Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 05.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189704055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18970405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18970405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-05
- Monat1897-04
- Jahr1897
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.04.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
18. lelt durch eeme Nalrn w. lten ver blendend endsrlich. cschreiben r dt-kre- ifsentlicht üst. Ein Probet, kret, ui» tsangabe sse 8-4. i,I! iccrt-». lauziaal n»l. L. d. Bk Mion Ilg. geht msromm, vtl. auch Lonntag Schnorr- ibrauner, lnc vier,. ite uchtauS- ennerS« indc. -ottbillig k v — ot«. ^ullur 8eliäl!lleli ^ru Ke;« t U, I. Ht, s I? 42. Iahrqonq. gvlsuodtunosnvgsnstilnäs Mr Vas. olaktr. lnebt, ^ Üvtwloum, lvarran. z ' ' «tiia.tllotie ^ Dnej U L» r I x« t'ke. 8»r«p,?.7°-:L V/«tt!n«e»tr.28,> MM ttw-EHIMM vvdtSSS ?«l>nnpr«oiist«II»^io. 878. smr I Ltnrsiov kllll- iNI^kliiN^ vi-acUsiiLrUvIdon plomvirungsn >-0t>MVP/I0LS ir»t»>- opei'allonon eit. IIIIISi>^s. 31^. I ' AM" "MT 'i Ii0M>Mii8t.i^O, poi'iÄnIji'Iio Uinktiiisa iiixi Llaäa^tnäia» in lioilin, WRD S!r. 95. §M„el: Oovissonlrakt, mMnizzg ?ioiss. Lrvlrlcx. ua<1 Vsrvvrtlr. I tn »lt. dilkLton, LUtrtc«u» UuLisr uwl Oubravoü»- Llvsl.<»'--6vl»uL». Lluntc-I'annsisllnn!- Luskunst kostenlos, lol.vk. Lmt U. ltr. 2Ü ttauMp. > innan"i>: s lblmN !«»»>«, ! Inrr. u. l'nwnt-.Vuce. ^ 5- 'V "! ? V ^ .r .. Larl?lLu1 ^ ^ LH ^ 2ti ^ ^ VvrttLulsIocLl zotxt: I'ni li ^nr». ^ »«EMLAUMäii II«»« Id« I« t;i»i»1«- "Mi> kW Wottkkiü L 8ölilio.« Dresden, 1897 In^Io Llniko Von II, INI. Flavor, s Iinstiilnin. van Ivimieiit m'iir tzenammg», Ulanelio I Lkark, 50 l'tft. nnil uus^aua^on. IE kelilkbeiHiiM, kizeilrbsttlim, I'In°ceI,c> I LIK. 25 I'! Neueste Jelilschrcib- und Fcrnsprcch-Berichie. .Hosiiachiichten. Landwirthfthastlichc Gciwsscntchafieii. Nansen-Feier. Ernst und Scherz. BUeskaslen. Uin/.r-I-Vork.'tuI: rz. diolti 2. ^ Vv I SO mit n.ieli nnknr.irts Gerichlsberhandliingen. iiSvigl. Nofzzililkeils, tl»k « «,«»»! ^, I»tl,Ni. i Mvlttilll, 5. Äpril. A-tr» ich reib- nnv A-eriNvrcch-Bcrichte vom 4. April. Berlin. Se. Exccilenz der Herr Stantssekretnr v. Stepbaii bat die Nacht u»k acutilaien. Ter Kiasteiiiitanü Ist den Um ständen nach deiriediaend. Pros. v. Beruniann. BZ i e n. vrnte Borniittaa mnd nnler de», Borsipe des Kaiser? eine 1 > Stunden iviilirriidc :>Niinsteirail>-5sipnag stau, an welcher bmunluchc äiicricichiirtieii M nisler iliellnalunea. Tei Kaiser rr- iissueie dcnsetden, daß er die Tcnuisirm des Kadinels Badeiü nicht annetuiie, P.i i is. Die ..Nucuce Haoas" meldet a»S Konst ntinovcl. daß der li:rkii>l>c Minister dc-S Auswätliaen den sianzölnchen Betichailer tienic davon in Kenntnis; «esept bat. das; eine anßei- vidcmuchc Koinnnssion zur Uiuersnchiing der Boriälle in Tokat aet'i tet wäre, und das; dieselbe smart die Beiliafinna von HO Mvbamedaiiern »»d 4 Arinenicrii bätle voinclimcn lasse». Srbwcp. Nach amtlicher Feslsleltunn crliiclten beider am :N. v. slallacbatueii pieirbsiagswalil im 5 Wnlilcreiie schweb von ttOil abueaebene» biltinen Stimmen N1liei»ntSbcsiber v La' -Iavvriki-Lii'binlen iPolei 7!i,2 und Niueranl.besiver tdoli. Parti» tNeichspartei) OM Stimmen. Eislerer ist mithin M'waNl. Liiiabo n. Siach amtlichen Meldimnc» ans Bolama haben die pmtnchesiichcn Strciltiäste eine Nieöerlane durch die Ein- nrl»ren n von Guinea erlitten. Drei Oisizieie und mehrere Soloa c i w nden belobtet. Es werden BerNäikiinben erwartet. Eue denn Gouverneur von Seiicgambicn einneganacue Depeiche meldet, das; die Nnssiandiuhc» »in Fliesen gebeten halten. London. In einer Rede tu Svnlhvvrt sagte Enrzon bei Pe vrechnng der Eciciilsrage, die Kiicgswolke am Horizont vcr- giege.c nrh. aber »och hosi.c» die Machte, das Unh il abivcnden z« bnnen. Die Fnlegriiät des vtlomaiiiichcn Nciches müsse als c» irle l des Bolkeriechls t>rha»deli ivcrden »nd Modifikationen, die eme r'lnsiicht am Ersvl, haben jvttteii. mir von Emova f meinsam nnlernommeil werden. Es könne Griechen and nicht eilaudt werden, ein Siiick des ottomanischeii Gebietes zu nehmen ohne die Zniiinliimig der Mächie. Zndenl bc- zweisle er. daß Griechenland das Geld oder die Macht habe. Kccia zu beintjig-ii. ZILenn Griechenland die Türkei angrifse. io lönnc es lein größeres Becbrechen begehen. Englands Pslichi sei es. bei dem ciuovaischrn Evneerl zii verbleiben, das ein Kabinct der Nationen gebildet habe und der größte Fortschritt des Völker rechts und der Moral gcweien sei, den dieses Jahrhundert gesehen habe. Pe tersbnrg. Das „Journal de St. Pötcrsbviirg" 'chr-ibt: Die aggressive und vivvocircnde Haltung, welche Gucchenland mit io bedaiicrnswerlbcr Hartnäckigkeit zu bevb- uchicn socisährt, zwingt die Großmächte, sehr gegen ihren Wunsch, zur Btoctade des Gotis von Athen zu schrcilen. Die Handlnngen des Hc ersl Basso's lind genügend bekannt; ist dieier O'sizier do.h ivwcii gcga» rea thai'achl ch allenMä Ilten den Krieg z» erklären. Aber nicht znsticden Nisi dieier nnbegreislichrn Haltung cincr geistig so hervor- r cud begabten ativn. wie cS die gtirchilche ist, gefallen sich qewtnc aber vanille und gewohnheitsmäßige Unruhestifter darin, d e Kitegsrrllärnng gegen die Türkei für den 0. April oder de» sag des Beginnens der Blockade der griechischen .Hafen über schwänglich zu empsehlen. Wir weigern uns entschieden, die Möglichkeit einer io außerordentlichen Ttwrhcil znz». geben, oder cinlrelendcn Faltes wäre Griechenland »iizweiiet- hail der Angreifer »nd winde sich allein verantwortlich maweii für eine ans solche Weise hingewvrfcne Kricgseiktärmig aii Europa, welches dir Ausrcchtcihaltmig deS Friedens wünscht uue attc seiiie Aiislrengmigen nach diesem Ziele hl» richtet. Es wäie Zeit, ans JUnsi, > en z» verzichten, die nur zu den Ichnierz« lichsten Entlänichiiiigeii führe» köniilcir. Jede Macht, welche gegciiwärtig die Initiative zu einem Angriss ergreif.» würde, muß»' »cheilich die ichwernen Folgen ani sich nebmen. Wenn G>»chc»Iaiid mn sedcn Preis sich in einen Krieg stüizcn wollte, tönnie cs angeirtcheinlich ani die U»ierslüb"»g Nlciiiands zähie». Wchichcs ütnigens auch der AuSgang eines so provocilten KaiuvseS wäre, io würde» die Großittächle do v niemals zngeben, dog der Llirgreiier auch nur den geringsten Bvrthell daraus zöge. Nachdem die Großmächte alle nur irgend inöglicncn Mittel crichöpst habe», um Gucchemand die Leiden z» criparen, welche dicics sich lelbst zngezogcit haben würde, würden sic es nicht weiter iröthig haben, darüber in Erregung zu gi rathe» ; ihr vollständiges Einver nehmen bleibt unveGndcrlich Das in die sicherste Bürgschaft für den endlichen sieg der Grnndsäbe der Ordnung, des Rechts und der Billigkeit, das beste Unicipsand >ür die Ansrechlerhatiling des allge meinen Friedens, selbst im Falle cincr örtlichen Störung durch Griechenland, welche die Mächte zu beschränken und im Nolhsalle zu umerdrncke» wisse» würden. Athen Ein Erlaß verknetet die Beförderung chifsrirler Depeschen süc das Inland nutz für das Ausland. — Bei Hera- kleivn finden »vch svrtdaaciiid Kämpfe statt, Kanca. Tic Emwassnmig der Bmckidozliks bat heute früh begonnen. Die B äctnboznks in dem Däne Kalikut widersetzlen sieb und wctgerien sich die Wallen auszuliesern. Das Dorf wurde vo» cmvpäiichell Truppen ci»geschlo,sen. Ocrrttches nnd TiilWsilies. — Se. Majestät der König wohnte gestern Bvimittaa der Messe und dlachmitiags der Predigt in der katholischen Hofkirche bei. Nach dem BormittagSgoilesdicnste ertheilte der Monarch zahlreiche Audienzen an Eivilpersonen. Uni 6 Uhr fand bei Sr. Maieslät Familieniafcl stall, an welcher Ihre Königs. Hoheiten Prinz Friedrich August nnd Johann Georg mit Gemahlinnen thciliiahmen Abends il Ubr 40 Min. trat der Monarch die Reise nach Baden-Baden an. Bis Leipzig bediente sich Se. Majestät eines SvnderzngS, In der Begleitung befinden sich die Herren Flttncladintaiit Major v. Larisch, Oberstabsarzt Dr. Selle und Legativnssclrctär v. Nosttp. — Se. Köiiigl. Hoheit Prinz Friedrich August wird dem mich» in Elster zur Anerhahniagd etntresfen. Die Airerhähnc balzen schm, seit 8 Tagen. — Se. König! Hoheit Großherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar hat dem Karabinier-Regiment in Borna, dessen Ebcs der Gcoßhcrzog ist. sein Bild zum Geschenk gemacht. — Gestern Vornilttaa fand im Saale des Neuitävter Easinos hier. Köirigstraße, Ver7. BerbandStag der landmirth- schostlichcn Genossenschaften im Königreich Sachsen stall. Etwa 2W Theilnehmer hatten sich eingesunden. Berbands- direktor Bach-Dresden eröffnet«! halb 12 Uhr dlc Bcrsnmnilnng nnd begrüßie die Ehrengäste, in Sonderheit die Herren Geh. Rail> Bodel, der i» Bertretuirg des Herrn Ministers v. Mellich erschienen ist, Geh. Rcg.-Rath Dr. Forker-Schubaner, Oberreg.- sttaih Münster, Reg.-Raih Ritze, LandeSäliesler b. Zeichwitz, Oekonomieralh v. Langsdorfs nnd den Anwall des Allgemeinen Bcrbandcs der deutschen landwirthschastlichcn Genossenschaften Herrn Geh. Krersrath Haas-Osscntmch n. M. Herr ttzch. sstath Bodel heißt im sNameii des Ministeriums des Innern den Ber- bandstag willkommen, dessen Berhandlungen die Regierung mit lebhaftem Interesse verfolge und den anerkcnnciiswerihcn Be strebungen reichsten Erfolg wünsche. Dir. Bach giebt den Jahresbericht der Verhandsleirnng und erwähnt darin, daß der diesiährige BerbandStag mit Rücksicht ans den im Sommer hier slatlsindeiidcn allgemeinen Verbandstag dcnlichcr landwirlhichcift- lichcr Genossemchasten nach Dresden berufen wurde. Im Lause des letzten Beretnsjahres hat sich die Gründung der landwirlh- schasllichen GcnossenschastSkasse vollzogen, von welcher man sich eine große Kräsligung des Verbandes verspricht. Die dieser Kasse nunmehr übertragenen Fimllioncn sind bisher von dem Land- wirthichaftlichcn Kredilverei» im Königreich Sachsen nnd der Landslänbischcn Bank in Bautzen ansgeübt morde,i. Jni vergangenen Bereinsiahr ist die Zahl der dem Verbände an- gchörcnden Genossenschaften um 20, die der Mitglieder um I0N9 gestiegen, sodaß der Verband jetzt 65 Genostcnichaslcn mit 2778 Mitgliedern nminßt. Der Berich! des Herr» Ritterguts besitzer Dr. Gü n ther-Schieritz über die JahreSrechnilirg wird einstimmig gntgcheiße». Mit einer prozentualen Erhöhung der Jahresbeiträge für dir verschiedenen Genvsscnschaslen. die durch das Anwachsen des Verbands bedingt ist. ist die Versammlung gleichsallS einNiminig einverstanden. Hieraus gtebr Berbandsrevisor Kaufmann ArraS-Tresden den Bericht über die im Jahre I8N> vorgenommenen llievisionen. Tie ausschcibenden beiden Ausschaß- milglieder Swöne und Bähr werden per Akklamarion wiever- ,gewählt. Herr Dr. Petern> acrn Chemnitz giebt einen längeren Bericht über die Verhandlungen des im vorigen Jahre in Stettin stattac-fundenen 12. allgemeinen Vereinstags der deutschen land- wicthschasklichen Genossenschaften. Das Haiiptinteresse wandte sich den nunmehr folgenden beide» Vorträgen zu. - Herr Ritterguts besitzer v. Hcldrei ch - Bellwitz erörterter die Frage: Warum und wie sollen die Landwicthe den Getrei dev erkauf genossen schaftlich organischen, nntec besonderer Bcrmksictstigung der Lagcc- hausfrage !' Redner sühne ans: Angesichts der traurigen Lage der Landwirthichaft, an der Niemand mehr zweifelt, gilt cs, zur Selbslhllkc zu greifen und den Uedermnlh der Börsianer zu brechen. Wir in Sachsen sind i!r der glücklichen Loge, eine Regierung zu besitzen, welche jederzeit ei» warmes Herz für die Lnndwirchschast nnd ihr Gedeihen gezeigt hak, welche weiß, daß die Basis der ge struden Entwickelung des Skaatslebens zum großen Theil ans der Landwirihschasi ruht. Z»m Gedeihen der Landwirthsctmit ist eS nvthig, eine bessere Berweclhung der landivirkhschastlichen Produkte zu erreichen, vor Allein des Geireides, nnd dies kann nur durch eine genossenichaittichc O caannalio» zum Zwecke des Getceideveckanss be wirkt werden. Eine Preissteigerung, wie wir sie wünsche» und nvthig haben, lann erst dann eintreien, wenn der gesammic Gclreidchandet in den Händen der Landwirihscllatt liegt, und der Erreichung dieses Zieles sollen die Verkaufsgenossenschusten diene». Die Einstich nnsländiich.n Getreides und die Mochc der Pcodiiktendorse beein flusse» jetzl die P eisbrldung des Getreides- Wir könnten uns die sen Verhältnissen ehrr noch ergeben, wenn dadmch dem kleinen Mann tei» Brot billiger würde. Das ist aber nicht der Fall, son dern die Hcrien bei Börse stecken den Verdienst ein, der der Land- wirthschaft, die im Schweiße ihres Angesichts vrodnzirt, gehört. Gebe Gott, daß bald ducchsclilagendc Mittel gefunden werden, um diesem Treiben ein Ende zu machen, das den Gesetzen in's Gesicht schlägt. Wo aber Geictze nicht mehr Helsen, dn muß zur Sclbsl- hrlse geschulte» werden, wir leihst müssen die Preise regeln, in Würdigung von Angebot nnd Nachfrage. Der nnnölhige Zwischen handel muß beseitig! weiden. Die Genossenschaft mit Lagerhaus setzt den Landwirlh in direkte Veilnndung mit den Proviant- Händler», den Mühlen. Weiter Hot die Gonossenschnfl den Vor- theil deS gemeinsamen Bezugs von Bedarfsartikeln, Futter nnd Düngemitteln, WaS wir bei Errichtung von Lagerhäusern riskircu. ist viel geringer als die Verluste, die die Landwlrihichast an dem ntcvrigen Sland der Getreidcpreisc hat. Ferner wird eS auch der Genossenschaft möglich sein, einheitliche Waaicn in Bezug auf Güte und Reinheit zu schaffe». Freilich muß der Sonderst»» der Lnndwirlhe, die aus ihren Besitzungen wie kleine Könige zu herrschen pfleg:», gebrochen werden und an seine Stelle der Gemcinsinii treien. So wirken die Genossenschaften auch erziehlich. Zähst die Genossenschaft hohe Preise für gute Waare, so wirb sich derLand- wtrth auch Mühe geben, den Anforderungen der Genossemchaft gerecht zu werden, die auch dem kleinen Bauer die Bottheile ge währt, die sonst nur der Großgrundbesitzer hatte. Tie Basis für die Genvsjenschastcn sollen die Spar- und Darlehirskasscn bilden. Von gcößtcl Wichtigkeit ist aber das Lagerhaus, der Ort, an welchem das Getreide gesammelt, gereinigt und von wo ans der Verkauf bewirkt wird, das aber auch als Lagerstätte für Futter und Düngemittel bienen muß, damit der kleine Besitzer mit demselben Gcchirr, mir dem er sein Getreide bringt, auch seine Bedarfsartikel holen kann. Tie Antheilscheinc für das Lagerhaus sollen nach der Heltaranznhl bemessen weiden. Lage und Größe des Lagerhauses richten sich nach den örtlichen Ver hältnissen nnd Bedürfnissen, doch bietet ein größeres Lagerhaus auch die größeren Vortheile. Je mehr sich mm neben dem A»S- lanve auch die exportirenden Gegenden Deutschlands rüsten, durch Lagerhausbetrieb große einheitliche Posten snr die Mühl n zu schassen, desto mehr müssen auch wir in Sachsen darnach strcdcn, den gleichen Anfordernnpen gerecht zu werden. Redner schloß mit dem Wunsche, die Getrewegenossenschaftcn möchte» sich recht rasch ausbrcilen über unser engeres Vaterland, damit Sachsens Land- wirihschaft rin Wort milsprechen könne bei der Preisbildung, An den sehr beifällig ailsgeiiommeneii Vortrag schloß sich eine lebhafte Debatte, an welcher sich u. A. Herr Geh. KreiSraih Haas, sowie Herr Geh. Rath Vodel betheiligten. Inzwischen war ein Antrag Held eingegangeii, tue König!. Provianlämtck zu direkten Ankäufen bei den Landwlrlhen zu bewegen. Dieser An trag wurde aber zurückgezogen, nachdem auch Gel». Rath Bodel erklärt hatte, daß die Regierung nicht in der Lägest», diesen Wünschen zu entsprechen. Der Herr Vorsitzende erklärte schließlich unter allieitigem Betsall: Wenn solche Unternehmungen, wie wir sie Vorhaben, gegründet werden solle», so schreit man nicht nach der Hisse und den Mitteln der Regierung, sondern hilft sich selbst. — Herr Gutsbesitzer Bar- Großhänichen behändeste in dem weitere» Vorstage das Thema: Welche Mittel sind zu ergreifen, um snr die Molkereigenossenschaften höhere Buttervreise zu erziele». Redner plaidute snr einen Molkercivcrband. der eine Prüsnngs- stntion für vie Molkerei-Geiibssenschasien, die sich verbinden wollen, einznrichieii hat. Die Prüfung der Butter müßte sowohl von den Ge- nosseiiichastm alS auch von Konsumenten voigcnommen werden. Ein Nachrichtendienst soll dafür sorgen, daß sich die einzelnen Genossen- schaste» im Preise nicht unterbieten. In allen Theilen des Landes sollen Verkaufsstellen eingerichtet werden, weiche die Butter von den Genossenschaften in nllsgeschlagenem Zustande und sirmirt erhalten. Tie Geiiosseiftcbcisteii sollen sich endlich im Absatz ihrer Waare nnlelstütze» und nach rechter Kauftmmnsari die Kosten sür die un bedingt nothwendige Reklame nickt scheuen. — Nach nochmaliger Aussprache des Herrn Geh. Kreisraths Haas, der die Landwicthe zu unentwegtem Festhalten an dem gesteckten Ziele anfsocdcrte, ward die Versammlung gegen 4 Uhr geschlossen. Hieraus fand ge meinsames Mittagsmahl der Theiliiedmer statt. — Ans ven 17 sächsische» G « mnasien ward Ostern >807 4ftl Schülern das Neisezeugniß crtheill, gegen 44Z im Jahre 1806. — Gestern früh in den erste» Morgenstunden zeigte das l Thermometer im Dresdner Thalkesset 2 Grad Oscaiiiiiur j nnler Null. In den höher gelegenen Vororten uni Brießnitz-I Lcntcwitz erwies sich die Temperatur ziemlich — 3 Grad. Ties Blülhe der Frnchldänme steckt jedoch noch ziemlich tief in de« ! bianiien harzigen Umhüllung, sodaß der Frost wenig Schaden an ^ dieser verursacht haben dürste. Desto mehr litten die im Freitande! (Gärten) stehenden Blumen. — Gestern Vormittag in der 10. Stunde rückte ein Löicbzng! der Femrwchr z» einem in einer Wohnung des Grundstückes > OSkarstraße 8 entiiandencn Brande ans. Durch de» eiben wnrden die Gardinen eines Fensters vernichtet und einige Möbel l beschädigt. Tie Gardinen waren durch Luftzug in eine b>cn»cndc - Haarlrüllselmaichine getrieben worden und dabei in Brand ge-! ratbe». Der Feuerwehr blieb nicht viel zu lhnn übrig, da es ! noch vor i ircm Eintreffen den Hausbewohnern gelungen war, s de» Brand selbst zu nittcrdrücken. , — R oßwcin, 3. April. Dem langjährigen Pfarrer Klette des Nachbarorts Etzdorf wurde seitens der philosophischen Falustäi der Univecsikäi Leipzig die Würde eines Uootor pbil. verliehen. — Um sich zu vergewissern, mit welchem Zeltaiiswand bei einer Mobilmachung die etnzuberiisenden Ossiziere und Mann schaften des Veiulailhlcnstandes und der Landwehr ersten nno zweite» Aufgebots zn beordern sein würden, hatte das König!. BezirkSkommando Döbeln in seinem Dienstbereich eine kriegs mäßige Austragung der Gestellniigsbeschle für die diesiahuge Fiühjahrskoiitrolversainmllina veranlaßt. In der Stadt waren allein beinahe 800 Gestelliingsheseble, die ie nach ihrer Dringlich keit cnwprechend gekennzeichnet waren, ordiinngsmäßig zu bestellen Die Ordres trafen Vormittags gegen "5ko Uhr bei der Polizci- behvrbc ein, und um IO Uhr begann das Anstragungsgeschäit, das" von ortskundigen Polizcibeamten ausgcsührt wurde. Bereits Nachmittags M3 Uhr war der letzte Gcstcllnngsbesehl an die da raus ersichtliche Adresse abgegeben. — Döbel», 3. April. Dem Bürgerschiillehrec Thümme! hier wmd das Albrechtskrenz verliehen. Der Dekorirte. welcher ans eine 45jährige segensreiche Lchrthäligkeii zurückblicken kann, gedenkt demnächst in den wohlverdienten Ruhestand Zn treten. — Vorgestern suchte sich der in Eölln a. E. wohnhafte Wittwer PrivalnS F. durch Ausschneiden des Leibes zu lobten. Derselbe wuidc dem ländlichen Kranlenhause zngesührt. — Der am vergangenen Montag in der Frühaus nnd Bcck- schen Stiihlbausablik in Gcringswalde von den Arbeitern inseenirte Streik hat im Lause der Woche an Ausdehnung ge wonnen. So streiten letzt in den Fahlsten der Hecre» Busch. August Reiche »nd Eilig und Söhne die sämmtlicheu Arbeiter, während in den übrigen Stnhlbaiisnliriken die Arbeit ruhig fort gesetzt wird. Die Zahl der Streikenden beläuft sich aus annähernd 700 Arbeiter, wovon ein großer Theil Familien zu ernähren hat. — Leipzig, 4. April. Gestern Abend ist aus dem Stcaßcn- nbcrgang der Brcitcnselderstraße über die Magdeburger Bahn in Leipzig-GohliS ein eimpännigeS leichtes Geschirr von einem Eijen- hahiizng überfahren worden. Das Geschirr ist zertrümmert, der Geschirrführcr veilctzl worden. — In der Elster am Franljuctcr ThorhanS ist heute Morgen ein unbekannter männlicher Leichnam angcjchwommen. — In Kahla in Thüringen fand ani Sonnabend die feier liche Einsiihriing des nenen Bürgermeisters Herrn Dr. inr. Köhler aus Dresden statt. — In Grimma war durch eine 1.-April-Schcrz-Zeitung das Gerücht anfgetancht, daß Fürst Bismarck wieder zum Reichs kanzler ernanni worben sei. Soeben, io hieß es alsbald bestimmier, sei ein Telegramm ans Berlin eingelaufen. Die Botschaft ver breitete sich wie ein Laiifsencr durch die Stadt und tief viel Aus legung hervor. An allen WirthStischcii schwelgte man in Be geisterung. Einzelne BiSmarck-Verehrer beflaggten die Häuser. — Dem bei der Firma Friedrich Wilhelm und deum Nach folger Fabrikant Ernst Friedrichs in Chemnitz beschäftigten Fvrinermeistcr Schußler ward das Ehrenzeichen für Treue in der Albest verliehen. — Bei einem Reparaturball deS Dampftchornsteins der Ort- lepp'schen mechanischen Weberei in Auer dach glitt am Sonn abend ein Esienbaner von den Steigeisen ab und stürzte 14 Meter lies hinab. Der Unglückliche wurde schwerverletzt ansgehoben. — Ein Bismarck-Stammtisch in Zwickau hat die originelle Idee gehabt, einer in Aquarellfarben ausgesührten Adresse an den Fürsten z» dessen Geburtstag dieMiniatiirporträts seiner sämmllichen Mitglieder eiiizufügem — Landgericht. Der Handelsmann Albert Hermann Reichest aus Witligenan machte sich durch fortgesetztes Aus'bieten von Apfelsine» des strafbaren Eigennutzes gemäß 8 280 des Rcichsslrasgesetzbnchs schuldig und verwirkte damit eine Geldstrafe von 3 Mk. cv. I Tag Hast, sowie die Einziehung ,'eines Spiel- npparates. — Am 21. Februar schwindelte der lOiährige Kutscher .Heinrich Theodor Reinig dem Droschkcnbesitzer Franke, bei dem sein Großvater als KuOcher lhätig ist. vor, Letzterer habe Besuch eihalten und könne deshalb heute nicht zum Dienst kommen. Auf diese Manier gelangte der schon zweimal wegen Betrugs vorbestrafte Thunichlgut in vcn Besitz des für seinen Großvater bestimmten rückständigen Wochenlohns von 5 Mk. 38 Psg., den ec für sird ver wendete. Reinig wurde wegen Betrugs im wiederholten Rückfälle
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite