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Dresdner Nachrichten : 16.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189703167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970316
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970316
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-16
- Monat1897-03
- Jahr1897
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- Dresdner Nachrichten : 16.03.1897
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42. Jahrgang. lurt UvInxLu« ,"5/, I4ro»äpn-dl., Lurtür»!«ustr., I'-vko Liocllt'trL.-'i'v. ?'orl>i«>>r.-^. 11.2100. ^Iirlss ^»> «r»ltL . 8 ^iLlpi^imilrt. 80.0<D.^kiick iu I^i^tivn. ^ >!it 4"ppc,It<rr 1.ultoi.Uooruur<. V ftGU '>vunlli.itii»v> 8t-1r1iori-i6a 8i:I»L6Io8. 'MG t/e»ü«se/^o8e klozekLÜLäesMel t»«t, dUUs»« frieklmk LsppiLek IM» -»zeaud-r 3 kslnn, MKS IM kidrilc; vMtiich>l»tLUM Dresden. 181-7. fi/6 tee/tni«e/ten Maaren 1-0" HH III». »«Ittn« Illd bor: Larl L^»mp^«olit K IuelliLvälM§, LeLeMstraLLö §. A Vrü«»t«s in «okt «»«>!»,« livii n. H I*Ll«t«t-, ^n»ajr- nnä A L'V^»rtr«KAK8W^KWri^^r^rrrSrÄ^r»^L^irrr»ri?^rKi>^ ViüIijÄU'8-I/oÄevjopp«« voa 6 Nli.. Uuvvloelt« von 10 m». omMoiilt ia Allster neu etn^etwtteiler ^u^vvnlil .Di».*«. reu» Viiol. 24, ü-l-n.°s°» "ni.mmissi.riic keinkri'lll Impvlt. vkezifell-t/"""'^," V»I»StSN. ß tjll8trlv llit^elloii!, Umt^tram ll. 8 llU GZ» Lni-ft-s' Zur kretischen Frage Dynamit-Erplosion in Treibern. Hosnnchlich v»t» F1'»»vri. Vclsicherungs-Gcnossenichast iachi.Landwirthe.Ticnstbotenmcchsel. Politisches. Die internationale Lage vermag augenblicklich nirgends ernste Vcsürchlungcn zu erwecken. Man neigt ziemlich allgemein der Ansicht zu, daß die orientalische Krisis vor der Hand eine ent scheidende, eine europäische Kriegsgefahr cinschließendc Losung nicht erfahren, sondern daß sic wieder versumpfen wird. Wochen lang herrschte die Besorgnis; vor, daß der Ausbruch des türkisch griechischen Kampfes bevorstehe; durch das fortwährende Säbel- gemsscl ist man schließlich so abgestumpft worden, daß die Meld ungen über die kriegerischen Vorbereitungen Griechenlands und der Worte keine Aufregung mehr Hervorrufen, Nichts charakterisirt den Chauvinismus des bankerotten hellenischen KvnigsrcichS. das ganz Europa Trotz bieten will, mehr, als die sehr nüchterne That- sachc, daß die griechische Mobilisirung sich nur aus dem Papier vollziehen läßt, weil ein recht ansehnlicher Theii der Nachkommen des Themistokles und Leonidas es vorziehen, daheim bei Muttern zu bleibe», statt der Einberufnngsordre Folge zu geben. Das großsprecherische Maulheldenthum, das bisher in Athen dominirtc, fängt an, sich darauf zu besinnen, daß Vorsicht das bessere Theii der Tapferkeit ist. Der neue Kricgsminister Mcraxas. der wohl am besten weiß, wie es in Wirklichkeit mit der Kriegsbereitschaft bestellt ist, wagt schon nicht mehr mit einem Landkrieg gegen die Pforte zu drohen. Auch die Einsicht, daß die kleineren Mächte der Valkanhnlbinsel wenig Lust zeigen, mit Griechenland gemeinsame Sache zu machen, und das Ausbleiben der erwarteten Aufstände in Makedonien und Albanien mögen dazu beigetragen haben, da? kriegerische Jener in Athen zn dämpfen. Nicht minder dürfte die Erkenntniß enttäuscht haben, wie wenig die dynastischen Bezieh ungen des athenischen Hofes und die phiihellenischen Strömungen in Europa einen ausschlaggebenden Einfluß ansznübcn vermögen, Somit gewinnt es den Anschein, als ob die Zwangsinaßcegelu, über die sich die Mächte inzwischen geeinigt haben, doch wohl dazu angcthan sind, die Griechen zur Raison zu bringen. In Athen balle inan damit gerechnet, daß die Einigkeit Europas für eine Zmangsaklion zur Abwendung der Kriegsgefahren nicht her- znslcllen sein werde. Diese Spekulation ist fehlgeiehlagcn. An fangs mag wohl hier und da der Wunsch vorhanden gewesen sein, ein zweites Ultimatum an die griechische Regierung zu richten, da nul dem ersten nichts ausgerichtet woiden ist, Indes; hat man sich !>,üo genug davon überzeugen lassen, wie lächerlich sich Europa machen würde, wenn es einem Ultimatum, dessen Wesen doch darin bestehen soll, daß es die unwiderruflich letzte Erklärung ist, d e abgegeben wird, noch ein allerletztes Ultimatum hätte folgen lafien, Tie Mächte sind vielmehr dahin übereingelommcu. die griechischen Antwortnoten, weil deren Vorschläge unannehmbar und, unbeantwortet zu lassen und nunmehr folgerichtig zu den in dem Ultimatum angedrohten Zwangsmaßregeln überzugehen. Die erste dieser Maßnahmen soll die Blockade der kretischen und griechischen Küsten sein. Die Verständigung hierüber ist erfolgt, nur Frankreichs endgiltige Zustimmung steht noch aus, nicht aber wegen prinzipieller Gründe, sondern weil die französische Regier ung gemäß ihrer Versicherung, keinen wichtigen Schritt ohne die parlamentarische Einwilligung zu thu», erst das Votum der Kammer abwarlcn muß. Geschossen soll zunächst noch nicht werden; die Plockadc soll eine .friedliche" sein, wenn die griechischen Schiffe ge horchen ; andernfalls soll eine Beschießung nicht ausgeschlossen sein, .hi, Durchführung der Blockade und behufs weiterer Zwangsmaß- regclu sollen ferner die den Admiralen zur Verfügung gestellten Mannfchaften verstärkt werden. Da es sich nicht um eine Aus dehnung der Operationen in das Innere Kretas, sondern nur um die Sicherung der Blockadezwecke und der bereits besetzten Küsten- plnl.-e auf Kreta handeln soll, so wird nach den bisher vorliegenden Meltmngen eine mäßige Vermehrung der Mannschaften um etwa Loo bis 600 Mann seitens >eder Macht für anSreichend gehalten, Das Endziel der europäischen Aktion würde die Bewerkstellig»»!; de, autonomen Verwaltung Kretas sein, die mit der Bestellung eines europäischen Gouverneurs beginnen soll, der allen Mächten genehm ist und von dem Sultan arceptirt wird. Schließlich, heiß! cs, sollen zwei Mächte — man nennt Frankreich und Italien - mit der zeitweiligen Besetzung und der administrativen Organi sche'» der Insel betraut werden. Nach Pariser Nachrichten ist ein längeres Provisorium geplant, das bestimmt ist. die Ordnung auf der Insel herzustellen und die Wunden zu heilen, welche die lückiiche Verwaltung und die letzten Kämpfe geschlagen haben. Ais Gouverneur von Kreta soll Prinz Waldeniar von Dänemark in Frage kommen. Hosnachrichte», Maul- ». Klauen'euchc, Hcfflvsiicht- Zopi und Schwert". Coiwert Edylb Walker, Kunstfchätze Athens der Vernichtung ausietzen würde, naturgemäß nur gering sein, aber vom militärnchen Standpunkt darf cs nicht a>8 absolut nnSge'chiosseii betrachtet werden, daß im äußersten -volle zu diesem extremen Mute! geschritten werden müßte. Schon diele Möglichkeit mußte rationeller Weite eine gewisse Pression auf dw Entschließungen der griechischen Negierung ausübeu, PiranS ist ein nur kleiner, icdoch für die griechische Flotte reichender und Schissen des größten Tiefganges zugänglicher alu,p„ L, ' - Mäntel von 18 M. uolxrn äom Lönigl. 86KI088. Dienstag, 16. Mär;. j Muthmaßliche Witterung: Nebelig, trocken, kanzler zur Erwägung überwiesen, — Eine Petition um Bckämpsuiig des Mädchenhandels witd desgleichen zur Berücksichtigung und eine Petition, betreffend die schleswig-holsteinischen Quarantäne Anstalten für dänffrheS Bich, zur Kennlnißnahmc bezw-Erwägan,« überwiesen, — Morgen: ÄuslicferungSvertrag mit den Nieder landen. AuSwauderuiigsgcsetz Berlin. Wie aus Parlamentarischen Kreisen verlautet, hat der Kaiser bereits am Montag das Abschiedsgesuch des Staats sekretärs Hollmann ablehnend beschicden. Es wird angenommen, daß die Militärstrasprozeßordnung in dieser Tagung nicht mehr an den Reichstag gelangen werde, Berlin, Tie Budgetkommüsion beendete heute die Bcrnthnu.z des Ertra-Ordinnriums desMarine-EtatS und begann die Bccathung des Ordinariums. die wahrscheinlich morgen zu Ende gcsühic wird. Admiral Hollmann wohnte der Sitzung bei, griff aber »ich; in die Beratlning ein. Am Mittwoch oder Donnerstag soll die Bcrathung des Marine-Etats im Plenum beginnen. Vor Abschluß derselben dürste eine Entscheidung über dos Entlassungsgesuch des Admirals Hollmann nicht erfolgen. — Die „Nordd. Mg. Ztg," schreibt: Auf die Entscheidung über die Bewilligung vieles Gesuchs wird es vermuthlich nicht ohne Einfluß sein, wie sich die Beschlüsse des Reichstages zu denen feiner Budgetkommission ver halten werden. Es darf um so eher erwartet werden, daß der Reichstag in seinen Bewilligungen für Schisirbauten über die , , ^. ,, Vorschläge der Buvgctlommission erheblich hinausgeht, als deren bald zum Schweigen gebracht werden wurden. Tie Armirung der! Abstciche bekanntlich aus finanziellen Erwägungen motivirt wurden, ,zorls des PiränS besteht aus 23 Armstronggeichützen von 15, kV wahrend die Nolhwendigkeit der geforderten Schiffsbauten auch von und 23 Elm, -Kaliber, denen die Geschwader der Mächte mit über-l Solchen anerkannt wird, welche die geforderten Bnugclder mit Rück wnltjgender Geichützüberiegenheit gegenüber zn treten vermögen,! sicht auf die Finanzlage nicht setzt glaubten ablehnen zu müssen. Tic so daß von eincmr langen Widerstand der Forts im Falle einer s Finanzlage ist jedoch ictzt gerade so günstig, daß erwartet werden Ter nus- lreislicher Hasen, der per Bahn mit Athen, Länrion" Eorfftth und Patras verbunden und dessen nur 200 Meter breite Einfahrt leicht durch Torpedosperren zu sichern ist. Er vermag den Schisfs- kolossen der Neuzeit noch ebenso gut Ausnahme und Schutz zu ge währen. wie einst der Flotte des Themistokles, Unter den heutigen Verhältnissen würde die Blockade des Hafens schon durch einen Theil der Geschwader der Mächte leicht durchzusühren sein Die fast immer ruhigen Gewässer des Golfs von Athen würden den Mannlchastcn der blvckirenden Schiffe keine große» Strapazen a»s- crleaen, und die Kreuzer, die nach derWesteinsahrtznm Golf von Eleusis zur Vervollständigung der Blockade enlsandt werden müßten, würden eine strenge Absperrung bewirken. Allerdings würden beide SchiffS- gruvpen sich im Bereiche der Geschütze der ans Salamis vorhande nen Batterien und das Hauptgeschwader im Bereiche derjenigen der Forts des Piräus befinden, allein es ist anzuilehmen, daß diese Geuhütze nicht feuern würden und wenn sie es dennoch thäten, durch die Uebcrlegeuheit der Artillerie des BlockadegeschwaderS nachdrücklichen Beschießung, wie getagt, nicht die Rede fein kann Allein es ist zn erwarten, daß, obgleich griechifchecieits aus gesprochen wurde, daß man eine Beichießung der Küsteirorte nicht fürchte, sobald eine solche beim PiränS oder bei einer Ausdehn ung der Blockade auf die Höhen von Patras, Nauvlia, Volo, Kgrina, Kalamca. Syra und andere in Wirklichkeit droht, man sich besinnen nnd nachgeben wird. Lene fämmtlich w gut wie dar>, der Rcichsiag werde die finanziellen Bedenken der Kommissions- mehrhcit nicht lheilen, wozu ihn schon der Umstand bewegen sollte, daß während der ganzen Amtsdaner des wtzigen Reichskanzlers von Slenererhöhungen irgend welcher Act nicht die Rede gewesen ist und nuch die für die Marine geforderten Beträge ohne besondere finanzielle Maßnahmen bereit gestellt werden können. — Der Verein Hamburger Rheder richtete an den Reichstag eine Petition, offenen, nur hier »nd da, wie z, B. Patras, mit völlig veralteten worin unter Hinweis auf die Größe der Handelsflotte um weiter- Bcfcslignngsiverkcn versehenen Hgsenvrle sind nächst der Blockade der wirrsamsten Beichießnug misgejetzt. und sic gehören zn den blühendste» Städten des Königreichs. Rur die Blockade der griechischen Häsen im Verein mit der,eiligen Kretas vermag dem dortigen Aufstand die Nahrung zu entziehen und eine dem griechischen Handel und Verkehr höchst lästig werdende Pression ans Griechenland auszuüben. — Gestern Nachmittag kurz nach halb L Uhr fand in Hil bersdorf bei Freibccg eine Dynamit-Explosion statt. Es wurden zwei Detonationen wahrgenommen. Drei Gebäude: eine Qelbude. eine Gclalinebudc und ein Vorrachsmagazin, wurden zerstört, Füns Arbeiter haben ihr Leben cingebüßt. Die Zahl der Verwundeten ist noch nicht betount. Durch den gewaltigen Luft druck sind sämnilliche Gebäude der näheren Umgebung mehr oder minder beichädigr wvldeii. In Freiberg klirrten die Fenster und wränge» die Tlnireu a,if. Bis in den Planenlchen Grund ivnrde die Erschütterung wahrgenommen, man glaubte dort an ein Erd beben, Die in der Nähe der Unsallstättc befindliche große Eiien- hahnbrücke hielt man für beschädigt, eine sofortige Untersuchung ergab jedoch deren Intaktheit, Der Bahnverkehr der Linie Dresden Ebemnitz hat keine Unterbrechung erfahre», — Ter „Freiberger Anz." schreibt: »Bei der Nachmittags 2 Uhr -10 Minuten in der Tynamitfabrik Hilbersdorf stattgefiindencn Erplosion sind fünf Arbeiter gctödtet und einer schwer verwundet worden, Snmmlliche Ar beiter sind verheiraihet und Familienväter. DieKatastrovhc ereig nete sich i» einer sogen. Qelbude, in welcher Sprengstoffe in Oel gemischt wurden. Auf welche Webe sich das fürchterliche Unglück ereignete, wird nie bekannt werden, Der Ort der Katastrophe bietet ein Bild grauenhafter Verwüstung, Von den Totsten,sind an deni Unglücksorte >elbst kaum Spuren vorhanden: kleinere Körpertheile wurden außerhalb der Umplankung des Grundstücks auf den Wiesen und in den Gehöften gesunden. Wie gewaltig die Explosion gewesen sein muß, davon zeugen auch die Verwüstungen in der Nähe der zunächst betroffenen Mischbilde, die Holzbauten sind total zerstört und bilden ei» Chaos. Im Direktionsgebände und im Beamtenhausc, dessen Dach cdensalls stark dcmolirt wittde, befindet sich kauni noch b ' -- -- ? i St Direktor, welcher sich befand, wurde durch Hilfe war rasch zur Stelle, Garte» beim Carolaice haben bedeiitende Detonation vernommen, erschütternng. Spaziergänger im hiesigen Großen um die angegebene Zeit auch Nblllld! verbunden niit eine geringer Luft- Kernschreib- nnv Kernsprech-Aerichte vom ! ö, März gehendes Entgegenkommen betreffs der Marineforderungen gebeten, wird. Berlin, Bei der IMJahrcSfeier wird der russische Hof durch den Großfürsten Wladimir vertreten sein. Den König von Rumänien wird Prinz Ferdinand von Rumänien vertreten. — Gegenüber der Zeuungsiiachricht, daß im Reichstage die Berathuncp der Bescstdungsvorlage bis zum Herbst zurückgcstellt werden soll, wird amtlich mitgetheilt, daß die berbündeten Regierungen ini Interesse der betheiligken Otsiziere und Beamten auf die baldige Verabschiedung der Besvldunasvorlage den größten Werth legen. — s —> l Staatssekretär v, Stephan ist von dem englischen Verein „Jnsti- »-8° l » tlition of Electrica! Engineers" in London einstimmig zum Ehren-, Mitglied erwählt worden, , - ^ Berlin, Der frühere Reichskanzler Gras Caprivi hat die Einladung zur 100-Jahresfeier wegen ungünstigen körperlichen Be findens avgelehnt. — Der frühere Gouverneur von Kamerun Frei herr v, Soven hat die Leitung des neuen großen Plantagenunter- nehmens, welches in Kamerun aus Anregung Dc. Essers begründet wird, übernommen, Berlin, Hugo Stange's Orient - Exkursions - Dampfer „Eldorado" hat heute Neapel erreicht, Wien, Zwischen den Mächten wird gegenwärtig erörtert, in welcher Weise den Aufständischen auf Kreta die beabsichtigte Aulo nonue der Insel bekannt gegeben werden soll, Voraussichtlich wird man sich sür die direkte Proklamation entscheiden. Die Instruktionen über die zn ergreifenden Zwangsinaßregeln dürsten augenblicklich allen Admiralen znaegangen sein. Die Einschließung Kretas ist bevorstehend, vorläufig dürste jedoch eine Blockade des Piräus überflüssig erscheinen, da es genügt, den Verkehr zwischen Griechen land und Kreta abzuschneidcn. Lemberg, Die Eskortirnng einer zweiten Truppe verbal teier Bauern aus Davidow hat abermals ernste Ruhestörungen hervorgerusen. Die Hnsciren-Eskorte wurde mit Stcinwürsen em pfangen nnd mußte sich den Weg mit der Waffe bahnen. Hierbei wurde» zwei Personen ans der Volksmenge und ein Polizist verletz!. Es wurden drei Verkaftnngen vorgenommen. Die Davidower ein weiteres Falls nicht „»vorhergeieheiic Zwitcheiisälle die AuSsührnna der 6M Mann, Wenn die Trupveii VassoS' aus Kreta verbleiben, ekiivte» Twanasiiiaürpn^li, neriiinver» fnnimt i» ?rsti>,' Kinip ertrüge josort eine strenge Blockade Kretas, nothigcnfalls auch eine effektive Blockade der griechischen Fcstlandshäfen. pcoieltirtcn Zwangsmaßrcgcln verhindern, kommt in erster Linie die Frage in Betracht, welche Wirkung die Blockade der griechi schen Knstcnplätzc ans Griechenland ausuben wird. Vor elf Jahren dauerte cS einen Monat, bis man sich in Athen zur Nachgiebigkeit cnl'chloß. und beute wird Griechenland wahrscheinlich noch weniger als damals in der Lage sein, aus einem hartnäckigen Widerstand z» brhanen. Bon entscheidender Bedeutung würde die Blockade des Piräus lein. Für die Beurtheiluna derselben ist nach den.Hamb. Nachr" nicht nur der Umstand maßgebend, daß sie der Hauptstadt Griechenlands den Handel und kriegSniarltlmen Verkehr absperren würde, sondern daß eine den Piräus blockirende Flotte, nach Ueber- wälliguna deS FeuerS ans den nur niit 23 Geschützen armirten Fort-, die etwa 12 Klm. in der Luftlinie entfernte Hauptstadt Athen im Nothsalle mit den weittragenden schweren Kalibern zu beschieße» im Stande sein würde. Natürlich wird die Geneigtheit der Mächte zu einer Maßregel wie das Bombardement Athens, welches die als ein Gemeingut der Welt betrachteten klassischen .... . racnommen. Die Gerichtskommission wurde aus demselben Wege nach Lemberg über fallen, wobei sich die Angreifer der Gerichtsakten zn bemächtigen suchten. Paris. Hanotanx theilt heute im Ministerrathe die Erklär ung mit, die er in der Kammer abgcben wird. Man nimmt an, er werde voransschicken. daß die Einigkeit Europas znr Friedens- erhaltnng nnekschnttert sortbestehc, und dann die Maßregeln bekannt machen, die Europa vereinbart bat, nämlich eine neue Einlad ung an Griechenland, die Truppen nnd Schiffe znrückzuzieyen, Beietzung Kretas durch die Mächte, wenn Gcicchenland wider steht, Verkündigung der Selbstständigkeit Krelas. Haiwtani wird ^ ^ ^ . .ausdrücklich betonen, das; er diesen Vorschlägen nur mit Vor Parts. Tie Kammer beriech die Kreta o>-cage und nahm tzchnlr Genehmigirng des Parlaments zugestimmt habe, wird or KO.MN'-» NN ,edoch diese Genehmigung verlangen und seinen, wie des Kabinets Rücktritt ankündiaen. ive in sie verweigert wird. R o m. Der hiesige griechische Gesandte erklärte in einer ilnlcr redring, daß Griechenland sein letztes Wvrl gegenüber den Mächten gesprochen habe und daß es jetzt bei Androhung von ZwangSmas;- regeln seine Truppe» aus Kreta znrückzichen werde, M essina, Ter Hamburger Schnelldampfer „Fürst BiSmarck" ist mit 220 Reffenden an Bord heute früh von Konstcrnkinopcl liier cingetroffc». Ter „Fürst BiSmarck". welcher von seiner Oricitt- ''" istc mit 356 gegen 143 Stimmen eine Tagesordnung an. welche die Erklärung der Regierung genehmigt. * Paris. Kammer, Der Minister Hanotaur verlangt die Billigung der Politik des Verbleibens im europäischen Concerte, Die Regierung unterbreite der Kammer folgende Maßnahmen, worüber die Mächte sich geeinigt hätten: Autonomie Kretas unter der Oberherrlichkeit des Sultans. Zurückziehung der griechischen Truppe», Zurückziehung der türkischen Truppen, letztere mit Aus nahme der Orte, welche die Mächte besetzt halten. Jede der sechs Mächte sendet nach Kreta ein weiteres D non " etachement von 50o bis ui 5 Berlin, Reichstag. Das Schuldentilg ungs- gesetz wird in dritter Lesung definitiv angenommen, — Tic PctitI on, betreffend Ergänzung des 8 22 des Preßgesctzek. Ver jährung von Anklagen gegen Verleger, wird der Regierung zur Erwägung überwiesen, — Eine Petition um Rückerstattung von gewissen Gebühren, die während des Zollkriegs mit Rußland in russischen Häsen erhoben wurden, beantragt die Kommission durch Uebergang zur Tagesordnung zu erledigen, Abg. Iebsen tut.) beantragt, die Petition dem Reichskanzler zur Berücksichtigung zu überweisen. Es würde eine Grausamkeit gegen die seiner Zelt ihr Ver- Dcr . ... betreffend Nichtemichlagbarkeit der an ausländischen Börsen abgeschlossenen Blanko-Termm-Grschäfte in Getreide und Mehl, wird dem Reichs- Exkursion, vom schönsten Wetter begünstigt, zurückkehrt. sollte, von Konstaiitinopel kommend, im PiränS anlausen: die Schisfsleitung hat jedoch mit Zustimmung der Passagiere den Besuch Athens am gegeben »nd die Reffenden werden sich als Ersatz dafür einige Tage länger in Neapel aushaltcn, Bern, Eine Anzahl Radikaler Westschweizer stellte im Na tionalrath den Antrag, den Bundesrath nm Vorlegung eines Ge setzentwurfes über die Errichtung einer schweizerischen Nationalbank zu ersuchen. Das Kapital der Bank, die ihren Sitz in Bern er halten soll, soll vom Bunde, den Kantonen und deii Kantonalbnnkcn ausgebracht werden, Kopenhagen. Die Kommission des Folkethina sür den Gesetzentwurf betreffend den Schutz des geistigen Eiaenlhmns erstattete heute ihren Bericht nnv stimmte mit sechs stimmen den wesentlichen Punkten des Gesetzentwurfs zu, durch den der Anschluß cm die Berner Konvention ermöguch! wird, Tie in der Minderheit gebliebenen fünf Mitglieder der Kommission wollte» den Gesetzentwurf derart abgeändert wissen, daß der An schluß unmöglich gewesen wäre.
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