnotS erreicht daS Wachsttmm deS Coze bereits 9.50 Meter, was iril dem Iabre U4l2 nicht voraekonnnen ist. Die Ortschaften CompS und VallabrögneS sind völlig vom Wasser eingrschlvssen und werde» täglich von Nimes mit Brot und Fleisch versorgt, in beide» Orte» wird der Pvstdirnsl mit Kalme» besorgt. Italien. DaS Komilee für den Friedenskongreß in Rom erlhklite ieiitkm Präsidenten Bonahi eine VertrauenSerkläruna. Der Antrag, die rl>ak lothringische Frage in die Tagesordnung deS Kongresses autznnrlimr». winde abaelelnit. Kamwerprändent Bianrheri hat aus wiederholte- dringendes Ersuche» Pandolsi'S den iitorsitz tm Komitee für die inteiparlamentarische Konferenz ange- nommcn. Es liegen jetzt ausführliche Nachlichten aus Paiitellerla vor. DaS Erdbeben begann Mittwoch, den l4 Oktober. Nachmittags 3 Ubr. mit einem leichte» Erdstöße, dem unterildischeS Rollen folgte Diese Stöße wiederholten sich in Zwischenräumen von zwei Stunden bis »m 1> Uhr Nachts. Sic waren indessen so unbe deutend. daß sich die Bewohner der Iniel nicht auiregten. Um l Udr NachtS erfolgte jedoch ein so deftiger Stoß, daß alle Leute aus de» Häusern flohen. Um 3 Ukr 2>» Minulen warf ein neuer Erdstoß vier Häuser ei», wobei aber Niemand zu Schaden kam De» ganzen 15. 16. und 17 Oktober hindurch solglen sich die Erdstöße regelmäßig alle zwei Stunde». Unter diesen Umständen wagte »atuilich Niemand, sei» Haus z» beziehe». Die Bevölkerung hauste aus de» Felder» oder i» Baiken. die auf der Rlirde verankert wurde». Am Sonnabend, de» 17. Oktober, bemeikte der Sindaco FraricrScv Valenza zuerst den neue» Vulkan im Meere. Das Volt eilte herbei, um die wunderbare Erscheinung anriistaunen Mit dein Entstehen de- neuen Vulkans wurden dir Erdstöße weniger tieilig, und die Ruhe kehrte unter die Bevölkerung zurück Am folgenden Tage ließ sich der Sindaco mit einige» ungesehenen Bälger» zu dcr neuen Iniel lsinanSrudc>n. Sic mißt 7t» Meter in der Länge und 2» Meier i» der Brrile. Ihre höchste Erhebung über die Meeresoberfläche beträgt etwa Ist Meter. Der Schaden, der durch das Erdbeben ongerichtei wurde. l<e>chränkl sich ans den Einsturz und die Beschädig»»» zahlreicher Häuser. Am Montag telegraphirten die Einwohiler vo» Paistelleua an König Hnmbcrl und baten um Entsend»»« eines Kuvgsichisses nach der Iniel. Der Bitte ist bereits Folge gegeben w -rden. Die Erdstöße dauern fort, nehincn aber beständig an Heiligkeit ab. Auch das unterirdische Rolle» hat sich verloren Die Bewohner drr Insel haben cs jedoch noch nicht gewagt, ihre Häuier wieder zu beziehen. SVnnicu. In den Provinzen Granada »nd Almcria dauern die Uebeiichiveminiiiigc» iort der Schaden ist erheblich, mehrere Orischstleii sind fast gänzlich zerstört. England. Die Tlicmie ist um 24 Zoll gestiegen. DaS Hoch. Wasser zerstörte die Rheder« in Hambiedoii; der Schäden ist unbe rechenbar. ^ FA. Paullne Ulrich gastkrk übewwrg«». Kittlst und Wissenschaft. I Königl. Hosopcr. Vor übcrsutttem Hauie hat yestern die erste Anssuhrung von „AsraSl". Legende in vier Anmigen von A. Franchelti. stattgeiniiden. Tw Hand- Hastigkeit. an pedantischer Klassifikalivn, an Aufdringlichkeit der äußeren Formen und auch, nach unserem Gcfüblr tvcnigstenS. an Geichmacklosigkeit. Man sagt, daß für irden Buchstaben unseres Alphabets w»r einen niit Rath zusammengesetzten Titel ausweijen können. L und D natürlich ausgenommen, und daß nur aus U sich kein Rath meldet außer Uiirath. Und all' diele Titel sind in Verkehr und Umgang lebendig, wennschon oft genug ohne alle Substanz. Man sagt, daß an Kombinationen, deren die preußischen OrdenSbekorationen fähig sind, es viele Hunderte giebt, »nd daß Niemand, seil dem Tode Kaiser Wilhelm s l-, sie alle kennt. Tatz ferner unsere deutschen Titel in Komposition und Klang etwas Kleinstädtisches. Unästhetisches haben, beweist der Eindruck, den sie machen, sobald sie mit wirklich großen Namen zusammentreffen. Hotrath von Schiller zum Beispiel! Jndeß das ist nicht das »schlimmste. Tie eigentliche beklagenswerthe Seite der Sache liegt darin, daß allmählich hinter dem »ch ausdreitendcn Rang-, Titel- und Ordens-Sustcm der Mensch, der rein persönliche Wecth in den Hintergrund verschwindet und der Umstand, wie Einer heißt, wich tiger wird, als was Einer ist. So hängt schließlich diese aus den ersten Blicke obeisiächliche Entstellung doch mit tieferen Schaden rusammen." lieber eine stürmische sozialdemokratische Versammlung in Magdeburg wird Folgendes berichtet: In der Vrrsaruwlung waren anwesend die Abgg. Back. Molkenbuhr und Ewald, ebenso die beiden Berliner Oppositionellen Werner und Wildberger. Seitens der beiden Letzteren war es aus eine Ueberrumpelung abgesehen doch hatte dir Parteileitung, welche zur Fraktion halt, rechtzeitig etwa» Wind bekommen und sich an Bebel um Hilf« gewandt, die auch durch das Ueberwirden der drei Abgesandten gewahrt wurde Schon der der Bureauwahl zeigte eS sich, daß die Anhänger der Fraktion in der großen Mehrheit waren, welche Wahrnehmung den zuerst zum Worte kommenden Telegirten Schnitze in eine derartige Erregung verletzte, daß er sich in den gröbsten Schmähungen gegen den Parteivorstand, wie gegen die Anwesenden erging. Charakte ristisch war die Bemerkung dieses Fanatikers, daß dcr Schwerpunkt der sozialdemokratischen Sache nicht im Parlamente, sondern cm der Straße liege, oder mit anderen Worten auf dcr Barrikade. Auch der zweite Delegirte Bälge sprach sich in ähnlicher Weise aus und wurde wie sein Vorgänger in der klinischsten Weise bei einzelnen Kraststellen der Rede npostrophirt. Als die Magdeburger Koryphäen der Partei zum Worte kamen und aus einander eine derartige Fluch von Schmähungen häuften, glich die Versammlung zeitweise einem wahren Chaos. Tie Empörung war eine gewaltige und einer Frau, der Gattin deS Redakteurs Dr. Lux. war er Vor behalten. dieses Treiben zu brandmarken. Diese Dame hatte den Much, sich zum Worte zu melden und den Versammelten die Worte entgegen zu schleudern: »Parteigenossen. eS ist eine Schmach und Schande, daß hier in dieser Weise gesaselt und verleumdet, anstatt tür da» Wohl de, Partei berathen wird." Rach dieser Hochdrama- i;. Fonlana. Musik von lung. die ohne das dem Tcxlbuchc beigcgcbene Vorwort nicht leicht verständlich ist, macht eher den Eindruck eines Oratoriums und Passionsspieles und den einer Ferne, als den einer Oper. Sie besteht i» einer Reihe von szenische», leicht aneinander gerechten Bildern, die metsl nur aus den blolze» äutzcrlrchen Effekt hinzsclen und innerlich nicht berühren. T lese Handlung »adrt zieh aus einer ganzen Apotheke von allein möalicyc» und unmögliche» ihenkralische» Auswande. Die Musik Franchclll's ist in dcr Hauplsachc unler dem Grsichlspunkte einer mit Talent, Fleiß und gutem Geschmack alrangirten Auc.stattuilgsmnsik zu beurlhcilcn. Sie ist so gut wie gänzlich stillos inioler». als sie sich die Vorzüge der verschiedensten Kunstrichtungen anzueignen bestrebt und vornehmlich Eilate von Verdi und Boilo, Gaunod und Bizct und ganz besonders und namenllich auch von Richard Wagner cnlhälk. Vo» Letzterem hört man neben Lohcngrin. Tristan und Palsisal sehr osk wörtlich die Nibelungen und auffallender Wciie anch ganze Accordiolgen aus Rbcingvld, hier noch dazu von den gleichen Instrumenten ausge- fuhrt wie dort. Ein Blick in den Bvitv'jchcii Mephistophele- belchri. daß das zweite Bild des ersten Alle« und da» Schlußtableau von „Asraöl" dieiem nachgebildet sind. Aach Goldmark und Maffenet haben chren gmcn Anthell an dem Werk. An Melodiken ist Feanchetti nicht sehr reich, und wenn ernr solche aussällt, io hat man sie entweder schon ähnlich gebärt, oder sie verläuft im Lande und wird durch gänzlich ttnmoitvirlen Takttvechiel. durch harmo nische Härten, grsuchte und svr>.ilte Rhylhmcn und cnharmoiiffche Verwechselungen verzerrt und zu dem Gegeniheil von Dem ver bildet. waS sie sein sollen. Tie Vorzüge der Musik bestehen zu nächst in der Noblesse der Arbeit, die den Evmvonstlcn in Allem leitet. Nirgends wird er trivial, und ielir ost licicrt er den Beweis, daß er nach hohen Zielen strebt. Das Oe^-siur-Adagio im zweiten Bilde, die Zigeuncrchüre, das nach Tiistan'ichem Muster gearbeilele Lirbeeduett des drillen Alles (welcher Akt. nebenbei gesagt, dcr musikallich beste ist.) waren sogar, dank dcr mcistectichen Darstellung Frl. Mallens und der lehr anerkeniicnsiverihe» Leistungen vcS Herrn Gritzinger von tiesergehender Wirkung, wenn sich, wie schon gesagt. daS Angcleirne auch in keiner der genannte» Nnmmern verkennen läßt. Die Ausstattung — eine Sehenswürdigkeit allerersten Rangcs — ist märchcnhait schön »nd von geradezu berückendem Eindrücke, lieber all' diesen herrlichen äußrilichcn Effekten, die mit großer Meisterjchast bewirkt sind, veMißt man lehr oft de» Hauptfaktor des Ganzen — die Musik. Tie Ausführung verlies in seitener Vollkommenheit. Generalmusikdirektor Schuch, der im Verein mit der Königl. Kapelle wieder die Seele de» Ganzen bildete, leitete das Werk mit bewunderungswürdiger Hingebung, und die Mallen. Wittich. Fil. v. Ehavanne und Herr Gritzinger jetzien ihre Meißner Gtadttheater als Medea. . — I von dem »vettverbretteten und vielaekesenen Werk . N« «- brandt als Sriieder* ist soeben die 37.. völlig mnge- arbeitete Auflage erschienen. In einem Abschnitte, .Jugend und Juden" betitelt, welcher die deutschen Kunstverdältntlse und dt« Presse berührt, sagt der Vcisasser Folgendes: „Der jüdische Edarakler. welcher so s*m mit Zola winpathlsirt. ist wie dieser de« reludeulscheu Wesen emes Walther von der Bogeltvelde, Dürer. Mozart völlig entgegengesedt: will der Deutsche sich vielem zu-, so muß er sich, jenem abivenden: mag er Kind wie Mozart oder Mann wie Bismarck fein, immer bleibt er der Anllood« des Juden. Diese unüberbrückbare Kluft zwischen beiden Rassen ist die »gegebene Größe", von der eine dauernde Regelung ihres Perhällnisse« zu einander auSgehen muß — sei es im »reundlichen. sei es im »kindlichen Sinne. Gegenwärtig wird freilich fast nur der letztere in Frage kommen, entsprechend dem niedrigen sittlichen Niveau de» beultgen Judenlhums. Der heutige aemei»e Jude fragt in poliiiicben. geistigen u. s. w. Dingen nicht: ist diese Sache gut oder schlecht; sondern rr fragt: nützt oder schadet sie mir. d h. de» Juden '/ DaS ist der Judasstandpunkt: durch ihn ist da» sachliche Interesse im vorhinein verrathen: er ist geradezu antisitt lich. Die bekannte jüdische Lüge, daß das Iudeniimm eine Kon fession und keine Rasse sei. hat schon Schopenhauer gegeißelt. Even oieier Philosoph hat die Schamlosigkeit als den tveieniilchllen jüdischen Eharaktrrzug bezeichnet; rr dachte dabet jedenfalls an vir moderne» Inden, weiche rr durch persönliche Beobachtung kannte: rin schamloser Mensch aber gehört nicht in anständige Gksellschait. Ter moderne Jude gleicht einem Adeligen, der ieiner Ehre verlustig ging - er ist also schlimmer daran, al» wenn er nie adelig war: er hat Kalte verloren. Und er möchte darum dir moderne Geiellichust gern ans seinen Pariastandpunkt nieder- ziehe». »Paria, leck' mir die Stiesel ab", sagte Hebbel von dm Juden und zu einem Jude», als Letzterer ibm gegenüber zudring lich ward. Die Deulschen sollte» sich dieses Wortes stets erinnern: am meiste» aus zwei wichiicze» Gebieten des öffentlichen Lebens: i» Presse »nd Theater. Die öffentliche Meinung und die Göttin der Gnechiigkril sind beide blind; leider entbehrt ie»e der Waage; vorzüalich den Jude» gegenüber. Der Journattst sollte ein Prieller dcr öffentlichen Meinung lein, oft aber ist er nur ein Psaffe der selbe». Die indisch gesinnten Zeitungen von heute zetern über den Nevtiliensonds und lebe» dcwei vielfach selbst in schimpflichster materieller Abhängigkeit von Börirnnigtadoren; e« wäre zu wünschen, baß jenen ihre heuchlerische MaSke abgerissen würde; denn r« ist gleich schlimm, ob man dein Staat oder einem Privat mann seine «,cder verkauft. Letzteres zu tdun und ErstereS zu tadeln — daS ist echt pharisäisch. Der Pharisäer bildet den Ueber- gang vom Juden zum Professor; denn alle Drei sind antichrist- lich; und alle Dre» sind aiitideutsch. Und anderSwo steht e« ähn lich. So weit die ivgrnannten Jüngstdeutschcn oder Modernen das zetzige deutsche Geistesleben bectnslusscn, gilt von ihm der Goethe sche Spruch: „Juden und Huren, die werden » fresse»." Das deutsche Theater leibst, welches sich jetzt überwiegend in den Hände» der Juden befindet, ist dadurch nnsnichidar. trivial und theilwcise unzüchtig geworden; seine Reinffzung wie Neubeiebuna gäbe mehr als einem Lessiug zu ibun. Hier thun scharfe Mittel nolk! Im Vorigen Jahrhundert ginge» Minister und Maitreffen Hand in Hand, zum Schaden des deutschen Volke»; in diesem Jahrhundert gehen Professoren und Juden Hand in Hand, zam Schaden de» deutschen Volkes. WaS einst Wvllner und die Gräfin Lichleiiau. das sind jetzt Dubais Reymond und Paul Lindau; bnbe Paare wirkte» alS säulnißerregende Keime; wir da» eine aus politischem, so da» andere ans geistigem Gebiet. Wann wird wohl dcr deutsche Dichter erscheinen, der diese in einem Drama kenn- zciclniet. wie