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Dresdner Nachrichten : 26.10.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-10-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189110266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911026
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911026
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-10
- Tag1891-10-26
- Monat1891-10
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.10.1891
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da»«, bedor er an'» Ziel gelangst «der dann, de, Triumph 1 Großartig. Uso denke TIr, Dn wolltest einen Traneranzug an- lesen. NO»d«» Ti» Dein Feind luge» milkt«: », ist entzückend. unüdertPftut/MtvoÜ «. w. Gleichwohl wärst Du ob de» strisen Borberdlattrs in Verlegenheit. und nun kommt Deine Kainnirrjlau und saut: »Meine Gnädige, mir ist et» vergönnt. der Mode einen Dienst zu leisten, de« sie weder durch O'den. noch Titel belohne» tznn. de« a» Ist überhaupt unbez-chibar. Nach sorgfrilligsicin Studium und unter Berücksichtigung der in England aeptunten Watten, boienarliaen Damencöckr. bade ich mich entschlossen. Ihr Kostüm mit einem Unlerroek zu versehen, der beinahe anliegend, reden« falls genau nach der Figur getchniite» und genäht ist Aus diesen Rock, dessen oberer Theit knapp die Hüsten umschließt, arrangirte ich leicht und arsallia da» Odelzeng. den Kachenrtr, Trtpe. Limou sine re. Ke« Mensch ahnt, dak Sie sozusagen in spanische Stiesel eingeschnürl lurd, denn d„s Ezteilrur strait dies« Ahnung Lüge». Wenn Sie nilSschieiten. sitzen oder stellen, immer werden die pla stischen Foruren zur Geltung gelangen; der Gipselpunkr de« Er folge« >v»d durch die Hilfe eines kräftigen Hustjiiges erreicht Ihr tvesentltchller Förderer und Bewunderer ist lkdoch der Sturm." — Sprache Deine Dienerin und Berlraule so utit Dir. so würdest Du wisse», welch' Machwerk der nie rastende Mvdegeist schon ge- schaffcn hat und sernerhin zu schasse» beabsichtigt. Ger-> gestehe ich ein, dak etwas Faltenwurf, der sanste Abdruck des Körpers an die ewig modern bleibende, ewig schone Antike mahne» und einer schönen Frau nur willkommen sein können. Allein, rzistirrn unter hundert Trvöne» nicht mindesten» fünfzig Häßliche, deren plumpe Führ, deren ungrnztöler Gang den sayiunnten Rock fürchten müssen? Mit einem Wort: ich halte die unlängst erfundene Trauertracht für kokett und obendrein für grausam und Tante Aurrlir stimmt mir wieder bei. Sie giebt mir jetzt io vst Recht — so ost, ach, man könnte beinah abergläubisch werden und an ihre« Verstände »Weiseln. Gesten, hatte sie » L. eine Anzahl älterer Damen um sich versammelt, die über eine neue Kopf bedeckung berietben. Tie Kapvtle ist ihnen zu winzig, sie schützt nur die Arbeit de« Friseur«, genattet auch keine breiten Linde- bänder. Nach stürmnchrm Für und Wider ward beschlossen, den rnnden alockensönnigen Hut an« schwarzem oder grauem Sriven- filz wieder in Gnaden aufnehinen n»d ihn mit einem schönen farbige» und breiten Lande auSruNatle», da« den düsteren Schalten, den der Hut über das Gesicht wirft, mildert und die Ohren Vor Zugluft bewahrt. Niemand wird über diese Neuerung froher sein, als unsere Großmütter, denn dtr gute alte Zeit slelgt i» den Filzglockenhiiten wieder vor ihnen aus. Nun mangeln noch zum Glück der Alten die Damenmänlrl mit den g>oße» Klagen, de» weite» Priestcrärmeln und den noch weiteren Mantel- taschen. Wie uns dir Kostumluiide lehrt, gab es einen Zeitnb schnitt, tn dem die Kleidung der Jugend sich Meng von der des Aller« unterschiev. Damals nahm man cs älteren Damen übel, wenn sie