Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 31.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189703313
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970331
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970331
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 17-18 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-31
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 31.03.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ve«a»g-bühr 2.«. >tt. , 7s durch bk ime Vl k:»v.! üi>, PvniiViiZ/,i ildePiill »nnalw'k von «nkimdloiim»»' laneimi , > v,«onn«!-2uhr?!j,,S» kn Ae»i>a!>>: Hr. ßb'brrn « qur an LioänMt.i'n d>i- SUlisAailiMitta,». Die lipalNac Gnindeeile yiiiaeMr s Tiibenc >5 Pia , An- kiinkninnaen am dsl Pnvatiein Zeile ll>Pia -D"'vklMle ..n»I-rm Hinii," lkinaeiandt «o P'u Änmd»eile kur Lionlaoe nser nach ftemaae» so Bla. ilül Uaimliennachnchik» rc>, bei. «Pin nach delondetrm laril. Nukwürblik Aukrröae nur aeoen PorauSbeialilnna. Inliindianiuiku »eiuuen lämmtllche nainnaiie A»»onc> nbnrraur an. veleadldller weiden init io Psg. berechnet bür Rnikaabe en>aeiand»er Schrift» Klke keine Perbindlichkcit. vt» rreodnee Naitirtchtrn erscheine» täglich Morgen». 42. Jahrgang. O«. u»n,,ssr»»t«i> 8r. ä«« LSaig, ro» t>»etl»,n OI»ov«I»«tvn, 4»v»o«, »»»»bivrl«. Linr«lvsrlri»uk I»re»«Iei,, chllinnnltt 2. Dresden. 1897. H>arUri»lp. 2» lkegb» <t»r lI»»uiutum»-Lll»«i. Laoktttirliob« a»t»I»x »»od »»»LN» ».n»o 20 iKg. in Srl«kw»rk«». AI«»,Ieru«tv HVIeirvr So/'ss/s i ö» b«M,wt»g Rie<!er-ttteIj<!r,?iiIeroiL' i, Men SEbEWttSS« Lelllrloü klaul. LokUsksravt VzlW.Si. I,. iVeiiliK, IVmooIiilMi'. 31. DE" Zsvnlivlt«» "DWG vtvx»»i»t 8»p»lntvi' NolsolmLsnixs, porsvnliodo kinlckuko una äloüeiituüion in Loilin, .« ««»»«««« N'KI^S I'oi'tllui» ». ä. m»rkÜtLlsö Ilax: klllUltll, ^rr'.Istr. 8. LsLvll8ekirms Verricht aui die Floitensorderungen. Hofnachrichte», Gesammtrathssitzung Gewerbeverein, Mteth-i bewohnerverein. Gerichtsverhandlungen. »John Gabriel Borkman". Internat. Kunstausstcllnng ! 8eli>i'iiirilbi-ik v. 4. ?et8edkv, Mittwoch, 3l. Mär;. Mnthmaßliche Witterung: Tlocken, kühl. Politische«. Sang- und klanglos ist der Kampf um die Schiffe des Kaisers ->i Ende geführt worden Die beiden Kreuzer bedecken mit anderen .Marinelrichcn" das Schlachtfeld. Wie eine Angelegenheit von ganz unlcrgeordnetec Bedeutung, über die noch Worte zu ver liere» nicht der Mühe lohnt, wurde die Marinesrage erledigt, nach dem sie >o gewaltige Aufregung hervorgerufen hatte. So eclatant war die Niederlage der Regierung in der zweiten Lesung gewesen, dos! sie vor der endgiltigen Beschlußfassung nicht einmal den schiichlcmcn Versuch wagte, einen Umschwung zu Gunsten der Forder ungen herbei,»führen, die sie als das Mindestmaß des Nolh- wendigen gekennzeichnet hatte. Das schnelle Hinweggehen über die abgeiehnlen Forderungen soll auf einer Verabredung unter den P.uieien beruht haben, an der die Herren am Bundesralhstische stillschweigend theilgenommen haben, wohl in der Einsicht, daß sie dos Lchicktal der Kreuzer nicht mehr würden abwenden können, selbst wenn sie mit Engelszungen reden würden. Was hätten sie