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Dresdner Nachrichten : 09.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189703090
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970309
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970309
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-09
- Monat1897-03
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 09.03.1897
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O 42. Jahrgang. 6urt ttiilnffw» ,AK i I v,o«äo»->.. llorktttslvulitr.. I D> tt ßH> t ir v E^»»r»nrt,. «8 prÜw»ir1.80,oä)^t. in ^uvftior^ A-F/W//-SL56/1 ^r»psi. l^ltoatlsvrsin?, ^ovnlls. b»ekli«d20i» ffckihtHyg'I 1897» SV«U kIv8ei8LLsäesM^ i, »«Mt! »»«t, fr!eö«cti Lsppliek «igkM«, Z beließ EV ÄM k-deitz; kltlbiiak^iuDM M V»I»VtSr>. tzvktar MMIö, IlloritWtr« 14. /tts tse/inlscken Maaren V-MM O< «ummis.knik K»iil>>»k4t iiupvl«. vsesilrii-i/^'ttg'' kdotoerLpIüo M llrcku 8 ssM. «r.W 8peoiaIitLten: nixt Vi»«,»»»«»»!- Vidiittcarton - I'hotaz-rnpdivn 12 8tUek 6 ülartz. Ve»rzr^Ü8«einan>k«i> uaok seckaw 8ilä in tzünstl. Fu5küdrunx. Konservative Parteiversammlmrg. Hofnachricht«,. Neuberinseter, Gifte gegen Ünaezieier, Volksunter-! baltnngsabrnd. Gerichtsverhandlungen, Lotterieliste. Pinsel und Grctrl. Knchenconeert. Aonservattve Parteivrrsammlnng. Erik Jahren hat Dresden keine jo imposante politische Kund gebung erlebt, wie an, Sonntag, als sich die berufenen Führer der konservativen Partei üi Sachsen, im Reiche und in Preußen vereinigten, um ihren politischen Ueberzeugungen progrmnmotiichen Ausdruck zu geben und ihre Stellungnahme zu den schwebenden Tagest» oblcmm da,zulegen. In erschöpfender Weise wurden die Grundfragen der gcsammten Politik in den Bereich der Erörter ungen gezogen, dergestalt, daß diese Aussprache als Einleitung zu der bevorstehenden RcichstagSwahlkampngne angesehen werden kann. Was aber dieser großen konservativen Versammlung weit über die Partei hinaus, die sie veranstaltet harte. Bedeutung und Tragweite verleiht, das ist ihr einheitlicher nationaler, echt vater ländischer Grundzug, der von oller fraktionellen Engherzigkeit frei bleibt, der sich nicht an die Schranken und die Schablonen des Parteigetriebes bindet. Jeder Patriot, der sich inmitten der herrschenden Zersplitterung und Verbitterung der Parteien ein wanne? Herz für die allgemeinen nationalen Interessen erhalten hat, dessen Sinn für die großen sraatSerhaltenden Gedanken nicht abgestumpft ist, mußte sich unter diesen Vorkämpfern der konser vativen Weltanschauung wohl fühlen, denen es in ihren politischen Ausführungen in erster Linie daraus ankam, sich nicht sowohl als Partelleurc, sondern als gute Deutsche zu bethiitigen. denen deS Vaterlands Wohl über der Partei steht. BiSmarck und seine Politik war die Parole des Tages. Der nationale Gedanke in lener Kraft und Klarheit, wie er in unserem denlschen Heros Bis marck verkörpert ist, war es, der sich als immer wiedeikehrendes Leitmotiv durch die ganze Versammlung hindurchzog und sie über die herkömmlichen Parteiklmdgebungen, die über ihren Tag hinaus leinen bleibenden Eindruck zu hinterlassen vermögen, emporhob. Zu einem erhebenden Bekenntniß der unveränderten und unverän derlichen Treue zu Bismarck wurde diese konservative Versamm lung, der Treue, die sich durch keinerlei GeschichtsMchung trüben läßt, die feststeht, wer auch immer den eitlen Versuch wagen mag. daran zu rütteln und zu kritteln. Die Versammlung gestaltete sich zugleich zu einem Ausfluß der Bismarck'scheii Politik, die als unversiegbare Kraft in der weiteren Entwickelung unseres nationalen Lebens fortwirkt. Von allen Männern, die seit 1890 in Deutsch land an führender Stelle gestanden haben und noch dort stehen, wurde kaum Einer am Sonntag erwähnt, es sei denn ablehnend; ober das Wort „Bismarck" tönte hindurch durch olle Reden und Toaste gleichem als die unvergängliche Melodie, die die Herzen mir stolzen Horhge'ühlcn erfüllt und zur Begeisterung entstammt, die die Freude am Vaterlande erhebt und dem nationalen Wollen Much und Vertrauen zuführt. Der Geist des großen Kanzlers beseelte diese Versammlung, und wer da wähnt, daß dieser Geist nicht mehr zu wirken vermag, der konnte sich am Sonntag hier in Sachsens Hauptstadt davon überzeugen, daß Bismarck noch heute in der demschen Poliiik ein Richtung und Ziel gebender, führender Faktor ist. der durch kein willkürliches Machtgebot ansgeschicdcn werden kann, der in dem nationalen Bewußtsein als siegreicher Impuls sortlcbt. Ein Bismarcktag war der letzte Sonntag in Dresden, dessen gejvaltlge Sprache den Chor aller Bismarckfeinde verstummen macht, so leuchtend »uv so wärmend wie jene unvergeßliche» Stunden, als der Baumeister des Reichs vor fünf Jahren, auf der Reise zur Hochzeit seines ältesten Sohnes, in Dresden seinen unvergleichlichen Triumphzug durch Dentschland begann. Dieser älteste Sohn, Graf Herbert Bismarck, war am Sonntag als der berufene Vertreter der Bismarck ichen Politik erschienen: auch um deswillen ist dies« Tag ein BISmarcktag. Graf Herbert Bismarck bildete den per sönlichen Mittelpunkt der politischen Versammlung : er war es, drr die Grundlinien der konservativen Politik und damit zugleich die der nationalen Politik überhaupt porzeichneie. In allen Fragen, die von den konservativen Führern erörtert winden, stellten sich diese aus de» Boden der Vlsmarck'schen Auffassungen, und es ist bezeichnend, daß in den wenigen Worten, in denen Fürst Bis marck das Dresdner BegrüßungStelegramm beantwortete, der HaiiptgesichtSvimkt, der in der politischen AuSiprachc znr Geltung kam, in Prägnanter Weise sestgclegt ist. Der „feste Zuiammenschlnß aller politisch und wirthschafllich lvwervativen Kräfte im Reich ist die Hauptaufgabe, die sich die konservative Partei gestellt hat und deren Erfüllung sic erstreben ninß, wenn sic sich für die nächste Zukunft den ausschlaggebenden Einstich im öffentlichen Leben sichern will. Graf Herbert Bismarck wie die meisten anderen Redner, mit besonderem Nachdruck auch der Führer des Bundes der Landwirkhe. Herr von Plvctz. betonte», daß cs jetzt vor Allem darauf nnkammt. dir Gegensätze, die die Enprivi'sche Hammacher Politik zwischen den beiden großen Produktivstände», zwischen der Laiidwirthschast und der Industrie, künstlich hervorgrrnsrii hat, oiifzuheben und die Einheit wieder herzustelle», indem beide» Ständen die Interessengemeinschaft, a»i die sic zum beiderseitigen Wohlergehen angewiesen sind und in der sie gleichberechtigt nnd gleichwerthig zusammeiiwirfen sollen, wieder zu vollem Bewußt sein gebracht wird. Eine dem Allgemeinwohl ersprießliche Neu gestaltung der Handelsvertragspolitik, über die voraussichtlich der kommende Reichstag zu beschließen habe» wird, ist unr dann zu erzielen, wennn jene Scheidewand zwilchen Landwirthichoft und Industrie beseitigt ist, unr die Vertreter beider Gewerbe zu ge meinsam« segensreicher Arbeit zn vereinigen, Die konservative Partei, obwohl sie angesichts der- Nothlage der Landwirthe natur gemäß die Förderung der landwirthschastlichen Interessen in den Vordergrund stellt nnd daher die einseitige GejctzrSmacherei ohne Halm und Ar mit oller Entschiedenheit bekämpfen muß, will doch keineswegs die ausschließliche Pflege eines einzelnen Erwnbszweigs: sie steht vielmehr aus dem grundsätzlichen Standpunkte, daß allen nationalen Produktivgewerbcu gleichmäßig der benöthigte staatliche Schutz zu gewähren und aufrecht zu erhalten sei. Denn nur so kann der feste Zusammenschluß aller politisch nnd wirthlchastlich konservativen Kräfte bewerkstelligt werden. Von Denjenigen, die den politischen Konkurrenzkamps gegen die konservative Partei nur mit unlauteren Mitteln fuhren können, ist neuerdings die Verdächtigung ansgestrent worden, a!s suche in den Reihen der Konservativen wieder eine rein gonvernemeiitnie Strömung die Oberhand zu gewinnen. Ueberzeugender als es vor gestern durch fast alle Redner geschehen ist. konnte die Grundlosig keit solcher Verdächtigung nicht dargethan ivecken. Die koniervakive Partei hat in dm lebten Jahren hinlänglich bewiesen, daß sie ge lernt hat. gegen den Strom zu schwimmen, und ihre heutigen Führer haben nicht den mindesten Zweifel gelosten, daß sie Math und Kraft geiirm besitzen, diese in unseren Tagen leider so unerläß liche Kunst auch fernerhin zu betlrätigm. wo eS Noll, thist. Wer io schar, und gerecht an de, Regiernngspolitik Kritik zn üben weiß, wie irder der Hauptredner vom Sonntag, den triift der Vorwnr, der Gonvernrmentolität und de, Unselbstständigkeit nicht. Die Erklärung des Frechem, von Manreniiel, daß die konservative Partei ihre volle Selbstständigkeit auch nach oben hin unbeugsam bewahre, is^ dadurch bekräftigt worden, daß dieser leidst wie seine -i L. lieliulcti Ssilliel z A Wriit'vnltimuntr. :LO, ?G'il8pr. 1, 339«), A Vskvnlulussti'. IE, xs§6llüiivt- rlom „Komüli^kn Viotoriii-Holol. «stattung von Getreidezoll dem Reichskanzlei zur Berücksichtig, Schwerm-Lowitz betr. Zollst, e»o überwiesen. — Mittwoch, Antrag ung red st hre. ist dadurch bekräftigt worden, daß dies politischen meimde den Nachweis erbrachten, daß die Haltung nnd die Maßnahmen der Machthaber nach Bismarck oit genug nicht stnatScrhaltend und national geiveien sind und wie mg seit 1890 von oben her gmm die Gnminätze einer aeiundrn Handels- nnd sozial- polttiichen Politik gesündigt worden ist. Der Verlaus des vorgestrigen Tages, der auch so manchem nationalgesinnt«, Mann, der der konservativen Partei nicht an gehört. vaS Herz erfrischt Kat. darf als ein vertrauenswürdiges Vorzeichen begrüßt werde... daß drese Partei ihre Pflicht als staats- erhaltmde. vaterländische, volksthümliche Partei erfüllen, daß sie in den Kampf um die Erhaltung unserer nationalen Errungen schaften sich als die zuverlässigste Stütze der Monarchie und der staatlichen und wirthichaftlichcn Ordnung erweisen und daß sie mit freiem, selbstständigen Willen und in einmüthiger Entschlossen heit insbesondere auch die Richtung mit imgemiirderter Kraft weiter verfolg«, wird, di« sie in den letzten Jahren eingeschlagen hat, um vornehmlich die in ihren Ezistenzbedingungen bedrohten Prodnktiv- ständc zu stärk«, und dem Vaterland« den nothwmdlgen Schutz gegenüber den Gefahren des Umsturzes zn schaffen. c. -A Aernickrtib- und Aerns-rech-Vertchte von, 8. März. "Berlin. In Sachen der vorläufigen Schließung der sozial demokratischen Wahlvereine wegen Verstoßes gegen den js 8 des Vereinsgeietzes erkannte das Landgericht, daß ob,ektiv eine Ver letzung des ß 8 vorlicgc, subjektiv tvar jedoch die Behauptun der Angeklagten, nichts von der Ablieferung der Gelder dürr Vertrauensmänner an die Vereinskasse gewußt zu haben, nicht zu widerlegen, bahn mußte Freisprechung ertolgen, die vorlSusi Schließung anigehoben und die Kosten der Staatskaffe au erlegt werden. Berlin. Reichstag Zunächst wird der Etat deS Reichs tags berathcn. Die Bndgetkommission beantragt eine Resolution, in welche, die verbündet«, Regierungen um einen Nachtrags«», sür ein Präsidialgedäudc ersucht werden. Ein Antrag v. Levetzow, Schmidt-Elberfeld und Genoffen aus all«, Parteien des Hauses will dagegen eine entsprechende Rate, MOM) M., gleich in den vorliegenden Etat einstellen. Außerdem siegt hierzu ein Antrag Ancker vor betreffend Gewährung von Diäten an die Reichstaasabaeordnetcn. — Abg. Bcckh (Freit. VolkSp.) führt Be schwerde darüber, daß im vorigen Sommer die Neichstagsränme zu der Ausstellung von Amateur-Photographien hergegebcn wor um <ht. daß das nicht wieder vorkomme. — Abg. nnscht, das; die etatSmäßigr Anstellung der ' ' >.1odaß de» seien, rmd wö Pichler lEentr., wün Reichst daß die etatSmäßigr keichstagS-Stenograpben in vermehrtem Ilmfange stattfinde, nicht, wie bisher, — Biceprüsident , von Hilfsstenograph«, Gebrauch gemacht werde. Schmidt dement, es sei in neuerer Zeit wieder- nstellnng weitere^Stnwgrapben erfolgtAbg. größerer Freif. Vc n B«etz, holt eine feste Anstellung weiterer Stenographen . Liebknecht ftoz.» Ivünscht. daß die RrlchStagSwahlstatistik n etwas pervollständigt, bezw. in größerer Vollständigkeit veröffent sicht werde. — Abg. Richter (Frris. VolkSpO zieh? den Antrag Ancker Angesichts der schwachen Besetzung deS Hanses bis zur dritten Lesung zurück. — Abg. v. Sttrmm Meichsp.j beantragt, die in dem Antrag Levetzow-Schmidt gesorderte» MO,000 M. nur zu bewilligen ft'n Grnndcrwerb und Pwjektdcarbeitnna. aber nicht lNgieich als 1. Baurate, wie das jener Antrag und die Resolution >er Kommission Vorschläge. Ehe gebaut werde, sei es durchaus röthia, daß dem Hausc der Bauplan unterbreitet wecke. — Abg. Schmidt-Elberfeld konstatirt demgegenüber, daß gerade die Be willigung gleich als l. Banratc von der Mehrheit der Badäet- kommffsion gewünscht worden sei, — Abg. v. Levetzow platduk für den Stumm scheu Vorschlag. Abg. Richter stimmt ebenfalls dem Stummachen Verlangen z», umso mehr, als er Revräscntations- räume für den Präsidenten keineswegs für erforderlich halte. Dem Präs,deuten würden durch Repräicntationspflichlc» »nr seine eigentlichen Aufgaben erschwert, nnd außerdem würde das Hans daourch in der Auswahl seiner Präsidenten beschränkt. — Abg. Enai.-lib.s erklärt sich ebcnsallS tür das Amendement ,iumm> wogegen Abg. Spahn (EciilrO bitte,, rü bei», Beschlüsse der Budgetkommission zn belass«,. Noch kurz« weiterer Debatte wird der Antrag der Bndgetkommission mit der Stumm'schcn Abäirdeunig angenommen. Weitere Debatte» entstehe» bei dem Etar des Reichstags nicht. — In dritter Berathung wird die Vor lage betreffend Zwangsversteigerung, ZwanaSverwaltung su bloe angenommen. Ebenfalls debattelos wird in dritter Lesung die Grundbiichordnuna angenommen. — Es folgen Petitionen., lieber verschiedene derselben betr. Gleichstellung der Telegraph!gen der Reichseilenbahn mit denen der ReichSpostvmvaltung wird von der Kommission Ucbergang znr Tagesordnung beantragt. Ein Antrag Hammacher will betr. Petitionen dem Reichslanzler zur thetlweiien Berücksichtigung übeiweisen Letzterer Antrag wird nach kurz« Debatte anacnonrmcn. Entsprechend einem Anträge der Kom mission werden dann drbatteloS mehr«« Petittonen betr. Rück- -t'L aus Getreide. Berlin. Wolfs's Bureau giebt in eigen« Sache folgende Erklärung: Der gestrige Artikel der „Neuen Freien Presse aus Paris über die angebliche tznkunft unserer PetcrSbiwger Depesche vom 25. Februar (worin rufsischerseits die von Deutschland dem Königreich Griechenland aegenübcc eingenommene Haltung als richtig anerkannt und die Nothwendigkei, de, Durchführung evcn iuellrr Zwangsmaßregeln energisch betont wurde), beruht durch weg aus nichtswürdigen Erfindungen. Irgendwelche Information von deutsch« Seile hat dem Telegramm überhaupt nicht zu Grimde gelegen. Wie >mr schon am W, Februar ons Anfrage an das k. I Telegraphenbureau in Wien telegmphiiicn. rübu das Telegramm von unserem regelmäßigen Petersburger Korrespondenten her, ist ans Petersburg direkt in offener Sprache nach Berlin telegraphin und von uns ohne ,ede Veränderung weiterverbreitet worden. Berlin. Der Kais« empfing gestern Vormittag den Reichs kanzln zum Vortrage und nahm heute Marine-Vorträge entgegen. — Dn Reichskanzler empfing heute, nachdem er der Sitzung de, Bndgetkommission des Reichstags beigewalmt. den öslercrichisch ungarische» Botschaft« v. Szögnenin zu einen, länger«, Besuche., — An die Erklärung des Reichskanzlers i» der Vudgetlommijsion! des Reichstags schloß sich eine längere Debatte, an welcher sich Staatssekretär Hollmann, fem« Abg. Richter (Frei,'. Volksp.). wel-, cher die Nenfordenmgen znr Marine-Vorlage verwarß ferner die Abg. Hammacher (nat.-lib.i und Graf Holstein (konß), welche die Nvihwendigkeit einer Verstärkung der Flotte betonten, sowie Dr. Lieber zEentr.l, rvelchei den Ausführungen der beiden letzten. Redners entgegen trat, b-etheiiigten. Nächste Sitzung Dienstag. Berlin. D« Hospicmtst Georg Liebling hatte sich heute, auS Anlaß des bekannten Vorgangs im Restaurant Kursürst, wo er den Musikkritik« Löwerchackt geschlagen hakte, wegen Körper» Verletzung vor den, hiesigen Amtsgericht zn verantworten: er wurde, z» 2 Wochen Gesängniß vemrtherlt. — Das Polizeipräsidium hat; MO M. Belohnung aus Ermittelung des Mörders des Pfandleihers Pfeifer ausge'etzt. Bei den Beziehungen, weicke Pfeifer zu Zweifel-' hafte» Frauenspersonen unterhielt, ist anzunchmen. dgh bei dem Vorgänge ähnliche Verhältnisse mitgeipielt haben, wie sie seiner-' zeit vei dem Prozeß Heinze zu Tage getreten sind. — In Sachen v. Tausch ist ans Bernnlaffnna des Overstaaksnnwalts Drescher ein, Disziplinarverfahren gegen unbekannt eingeleitet worden. Da wiederholt Thatsachen ans dem Gange der Voruntersuchung in' die Oesicntltchkeit gelangt sind, nimmt der Staatsanwalt an, daß nur durch ein geietzwidrtges Verhalten nnd Indiskretion die ein- > zclncn Stadien des Prozesses zur allgemeinen Kenntnis; hätten gelang«, können. ! ssi « Fra n ksurt a, M. Ter deutsche Gesandte in Athen empfing ^ - »D die Ordre, im Falle ein« Ablehnung von Seiten Griechenlands F8?« noch heute Athen zu verlassen. ' « Frankfurt a. O. Die Nachricht, dem Kommandcu, der . Division Generalleutnant v. d. Goltz sei vom Sultan das Ober-i » kommando an der griechischen Grenze angeboten. von diesem aber in entschiedener Weise abgelehnt worden, beruht aus Erfindung. Es ist dem General v. d. Goltz weder daL Oberkommando noch überhaupt eine Kommandostelle an der griechischen Grenze an geboren worden. Hambnra. Aufsichtsralh und Vorstand der Hamburg Amerikaniichen Packetfahrt-Aktiengesellschast beschlossen, die Vc, theilimg einer Dividende von 8 Prozent sür das verflossene Ge SfkSiahr vorznichlagcn. Ter Reingewinn beträgt 8.4 Millionen Hamburg. Dem „Hamb. Korr" wird aus Berlin gemcl det: Sollten sich die Mächte nach Ablehnung des Ultimatum« seitens Griechenlands über die weiteren Schritte nicht bald einigen, ob« sollte es, was nur zn wahrscheinlich ist. zu einem griechnck türkischen Kriege kommen, so wecke, wie man hier annimmt, das deutsche Schiff „Kaiserin Auansta" bald von Kreta abbernsen. womit dann Dentschland sich in dir seinen politischen Interessen entsprechende Reserve still zniückzichc» würde. In diplomatischen Kreisen hält man es für ausgeschlossen, daß Griechenland durch einen Krieg mit der Türkei in den Besitz Kretas gelangen könnte. Köln. Nach ein« Meldung der „Köln. Ztg." hat die griechische Rcgienmg von einem Londoner Bankier einen großen Vorschuß erbeten. — Aus Kanea meldet die „Köln. Ztg.", die Befehlshaber der irnnden Kriegsschiffe hätten sür heute Zwangsmaßregeln an- geordnet, falls sich heute Nachmittag noch griechische Schiffe in Fetischen Gewässern blicken ließen. ilhelrtrshaven. Ans Kann, wird hierher gemeldet, der Kreuzer „Kaiserin Äugustn" bat ein Temchement von I Offizier«,, Am und SO Mann gelandet. Posen. Die Warthe steigt weiter: die Höhe betrügt gegen wärtta 3.65 Meter. Infolgedessen sind die niedriger gelegene» Straßen übcrffuthet, die Holzpläke an der Flnßstraße stehen tic> unk« Was,'«. Dagegen meldet Pogorzeliee einen Rückgang des Wassers von ll.79 aus 3.49 Meter. Wien. Die Mehrzahl der Großmächte, darunter Oesterreich- lngarn. nahm dir Vorschläge der Admiyile vor Kretä^on. Tic- clben erstrecken sich aus die Bloladc GriecheftlaickS'm,H.Krems owic auf die Verhinderung jeder gnechiichcn llntdrnchmung Air Lee. — Der frühere Antisemileiisührcr Schneider, der dm sozral-- demolrattschen Rcichstagskandidaten Nemee fälschlich bcichuld.kdl ftattc. « hätte von ihm seinerzeit 25 Gulden zn Wanlzweckcn bc' ' ommen, wurde wegen Beleidigung zn 1 monatlicher Hast vernrtheili Wien Hier wird angenommen, Griechenland werde die Forderungen der Großmächte nicht unbedingt ablchncn. sondern tbcilweise annehmen. Der von den Admiralen entworfene Plan sür die ZivangSaktion icheinc aus die griechische Regierung nicht ohne Eiirdruck geblieben zu sein. Die Nachricht von ein« beschleunigten Mobilimung in Griechenland findet hi« keinen Glaube». Die widerspruchsvollen Meldungen über ein thcilwciies Ziinickweichen Griechenlands werden darauf zurückgestihrt. daß fron rösi!chcr,eits eine Annäherung zwilchen dem Standpunli Griechen lands nnd jenem Europas im Komprvmißwege angesnebl worden sein soll, um Griechenland zu ermöglichen, daß es nicht vollkommen ablehnend antworte. Ankla ni. Amtliches Wahlresultat, Bei der heutigen Land tags-Enatzwahl wurde Rittergutsbesitzer Graf V. Schwerin-Lomitz (kom.) mit allen abgegebenen Stimm«, wicdergcwählt. Paris. Ter „Figaro" läßt sich oirs Kanea melden, den griechisch«, Truppen s« die Blokirung der Insel völlig gleich giltta. da sic ans Monate mit Lebensmitteln und Kriegsvedari vttirom «eien j X
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