geblümte Helle Stoffe oder wohl gar bliiiNnlbige Llamen trugen. Gestreifte Kleider, gra» in grau oder gelb in grau und schwarz, lila mit braun und ähnliche Zusammennell ungen waren Denjenigen erlaubt, deren Taufschein als erste Zahl eine 3 oder 4 »awwies. Als Leiätz« verwendeten ältere Tamcn Spitze» und Pastementrle, jüngere Borte, Perlen. Stickerei. Heute isl'S andcrS, ganz anders. Ein Durcheinander von Putzartileln und Gewehr», die au alle verflossenen Jahrhunderte, an alle Locker und Länder erinnern, wird auf den Modrmarkl geschüttet und nun hcigt'S: zu- grrifen. Dak die Greisinnen mit dem Packet des Alters auf dem Rücken und bei» jungen He>ze» in der Brust, gewöhnlich am raschesten zur Stelle sind und gerade das auswählen, was für die jüngere Frauenwelt bestimmt war. wer kann das tadeln, oder gar ander» wolle»? Und io sehe ich eS kommen, die weilen, unsörm- lichen Mäntel mit den wetten Acrmcln und dem langen Kragen, weiden den Unvecheirathele», den Jungen verbleiben — ich setze natürlich den Fall, daß sie als Nachfolger der nniörmlich weilen Pelerinen übeibanpt erscheinen — während Matronen in dem anllegniden hnlvlangen Paletot auS PtUich. Scalslin, Tuch, Da mast re. umherjpaz>cren, vergnügt lachen und auscufen: »Wir mögen unS Nicht älter machen, als wir bclcitS sind!" Diese kluge Vorsicht lemt erst daS Aller; in der Jugend will man lediglich modem sein und zwar in jedweder Beziehung, leiblich und geistig. Soeben überraichl mich Bertba mit einem Strauß gelber Nar- zisien, um diese sind Enzianblüihen und rothe Nelken gebunden. Der Strauß ist beim Portier für Tante Aurelie abgegeben worden. Sonderbar. Ob das auch die richtige Adresse ist? Am letzten Abend, den wir in Paris zubrnchten, üußrrir ich meine Sympathie für die schlichten und doch so eleganten blauen Enzianblüthen, die man neuerdings auch in Gärtnereien kultivirt. Aus der Enzian- bliithe grüßen die Alpen mit ihrer ureigene» Schöne und Herr lichkeit ; anS den Narzissen soll das Schicksal zu uns spreche» und die rothe Necke — sie flüstert von LicbcSgluth und Sehnen. Lache mich nickt aus, fast will es mir scheinen, als ob die Blumen von John gesandt wären. So sinnige Boten kann er nur ausfinden. Wa» schwatze ich da; Du willst >a von John nichts mehr hören, in Deinen Augen ist er eine Null, Dir so gleichgültig, wie mir der Edeliteinschatz des Schahs von Pechen. Allo kehren wir zu unserem Modegespräch zurück. Ohne Zweifel wiiwchesl Tu von mir zu hören, welche Bestimmungen ich für die lästcie» Monate geirofsen habe. Meine Liebe, vor allen Dingen beabsichtige ich die Kleider der letzten zwei Jahrgänge aufzulroge». Zn diesem Zwecke sollen sie von Bertha, eventuell von Alphvnse inodernisirt werden. An Hilfsmitteln ist kein Mangel. Runde Stoffe, äußerst beliebt und kleidsam, versehen wir mit Pelzverbrämung, mit Borten, au» denen Blaltmuster ic ioui- liegen, mit »nnnfgeschiiittenen Fiaitte» und schließlich nur mit hübschen Knöpfen und PaSpoil. Eia roth- drouncs Sammetkvstüm, bas bis jetzt für die Promenade bestimmt war. erhält eine Garnitur ans rosa Federn und zwar einen Streifen längs des Saumes, der das Bordertdeil abschliekt; eine bis znni Saume reichende Boa, an der ein Stnartkragcn innen befestigt ist, ein Müffchen aus rvi'a Federn und rosa Band und eine rosa Federlvgne. Allerliebst, nicht wahr? Für ein großkarrlrteS Kleid, rotd, blau, grau aus mattgrünem Fond, habe ich schwarzen lang haarigen PelzanSputz und eine Pelzmütze mit Zeiigdrckcl bestimmt. Sehr effektvoll ver'pricht eine Tinertoilette aus grüner Seide zu werde». Unter dem Drvant gewahrt nian gesältclien goldgelben AtlaS: die Sciientheile, von denen daö eine lose flattert, das andere reverSartig umaeschlagen, in einer Hob!satte endet, sind mit goldgelbem Atlas abgesüttcrt. Aus dem Schneppcnlcibchcn quillt eine gepuffte goldgelbe Atlasschöße hervor; zwischen dem Obcr- ärmel befinden sich goldgelbe Atlasroscttcn und überdies läuft eine breite echte Äoldsprtze mit eingcweblen rubinfarbigen Steine» längs des DevantS, der Scitentheite, der Schöße, deS vieicckigcu HalscniSichnitles und der Aermel. Gesellt sich zu Vielem Arrange ment noch frischer Blumenschmuck, so zählt es sicher zu den schönste» der Saison. In oller Kürze sei bemerkt, daß Tn tn diesem Winter wenigen oder gar keinen ganz weihen Tineronznarn in der guien Gesellschaft begegnen dütttest. »Ja,bc" lautet nnüre Parole, ohne daß wir uns zu einer bestimmten bclennen. Dieser Mutb bleibe den Männern. Wie sie ihn anwendcn, lehrt die Tagesgeschichle. Leb wohl. Deine P. v. B. Briefkasten. «*« W. R. »In Deinem geschätzten Blatte lasen wir vor Kurzem, daß ein junger Mann ans der Leipziger Gegend, welcher am 10. Okt. d. I. das 25. Lebensjahr vollendet hat, nicht mit wählen durfte, weil am 9. Oktober bereits die Wahllisten ge schlossen wurden. Da erwähnter Fall auch hier vorliegk. erlauben wir u»S die ergebene Anfrage, ob der Bciicssendc bei der bevor stehenden Stichwahl berechtigt ist. mittuwählen?" — Bei einer engeren Wahl, sowie bei dcnsentaen Nachwahlen, welche durch Ablehnung einer Wahl oder weil sich die Nichtwähldarkeit des Gewählten ergirbt, erforderlich werden, sind nach 8 32 des Wahl gesetze» vom 3. Dez. 1808 die bei der vorauSgegangcncn Wabl maßgebend gewesenen Listen und zwar mit der in 8 26 um Schlüsse bemerkten Äucnahine (Streichung, wenn Jemand die Snmm- berrchttgung verloren bat) unverändert wieder zu Grunde zu legen. Wer also wegen mangelnden Alters bei der vorausgrgnngenen Wahl nicht in die Wählerliste einyeiragcn war. der kann wegen in zwischen etwa erlangter .Wählermündigkeit nicht nachträglich noch gen »»erden. „ .A. B. US. Radebera- »Besteht irgend welche Ver fassung fllr sächsische Volksschulen Uber Abhaltung von Schul festen? Jedes der umliegenden Dörfer Hallen jährlich ein solches ib oder hat darüber nur der Schulvorstand zu beschließen? Hat ein Schuldirektor darübrr zu bestimmen, ob eine von ihm bereits erlaubte Slassen-Parthtr mit Omnibus oder Leiterwagen fährt oder bleibt dies lediglich dem Lehrer der betreffenden «lasse anhelm gestellt ? Im Vorjahre z. B. trug sich hier der höchst interessante Fall zu. daß «ine Klasse der Abtheilung » (zu bemerken, daß hier Äblhrllung F und ö besieht, ersirre für Höhere, letztere für einfachere Ansprüche). wobei nach Uebrreinkommen erlaubt war. bak Elten, der Kinder der Bcntbie beiwohnen duuften Selbige sollte mit Omnibus unternommen werden. woS jedoch dadtn der« ringert wnrde. daß noch Bestimmung de« Direktor« die Parthie selbsircdrnd auf Rosien ver Klasse, von einem »um anderen Ende der Stadt sea. 30 Minuten), um nicht hindurch »u fahren, zu Fuß gehen mußte." — Durch das Bolksichulgesetz sind Schulfeste nicht geboten, aber gestattet, nur ist daraus zu sehen, daß nicht Miß. bräuche sich etnschlrichen. Wenn z. B. da« Hauottuoment beim Schulfeste der Tanz der Erwachsenen oder daS Tanzvergnügen überhaupt ist, so kann man da» nicht billigen. Für da» Schulfest ist t» elfter Linie der Lehrer, in organisirten Volksschule» der Di rektor oder dirtgtiende Oberlehrer verantwortlich; seinen Anord nungen haben sich die üorigrn Lehrer zu fügen; im T ifferen,falle, der aber selbstverständlich sehr zn beklagen ist. sieht dem Schul vorstande die Entscheidung zu. Es ist allemal schlimm, wenn ein Reich in sich selbst uneinS ist. .*» E. Neubert, WeischIitz »Ist daS Spielen der Venediger Looie in Deutschland gestattet?" — Jo. wenn dieselben mit einer deulichrn Stemvelmarkr vom Jabre 1870 versehen sind. »*» H. M a y. »Unter »Unbekannte" kragt im letzten Brief kasten eine bedrängte Frau wegen ihres Ohrenleidrn« an. auch Sie sind, wie ich lese, von diesem Nebel heimgesucht. Aus eigener Ersahrn»,, kann ich Ihne» nun HerrnObrrstabSarztDr.B. Müller. Jvrslsir t.'». 2. Eta. nicht warm genug empfehlen." — vürt! Hört! »*« Roctervors, Paulsba > n. »Wclch^Svritze bekommt die Prämie, dir zuerst da ist oder die zurrst in s Feuer spritzt?" — Allemal dieienigr. welche »»erst löscht! »"» Maraarrthe Z. »Im letzten Briefkasten antwortest Du, daß der Trauring liius griraarn wird. Wie kommt es nun aber, wen» Deine Angabe richtig ist. daß der Geisiliche den Ring an den Goidsingcr der rrchic» Hand steckt? Eine falsche Angabe ist hier meinerseits nicht möglich, da ich erst seit 8 Tage» ver- briraihet bin, und wählend dieser Zeit meinen Ring noch niemals abgezogen habe." — Hallest Du die Linke hingebaUcn. würde Dir der Ring auch dort an den Finger gesteckt worden sei». Deine politische Richtung ist dabei mangebend. E. B. »In Lauterbach b. Stowen steht ein Stein, auf welchem in alter Schrift zu lesen ist: »Es ist gewißlich ivahr, — Daß in diesem Jahr — Zivecmal Ostern war. 1584. WaS bat dir Inschrift zu bedeuten?* — E« ist dies der symbolische Aus druck dajür, daß 1581 ein sehr zeitiger Frühling und nachher wieder ein Stück Winter war, dem im Ma» ein zweiter Frühling folgte. Tie- zeigte sich allerdinas nicht allein in Lauterbach b. >wt.. sondern in ganz Mitteldeutschland. A. B üttne». »Mein Sohn lernt Kaufmann seit Ostern und Hai noch kein Mal stet gehabt. Da er ganz untröstlich ist, frage ich bei Dir. lieber, guter Briefkastenvnkrl an. ob das Gesetz Neujahr herauskomml, daß alle HandlungSletnlwge und -Gehilfen Sonntag- nur 5 Stunden arbeiten dürfen, denn wenn dies nicht so ist. nehme ich meinen Sohn aus der Lehre." — Zeit zum Be suche der Fortbildungsschule und des Gottesdienstes niuß dem Leinling gelassen werde»! Bestimmungen über das Lchrlinaswcsen sind zu erwarten; die Novelle zum Gcwerbegeictz wird aber vor Oitcrn wohl nicht in Wirksamkeit treten. UebrigenS sind bekannt lich Lerniahre keine Herrnjahrc! »"» Bl. »Tie Tramw. Co. Streckt«: Fürstriwlatz- Waldichlvßchen auf Umsteigkdi ... icben Straßenbahn mußte ich dugegcn lt. einliegend 2 Billets für die Strecke Uhlondstraße-Fürslenplatz 25 Psg. bezahlen. Ta dir letzte Strecke aber bedeutend kürzer ist, als dle vorstehend von der anderen Gesellschaft anSgeiühiten, da die Deutsche Straßenbahn aber für diese kürzere Strecke statt 20 25 Pfennige nimmt, so er laube ich mir, Sie zu bitte», gefälligst dabin zn wirken, daß letztere ebenfalls UmsteigrbilletS, gültig für die Fahrt auf 2 Strecken, zum Preise von 20 Psg. ausgiebt.' — Mit dem Essen kommt der Ge schmack ; Sie werden vielleicht noch verlangen, daß die Deutsche Strahenbahngeiellschast Sic umsonst fährt. Dieselbe giebt Um- iteigrsichrscheine bereits kür 15 Pfennige aus. auf welche Sie z. B- von Striesen bis nach den Nenstädter oder dem Böhmischen Bahn hof fahren (6 Kilometer), eine Bergünstigung, welche die englische Gesellschaft nicht gewahrt. Für 20 Psg. können Sie mit Uni. stclgesnhischcin bis über 7 Kilometer salnen, eine Leistung, welche vv» der englischen Gesellschaft nicht übertroffrn wird. Wenn dann die Deutsche Straßendobn-Gcseüichast für eine Fabrt vom Berg keller bis zum Wilden Mann --- 10 Kilometer 25 