auch noch zur Verthetdlgung Ihrer verlorenen Position sogen ft'llen, nachdem Einer von ihnen, Herr v Marschall, vor der entscheidenden Abstimmung ausdrücklich erklärt hatte, daß man den Keiner» der Floitrnverstärkung unter allen Umständen keine un- pomviilche», iondern nur ehrenwecihe Motive unterlegen dürfe! Für die Regierung Hohenlohe.Marschall war es also sicherlich das Acsle. sich in Schweigen zu hüllen, da sie offenbar in dem Be wußtsein ihrer Ohnmacht selbst nicht weiß. was sie thun füll, »in den Willen der Ovvvsilion zu brechen. Wie eS scheint, hielten es die Herren in der Wilhelmstraße auch um des willen nicht für räthlich, im letzten Augenblick die Marinesorder- unge» noch einmal energisch zu verthcidtgen, well man die poli tische Situation nicht noch Weiler verschärfen wollte. Das be- iMplet ein der Negierung nahestehendes Blatt. Darnach würde iiion sich also fürchten, auf eine Frage, von der die ReichstagS- imhrheit nichts wissen will, noch einmal zu sprechen zu kommen, obwohl bei dieser Frage die höchsten nationalen Interessen aus dem Spiele stehen. Man kann sich deS Eindrucks nicht erwehren, dos; eS der Reich-kanzler und seine Räche zur Zeit für opportun lolicn. dem Machtipruch des Triumvirats Lieber-Richter-Bebel nicht z» widersprechen, sondern sorglich alles zu vermeiden, was d c Neichstagsmehrheit reizen könnte. Zwar ist bei der zweiten b aiiig vom Reichskanzler Fürsten Hohenlohe versichert worden, d>ü eine schwache, unfertige Flotte im Ernstfall zu nichts da sein winde, als sich hcldenmüthig in den Grund bohren zu lassen. Ter 5toatsickrelac des Auswärtigen hat serner überzeugend dargelegt, daß c ne Bewilligung der neuen Marinesoiderungen weder die Ehre noch l w Gwßniachlslellung des Deutsche» Reiches sich werden wahren l neu »och der den deutschen überseeischen Interessen unumgängliche Schutz aus die Dauer wird ausgeübt werden können. Trotzdem suhl! sich die Regierung in ihrem Beranlwortiichkeitsgefübl nicht dodiiich beiinruhigt, daß aus Beseht des Herrn Mußpceußen Dr. Lieber nuserc Flotte so schwach und unfertig bleibt, daß unsere iioiivnnic Wehikraft und Wohlfahrt gefährdet und geschädigt wer den. Daß sich die Regierung vor der Herrschaft des CentrumS beugt, dadurch gefährdet und schädigt sie aber zugleich ihre eigene Autorität und das Ansehen der Kaiserkrone, dessen Träger die Marincsrage säst zu einer persönlichen Angelegenheit gemacht hat, d.rgcslali, daß fetzt die demokratische Reichslagsmehrheit ihren Sieg weidlich ausbeuten kann als einen Sieg des Parlaments über den Monarchen. Beruhigt sich die Regierung bei dem ReichS- lagsvotnni, so wird sie sich auch den Vorwurf der Opposition, daß ibre Forderungen nicht ernst zu nehmen sind, weil sie sich scheut, den Worten die That folgen zu lassen, ruhig gefallen lasten müssen. Wo bleibt dann aber die Autorität einer Regierung, wenn deren Erklärungen, mögen sie noch so eindringlich abgegeben werden, kein rechter Glaube mehr beigemessen werden kann? Die Regier- uilgsvertreter haben angedeutet, daß sie im Falle der Nichtbcwillig- niig vcr Neuforderungen kür die Marine die Verantwortung nicht mehr tragen könnten, und dennoch thun sie jetzt nach der Ablehn ung keinen Schritt, um die Verantwortung für die Flotte adzu- lehucn. Wenn a»o wirklich im Kriegssall unsere Flotte sich helden- müliiig in den Grund bohren lassen müßte und unsere heimischen Küsten schutzlos der feindlichen Blockade preisgcgeben würden, so Hütte die Vcralilworiuug dafür nicht allein der Reichstag, sondern die Re gierung zu trage», weil sie die Mittel, die zur Durchführung der im nationalen Interesse gebotenen Forderungen gegeben sind, nicht nur nicht ccichöpst, sondern sofort nach dem ersten Widerstand rcsignirt und vor dem Purlameutswillen kapitulirt hat. Beschämend war der Prolog zu drn Iubiläumskestlichkeiten des Geburtstages Kaiser Wilhctm'S des Ersten, die Ablehnung der Marinesorserlinaen in zweiter Le>uug : aber writ bedenklicher noch in der Epilog zu der Hundertjahrfeier: die Ohnmacht der Regicrilllgsautoiität gegenüber dem Willen einer vorzugsweise von autinatio, alc.r und iniernalionaren Absichten geleiteten Parla- mcntsinajorltät. Drastticher als durch diesen Epilog kann die Un- ziilänatirhlcit der bismarckl >sen Aeia nicht vor Augen geführt wer den: Zlii» ersten Male seit dem Bestehen des Deutschen Reiche hat eine Krisis, die wegen nothwendiger Forderungen zur Verstärk ung unserer nationalen Wehrkraft entstanden ist. ihren Abschluß in dem Siege iener Pmtcien gefunden, die einst, als der nationale einzige Leitst-rn der gesummten Politik war, scharf zulasten, haben die Verstimmung des politischen Lebens nicht einen Augenblick auizubaltcn vermocht. I» seinem letzten Erlasse an den Reichskanzler spricht der Kaiser von dem „gemeiniainen Gelöbniß, allezeit mit unermüdlicher Pflichttreue Seinem iKaiser Wilbelm'S des Erstens Vorbilde nachzueifern. Seine heiligen Vermächtnisse zu bewahren, und die volle Kraft für die G öße und das Wohl des durch Ihn neu geeinten deutschen VateilandeS einzusetzen." Was frommen aber dergleichen schöne Gelöbnisse, wenn der erste deulstve Kaster zwar beständig alS Vorbild gepriesen aber seine Polistk, die die des großen Kanzler-Bismarck war. sür unier gesummtes öffent liches Leben nicht als Vorbild wirksam sein soll, wenn insbesondere Gesetzes, durch weiche« 8 8 des bestehenden VeieinsgeietzeS b - festigt werden soll, desctMigt sei. Weiter bcronte Redner »ochm.äs das Ueberw ichimgsrccht oer Behörden; keinesfalls sei eS zulässig, wenn der Minister eine Aenderung des Erkenntniffes des Ober- verwastungSgerichlS von 1876 anstiebe. — Nach einigen Ausführ ungen der Abgeordneten Werner lRef.), B>ckh streif. Ver.s und Bebel «Sor s endet die Besprechung. — Es folgt die eiste Bcraih- ung der Novelle zur Gewerbeordnung lOrganiiaiion des Handwerks! — Abg. Hitze tCentr.s: Es ist schon der Ruf laut geworden: Wenn nur dieses Gesetz dann lieber gar kcins! Ich könnte mich dem anschließen,-wenn ich die Gewißheit hätte, Diejenigen, dst^in erster Liniebeiuien sein sollten, als Führer des daß hier durch Ab lehn» ng^d leier Vorlage mehr erreicht wild, ^nbcr Volkes irne Gelöbnisse zur Erfüllung bringen zu helfen, nicht mehr die Kraft besitzen, die Maßregeln, die für die Größe und das Wohl Deutschlands als unerläßlich erkannt werden, durchzusetzen! Aerntäneib- »Ad Acrmprekti-'üertchte vom 30. März. * London. Renter'S Bureau verbreitet folgende Nachricht aus Kapstadt: Das englische Geschwader in der Simonskall erhielt Beseht, sich für den sti. April segeiie>lig zu halten. Admiral Rawion. der gegenwärtig das Rand bereist, ist angewiesen, sosott zucück- zukehren. * Kanea. Meldung, der Agence Havas.) Deute Nachmittag 4 Uhr griffen die Aussläadiicheii das Fort Jizedin, weiches den Eingang zur Sudaday behclis.vr. nn. Die fremden Kriegsschiffe feuerten auf die Krei«, um das Fort, welches von den Türken mit 12 Geschützen und l Mitraillcuje besetzt ist, zu iimerstüeeli. Berlin. Reichstag. Aus oer Tagesordnung steht die Brsprechnng der Interpellation o. Ezarlinki's belr. die Auflösung von polnisch sprechenden Wählervcrsammlungen. — Abg. Roeren «Eentr.): Die Versammlungen in Olche und LmSk seien von den betr. Vorsitzenden nur geschloffen worden, weil dieselben wirst mir aiößter Sicherheit ou'gelöst worden wären. Die dritte Wähierver- sammlnng sei, wir der StaarSlekretSr selbst erklärt habe, ausgetöst worden. Der Reichskanzler tolle keinen Anlaß zur E>nmi>chnng haben, weil schon der vrcußiiche Minister des Innern die Anweis ung erlassen dabr, es solle sorlan nicht mehr lediglich wegen Ge brauchs der polnischen Sprache eine Versammlung aufgelöst wer den. Aber wie kämen sie Behörden dieser Animisling nach? Tie Auflösungen widersprechen der Entscheidung deS Obelveiivastungs- gerichtS vom Javre l87K. ES entspreche daS freilich dem, daß man dem Herrn ManSki seine Briese nicht anögehändigl habe, weil er Manske heiße, obwohl über die Jdenlitär des Mannes kein Zweifel bestehe. Das sehe beinahe so ans, als bestehe über die preupi chen Provinzen ein Belagerungsznstand. (Bestall.) — Staatssekretär v. Bötticher wiederholt, in jenen drei Fällen häite der Gendarm nur eine freundliche Bitte an die Bestammlung gerichtet. Nach Schluß einer Berlamminng wäre außerdem noch ein Schriftstück des ReaieriingSpräsidentell in deutscher Sprache verlesen und von keinem Anwesenden verstanden worden. Weshalb sei man da dem Wunsche des Gendarme» nicht geioigl, daß man die Versammlung geschlossen habe. In Bezug am bas Ueberwachnngsrecht iet es vilichaus bei den Lanbesdestimmnngen geblieben. Zedensalls sei aber die Sache durch die neueste Auweisung des Ministers des Innern erledigt, damit könne man befriedigt sein. Redner recht fertigt sodann den E laß des MtnistriS vom Oktober 18ü6 betr. das Nebelwachlingsrecht in Nicht-Wähier-Veisammlungen. Auch Richter seien sebldar und deshalb könne es dem Minister nicht ver dacht werden, wenn er mangels polnisch redender Beamten die Frage der polnisch redende» Versammlungen nochmals vor die Geiichte bringen wolle, ehe er dir Klinke der Gesetzgebung ergreise. — Abg. v. Hodenberg (Weste) führt Beschwerde über die Hand- dabllng des Vereins- und VerlammiungSrechts im Hannooer'ichen: Auflösung einer Versammlung in Edemissen, weil rin Reoner eln Hoch auf den Herzog von Eumverland ausgebrachk, einer anderen, weil ein Redner anöiühile. Anigabe der weltlichen Partei sei die Wiederherstellung der Selbstständigkeit Hannovers