Lessiug i» „E.niiia Galotti" und Schiller in „L>nse Mitlerin" >ene gekeimzeichnet baben / Freilich müßte eS ein Dichter sei», gegen den Ibsen noch zahm erschiene: derselbe würde durch ein Meer von Gnt und Kolli zu wate» haben, »in seinen Zweck zu erreichen. aber vielleicht würde er dcr HI. CbristophoruS sein, der den Erlöser aus seinen Schustern trägt: der den Deutjchcii daS — Kinderthnm wicderbringt. ''Anch in Schiller protestirle letz teres gegen eine greisenhafte Kultur. Möge seine Stustgarter Slatne. von Thorwatdsen geschaffen, mit ihrem Tvdtenrichtercrast für seine» eventticllrn Narbsoiger vorbildlich sein; aus ihrem eherne» Munde wird dem plchesijchcn Juden von heute sein Ur- ihcil gesprochen: Gros; Pracht und viel List Sein giansam Rüstung ist... Ei» Wörllcin kann ihn fällen. Gegen Christus wie gegen Schiller hegt bezeichnender Welse jeder echte Jude eine gngcboicne Antipathie; im günstigsten Falle ver achtet er sie: im minder günstigen Fall haßt er sie: und Beides mit gutem Grnnd; denn ihr innerstes Wesen ist dem seimgen ent gegengesetzt. Schiller muß also guserstehen!" l Wie aus Bayreuth bekannt wird, steht jetzt bezüglich der nächstjährigen Bühneniest'vieie fest, daß „Parstsall". „Tristan" .Tciiinhäuser" und »Meistersinger" zur Aufführung kommen. vermischtes. * In einem schlesischen Blaste findet sich folgende» HeirathS- aesnch: „Ein inngrS Mädchen, 18 Jahre, Besitzerin eines em- stöckigen KarroussrlS. wünscht die Vekcmntschast eines ordentlichen Herrn von angeiieluncm Aenßeren mit 1000 Mark Vermögen. Ge fällige Offerten an Fräulein Karouisklbeffperin, z. Z >n Gosla- witz b. Oppcl». — Ev. ist das Karroujsci tür NX> Thnler zu ver kaufen." Das Karroussei niit Mädchen kostet 1000 Mk., das Kar- roussrt allein 900 Mk., demnach das Mädchen allein 10v Mark Bei den thcuren Zeilen entschieden nicht z» viel " Jndelhymiius der Ainenkancr. Ein deuischamerlkamsche» Blatt bringt svigcnden originellen Hymnus: Wir haben die Mac Kinlcy-Bill, Die nnS daS Fremde nbhäst. Wer mit uns kvnkurrircir will, Ob eS bei dein nicht rappelt/ Europa zürnt »ns! Keine Spurt Sic kommen All' mit friichen Und ganz vergnügten Sinnen zur Öncazw Lxhibition. Und unser Borstcnlhier, wie fein Wird's nun in Denttchland glänzen! Es gehl wahrhaftig naser Schwer» Jetzt über alle Grenzen! Modenbricf. Dcr Poststempel theist Wien, am Dir bereits 24. Oktober. Beste Freundin! mit. daß wir den Rückzug an« getreten haben. Ich kann mir noch hinzmctzen: er war cbrenhast Madame de S. gab sich alle Mühe, u»S für die bevorstehende Saison scstzuhalten. Früher suchte sie mrS so rasch als möglich zu entsernen. Wahrscheinlich wllle ich nur als Sehenswürdrg- keit, als Rarität, nämlich als sitzengeblicbene, aber deshalb doch nicht unglückliche oder gar verzagende Braut in ihren Salons ge zeigt werden. Vielleicht wollte sie sich aucy an meinem leweiiiaeir Kummer weiden, ihn zur Staffage ihres Frohsinns machen. Wie dem iei. genug, wir reisten nach einer sehr opnienirn Festlichkeit ab. Tante Amelie voller Entsetzen über die zuletzt empfangenen » . ^ ^ ^ .. ..... - ....er Eimetzen nner vie zuletzt ganze Kunnleochatt rur den Eriolg cm nad^ wurden durch levhasten Eindrücke — die zum Fest geladenen Danieu und Herren crschrcnen und wtcdcrhollcn Hervorruf geehrt. Am Lchlutz der Oper konnte! in der Tracht der uikadischen Schäfer und Schäferinnen, sie dc- daS Pud ikum kaum rum Fvrtael ' ^ - . - Am Schluß der Oper konnte Publikum kaum ,»m Fortgehen bewogen werde», weil es sämmlliche für die musrkultsche und künstlerische An staitung beihei- ligic» Personen: Herr» Gcneralnttisikdircktor Schuch. K. K. Hof- lhratcrmnier Kautzky aus Wien. Lbermaschincnmrister Wiste, Elektriker Bahr, Ballcimcister Koller. Regisseur Ueberhorst und Hvfkapcllmrrsler NicciuS, wiederholt vor die Rampen ries. Herr mann Starcke. I Im Königl. Schauspielhaule geht heute das Shake'peare'sche Schauspiel «Im ogen" (Eymbelm) zum ersten Male in dcr Busthaupt'jchrn Bearbeitung rn Szene. Von nicht geringer Be- dcutrmg ist die zu dem Stücke gehörige Musik (Ouvclime. Zwischen akte, Melodrams rc.) von A Dietrich. Tie Musik ist ost in Eon- certen mit großem Erfolg gespielt und 'stigst als von gediegenem Werlhe anerkannt worden. A. Dietrich ist Hvskapellmerstcc in Oldenburg. f Direktor Karl hat während der langen Zeit seiner Krankheit emsig an einem neuen Weihnachtsmärchen für die Resi- denztheaterduhnr gearbeitet, das Buch aber leider nicht beendigen können. Ter Tod hat ihm die Feocr aus der Hand genommen, »nd unvollendet liegt nun daS Stück, da» ein Kaffenersvlg wrcden sollte. Um das Märchen avcr doch rn Szene gehen zu lassen, wird die Vollendung desselben von anderer «seile geplant, und so werden die kleinen und großen Freund« der Weihnachtsseerieen > auch diese« Jahr eine Kärl ich« Chnstkmd-Komödie zur Aufführung l kommen sehr«. wrglr» sich iändlich »ngenirt, sic tanzte» ganz gegen die . .. .. . .. »gegen die yerttlvende Sille ohne Handschuhe — ich voll Sehnsucht nach dem lieben behaglichen Wien Um Paris so z» goutircn wie es jetzt ist. muß man das frühere Paris nicht gesehen, nicht gekannt haben. Eigent lich ist jeder moderne Franzose Russe. Welch' rin Aufhebens, welche Herrlichkeit, als »crriich an einem Tage 240 Stück Trauer kleider sür den russischen Hoi bestellt wurden! Der betreffende Schneider hätte am liebsten Ausrufer engagirt. die das Erergniß in alle Weit tragen und eine gute Portion Ausschneidcrer hinzu- thnn. Es gab mehrere Tage lang kein .blauschwarz", sondern nur „russisch schwarz". Als zolchcs ward das Schwarz des malten schweren Woücröpes bezeichne», der nach unserem Geschmack in s Graue schimmert. Man wäre in Anbetracht dieser Thatsache fast u rinrr kleinen poliiiichen Anspielung versucht; dir Herren Russen chwärmen ja sür grau. Mit Grauen erinnere rch mich der grauen "Ailiiärmänlrl. in denen einst ein russisches Regiment in Odessa au mir voibcimarschirte. Pardon, Du beabsichtigst wögstcherivene in dcr nächsten halben Stunde zu Tische zu gehen, also: Schluß. — lieber die Schnitte, welche zu den Hoskleldern verwendet wurden, berichtete Bertha einiges Interessante. DaS gute Mädchen batte sich unter einem Vorwand in s Atelier des BeklciduugrkünstierS cingesührt. In erster Linie galt eS. den Röcken rin dcwnderc- avarieS Friyon zu geben. Gegen die englische glatte und saltenloie Form ward von vorhinein Protest eingelegt. Wie mag der brave Schneider gesessen und geflügelt und sich den »ovl zermartert
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