Psg. erhebt, so sollten Sie darüber nicht nörgeln, denn wem das zu viel ist. der soll lieber zu Fuß gehen. ,*» H. Konklantin. »Im Briefkasten befand sich neulich unter der Aufschrift »Viele Hausfrauen" ein Artikel, zu dem Sie mir güligst einige Worte gestatten wollen. Erstens waschen die »rechten Hanssrauen" deS deutsche» Mittelstandes, wenn sie nicht andere Pflichten davon abhallen, die Wäsche Ihres Hanse« am liebste» selbst, d. b nur die »rechten Hausfrauen". Zweitens: ES giebt ja gewissenlose Waschfrauen, aber daS sind wirklich wenige, bei denen man die Wäsche ein-, zweimal und nicht wieder reinige,, läßt, denn man merkt sehr wohl an der Wasche, ob etwa- Un- rechieS mit derselben geschehen ist; wer natürlich nicht Acht giebt, der merke: Wer dumm ist, muß geprügelt werden. Drittens: Was Beizen, Bürsten, Waschbrett und mehr betrifft, so muß man erst einmal in einer Waschanstalt haben wuschen lassen. Da bekommt man freilich die weißestr Wäsche, aber wodurch ist daS erzielt? Auf natürlichem Wege gewiß nicht, da müßte eS nicht Chlor rc. geben. Nein, lieber Herr Scdnörke. wir mögen nicht die Katze im Sacke, und darum benuakc ich gewiß im Namen Vieler, cs giebt sehr viele und hochachtbare Waschirauen, die wbcn ihrer Wäsche »och eine starke Familie rechtlich verfolgen; man darf auf keinen Fall wegen einer alle verweise», das ist ungerecht und schävigend. UebrigenS was cs für Waschfrauen gegeben unv giebt, sagt nnser Chamisso in seinen zwei Gedichten »Die alte Waschfrau" sehr schön. Möchten die „vielen Hausfrauen", besonders aber Schrei berin betreffende» AttikelS, dieselben nur lrscn und zu Herzen gehen lassen, falls noch Gefühl vorhanden ist." — Sie baden ja vollständig Recht Manchmal hcißt's auch: Wir Waschweiber würde» weiße Wäsche waschen, wenn wir warmes Wasser wüßten. Wir wolle» wriße Wäsche wohl würdigen, wenn wir zwischen wackelnden weilen Wannen waten. Anwvbner der G l o e i s st ra ß e. »Wollten Sie nicht die Güte haben und ein Mitglied deS AussichlSrathes der Deut schen Stinßeiibahii-Gescllschast oder vielleicht ein Mcigistratsmit« gliev bewegen, daß es eine Parterre Wohnung aus der Glneisstraßr bezieht, damit einer dieser Herren die Früchte ihrer schönen Ber- kchrSeinrichtung voll und ganz genießen kann. Mil meinem dummen ilnterlhaneiiversl >nde bin ich der Ansicht, daß man eine an und für sich löbliche Belkchrscinrichtung nicht aus Kosten der Gesundheit von Hunderten friedlicher Steuerzahler aiisfübrcn soll. Wer bei dem Getöse, welche? die Pferdcbnhnwaaen aus der Glacis- »raße »«erursache», seine Nerven nicht verliert, der ist in der glück lichen Lage, keine »u besitzen. Da aus keiner der alten Pferde bahnlinien beim Fahren der Wage» ein solche- Rncksen, Eiienkliiren lind Gerumplc wie ans den neuen Psc>debadnlinirn wahrzunehmen ist, kann man nur de» Schluß ziehe», daß die 6 -leise und Wagen ans lrtzieren sehr mangelhait gebaut sein müssen. Schließlich wird mich Niemand übeneuaen können von der Nothwendiakeit, daß alle 3 Minuten ein Pferdcbatniwagen durch die Glaclsstraße rumpeln »mb " — Was de». Einen zu viel, »st dem Anderen zu wenig; der Geschmack ist eben verschieden. Für Sie fährt der Strahe»bab»wnaen zu oft. für die ganze Johannvorstadt ist ein 6 Minulenverkelir vom sacmenpiatz nach den Nenstädter Bahn höfe» zu wenig; daß natürlich jeder Wagen wieder zurück muß und dadurch bei einem 6 Miniitenvelkedr alle 3 Minuten ein Wagen erscheint, ist nicht zu ändern Was daS Rnmpelu anbe- langt, so ist das bei dem jetzigen eisernen Oberbon ohne jedes Holz namenilich mit neue» Wagen nicht zu vermeide» und können Sie daS jetzt ebenso auf der Pragersnatze, auf welcher dieselben Schienen liegen, wahliiebmcn; nach einer gewissen Zeit hört eS auf. Ans Ihrer Straße mögen auch deS Oeftcrcn Stcinchen aus der Sckieiici'släche liearn da dieselbe nicht gepflastert ist. Die dort säurenden Wagen sind ebenso solid und dauerhaft gebaut, wie die andere», deshalb ist eS jedoch nicht zu beunetden, daß bin und wieder ein Mangel sich zeigt, dem natürlich sofort abgcdolfen werde» muß. Haben Sic auf der Eisenbabn noch nicht derartige Erfahrungen gemacht? Wir bedauern Ihre Nerven sehr, aber des halb können doch nicht diese von so Vielen benutzte Straßenbahn linien et»ae»,'gen werden. So lange wir nicht mittelst Luftballon geräuschlos sahrc», müssen wir unS schon die Eilen- und Slroßen- badnen zur Hrinntteluna des Verlebt« grsallen lasten und zwar je öfter, desto bester. v. S.. Nossen. »Sind die Coupon? »u den lm vorigen Jabre von 4 in 3'/» Proz. umgewcmdelten Sächs. Staatsschulden- scheinen bereits auSgegebe» ?" — Jawohl. »*, Brandt. »Nächsten Montag begeht de» noch einzige lebende Bruder meiner vor drei Wochen verstorbenen Muitr» 'einen 77 Geburtstag und babr ich mir vorgrnommen, dem alten liebe» Onkel unter anderen tleinen Geichenken auch guten Rauchtabak »u schicken. Ich möchte demselben gern ein kleine« launige« Gedicht hinzusügeu. da ich aber kein Talent zur Schriftsteller,« bab«. io wollte tch Die um die Liebenswürdigkeit bitten, mir ein oder zwei Verse, welche aus eiu Pietsche» Tabak zum Geburtstag passen, zu- kämmen zu lasten." — Ein Pseischen Tabak zun, Wiegenfeste. Das ist iür den Ontel da« Allerbeste. Möge er dieser Päckchen recht bald verbrauchen Und »och viele Jah»e sei» Pfeifchen rauche»! »*, l-'nll stoaru. »Die vorzügliche Verwaltung unserer schönen Stadt könnte noch hundert und mehr Leuten Arbeit und Bkidieust geben; >n ähnlicher Art. wie seit einigen Jahren den Straßenkehrern. Die hier ortsüblichen Aschegruben sind wahre Pestläume und wirken solide sicher prozentual mit, wenn Dresden nicht eine der geiündesten Städte in Deutschland ist. WaS wird in eine solche Aickearube hineingeworsen. wie modern die Küchen-, Fleisch-, Gemilie und Fabrikabsalle darin und viele Monate werden dir Giftstoffe in den engen Hösrn der Häuier angesammelt und sviglich ausbewahrt? Wie leicht könnte unsere Stadtverwaltung Abhilfe schassen, wenn sie es übernimmt, allnachilich diese Pest- Herde forlzusckassrn. Ich denke mir eine solche Aeiiderung gar nicht beschwerlich, noch weniger kostspielig, indem die Hauswirtbr sich bin selbst ein solcher) genau wie zur Straßenreinigunn heran- aezogen werden. Jeder Hanswirtb hätte 1 oder mehiere Normal- Kober lvon Holz oder Bleck) mit Hausnummer zu beicbassen. abn- ltch wie die Kohlenbutien, diese sind Abends oder früh 5—6 Uhr aus die Straße zu setzen^ dort werden sie von den Sammlcrn zum Wagen (vie Wagen müssen niit suns Rädern verleben sein, a b» Pserdebohn-Omnibusse in Hamburg. Kopenhagen rc.. damit sie NachtS die Pscrdebabngclcise benutzen könne»» getragen, entleert und wieder vor s Haus geletzt. He,r Stadtruth Lingke, der den städtischen Marslall ^ für Feuerwehr, Lktcheinvagen. Wasser rc. musterhaft leitet, wurde sicher auch das Zeug haben, einen ver größerte» Wagen- und Pferdepaik zum Wvble der Stadt zu ver walten. Aushilfsweise könnten auch die alten Aschenfululeute, da mit sie nicht plötzlich um ihr Brod komme», die Fuhren für die Stadl zuerst nur besorgen. Unser energischer Herr Oberbürger meister könnte durch Einführung dieser Einrichtung, in kürzester Zeit uni'cre Residenz von Tausenden von Pestgiuben befreien und vieieS wäre ein neuer Verdienst zu jcinen vielfach früheren segens reichen Welken, die unter seiner Leitung gesch issen sind." — Es ist Ihnen vollständig bcijupsi>chlen. daß, wri»i dir Einrichtung getroffen, es als eine wahre Woblthat in ianitäier Beziehung für untere Stadt betrachtet werden muß. Die Ausführung ist nach stadträthlicher Ansicht nicht schwierig, Schwie,igkcite» können nur die Hauptfragen bereiten, wohin mit der Asche, da unreine Asche zur Ausfüllung von Dlraßenanlaaen keine Verwendung finden Vars. Betreffs des 5. Rades am Wage», wie solche in Kopenhagen und Hamburg in Gebrauch, sei bemerkt, daß diese Einrichtung palennrt ist und bei Verwendung die Koste» erheblich verlheuerl werden würden. Aber auch ohnedem würde sich die Einrichtung ttesten lasten, da die Beförderung nicht des NachtS, sondein in den frühen Morgenstunden zn geschehen hätte und es noch eine Frage ist, ob die Abladeplätze mit Pfc>debnhngleiscn in Berbi»ou»a stehen werben. Noch sei nicht unerwähnt gelassen, daß der Absatz der Ercrcmente und des Straßenkehrichts sich für die Stadt immer schwieriger gestaltet. O- Hildich, Lausigk. »Wie sehen die sehr gesuchten alten sächsischen 3-Pfenntg<Lliesmarke» aus bez. Wappen, Farbe und Foim? Ich habe unter vielen andere» alten Marken auch 3 alte grüne sächsische 3-Pfe»nig-Marken, doch von welchem Jahre, weiß ich nicht genau zu bestimmen, da der Eniwerll'uiigsslcmpcl nur in Stricheii besteht, also keinen Datum trägt." — Eine Ab bildung der seltenen rvtben sächs. 3-Psennig-Lriefmarke, welche in den Jahren l850/5I in Couls war, finden Sie in einer Annonce am Kopfe der Dresdner Nachrichten vom 31. August d. I. Die bezeichnele grüne sächsische 3-Pse„iiigmaikc, war von 1851 bis 1856 in Cours und bat einen Werth von 25 Mk. Znm Verkauf der Marken wenden Sie sich an Wcslermann. Haosenstein u. Vogler A.-G-, Dresden. P. Lorenz. »Rann ein Fortbildungsschüler, welcher zwei Jahre eine hiesige Handelsschule besticht, von der dreiiährigen Fort« bildungsschulpflicht bestell werden, wenn ihn der Direktor auch noch nicht für reif erklärt ? Kann er in den, Gesuche an den löbl. Schul- rach um Prüfung vv» andeier Seile bitten, oder geschieht dies von selbst?" — In diesem besonderen Falle bedais cs eines Gesuchs an die Schulinspeltioir. welches an daS städtische Schulamt, Altstadt. Ratbbaus, zu odressiren ist." »*» L. Neubert. »Es ist doch bei sämmtliche» Pferdebahn« wagen Vorschrift, sogar angeschricben, in der Fahrtrichtung rechts auf- und abzustelge». aber diele Vorschrift wird selten befolgt, auch niemals von dem betreffenden Schaffner das Publikum darauf ans- merksam gemacht, und somit entstehen unter den Fahrgästen öfter Unzuträglichkeiten. denn tn der Regel stcken an der Seite, wo nicht ab- und aufgestieaen werden soll, zwei Fahrgäste sich gegen über und diese werden stets und manchmnl in keiner angenehmen Weise belästigt, wogegen die andere «eite frei und offen ist; wäre es nicht möglich, daß die betreffenden Schaffner dafür streng zu sorgen haben?" — Sie haben wohl ganz recht, wenn Sie sagen, daß da- rechts Auf- und Absteigen vorgeschriebe» ist, verlangen aber zuviel, wenn Sie sagen, daß der Schaffner, der doch io wie so schon viel in Anspruch genommen wird, auch noch jeden Fahr aast ersuchen möchte, rechts ab- bez. aufzusteigen, »»mal derselbe wohl bei den Meisten schlecht ankommen würde. Ucbrigens thun cs. soviel unS bekannt, viele Schaffner bei dem Absteigen. In dieser Beziehung muß das fahrende Publikum selbst darauf hin wirken. daß rechts auf- und obgestiegcn wird. WaS den Platz aus der rechten Seite des Wagens anbelangt, so sind bei den einzelnen Gesellschaften verschiedene Borschiistrn zc nach dem Bau der Wagen. Bei der diesigen englischen Gesellschaft z. B. muß er stcilblclbeii, dagegen bei der neuen (Deutsche»! nicht, denn diese hat an ihren Wagen besondere Geländer anbringen lasten, welche das dortige Stehen einer Person ohne Unzuträglichkeiten ermöglicht. In Ham burg sind beide Seiten vorn mit Thürcn abgeschlossen, in Bellin die linke Seite, hier bei uns in Dresden fand jedoch diese von der neuen Straßenbahn eingeführte Einttchtiing leinen Beifall und nahm die Dlreklion infolge der vielen Beschwerden die Thüeen weg. »*» Ocstcrr. Hof. »Bitte, löse uns folgendes Räthsel: »Man schneidet ihm den Kopf ad, zieht das Herz heraus, giebt ihm zu trinken und läßt ihn reden ' Wir lösen dies als »Federkiel". Der Ebeinnitzer Aufgeber, ein verhauener Reiseonkel, hat 24 Glas Bier aufs Spiel gesetzt und meinte, es sei die »Weinflasche". Wer hat Recht? — Waicht Eurem verhauenen Reiseonkel nur tüchtig den Kopf (obschneiden geht entschieden zu weit)-, zicht ihm sei nen Herzbeutel heraus und laßt ihm von de» verlorenen 24 Glas Bier nur 1 miltrinkrn, damit er ferner etwas Gescheitstes rede. Ec hatte wcchischeinlich vorher tücklig in die Weinflasche geguckt, als er diese als Lösung des RäthsclS bezeichnele. »Federkiel" ist die richtige Lösung. »"«Ab. Antwort: Die Massage bei Frauenleiden eignet sich vorzüglich bei langdaiiernden Krankheiten und hat den Vorzug, daß während der Behandlung die Frauen nicht an das Bett gebunden sind uud ihrer Beschäftigung nachgebr» können Spezielle Studien über diese Behandlung hat Herr Hosrath Dr Tchurig, hier, Jo hann Georgen Allee 16. gemacht. »*«, Fechtlusttger. ,,Befindet sich in Dresden rin Fecht- vercin, in welchem man obiger Kunst crlemen kann und wo gleich zeitig anch die Geselligkeit gepflegt wird?" — .Wenden Sie sich an den Fechtmeister an den kgl. Anstalten, Herrn Ernst Staberoh. hier, Schnorritraße 22. welcher Ihnen über leidigen Sport alles Nähere mittbeilcn wird. AlS Leibesübung betrachtet, welches übri gens am Enipiehlenswerthesten ist, giebt eS immer Zirkel, wo Sie deitreten können; brauchen Sie die Kunst aber für den Zweikampf, müssen Sir Einzelstundcn nehmen." .*» K. C b. Th. »1) Wuidc mir mltgetheilt, daß nur solch« 70s8hrlge Personen Anspruch auf Alicrsccnte hatten, welche vom Ende 1886 bis Ende 1890, also 4 Jabre uniliiterbrochcn in einem Arheiisvcrhälri-.iß gcslanden hätte». Ist das so? B Hat ein unbc- icholtcnrr 70jähriger Mann, welcher wegen körperlicher Leiden die letzten 4 Jahr nicht in fiemder Arbeit gestanden (weil defekte Hand und 3 Uiiterleibsbriiibr) sich aber rediirh genährt. Anspruch aus Alters- oder Jnvolivenrriste? Laut 8 9 des Gesetzes heißt es: daß derjenige Versicherte, welcher das 70 Lebensjahr übrricdritlen hat. Altersrente erdält, da doch beim Inkrafttreten deö GeletzeS noch Niemand versichert hat." — 1) Nach 8 157 deS Ges. kommen 141 Wochen (3 Jahre ä 47 Wochen) hier in Betracht. 2) Kann ich ohne Weitere- nicht beantworten; anscheinend ist Betreffender bereits Invalid und hat in den Ickten Jahren überhaupt nicht in einer versicherungspflichtigen Beschäftigung gestanden. Av. Plauen d. D- »Ein Freund und ich streiten nn- um die Höhe des Marlenkirchthriimes >» Zwickau und um die Höhr des KreuztbiirmcS in Dresden. Welcher von beiden ist höher 7^ — Der 1660 anfgesührte, in der Neuzeit nicht niit restaumte Marien- thurm in Zwickau hat nach der Angabe des Kgl. Baurath Dr. MothrS eine Höhe Von 88 Meiern. (Wer sich für die herrliche, in neuem Gewand prangende Marienkirche besonders interessirt. findet
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