aui friedlichem, gesetzmäßigen Wege. — Abg. Stroda (Eentr.) protestirt dagegen, daß man die loyalen poinstchen Oberschlesier als Reichsserndc zu bezeichnen wage: ihre Nationalität freilich und ihre karholstche Religion winden sie sich niemals entreißen lösten. Wir Ober- ichlesier werden aber trotz aller Maßregelungen und Bestrebungen, uns z» Protestanten zu machen, nicht aushörcn. ausiichlige Unter- thanen zu bleiben. — Staatssekretär v. Bötticher beltreiiet kurz und entschieden, daß die preußische Regierung solche Bestrebungen bctdätige. — Abg. v. Jazozweskt (Pole): In Liiisk habe der Gen darm ausdrücklich vorher erklärt, « habe Befehl, im Falle des Ge brauchs der polnischen Sprache, die Versammlung auizulöien In Oiche habe nicht der Vorsitzende die Veriammlung geschloffen, sondern lhatsächiich der Gendarm. Die Polen seien nicht .gleich' vor dem Geietz. Der preußische Minister des Innern habe den Polen freche und unverschämte Agstalton in Oberschlesien vor- geworsen, aber wenn man Vas Volk Hetze, so enistehe eine solche Agitation von selbst, sie brauche nicht von außen zu kommen. — Abg. Stadlhagen (Soz.): Selbst tm absoluten Staate habe man nicht gewagt, ouSziriprechen. daß den Beamten das Privilegium der Kennlnißiosigkeit in Bezug aus eine ntchtdeultche Sprache nicht genommen werden dncte. Nach konstanter Praxis habe der überwachende Beamte überhaupt nicht das Recht, etwas zu sagen, eine situridliche Bitte ou-zuiprechen, und nimmermehr habe der Minister daS Recht, Versammlungen >» verschieb n wegen Mangels an Überwachenden Beamten. Wie Recht und Verfassung gcgen- üb r der Sozialdemokra te gehandhabt werde, zeige so recht, welche geistige and siltiiche Verwahrlosung bei einzelnen preußischen Be hörden Platz gegriffen habe. — Vicrpräsident Schmidt: Ich glaube nicht, daß diese Tstbüne und die Immunität des Abgeordneten dazu da sind, solche Angriffe gegen Beamte zu äußern. — Abg. Roeren (Eentr.) bezeichnet es alS uneihört, wie der preußische Minister des Innern grundtätzllch und iystemattich dem Erkenntntß de- Ober- veiwaltungSgertchtS von 1876 zuwiderhonble. — Abg. Pachnicke kfrets. Ber.s: Auch wir haben über unerhörte Rechtsverletzungen zu Nagen. In vinterpomm rn sind gerade tn dieser Woche in >eder Werse bäuerliche Versammlungen erschwert worden. — Abg. Lenz- mann (Kris. Volksp.): Mit dem herrschenden Poliz-irrgiment ge- inge es weder, die Eliaß-Lothringer zu gerrnnnisiren. »och auch die Polen oder die Dänen, das aber könne man doch auch selbst von einem Polizetregtment erwarten, daß es das Gcek tnnebalte. DaS OberverwaltunaSgertcht zu einem anderen Eikenntrriß zzi Zwangslnmingen nichts wissen. Morgen: Fortsetzung, dann Invalid ffZU MZ- ' S'A-g.' 8« s- -» 3' die Berath-! Z. Annahme siebt die Thaisache entgegen, daß ichon diele Vor lage im N,indesrach nicht die Zustimmung aller Negierungen ge sunden hat. Wir werben allerdings in der Kommiision Verbesser ungen anitreben, insbesondere versuchen, den Befähigungsnachweis hineinznbringen: aber auch, wenn daS nicht gelingt, werden wir gui chun, die Vorlage als Abschlagzahlung anzunehmen. AlS erster Anlaß iär den Befähigungsnachweis seien die Bestimmungen über Berechtigung zur Führung des Meistertitels und zur Ausbiidl.iig von Lehrlingen dankbar zu begrüßen. Prinzipielle und piaktischc Bedenken habe er gegen den Fortbitdungsschnlzwang. Zu be dauern sei. daß nicht von kräftigen obligatorischen Innungen an dem früheren preußischen Entwurf festgchalten worden sei. Immer hin sei die Vorlage ein Fortschritt gegen heute. Große Hoffnungen setze er n»f d e yandwerkerkanimern. Aber der in tz lOäli vor- neieiiene Aussichts-Kommissar habe zu viel Polizeigewalt; diese zu beseitigen, werde hoffentlich die Linke des Hauses behi.stich sein. — Abg. Angst erkennr an. daß die Vorlage manches Gute enthalte durch die Haudwerkerkammern und die Bestimmungen über die Lehriingsansbitdllng: Beides entspreche den Wümchen des ge lammten Handwerks. Die Herren rechts hätten leider zu sehr in der Hauptsache gekargt mit den Mitteln für einen guten Boiks- schuiunterricht. Dai'ur. baß die obligatorischen Innungen heraus- aeviarhl seien, danke er dem BuadkSrath '. auch die fakultativen Zw'ngsinnungen hätten beseitigt werben sollen. Mit solchen Strafen und Zwangsdestimnmngcn erziele man nur eine neue Kategorie strafwürdiger deutscher Staatsbürger und eine Beschränk ung des SelbstbestimmungSrechts in wirthschastlichen Dingen. Das deutsche Handwerk will von Hierauf tritt Vertagung ein. dilätsnovelle. Berlin. DaS Abgeordnetenhaus setzte una der BesoldungSvvrlage fort. Von verschiedenen Seiten winde, verlangt, zunächst eine Erhöhung der Unierbeamtengehälter ein treten zu lassen. Abg. Eckels mat.-lib.j brachte den Hildesheimer Begnadigungstall zur Sprache. In dem Prozeß habe sich nach Angabe der Zeitungen ergeben, daß ein Privatsekrelär Prahl, der einen Bruder als Vortragenden Roth im Finanzministerium habe, merkwürdige Erfolge mit den Gnadengeluchrn habe, die er sür Andere gegen Bezahlung anserkige. Justizministcr Schönstedt konstatirte, daß auf alle Begnadigungsgesuche nur aus rein sach lichen Gründen entschieden weide. Wenn Psahl behaupte, daß er irgend welchen Einfluß aus die Näthe des Ministeriums besitze, so sei daS eine direkte Unwahrheit. Abg. Graf Limburg fragte, wohin es führen iollc. wenn die Regierung in dieser Weile aus jeden beliebigen Zeitungsartikel reagiren wolle. Die Handhabung deS Begnadigungsrechts der Krone müsse >eder öffentlichen Bespiechung entzogen sein. lLebhatier Bestall rechts). Justizministcr Echönstedi erwiderte, es handle sich hier nicht um die Handhabung eines KronrechlS durch Se. Majestät, londer» um die vorberachcndc Tkäligkeit der Nälbe deS Ministeriums und da betrachte er es ars seine Pflicht, die erste Gelegenheit zu ergreifen, um sie auch nicht einen Tag länger unter einem solche» Verdacht ichmeben zu lassen. (Lebhafter Beifall im Cenirum und links.) Die Beivldniigs- voilage wurde bis zu den -Land- und Amtsrichtern" erledigt, und zwar durchweg nach den Beschlüssen der Kommission, unter Ab lehnung eines CenlrumSantrags aus gehaltliche Gleichstellung der rich'erlichen mit den Verwaitungsdramlen. Weilerverathung morgen. Berlin. Der Kaiser nnvsing gestern Abend unmittelbar nach seiner Rückkehr ans Weimar den Staatssekretär des Aus wärtigen Fchrn. v. Marschaü zum Vortrag. Heute Vormiitag empfing der Kaiser den StaatSirkieiär des Reichsmaiineamts Admiral Hollmann, sodann den Reichskanzler Fürst Hohenlohe, später den Minister der öjsentlichen Arbeiten, v. Thielen. Die .Nat.-Ztg." meint mit Rücklicht aus diese Besprechungen, eS scheine, daß die endgiltige Ablednung der Foidecungen iur Schiffsdauten und die dadurch bezeichnte politische Lage den Anlaß zn diesen Konferenzen gegeben habe. — Admiial Hollmann tritt dieser Tage einen längeren Erholungs-Urlaub an. — Die „Nat.-Ztg." schreibt: In unlerrlchieten Kiesten wild sür die Einführung brr Rcichskokarde Im deutschen Heer jetzt die Jnitiaiive dem Pcinzregenten Luitpold von Bayern zugeschiieben, dem die übrigen Bundesiürstcn dabei den Vortritt gelassen hätten. Tie Anordnung war ichon einige Zeit vorher sür den 22. März vereinbart worden. Die erste An regung soll von Sachsen und Baden ausgraangen sein. — Die naiionalliberale Fraktion des AbgeoidnetenhauleS hat dem früheren Kultusminister Dr Falk telegraphisch ihre Gluckwüniche zu seinem üitlährigen Dienstjuviläiim übersandt. Justtzminister Schönstedt begiebt sich, wie verlautet, henke Abend zu der Feier nach Hamm. — Nach den definiliven Beichiussen deS Reichstags in dritter Lesung über den Rcichshausdaltsetat für 1897 08 stellt sich der letztere in Einnahme und Ausgabe aist 1.307.576039 Mk. Von den Ausgaben entfallen l.168.2lO,b62 Mk. aus die fortdauernden, Ül.S05,54l Mk. auf die einmaligen Ausgaben deS ordenilichen Etats und 47.1S9.934 Mk. auf die einmaligen Ausgaben des außeivrdentlichen ElatS. Berlin. Die Budgetkommission deS Reichstags begann beute die Bcrathung der Vorlage über die Bcsoidungsverbesserungen. In der Generaldebatte wurde von mehreren Seilen verlangt, baß die Ausbesserung für die Unterbeamten mit erledigt werde. Schotzickc-tär Gras v Poiadowsky lhellte mit. vom l. April ob lallen sämmilicbe Postassistenien mit Ivjähriger Dienstzeit das Höchstgehalt beziehen, ebenso solle den Post'chasfnern die Dienstzeit als Brietträger in Anrechnung gebracht werden. Für die A Menten seien AM» neue Stellen geschossen. Wenn daS Assisientengehalt mit 3:00 Mk. erhöht würde, so würde da- nach der Schätzung des ReichsschayamtS 2"/« Millionen auSmnchen. Dann wurde in die ^ es ^ LZ PZDZ n 7'» » aber Ircssend als Reichsieinbe gebrandmarkt wurden. Die glänzen» ^ drängen, wie der Ä! in stier es wolle, möge staalSmännstch und Verhandlung über bi> Ausbesserung der Otfliier-gchältereingekreten. den Elli,ner»ngeseite der letzten Jahre und alle lene prunkoollen scharssinnig sein, ober moralisch sei da- i»zcht. — Staaissekretär I Die Vrsoldungsaistbesie>ung beanspruche im Ganzen lO,lS6,OX)Mk., Reden, die sich icdes Mal alS Flammenzeichen enthüllen sollten,! v. Bötticher bemerkt einer Aeußerung deS Vorredners gegenüber, wovon über zwei Drittel aus die Gehälter der Offiziere »nd Aerzte der ohne die geringste Wirkung aus die RegierungSorgane zurück» i daß die preußische Regierung soeben mit der Schiußredaklion eine« Landwehr und Marine kommen. Es handelt sich dabei um die Er-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite