Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.11.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189111210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18911121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18911121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1891
- Monat1891-11
- Tag1891-11-21
- Monat1891-11
- Jahr1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.11.1891
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
AK. Jahrgang. Aust. 52.000 Stück. IBIILIvtl«« I»v st>»«il«,rlü»i»i»tl!e b. tür Kervanlvickei,, Ulnlarmulk, Kettauedt, Mndeto,, Ulclil, Dnteilelbklelüvii. Dresden, 1801. 17. Lslw (lud.: Niok. HVt«ck»«r) tSpoeiLl.f'abrilr SSprL^tc-r Lrogotnroriceu Kl««««». yr., i V-ruspr-iüiLw» N«U ^ ««pürkll »»»» ««»«,1»», ^ k<1>,H-1I»r2,u, «»,, 81^1». ! »clmdtaixi,, ,I>» k»r1»iri„,>t> „. <!i»,lr»r«rllri> )><>»» ,i>. ------ if M» Lei »u« äoo dockautonäitsn (NaokNtten ckss lu- uuck ^rrslruräos, ompkoklsu in rviokdaltixvr ^rrsmidl ^VMi. MK1 L 8ul,n. tL. k^«n»p«v«Ii«t«II« »tv. Nrlilililelleslriitt li vmüeo: W«NLk«^k»07ttcKe, «Ir»»1»eL»r R,LI8 L «Llijce. Kk08L8^f07«exe. 8po« >»Ii«üton: KIniIer- nuü vi'»i»p«n- -Tut»nlii»«n, Vjoiticarlon-KIiawffrrliürion 12 8>»<li 6 dlaitz, V«i«rii«,8vinniL«-i» naelr >6«mr liilck in lcünstt. ^ustiitirunx. kdotoKrapdis,»« vladu 8 Medk MI» <k>ni,a,s' Erzherzogin Luise von Oesterreich. Hofnachrichten. VermäbliingSlcieilichkciten. 2luS dem StaatShanshallsetat. Portrag! 1 A«7. S^«Z. Kplkkkl. pan Schöncrer's. Tagesgeichichte. „Der.Hüllciibcsitzer". Meißnilch-lächsischer^ldel. Brockhaus' EonversationSlcxlkon.I'VvUNNVbNtl, ^1. Gm^rntt-HLniipt», K^ßt«»n vis ttrs««» llpn vniMtros in liiere» I-alioht«-» li.unintxnwrr nrmN^Iiedl mir renn/. orlielrUcti«! I'ieisermii88i^u»^e», r>o 6n88 >ek in 6er I.atrs bin, in, Vernleiclr ru «!>n mit zpivssur Reelame von unsvkrt» anaezaiasenon, 637» mi>i6errcortkiz,'en Rnüpfarflsikon, elnrr» Ullliffore» un6 Veesvrim rrr Uolern. O. IIei««e, Rünixl. II»N.. «ttn»«rlil »«»««««««»«« .Itzt/t: ^VgLssnds,us-LtrLsss 30, gsxsuüdor ckvm oflomali^on Vietoriu-Ilotol. Erzherzogin Luise von Oesterreich, Braut Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Friedrich August, Herzogs zu Sachsen. Heule findet in Wien die Vermahlung Sr. König!. Hoheit des Prinzen Friedrich August. Herzogs zu Sachsen, und Ihrer Kais. Königl. Hoheit der Erzherzogin Luise von Oesterreich statt: Heute wird ein Sproß unsere- geliebten und verehrten Königshauses die Braut heimführen. die er sich auS einem alten Flirslengeschirchtc de» Auslandes wühlte. Wenn jemals das Mort von einem HcrzenSbunde zwischen Angehörigen fürstlicher Familien am Platze war. so darf eS in der Stunde ausgesprochen werden, in welcher der Priester die Ehe deL Prinzen Friedrich August segnen wird. Wiederholt und gerne weilte die Erzherzogin Luise in unserem Lande, das ihr durch die Erinnerungen ihres Vaters, deS Erz herzogs Ferdinand. GroßberzogS von ToScana, durch die nahen verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen ihrem Hause und der königlich sächsischen Dynastie geistig näher gerückt war. Als sic aber im Sommer 1887 anläßlich eines Ausfluges der sächsischen und der toskanischen Fürsten-Familie zum ersten Male im Jagd schlösse Morltzburg mit dem Prinzen zusammentraf, dachte noch Niemand, das; diese Begegnung den Ausblick auf einen gemein samen Weg durch s Leben eröffne. Damals leerte die Erzherzogin, einem alten Gebrauche folgend, den in Moritzburg als historische Reliquie a»S dem Jahre 1696 ausbcwahrtcn Jagdbcchcr aut die Gesundheit Sr. Majestät unseres Königs — wohl ohne noch zu ahnen, daß sie wenige Jahre später dem nächsten Familienkreise unsere» Monarchen angrhören werde. Keine staatsmännischen Berechnungen, keine politischen Erwägungen haben der jugend lichen Prinzessin den Pfad nach ihrem neuen Heim vorgezeichnet, nur die Sprache des Gefühls, des innigen Empfindens ist gehört worden, als der Gedanke einer Verbindung zwischen den beiden Fürstenhäusern austouchte Die amnuthverklärte Erscheinung der Erzherzogin Luise ist so manchem unserer Leser schon bekannt; jene Personen aber, welchen cs vergönnt war, hier am Königl. Hose während der Besuche der Erzherzogin von ihr in'S Gespräch gezogen zu werden, haben stets wahrgenommrn. daß der Eindruck dieser äußeren Reize noch über strahlt werde durch die bezaubernde Liebenswürdigkeit, das ge winnende gütige Wesen der Prinzessin. Dank diesen Eigenschaften hat sich die künftige Gattin des Prinzen Friedrich August überall, wo »e weilte, Sympathieen erworben, die mit ungekünstelter Wärme zu Tage treten. Die Bewohner Salzburgs, welche Stadt t on der aroßherzoglich toscanischen Familie zur Residenz erwählt ward, haben der Erzherzogin, die nun von ihnen scheidet, vor Kurzem eine Ovation von ergreifender Herzlichkeit dargcbracht. Ban keiner Sette ist eine offizielle Anregung zu dieser Kundgebung geboten worden. Es war ein spontaner Wunsch der Bevölkerung, die rege Antheilnahme sür die Geschicke der Prinzessin und ihrer bohen Angehörigen zum Ausdrucke zu bringen, und dieser Wunsch er'chcint al» ein selbstverständlicher, wenn man weiß, daß am tos konischen Hoke jene Traditionen festgehaltcn werden, welche gerade bei dem schlichten Bürgerstande lebhafteste Würdigung finden müssen. Im Familienkreise des Erzherzogs Ferdinand herrscht eine Einfachheit, die jede überflüssige Ziererei ansschließt. Dies gilt von den äußeren Lebensgewohnheiten. wie von dem Tone, der sich im Verkehre der Familienmitglieder unter einander und mit de» Personen deS Hofhaltes eingebürgert bat. Wie in der Ausstattung der Wohnräume jeglicher gesuchte Prunk verpönt wird, so ist auch in der geistigen Atmosphäre jene» Kreise» die gesunde Natürlichkeit da» höchste Gebot. Im Sinne solcher An ichauungen hat Erzherzog Ferdinand stets die Erziehung seiner Kinder beeinflußt. Er selbst bat daraus hingewtrkt. daß durch eine nüchterne, streng geregelte Lebensweise den Gefahren vorgebeugt ward, welche die jugendliche Entwickelung schädigen können, und diese Direktiven waren nicht nur maßgebend für die Wirksamkeit deS Freiherr» von Teuffenbach, welcher die Heranbildung der Söhne de» Erzherzog» leitete, sondern e» kamen ähnliche Anschau nngen auch bei der stets bestbewährten Händen anvertranten geistigen und körperlichen Erziehrprg der Prinzessinnen zur Geltung. Erzherzogin Luise Antonia, deren Geburtstag auf den 2. Sep tember 1870 fiel und die sonach vor Kurzem das 21. Lebensjahr vollendete, ist die äl'este Tochter aus der Ehe des Erzherzogs Fev dinond mit der Großherzogin Alice, Tochter des Herzogs Karl HI. vo» Parma. In erster Ehe war der Erzherzog bekanntlich mit der im Jahre 1859 verblichenen Tochter des König- Johann von Sachsen, Anna Marie, vermählt. Im Jahre 1882 erhielt die Prin zessin Luise das Sakrament der Firmung und ihre Pathln bei diesem feierlichen Akte war ihre Stiefschwester a«S jener ersten Ehe ihre-VaterS. die Erzherzogin Maria Antoinette. Jm KIndeS- alter war die Konstitution der Prinzessin Luise eine sehr zarte. Da» Abhärtungs-System, welche- am toskanischen Hose befolgt ward, hat sich aber bei ihr glänzend bewährt. Durch eifrig betriebene körperliche Hebungen — wie Reiten. Schlittschnblanfen und Turnen — in welchen di» Erzherzogin große Gewandtheit erlangte, ist ihre Gesundheit so sehr gefestigt worden, daß sie heute allen physischen Anstrengungen zu trotzen vermag. Die» bat sich bet den brschwcrtichen Jagden gezeigt, an welchen die Prinzessin in den Bergen Salzburg- und Ischls iheiinahm. und ihre körperliche Aus dauer bat sich auch bei manche» größeren, oft durch plötzliches Unwetter schwierig gewordenen Ausflügen im Salzburger Hoch lande bewährt. Bei diesen Streiszügen durch die herrliche Natur haben sich oft genug kleine Episoden abgespielt, »velche die einfach«, l ungekünstelte Herzensgute der jugendlichen Prinzessin doknmentiricn. Biehl <Eentr.) wünscht auch eine Verlängerung der Unterstützungs- Man erzählt sich in Salzburg so manche anmuthigc Anckdole. die aber die Kaue» seien angcnvl'cklich noch zu .chwach- Mm. . .. , " rr. »„„Ni 'wöge die Amannnliiiig des ReservnoildS nnradwarlc» — cstaats m dieser Richtung bezeichnend ist. Dre ganze Stadt kennt die i, n Bötticher tkeilt den Grund nach Ausdehnung der „alte Margarcth", die langjährige stille Miltbeilnchmerln an dem, llnierstiiknngspfljcht der Kasten die ia auck scho heute von vielen Taschengelde der Erzherzogin Lüste. Die Letztere hatte die alte I Kassen über das gesetzliche Minimum hinnnsaclrsttet werde. Man Frau einst während eines Sv.rzicrganges angesprvchen. dann das möge auch künftig es de» ein,einen Kassen überlaste», aus diesen, dürftige Heim der Armen aufgeiucht und seit jenem Tage hat sie rillmonallich ihrem Schützlinge einen ansehnliche« Betrag selbst in die einsame Hütte gebracht. In der Salzburger Kinderbewahr- anstalt fehlte die Prinzessin bei keiner Weihnachts-Bescherung, und eS verging kein Monat, in dem sie nicht mit von eigener Hand Wege sortzuichrcitrn und nach Verhältnis; ihrer Mittel die Unter Nützung aus längere Tauer aewährcn. Das werde den Zwangs kaffen nicht so lange möglich sein als den freien Kasten, weil jene verpflichtet seien, alle Mitglieder ansznnehmen. während diese ihre Mitglieder auswählen könnten und kranke Mitglieder überhaupt nicht anfnehnten. — Abg. Molkenbuhr bestreiket, daß die freien Kassen unter günstigeren Bedingungen arbeiten nis die Zwangs- gesertigten Gaben tm Saale der Anstalt zur Zeit des Abendessens fasst ». — Abg. Dr. Hirsch strest., ist gleicher Ansicht. Arbeiter über der Kleinen erschienen wäre, um sich von der guten Verpflegung! 40 Jahre ließen sich lieber in .re.cn Kassen versichern, weil sie »ink<>r ,» «kwi-r-naen glaubten, daß sie keine Arbeit finden, wenn sie einer Krankenkaffe --"0" " ' .. ^ ^ ki. beitreten müßten. 8 3 wird unter Ablehnung des sozialdemokratt- So hat die Erzherzogin früh damit begonnen, die Pflichten ! angenommen — 8 4 bestimmt, das; nicht dem Ber ber Humanität zu erfüllen. Die freien Stunden, welche sie diesem > sichciimgsiwang Iiiiterlirgendc Personen berechtigt sein sollen, de: Streben widmen konnte, waren aber karg bemessen. In den Plan ihrer Erziehung waren so umfassende, vielseitige Studien ausge nommen. daß für Muße und Erholung oft nur ein spärliches Zeit maß verfügbar blieb. Die Prinzessin bat in ernster und gründ licher Weise unter Leitung der hervorragendsten Fachkräfte Salz burg'- all' jene Kenntnisse erworben, die man heute mit dem fi'irPeisonen.welchc in einem bestimmten Gewerbebetrieb pcnodi'ch an anderen Orten beschäftigt sind, der Beichäuigniigsor! a!c> Sit-, des Gewerbebetriebes gilt. Ein hierzu von Voürath bcaniragtes Amc»- dcment. wonach auch die VersichernngSkasse des Wohnortes in sol chen Fällen in Anspruch gcnoincnni werden kann, wird abgelehnt. — 8 6 betrifft die von den Kassen zu gewährende!. Lcst!..»gc». ! Abg.Dr.HöffcljRkichsv.)beantragt AiNNich.ueeiner Erweitrn.'.ig.wo- °^ ! nach die »n gewährende ärztliche .Hisse nur von einem approbiere» .'ehrcr rühmten! dlrzte geleistet werden toll. Zur Begniiidniig weis, er aus Vo.- " -r>-- «.'.i... lommnisfe in Sachsen ist», wo Knrpsnschcr al? Krankenkassenärztc > angcstelltworden seien.—Aba. Tr.Virchow beontragt, daß ärztliche ! Behandlung in, Sinne diele? Gesetzes nur ein gemäß 8 20 der > Reichsaewcrbevrdnnng approbirter Arzt leisten kann. In Fällen dringender Gefahr, wo ein solcher Arzt nicht zu erreichen rst. soll die H.stc anderer Peijonen aiigernsen wc-deii tonnen, die eine tech nische Vorbildung genosien. die ärztliche Prüfling aber nickst bestan den haben. Ter Kraute möge sich behandeln lassen, bau wem er wolle, auch von einem sogenannten Nainrarzt. aber es sei nicht so hat die jugendliche Prinzessin doch gerade in letzter Zeit ans eigenem Antriebe den Schatz ihrer Kenntnisse zu vervollständigen gesucht. Seit den. Tage, da sic die Bewerbung des Prinzen Friedrich August annnhm, hat sie sich mit Hingebung dem spe ziellen Studium der sächsischen Geschichte zngewendcl und emsig alle Erscheinungen deS künstlerische» und industriellen Lebens unseres Landes vcrsolgl. So wird ihr das herrliche Sachscnlniid, in dem sie ichon »rohe Stunden verbrachte, in keinem Sinne fremd sei», wenn sie an der Seite ihres Gatten die neue Hcimath be tritt. Und wir begrüßen mit inniger Freude die Fürstentochter, die einem Hanie entstammt, in welchem ihre frühesten Tage bis beute von dem herzcrwärmcndcn Somienglanze eines schlicht innigen FamIIiciflkveiis umflossen waren, während der erhabene Gedanke an die schönen Fülstenpflichten Ichon in zarter Jugend ieaenverdcißcnd ans sic cingcwirkt hat! * Genieflidekrankenverslchernng ihre? Wohnortes beizriircien. — Abg. v, Strombeck tEcntrl. heantragt, daß dieses Recht nur solchen Per sonen zusteben soll, deren Jahreseinkommen 2000 Mk. nicht ülier- steigt. — Dr. Hirsch oreis.' stimmt dieser Emschränkimg zu. Ohne dicie gebe inan lediglich einer großen Zahl wohlhabender Leute Gelegenheit, ihre Arzneien billig zu beziehen. — Abg. Dr, Buhl (natio nal!,- erklärt sich gegen die Einsrhräiiknne Auch unter den kleinen ^ ^ > Handwerksmeister» gebe e? bicle. dc>en Einkonnne» zwar 2tX)0 Mk. Begriffe der allgemeine» Bildung im weitesten Sinne des Worte? s,p„s>eige, die aber dennoch der K.anke,.Versicherung bedürftig icien. verknüpft, und cs war beispielsweise auch der eingehende Untemcht Ter Anirag Strombeck wird angenommen. — ß 5o bestimmt, daß in der Kultur-, Kunst- und Literaturgeschichte in den Lehrplan, welchen der Großherzog selbst — ein unermndlichcr Freund und Förderer der Künste und Wissenschaften — entwarf, ausgenommen Den Unterricht in fremden Sprachen empfing die Erzherzogin aus nahmslos von Personen, deren Mutt rsprachc das betreffende Idiom war: so erwarb sie eine perfekte Kenntniß der französischen tischen, italienischen lind ungarischen Sprache. Ihre Lehrer rühmten! einmiithig ihre Wißbcgierde und ihre Auffassungsgabe. Die Prin zessin zeigte stets große Vorliebe für Musik: sic ist eine treffliche Pianistin »nd sic hat auch das Studium deS Gesanges und deS Violinspicls eifrig betrieben. Aus dem Gebiete der Blumenmalerei hat sic eine Fertigkeit erlangt, welche über den Dilettantismus hinanSragt Wenn die Studie» der Erzherzogin auch nach dem Lehrpläne nun schon seit mehreren Jahren zum Theist ihren Abschluß fände»,! 'wnin^>ie''Kmi'smch^ Da? geschehe, wenn sie ihre Bcmühiiiiaen ans der Kasse bezahl! er- hicllen. — Abg, Slaaksielrelttr b. Bötticher: Die Frage, ob ärztliche Hilfe nur durch eine» approbirken Arzt geleistet werden solle, müsse n» der Hand der Rcichsgewe>bcordnnng entschiede» werden. Eine besondere Bestimmung hierüber sei für dieses Gesetz nicht zu em- picbtcn. In vielen Gegenden, >0 am den schlcswig'lchen Inseln, bei den Masuren »nd in vielem Theist» Posciis, ici ärzlliche Hilfe gar nicht so schnell zu erreiche». Von einer solchen gesetzlichen Be stimmung halte also kein Arzt Vortheil, wohl aber könnten die Pa tienten Nnchtheil davon haben. Die Kiirvsnscherei würde man durch andere Mittel verhindern können. — Wcistrbcmlhnng morgen. Berlin. Die nationalliberale Partei Hot im Reichstage den Antrag am Vorlegung eines Gesetzentwurfs eingrbracht, durch wel chen die Mißstündc. die sich besonders in» Tepvkwesen und in der übermäßigen Spekulation in Banken »nd an der Borst geltend ge macht haben, wirksam entgegen getreten wird, — Der Centralaus- sür die innere Mission hat an das preußische Staatsministe- eine Petition gerichtet, die darin gipse», das Ministerium wolle unter Verzicht am' jede durch Reglcmentirung oder Kaserni rung geschehende Conccssionirnng der gewerbsmäßigen Prostitution diese unter das Strafgesetz stellen und mit nnnachsichtlichem Emst verfolgen. Wilhelmshaven. Durch das Platzen einer Granate am dein hiesige» Artilleriedepvt wurden fünf Personen schwer verletzt * Wien. Ter Kaiser ernannte den Prinzen Friedrich August Von Sachsen zum Major deS Dragonerregimems .König Albert" Wien. Im Laufe des Vormittags empfingen der König und die Königin von Sachsen den Besuch des Prinzen Friedrich Leo potd von Preußen und erwiederten denselben. — Das inkmdcnblaü begrüßt in einer bochosfiziüsen Note die neue Verbindung zwischen de» österreichischen Kaistrdanst und dem sächsische» Königshausc Ter König von Sachsen babe sich stets als edler Herrscher und in ernster Zeit als treuer Waffengcnosse erwiesen. Tie gestern gefeierte Verlobung werde die traditionelle Freundschaft zwischen Oesterreich und Sachse» noch enger knüpfen. Parts. Nach einer Meldung ans Valparaiso ist George Montt zum Präsidenten der Republik Chile erwählt worden. Petersburg. Nach einer heute veröffentlichten Verordnung des Finanzministcrö darf die Beimischung von Kornprodnklcn. deren Ansflibr ve,boten ist, zu Weizen bei der Ausfuhr in'S AnSland nicht über 8 Prozent betrank» * Odessa. Das Weizennntzfulirverbot ist erlasse» worlicn. Ander Berliner Börse kand beule besonders lebhafte? Geschäft in russischen Anleihen und Noten zu steigenden Kursen ebenso in Banke» statt, Banken waren dm hkchnikillch bei Eros» nnng über 1 Proz, höher und zogen dann noch später bei lebhaftem Verkehr an, Oestcrreicknsche Bahnen gleichfalls hoher. Franzostn bevorzugt, auch schweizerische Bahnen erfreuten sich omchnlichei Avancen. Deutsche Bahnen still, Ostpreußen und Marienburae: schwächer. Bergwerke fest, still. Von fremden Renten zogen nutze, Russen auch Italiener, Ungarn und Andere an. Erst gegen v'fi ztcllrn Schluß schwächte sich die Tendcnz unter Realisation de> Tagesspekulation etwa- ab und die Kurse gaben langsam nach. Schluß rubig. Der Kassaverkehr zeigte feste Hallnng Banken wenig verändert, Bahnen meist höher. Bergwerke durchweg fest, auch andere Jndustriewe-tbe vorwiegend besser. Von dculschc» Fonds zoaen Zprozentige weiter an. österreichische und russische Piiontäten höher, PrivaldiSkont 3'/« Proz. Nachbörsc ruhig. — Wc t ter bedeckt. regnerisch, Westwind. ».«. ,«««»»».1 «„»»I »ZI.— ««-,«». »32.«», 71,r». «all,irr —. Et«»!» —, <»»»«. Nea. »7.!,». rircanc» IKL'.Xi, r-e«»» «. 128,— c'anr» —. airltknli, 6>en —. Ars, « 1 « » «r»»» Li!».,». «>„l»»a», 271,7«. «>«»,»„ «,r»>»k» NN.»», ««r«»», «8,«2. o»,. a«,I, Schwächer » » r 1 ». ««>»». «raie !N.!>7 NN.»7. Ala lener 87 »» St,,«». »,», 6«»,»». N»»»,r»c, 1»:17«. »a. «»«»rillte» —. «paaier Ki' ,. y,»»»,» 172,0». ivtt»»»nk» 021,»» «»e,m»ie 7,10,0». ge st »«eil. »r«»,err, l««l»».l »ei,«> »er »i»»»r 271». »r> «Iär,.Ama 28 7», «reich»»» «»1»11»« »rr «o»ee»»er 11.2S, »er Mai.»»,»? «ög!». »rliauLUt. «>»i» »1, «»„«»er «7,7». »n ky.7». »e»«l,«t. Aernschreibs und Kerusprech-Verichte. Berlin. Reichstag. Abg Dr. HrrnieS (stets.) wird an Stelle des aus diesem Amte aiisgeschiedenen Dr. Krause (steif.) zum Schriftführer gewählt. Die zweite Beratung des Kranken zum iLcvrffitUurcr gcmainr. zweite v-craiyung ocs iiranicn- vkrsicherungsgrjetzcS wird bei 8 2 fortgesetzt. Dieselbe dehnt den durch Gemkindestatul zu verfügenden Vcrsichcrnngszwang aus auf die im Kommunalbetriebe und Kommunaldienst beschäftigten Per sonen : auf diejenigen Familienangehörigen eines Gewerbetreiben den. die nicht auf Grund eine? Ardeirsvertrags beschäftigt werden: aus Hausindustrielle auch dann, wenn diese die Roh- und Hilss- stoffc selbst beschaffen, und auch für die Zeit, während welcher sie vorübergehend für eigene Rechnung arbeiten, und endlich für Bc- triedsbeamle der Forst- und Landwirlhjchast. Tie Sozialdemosta ten beantragen, auch Dienstboten und das landwirthsck>astllchc Ge sinde mit aufzuncbmcn.. Das Eentrum hat beim Reichstage fol gende Interpellation cinaebracht. Ist der Reichskanzler in der Lage, dem Reichstage mitzntheilen, ob und welche gesetzgeberische Maßnahmen ans Grund der Verhandlungen mit Vertretern des CentralansschusscSder vcreiniatcliJniiuii»sr'crbändcDeutschlands und deS allg. deutschen HandwcrkcrbnndrS in München von de» verbünde ten Regier»ngen zur Hebung deS Handwerkerstands beabsichtigt sind? Abg. Gras Holstern (konl.) befürwortete dir Einbeziehung des Gesindes in den ortsstalulanschen Versichcruna?zwang. — Abg. v. Strombeck (Centr.) beantragt, daß Konrmnnalbcamte nur dann zur Versicher- ungspflicht hcrangczoaen werden können, wenn der durchschnittliche Tagesverdienst » Mk. nicht übersteigt — Abg. Molkenbuhr (soz.) verlangt die Ausdehnung des vrksftatntarischrn Vcrsichrriings- zwangcS ans Dienstboten und landwirlhichastlichcs Gesinde. Eine aus reichende Versicherung für Dienstboten in KraiikhciiSfällcn bestehe bis jetzt nur in Hamburg. — Ab». Möller (nat.-l) betont die Schwierig keiten der Einbeziehung der Hausindustrie namentlich dcrHarrdweberei in den VersicherungSzivana und bittet die obere Verwaltungsbehörde, bei der Genehmigung entsprechender Ortsstatnlrn recht vorsichtig zu sein. Dir Einbeziehung der Dienstboten sei wüirlchenswerth. aber bei der Derschirdenarligtril der Verhälkniffe zurZcit nicht dnrchsiibrbar. — Staatssekretär Tr. v. Bötticher empfiehlt de» Strombrck'schrn Antrag. Die Aufnahme deS VersicherungszwangcS für Dienstboten würde tief in die LandeSgesetzacbungcn einareifen. Das Amendement Strom beck wurde angenommen, die Einbeziednng der Dienstboten abgc- lchnt. — 8 3 bestimmt, daß dem VersicherungSzwange nicht unter worfen sein sollen Soldaten sowie Beamte, wenn sie einen An spruch auf Fortbezug von Gehalt oder ausreichendes Krankengeld von einer Reichs-, Staats- oder Kummnnalbehördc auf die Dauer von 13 Wochen haben Die Sozialdemokraten beantragen statt 13 52 Wockren zu setzen. — Abg. Dr. Hirsch (frels ): Dieser Aiitrag werfe ein grellcS Schlaglicht aus den ganzen VersicherungSzwang. Dir freien Kaffen leisteten mehr, als hier gefordert weide - Abg iwffnF>.rP^snc,A-c. -narnnvag n .I» a?8ia!r.l !.,m,.«...,--ssik8 nv»qi^I «»«io»», »»x
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite